• Florian Pfeil

Schweden 2025

Uma 13aventura de um dia na Florian Leia mais
  • Inicio da viagem
    5 de julho de 2025

    Abfahrt in Kiel

    5 de julho, Alemanha ⋅ 🌬 19 °C

    Die FNA-Studienreise nach Schweden beginnt: Wir verlassen Ingelheim besonders früh um 5 Uhr per Bus nach Norden - eine gute Entscheidung, denn ab Hamburg erwartet uns ein Stau nach dem anderen. Dank der frühen Abfahrt erreichen wir Kiel und unsere Fähre Stena Scandinavica rechtzeitig. Über Nacht soll sie uns quer durch die dänischen Inseln zu unserem Zielhafen Göteborg bringen, von wo aus unsere Reise durch Schweden beginnt.Leia mais

  • Marstrand

    6 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 17 °C

    Das Städtchen Marstrand liegt auf einer Schäreninsel unmittelbar vor der Westküste. Gegründet wurde es, als diese Küste noch Teil Dänemarks war. 1658 traten die Dänen diese Region im Frieden von Roskilde an Schweden ab, und der schwedische König Karl X. Gustav errichtete auf der Hügelkuppe über Marstrand die mächtige Festung Carlsten. Die Festung war auch Gefängnis, und der berühmteste Häftling wurde Lasse-Maja genannt. Als Frau verkleidet hatte er Anstellung als Haushälterin in wohlhabenden Familien gesucht und so deren Häuser ausgekundschaftet - und ausgeraubt. Nach den Diebstählen verdächtigte niemand die Haushälterin. Als er dann doch ertappt wurde, musste er für 26 Jahre auf der Festung Carlsten in Haft.
    Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Marstrand zur beliebten Sommerfrische für die schwedische Oberschicht samt Königshaus.
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  • Felsritzungen von Tanum

    6 de julho, Suécia ⋅ ⛅ 18 °C

    Wir begeben uns weit in der Geschichte Schwedens zurück: In der Gemeinde Tanum, im Norden der schwedischen Westküste, sind mehr als 10.000 Felsritzungen aus der Bronzezeit (ca. 1.800-500 v. Chr.) gefunden worden. Seit 1994 gehören sechs Fundstellen zum Weltkulturerbe. Unser Ziel sind die besonders großen und vielfältigen Felsritzungen von Vitlycke. Vor allem Schiffe haben die Menschen hier verewigt, aber auch bewaffnete Männer und Tiere. Alle Bilder sind interpretationsbedürftig. Sehen wir Jagdszenen oder Kampfszenen? Ist das sogenannte „Brautpaar“ wirklich eines? Die jüngere Forschung geht davon aus, dass neben kultischen Ritualen auch Szenen aus dem sozialen Leben der Menschen dargestellt werden. Zumindest die Schiffe lassen sich wohl recht gut erklären: Die Bronzezeit war hier eine Epoche intensiven Handels mit anderen Gegenden in Europa. Und: nach der letzten Eiszeit hat sich Schweden in einer sogenannten postglazialen Landhebung um ca. 25-30m gehoben. Gut möglich also, dass die heute ein gutes Stück im Landesinneren liegende Fundstätte zur Zeit ihrer Erschaffung vor rund 3.000 Jahren direkt an der Küste befand.Leia mais

  • Trollhättan

    7 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 16 °C

    Rund 44m liegt der gewaltige Väner-See über dem Meer. Verbunden wird der See mit dem Meer über den Fluss Göta älv. Schon seit dem 16. Jahrhundert gab es in Schweden Überlegungen, wie man es bewerkstelligen könnte, den Wasserweg schiffbar zu machen, um die Rohstoffe aus dem nördlich des Sees gelegenen Bergbaugebiet Bergslagen über den Vänern und den Göta älv per Schiff ans Meer zu bringen. Doch die große Hürden waren die atemberaubenden Trollhättan-Fälle, eine Kette von Fällen und Stromschnellen über die rund 900 Kubikmeter Wasser pro Sekunde 32m in die Tiefe donnerten. Als erster versuchte der renommierte schwedische Ingenieur Christopher Polhem 1700 eine Schleuse neben den Fällen zu errichten - und scheiterte. Im Jahr 1800 wurde dann erfolgreich die erste Schleusentreppe in Betrieb genommen - und erwies sich schon rasch als zu klein. 1844 wurde deshalb neben der alten eine neue, größere Schleusentreppe gebaut, und als auch die zu eng wurde, wurde 1916 eine dritte Schleusentreppe in Betrieb genommen, die auch heute noch befahren wird. Insgesamt ist der Schleusenpark von Trollhättan heute ein beeindruckendes Zeugnis menschlicher Ingenieurskunst.
    Von den Trollhättan-Fällen ist heute nur noch das leere Flussbett zu bewundern. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird das gesamte Wasser des Göta älv in Trollhättan abgezweigt, um in zwei Wasserkraftwerken Strom zu erzeugen.
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  • Saab-Museum

    7 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Firma Saab wurde 1937 als Rüstungs- und Luftfahrtunternehmen gegründet. Das neutrale Schweden wollte sich im Zweiten Weltkrieg von keinem ausländischen Rüstungslieferanten abhängig machen, deshalb baute Saab Kampfflugzeuge. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Nachfrage sank, suchte Saab nach einem neuen Geschäftsfeld, das die Produktionskapazitäten auslasten und das Angebot von Saab diversifizieren könnte. 16 Luftfahrzeugentwickler (von denen nur zwei einen Führerschein hatten) bauten schließlich 1947 den „Ursaab“, einen Prototypen für ein Auto, dessen Herkunft aus dem Luftfahrtmilieu kaum übersehen werden kann: Die Aerodynamik des Ursaab war so gut, dass er nicht nur sparsam fuhr, sondern mit einer 20-PS-Maschine Spitzengeschwindigkeiten von 110km/h erreichte. Dem Ursaab folgte der Saab 92 als erstes Serienmodell, die populären Nachfolgemodelle 96, 99 und 900 - und viele andere. Saab Automobile standen für Sicherheit und Innovation. Doch als die Automobil-Sparte von Saab im Jahr 2000 an General Motors verkauft wurde, blieben Individualität und Innovation auf der Strecke. Und 2010 wurde Saab erneut verkauft, diesmal an ein Unternehmen, das schon ein Jahr später Insolvenz anmeldete - das endgültige Aus der Marke Saab im Automobilbau. Als Luftfahrt- und Rüstungskonzern existiert Saab bis heute, doch das Saab-Museum erinnert an die Automobilherstellung in Trollhättan.Leia mais

  • Schloss Läckö

    7 de julho, Suécia ⋅ 🌧 15 °C

    Über den Wassern des größten schwedischen Sees Vänern thront Schloss Läckö, einst Stammsitz der Adelsfamilie de la Gardie. Graf Magnus Gabriel de la Gardie galt als ausgesprochen gutaussehender Mann, vor allem war er aber sehr reich - an Geld, Einfluss und Macht. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges bewährte er sich als Kriegsherr im Baltikum, stieg nach und nach zum General, später auch zum Feld- und Reichsmarschall auf. Königin Christina holte ihn nach Stockholm an ihren Hof, machte ihn zum Kommandanten ihrer Leibgarde - und wohl auch zu ihrem Liebhaber. Zugleich heiratete er - durchaus über seinem Stand - eine Prinzessin von Pfalz-Zweibrücken. Graf Magnus Gabriel de la Gardie war zu dieser Zeit wohl der mächtigste Mann Schwedens. Doch 1653 entzog Königin Christina ihm ihre Gunst. Der Graf zog sich in die Provinz, in sein Schloss Läckö zurück.
    Doch schon ein Jahr später trat die Königin zugunsten ihres Cousins zurück, ging nach Rom und konvertierte zum Katholizismus. Damit stieg der Stern des Grafen wieder: Unter Christinas Nachfolger Karl X. Gustav stieg de la Gardie wieder zu höchsten militärischen und politischen Würden auf, wurde schließlich sogar Reichskanzler. Erneut war er der mächtigste Mann Schwedens nach dem König. Als Karl X. Gustav starb, wurde der Graf Regent für dessen minderjährigen Sohn, Karl XI.
    Doch als der König Karl XI. volljährig war, entzog er de la Gardie nach und nach alle seine Ämter und Ehrentitel. 1681, wenige Jahre vor de la Gardies Tod, befahl dieser die sogenannte große Reduktion, den Einzug zahlreicher Adelsgüter zu Deckung des staatlichen Defizits. Betroffen war auch der einst so mächtige Magnus Gabriel de la Gardie, der ausgerechnet sein Lieblingsschloss Läckö an die Krone abtreten musste.
    Beeindruckend sind im Schloss vor allem die gut erhaltenen Wand- und Deckenmalereien, die u.a. die Schlachten und Helden des 30jährigen Krieges würdigen, aber auch das Königshaus von Österreich und damit die bedeutendsten Gegner aus dem Dreißigjährigen Krieg ehren.
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  • Nationalpark Tiveden

    8 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 12 °C

    Pünktlich zu unserer Ankunft im Nationalpark Tiveden endet der morgendliche Regen, so dass wir trocken eine Runde durch das Gebiet laufen können. Der Park ist geprägt den geologischen Vorgängen rund um die Entstehung des benachbarten Vätter-Sees und von der Eiszeit, die die mächtigen Felsblöcke abgeschliffen hat. In den Senken haben sich viele Seen herausgebildet, der Wald ist teilweise noch Primärwald. Eine unglaublich schöne Landschaft, in der wir ständig einen Elch erwarten - oder einen der Trolle, nach denen hier einige der markantesten Felsformationen benannt sind.Leia mais

  • Mittagspause in Örebro

    8 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 17 °C

    Eine kurze Mittagspause während unserer Weiterfahrt in das historische Bergbaugebiet Bergslagen legen wir in Örebro ein. Eindrucksvoll ist vor allem das Schloss Örebro mit Wurzeln im Mittelalter, das in seiner heutigen Form aber weitgehend aus dem 19. Jahrhundert stammt. Vor dem verspielten Rathaus von Örebro erinnert eine Statue an den schwedischen Freiheitskämpfer Engelbrekt Engelbrektsson. Dieser ehemalige Bergmann begann einen Aufstand gegen den König Erik XIII., weil dieser Krieg gegen die Hanse und Holstein führte - was für die Bergbauregion höhere Steuern und schwindende Absatzmärkte bedeutete. 1435 kontrollierte Engelbrektssons Gefolgsleute fast ganz Schweden und zwangen den König zu einem Kompromiss. Ein Jahr später wurde Engelbrektsson ermordet, und sein Grab in Örebro wurde ein regelrechter Wallfahrtsort.Leia mais

  • Stollbergs Gruva

    8 de julho, Suécia ⋅ ⛅ 19 °C

    Bereits seit dem Mittelalter war das „Bergslagen“ genannte Bergbaugebiet Mittelschwedens von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Schweden. Vor allem Eisenerz, aber auch Kupfer, Zink, Blei, Silber und Gold wurden gefördert. Stollbergs Gruva, deren Überreste wir uns anschauen, förderte etwa Eisenerz und Silber. Stollberg und unzählige weitere stillgelegte Gruben zeugen auch heute noch von diesem Teil der schwedischen Wirtschaftsgeschichte, der im 20. Jahrhundert zu Ende ging. Die Lagerstätten waren erschöpft, die Erzkonzentration nahm ab, während die globale Konkurrenz zunahm. 1979 wurde auch Stollberg stillgelegt und die Gebäude demontiert. Heute ist das Bergwerk ein Teil eines dezentralen Museums zum Bergbau im Bergslagen.Leia mais

  • Kupferbergwerk Falun

    9 de julho, Suécia ⋅ ☀️ 20 °C

    Bereits seit 1288 ist urkundlich belegt, dass am „Stora Kopparberget“, dem großen Kupferberg von Falun, Bergbau betrieben wird. Doch wahrscheinlich ist das Bergwerk noch viel älter - Vermutungen gehen in das 9. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert war die Hochphase des Bergbaus hier: Schätzungsweise zwei Drittel des weltweit angebauten Kupfer kamen aus diesem einen Bergwerk. Außer Kupfer wurden auch Silber, Gold, Zink und andere Metalle gefördert. Als der berühmte schwedische Naturforscher Carl von Linnée die Grube 1734 besuchte, war er entsetzt von den ökologischen Schäden: im Bergwerk wurde das Gestein heißem Holzfeuer ausgesetzt, um es so zu „knacken“ und den Abbau leichter zu machen. Rund um die Grube wurde Kupferkies über offenem Feuer geröstet. Hinzu kamen giftige Schwefeldämpfe aus der Tiefe. Im Umkreis von 5km rund um die Grube wuchsen keine Bäume mehr, und es heißt, den eigentümlichen Geruch aus dem Rauch der Feuer und dem Schwefel habe man an manchen Tagen noch in 100km Entfernung gerochen.
    1992 wurde das Bergwerk geschlossen. Die Erzkonzentration war zu niedrig für einen wirtschaftlichen Betrieb. Doch die Grube wurde als Museum erhalten und 2001 sogar zum Weltkulturerbe erklärt. Mit großer Begeisterung und äußerst kenntnisreich führt uns Kajsa durch den Untergrund. Und sie erzählt uns die Geschichte vom jungen Bergmann Mats Israelsson, der eines Tages in die Grube einfährt und nie wiederkommt. 50 Jahre später graben Bergleute einen eingestürzten Stollen aus und finden die perfekt konservierte Leiche eines jungen Mannes. Weil ihm niemand kennt, bahren sie die Leiche auf und bitten die Bevölkerung von Falun, ihn sich anzusehen. Und plötzlich schreit eine grauhaarige alte Frau auf, weil sie in der Leiche des jungen Mannes ihren Verlobten von vor 50 Jahren, Mats Israelsson, erkennt. Eine bewegende Geschichte, die sowohl Johann Peter Hebel wie auch E.T.A. Hofmann inspiriert hat.
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  • Carl Larsson-Haus in Sundborn

    9 de julho, Suécia ⋅ ☀️ 23 °C

    Das Künstlerpaar Karin und Carl Larsson haben die schwedische Kunst und das schwedische Design revolutioniert. Carl malte helle, farbenfrohe Aquarelle, meistens über den Alltag seine acht Kinder. Karin konstruierte künstlerische Möbel, gestaltete Textilien, hörte Musik.
    Ihr Wohnhaus in Sundborn nahe Falun ist heute ein Museum zu Leben und Werk des Künstlerehepaars. Leider dürfen die Bilder von Larsson nicht fotografiert werden…
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  • Gamla Uppsala

    10 de julho, Suécia ⋅ ☀️ 21 °C

    Die alte Stadt Uppsala lag einst einige Kilometer nördlich der heutigen Stadt. Sie war über einen Fjord von See aus erreichbar und ein politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum während der Eisenzeit. Drei gewaltige Hügelgräber zeugen noch von der vorgeschichtlichen Bedeutung der Stadt. Doch infolge der postglazialen Landhebung verlor Gamla Uppsala seinen Meereszugang ebenso wie seine Bedeutung. Die Stadt wurde einige Kilometer nach Süden verlegt, wo das heutige Uppsala liegt.
    Anfang des 12. Jahrhunderts wurde Gamla Uppsala noch Sitz eines Erzbistums; zu diesem Zweck wurde eine Kirche errichtet, deren heutiger Stand hauptsächlich aus dem 15. Jahrhundert stammt.
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  • Dag Hammarskjöld Foundation

    10 de julho, Suécia ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir besuchen heute einen hochgeschätzten Bekannten unserer Akademie: Der Politikwissenschaftler und Entwicklungssoziologe Prof. Dr. Henning Melber bezeichnet sich selbst als „schwäbisch-schwedischen Deutsch-Namibier“. Geboren im Schwäbischen, als Kind mit seiner Familie in das damals südafrikanisch besetzte Südwestafrika (das heutige Namibia) ausgewandert und als erstes weißes Mitglied der Befreiungsbewegung SWAPO von den Südafrikanern des Landes verwiesen, führte ihn sein Weg nach Uppsala, wo er mittlerweile seit einem Vierteljahrhundert lebt. Melber hat sich den ganzen Tag für uns Zeit genommen. Gemeinsam mit ihm besuchen wir die in einem denkmalgeschützten Holzhäuschen befindliche Dag Hammarskjöld Foundation, die Melber 6 Jahre lang geleitet hat. Der aus Uppsala stammende Schwede Hammarskjöld war der zweite Generalsekretär der Vereinten Nationen und berühmt für seine stark wertorientierte Haltung im Kalten Krieg. Die Stiftung setzt sich in enger Zusammenarbeit mit UN-Organen und zivilgesellschaftlichen Organisationen für einen starken Multilateralismus auf der Basis der UN-Charta und der Menschenrechte ein, ganz im Sinne ihres Namensgebers. Zugleich hält die Stiftung die Erinnerung an den UN-Generalsekretär aufrecht, der 1961 im Einsatz im Kongo starb. Bis heute ist sein Flugzeugabsturz ungeklärt. Doch es gibt neue Erkenntnisse, mit deren Vorstellung Melber uns regelrecht in seinen Bann zieht. Vieles deutet inzwischen darauf hin, dass der Flugzeugabsturz in Wirklichkeit ein Abschuss war…Leia mais

  • Rundgang durch Uppsala

    10 de julho, Suécia ⋅ ☀️ 24 °C

    Nach unserem Besuch bei der Dag Hammarskjöld Foundation nimmt uns Henning Melber mit auf einen Spaziergang durch „sein“ Uppsala. Wir besuchen das Familiengrab der Hammarskjölds, in dem Dag ebenso begraben ist wie sein Vater Hjalmar, der einst schwedischer Ministerpräsident war. Wir sehen das alte Schloss, den Botanischen Garten, die berühmte Universität und den beeindruckenden Dom von Uppsala, in dem u.a. der schwedische König Gustav I. Vasa gemeinsam mit seinen ersten beiden Ehefrauen begraben ist.Leia mais

  • Besuch in der Deutschen Botschaft

    11 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Deutsche Botschaft in Stockholm war am 24. April 1975 Schauplatz für ein „Vorspiel zum Deutschen Herbst“, wie es ein Mitarbeiter der Botschaft nennt. Sechs Terrorist:innen der RAF stürmen das Gebäude und nehmen im ersten Stock zwölf Mitarbeitende als Geiseln. Weil die schwedische Polizei sich weigert, sich aus dem Erdgeschoss zurückzuziehen, erschießen die Terrorist:innen den Militärattaché Andreas von Mirbach. Später drohen sie, jede Stunde eine weitere Geisel zu erschießen, wenn die Bundesregierung ihre Forderung nach Entlassung von inhaftierten RAF-Terrorist:innen nicht erfüllt. Der Krisenstab der Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzler Helmut Schmidt entscheidet sich für Härte. Zugeständnisse in der Vergangenheit hätten letztlich erst zu dieser Geiselnahme geführt - so schätzt es der Krisenstab ein. Daraufhin erschießt die RAF auch noch den Wirtschaftsattaché Heinz Hillegaart am offenen Fenster der Botschaft. Erst als ein Terrorist versehentlich eine Explosion auslöst, der der Terrorist:innen wie Geiseln verletzt werden, können die verbleibenden Geiseln fliehen.
    Wir besuchen die Deutsche Botschaft, wo wir herzlich von der Stellvertretenden Botschafterin Charlotte von Friedburg sowie zwei Marineexperten aus dem Team des Militärattachés begrüßt werden. Neben der bestürzenden Geschichte dieser Geiselnahme geht es in unserem Gespräch vor allem um die heutige Sicherheitspolitik Schwedens angesichts der russischen Bedrohung. Sowohl von Friedburg wie auch Fregattenkapitän Jan-Peter Fritzsch betonen, wie überraschend schnell und konsequent Schweden den Schritt von der Neutralität zur NATO-Mitgliedschaft gegangen sei. Sehr interessant für die NATO und auch Deutschland sei auch die starke schwedische Rüstungsindustrie. Infolge seiner Neutralität habe Schweden immer auf eine starke eigene Rüstung gesetzt - das könne interessante Möglichkeiten für europäische und gerade auch für deutsch-schwedische Zusammenarbeit bieten, unterstrich Stabsbootsmann Petersen.
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  • Vasa-Museum Stockholm

    11 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 20 °C

    Schwedenkönig Gustav II. Adolf baute während des frühen 30jährigen Krieges die Flotte. Der Stolz der Flotte sollte das neu gebaute prächtige Kriegsschiff „Vasa“ sein. 1628 wurde das Schiff fertig gestellt, und halb Stockholm sah der Jungfernfahrt zu. Doch der Tag endete in einer Katastrophe: Schon beim ersten leichten Windstoß krängte die Vasa stark. Bei der zweiten Bö bekam sie eine so starke Schlagseite, dass Wasser durch die Kanonenluken in das Schiff eindrang - und die Vasa sank. Ihre Jungfernfahrt war über rund 1.300 Meter und ca. 20 Minuten gegangen.
    Ursache für den Untergang der Vasa, war ein Konstruktionsfehler: im Kiel war zu wenig Platz für die nötigen Ballaststeine. Und während in der Konstruktionsphase noch mit einem Kanonendeck geplant worden war, erhielt die Vasa schließlich zwei. Das Ergebnis war eine massive Toplastigkeit, die das Schiff schließlich kentern ließ.
    Bergungsversuche scheiterten. Erst Ende der 1950er wurde die Vasa am Grund des Mälar-Sees gefunden, 1961 geborgen und in ein eigenes Museum auf der Insel Djurgården gebracht. Ein einzigartiger Blick in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges!
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  • Stockholm: Gamla Stan

    11 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Stockholmer Hauptstadt „Gamla Stan“ wurde im 13. Jahrhundert vom einflussreichen Adligen Birger Jarl gegründet. Die Holzhäuser wurden rasch durch Steinhäuser ersetzt. Trotzdem brannte die Altstadt 1625 weitgehend ab - und wurde „modern“ wieder aufgebaut. Seitdem blieb sie zu einem weiten Teil von weiteren Modernisierungen verschont. Hier lässt es sich gemütlich in engen Gassen flanieren!Leia mais

  • Stockholm: Königliches Schloss

    11 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 19 °C

    Das Königliche Schloss von Stockholm ist die Residenz des schwedischen Königs und gilt als ein Meisterwerk des Hofarchitekten Nicodemus Tessin d. J. Mehr als 60 Jahre wurde am Schloss gebaut, bevor es 1760 abgeschlossen wurde.
    Die Räumlichkeiten des Königs Carl XVI. Gustav und seiner Familie dienen heute nur noch repräsentativen Zwecken. Schon seit 1982 wohnt die königliche Familie nämlich in Schloss Drottningholm, das wir morgen sehen werden.
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  • Schloss Drottningholm

    12 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 22 °C

    Das „schwedische Versailles“ wird Schloss Drottningholm auch genannt. König Johann III. ließ auf einer Insel im Mälar-See ein Schloss für seine Königin Katharina Jagiellonica errichten - daher der Name „Drottningholm“ (Königinnen-Insel). Das Schloss brannte später nieder, und 1662 ließ Regentin Hedwig Eleonora, Witwe des Königs Karl X. Gustav, das Schloss nach Plänen von Nicodemus Tessin d.Ä. neu bauen. König Fredrik schenkte das Schloss seiner Schwiegertochter Luise Ulrike von Preußen zur Hochzeit. Sie ließ Drottningholm im Rokoko-Stil modernisieren. Und die preußische Prinzessin vermisste das Kulturleben ihrer Heimat. Deshalb ließ sie neben dem Schloss das Schlosstheater errichten, bis heute ein absolutes Rokoko-Kleinod, das vor allem ihr kunst- und kulturbegeisterter Sohn Gustav III. intensiv bespielte.Leia mais

  • Schärenfahrt nach Vaxholm

    12 de julho, Suécia ⋅ ☁️ 19 °C

    Von Stockholm aus fahren wir mit dem Linienschiff durch den Stockholmer Schärengarten nach Vaxholm. Der Himmel hat sich etwas zugezogen, und zwischendurch nieselt es. Doch ab unserer Ankunft in Vaxholm meint es das Wetter wieder gut - oder zumindest trocken - mit uns.Leia mais

  • Blick auf den Vätter-See

    13 de julho, Suécia ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir verlassen Stockholm und wenden uns weiter südwärts, wo wir die Provinz Småland und den Vätter-See erreichen. Vor einigen Tagen hatten wir das Westufer des Sees gestreift, heute erreichen wir das Ostufer bei herrlichem Wetter. Vom Autobahnparkplatz erreicht man in wenigen Schritten die Schlossruine Brahehus. Der mächtige Adlige Per Brahe der Jüngere ließ das Schloss 1637 für seine Frau errichten, die die Fertigstellung des Baus jedoch nicht mehr erlebte.
    Doch unbezahlbar ist von hier oben der Blick über den Vättern-See, die Insel Visingsö und die Kleinstadt Gränna.
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  • Gränna und der Ingenieur

    13 de julho, Suécia ⋅ ☀️ 25 °C

    Die Kleinstadt Gränna am Ufer des Vätter-Sees ist für zweierlei berühmt. Einerseits für den berühmtesten Sohn der Stadt: den Ingenieur Salomon August Andrée. Getrieben von wissenschaftlichem Interesse, aber auch vom Nationalstolz, wollte Andrée unbedingt als erster Mensch für Schweden den Nordpol erreichen - und zwar in einem Ballon. Eine irrwitzige Idee! Andrée hatte wenig Arktiserfahrung und Warnungen, der Ballon sei nicht dicht und verliere den für die Ballonfahrt notwendigen Wasserstoff, schlug der Herr Ingenieur in den Wind. Es kam wie es kommen musste: Schon kurz nach dem Start des Ballons mit Andrée und seinen Begleitern Nils Strindberg und Knut Frænkel verlor der Ballon drastisch an Höhe. Der Korb schlug immer wieder auf dem Eis auf, und viel Ausrüstung musste als Ballast über Bord gehen. Schließlich entschieden sich die drei Männer für eine Notlandung. Mit 130kg Ausrüstung auf je einem Schlitten pro Person machten sich die drei Männer auf den Weg. Doch die Eisdrift, die Kälte, Eisbären und ihre eigene Erschöpfung erschwerten den Weg. Im Oktober 1897 erreichten die drei Männer die völlig abgelegene Insel Kvitøya, die ihnen wenig Aussicht auf Rettung bot. Bis dahin war die Expedition penibel dokumentiert: alle drei Männer führten Tagebuch und Strindberg fotografierte Tag für Tag. Doch auf der Insel bricht die Dokumentation ab. Vermutlich schon wenige Tage nach ihrer Ankunft waren die drei Männer tot, Todesursache bis heute ungeklärt.
    33 Jahre später erreichte ein Schiff die Insel Kvitøya und entdeckte dort die Ausrüstung und auch die sterblichen Überreste der Männer. Auch die Tagebücher und das Fotomaterial wurden gefunden - und die Fotos konnten sogar noch entwickelt werden. So kommt es, dass die dramatisch gescheiterte Andrée-Expedition heute so gut dokumentiert ist. Davon profitiert das sehr anschaulich und interessant zusammengestellte Andrée-Museum in Gränna.
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  • Gränna und die Süßigkeiten

    13 de julho, Suécia ⋅ ⛅ 23 °C

    Gränna ist aber heute weniger für den Polar-Abenteurer Andrée bekannt, sondern für seine bunten Holzhäuser und für seine Süßigkeiten: die Polkagrisar. 1859 bat die verwitwete Mutter Amalia Eriksson bei den Behörden um die Genehmigung eine Bäckerei mit Süßwarenbetrieb eröffnen zu dürfen. Und Amalia erfand die gedrehten rot-weißen Zuckerstangen, deren Rezept sie lange geheim hielt. Heute wissen wir: Zucker, Wasser, etwas Essig und Pfefferminzöl, das alles gewalkt und gerührt in einem aufwändigen Verfahren, das den Teig luftig macht. Heute gibt es viele Hersteller in Gränna und - neben den klassischen rot-weißen Pfefferminzstangen - unzählige Farben und Geschmacksrichtungen, von Banane-Toffee über Veilchen bis Salzlakritz. Und überall kann man bei der Fertigung zusehen. Auch beim internationalen Candy-Weltmeister von 2013, Stefan Fransson.Leia mais

  • Zuhause bei Astrid Lindgren

    14 de julho, Suécia ⋅ ☀️ 21 °C

    Astrid Lindgren wurde 1907 auf dem Hof Näs bei Vimmerby geboren. Hier war auch das Umfeld einer überaus glücklichen Kindheit, die geprägt war von Geborgenheit und Freiheit. Astrid, ihre Geschwister und die Nachbarskinder tobten durch den Garten und erfuhren die Freiheit unbeschwerten Spiels - das war eine zentrale Prägung für das Denken und das Werk der gefeierten Kinderbuchautorin. Als junge Frau nahm ihr Leben eine schwierige Wendung. Als sie nach einer Affäre mit ihrem verheirateten Chef schwanger wird, muss sie Näs und Vimmerby verlassen. Sie bringt ihren Sohn Lasse anonym in Kopenhagen zur Welt und vertraut ihn einer Pflegefamilie an, geht nach Stockholm und stürzt sich in die Arbeit: Sie will Geld verdienen, um ihren Sohn zu sich holen zu können. Dort heiratet sie, bekommt eine Tochter und kann mit Mann und den beiden Kindern eine Familie gründen. Ihr Talent fürs Schreiben und ihre Liebe zu den Kindern verbindet sie beim Erfinden von Geschichte. Der Erfolg als Schriftstellerin kommt mit „Pippi Langstrumpf“. Viele andere fantastische Bücher folgen, die so manche Kindheit geprägt haben: Meisterdetektiv Kalle Blomquist, Michel aus Lönneberga, Wir Kinder aus Bullerbü, Madita, Ferien auf Saltkrokan, Rasmus und der Landstreicher. In den wunderschönen und tieftraurigen Brüdern Löwenherz verarbeitet Lindgren das Sterben und den Tod ihres geliebten älteren Bruders Gunnar - und beweist, dass Kinderbücher auch schwierige Themen behandeln können. Und dann 1981 Ronja Räubertochter, das Märchen über ein tapferes und selbstbewusstes Mädchen, dass seine Freiheit in einer gefährlichen und zugleich doch lieblichen Umwelt lebt und eine große, gleichberechtigte Liebe findet.
    Die Bücher Lindgrens ziehen ihren Stoff aus ihrem eigenen Leben und sind zugleich große Sagas über das Leben im Allgemeinen. Und sie feiern warmherzig Kindergestalten - den immer zu Streichen aufgelegten Michel, die starke Pippi, die Bande von Bullerbü, die tapfere Ronja.
    Lindgren war auch im wahren Leben eine Humanistin, die für Kinder, Tiere, Umweltschutz und Gleichberechtigung eingetreten ist.
    Wir besuchen ihr Elternhaus Näs und die wunderbare Ausstellung, die auf sehr ansprechende Art Leben und Werk der Schwedin vorstellt.
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