- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Jul 20, 2022, 12:00pm
- ⛅ 19 °C
- Altitude: Sea level
- EstoniaSaareSääreZerel Point57°54’27” N 22°3’15” E
Der Süden von Saaremaa
July 20, 2022 in Estonia ⋅ ⛅ 19 °CHeute habe ich mal ohne Gepäck den Süden der Insel erkundet. Das geht schon etwas leichter, sozusagen weniger schwerfällig, obwohl ich mich an meine Frederike, so nenne ich ein Rad jetzt, auch mit viel Gepäck schätzen gelernt habe. Ich habe immer ein sicheres Gefühl. Das Rad ist dafür ausgelegt. Die heutige Expedition zum südlichen Lands End dieser Insel beginnt auf der Hauptstraße 77 direkt vorm Campingplatz und verläuft als Bundesstraße 77 direkt Richtung Süden , durch den Inselwald, und ich frage mich zuerst, ob’s das wohl war: Ostsee ohne Sichtkontakt auf gut befahrener Hauptstraße, die zunächt noch einen Radweg hat, der aber nach wenigen Kilometern verschwindet: Business as usual? Aber auch die Wege in Estland sind voller Überraschungen und werden mitunter schön. Zunächst verschwindet die Hauptstraße, nicht aber die Touristenautos, die auch dieselbe Idee haben, wie ich, nur mit dem Unterschied, sie setzten dafür noch etwas mehr Masse in Bewegung, und verbrauchen Benzin. Dann verschwinden die Uferwälder und die Ostsee und ein Leuchtturm wird sichtbar, den ich für 4€ auch mit seinem ca. 240 Stufen besteige. Oben ist man eingegittert. Möglicherweise haben einige Menschen einst die freie Aussicht mit einen freien Flug ins Jenseits verwechselt. Diese Inselsüdspitze hatte aber auch ein NS Vergangenheit, die ich nicht verstehe, weil ich nicht estnisch kann und hier tummelt sich noch einiges an Unwesen herum. Nach der Turmbesteigung tue ich es einem Familienvater gleich und haue mich auf die kurz gemähte Wiese im Windschatten des Turms und ratze. Ich bin einige Minuten richtig weg, die Rückfahrt steht mir noch bevor, und ausgeruht geht das immer besser. Die Rückreise geht an der westlichen Inselseite her, kleinere Straße, weniger Autos, und oft ist die Ostsee in Sicht. Die Sonne steht am Nachmittag tiefer und schickt ihr goldenes Licht. Die Rückfahrt wird ein eindrucksreiches Erlebnis. Zu guter Letzt treffe ich noch auf eine lettische Familie mit 10 jähriger Tochter und 16 jährigem Sohn auf Rädern. Wir kommen kurz ins Gespräch, treffen uns kurz vor dem Camingplatz in dem Co-op (Ja die gibts hier noch) des Nachbarortes. So geht eine schöne erlebnisreiche Tour zu Ende. Ich muss jetzt die Entscheidung treffen, ob ich morgen wirklich weiterfahre, vermutlich auf einen RMK Platz ohne Wasser und viel Natur und Schönheit. Ach was hier bei Tehumani noch gut ist: zahlreiche Feuerkörbe und ein Holzlager, wo man sich das Brennholz aus dickeren Holzscheiten selber schlagen kann.Read more