Kreta - auf alten Pfaden

October - November 2017
Kreta ist eines der beliebtesten Reiseziele des Mittelmeeres. Das hat die Insel ihrer Geschichte und den Sehenswürdigkeiten zu verdanken und natürlich den Stränden, die mancherorten karibisches Flair verbreiten. Read more
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  • Day 12

    Agia Galini und Resumee

    November 5, 2017 in Greece ⋅ 19 °C

    Den letzten Tag fahren wir noch einmal in den Süden an die Küste. Agia Galini ist das Ziel. Das malerische und typische Hafenstädtchen liegt steil an einem Bergrücken, der zum Meer hin ausläuft. Auch hier ist gegen Ende der Saison Ruhe eingekehrt, erste Tavernen haben schon geschlossen.

    Kreta ist eines der beliebtesten Reiseziele des Mittelmeeres. Das hat die Insel ihrer Geschichte und den Sehenswürdigkeiten zu verdanken, ihren durch venezianischem und osmanischem Einfluss malerischen Städten und Dörfern, der Landschaft und den offenen, von jeher Fremden freundlich gesonnenen Menschen. Und den Stränden, die mancherorten karibisches Flair verbreiten. Besonders gilt das für die Nachsaison, wenn viele Besucher die Insel wieder verlassen haben.
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  • Day 11

    Gortys, eine alte römische Stadt

    November 4, 2017 in Greece ⋅ ⛅ 18 °C

    Eine archäologische Stätte erster Güte ist das alte Gortys. Heute finden sich hier fast ausschließlich römische Ruinen, auch wenn die Gegend schon im Neolithikum besiedelt war und in minoischer Zeit eine größere Rolle gespielt haben dürfte. Einst, um 189 v. Christi, fand Hannibal hier Asyl.
    Zu römischen Zeiten hatte die Stadt über 40.000 Einwohner. Berühmt ist Gortys durch eine in Stein gemeißelte Inschrift, die aus dem fünften Jahrhundert vor Christi stammen dürfte. Die noch existierenden 42 Steinblöcke wurden von den Römern als Wandschmuck verwendet und beinhalten das Stadtrecht von Gortys. Damit handelt es sich um den ältesten europäischen Gesetzestext. Er befasst sich unter anderem mit Straf- und Prozessrecht, mit dem Kauf und der Verpfändung von Grundeigentum, mit Eigentum an Sklaven und mit Familien- und Erbrecht.
    Ein Auszug: „Wenn Mann und Frau sich scheiden, soll sie das Ihrige haben, was sie mitbrachte zu dem Manne, und von dem Ertrage die Hälfte, wenn solcher aus ihrem eigenen Vermögen vorhanden ist, und von dem, was sie erarbeitete, die Hälfte, was es auch ist“.
    Von Gortys ist nur eine kleine Fläche ausgegraben und für Besucher erschlossen. Die Stadt erstreckt sich auf einer großen Fläche, meist zwischen Olivenhainen liegend. Selbst ein längerer Spaziergang erschließt einem die Dimensionen nicht. Die Ausgrabungen dauern seit 1884 an, eine Aufgabe von Generationen, die wohl niemals beendet sein wird.
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  • Day 10

    Dikteon Andron, die Höhle des Zeus

    November 3, 2017 in Greece ⋅ ☀️ 16 °C

    Dikteon Andron – Im Sommer finden sich hier am Parkplatz hunderte Besucher täglich ein, jetzt ist es nur eine Handvoll. Ihr Ziel – eben jene Höhle Dikteon Andron – ist der griechischen Mythologie zufolge der Geburtsort des höchsten aller Götter, von Zeus. Zuerst geht es erst einmal hundert Höhenmeter hinauf bis man an den Eingang gelangt. Wir entscheiden uns für den alten, schattigen, aber steileren Weg. Alternativ kann man auch einen neu angelegten, flacheren begehen oder sich von einem Esel hinaufbefördern lassen.
    Ein Heiligtum war die Höhle schon vor mehreren tausend Jahren. Ist sie doch die Wiege der Religion der alten Griechen. So fand man hier zahlreiche Votivgaben, Tongefäße, Doppeläxte und Opfertische. Bei den ersten Ausgrabungen um 1897 bis 1899 verwendete man Sprengpulver, um herabgefallenes Deckgestein zu zertrümmern. Viele der damaligen Funde sind in Oxford und London oder im Louvre ausgestellt, die Kreter gingen nahezu leer aus.
    Auf Kreta findet sich eine weitere Höhle im Ida-Gebirge, die als Geburtshöhle des Zeus herhalten darf. Auch in ihr fanden sich Bronzeobjekte und Votivgaben. Gut, in der einen könnte er ja geboren sein, in der anderen aufgewachsen und vor Kronos versteckt gehalten, der üblicherweise seinen Nachwuchs bei lebendigem Leibe verschlang. Sollte doch keines seiner unsterblichen Kinder ihm den Platz als Göttervater streitig machen. Was bekanntermaßen misslang.
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  • Day 10

    Pass von Ambelos, Hochebene

    November 3, 2017 in Greece ⋅ ☀️ 14 °C

    Der Weg zur Hochebene führt über den 900 Meter hohe Pass von Ambelos. Im Sommer bläst hier ein starker Wind aus Norden, deswegen baute man zu venezianischen Zeiten 24 Windmühlen zum Mahlen von Getreide. Sie blieben bis zum zweiten Weltkrieg Jahrhunderte lang in Betrieb. Zwei davon hat man wieder restauriert. Einst fanden sich im oberen Stockwerk Wohnräume.
    Von hier aus hat man einen schönen Überblick auf die etwa 9 mal 6 Kilometer umfassende Lassithi-Hochebene. Die Hochebene ist sehr fruchtbar, Grundwasser findet sich dicht unter der Oberfläche. Bis in die 1970er-Jahre pumpte man es mit zahlreichen, mit Segeltuch bespannten Windrädern auf die Felder. Heute ersetzen sie Motorpumpen.
    Am besten bietet sich eine Umrundung des Tals mit dem Auto an, mit einzelnen Stopps an Klöstern, Tavernen und in kleineren Ortschaften. Um die 20 finden sich auf dem Rundweg, für den man gut einen halben Tag einplanen sollte.
    Schon vor 5000 Jahren sollen auf der Hochebene Menschen gesiedelt haben, auch Reste der Minoer fand man. Später diente die Hochebene als Zufluchtsort für kretische Aufständische gegen die Venezianer oder auf der Flucht vor den türkischen Besatzern. Die Türken benötigten letztendlich 40.000 Mann um die Hochebene zu erobern.
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  • Day 10

    Die Lassithi-Hochebene

    November 3, 2017 in Greece ⋅ ⛅ 15 °C

    Etwa zwei Fahrtstunden vom Hotel entfernt liegt die Lassithi-Hochebene auf 800 Meter Höhe im Dikti-Gebirge. Der erste Halt bietet sich noch vor dem Pass zur Hochebene beim Kloster Kera Kardiotissa an. Das von Festungsmauern umgebene Nonnenkloster spielte im Kampf gegen die Türken eine wichtige Rolle. So diente es als geheimer Treffpunkt und Schule für die griechische Bevölkerung.
    Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert, das Kloster dürfte deutlich älter sein. Auch heute noch ist es Anziehungspunkt vieler Gläubiger. Der Grund ist eine wundertätige Ikone, die von den Türken nach Konstantinopel verbracht wurde und von allein wieder zurückkehrte. Und das mehrmals. Zudem soll das Bild der Gottesmutter von Lazarus gemalt worden sein, eben jenem, den Jesus von den Toten erweckte.
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  • Day 9

    Ruhe im Kloster Ogiditrias

    November 2, 2017 in Greece ⋅ 14 °C

    Noch etwas weiter im Süden gelegen hat man dann wieder seine Ruhe. Hier liegt das Kloster Ogiditrias aus dem 15. Jahrhundert. Es ähnelt eher einer Festung. Der Grund dafür waren häufigere Piratenüberfälle in früheren Zeiten.
    Dominiert wird das Kloster neben dem eigentlichen Kirchenbau durch den Xopateras-Turm, benannt nach einem hiesigen Priester. Einst im 18. Jahrhundert vom Bischof seines Amtes enthoben, spielte er im Kampf gegen die Türken eine wichtige Rolle in der Geschichte Kretas. Im Februar 1829 sanden die Türken 800 Soldaten und Reiter aus, nach anderen Angaben waren es sogar 3000, um ihm habhaft zu werden. Drei Tage und drei Nächte verteidigte er zusammen mit seiner Frau, seiner Schwester, zwei weiteren Frauen und fünf Mönchen den Turm, bis er als letzter fiel.
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  • Day 9

    Matala, die ehemalige Hippi-Hochburg

    November 2, 2017 in Greece ⋅ ☀️ 19 °C

    Matala, der Ort liegt direkt an der Südküste und ist vielen ein Begriff aus der Ära der Hippies. Nutzten sie in den 60er-Jahren doch die Höhlen von Matala als Wohnungen. Zeitweise lebten hier sogar Bob Dylan und Cat Stevens. Je nach Quelle entstanden die Höhlen in der Jungsteinzeit, wurden dann in der Zeit der römischen Besetzung Kretas als Grabstätten genutzt oder aber als frühchristliche Gräber.
    Es ist nicht ganz einfach, an die heute unter Schutz stehenden Höhlen zu gelangen. Eine kleine Kletterpartie ist von Nöten, um den Blick von oben auf den Ort und den Strand zu genießen.
    Mittlerweile ist Matala ein beliebtes touristisches Ziel, hat dennoch den Charme und Charakter eines Fischerdorfes bewahrt. Jedenfalls um diese Jahreszeit. In der Hochsaison jedoch ist die Bucht mit Pauschal-Urlaubern und Tagesausflüglern in Bussen und Mietwagen verstopft. Diese Zeit sollte man meiden.
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  • Day 9

    Agia Triada - eine antike Stadt

    November 2, 2017 in Greece ⋅ ⛅ 14 °C

    Zwei Kilometer entfernt vom Palast von Phaestos findet sich mit Agia Triada eine weitere archäologische Stätte aus minoischer Zeit. Der Name stammt von einer in der Nähe stehenden Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Ein Name aus minoischer Zeit ist nicht überliefert. Auf dem Gelände selbst steht die kleine, um 1302 errichtete byzantinische Kirche Agios Georgios.
    Neben den Überresten eines Palastes finden sich zahlreiche Wirtschaftsgebäude und ein Marktplatz. Einst war der Ort durch einen gepflasterten Weg mit dem Palast von Phaestos verbunden. Vermutlich lebten hier Handwerker und Kaufleute, die Handelsbeziehungen nach Nordafrika pflegten. Darauf weist auch der Hafen von Kommos hin, der sich in sechs Kilometer Entfernung findet. Dessen Ruinen sind jedoch nicht öffentlich zugänglich, es finden immer noch Ausgrabungen statt.
    Zugänglich ist dagegen der direkt daneben liegende Strand. Feste Gebäude fehlen, ist das ganze Gebiet doch als archäologische Stätte geschützt. Vorhanden sind Sonnenliegen- und Schirme, WC, Duschen und eine kleine Taverne. Von Mai bis September nistet hier auch eine geschützte Art von Meeresschildkröten
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  • Day 9

    Palast von Phaestos

    November 2, 2017 in Greece ⋅ ⛅ 17 °C

    Der Palast von Phaestos wurde um 1900 bis 1850 v. Christi auf einem Hügel errichtet und durch Erdbeben mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Hier jedenfalls wurde nichts restauriert, dadurch ist die Stätte um einiges authentischer als Knossos. Und es ist nicht wirklich viel los.
    Die Minoer gelten als eine der ersten Hochkulturen Europas. Sie kannten Metalle, bauten große Paläste, entwickelten ein Schriftsystem und eine komplexe Administration. Auf Fresken, Vasen, Elfenbeinschnitzereien und Schmuck findet sich eine lebensfrohe Bilderwelt, die von Naturszenen, Tieren, geschminkten Frauen, Sportlern und feiernden Menschen berichtet. Keine grimmigen Götter, Schlachten oder Herrscher dominieren. Scheint eine friedfertige Gesellschaft gewesen zu sein. Bis sie okkupiert wurden.
    Die Ausgrabungen begannen um 1900, sind heute nach über 100 Jahren noch nicht beendet. Von hier aus lässt sich die fruchtbare Tiefebene von Messara überblicken. Schon in der Antike war das Tal die Kornkammer Kretas.
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  • Day 8

    Archäologisches Museum Iraklio

    November 1, 2017 in Greece ⋅ ⛅ 17 °C

    Ein Muss ist der Besuch des archäologischen Museums in Iraklio. Zumal sich hier viele Artefakte befinden, die sich in Knossos fanden. Viele davon erzählen aus dem Leben der Menschen vor 3500 Jahren. So lässt sich das Bild im eigenen Kopf wunderbar abrunden. Zudem besitzt kein anderes Museum in der Welt mehr Funde aus minoischer Zeit.
    Zu sehen sind Küchenutensilien, Spielzeug, Schmuck, Schiffsmodelle aus Ton, Siegel oder Nachbildungen minoischer Hausfassaden aus Fayenceplättchen. Manch Werkzeug hat sich in den 2500 Jahren kaum verändert. Mit zu den wertvollsten Stücken gehört der Stierkopfrython, eine Spendenvase.
    Einzigartig ist der Diskos von Phaestos, eines der bedeutendsten Fundstücke aus der Bronzezeit. Er ist mit spiralförmig angeordneten Menschen-, Tier- und Pflanzenmotiven versehen, die mit einzelnen Stempeln eingedrückt wurden. Der Diskos stellt den ersten bekannten Druck mit beweglichen Lettern dar. Übersetzen ließ sich der Text bis jetzt nicht.
    Gefunden wurde der Diskos 1908 im Palast von Phaestos, den wir tags darauf besuchen. Man hat ihn auf 1700 v. Christi datiert.
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