Kreta - auf alten Pfaden

outubro - novembro 2017
Kreta ist eines der beliebtesten Reiseziele des Mittelmeeres. Das hat die Insel ihrer Geschichte und den Sehenswürdigkeiten zu verdanken und natürlich den Stränden, die mancherorten karibisches Flair verbreiten. Leia mais
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    Das alte Polyrrhenia

    30 de outubro de 2017, Grécia ⋅ ⛅ 19 °C

    Einen Abstecher wert ist das alte Polyrrhenia. Zuerst geht es zu einem Spaziergang durch das heute etwa 100 Bewohner zählende Dorf. Jorgos, der Olivenholzschnitzer bietet hier in seinem Laden zahlreiche aus eben diesem Holz geschnitzte Gegenstände an. Schon im Ort finden sich mehrere Reste des antiken Polyrrhenia aus der Zeit um 600 vor Christi, gegründet von den Dorern. Einst war sie die zweitmächtigste Stadt auf Kreta, Kissamos der Hafen. Auch Agamemnon soll sich hier aufgehalten haben, nach seinem Feldzug in Troya.
    Übrig geblieben ist nicht viel, dienten die Steine, Säulen und der Marmor aus antiken Zeiten doch als Baumaterial für einige Häuser und die Kirche der 99 Heiligen. Lohnenswert aber ist allein schon der Panoramablick über die Bucht von Kissamos.
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    Rethymno, ein Stück Venedig

    31 de outubro de 2017, Grécia ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute wechseln wir unser Hotel, es geht rund 150 Kilometer in die Landesmitte nach Zaros. Es ist ein regnerischer Tag, nachdem in letzter Zeit das Wetter gut war. Auf dem Weg liegt Rethymno, das auf jeden Fall einen längeren Besuch wert ist.
    Kretas drittgrößte Stadt ist geprägt von seinem venezianischen und osmanischen Erbe. Die Gassen der Altstadt erinnern an das verschlungene Wegenetz Venedigs. Kein Wunder, beherrschten die Venezianer die Insel doch von 1204 an rund 460 Jahre, bevor die Osmanen die Insel eroberten. Viel von der Bausubstanz ist erhalten. Große Steinbögen im Erdgeschoss vieler Häuser zeugen davon wie auch imposante Eingangsportale der alten Palazzi. Die meisten der Gebäude stammen noch aus dem 16. Jahrhundert, Rethymno gilt als eine der am besten erhaltenen venezianischen Altstädte Kretas
    Geprägt wird das Stadtbild von den Überresten der venezianischen Befestigungsanlage auf einer Anhöhe am Meer, 1590 vollendet. Heute heißt die Anlage schlicht Fortezza, der italienische Name für Festung. Sie war Sitz der Verwaltung, der Militärbehörden, der römischen Bischöfe und diente als Zufluchtsort für die Bevölkerung der Stadt. Nach der Eroberung Rethymnos durch die Osmanen wurde die unversehrt übergebene Festung weiter ausgebaut. Die Burg ist mit ihren Abmessungen von 350 Meter Länge und 230 Meter Breite bei weitem die größte Festung auf Kreta. Die Mauer rund um die Fortezza ist etwa 1,3 Kilometer lang.
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    Im Inselinneren

    1 de novembro de 2017, Grécia ⋅ ⛅ 13 °C

    Die Country Village Eleonas nahe Zaros ist unser Domizil für die nächsten sechs Tage. Ein wunderbares traditionelles Landhotel am Fuße des Psiloritis, dem mit 2456 m höchsten Berg Kretas gelegen. Zwanzig komfortable Wohneinheiten mit Terrasse oder Balkon, ein Garten mit Pool, Cafeteria und eine Taverne mit lokaler Kost lassen es einem gutgehen.
    Alles weitab der Touristenströme, dennoch gut gelegen. In einer Stunde ist man in Iraklion und Knossos, in einer halben Stunde an wunderbaren Stränden im Süden. Mehrere Klöster lassen sich zu Fuß erwandern, generell eignet sich das Gebiet für schöne Wanderungen. Nahe gelegen sind auch zahlreiche archäologische Stätten, die einen Besuch lohnen.
    Nahe des Hotels gelegen finden sich zudem drei Klöster, darunter das Kloster Vrondisi. Während der venezianischen Herrschaft war es ein Zentrum für Kunst und Bildung, zahlreiche Gelehrte lebten hier und es entstanden mehrere berühmte Ikonen. Unter der türkischen Herrschaft wurde viel davon viel zerstört, Gebäude wie Kostbarkeiten.
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    Knossos, auf den Spuren der Minoer

    1 de novembro de 2017, Grécia ⋅ ⛅ 16 °C

    Tags darauf steht eine Tour nach Knossos und ins archäologische Museum in Iraklio auf dem Programm. Insgesamt rund eine Stunde Fahrzeit auf zuerst kurvenreichen Straßen durch eine schöne bergige Landschaft. Geschwindigkeitsbegrenzungen scheinen bei den Kretern nur Empfehlungscharakter zu haben. So kommt man zügig voran.
    Knossos liegt wenige Kilometer außerhalb der Hauptstadt Iraklio. Es ist eine Touristenattraktion erster Güte, mithin die wichtigste archäologische Ausgrabungsstätte Kretas. Entdeckt wurde der minoische Palast Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. dann von Sir Arthur Evans 40 Jahre lang ausgegraben und teilweise wieder aufgebaut. Aus heutiger Sicht war das jedoch für die Archäologie eine wissenschaftliche Katastrophe. Interpretierte er vieles doch entsprechend seinen Vorstellungen, manches was nicht passte, wurde sogar abgerissen.
    Der Palast war zwischen 2100 und 1400 vor Christi Herrschafts-, Verwaltungs- und Kulturzentrum. Aber schon früher war diese Stelle besiedelt, die ältesten Spuren der bis zu acht Meter dicken Siedlungsschichten stammen aus dem 7. Jahrtausend vor Christus. 1300 bis 1400 Räume dürfte der Palast gehabt haben, nachgewiesen sind 900. Er war bis zu vier Etagen hoch, hatte um die 10.000 Bewohner.
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    Archäologisches Museum Iraklio

    1 de novembro de 2017, Grécia ⋅ ⛅ 17 °C

    Ein Muss ist der Besuch des archäologischen Museums in Iraklio. Zumal sich hier viele Artefakte befinden, die sich in Knossos fanden. Viele davon erzählen aus dem Leben der Menschen vor 3500 Jahren. So lässt sich das Bild im eigenen Kopf wunderbar abrunden. Zudem besitzt kein anderes Museum in der Welt mehr Funde aus minoischer Zeit.
    Zu sehen sind Küchenutensilien, Spielzeug, Schmuck, Schiffsmodelle aus Ton, Siegel oder Nachbildungen minoischer Hausfassaden aus Fayenceplättchen. Manch Werkzeug hat sich in den 2500 Jahren kaum verändert. Mit zu den wertvollsten Stücken gehört der Stierkopfrython, eine Spendenvase.
    Einzigartig ist der Diskos von Phaestos, eines der bedeutendsten Fundstücke aus der Bronzezeit. Er ist mit spiralförmig angeordneten Menschen-, Tier- und Pflanzenmotiven versehen, die mit einzelnen Stempeln eingedrückt wurden. Der Diskos stellt den ersten bekannten Druck mit beweglichen Lettern dar. Übersetzen ließ sich der Text bis jetzt nicht.
    Gefunden wurde der Diskos 1908 im Palast von Phaestos, den wir tags darauf besuchen. Man hat ihn auf 1700 v. Christi datiert.
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    Palast von Phaestos

    2 de novembro de 2017, Grécia ⋅ ⛅ 17 °C

    Der Palast von Phaestos wurde um 1900 bis 1850 v. Christi auf einem Hügel errichtet und durch Erdbeben mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Hier jedenfalls wurde nichts restauriert, dadurch ist die Stätte um einiges authentischer als Knossos. Und es ist nicht wirklich viel los.
    Die Minoer gelten als eine der ersten Hochkulturen Europas. Sie kannten Metalle, bauten große Paläste, entwickelten ein Schriftsystem und eine komplexe Administration. Auf Fresken, Vasen, Elfenbeinschnitzereien und Schmuck findet sich eine lebensfrohe Bilderwelt, die von Naturszenen, Tieren, geschminkten Frauen, Sportlern und feiernden Menschen berichtet. Keine grimmigen Götter, Schlachten oder Herrscher dominieren. Scheint eine friedfertige Gesellschaft gewesen zu sein. Bis sie okkupiert wurden.
    Die Ausgrabungen begannen um 1900, sind heute nach über 100 Jahren noch nicht beendet. Von hier aus lässt sich die fruchtbare Tiefebene von Messara überblicken. Schon in der Antike war das Tal die Kornkammer Kretas.
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    Agia Triada - eine antike Stadt

    2 de novembro de 2017, Grécia ⋅ ⛅ 14 °C

    Zwei Kilometer entfernt vom Palast von Phaestos findet sich mit Agia Triada eine weitere archäologische Stätte aus minoischer Zeit. Der Name stammt von einer in der Nähe stehenden Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Ein Name aus minoischer Zeit ist nicht überliefert. Auf dem Gelände selbst steht die kleine, um 1302 errichtete byzantinische Kirche Agios Georgios.
    Neben den Überresten eines Palastes finden sich zahlreiche Wirtschaftsgebäude und ein Marktplatz. Einst war der Ort durch einen gepflasterten Weg mit dem Palast von Phaestos verbunden. Vermutlich lebten hier Handwerker und Kaufleute, die Handelsbeziehungen nach Nordafrika pflegten. Darauf weist auch der Hafen von Kommos hin, der sich in sechs Kilometer Entfernung findet. Dessen Ruinen sind jedoch nicht öffentlich zugänglich, es finden immer noch Ausgrabungen statt.
    Zugänglich ist dagegen der direkt daneben liegende Strand. Feste Gebäude fehlen, ist das ganze Gebiet doch als archäologische Stätte geschützt. Vorhanden sind Sonnenliegen- und Schirme, WC, Duschen und eine kleine Taverne. Von Mai bis September nistet hier auch eine geschützte Art von Meeresschildkröten
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    Matala, die ehemalige Hippi-Hochburg

    2 de novembro de 2017, Grécia ⋅ ☀️ 19 °C

    Matala, der Ort liegt direkt an der Südküste und ist vielen ein Begriff aus der Ära der Hippies. Nutzten sie in den 60er-Jahren doch die Höhlen von Matala als Wohnungen. Zeitweise lebten hier sogar Bob Dylan und Cat Stevens. Je nach Quelle entstanden die Höhlen in der Jungsteinzeit, wurden dann in der Zeit der römischen Besetzung Kretas als Grabstätten genutzt oder aber als frühchristliche Gräber.
    Es ist nicht ganz einfach, an die heute unter Schutz stehenden Höhlen zu gelangen. Eine kleine Kletterpartie ist von Nöten, um den Blick von oben auf den Ort und den Strand zu genießen.
    Mittlerweile ist Matala ein beliebtes touristisches Ziel, hat dennoch den Charme und Charakter eines Fischerdorfes bewahrt. Jedenfalls um diese Jahreszeit. In der Hochsaison jedoch ist die Bucht mit Pauschal-Urlaubern und Tagesausflüglern in Bussen und Mietwagen verstopft. Diese Zeit sollte man meiden.
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    Ruhe im Kloster Ogiditrias

    2 de novembro de 2017, Grécia ⋅ 14 °C

    Noch etwas weiter im Süden gelegen hat man dann wieder seine Ruhe. Hier liegt das Kloster Ogiditrias aus dem 15. Jahrhundert. Es ähnelt eher einer Festung. Der Grund dafür waren häufigere Piratenüberfälle in früheren Zeiten.
    Dominiert wird das Kloster neben dem eigentlichen Kirchenbau durch den Xopateras-Turm, benannt nach einem hiesigen Priester. Einst im 18. Jahrhundert vom Bischof seines Amtes enthoben, spielte er im Kampf gegen die Türken eine wichtige Rolle in der Geschichte Kretas. Im Februar 1829 sanden die Türken 800 Soldaten und Reiter aus, nach anderen Angaben waren es sogar 3000, um ihm habhaft zu werden. Drei Tage und drei Nächte verteidigte er zusammen mit seiner Frau, seiner Schwester, zwei weiteren Frauen und fünf Mönchen den Turm, bis er als letzter fiel.
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    Die Lassithi-Hochebene

    3 de novembro de 2017, Grécia ⋅ ⛅ 15 °C

    Etwa zwei Fahrtstunden vom Hotel entfernt liegt die Lassithi-Hochebene auf 800 Meter Höhe im Dikti-Gebirge. Der erste Halt bietet sich noch vor dem Pass zur Hochebene beim Kloster Kera Kardiotissa an. Das von Festungsmauern umgebene Nonnenkloster spielte im Kampf gegen die Türken eine wichtige Rolle. So diente es als geheimer Treffpunkt und Schule für die griechische Bevölkerung.
    Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert, das Kloster dürfte deutlich älter sein. Auch heute noch ist es Anziehungspunkt vieler Gläubiger. Der Grund ist eine wundertätige Ikone, die von den Türken nach Konstantinopel verbracht wurde und von allein wieder zurückkehrte. Und das mehrmals. Zudem soll das Bild der Gottesmutter von Lazarus gemalt worden sein, eben jenem, den Jesus von den Toten erweckte.
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