Forgotten World Adventures

Started at Taumarunui - first stop jet boating down the Whanganui River, then onto the modified golf carting through the forgotten world valley. So cold in the tunnels. I have stressed for weeks aboutRead more
Started at Taumarunui - first stop jet boating down the Whanganui River, then onto the modified golf carting through the forgotten world valley. So cold in the tunnels. I have stressed for weeks about whether I could do this. But it wasn’t bad at all. I went through 9 tunnels, the longest one was 1.5klm long.Read more
... lest ihr in diesem Bericht.
22 Kilometer, Taumarunui -> Ohinepane
Heute ging es los auf unsere 5-tägige Kanutour. Zuerst gab es ein Safety Briefing bei welchem auch Videos von einigen Stromschnellen (Rapids) und wichtigen Stellen gezeigt wurden. Danach liefen wir zu Fuss runter zum Fluss. Da wurden die Fässli im Boot festgezurrt und nochmals ein paar Tipps gegeben. Dann sind wir 2-3 Mal im Fluss ein paar Meter hoch und runter gepaddelt, damit die Leute von der Vermietung sehen konnten, ob wir das Kanu einigermassen beherrschen. Hat bei uns mit Sarah als Motor (okay sagen wir Motörli) vorne und Sebi als Kapitän hinten ganz gut geklappt und wir haben das OK gekriegt zum lospaddeln. Der Fluss ist nicht sehr tief, oft sieht man den Boden. Mit unserem Kanu "Unumkippbarbara" (wir hoffen der Name ist Programm) liefen noch 5 weitere Boote aus. Direkt am Anfang haben wir zwei Mal auf einen grossen Stein zugehalten (unfreiwillig), haben aber im letzen Moment noch die Kurve gekriegt. Huiuiui. Nach der dritten Stromschnelle war unsere Flotte bereits um 2 Boote geschrumpft. Wir sind uns nicht sicher, glauben aber, dass die beiden die Namen "Titanicolas" und "Kenterika" getragen haben. Auf jeden Fall hiess es für die jeweiligen Crews nun das Boot auszuschöpfen und wieder schiffbar zu machen. Wenn man richtig auf die Stromschnellen zu fährt passiert nicht viel, ausser das da Boot ziemlich schaukelt und Wasser reinspritzt. Wenn man jedoch ins Kippen kommt, kann man ganz schnell kentern. Unser Kanu hat seinem Namen aber soweit alle Ehre gemacht (vielleicht liegt es auch einfach an der äusserst qualifizierten Crew) und nach etwa 3.5h Stunden sind wir beim Camping Ohinepane angekommen, wo wir unser Zelt aufgebaut und Zmittag gegessen haben. Sarah hat leider ihr Buch im Camper vergessen, und da es weder Strom noch Netz gab, blieb ihr nichts anderes übrig als einfach mal nichts zu tun. Kurz hat sie noch Podcast gehört, aber ist dann zum Glück bald eingeschlafen. Beste Nichts-Tun-Beschäftigung. Zum Znacht gab es eine Gnocchi-Gemüse-Pfanne. Im Gegensatz zu unseren Mehrtageswanderungen spielt das Gewicht hier keine Rolle, somit können wir richtig reinhauen. Bald sind wir dann auch schon ins Bett.
Während des Paddelns haben sich viele Wolken und ein bisschen Sonne abgewechselt. Sobald wir das Zelt aufgebaut hatten, hat es auch ein paar Mal etwas geregnet, war aber ganz okay.Read more
Wir haben als Gruppe in unseren Rhythmus gefunden, frühstücken morgens gemeinsam und packen dann die Fässer mit unseren Sachen in die Boote, wobei wir wie selbstverständlich einander helfen. Ich habe die Leute, mit denen ich den Whanganui River hinunterfahre, bereits liebgewonnen.
Heute ist es bewölkt und kühl, was im Vergleich zur brennenden Sonne gestern eine angenehme Abwechslung darstellt. Außerdem wird es später richtig dunstig und ein feiner, kaum spürbarer Sprühregen liegt hin und wieder in der Luft.
Deni und ich bestreiten Stromschnellen, plaudern, singen und tratschen mit Anna und Nico, wenn sie neben uns treiben. Wir bestaunen die Steilufer, die immer höher wie grüne Wände um uns herum aufragen, den dichten Busch und die Wasserfälle. Wir sind mitten im Whanganui National Park, dem dichtesten, tiefsten Busch des Landes. Hier gibt es keine Straßen. Keinen Handyempfang, egal wie viele Berge man erklimmt. Hier sind nur wir und der Fluss.
Wieder hängen wir unsere sechs Kanus auf einem ruhigen Flussabschnitt aneinander und treiben langsam vor uns hin. Ich lehne mich zurück, lege die Füße auf die Fässer vor mir und schaue in den grauen Himmel, der von den grünen Wänden der Schlucht eingerahmt wird. Was für ein Leben.
Nachmittags ankern wir an einer weiteren DOC-Campsite mitten in der Wildnis. Hier sind die Camps stets nur über Stufen erreichbar, da sie hoch genug oben liegen müssen, um im Falle eines Flussanstieges bei starkem Regen nicht überflutet zu werden. Für uns bedeutet das mühsame Schlepperei unserer Fässer, aber als Deni und ich das letzte ausgeladen haben, stellen wir fest, dass der Rest unserer Fässer bereits verschwunden ist. Kyle, der Kanadier, hat sie uns hinaufgetragen.
Wir essen unter dem Dach des Shelters im beginnenden Regen und trinken eine Flasche spanischen Wein, den Deni und ich mitgebracht haben, als plötzlich ein unbekannter Mann in Schwimmweste auf der Campsite steht. Er ist nur die Vorhut einer ganzen Gruppe an TA-Wanderern, die die Kanufahrt heute in Whakahoro begonnen haben. Wir wissen nicht so recht, was wir davon halten sollen, nach drei Tagen plötzlich neue Gesellschaft zu haben.
Ich bin müde und liege bald in meinem Zelt. Draußen höre ich selbst im Dunkeln noch mysteriöse Vögel singen, während der Regen leise auf mein Zelt prasselt.Read more
Das ist die Geschichte, wie ich bereits zwei Dinge im Whanganui River verloren habe, Stromschnellen rückwärts hinuntergefahren bin und was passiert, wenn man einem Felsen nicht rechtzeitig ausweicht.
Um 7 Uhr sitzen wir zum zweiten Mal im selben Safety Briefing, was uns bestimmt nicht schadet. Wir erinnern uns, wie wir das Kanu steuern, die Campsites finden und den Wasserfall vermeiden.
Als wir gegen 9 Uhr in unsere Kanus steigen, sind wir alle sehr aufgeregt. Zuerst müssen wir ein paar Runden drehen, um unter Beweis zu stellen, dass wir das Kanu unter Kontrolle haben, dann werden wir in die Freiheit des Whanganui Rivers entlassen.
Wir sind zu zwölft unterwegs, sechs Kanus, und ich teile mir meines mit Deni. Wir sehen uns schon bald unserer ersten kleinen Stromschnelle gegenüber, die wir meistern, obwohl wir mindestens zwei Felsen dicht unter der Wasseroberfläche streifen. Wir sind richtig stolz auf uns. Ein anderes Kanu ist bereits gekentert. Aber dann geraten wir in eine etwas größere Stromschnelle und plötzlich merken wir, dass es uns zur Seite dreht. Ich, die hinten sitzt, bin mit meinem Paddel fürs Steuern zuständig, aber ich komme nicht gegen die starke Strömung an, die uns in die Gegenrichtung drückt. Außerdem ist uns richtig viel Wasser ins Boot geschwappt und ich versuche verzweifelt, es schnell herauszuschöpfen, damit wir nicht kentern - hinter uns droht aber bereits die nächste Stromschnelle.
Hinter uns? Ja, inzwischen hat es uns nämlich um 180 Grad gedreht! Ich werfe den halben Kanister, den wir zum Wasserschöpfen im Boot haben, zur Seite und beginne zu paddeln, aber es ist zu spät und wir können nichts tun als das Boot stabil zu halten, während wir rückwärts die Stromschnelle hinunterfahren. Zu unserer Überraschung überstehen wir es ohne zu Kentern und können anschließend nicht aufhören zu lachen.
Einige Zeit später sind wir als das letzte Boot der Gruppe unterwegs, als wir mitten im Fluss auf Grund fahren und aussteigen müssen, um uns zu befreien. Als wir wieder im Boot sitzen, merke ich, dass meine Gopro-Kamera, die ich mit ihrem langen Griff von oben vermeintlich sicher in meine Schwimmweste gesteckt habe, weg ist. Wir drehen sofort um und Deni sucht für mich an der seichten Stelle, wo wir ausgestiegen sind, während ich auf das Boot aufpasse, aber es ist aussichtslos. Meine Gopro mit allen Videos der Reise ist in den Tiefen des Whanganui River verschwunden.
Ich bin am Boden zerstört und den Rest des Tages ziemlich fertig. Dieser Tag hält aber noch weitere Herausforderungen für mich bereit.
Nachdem wir Pause gemacht haben in einem Café mit Wasserzugang, geht es wieder durch einige Stromschnellen. Deni und ich haben bereits mehr als einmal unser Drehmanöver durchführen müssen, sind aber der Meinung, dass wir dadurch wenigstens nicht kentern.
Jetzt sind wir in ein angeregtes Gespräch vertieft, als wir uns plötzlich einer wilden Steomschnelle gegenübersehen - und einem riesigen Felsen, der direkt vor uns aufragt. Ich versuche mit aller Kraft, uns nach rechts davon weg zu lenken, aber wir erwischen den Felsen und er drückt uns auf einen dicken Ast hinauf, der ins Wasser hineinragt.
"Da hinten kommt Wasser ins Boot!", rufe ich zu Deni nach vorn. "Kannst du uns wegdrücken?"
Ich meinte eigentlich seitlich, aber Deni kann uns nur rückwärts vom Baumstamm wegdrücken und dadurch läuft unser Boot endgültig voll.
Wir kippen.
Das Wasser ist kalt.
Ich klammere mich mit einer Hand am sinkenden Kanu fest, während ich mit der anderen versuche, mein Paddel nicht zu verlieren. So haben wir es im Briefing gelernt. Kanu und Paddel. Ohne kommen wir nicht weit. Die Steomschnelle trägt uns weiter und wir müssen mit ihr gehen. Neben mir ragt eine Felswand auf und ich kann nicht auf die andere Seite des Kanus sehen. Ich verliere beinahe meine Sandalen, schaffe es aber gerade noch sie mir von den Füßen zu ziehen und ins vollgelaufene Boot zu werfen - wo sie vor sich hin dümpeln.
"Ich verliere die Sonnencreme!", ruft Deni von der anderen Seite des Kanus.
"Vergiss die Sonnencreme!", rufe ich zurück. Neben mir schwimmt meine Wasserflasche, ich schnappe sie und werfe sie ebenfalls ins Boot.
"Kannst du das Boot zum Strand steuern?", ruft Deni über das Brausen des Wassers. "Ich kann es nicht erreichen!" Da stelle ich fest, dass sie vom Kanu weggerissen wurde und einige Meter entfernt in der Nähe des anderen Ufers schwimmt. Sie hat daran gedacht ihr Paddel festzuhalten, nicht aber das Boot.
Ich werfe mein Paddel ebenfalls ins Boot und bete, dass dieses noch nicht so vollgelaufen ist, dass es gleich wieder davonschwimmt. Dann schiebe und strample ich wie verrückt. Am anderen Ufer haben Oscar und Taku angelegt, die uns sofort helfen, das Kanu ans Ufer zu ziehen und von Wasser zu entleeren. Glücklicherweise kommt die Sonne heraus und Deni und ich müssen in unseren nassen Sachen nicht frieren. Die Schwimmwesten sind nach wenigen Minuten sogar trocken.
"Wir haben die Bananen verloren", sage ich und muss leicht hysterisch lachen. Wir hatten einen Bund Bananen im Boot liegen, der nicht mehr in unsere Proviantfässer gepasst hat. Die waren jetzt wohl eine Opfergabe an die Flussgötter.
"Wir haben die Bananen vorbeischwimmen sehen, aber konnten sie nicht erwischen", sagt Nico später, als wir ihn und seine Freundin Anna einholen. Ich sehe mich bereits, wie ich eine Nachricht an die TA Lost&Found WhatsApp Gruppe schreibe:
"Verloren im Whanganui River: ein Bund Bananen und eine GoPro Hero 11. Wer die Bananen findet - Mahlzeit! Wer die GoPro findet und zu mir zurückbringt, den nehme ich in mein Testament auf."
Wir erreichen unsere Campsite nach etwa 6h auf dem Fluss. Hierher kommt man nicht mit dem Auto oder zu Fuß, nur über das Wasser. Wir packen alle unsere Leckereien aus, von denen wir in Taumarunui so viele eingekauft haben und essen den halben Nachmittag und Abend. Die Reise auf dem Whanganui River scheint uns Wanderer noch viel enger zusammenzuschweißen als jede bisherige Etappe.Read more
Campsite John Cull - Campsite Tieke
Zweiter Tag auf dem Whanganui.
Heute morgen ging um halb sieben der Wecker, wie packten alles zusammen und machten uns unser Hikerfrühstück - Oat mit Müsli und heißem Wasser dazu eine Tasse Kaffee. ☺️
Anschließend wurden die Fässer wieder im Boot verstaut, verzurrt und los ging die wilde Fahrt.😆 Die erste Strömung kam sofort (und absolut unerwartet) und wir waren anschließend hellwach (und noch immer trocken). 🤭🤭
Keine halbe Stunde später fing es an zu regnen, Anfangs ging es noch, jedoch eine knappe Stunde später hat geschüttet wie aus Eimern, aber so richtig im Neuseeland-Stil. 🌧️🌧️😱 So stark, dass wir an einem Campsite an dem wir vorbeipaddelten Schutz suchen mussten.
Da völlig durchnässten Kanuten beim Stillstand bei 15 Grad Außentemperatur kalt wird, nützt es nix, als weiter zu paddeln.
Gegen 12:00 Uhr erreichten wir das Highlight für heute. The Bridge of Nowhere. Es war halt eine Brücke - mehr Geschichte haben wir euch unten angehangen.☺️☺️
Der Ausstieg hier war sehr abenteuerlich. Die Anlegestelle war ein riesiger, steiler Sandstein-Flesbrocken von ca. vier Metern Höhe mit glitschigen, in den Stein gemeißelten Stufen und die Mooring-Ösen schon voller Taue. Lediglich der Regen wurde weniger. Bevor es hoch ging, klippte Christian das iPhone an die Karabiner-Seilsicherung der Schwimmweste und tat es mit dem 700€ teuren GPS-Gerät (mit Emergency-Funktion) ebenso.
Ein Niederläder verzurrte dankenswerterweise unser Boot provisorisch, sodass wir aussteigen konnten. Beide draußen, zog Nicole sich ihre Schuhe an und Christian verzurrte das Boot. Dabei fiel das GPS-Gerät, welches natürlich nur stümperhaft am zweiten Riemen der Weste befestigt war, beim überbeugen an die Öse auf den Fels und verschwand mit einem klatschenden Geräusch im toten Winkel des Felsens. Einem Schrei, hundert graue Haare in einer Zehntelsekunde und unglaublich riesige aufgerissene Augen von Nicole (ich hab dir gesagt mach die Sachen richtig fest) später, folgte der Blick felsabwärts. Dort lag es in einer matschigen Stufe.
Mit dem Schock in den Knochen ging es auf die knapp 90minütige hin- und Rücktour zur Bridge.
Anschließend gings in die letzten 2 Stunden für heute. Gegen 15:00 Uhr kamen wir am Camp an und mussten erst mal wieder das Boot befestigen und entladen. Wohlgemerkt, ein Tau-Pfosten für 20 Boote 😂😂.
Der Ausstieg und Aufstieg zum Camp ist auch hier wieder eine Schlammschlacht gewesen, nix mit Bootsteeg oder so, ab durch den Matsch. 🙀
Zelt aufgebaut und ab ging es in den Shelter zum kochen. Wieder Nudeln mit Salami, Käse und Tomatensoße.
Durch die Nässe vom Regen haben wir heute auch richtig gefroren und waren froh, dass am Nachmittag doch mal die Sonne rauskam. Unsere Kleidung war dementsprechend auch den ganzen Tag nass und am Nachmittag dann recht fix trocken 😌😌.
Nun ist es halb acht und wir liegen schon im Zelt. Morgen früh geht der Wecker eine Stunde früher, da wir einen langen Weg vor uns haben. Nützt ja nix, auch das muss ja gemacht werden 🤗🤗
Gute Nacht und bis bald, Nicole und Christian 🪅🪅Read more
Campsite Whakahoro - Campsite John Cull
Erster Tag auf dem River! Puh, Nicole hat alles an Nervosität aufgefahren, welches ein Mensch besitzen kann 😂😂. Als der Kanuverleih dann auch noch zu spät am Campsite ankam wars ganz vorbei.🙀😲 Naja, nützt ja nix, das ist der Weg ☺️.
Der Kanuverleih lud uns drei (inkl. Marc aus AUS) ein und fuhr knapp 600m runter zum Fluss.
Als wir dann unten am Fluss angekommen sind, stiegen alle aus den beiden Sprintern aus und entluden gemeinsam die Kanus und Fässer vom Trailer. Ganz schön viel Trubbel an der kleinen Kanuhaltestelle.
Nicht, dass diese jeden Tag genutzt wird und es einen ordentlichen Entladepunkt gäbe, nein, alles wieder knöcheltiefer Matsch!😅🙈
Nun bekamen wir unsere Futterfässer, die wir einige Tage zuvor schon beim Verleih befüllten, dazu zwei weitere kleine Fässer für die Rucksackinhalte und ein großes, welches eigentlich für unsere Rucksäcke gedacht war. Naja, die Rucksäcke haben da schon mal nicht reingepasst. Also mussten wir unsere Rucksäcke so ins Boot legen. In das große Fass kamen Wanderstäbe, Schuhe und Zeltgestänge.
Nun noch schnell alles per Seil gesichert um ein Abtreiben der Fässer beim Kentern zu verhindern und ab ging es auf eine kurze Probefahrt unter den Augen des Verleihers.🙃🙃 Zum Glück hatten wir im August eine Kanutour auf der Lahn gemacht, daher wussten wir ja wie es ging.☺️ Noch kurz drei Kreuze auf einem Haufen Papier setzen, Waschmaschine war gekauft und wir konnten los.🤗
Von jetzt an natürlich alles in Eigenregie - kein Guide, kein Netz, kein Zurück.
Der Fluss in dem wir die Kanus zu Wasser ließen, war ein Nebenarm des Whanganui. Auf diesen mussten wir erst mal unfallfrei draufkommen.
Also mit dem Auto auf eine Kreuzung zufahren ist die eine Geschichte, aber mit dem Kanu auf den 'Hauptweg' drauf zuzufahren, ne andere. Nachdem wir die 'Auffahrt' geschafft hatten, kam die erste Stromschnelle.
Wir machten das so, wie wir das im Briefing gezeigt bekommen hatten. Die Stromschnellen bilden meistens ein 'V', in dessen Mitte die beiden Strömungen zusammenkommen und es weitgehend ruhig ist, außerdem gilt es, Entscheidung treffen, diese eisern beibehalten, sich selbst kleinmachen um den Schwerpunkt runterzudrücken und paddeln, dann läuft das schon. Gesagt getan und zack hatten wir auch das gemeistert.🤭🤭
Welch ein ruhiges Örtchen, dieser Fluss. Keine Straßen, keine Autos und auch keine Wege am Rande. Nur wir Kanuten, die mit den Paddeln Geräusche erzeugen, diese in den Wänden der Schlucht widerhallten und von manch einem exotischen Tier mit einem Krächzen beantwortet wird. 😌😌 Viele hundert kleine Wasserfälle waren zu beobachten und die Natur ringsherum einfach der Wahnsinn! 🤩🤩 So grün, so viel Bewuchs, absolut unberührt.
Nach guten 2 Stunden gabs die erste, von zwei kleineren Pausen des Tages für uns! Riegel gegessen, ein paar Hände voll Nüsse und weiter ging die wilde Fahrt für uns. Stromschnelle um Stromschnelle meisterten wir, wobei Christian alles steuerte und Nicole vorne nur paddeln musste.
Wir sind für heute auch nicht ins Wasser gefallen.
Nach der zweiten Pause paddelten wir noch eine gute Stunde und erreichten unser Ziel für heute. Das John Cull Campsite. Unser Kanu befestigten wir an der dafür vorgesehenen Stange per Kletterknoten (die doppelte Acht) und entluden das Boot, Fass um Fass. Auch hier wieder, Schlamm, Steine und Geäst anstatt ein sauberer Kai zum Löschen der Ladung 😉
Nach wir die die Fässer nach oben brachten, mussten wir diese auch erstmal sortieren, da wir heute morgen alles dort reingeworfen hatten und natürlich nichts beschriftet. Hauptsache verstaut.😆😆
Nach guten 37 Kilometern und 5 Stunden inkl. Pausen gabs nach dem obligatorischen Zeltaufbau, Matratzen und Kissen aufpusten, eine große Portion Nudeln mit Frühlingszwiebeln, Tomaten, Salami, Ingwer und Tomatensoße aus der Dose. Wir müssen das ja nicht tragen, von daher kann man sich das ja gönnen. 🙃🙃 Getragen werden musste es nur in den Fässern vom Ufer zum Campsite, welches nur durch einen steilen, knapp 150m langen Gras-Pfad zu erreichen war. Barfuß natürlich, denn die Stiefel waren im Fass und nutzlos im Schlamm, ebenso die Birkenstock-Blender, die hier noch weniger halt geboten hätten.
Nun ist es gleich halb neun und wir liegen schon Zelt. Platt vom ersten Tag auf dem Wasser, ohne zu Ahnen was da noch kommt 🙈.
Hier am Fluss gibt es super viele Sandflies, die fliegenden Biester treten in Schwärmen auf, sind 1-2mm groß, nicht spürbar wenn sie auf einem sitzen und beißen dir mords Loch in die Haut, welches ohne zu kratzen 3-4 Tage juckt wie blöd - mit Kratzen dann so 2 Wochen. 😤😤
Gute Nacht für heute und bis morgen, Nicole und Christian🪅🪅Read more
Auf geht's zum Trailhead für den Whanganui-River!
Um halb sieben klingelte der Wecker und wir standen ganz gemütlich auf. ☺️ Auch heute morgen gabs von den beiden Trailangels wieder leckeres Frühstück serviert. 🙃🙃 Da wir alle keinen Stress hatten, starteten wir alle nach neun Uhr erst auf den Trail.
Viel spannendes gab es heute leider nicht unterwegs zu entdecken. Es standen wieder viel Straße und Gravelroad auf dem Programm.
Es ist hier in Neuseeland schon verrückt, wie weit Menschen auseinander leben und wie schnell man raus aus der Zivilisation ist. 😲😲 Nach guten 2 Stunden standen wir wieder im Nimandsland, zwar fuhre einige Autos an uns vorbei, aber ansonsten war hier nichts. Die endlose, sich um die Hügel schlingelnden Gravelroad ist aber auch ein Schulweg. 😯😯 Es werden Kinder in einem größeren Umkreis eingesammelt und dann zu der Schule gebracht. Auch wenn es nur ein Kind ist, es wird per Schulbus abgeholt.🙀🙀
Nach guten 5,5 Stunden und 25 Kilometern durch die Hitze sind wir am Camp angekommen. Zum Glück hatte dieses kleine Café am Rande des Ortes noch auf, sodass wir uns noch schnell zwei Kaltgetränke holen konnten! ☺️🙃
Ab morgen werden wir den weiteren Weg mit dem Kanu bestreiten. Nicole hat weiche Knie und Christian freut sich riesig drauf! 😆😆
Allerdings sind wie beide froh, das wir jetzt mal etwas anderes sehen. Denn der Fluss Whanganui ist für die Māori eine Person. Diesem Fluß wurden Menschenrechte zugesprochen. Hier in diesem Gebiet gibt es noch sehr viel unberührte Natur, kaum Menschen und nur Leute die sich mit dem Kanu bewegen. Wir berichten und sind sehr gespannt!
Funfacts am Rande:
Kein Klopapier auf dem Greatwalkcampsite, noch schnell beim Café eine Rolle dür 3 $ gekauft.😆😆
(Greatwalks sind hier in NZ Premiumwanderwege, wo man viel Geld für die Unterkünfte zahlt)
2. Funfact:
Whakahoro besteht aus 8 Einwohnern - alles eine Familie.
Gute Nacht und bis bald, Nicole & Christian 🪅🪅Read more
Aufenthalt bei den Trailangels Sharon & Rodger
Heute stand ebenfalls keine aktive Wanderung bei uns an, denn wir müssen erst am 18.11.2024 zu unserem Campsite Whakahoro laufen. Dorthin bekommen wir am 19.11. früh morgens das Kanu geliefert.
Das deutsche und das australische Paar mussten aber heute schon weiter. 🙃🙃
Gegen acht Uhr gabs Frühstück für alle. Sharon und Rodger versorgten uns mit Toastbrot, Müsli, Kaffe und Tee. Anschließend fragte uns Sharon noch, ob wir heute Abend mitessen wollen. Das nahmen wir natürlich dankend an!
Gegen elf Uhr waren alle auf der Straße. Marc und wir waren hingegen faul. 🤭🤭 Marc fuhr später mit Rodger noch nach National Park Village und wir halfen Sharon beim Müll trennen. Das Müllsystem hier in Neuseeland ist auf dem Land total stehengeblieben. Den getrenntem Müll müssen Sharon und Rodger in einen 25 Kilometer entfernten Ort selbst bringen 🙄😲.
Nach einer guten halben Stunde war alles getrennt und Sharon verabschiedete sich zu einem Mittagsschlaf und wir machten uns einen leckeren Lunch. ☺️☺️
Gegen zwei Uhr kamen Marc und Rodger wieder und luden ein Wellblechdach vom Hänger ab. Wir haben in der Zwischenzeit auch ein Nickerchen gemacht. ☺️☺️
Nach einer Runde Uno und ein wenig Smalltalk gabs auch schon Abendessen.
Gebratenes Schweinefleisch mit Gemüse und Soße. Zum Nachtisch gab es selbstgemachtes Mokka-Eis mit einer Art Kaiserschmarrnauflauf. Boah, war das gut und lecker! 😋😋
Kurze Zeit später verabschiedeten wir uns in die Nacht und gingen zum Zelt. Oh schreck! Die Katze war am Zelt und hat wo möglich die Salami gerochen. Carry, so der Name der Katze, hat ordentlich Fetzen und Kratzer ins Zelt gemacht! 😤😤 Also mussten wir noch mit den Outdoorpatches (Danke Sam😉) das Zelt flicken. Gegen zehn Uhr lagen wir dann ebenfalls im Zelt.
Sharon hatte 2022 einen Schlaganfall. Größere Schäden hat sie zum Glück nicht zurück behalten. Man merkt es bei ihr beim reden und wenn sie läuft. Aber sie ist ein ganz toller und herzlicher Mensch.🥰 Genauso wie ihr Mann Rodger. Beide geben uns Hikern einen Unterschlupf und tun uns etwas gutes😌😌. Einer Hikerin haben sie mal 6 Wochen Unterschlupf gewährt, weil sie sich auf Mt Pirongia das Bein gebrochen hatte 😲😲.
Gute Nacht für heute, Nicole & Christian 🪅🪅Read more
Heute machen wir einen Ausflug. Also eigentlich ist diese ganze Reise ja ein Ausflug, aber heute haben wir alle noch ein besonderes Ziel: Die „Bridge to nowhere“ (Brücke nach Nirgendwo“). Ich finde, das klingt voll spannend und freue mich darauf, loszupaddeln. Ein paar Stromschnellen weiter sind wir auch schon da. Das „Ufer“ ist eine Steinmauer, die ein paar Aushöhlungen hat. Wir klettern hoch und binden unser Kanu fest. Der Weg bis zur Brücke wird mit 40 Minuten durch den Urwald angegeben, Danny ist allerdings mal wieder im Turbo-Modus. Man merkt, dass seine Beine Pause hatten und sich nach „Arbeit“ sehnen. Deshalb sind wir keine 30 Minuten später bereits am Ziel. Die „Bridge to nowhere“ ist eine Betonbrücke über dem Mangapurua Stream und komplett von Urwald umgeben. Sie ist das Überbleibsel einer gescheiterten Besiedlung und führt zu beiden Seiten ins „Nirgendwo“ - oder in den Urwald.
Die restliche Flussfahrt verläuft ziemlich ruhig, so dass sich Steuermann Danny auch mal zurücklehnen kann. Reicht ja, wenn eine rudert. Unser heutiger Campingplatz heißt Ngaporo und liegt direkt hinter einer Stromschnelle, die es in sich hat, wenn man sie nicht im richtigen Winkel ansteuert. Danny wird gerade noch im letzten Moment wach und reagiert blitzschnell. Voll Karacho steuern wir das Ufer an und gleiten hinauf. Wir kommen schnell ins Gespräch mit zwei älteren Herren. Einer erzählt uns, dass es seine 48. Kanu-Fahrt auf dem Whanganui-River ist und lädt uns spontan zum Abendessen ein. Nach und nach bekommen wir mit, dass er zu einer größeren Freundesgruppe gehört, die sich 1 mal im Jahr trifft, um gemeinsam Kanu zu fahren. Alle sind schon längst in Rente und dennoch begeistert sie das gemeinsame Hobby. Sie kennen gefühlt jede Stromschnelle in- und auswendig. Freudig erregt erzählen sie uns, was morgen auf uns zukommt: Die Fifty-Fifty-Rapid. 50% der Kanufahrer scheitern hier und kentern oder fallen aus dem Boot. „Und wenn ihr nicht kentert, dann fahrt ihr danach ans Ufer, klettert hoch, lauft zurück und springt von oben in die Stromschnelle rein“, sagt eine ältere Frau zu uns, die ebenfalls Teil der Freundesgruppe ist. Ich kann es kaum glauben, wie fit die alle in diesem Alter noch sind und wie unbeschwert und fröhlich sie sich den Launen des Flusses hingeben.
Am nächsten Morgen wache ich mit einem mulmigen Gefühl auf. Fifty-fifty-Rapid, das geht bestimmt nicht gut aus für mich. Ich sehe mich schon ins Wasser fliegen. Es regnet leicht und alles ist klamm. Meine Laune sackt in den Keller. Da fällt mein Blick auf die Kanu-Rentner-Gruppe. Sie frühstücken entspannt am Holztisch im Nieselregen, lachen, schnattern und essen ihren Porridge. Das Wetter scheint ihnen überhaupt nichts auszumachen. Ich bin total baff und gleichzeitig sehe ich an ihrem Verhalten, was ich schon wieder für eine Miesepetra bin. Also Schalter umlegen.
Wir packen ruckzuck unsere Siebensachen zusammen, verstauen die Tonnen und legen kurz nach den Kanu-Rentnern ab. Schnell haben wir sie eingeholt und überholt. Schade, ich wollte doch beobachten, wie sie durch die Fifty-fifty-Rapid paddeln. Nun sind wir die Ersten. Aber wann genau kommt diese Stromschnelle? Wir wissen es nicht genau. Wir paddeln und der Fluss wird wilder. Von Weitem sehe ich es schon plätschern und die Wellen schlagen. Ist sie das? Wir kommen näher und näher, ich gehe wieder in Deckung, und als wir drin sind, ziehe ich voller Kraft das Ruder durch‘s Wasser, während Danny hinten das Kanu lenkt. Dreimal wippt das Kanu durch die Wellen, dreimal kommt ein Wasserschwall reingeschossen. Aber ich lasse mich nicht ablenken und paddele, als gebe es kein Morgen. Dann sind wir durch. Es ist eine Menge Wasser im Boot gelandet, aber Danny ist schon am Schöpfen. Sollte es das gewesen sein? Ganz so schlimm wie befürchtet war es nicht. Die nächsten Stromschnellen meistern wir ebenfalls. Kurz vor Pipiriki wird es nochmal spannend. Der Fluss wirkt hier fast wie ein wogendes Meer. Danny schreit als Steuermann seine Kommandos, ich kreische und gebe alles. Das war heftig. Aber egal, Hauptsache, nicht gekentert.
Ich bin gerade dabei, mich zu beruhigen, da kommt Danny auf eine - Entschuldigung - hirnverbrannte Idee: Er will sich wie das Kanu durch die Stromschnelle treiben lassen und ich soll es auf Video festhalten. Ich habe keine Zeit, ihm Einhalt zu gebieten. Er ist schon am Ufer zurückgeklettert und läuft barfuß auf den glitschigen Steinen in die Mitte des Flusses. Plötzlich ein Schrei. Er hat sich den großen Zeh an einem Stein aufgeschrammt. Soll ich jetzt helfen oder filmen? Da wirft er sich auch schon laut tobend und voller Jubel in die Stromschnelle rein. Ich sehe nur seinen Kopf auf und ab vorbeisausen und bete, dass er nicht von einem im Wasser liegenden Ast aufgespießt wird. Zum Glück endet seine Aktion ohne Hals- und Beinbruch, und die Fleischwunde am Zeh fällt in die Kategorie „Selbst schuld!“
Wir sind inzwischen ein richtig gut eingespieltes Team und kommen dadurch schnell voran. Abends sind wir die Ersten in der Downs Hut, eine Hütte im Wald mit 5 Betten. Die anderen Te Araroa Wanderer wollen hier heute Abend auch übernachten. Ich fürchte, wir müssen kuscheln, damit wir hier alle reinpassen. Wieder haben wir Glück. Es kommt keiner mehr. Wir bleiben allein in der abgelegenen Hütte mitten im Urwald über dem Whanganui River. Wie romantisch! Nur nachts schleicht sich ein Opossum heran und springt auf unsere Tonnen, die draußen stehen. Ich kreische auf, aber Danny beruhigt mich und sagt, es sei alles sicher verschlossen. Ein wenig unheimlich sind diese Geräusche dann aber doch.
Am nächsten Morgen werden sie wieder von den vertrauten Geräuschen der ins Wasser stechenden Paddel abgelöst. Wir sind wieder auf dem Weg. Wegen des einsetzenden Regens entscheiden wir uns kurzerhand, die beiden letzten Etappen zu einer großen zusammenzufassen und schaffen die verbleiben 45 km bis Whanganui in 7 Stunden - und das, obwohl wir ein gutes Stück des Weges gegen die einströmende Flut anpaddeln. Klitschemadennass kommen wir an, machen noch schnell ein Foto der Wegmarke (1.370 km), packen eilig im Regen unsere Sachen aus den Tonnen zurück in unsere Rucksäcke und bekommen im Holiday-Park die letzte freie Cabin - mit eigener Dusche und WC. Aus dem Paradies der Natur sind wir zurück im Paradies der Zivilisation.Read more
Heute ging es weiter auf dem Fluss, leider den ganzen Tag im Regen. Alles war nass. Auf dem Weg gab es einen kurzen Zwischenstopp an der Bridge to Nowhere. Sie wurde Anfang des letzten Jahrhunderts gebaut. Dort hatte man den Soldaten aus dem 1. Weltkrieg Land geschenkt, damit sie sich eine Existenz aufbauen können. Allerdings war es extrem steil und steinig und mit Busch bedeckt, so dass Landwirtschaft so gut wie nicht möglich war. Die Brücke sollte sie mit dem nächsten Ort verbinden. Die Straße dorthin wurde allerdings nie gebaut, da die Familien alle wegzogen...
Gegen 15h waren wir an unserem heutigen Campingplatz. Ich war klitschnass und durchgefroren. Als erstes ging ich unter die heisse Dusche (gottseidank gab es eine) und zog trockene Sachen an. Dann stellte ich im Regen mein Zelt auf und machte mir etwas Warmes zum Essen. Und es regnete weiter...
Wir beobachteten, wie der Fluss anstieg. Das Wasser war braun. Und es regnete weiter. Es gab einen Shelter, wo wir kochen und uns aufhalten konnten, aber trotzdem war alles feucht und kalt.
Am Abend fand ich heraus, dass in einer Cabin noch ein Bunkbett frei war, d. h. ein Bettgestell mit Matratze. Da keiner mehr erwartet wurde, zog ich mit meinem Schlafsack dort ein und konnte wenigstens im Trockenen schlafen. Und es goss die ganze Nacht...Read more
Traveler
Cold?
Traveler He was feeling it. I even got my gloves out but needed a hand free to work the camera. Must have dropped it in the long tunnel never to be seen again.
Traveler
Your face