Namaste India

December 2018 - January 2019
A 19-day adventure by Constance Read more
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  • Day 7

    Ramgarh, Indien

    January 4, 2019 in India ⋅ ⛅ 23 °C

    Auf Empfehlung unseres Gastgebers besuchen wir die Kleinstadt Ramgarh, ca 20 km entfernt. Ramgarh ist ein Ort mit unzähligen Havelis, eines schöner als das andere. Da mein Schmuckbudget schon erschöpft ist, ist Uli jetzt auf der Suche nach antiken indischen Schätzen. Zweimal quer durch die engen Gassen von Ramgarh und schon - erst - finden wir den empfohlenen Antikladen. Markes Joirie, der Besitzer des Ladens, ist sehr geschäftstüchtig und versucht neues Antikes mit viel Engagement zu verkaufen. Die Möbel sind OK, aber ich glaube Mömaxx kauft auch hier ein. Da er ihn ständiges deutsches Kopfschütteln erwartet, führt er ins von Raum zu Raum. Je mehr Räume, desto älter und interessanter werden die Dinge. Allerdings auch größer. In einem wunderschönen morbiden Haus liegt das große Interieur der zerstörten Havelis, Türen, Fenster, Tische, Stühle. Wunderschön und doch bedauerlich, dass sie nicht mehr an Ort und Stelle sind. Zeit vergeht und noch immer kein Verkaufserfolg. So eine Tür lässt sich wirklich schwer nach Hause schleppen. Er öffnet seine letzte Schatzkammer für uns. Ein Haveli hinter seinem neuen Wohnhaus, und dort unzählige gesammelte Kleinigkeiten, unglaublich interessant aber weder hänge ich mir das um den Hals noch an die Wand. Uli kauft zwei kleine Dingsbums. In seinem Büro ist sicher Platz dafür;-) Zurück in unserem Haveli genießen wir einen ruhigen Abend und einen langen Film "Gandhi". Geschichte im Film, Ort und Protagonisten vor unserer Tür, ein spannender Abend.Read more

  • Day 8

    Nach Delhi zurück gehupt

    January 5, 2019 in India ⋅ 🌙 17 °C

    Wir hupen uns zurück nach Delhi. Ein letztes Mal über eine chaotische Autobahn mit Verkaufsständen am Rand der Straße, verrückten Kühen, Autos, die die Fahrtrichtung verwechseln, Straßenhügel an unerdenklichen unsinnlichen Stellen, Affen, die über die Straße flitzen. Ein letztes Mal enge Gassen zwischen Basaren und Kühen, neben den ärmsten der Armen, offenen Abwasserkanälen, Plastikmüllbergen und Schweinen, die genau diesen Müll fressen. Mit gemischten Gefühlen werde ich dieses Land verlassen, eine Flut von Bildern und Geschichten in meinem Kopf, Momente der absoluten Faszination, des Bedauerns und Mitleidens, genau wie Momente der kühlen Distanz.
    Morgen fliegen wir wieder in die erste Welt. Ergreifende Eindrücke, Gedanken, Erinnerungen und unbeantwortete Fragen über diese Welt nehmen wir ganz sicher mit nach Hause.

    "Ash erzählte von dem wirklichen Indien, jener Mischung aus Glanz und Elend, Schlechtigkeit und Großmut, dem Land der Götter, des Goldes und der Hungersnöte, abschreckend wie ein verwesender Leichnam und von unglaublicher Schönheit..."

    (M.M.Kaye - "Palast der Winde")
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  • Day 9

    Mauritius

    January 6, 2019 in Mauritius ⋅ ☁️ 29 °C

    Nach holprigen 7 Stunden Flug sind wir auf Mauritius gelandet. Die Eindrücke Indiens und den Kopf voller intensivster Bilder nehme ich die Insel noch gar nicht wahr. Schwüle Hitze trifft uns wie eine Wand beim Verlassen des Flughafens. Die vergangenen 8 Tage machen noch irgendwie empfindungsunfähig und wortlos gegenüber dieser tropischen Inselpracht. Erst beim Abendessen direkt am Strand in unmittelbarer Nähe zum Meer (ca10m) dringt langsam die Ruhe dieser neuen Inselwelt und die Idee der nächsten gechillten Tage zu uns durch.Read more

  • Day 11

    Ein geschwätziger Nachmittag

    January 8, 2019 in Mauritius ⋅ ☁️ 27 °C

    Sonnenliege, Restaurant, Sonnenliege, Restaurant.... Das ist unser Tag auf Mauritius. Und zwischendurch bin ich noch immer im Indien des 19. Jahrhunderts. In meinem Buch, das von Seite zu Seite spannender wird und mich noch immer in der indischen Landschaft, der Geschichte des Landes und der Menschen dort fesselt. Wir begegnen Winfried, einem redefreudigen, sehr freundlichen Schwaben, und jagen mit großer Wortflut in unserem amüsanten Gespräch durch viele sinnige und unsinnige Themen des Lebens. Die Stunden, Wein und Bier vergehen wie im Flug.Read more

  • Day 12

    La Reunion

    January 9, 2019 in Réunion ⋅ ☁️ 30 °C

    Nach 3 sonnigen und entspannten Tagen auf Mauritius packen wir unsere Koffer und verabschieden uns von der Insel. Mein Koffer scheint immer schwerer zu werden, wird immer schwerer! An dem klitzekleinen Schmuck aus Indien kann es wohl kaum liegen. Scheinbar packe ich auch Luft ein, und die wiegt! Überhaupt bin ich auf dieser Reise eindeutig überpackt. Für jeden erdenklichen Anlass habe ich das passende Kleid und die passenden Schuhe. Und seit 10 Tagen trage ich fast immer die gleichen Kleidungsstücke. Alles Ulis Schuld;-) "Wir sollten in Indien nicht allzu leger aussehen, lieber wohlhabende Touristen auf Reisen sein." OK, also packe ich! Aber wie hätte ich auch nur im weit entfernten Indien nicht touristisch aussehen können? Egal ob schwarz, grün, blau, rot, gelb oder bunt gekleidet - alle Finger zeigen ununterbrochen auf mich. Ein bisschen weniger auffällig wäre mir nach einigen Tagen Indien wirklich lieber gewesen. OK, nun schleppe ich halt den schweren Koffer, oder eben Uli;-). Beim nächsten Mal wieder nur Handgepäck, das hat sich bewährt.
    Mit ausreichend Zeit und schwerem Gepäck erreichen wir den Flughafen, um dort rechtzeitig unseren Mietwagen zurückzugeben. Ich warte geduldig im Auto, als Uli mich panisch winkend aus dem Auto jagt, in der urplötzlichen Annahme, das Flugzeug wurde doch schon eine Stunde früher starten. Schnellen Fußes, mit schwerem Koffer, rasen wir durch die Abflughalle. In solchen Situationen sagt man lieber: Nichts! Schlaues ;-) (Kannst du das Ticket etwa nicht richtig lesen???) Am Check-in dann doch Entwarnung, 15.30 bleibt 15.30 Uhr. Nach einem sehr kurzen Flug landen wir in Reunion. Tropisch, üppig, wunderschön - und sehr französisch. Und fast ein Gefühl von Heimat, europäischer Heimat. Telefon funktioniert ohne Probleme und shoppen klappt auch super mit unserem vertrauten Euro. Ulis Koffer hat ja noch Kapazitäten;-). Sehr angenehm ist so eine französische Kolonie, zumindest jetzt im 21. Jahrhundert. Wir erreichen unsere Unterkunft in Mitten des Dschungels, ein Dschungelcamp - wunderschön. Noch schöner in unmittelbarer Nähe ist ein tosender, beeindruckender Wasserfall. Der unmittelbare Genuss dieser grandiosen Umgebung wird jedoch getrübt durch einen blutigen Angriff auf Ulis Bein. Nichts Böses ahnend und mit völlig unschuldiger Nichtgeste wird er von einer blutrünstigen Kreatur ins Bein gebissen. Ein hübscher, eleganter - scheinheiliger und bösartiger Waimeraner beißt ihn ohne Ankündigung ins linke Bein. Kein Bellen, kein Knurren, einfach ein scheinheiliges Nichts und ein zorniger Biss. Der Scheck sitzt uns in den Gliedern und ich augenblicklich im Auto. Gottseidank hat der nicht mich gebissen! Uli rüstet hoch. Mit Loch in der Hose, blutendem Bein und Gaspistole (!) wartet er auf einen erneuten Angriff. Komm nur, du Mistvieh, du blödes!
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  • Day 13

    Cirque de Salazie

    January 10, 2019 in Réunion ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach einer guten Nacht in unserem Wasserfallhäuschen führt uns unser Ausflug zum Cirque de Salazie. Der größte der drei Talkessel um den Piton des Neiges ist gleichzeitig auch der "Grünste" . Üppigere tropische Pflanzenwelt ist kaum vorstellbar. Hier regnet es häufig und das Tal ist durchzogen von Bächen und Wasserfällen. Überall sattes "fettes" grün und farbige Blütenpracht. Wir besuchen Frankreichs "schönstes" Dorf „Hell-Bourg“, genießen die Tropenpracht und später einen ruhigen, gechillten Nachmittag in unserem Häuschen.Read more

  • Day 14

    36 Grad und 95 Prozent

    January 11, 2019 in Réunion ⋅ 🌧 30 °C

    Wir wechseln unsere wunderschöne Unterkunft, nach einem langen und entspannten Vormittag in unserem Häuschen, und fahren auf die andere Seite der Insel. Wenn es bisher auf dieser Insel schon sehr warm und feucht war, legt diese Seite der Insel noch ein paar Grad und einige Wassertropfen in der Luft zu. Wie in dem Treibhaus meiner Mutter in meiner Kindheit, aus dem man ganz schnell wieder flieht, nachdem man die Tomaten geerntet hat. Hier ist fliehen keine Alternative, außer in die nächste Klimaanlage. Die funktioniert in unserem neuen Zimmer so gut, dass sie uns fast vom Bett weht. Also heißt es abwechselnd wehende Haare in Sturmböen oder Schweißausbrüche. Die Nacht wird bescheiden, auch weil ich meine Aufmerksamkeit stündlich, minütlich meinem lieben Sohn widme, der ein Wiesbaden ein Konzert besucht, und anschließend in der Saarstraße schläft. "Ist er unterwegs? Wo ist er gerade? Findet er ein Taxi? Findet der den Schüssel? Kann er die Heizung bedienen? Gibt es genügend Decken? Hat er Hunger? Hat er Durst? ....." Und noch vieles mehr fällt mir in dieser Schwitzfriernacht ein. Gegen 4.30 Uhr, nachdem mir mehrfach von Andrea bestätigt wurde, Kind ist im Bett;-) falle ich in nervöse Träume, um diese dann ruckartig um 5.30 Uhr zu beenden. Frisch und motiviert wollen wir auf den  Piton de la Fournaise, einer der aktivsten Vulkane der Erde, 2632 m hoch auf dem französischen Übersee-Département La Réunion. Um 5.30 Uhr bin ich heute weder frisch noch motiviert!Read more