Deutschland
Kreisfreie Stadt Braunschweig

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Top 10 Reiseziele Kreisfreie Stadt Braunschweig
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Reisende an diesem Ort
    • Tag 1

      Start

      7. August 2017 in Deutschland ⋅ ☀️ 21 °C

      Heute starte ich unsere 3 monatige Tour durch Europa, nach einem unvergesslichen Wochenende mit Zuzi im Harz, in Braunschweig. Um 11 Uhr setzt sich das MoMo in Bewegung, um Markus in Bayern abzuholen.

      Die Fahrt verläuft ruhig, wenn man von der 1 stündigen Suche nach einer Umleitung um Bernburg absieht. Ich erreiche Chemnitz, um mir noch ein Tschechisch-Lehrbuch zu kaufen, was ich zu Hause vergessen habe und rolle weiter in Richtung Neufahrn.

      Ab Weiden singt neben dem Radio auch noch irgendwas im Hintergrund, dem ich vorerst keine Beachtung schenke. Leider wird das Geräusch immer lauter, um am Ende als Dauerpfeifen meine Fahrt zu begleiten.

      Um 20 Uhr in Neufahrn angekommen, ist dann erstmal eine kurze Krisensitzung mit Markus angesagt. Gibt es eine Werkstatt, die das nötige Know-How hat im schlimmsten Fall ein Getriebe instand setzen zu können?! Markus seine guten Kontakte in der näheren Umgebung helfen uns weiter, so dass wir für den nächsten Tag um 7.45 einen Termin in einer Werkstatt bekommen, die sich des Problems annehmen will.

      Dann ab ins Bett, dass wird eine kurze Nacht und morgen ist viel zu organisieren.
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    • Tag 3

      Braunschweig

      15. August 2019 in Deutschland ⋅ 🌧 21 °C

      Nach einer unverschämt kurzen Tagesetappe bin ich schon am frühen Nachmittag in Braunschweig. Gelegenheit, mich auszuruhen. Als ich damit fertig bin, und mit einem kulturellen und architekturhistorischen Rundgang durch die Altstadt beginnen will, bricht ein Gewitter los, so dass ich gezwungen bin, mich in ein italienisches Restaurant zurückzuziehen.Weiterlesen

    • Tag 3

      noch ein Dom

      15. August 2019 in Deutschland ⋅ 🌧 17 °C

      Nach einem opulenten Drei-Gänge-Menü beim Italiener hat der Regen aufgehört und ich komme doch noch zu meinem Rundgang. Die Innenstadt ist ein Mix aus mittelalterlichen Fachwerkhäusern und C&A, dazwischen ein imposanter Dom.
      Und Nabucco ist auch hier, der war doch vorige Woche erst in Werder!
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    • Tag 1

      Wir sind unterwegs

      30. August 2023 in Deutschland ⋅ ☁️ 15 °C

      Die ersten Kilometer sind geschafft, wir kommen gut durch den Verkehr.

    • Tag 49

      Eisblüte

      24. April in Deutschland ⋅ ☁️ 4 °C

      Es hat geregnet. In der Nacht. Das habe ich gehört. Jetzt zeugen die Tropfen am Fenster davon. Gerade mal sechs Uhr. Früh. Wenn ich bedenke, wie lange ich in der Nacht war, wie spät ich schlafen gegangen bin.

      Wir haben lange telefoniert. Wie jedes Mal. Bis das Telefon nach zwei Stunden die Verbindung unterbricht. Ich wusste gar nicht, dass es das tun kann. Vermutlich habe ich in den Jahren zuvor höchstens zwei Stunden im Monat telefoniert. Aber wir haben uns viel zu sagen.

      Trotzdem ersetzt das Telefonieren nicht die Begegnung, das Anschauen, das Fühlen, die Berührung. Ganz schön weit weg. Sagt mein Sohn. Schade, dass sie nicht näher wohnt. Sechshundert Kilometer ist viel. Eigentlich können wir das nicht an einem Tag fahren. Selbst über die Autobahn.

      Obwohl ich ja viel fahre. Ich erinnere mich an früher, Weihnachten zu den Eltern, das Jahr der Grenzöffnung, eine Handvoll Fahrzeuge, ein Trabi wie ein unbekanntes Verkehrshindernis. Jung verheiratet, meine Tochter war schon da, ich wollte nicht wegfahren, aber die Mutter war jetzt alleine zuhause. Ihr letztes Fest, eine unserer wenigen Begegnungen, die geblieben sind.

      Heute sind die Autobahnen auch über Weihnachten nicht mehr so leer, die politische Lage hat sich verändert. Gestern um 18 Uhr auf einem Rastplatz sind eigentlich nur die Frauenparkplätze und die für Behinderte nicht von Lastwagen belegt. Im letzten starken Schnee, haben sie kilometerlang den Seitenstreifen blockiert.

      Würde man alle Lastwagen zu einer Zeit in Deutschland hintereinander parken, ergebe es vermutlich eine geschlossene Kette, eine Grenze von Osteuropäern mit einer größeren Fraktion an Deutschen und versprenkelten Südländern, der ein oder andere Däne und Niederländer. Aber wir sprechen von Flüchtlingsproblemen, dabei fahren Lastwagen mit Fahrern, die drei bis sechs Monate ohne Urlaub, ohne ihre Familie zu sehen, in Deutschland herum, von Marokko bis Norwegen.

      Du musst nur mal an einer Revolution Laundry in Deutschland deine Wäsche waschen. Der einzige Fremde unter Ausländern. Und das in dem Land, in dem ich geboren bin. Wir stehen auf den Rastplätzen, über Stunden, halbe Tage, zwischen den Terminen, dem nächtlichen Schlafplatz.

      Besser als bei Rewe auf dem Parkplatz. Hilde schläft, ich lese. Oder telefoniere. Die Sonne scheint, es regnet. Sturm, kalt, Schneefall. Jetzt im April ist Winter. Nach dem wärmsten Jahreswechsel aller Zeiten. So spricht man von Temperaturen um Null Grad.

      Abends um neun Uhr hole ich den Sohn von der Arbeit ab, bringe ihn nachhause. Wir reden die zehn Minuten lang ein bisschen, er füllt unsere Wasserflaschen auf, schenkt mir eine Tüte voll mit Osterhasenschokolade, von der ich bis zur Weihnachtszeit fast genug habe.

      Er lacht. Du isst das viel schneller. Besuch bei meiner Tochter, einmal werde ich noch meinen Reisedoktor treffen. Zu viel mehr fehlt mir die Energie. Hilde muss an drei Vormittagen zu Marianne. Da freut sie sich jedesmal. Doch kaum zurück im Bus, verfällt sie in einen komatösen Schlaf.

      Mit den Ärzten habe ich jedesmal persönliche Gespräche, unseren zweiten Band nehmen sie mit großer Dankbarkeit an, erzählen vom Sabbatjahr und den Wanderungen durch die Schweiz im Urlaub. Mit Rucksack und Zelt, sagt der Urologe, der vermutlich auch bald in Rente gehen könnte.

      Aber man findet kaum einen Nachfolger, die Politik macht uns kaputt. Schauen Sie hinter die Kulissen, nicht mal für ein halbes Jahr kann ich weg, sagt der für die Lunge, der es gerade besonders gut geht. Er trage Verantwortung für die Patienten, und braucht eine kompetente Vertretung, ich mache immer schon einen Termin fürs Folgejahr.

      Ich erzähle ihm von meinem Ausstieg, von der langen Erkrankung einer Freundin, die auch von so einer Verantwortung sprach. Und dann. Von einem Tag auf den anderen bist du nicht mehr wichtig, die Nachfolge regelt sich. Und wofür du dir jahrelang Sorgen gemacht hast, löst sich im Wind auf. Der Tod ist da noch endgültiger.

      Und schauen Sie sich um, die Welt wird kleiner, selbst in Europa. Und ob Ruanda ein sicheres Land ist. Man kann wieder durch Afghanistan reisen. China öffnet die Grenzen, aber wie sicher das ist. Und wie lange noch, wenn sie in den USA wählen, in Israel kämpfen.

      Ein bisschen mehr Egoismus tut gut, er würde darüber nachdenken. Die Sonne wacht auf, der Himmel ist blau, Hilde schaut raus. Leichter Wind, ich konnte nicht schlafen in der Nacht, aber kurz nach halb sechs bin ich wach. Heute morgen muss Hilde nicht zu Marianne, wir wollen einen Ausflug machen. Am Sonntag den Sohn zum Flieger bringen. Urlaub in der Türkei mit Frau und Kind.

      Ich könne Freitag nochmal duschen. Spargelzeit in Deutschland. Ab Mitte April bis 24. Juni. Traditionell, sofern das Wetter mitspielt. Rauhreif auf den Feldern, als die Bauern ihre zehn Reihen stechen. Der Transporter sieht mindestens so ramponiert aus wie der blaue Bus. Die Ausbeute gering. Fast sieben Euro kostet das Kilo. Früher habe ich jeden Morgen ein Kilo geschenkt bekommen, nach der Arbeit, zweite, dritte Wahl, für die Suppe noch gut genug, auch fürs Schnitzel als Beilage.

      Jetzt bietet der Grieche ein Drittel vom Preis an, ich habe für meinem Sohn einige Kilo gekauft, während er arbeitet, sie essen gerne Spargel. Ich mochte es noch nie. Der Bauer aus Braunschweig, wo ich vor vierzig Jahren gearbeitet habe, hat sich einige Zeit später erhängt. In der Garage, wo er immer auf uns gewartet hat.

      Es habe mit Liebe, Frau und Geld zu tun gehabt, sagte man. Er war schon Anfang Fünfzig und trotzdem zu jung zum Sterben. Wann ist man alt genug. Wir vermissen uns. Obwohl wir schon über Siebzig sind, haben wir das nicht verlernt. Ob sie mit uns reist, oder wir vielleicht sesshaft werden. Der Flieder blüht wieder.

      Wir werden uns das Leben neu anschauen müssen. Was wir vom einen mitnehmen, und vom anderen geschenkt bekommen. Kürzere Entfernungen zueinander wählen, mehr Zeit füreinander nehmen. Und Hilde wäre glücklich, wenn wir eine gute Lösung finden. Wie uns, geht es ihr, um die Menschen. Dass wir alle uns wohlfühlen. Wir haben eine zweite Matratze besorgt, eine TTT für sie. Ich habe wieder Lust gehabt zu kochen.

      Das ging gut in ihrer Küche, Hilde kann über die Terrasse in den kleinen Park. Morgens im Schlafanzug. Oder frei über die Wiese, an der wir übernachten werden. Die Welt steht uns offen, so sagt man doch. Ob ich Probleme mit meinen Allergien habe, fragt der Arzt. Kaum habe ich das verneint, kaum bin ich draußen, habe ich Niesattacken.

      Die Blütenknospen haben einen Überzug aus Eis, dahinter wartet die Sonne, der blaue Himmel. Trotzdem strahlen sie vor Schönheit, ziehen den Frühling untern den Blättern hervor. Nicht wahr, darauf wartest du. Mensch. Es ist keine Woche mehr, bis wir uns wieder sehen. Frühling und Liebe, seit langem mal in der Kombination. Ich kann es kaum erwarten, da hat die Blüte recht.
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    • Tag 6–7

      Blasenmarsch

      4. Mai in Deutschland ⋅ ☁️ 15 °C

      Samstag. Erwacht von Sonnenstrahlen im Raum. In einer Herberge, die sich nach Zuhause anfühlt. Susi hat ok geschlafen. Die Oberschenkelseiten stänkern und schlafen mehr als sie sollten. Das nervt natürlich. Wir probieren ein paar Hilfsmittelchen aus. Skills sind mit am Start. Josi schläft gut. Was nicht selbstverständlich ist und daher ein Gewinn. Mentale und körperliche Unterstützung für die jeweils andere ist daher für uns beide sehr wichtig. Ohne geht's nicht.

      Heute sind wir in Veltheim gestartet und uns erwartete ein unfassbar schöner Abschnitt. Wald, Wiesen, tolle Wege, Weite und Lachen. Ja, gelacht haben wir heute viel und ausgelassen. Über absoluten Kokolores. Zack, lagen 6 km hinter uns. Die Zeit lachte mit uns. Auf einer Wiese in der Nähe vom "Stillen Winkel" haben wir eine längere Rast eingelegt. Eier geschält, Trockenwurscht und Schoki schnapuliert sowie in unseren Büchern gelesen und einfach die Sonne getankt. Das war schön.

      Und Blasenversorgung. Blasen haben wir gesammelt, wie manche Blümchen am Wegesrand. Zusammen haben wir jetzt 5 Blasen. Sichtbare. Wir überlegen, ob wir Ihnen Namen geben :D (Fotos nur nach Anfrage)

      Zum letzten Stück haben wir uns aufgemacht mit dem Gedanken, evtl ein Stück mit dem Bus zu nehmen. Die Füße waren noch ok, vor der Schmerzgrenze, daher die Überlegung. Wir sind dann doch weiter gelaufen. Und noch weiter. Und dann noch ein Stück. Und langsam wurde es schmerzhaft und wir fuhren eine Station mit dem Bus. Naja... und dann waren wir quasi da. Ganz schön viel Weg heut geschafft - ohne es eigentlich zu wollen. Wir sind klasse! Das könnt ihr glauben... und ebenso sind wir total Matsch jetzt... körperlich. Die Füße. Puh. Also. Okee, lassen wir das.

      Unser kleines gewähltes Highlight für heute: wir gönnen uns Brot und Käse und snacken ein wenig. BROT!!!! UND KÄSE!!!!
      Brot ist das Beste auf der Welt - würde Josi sagen :D Guten Appetit.

      LIEBE GEHT RAUS! ❤️

      Heute: knapp 16 km
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    • Tag 7–8

      Sanftheit & Windjacken Anausanaus

      Gestern in Deutschland ⋅ ⛅ 16 °C

      Es ist Sonntag und unsere Erste Woche ist um. Heute haben wir uns nur eins vorgenommen: wir schauen uns Braunschweig an und bleiben noch eine Nacht in der Stadt.

      Der Jakobsweg führt hier einmal quer durch die Stadt und füllt dadurch einen ganzen Tag. Die Läden haben zu - zum Glück. :D Dafür kann man hier so viele schöne Häuser sehen (Fachwerkhäuser) und Kirchen und Dome. Besonders hat uns die Klosterkirche gefallen mit ihrem wunderschönen Garten und dem kleinen Häuschen dort unter den alten großen Bäumen. Herrlich.

      Unerwartet gefällt uns Braunschweig sehr gut. Eine schöne Stadt, die Vielfalt zeigt. In der Cafebar "Bruns" lassen wir uns nieder und verzeichnen bis dahin 6 km. Einen Kaffee und einen Kakao samt Eistüte haben wir uns verdient und genossen. Solche kleinen Schmankerl mögen wir zwischendurch sehr, auch wenn wir sehr aufs Geld achten und darauf, wie viel wir für was ausgeben. Das benötigt schon etwas Disziplin. Kennt ihr das evtl auch, dass man im Urlaub gleich auf die Kacke haut, eben weil man im Urlaub ist? Nunja... um es mal mit den bekannten Worten aus der Reha zu sagen "Sie sind hier doch nicht im Urlaub" - verzwickte Mühle, na klar sind wir das, aber mit einer anderen Herangehensweise.

      Wir tingeln also gemütlich durch die Stadt: das Wetter ist abwechselnd sonnig und wolkig. Warm und kühl. Na was denn nun? Also Windjacke an und aus und an und aus. Ey!

      Bis wir am Nachmittag nach einer klitzekleinen Busfahrt - diesmal klappt's prima mit dem richtigen Gefährt - in Lehnsdorf an der Kreuzkirche ankommen. Eine von außen sehr schöne gepflegte und einladende Kirche mit geöffneter Tür. Rolf wird geparkt, wir gehen rein. Erstmal Stempeln.

      Kurz nachdem wir drinnen sind, geht die Tür auf und ein kleiner alter sehr adretter Herr betritt die Kirche und sieht uns an "Susi und Josi?" - Wir bejahten und begrüßten Herrn Brinkmann. "Dieter", stellte er sich vor. Sehr gerne, Dieter. Er begann zu erzählen: von der Kirche, ihrer Geschichte, was er hier tut, dass er u.a. hier im Gospelchor singt, die Pilger:innen begrüßt und einweist und einiges mehr. Er hat Charme. Ein wirklich wunderbarer Zeitgenosse (81 Jahre), der gleich nebenan mit seiner Frau lebt. Jeden Morgen öffnet und jeden Abend schließt er die Kirche. Ihm ist besonders wichtig, dass Gäste jederzeit hinein können. Auch wenn das viele Kirchen hier nicht so machen.
      Wir sind sehr dankbar. Die Kirche ist wunderschön. Von außen und von ihnen. Liebevoll hergerichtet, nachdem sie mehrfach zerstört wurde. Vor allem die Malereien, die mit alten Schablonen aus dem Archiv wieder erneuert wurden.

      Dieter zeigte uns die Herberge. Sie gleicht einem Jugendclub. Es ist eine alte Pfarrscheune, die saniert wurde. Wir schlafen unterm Dach in einem Aufenthaltsraum mit Bartheke und einer Luftmatratze sowie einem oldschool Klappbett. Jeden Tag eine neue Erfahrung. Und jede Möglichkeit, die sich uns bietet, nehmen wir dankbar an. Ein wichtiges Detail beim Pilgern: nimm an, was der Weg dir gibt. Hier ist Dankbarkeit für Kleinigkeiten besonders spürbar und lebbar. Es geht um die Begegnung und ist sie auch noch so kurz. Nimm sie auf und mit.

      Dieter wollte gern ein Foto von uns. Für seinen Pilgerodner, den er ordentlich führt. Manche Pilger:innen whatsappen sogar mit ihm aus verschiedenen Enden der Welt. Vielleicht auch wir.

      Nun haben wir unser Lager "entfaltet" und alles schlafbereit gestaltet. Noch einmal kurz die Kirche besucht und bestaunt, gegessen, gelesen, gewaschen und ab ins Bett. Die Erschöpfung jeden Abend ist zu spüren, doch die Erlebnisse begleiten uns weiter, bleiben bestehen und gehen zuweilen bis ins Herz.

      LIEBE GEHT RAUS! ❤️

      Heute: 9,5 km
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    Kreisfreie Stadt Braunschweig

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