Georgien und dann ...

March - June 2022
Na mal sehen, wo mich diese Reise hinführt. Eigentlich will ich nach Kirgistan. Meine ursprüngliche Route führte allerdings über Russland. Minimalziel ist Georgien. Read more
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  • Day 19

    Pamukkale

    April 18, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Muezin hat mich so gegen 6 aus dem Schlaf geholt. Ich habe mich aber nochmal umgedreht und weitergeschlafen. Was machen eigentlich die gläubigen Moslems. "Darf" man dann weiterschlafen.

    Heute waren wieder 3 Servicekräfte beim Frühstück zuständig. Das waren genauso viel, wie Gäste (als ich da war). Ich möchte nicht wissen, wie niedrig hier die Gehälter sind.

    Jetzt brauche ich nur noch Bargeld. Es stehen 4 Bargeldautomaten verschiedener Banken zur Verfügung. Vor 2 Automaten sind schon Schlangen von Leuten. Irgendwas muss los sein.
    Interessant ist auch, daß der Automat bei meiner ersten Geldabhebung vor ein paar Tagen auch Dollar ausgeben konnte.

    Ansonsten gilt: Das Wetter ist besch... 12 Grad und Regen. Auch die Gegend, durch die ich fahre, ist langweilig. Bis zum Horizont Olivenbäume, Wein und ein wenig Ackerland. Um mein Glück perfekt zu machen, ist die Straße auch nicht doll. Teilweise grob abgefräst und teilweise glatt wie ein Kinderpopo. Mein Hinterrad erinnert micht mehrfach daran, daß es glatt ist.

    An der Tanke staunt der Tankwart über die 24 Liter, die in den Tank passen. Als es an das Bezahlen geht,werde ich schlagartig daran erinnert, dass ich vorher nicht gefragt habe, ob sie Visa nehmen. Weder Visa noch Mastercard funktionieren. Gut, wenn man gerade Bargeld abgeholt hat.

    Irgendwann geht es einen Pass hinauf und die Sichtweite geht auf 20 Meter in den Wolken zurück. Ich hänge mich an meinen Vordermann und folge seinen Rücklichtern Im Geiste stelle ich mir einen der vielen Trecker vor, die gerne auch mal diese Strasse nutzen und nicht so schnell sind,wie wir. Auf der anderen Seite des Passes ist dann aber Sonnenschein gepaart mit Starkwind. Obwohl die GS relativ schwer ist, wird sie durch die Windböen hin und her geworfen. Durch die Sonne sind aber die Temperaturen auf 20 Grad gestiegen und meine Stimmung wird schlagartig besser.

    Angekommen im Hotel werde ich von einer kleinen, rundlichen und sehr freundlichen Dame empfangen. Auch hier hilft wieder mein Vorname. Die Reservierung für Harry findet sie sofort.

    Nach bisher erstklassigen Hotels entspricht dies eher dem, was ich für 20 Euro erwarte. Einzig die Eingangstür zum Zimmer fällt aus dem Rahmen. Dicke Verschlußbolzen erwecken eher den Eindruck eines Tresores, denn einer Zimmertür.

    Aus dem Fenster habe ich einen Blick auf die Salzterassen. Bei einem kleinen Spaziergang entdecke ich dann noch das umgedreht Haus.
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  • Day 20

    Pamukkale zu Fuß

    April 19, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 16 °C

    Ich hatte heute irgendwie mit schönen Wetter gerechnet. Ein Blick nach draußen belehrt mich aber eines besseren. Da muß ich wohl noch etwas Hörbücher hören.

    Irgendwann gehe ich einfach los. Kaum unterwegs, werde ich von einem Türken zum Kauf eines Bildbandes animiert. Ich winke ab und wir kommen dann im besten Deutsch ins Gespräch. Er zeigt mir noch den Eingang und wir verabschieden uns dann.

    Es geht einen kleinen Berg hinauf und schon bald muß ich mir die Schuhe ausziehen. Barfuß geht es dann auf den kalküberzogenen Steinen weiter den Berg hoch. Immer wieder wird das Wasser in kleinen Becken aufgestaut. Eigentlich darf man darin nicht mehr baden. Einige Frauen laufen trotzdem im Bikini rum und sehen sich unschlüssig um, ob sie jetzt wohl reingehen sollen.

    Der Kalk ist gleissend hell. Es ist schon etwas einmaliges. Ich möchte aber nicht in der Hochsaison hier sein. Schon jetzt bildet sich eine Kette von Menschen, die wie an einer Perlenkette aufgereiht den Berg hochgehen.

    Oben ist ein Plateau. Es war wohl schon damals so etwas wie ein Kurort. Das Amphitheater entpuppt sich als hervorragend erhalten. 15000 Zuschauer haben wohl mal reingepaßt. Das war aber noch die Pre Corona Zeit. Ein Naturbad ist auch vorhanden. Es wird durch die 30 Grad warmen Quellen gespeist. Ich leiste mir auch das und entspanne in dem warmen Wasser. So im Wasser liegend lausche ich den Leuten, die sich in den unterschiedlichsten Sprachen unterhalten. Engländer, aber auch Asiaten sind stark vertreten. Deutsche eher selten. Mir fällt eine Asiaten auf, die ihren vermutlichen Enkel mit strengem Blick durch das Wasser reißt. Im Schlepptau ihre vermeintliche Tochter oder Schwiegertochter. Es ist genau dieser Stereotyp, der in manchen Filmen vermittelt wird.

    Wieder im Dorf angekommen, versuche ich mir einen Überblick über die Restaurants zu machen. Ich bin schnell genervt wegen der ständigen: Mister, Mister... i have a good place for you.

    Wer Pamukkale gesehen hat, der hat viel auf einmal gesehen.⁹
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  • Day 21

    Ab nach Dalyan

    April 20, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 8 °C

    Heute haben mich zur Abwechslung mal die Ballonfahrer aus dem Bett geholt. Um 6:00 Uhr haben Sie Ihre Ventilatoren auf der anderen Straßenseite angeworfen. So ca 10 riesige Ballone sind dann aufgestiegen. Das sieht natürlich herrlich aus.

    Dalyan ist nicht so richtig bekannt. Ich war so vor ca. 40 Jahren schon mal da. Damals konnte man den Strand nur über einen Feldweg erreichen. Ein kleines Restaurant existierte dort. Mittlerweile ist es durch die dort vorhandenen Schildkröten ein touristischer Ort. Vor 8 Jahren war ich nochmal da. Da war der Nachbarstrand noch wenig genutzt.

    Vor der Fahrt nach Dalyan fahre ich erstmal in den Nachbarort. Da gibt es noch die rote Quelle. Der Ort sieht besser aus, wie der Ort bei den Kalkquellen. Es gibt jede Menge Hotels für Thermalanwendungen, Spa, ...

    Mitten im Ort in einem Kreisverkehr ist gleich die erste Thermalquelle. Dampfend zeigt sie gleich, worum es hier geht. Ich fahre dann weiter zu der im Navi angegebenen Quelle. Auch hier hat man Becken angelegt, durch die das Wasser kaskadierend durchfließt. Farblich ist es im Gegensatz zu gestern alles rötlich, weil viel Eisen mit dabei ist.

    Ich setze mich dann langsam in Richtung Dalyan in Bewegung. Irgendwann zieht mir so die Kälte in den Körper. Ein Blick auf die Temperaturanzeige zeigt auch warum: 7 Grad sind es. Zeit eine zweite Jacke anzuziehen.

    Die Strasse ist sehr unterschiedlich. Mal ist es einfach eine Teerdecke in der Breite von drei Fahrbahnen ohne Fahrstreifen und mal ist es eine erstklassig ausgebaute Schnellstraße. Ca. 30 km fahre ich durch die Berge auf einer kleinen Strasse. Es ist die Art von Strassen, bei der das Motorrad niemals grade steht und der Konzentration keine Pause gegönnt wird.

    Im Hotel kommt zum ersten Mal die Situation, daß ich am liebsten in Euro zahlen soll. Ich bekomme dann sogar einen Zimmerupgrade.

    Jetzt noch einen kleinen Fußmarsch in die Stadt. Man hat die sich verändert. Im Hafen liegen bestimmt 30- 40 Touristenschiffe, die zu den verschiedenen Attraktionen fahren. Im Augenblick sind wenig unterwegs. Es ist Nebensaison.
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  • Day 22

    Ein Flussdelta zum verlieben

    April 21, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach einer Nacht entschließen ich mich doch die Bootstour für 30 Euro zu machen. Ich gehe an den verschiedenen Booten vorbei und treffe auf ein Angebot, das viel billiger ist. Dafür müssen aber mindestens 10 Personen zusammenkommen. Da zur Zeit eher weniger los ist, sehe ich weiter um. Ein Kapitän bietet für 35 Euro sofort loszufahren. Ich willige ein und habe damit das Schiff für mich allein.

    Es geht zunächst aus dem Hafen raus und dann durch ausgedehnte Reet Gebiete. In der Ferne grast eine Horde Esel. Man könnte das Gefühl eines Lost Places haben, wenn man nicht wüsste, daß hier überall Touristenboote sind.

    Am Strand angekommen mache ich nur ein paar Fotos. Der Strand ist ca. 1,5km lang ohne ein einziges Hotel. Kein Vergleich zu Stränden in Touristenburgen.

    Auf dem Rückweg gehe ich mit dem Kapitän zu einer alten Siedlung mit einem Amphitheater. Sein Kollege fährt in der Zeit um den Berg rum.

    Wir kommen so ins Gespräch und ich frage ihn, wie alt er ist. Als ich ihm erzähle, daß ich 62 bin,kommt nur ein erstauntes: realy... Er erzählt mir, daß er mit 50 in Rente gehen will. Allerdings ist die sehr niedrig. Ich denke, er will wahrscheinlich das Boot verkaufen und davon leben.

    Er erzählt mir auch, daß im Delta 500 Schiffe registriert sind. Die Behörde hat jetzt aber einen Zulassungsstop verkündet.
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  • Day 23

    Einmal um das Taurusgebirge.

    April 22, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 21 °C

    Die Navigation ist heute einfach. Immer auf den schneebedeckten Gipfel zu und kurz vorher rechts ab. Dann immer der Strasse folgen.

    So ungefähr könnte man die Wegbeschreibung geben. Ich fahre tatsächlich fast 30 - 40 km direkt in Richtung des Gipfels. Danach geht es in Richtung Küste, wo die Strasse irgendwann in die Küstenstrasse übergeht. Es ist herrlich am dunkelblauen Mittelmeer lang zu cruisen und immer wieder nach jeder Kurve mit einem Blick auf eine neue Insel belohnt zu werden.

    Zwischendurch geht es ab und zu durch das Landesinnere. Hier sind manche Täler fast komplett mit Gewächshäusern überdacht. Quadratkilometer sind mit Plastikplane abgedeckt. Am Stassenrand werden frische Apfelsinen und z.T. auch schon Wassermelonen verkauft.

    Irgendwann hält mich tatsächlich mal ein Polizist in einer der zahlreichen Strassenkontrollen an. Ich sehe davon jeden Tag ca. 5-10 im Vorbeifahren. Diesmal werde ich rausgewunken. Modern mit Tablet ausgerüstet kommt der Beamte auf mich zu und redet mich auf türkisch an. Ich frage ihn, ob er auch Englisch kann und merke wie es ihn ärgert, mich angehalten zu haben. Noch eine kurze Frage nach der Nationalität und wie lange ich im Land bin und dann winkt er mich unwirsch durch. Ich gebe Gas und es gibt zwei glückliche Leute mehr.

    Als ich bei meinem Hotel angekommen bin, fahre ich nochmal los, um was zu essen zu holen. Nach 100 Metern sitzen ein paar Polizisten auf einer Parkbank und warten auf den Feierabend. Natürlich winken sie mich auch raus. Man habe ich Glück. 2 mal an einem Tag. Wieder geht es mit einer Frage auf türkisch los, die ich mit: "do you speak english " beantworte. Wieder das gleiche entsetzte Gesicht und ich werde durchgewunken. Interessant diesmal ist allerdings, das dort eine GS als Polizistenmotorrad rumstand.
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  • Day 24

    Kurzer Trip in das Taurus Gebirge

    April 23, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute fahre ich einen alten Klassenkameraden besuchen. Als ich losfahren will, stelle ich als erstes fest, daß in der Nacht eine Katze meinen Motorradsitz perforiert hat. Auf der einen Seite sind überall kleine Löcher. Ärgerlich, läßt sich aber nicht ändern.

    Ich fahre das Tal hoch, daß direkt vor meinem Hotel beginnt. Ein größerer Fluß, der zur Zeit zu einem kleinen Bach geschrumpft ist, sucht sich seinen Weg zwischen großen Felssteinen. Die Strasse schlängelt sich zum Teil in engen Serpentinen am Fluss den Berg hoch. Das der Fluß auch größer sein kann erkennt man an ca. 6 Meter hohen Geröllhalden, die im unteren Bereich zur Sicherung aufgeschüttet sind.

    Als ich eine Serpentine umfahre und gerade wieder Gas geben will, sitzt da eine Schildkröte. Irgendwie hätte ich die hier nicht erwartet. Ich halte an und trage sie erstmal an den Strassenrand in das saftige Gras. Es geht weiter hoch und die Schlaglöcher mehren sich. Ich hatte eigentlich 30 Kilometer in Erinnerung, die ich fahren muss. Ich erhalte vom Navi aber immer wieder den Hinweis, noch 5 Km bis zum nächsten Abzweig. Irgendwann ist der Weg etwas Feldweg ähnlich. Ich weiß noch, dass ich im Navi eine Abkürzung eingegeben habe. War wohl ein Fehler.

    Nach ein paar Kilometern fahre ich aber wieder auf einer normalen Strasse. Die Temperaturen sind mittlerweile von 27 Grad auf 20 Grad gefallen. Man hat das Gefühl, langsam die Schneegrenze zu erreichen. Irgendwann sagt das Navi, das ich am Ziel bin. Ich fahre einen Feldweg rein und einen kleinen Hügel rauf. Das Haus, das ich sehe, entspricht nicht der Beschreibung. Ich suche mir eine Stelle zum wenden und fahre die Strasse weiter runter. Irgendwie kommt es mir vor, als wenn ich Schreie durch den Helm höre und ja, mein alter Schulkollege ruft von da, wo ich auf den Feldweg abgebogen war. Ich wende wieder und fahre zurück.

    Während der Grill heiß wird, zeigt er mir sein Haus und ich werde irgendwann meine brennende Frage los, ob man aufstehen muss, wenn der Muezin morgens singt. Für alle, die es auch interessiert: Ja man muss aufstehen und beten. Weiterhin erzählt er mir, daß der Muezin nicht immer zur gleichen Zeit singt, sondern dass das vom Sonnenuntergang und dunkel werden abhängig ist.

    Als die Sonne sich so langsam hinter den Bergen verstecken will, fahre ich wieder in mein Hotel.
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  • Day 25

    Besuch in Antalya

    April 24, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute ist ein Tag ohne Motorradfahren angesagt. Ich warte auf meinen Schulfreund und wir fahren zusammen zu seiner Familie in Antalya. Die Stadt zählt zu den größeren Städten in der Türkei. Nach viel Essen und Trinken besuchen wir die Stadt.

    Es ist eine quirlige Stadt, die sich in den letzten Jahren sehr rausgeputzt hat. Schöne Parks wurden kombiniert mit alten restaurierten Häusern, einer Uferpromenade mit Restaurants und einer schön gestalteten Innenstadt. Die Menschen flanieren die Fußgängerzone entlang und ich habe nicht nur einen Minirock gesehen (und das waren auch nicht immer Touristinnen).
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  • Day 26

    Bye, bye Mittelmeer

    April 25, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

    Als mir vor ein paar Tagen bewußt geworden ist, daß ich allein in der Türkei noch 1700 km fahren muss, da habe ich beschlossen, das Tempo sanft anzuheben. Bis nach Kapadokien sind es ca. 850 km. Ich werde das jetzt in 2 Etappen fahren, statt normal 3. Dafür werde ich in Kappadokien wieder 3 mal übernachten.

    Die ersten 100 km fahre ich an der Küste. In der Region Antalya ist viel los und der Verkehr nervt. Es geht nur ums weiterkommen. Als ich dann in die Berge abbiege wird es ruhiger. Vorbei an Unmengen von Verkaufsständen für Apfelsinen, Bananen, ... geht es immer höher. Die Strasse ist gut ausgebaut und so komme ich zügig voran.

    Als ich den letzten Pass erreiche, liegt dort sogar Schnee. Die Temperatur auf dem Pass liegt bei 21 Grad. Der Schnee dürfte damit ziemlich das Schicksal des meisten Schnee's ereilen. Trotz des Schnee's ist es relativ trocken. Kein Fels, unter dem es tropft, kein Bächlein, das leise rieselt.

    Als ich Richtung Karaman abbiege, lande ich in einem Tal, wo ein Feldweg in Richtung eines kleinen Baches abzweigt. Ich beschließe spontan dort eine Pause zu machen. Ich hole den Benzinkocher raus und wärme mir ein Fertiggericht auf. Im Schatten einer Pinie genieße ich das Wetter und die schöne Gegend.

    Ich fahre guter Laune weiter und sehe, daß die Temperaturen langsam versuchen die 30 Grad zu erreichen. Es wird noch trockener und man könnte sich an Bilder des mittleren Westens der USA in Westernfilmen erinnert fühlen. Fehlt nur noch John Wayne mit Pferd und Pistole. Teilweise versucht man der Landschaft ein kleines Stück Ackerland abzuringen. Es sieht aber nach harter Arbeit aus.

    Irgendwann erreiche ich ebenes Land. Die Steine sind jetzt weg und es gibt große Ackerflächen. Teilweise werden sie beregnet. Ich frage mich,wo das Wasser dafür herkommt. Flüsse habe ich nicht gesehen. Überall sind nur trockene Flüsse und Bachläufe.

    Trotz der Trockenheit gibt es immer wieder kleine Orte. Als ich mich Karaman nähere, ändert sich das Bild. Gleich am Anfang ist eine Siedlung mit ca. 50 - 100 identischen kleinen freistehenden Häusern. Danach kommen unzählige gut aussehende Wohnblöcke. Insgesamt macht das einen modernen Eindruck.

    Dies ändert sich als ich mich meinem Hotel nähere. Hier ist eigentlich das Zentrum von Karaman. Von Modernität keine Spur mehr. Dies zeigt sich auch an dem spürbar höheren Anteil von Frauen, die Kopftücher tragen.

    Das Hotel ist dafür super. Eine riesige Lobby, große Zimmer und Schimmel im Badezimmer. Letzteres Ausstattungsmerkmal ist in der 20 Euro Klasse Standard. Kein Hotel hatte es bisher nicht.
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  • Day 27

    Durch die Steppe nach Kapadokien

    April 26, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 24 °C

    Die Ebene ist fruchtbar und es gibt unendlich grosse Ackerflächen. Das ändert sich aber bald. Aus den Ackerflächen werden steppenartige Flächen. Ein paar Halme hier, ein Grasbüschel da und am Horizont viele Sandwirbel. Ich habe bisher schon viele Radwanderer gesehen. Hier aber noch nicht. Das ist auch gut so. Teilweise fährt man hier 30 km geradeaus. Die Temperaturen sind heute auch schon von 17 auf 27 Grad geklettert. Hier möchte man nicht liegen bleiben.

    Nach einiger Zeit wird es wieder fruchtbarer. Es wird Plastik angepflanzt. Das könnte man zumindestens meinen. Felder sind überseht mit Plastikfetzen. Nach zuletzt an der Küste sauberen Strassen ist es hier wieder katastrophal.

    Mein erstes Zwischenziel liegt unter der Erde. Es sind in den Fels gehauene Wohnungen. Sie liegen bis zu 30 Meter im Untergrund. Die Treppen sind schmal und niedrig. Ich passe mit meiner Breite kaum durch. Zum ersten Mal merke ich einen Anflug von Platzangst. Obwohl es kühl ist schwitze ich in meinen Klamotten, weil es rauf und runter geht.

    Oben trinke ich in einem Cafe erstmal eine Cola. Beim Motorrad angekommen stelle ich fest, dss mein Handy weg ist. Schnell zurück zum Cafe. Da ist es auch nicht. Ein Franzose bietet mir an, mich anzurufen. Ich kenne aber meine Nummer nicht. Schei... Ich prüfe nochmal meine Jackentaschen. Diesmal fasse ich auch nach hinten und siehe da, ich habe das Telefon in die Tasche hinten gesteckt und nicht in eine der Seitentaschen. Die hintere Tasche nutze ich eigentlich nie. Ich bin erleichtert.

    Nach einiger Zeit komme ich in Göreme an. Mein Hotel ist in der Altstadt. Die Wege leider auch. Kleine zum Teil steile Gassen muss ich fahren, um anzukommen. Es ist genau die Situation, die ich ungern habe mit vollem Gepäck. Es klappt aber alles.

    Die nächste Nächte schlafe ich in einer Felsenhöhle.
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  • Day 28

    Da wo die Felsen Löcher haben

    April 27, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Menschen hier haben sich tief in die Felsen eingegraben / gemeißelt, um sich gegen die arabischen Angreifer zu verteidigen. In Uchisar haben sie dafür 2 Felsspitzen genommen und hunderte Höhlen auch übereinander hineingegraben, sodass daraus eine Festung geworden ist. Während die einen sich überirdisch in die Felsspitzen eingegraben haben, haben sich die anderen in den Boden eingegraben.

    Als derzeitiger Nutzer einer solchen Felsenhöhle kann ich nur sagen, daß das Klima angenehm ist.
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