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- Dec 13, 2024
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 2,646 m
- ColombiaBogota D.C.Bogotá D.C.Sede N CUNCongreso Nacional de Colombia4°35’54” N 74°4’33” W
Bogotá
December 13 in Colombia ⋅ ☁️ 18 °C
Wir entscheiden uns gegen eine 11-stündige Busfahrt und nehmen einen Flug von Medellin nach Bogotá. Trotz fast zweistündiger Verspätung bleibt uns nach der Ankunft noch etwas Zeit für einen ersten Rundgang. Bogotá ist ganz anders als die anderen Orte, die wir in Kolumbien besucht haben. Unsere letzte Station in diesem Land ist eine richtige Millionenstadt, 9 Mio Menschen leben hier. Schon auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt fallen die vollen Straßen auf - anders als Medellín hat Bogotá keine Metro - das öffentliche Transportsystem nutzt Busse und Taxis. Die sind tatsächlich viel günstiger, stehen aber halt auch im Stau.
Die Häuser sind moderner, viele Wolkenkratzer prägen das Stadtbild. Mich erinnert diese Stadt auf den ersten Blick an eine der nordamerikanischen Metropolen. Auf den zweiten Blick findet man im historischen Zentrum (La Candelaria, wo auch unser Hotel ist) aber hier auch den Einfluss des spanischen Kolonialismus. Alte Häuser mit wunderschönen Fassaden und beeindruckenden Hinterhöfen, die schachbrettartige Straßenstruktur, den zentralen Platz. Und auf den Straßen erleben wir Südamerika. Auf der Haupteinkaufsstraße, der Calle Séptima findet man in den Ladenzeilen alle Markenklamotten und davor in der Fußgängerzone verkaufen die (kolumbianischen) Händler auf dem Boden oder an kleinen Ständen ihre Waren. Auf der anderen Straßenseite verkaufen andere (vor allem wohl venezuelische) Händler ihre Waren von Handkarren oder Fahrrädern aus. Als Ausländer haben sie keine Erlaubnis, hier zu verkaufen, weswegen es hilfreich ist, sich schnell mit seinen Waren von Ort zu Ort bewegen zu können.
Tagsüber fühlt es sich sicher an, sich im Zentrum und den angrenzenden Stadtteilen zu bewegen, auch wenn die Einheimischen uns immer wieder ermahnen, vorsichtig zu sein, Abstand zu halten und Wertsachen nach am Körper zu tragen. Hier patrouillieren viele Polizisten. Je weiter man sich jedoch entfernt, merkt man schon, dass es keine Stadt ist, in der man sich als europäischer Tourist frei bewegen möchte. Und so entscheiden wir uns an beiden Tagen für geführte Touren.
Santiago bringt uns die Geschichte Kolumbiens näher. Er hat so viele Informationen für uns, dass es schwer ist, alles zu ordnen. Begonnen bei Bolivar, dem Konservativen, der die Kolumbianer aus der spanischen Besetzung führte und seinem Mitbewerber um die Macht, dem Demokraten Santander, der eher einen sozialistischen Ansatz verfolgte. Auch heute hat Kolumbien wohl im Wesentlichen ein Zwei-Parteien-System. Leidet jedoch nach vielen, vielen Präsidenten, viel Gewalt im Kontext von Wahlen während der instabilen Kriegsjahre, heute immer noch unter Korruption und politischer Instabilität. Auch die Rolle Escobars wird nochmals thematisiert… vielleicht etwas, was ich doch noch einmal in Ruhe nachlesen muss.
Dass trotz aller Probleme der letzten Jahre die Kolumbianer freundlich, weltoffen und hilfsbereit sind, darf auf keinen Fall unerwähnt bleiben. Sie freuen sich, dass man ihr Land besucht, sind interessiert daran etwas über uns zu erfahren und stolz auf ihr Land. Und sie können feiern. An einem Abend wollen wir nur Wasser kaufen und landen auf dem Plaza de Bolivar, mitten einer riesigen Menschenmasse. Erstmal ein bisschen unheimlich, aber man merkt schnell, dass hier vor allem Familien sind, die zu einer Eröffnungsfeier für die Weihnachtsfeierlichkeiten wollen. Also bleiben wir - alles geordnet, entspannte und freundliche Polizisten und insgesamt eine schöne Stimmung. Manchmal stimmt einfach das Timing!Read more
Traveler 😜🥰