Canada
Hagensborg

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Reisende på dette stedet
    • Dag 194

      Hunlen Falls - Bewertung

      18. august 2019, Canada ⋅ ☁️ 12 °C

      Ich nutze hier in Kanada die App 'AllTrails', um Wanderungen zu finden. Da relativ wenige Leute hier durch die Berge RENNEN, gebe ich dort immer eine Bewertung ab, um es anderen Trailrunnern wie mir zu ermöglichen, Wege besser einzuschätzen. Ich selbst habe nämlich oft Sorge, weil ich gerne unterschätzt werde und mir deswegen von Wanderungen abgeraten wird.

      Wie unterschiedlich Wanderungen eingeschätzt werden, kann man an diesen beiden Bewertungen sehen (Fotos). 3x darf geraten werden, von wem die zweite Bewertung ist, die mit Pseudonym "Kathi S." veröffentlicht wurde 😜
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    • Dag 189

      Medby Rock

      13. august 2019, Canada ⋅ ⛅ 22 °C

      Medby Rock Lookout ist eine mittelmäßige bis schwierige Wanderung zu einem alten Feuerüberwachungsaussichtspunkt und bietet einen Panoramablick über das Tal

      Distanz: 2 km
      Höhenmeter: 500
      Schuhwerk: Barfußschuhe
      Anfahrt: eigener PKW

      Heute ist ein aufregender Tag. Wir haben zwar keine Touren, um die Saison von den Eco-Rafting Touren auf die Grizzlybärsichtungstouren vorzubereiten. Dafür kommen heute jedoch die neuen Workaways an, zwei 21jährige Engländer. Außerem kommt Jeremy zu Besuch. Die beiden "Kids" kommen mit der Morgenmaschine, Jeremy mit der um 15 Uhr.

      Ich sammel die Engländer am Flughafen ein, fahr mit ihnen nach Bella Coola und zu den 'Clayton Falls', um ihnen gleich die Gegend ein bißchen zu zeigen.

      Um 15 Uhr geht es dann abermals zum 5 Minuten entfernten Flughafen, Jeremy einsammeln. In die kleinen Maschinen der 'Pacific Coastline' passen etwa 12 Passagiere. Der Flughafen ist entsprechend groß (oder eben klein), bekommt das Gepäck aus der Maschine gereicht und latscht über die Start- und Landebahn zum Terminal.

      Mit Jeremy fahre ich gleich in Richtung 'Medby Rock Lookout'. Die Engländer passen, sie haben etwas Jetlag. 'Medby Rock' will ich schon seit einiger Zeit erklimmen, irgenwie hat es jedoch nie gepasst. Da ich mit Jer auch zu den 'Hunlen Falls' laufen möchte, ist die Tour ein guter Test, ob das mit dem steil nach oben laufen auch gut klappt 😉- bisher waren wir nur im flachen Gelände zusammen unterwegs (vgl. Eintrag über Kejimkuchi in Nova Scotia)

      Der Einstieg zum Trail ist in 10 Minuten erreicht. Und dann geht es auch schon steil nach oben. Es ist ein schöner weicher Weg über Waldboden; wie überall in Bella Coola geht es natürlich durch Wald. Ebenfalls typisch für Bella Coola begegnen wir keiner Menschenseele. Am Ziel angekommen, erwartet uns ein grandioser Ausblick über das Tal. Man kann sogar die Gletscher Richtung der 'Odegaard Falls' sichten. Wir genießen den Ausblick und dann gehts - wie immer im Schweinsgalopp - nach unten. Auch wenn Jer nicht ganz mit mir mithalten kann, bin ich beeindruckt, dass er sich tatsächlich nicht komplett abhängen lässt (liegt allerdings auch daran, dass ich immer wieder warte 😜).

      Zurück, machen wir uns Pasta und lassen den Abend in netter Team-Runde im Garten ausklingen.
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    • Dag 202

      Saloompt Bluffs to Goat Mountain

      26. august 2019, Canada ⋅ ⛅ 13 °C

      Saloompt Bluffs ist ein Wanderweg in der Nähe von Bella Coola, Kanada, über den ich so gut wie keine Informationen finden konnte. Die einzige ein wenig brauchbare Info war datiert vom 21.06.2017 (sh. unten). Auch Fraser, Haydin und Angie, meine Ansprechpartner, wenn es um Wanderungen geht können mir nicht weiterhelfen. Zumindest weiß Angie, dass es bis zum ersten Viewpoint 1,5 Stunden sind. Laut der veralteten Beschreibung soll man 6 Stunden für den Aufstieg und 3 für den Abstieg einplanen.

      Distanz: 10,5+ km (meine Tracking App meint es noch nicht so gut mit mir)
      Höhenmeter: 1311
      Schuhwerk: Barfußschuhe
      Anfahrt: eigenes Auto

      Am Morgen gibts erst mal Kaffee, ich bereite die Rafting Tour vor, checke die Gäste ein, packe meine Sachen und stehe um 9 Uhr abmarschbereit am Fuße des Berges. Das kurze Stück Forststraße ist gut machbar für meinen Van und es gibt eine kleine Haltebucht direkt am Eingang des Weges 'Saloompt Bluffs'. Der Eingang ist mit nepalesischen bzw. tibetanischen Gebetsflaggen geschmückt.

      Es geht los in den Wald. Ein gut sichtbarer und zudem gut markierter Waldweg führt erst noch leicht ansteigend, dann ziemlich steil zum tatsächlich fast genau 1,5 Stunden entfernten Aussichtspunkt. Hier mache ich 45 Minuten Pause. Außer Kaffee hatte ich noch kein Frühstück. Ich genieße den Blick auf den gegenüberliegenden 'Schoolhouse Mountain' und die Gletscher.

      Dann gehts weiter Richtung Gipfel. Der Weg ist weiterhin gut markiert, anfangs noch weiter verziert mit Gebetsfahnen und kleinen Schreinen. Ich halte mich an der Kreuzung rechts hinauf an die 'Upper Saloompt Bluffs' und dann weiter Richtung 'Goat Ridge'. Ab hier geht es steil bergauf, fast schon senkrecht 😉. Es ist teilweise etwas rutschig auf den Wurzeln und teils muss man sich durch die Hecken schlagen. Ich verliere auch mal den Weg auf den Granitfelsen (aber das ist meine Dummheit; hält man sich einfach gerade, anstatt wild links und rechts herumzuirren, läuft man automatisch auf dem Weg weiter). Als ich dann vor einer Felswand steh, verlaufen die Fähnchen und auch die Steinmännchenmarkierungen im Nirgendwo. Vielleicht bin ich auch blind. Allerdings zieht sich eine kleine mit Moos und Sträuchern bewachsene Rinne zwischen den Felsen nach oben. Ich versuche dort mein Glück.

      Um 13 Uhr stehe ich oben am Berg und flipp aus: Der Rundumblick ist einfach fantastisch! Endlich kann ich auf die andere Seite des Tales blicken. Kleine Bergseen, Bäume, Sträucher, Vögel - es ist der Hammer. Etwa eine Stunde lang erkunde ich die Gegend und genieße die Aussicht. Es ist so unglaublich ruhig hier oben, kein einziges Geräusch. Wenn ich mich ganz arg anstrenge, dann hör ich ganz weit in der Ferne einen Wasserfall rauschen...

      Am Gipfel nebenan scheint sich was zusammenzubrauen, daher mache ich mich schweren Herzens an den Abstieg. Auf dem blanken Felsen halten zwar die Barfußschuhe super wenn es trocken ist, aber bei Nässe will ich das hier oben lieber nicht testen - geht doch etwas in die Tiefe. Der Abstieg dauert etwa 2 Stunden, inklusive Spechtbeobachtung. Mehrmals rutsche ich aus, so steil und glatt ist es hier auf den Wurzeln. Gut, dass mein Körper dafür trainiert ist und meine Reflexe nach wie vor schnell. Wirklich gefährliche Situationen hatte ich nie, hätte alles jedoch schmerzhaft enden können. Als ich mich einmal grad noch an ein paar Büschen fange, befürchte ich, dass ich mir was im Arm gebrochen hab. Aber scheint alles noch intakt.

      Kurz vor 16 Uhr stehe ich an meinem Auto. Relativ früh eigentlich, daher beschließe ich, mir noch den 'Saloompt Forest Trail' anzusehen (sh. nächsten Eintrag).

      _________________________

      Wen es interessiert: Das ist das einzige, das ich über den 'Saloompt Bluffs und Goat Ridge' finden konnte:

      "Description:

      Gain the striking alpine ridge leading to Goat Peak via Saloompt Bluffs.

      Follow the fairly well established upper Saloompt Bluffs trail to the main lookout; continue west briefly then north and up past orange flagging through several tree terraces, into a distinct pinch point in a steep timbered slot; move upwards to easier ground and open granite slabs. Follow flagging up several slabs and timber ribbons to a small watercourse; follow the water to the base of more slabs and clear views of the alpine. Gain a blunt buttress feature and move upwards along the general prow of it, traversing off to the left or right as needed. After gaining the top of this granite slab/prow feature, alpine meadow strips open to your left below clean granite walls. Continue up through open ground, meadows giving way to rock slabs, to a final treed gully to the right of the attractive and massive summit block.

      Goat ridge opens to the north-west.

      Note - above 1000m there are several long granite slab sections that are easy to walk on in dry conditions, however parallel vegetated gullies offer an alternative in poor/wet conditions. The general route is the same.

      Length:
      Allow 6 hours up and 3 down. First half is moderate hiking through mossy timber. Second half has some steep sections and open granite slabs that may be slippery in wet conditions, but nothing technical."
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    • Dag 208

      Schoolhouse Mountain 2. Versuch

      1. september 2019, Canada ⋅ ⛅ 13 °C

      Es ist Freitag. Wir sind im Legion. Wie jeden Freitag ist Burgerabend. Das Ganze Valley trifft sich dort. Ich gehe bereits etwas früher, will mich mit Angie und Verena treffen. Davor maler ich mal wieder etwas. Diesmal ist der Zaun an der Reihe. In der Abendsonne ist das eine tolle Aufgabe.

      Angie lebt seit einigen Jahren hier. Sie stellt mir einen ihrer Freunde vor, der praktischerweise mit im Team der Leute ist, die die Wanderwege im Tal gestalten. Wir machen gleich aus, am Sonntag zusammen zu wandern, da wir scheinbar beide etwas zügiger in den Bergen unterwegs sind, als die Masse.

      Nun ist Sonntag, 6:15. Ich packe meine Sachen für die Tour, bereite die Snacks und Tee für die morgendliche Rafting Tour vor und checke die Schweizer und Briten ein. Kurz vor 8 steht Andrew parat und wir beschließen, auf den Schoolhouse Mountain zu laufen, auch wenn Regen vorausgesagt ist und die Wolken düster über dem Tal hängen.

      Wir haben Glück. Die Wolken verziehen sich bald - davor bietet sich, wie schon beim letzten Mal, ein toller Blick über ein wolkenverhangenes Tal - und es wird mir fast zu sonnig, als wir den Wald verlassen. Obwohl Andrew den Weg kennen sollte verlaufen wir uns und schlagen uns querfeldein durch Wald und Dickicht. Falsch hatte ich also nichts gemacht, der Weg existiert einfach nicht. Ich habe dennoch Vertrauen in meinen Begleiter. Und mit ihm schaffe ich es tatsächlich durch das Gestrüpp - es hat auch Voreile, da wir uns durch zahlreiche Blaubeerenfelder essen - die Geröllfelder, entlang an tiefen Abgründen und über rutschige Felsen bis auf den Gipfel. Und es sind doch 2.400 Höhenmeter. Andrew meinte es wären 2.600, keiner weiß das so genau hier. Oben angekommen vergesse ich ganz, Fotos zu machen. Bis der Nebel nach gut einer Stunde kommt und uns einhüllt. Auf jeden Fall ist es so traumhaft schön dass ich einfach nur glücklich bin, nicht aufgegeben zu haben, als meine brennenden Oberschenkel nicht mehr wollten. 6 Stunden brauchen wir für den Aufstieg, etwa die Hälfte für den Abstieg.

      Empfehlen würde ich die Wanderung nur Abenteuerlustigen. Die Wegfindung ist katastrophal und hat man den Weg gefunden, ist es auch kein Weg im klassischen Sinne. Eher ein Weg, wie ihn die ersten Menschen auf der Erde vorgefunden haben. Meine Arme sind komplett zerschnitten - no pain no gain kann ich da nur sagen.
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    • Dag 202

      Saloompt Forest Trail

      26. august 2019, Canada ⋅ ⛅ 18 °C

      'Saloompt Forest Trail' ist ein einfacher Waldlehrpfad in der Nähe von Bella Coola, BC, Kanada.

      Distanz: 300m - 1km
      Höhenmeter: 0

      Als ich diesen Trail kurz nach Ankunft in Bella Coola erkunden wollte, war ich etwas besorgt wegen des Hinweises "Aggressive Bear in Area". Fraser dagegen meinte, dass wäre Unsinn und er wisse nicht, wer das Schild angebracht hätte. Weder er, noch BC Parks, noch die Rangers wüssten von dem Schild, oder einem wilden Bären in der Gegend. Da der We allerdings sehr kurz ist, hat es sich bislang für mich nicht rentiert, extra hinzufahren.

      Zu dem Weg: super-schöner flacher Waldweg. Am Fluss unten bekomme ich fast nen Herzinfarkt. Ich sehe einem Weißkopfseeadler beim Fischen zu, als plötzlich ein Monster aus dem Wasser springt. Ich sehe lediglich etwas riesiges aus dem Augenwinkel und denke an einen Bär, da ich vorher Spuren im Sand entdeckt habe. Derweil ist es nur ein riesiger Fisch.

      Weiter geht es über den einsamen Pfad, vorbei an riesigen Douglasien (dieses Wort hab ich auch noch nie verwendet!), Riesenlebensbäumen (Rotzeder) und Unmengen an Igelkraftwurz (was es alles gibt) - ein sehr beeindruckender Naturpfad!

      Was mich sehr freut: als ich zurück zum Parkplatz komme, parkt ein weiteres Auto und ich begrüße ein Paar, dass gerade seinen Streifzug beginnt. Ich habe die Vermutung, dass viele Touristen sich wie ich von dem Schild abschrecken lassen.
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    • Dag 174

      Schoolhouse Falls West

      29. juli 2019, Canada ⋅ ☁️ 18 °C

      Wundert euch bitte nicht über meine zahlreichen Einträge. Ich möchte etwas die Wanderungen festhalten. Die Heftl hier bringen mir nicht so viel und Find Penguins zeichnet no schnell alles auf, was ich hier so tu.

      Nach dem Trip zum 'Lost Lake' bin ich noch nicht ganz ausgepowert. Wir haben immerhin nur 30 Minuten gebraucht. Ich möchte noch den nahegelegenen 'Saloompt Forest Trail' gehen. Allerdings ist dort ein Schild angebracht 'Warning: Aggresive bear in area" steht darauf. Kein Auto parkt dort. Da ich über Fraser und die Polizei über die Problematik mit den Bären dieses Jahr bestens informiert bin, möchte ich diesen Weg lieber nicht alleine gehen. Die Wasserfälle gegenüber von unserem Anwesen gehen mir ohnehin nicht aus dem Kopf. Fraser sagte mir, seine Bestzeit war 21 Minuten. Also kann es nicht soooo weit sein. Oder?

      Ich laufe los. Es geht eigentlich stetig steil bergauf. 4 Leute kommen mir entgegen - wow! Was ist denn los heute? Nach einer kurzen Detour - die Wege sind hier wirklich nicht gut ausgeschrieben - stehe ich 23 Minuten später vor den Wasserfällen. Ob Fraser bis hierher meinte? Kann nicht sein. Ich war zwar nicht langsam, aber schnell auch nicht. Ich finde aber keine Weg weiter hinauf. Das bedarf weiterer Recherche.

      Runter gehts wieder im Laufschritt und kurze Zeit später bin ich zurück daheim.
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    • Dag 179

      Schoolhouse Falls East

      3. august 2019, Canada ⋅ ⛅ 16 °C

      Der schönste Fleck in Bella Coola?

      Strecke: etwa 2,2 km (gesamt)
      Höhenmeter: ca. 425
      Anreise: Radl (ca. 750m (einfach))

      Ich bin wieder glücklich! :-)

      Ich hab gar nicht bemerkt, dass die letzten 3 Tage Regen doch etwas lähmend für mein Gemüt waren. Nicht, dass ich es nicht genossen hab, rumzuräumen, Hörbuch zu hören, sinnlose Videos zu drehen, mit der Katze zu spielen und weitere Pläne zu schmieden. Aber wenn ich in den Bergen laufen kann, bin ich einfach glücklich.

      Als ich in der Früh aufwache, ist immer noch alles grau draußen. Naja, ist ja erst 7, das kann noch werden. Sind immerhin 26° und Sonne für heute angesagt. Ich bleibe noch etwas mit meinem Kaffee im Bett, dann fütter ich Monkey und um 11 löst sich der Nebel und die Sonne kommt zum Vorschein. Ich schlüpfe in Leggins und T-Shirt, schnappe mir Bärenspray, -glocke und meine Kamera, schwinge mich aufs Rad und radl die 750m zum Einstieg zu den Schoolhouse Falls. Heute möchte ich endlich zu den östlichen Wasserfällen, die am schönsten sein sollen im Schoolhouse-Wegnetz. Das Beste zum schluss - natürlich hab ich sie deswegen bis jetzt aufgehoben und nicht etwa, weil ich den Weg nicht gefunden hab (hihi).

      Ich spurte los, wie immer mit einem mulmigen Gefühl im Magen wegen der angriffslustigen Pumas und Bären, die irgendwo hinter Bäumen lungern und auf mich warten. Ich treffe auf 2 Frauen mit Kind und ab dem Zeitpunkt befinde ich meine Bärenglocke als unnötige Lärmbelästigung. Anfangs noch mit leichter Steigung geht es schon bald steil bergauf. Nach 21 Minuten und 232 Höhenmetern hab ich die erste Plattform erreicht. Mitten im Wasserfall steht man, mit einen grandiosen Blick über das Tal und die gegenüberliegenden Berge. Meine Glückshormone spielen verrückt und ich laufe weiter bis zum nächsten Aussichtspunkt. Der Ausblick ist noch spektakulärer. Theoretisch kann man vor gehen, bis dahin, wo der Wasserfall in die Tiefe stürzt. Ich bin natürlich vernünftig, bleibe brav wo ich bin und genieße den fantastischen Ausblick auf den Gletscher.

      Ich folge den orangenen Bandln noch weiter. Man kann nochmal zum Wasserfall, allerdings ohne wirklichen Weg und dort hat man auch keinen Ausblick. Ein Pfad führt noch weiter hinauf und ich folge ihm voller Tatendrang. Irgendwann verläuft sich der Weg allerdings vor einer steilen Wand. Da ich ohnehin nur einen kurzen Lauf eingeplant hatte, trete ich den Rückweg an. Beim Aufstieg hatte ich etwas Sorge, dass ich Probleme beim runterlaufen bekomme. Der Weg ist wirklich sehr steil, teilweise muss man kraxln und durch die tagelangen Regenfälle sind die zahlreichen Wurzeln ziemlich rutschig. Wie immer leisten die Leguanos aber ihren Dienst.

      Ich sause wie gewohnt den Berg hinunter und hab nicht mal mehr Sorge wegen Bären. Ich schlussfolgere daraus: Glücksgefühl sticht Angst!

      Ich möchte hier noch erwähnen, dass meine Lieblingsschuhmarke vor ein paar Tagen einen Bericht von mir veröffentlicht hat:
      https://www.leguano.eu/barfuss-blog/mit-leguano…
      Wer Facebook hat kann auch mal auf der Seite von Leguano vorbeischauen.
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    • Dag 185

      Schoolhouse Mountain (Peak)

      9. august 2019, Canada ⋅ ⛅ 14 °C

      Es ist soweit. Ich nehme mir einen Tag frei, um den Schoolhouse Mountain zu erklimmen. Am Abend zuvor lerne ich den Mann kennen, der diesen Weg geschaffen hat: Ja, es gibt einen Weg bis oben. Er ist gut markiert, von vielen Leuten. Er würde 5 Stunden für den Austieg einplanen.

      Gegen 8:30 marschiere ich von 'Kynoch Adventures' los. Die Berge sind eingehüllt in dichten grauen Nebel. Da ich im Internet so gut wie gar keine Infos finden konnte, werde ich den Weg mit 'Gaia GPS' tracken, einer APP, die mir für Wanderungen empfohlen wurde. Zum Einstieg jogge ich, da ich die Strecke nun schon auswendig kenne. Dann geht es stetig bergauf. Anfangs ist der Weg gut zu erkennen, überall sind blaue, orange und pinke Fähnchen angebracht, oder am Boden festgetreten. Die Sonne blinzelt durch die Bäume, so schön, dass ich inne halte, und mich erfreue über die Schönheiten dieser Erde.

      Bald schon verliert sich der Pfad und Fähnchen kann ich ebenfalls keine mehr finden. Bäume liegen kreuz und quer herum. Ich folge dem schmalen Weg, der voraussichtlich von Rehen "angelegt" worden war. Ich stoße auf ein rosa Fähnchen irgenwo im Unterholz. Ob das hier was zu suchen hat? Ich bezweifel es, laufe zurück und einfach ohne Weg quer den Berg hinauf. Irgendwann treffe ich dann wieder auf eine orangene Markierung. Kunterbunt markiert geht es mal links mal rechts immer tiefer ins Gestrüpp. Oft sind die Büsche so hoch wie ich und ich kann nicht sehen, wann und wo die nächste Markierung ist. Im Prinzip ist es egal, denn es ist nicht wirklich ein Weg. Dennoch will ich, da ich alleine unterwegs bin, nicht komplett vom Weg abkommen. Immer wieder schaue ich zurück, um von oben vielleicht eines der Markierungsfähnchen zu sichten. Oft hab ich Glück und kann den Weg korrigieren. Und immer wieder, wenn ich mich umdrehe und sich eine Lücke zwischen den Bäumen auftut ist da dieser sich ständig ändernde wunderschöne Ausblick den es nur in den Bergen gibt. Zuerst ein Wolkenmeer, dass sich über dem Tal ausgebreitet hat, dann kleine Wölkchen, die sich langsam auflösen und einen gigantisch schönen Blick bis zum Hafen von Bella Coola freigeben. Ich mache Pause auf einem Felsen und überlege, wieder abzusteigen. 3,5 Stunden hab ich für die 500 hm gebraucht. Zum Wasserfall auf 400m brauch ich lediglich 20 Minuten - das kann so nicht aufgehen bis zum Gipfel.

      Gestärkt nach einer Brotzeit gebe ich mir nochmal einen Ruck. Es kann nicht mehr weit sein bis oberhalb der Baumgrenze. Leider habe ich die Rechnung ohne die Büsche gemacht - ich verliere kurz darauf den Weg und will auch nicht nochmal umkehren. Ich suche mir also meinen eigenen Weg. Wirklich optimal ist das nicht. Das Moos auf den Felsen gibt keinen Halt und ich rutsche mitsamt der Ladung mehrmals von Felsen hinunter. Ich klettere über Felsen, ziehe mich an Baumstämmen hoch. Rauf geht das, runter würde ich das lieber vermeiden wollen. Ein kurzes Stück später gebe ich daher auf. Ich setze mich mit meinem König Ludwig Weißbier auf einen Felsen, genieße die Aussicht und versuche, die zahlreichen Mücken und Stechfliegen einfach zu ignorieren, die über mich herfallen. Stimmt, ich bin sicher noch nicht über 2000m.

      Zurück suche ich mir eine andere Route und hoffe, zumindest wieder auf den Weg nach unten zu stoßen. Mein Orientierungssinn ist Gott sei Dank relativ gut ausgeprägt, so dass ich tatsächlich die Stelle wiederfinde, an der ich die letzte rosa Schleife im Baum gesehen habe. Allerdings ergeht es mir bergab noch schlechter als bergauf. Ich finde den Weg einfach nicht. Mehrmals steig ich wieder auf und schlage mich durchs Gebüsch, das mir jedes Mal neue Kratzer in meine Beine und Arme schneidet. Ich nehme einen Teil des Weges mit meiner Kamera auf, um es Fraser zu zeigen. Eine Minute später ist meine kleine fake GoPro (Acme) im Gebüsch verschwunden. Ich suche ein paar Minuten den "Weg"ab, den ich gekommen bin, jedoch vergebens. Wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht kann die Nachwelt damit was anfangen ;-)

      Kurzzeitig verfalle ich in Panik, dass ich den Weg nicht mehr finde und die ganze Nacht irgendwo hier im Gebüsch herumirre, oder irgendwo ins Leere trete und den Berg hinunterstürze. Teilweise führt der Weg nämlich an einem Grat entlang, an dem es Steil nach unten geht, man das aber durch die darüber gewachsenen Büsche nicht sehen kann. Ein falscher Schritt und es geht im Fall nach unten. Wie gerne hätte ich nun jemanden hier, das würde alles erleichtern. Ich besinne mich. Es ist nicht meine erste verzwickte Situation in den Bergen. Ich atme ein paarmal tief durch, schreibe Fraser, dass ich wohl etwas länger brauche mit dem Abstieg, aber Stirnlampe und Biwaksack dabei habe und schaue mir auf 'Gaia' meine Aufstiegsroute an. Die App rettet mir ein paarmal sinnloses rumgeirre. Finde ich keine Markierung, laufe ich in die Richtung, aus der ich gemäß App nach oben gekommen bin. So laufe ich im Zickzack den Berg hinuntern.

      Das angenehme an dieser ausgeklügelten Schnitzeljagt ist, dass ich keine Zeit oder Energie hab, mir Sorgen um Bären, Pumas oder Wölfe zu machen. Außer ein paar Vögeln treffe ich auf keine Lebensform hier im tiefen Dschungel Bella Coolas.

      Alles in allem stehe ich zerschrammt aber erleichtert und glücklich um 17 Uhr bei Fraser im Garten. Er erinnert mich dran, dass Freitag ist und es Burger im 'Legions' gibt. Genau das, was ich nun brauche: Burger & Beer! :)
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    • Dag 176

      Dauerregen in Bella Coola

      31. juli 2019, Canada ⋅ 🌧 15 °C

      Seit ein paar Tagen regnet es fast durchgehend. Die Wettervorhersage meint es immer wieder gut und kündigt Sonne an. Doch jeden Morgen erwache ich vom Geprassel des Regens auf meinem Camperdach.

      Mittwoch ist es besonders schlimm. Es gießt aus Kübeln, mit lediglich trockenen 5-Minutenfenstern. Mehrmals springe ich auf und kaum hab ich die Schuhe an, schüttet es schon wieder. Ich verbringe den Vormittag mit Frasers Katze und im 'Post Office' - Frasers 'Kynoch Adventures' ist im alten Postamt des Ortes und die meisten die hierher kommen treffen sich immer noch im 'Postamt'. Hier lagern Schwimmwesten, Tauchanzüge, Fahrräder und Fahrradhelme und es gibt einen kleinen Fitnessbereich, ein Schlafquartier, Küchenzeile und Badezimmer. Ich habe mir vorgenommen, hier etwas Ordnung zu schaffen und tobe mich zwischenrein an den Geräten aus.

      Am Nachmittag haben wir Stromausfall. Ist wohl nichts seltenes und dauert auch nur 40 Minuten, wie mir die Nachbarn mitteilen. Ich hab mir vorgenommen, zum Recycling-Hof zu fahren. Interessiert mich, wie das hier aussieht. Es dauert etwas, bis ich hinfinde, aber viele Straßen gibt es in diesem Kaff ja nicht. Es ist ein relativ kleiner Wertstoffhof, an dem man all seinen Müll vor Ort selbst trennen kann. Nicht schlecht. Außerdem fahre ich noch nach 'Downtown' Bella Coola - Bella Coola besteht ohnehin nur aus ein paar Häusern - und finde im lokalen 'Liquor Store' Erdinger Weißbier, Schneider Weiße, König Ludwig Weißbier und Hacker Pschorr Münchner Hell. Ich gebe zu, a bißal Heimweh hab ich scheinbar schon ;-)
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    • Dag 180

      September-Planung

      4. august 2019, Canada ⋅ ⛅ 27 °C

      Es ist soweit, fast 30° in Bella Coola. Am besten hält es sich im alten Postamt aus. Dort ist es schön kühl. Hier kann ich meine Touren für September planen. Also von wirklich planen kann keine Rede sein, es sind einige Faktoren, die zusammenspielen müssen. Das Wetter beispielsweise lässt grad in den Bergen oft keine Planung zu. Dennoch kann man beispielsweise zum 'Mt. Assiniboine' und auf den 'Berg Lake Trail' - beides übrigens Touren, die auch in meinem Rother Wanderführer drin sind; das sind einfach die besten Tourenbücher! - nicht einfach so spontan spazieren. 4 Monate bis zu einem Jahr vorher muss man die Termine festlegen und Zeltplätze buchen.

      Vor ein paar Tagen hab ich vom 'Skyline Trail' erfahren (natürlich auch im Rother als Top Tour beschrieben). Und, was für eine Freude, der ist nur 46 km lang, mit 1.600 Höhenmetern. Das heißt, ich kann ihn an einem Tag laufen. Außerdem bekam ich einen heißen Tipp, die 'Emperor's Challenge', im 'Monkman Provincial Park', in dem ich mir auch einen Wasserfall ansehen möchte. Nicht zu vergessen der Spartan Race in Whistler, den ich keinesfalls verpassen darf, um meinen Kanada-Trifecta abzuschließen (für die, die es nicht wissen: Trifecta = alle drei Distanzen in einem Jahr -> 3 Teile werden eine große Medaille).

      Nun kann ich nur hoffen, dass nach dem nassen und kalten Juli der September in Kanada in diesem Jahr traumhaft wird.

      Nun also der Plan:

      5.9. Emperor's Challenge (20 km; Monkman NP)
      7.9.-11.9. Mt. Assiniboine, Nub Peak (52,2 + 12,3 km; Banff NP)
      14.9. Spartan Race (7+ km; Whistler)
      22.-25.9. Berg Lake Trail (51 km; Mt. Robson NP)
      ??.9. Skyline Trail (45 km; Jasper NP)

      Alles in allem also etwa 190 km wandern. Dazu kommen +/-4.000 km Fahrerei. Es ist wirklich schwer zu begreifen, wie groß Kanada ist!
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    Hagensborg

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