• Hase und Ritter on tour
Mar – Dec 2020

Anders Reisen 2020

A 286-day adventure by Hase und Ritter on tour Read more
  • Trip start
    March 21, 2020

    Die 1. Reise 2020, die nicht stattfand

    March 21, 2020 in Germany ⋅ 🌧 4 °C

    Eigentlich sollte unser Reisejahr 2020 genau heute starten. 5 Tage Resturlaub, nicht mehr verschiebbar, und eine kleine aber feine Reise, mit dem Auto bis ins Elsass, nach Luxemburg und über Trier und Speyer wieder nach Hause. So der Plan! Die letzten Hotels hatte der Ritter erst vor 5 Wochen final gebucht.
    Und niemals hätten wir uns vorstellen können (wie vermutlich jeder), dass das passiert, was passiert: geschlossene Hotels, geschlossene Grenzen und reihenweise abgesagte Flüge - die Welt im Ausnahmezustand und nur noch Sars-CoV-2 auf Weltreise.

    Ja, wir sind dankbar, dass wir ein schönes Zuhause haben, einen schönen Balkon, dass wir weiterhin arbeiten dürfen im Homeoffice, dass wir einander haben und ein Regal voller Fotobücher für die „weißt du noch?“-Abende.
    Und doch verleben wir die Woche Urlaub in der bayrischen Ausgangsbeschränkung in einer Art Schockstarre, schaffen uns eine grüne Oase auf dem Balkon - wie vermutlich ebenfalls alle in diesen Tagen -, ohne zu wissen, wann und ob und wie und wohin Reisen wieder möglich sein wird.

    Wir hoffen sehr, dass alle die noch unterwegs waren, halbwegs gut wieder heimgekommen sind. Hätten wir 14 Tage eher Urlaub gehabt, wir wären auch noch aufgebrochen zu neuen Ufern...
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  • Die 2. Reise 2020, die nicht stattfand..

    May 3, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    ...wäre für uns am 29. April losgegangen. So schön geplant, wären wir nach Mallorca geflogen, wären am nächsten Tag auf die Mein Schiff eingecheckt. Eine Familienkreuzfahrt mit der ganzen Familie, was für eine planerische Herausforderung alle 8 1/2 unter einen Hut zu bringen. Wir hatten uns auf Barcelona gefreut und auf Lissabon, Tickets für die Sagrada Familia gebucht (ob die jemals zurückerstattet werden?). Und auf ein paar Tage im Anschluss in Puerto de Soller, wo wir endlich mal mit dem Zug nach Palma und zurück fahren wollten. So weit der Plan...

    Während wir nun also einen Gutschein in einem französischen Hotel aus März und zwei Gutscheine für mallorquinische Hotels haben, Eurowings zwar die Flüge annulliert, aber bezüglich Rückerstattung auf toter Käfer macht (was den Ritter in den Wahnsinn treibt) und nur TUI Cruises ankündigt, irgendwie irgendwann zahlen zu wollen, wenn der Kunde denn nun auch unbedingt darauf besteht, grooven wir uns langsam in der bayrischen Ausgangsbeschränkung ein.

    Unser beider Arbeitgeber stimmt zu, den geplanten und genehmigten Familienkreuzfahrtsurlaub ein bisschen nach hinten schieben zu dürfen, auch nicht selbstverständlich.

    In Ermangelung von anderweitigen Ausflugszielen wandern wir Stunde um Stunde durch die Siedlung. Noch nie sind wir so viel spazieren gegangen, wie in diesen Tagen. Finden aber auch kleine Dinge, wie die Praunsche Säule - eine Martersäule aus dem 16. Jhd. die merkwürdig anmutet im evangelischen Nürnberg -, die wir bis dato nicht kannten, oder einfach nicht hinterfragt haben.

    Und wir genießen den Frühling, den wir in der Intensität schon viele Jahre nicht mehr erlebt haben: den Flieder, der überall in den Vorgärten blüht und duftet, die ersten selbstgesäten Radieschen, die in Rekordzeit im Balkonkasten keimen, wachsen, reif sind und wunderbar schmecken, die erste herrlich duftende Blüte von Augusta-Luise...
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  • Start ins Abenteuer

    May 22, 2020 in Germany ⋅ 🌧 20 °C

    Schon Anfang Mai hatten wir die vage Hoffnung, dass Ende Mai schon wieder irgendwas möglich sein könnte, also hatten wir unsere gesparte Woche Urlaub auf Ende Mai verschoben. Als dann vor 3 Wochen das Ende der bayrischen Ausgangsbeschränkung angekündigt wurde und der bewährte Katzensitter Bereitschaft signalisierte, den ständig unzufriedenen durch 8 Wochen Homeoffice maßlos verwöhnten Kater ein paar Tage zu bespassen, fingen wir an zu planen und zu eruieren, was eigentlich geht.

    Das Packen für ein paar Tage außerhalb der eigenen 4 Wände gestaltete sich aufregend wie die Vorbereitung für eine wochenlange Expedition. Aber irgendwann rollen wir dann doch mit vollgepacktem Auto und aufgeregtem Herzklopfen auf die Autobahn gen Norden...

    Die Autobahnraststätte kurz hinter Kassel ist so leer, das Ist schon richtig gruselig, die Autobahn aber auch so leer, dass wir keine 4 Stunden brauchen bis zum Ziel.

    Am Abend genießen wir die erste (geholte) Currywurst im Land der Freiheit, in Nordrhein-Westfalen 😎.

    Der Abenteuerurlaub in Corona-Zeiten startet jetzt...
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  • Deutsches Fussballmuseum

    May 23, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Für einen niedrigschwelligen Wiedereintritt ins kulturelle Leben haben wir uns für heute kurzfristig Online-Tickets für das Deutsche Fussballmuseum in Dortmund gebucht. Und so machen sich 4 vermummte Gestalten auf, die heiligen Hallen zu erkunden.
    Während der Hase sich da eher neugierig interessiert durchtreiben lässt, und einerseits das Multimedia-Konzept großartig findet, andererseits versucht so wenig wie möglich anzufassen und ständig nervös nach dem Händedesinfektionsmittel fingert, begutachten die 3 Herren der Schöpfung intensiv jeden Stollenschuh. ⚽️
    Ein interessanter Ausflug - gut 3 Stunden haben wir in dem Museum verbracht und längst nicht alles gesehen. Muss man/Frau vielleicht nicht haben, kann man aber schon mal machen...

    Ach ja, rein praktisch gesehen:
    Das Fußballmuseum hat von seinem ursprünglichen Plan mit Zeitfenstertickets wieder Abstand genommen. Dafür werden die tagesgebundenen Tickets online deutlich preiswerter verkauft zur Steuerung der Besucherströme. Es wird immer nur in der Familie eingelassen, in der Ausstellung gilt Mund-Nasenschutz-Pflicht. Es gibt zwei Ebenen, auf denen man sich jeweils frei bewegen kann, zwischen den Ebenen wechselt man einmalig. Die Multimedia-Dinge werden von Mitarbeitern desinfiziert. Für einen Samstag waren recht wenig Besucher da.
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  • Abtei Marienmünster

    May 25, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach 2 Tagen im Ruhrgebiet inklusive 88. Geburtstag und 1 Tag in Bielefeld inklusive des nicht erfolgreichen zweifachen Versuchs, die Welt zu retten - herzlichen Dank an alle für das gewährte Asyl - machen wir uns auf gen Osten. Als wir vor 3 Wochen langsam anfingen zu planen, war eine Wiedereröffnung der Hotels für zwei Bundesländer angekündigt. Meck-Pomm war uns zu weit für die paar Tage, also Niedersachsen.

    Da bekanntlich der Weg das Ziel ist, machen wir am ersten Kirchturm, der uns gefällt, einen ersten Halt und landen auf dem weitläufigen Gelände der Abtei Marienmünster.

    Gegründet 1128 war die Abtei Marienmünster über Jahrhunderte ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum und gehört heute zu den besterhaltenen Klosteranlagen in Westfalen.

    Die Kirche selbst ist leider geschlossen, aber wir genießen es einmal um die weitläufige Anlage drumherum zu schlendern und einen Blick in den Klostergarten zu werfen.
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  • Einbeck

    May 25, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Als nächster Programmpunkt für heute steht das Städtchen Einbeck auf unserem Programm. Die Hasengrosseltern haben viele Jahre hier gelebt und sind auch hier begraben. Der Hase war schon 16 Jahre nicht mehr hier und wollte unbedingt seinem Ritter das zauberhafte Städtchen mal zeigen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

    Als ehemalige Hansestadt ist Einbeck bekannt für seine Brautradition, die Bezeichnung Bockbier leitet sich vom Stadtnamen ab.

    Das Stadtbild im Zentrum ist geprägt von mehr als 150 spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern. Im Jahr 1540 wurde Einbeck bei einem Stadtbrand nahezu vollständig zerstört. Durch den Wiederaufbau ergibt sich ein schönes homogenes Stadtbild.

    Es ist wenig los in der Innenstadt und Fußgängerzone, wir finden problemlos einen Parkplatz und schlendern einmal hinauf und wieder hinunter. Auch ein Mittagssnack ist leicht zu finden (da waren wir uns im Vorfeld nicht ganz sicher, wie die Versorgungslage unterwegs wohl sein wird).
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  • Alte Münze

    May 25, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Am Nachmittag erreichen wir unser Ziel für heute, das Hotel Alte Münze mitten in der Altstadt von Goslar gelegen. Wir beziehen die Prägestube und der Hase entschwindet gleich erstmal in der freistehenden Badewanne, ein Genuss 🧜‍♀️.

    Die Hotels in Niedersachsen machen exakt heute wieder auf, die erste Nacht also, dass Tourismus hier wieder möglich ist.

    Auch Auswahl und Buchung waren nicht so einfach, nicht jedes Hotel konnte auch Frühstück anbieten. Wir mussten heute Abend auch schon festlegen, wann und was wir frühstücken wollen...
    Wir sind gespannt....
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  • Abendessen im Schiefer

    May 25, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Fürs Abendessen haben wir uns einen Tisch im Restaurant Schiefer direkt am Marktplatz reserviert. Hatten wir im Vorfeld gedacht, ohne Reservierung irgendwo hinzugehen würde sich schwierig gestalten, werden wir vor Ort eines besseren belehrt. Das Schiefer ist so leer, außer uns sind höchstens noch 3 andere Tische belegt. Ob das nun am Montag oder an Corona liegt? Vermutlich eine Mischung aus beidem...
    Wenn man sich allerdings so umschaut im Lokal, die nicht zu besetzenden Tische, dann ist der Raum, den man als Gast hat, und die daraus resultierende Ruhe durchaus positiv. Beides hätte man ohne die geltenden Abstandsgebote sicher nicht in dem Maße...

    Das Hotel Schiefer hatten wir bei der Reiseplanung ebenfalls in der Auswahl, da hier allerdings momentan keinerlei Frühstückskonzept angeboten werden konnte, haben wir uns für die Alte Münze entschieden.

    Im Anschluss ans Abendessen bummeln wir noch ein bisschen kreuz und quer durch die sehenswerte Altstadt, in ihrer Gesamtheit Weltkulturerbe, am romantisch anmutenden Museumsufer entlang und dann an der Jakobikirche, mit interessanter Glockenkonstruktion, vorbei zurück zur Alten Münze.
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  • Kaiserpfalz

    May 26, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Das Must-See in Goslar ist natürlich die Kaiserpfalz. Sie wurde zwischen 1040 und 1050 unter Heinrich III. erbaut und ist ein Paradebeispiel des Wanderkaisertums. Seinerzeit befand sich der Kaiser auf permanenter Dienstreise, einerseits, weil der Hofstaat nur eine begrenzte Zeit an einem Ort verpflegt werden konnte, andererseits, weil nur die stetige Anwesenheit des Kaisers auch seine Macht sicherte. Die Einrichtung führte man jeweils mit sich.

    Im 19. Jhd. wurde die Pfalz im Stile der Zeit restauriert, der große Saal ausgemalt mit einem Bilderkanon, um den amtierenden dt. Kaiser in die Reihe seiner Vorgänger zu setzen, eine Art Legitimation.

    Auch in Corona-Zeiten findet im Saal eine Führung statt, ohne Führung allerdings: die wenigen Gäste werden im Saal großzügig verteilt hingesetzt und erhalten Frontalunterricht. Aber besser als nichts...

    Die Pfalzkapelle, wo das Herz Heinrichs III. begraben liegt (der Rest liegt in Speyer), ist leider aufgrund der Abstandsregelung bzw. der Unmöglichkeit der Einhaltung derselben nicht zugänglich.

    Allerdings scheint es, als freue man sich hier über jeden Gast in diesen Zeiten.
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  • Bergwerkmuseum Rammelsberg

    May 26, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Von der Kaiserpfalz aus fahren wir mit dem Bus hoch auf den Rammelsberg, wo das Bergwerksmuseum Rammelsberg, seit 1992 ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe, auf uns wartet.

    Im Bergwerk Rammelsberg wurden 1000 Jahre Erze wie Gold und Silber, aber auch Kupfer, Zinn und Blei gefördert, ehe es 1988 geschlossen und zum Museum umgestaltet wurde.

    War die Kaiserpfalz trotz Mund-Nasen-Schutz-Pflicht doch kaum Corona-beeinträchtigt, so lohnt sich der teure Eintritt ins Rammelsberger Bergbaumuseum in diesen Zeiten leider nicht. Es finden derzeit keinerlei Führungen statt, bei denen man normalerweise über und auch unter Tage Einblicke erhält und auch mit der Schrägbahn fahren kann. Das weitläufige Ausstellungsgelände eignet sich zwar gut, um auf seine 10000 Schritte am Tag zu kommen, erklärt allerdings wenig. Schade eigentlich...
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  • Kreativität in Corona-Zeiten

    May 26, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Erstaunlicherweise sind doch einige Touristen unterwegs, die so wie wir die erstbeste Gelegenheit nutzen. Die Innenstadt ist allerdings eher leer, und an den Sehenswürdigkeiten verlaufen sich die paar Besucher doch recht gut.

    Egal, wo man hingeht, ob ins Museum, ins Restaurant oder nur in ein Straßencafé, ausnahmslos überall muss man seine Kontaktdaten inklusive Telefonnummer hinterlassen.

    Viele Läden sind durchaus kreativ, ihren Besuchern Maskenpflicht und Hygieneregeln schmackhaft zu machen. Eine Auswahl findet sich im Anhang.

    Spannend finden wir, wie ausgenommen freundlich man als Besucher empfangen wird, die Menschen scheinen sich wirklich zu freuen, wieder Gäste zu haben, sei es im Museum oder im Restaurant. Das ist man in Deutschland ja gar nicht so gewöhnt 😉.
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  • Zwinger + grosses Kreuz

    May 26, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach einem frühen Abendessen an der Jakobikirche in der Sonne nutzen wir auch heute den Verdauungsspaziergang, um noch ein bisschen was von der Stadt zu erkunden.

    Ziel ist der Zwinger, ein ehemaliger Wehrturm von 1517 auf dem Thomaswall außerhalb der Stadtmauer. Der Zwinger beherbergt heute ein Museum, ein Restaurant und tatsächlich auch Ferienwohnungen. Und sehr malerisch gelegen im Abendlicht.

    Auf dem Rückweg kommen wir noch am großen Kreuz vorbei, einem ehemaligen Hospital, das heute einen Kunsthandwerkermarkt beherbergt, der natürlich schon geschlossen ist.
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  • 1000jähriger Rosenstock

    May 27, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Unser heutiges Ziel ist Hildesheim und seine Domkirche Mariä Himmelfahrt. Bevor wir uns dem eigentlichen Dom widmen, besuchen wir den Kreuzgang und den sogenannten 1000jährigen Rosenstock, der im Kreuzgang an der Außenseite der Apsis wächst. Jetzt im Mai ist eine wunderbare Zeit für diesen Besuch, denn die Rose blüht und ein Hauch von Rosenduft erfüllt die Luft.

    Der Legende nach betete Ludwig der Fromme 815 auf der Jagd und weil sich das mitgeführte und in eine Wildrose gehängte Marienrelikt partout nicht mehr von der Rose trennen ließ, gründete er an dieser Stelle das geplante neue Bistum und ließ es Maria weihen, deren Symbol die Rose ist.

    Das genaue Alter der Rose lässt sich nicht bestimmen, verbürgt steht sie hier seit mindestens 400 Jahren und gilt als die älteste Rose weltweit. 1945, als Dom und Apsis schwer beschädigt wurden, war auch die Rose nur noch ein verkohlter Stumpf, der aber schon im Folgejahr neu austrieb. Mit kleinen Blechschildern werden die Jahre gekennzeichnet, in denen der Trieb entstand.

    Ebenfalls im Kreuzgang befindet sich die gotische Annenkapelle. Im Kreuzgang sollen sich derzeit auch junge Uhus aufhalten, ein Uhupärchen brütet hier seit einigen Jahren. Leider haben die sich heute gut vor uns versteckt.
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  • Mariendom zu Hildesheim

    May 27, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Dom zu Hildesheim ist in der Grundstruktur eine dreischiffige romanische Basilika mit Querhaus. Er gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Vorromanik in Niedersachsen und ist eine der ältesten Bischofskirchen in Deutschland.

    815 entstand auf Höhe der Apsis zunächst eine Marienkapelle, 872 entstand unter Bischof Altfrid der erste Dombau in der heutigen Form. Auch wenn der Dom im Laufe der Zeit zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen erfuhr, so änderte man die Grundstruktur nicht mehr.

    Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom fast völlig zerstört und musste nach dem Wiederaufbau als einziger Dom in Deutschland neu geweiht werden. Beim Wiederaufbau hat man auf die barocke Innenausstattung verzichtet und stattdessen versucht frühromanisch zu rekonstruieren.

    Ein paar Schätze wurden vor den Kriegszerstörungen gerettet, wie z. Bsp. die Bernwardstür von 1015, die beiden riesigen Leuchter aus dem 12. Jhd., oder das Bronzetaufbecken von 1225.

    Die Statue vorm Dom zeigt Bischof Bernward (993–1022), dem wir später noch mal begegnen werden.
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  • Michaeliskirche

    May 27, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Bernward, der Bischof von Hildesheim, dem wir am Dom schon begegnet sind, war der Erzieher von Kaiser Otto III., und erhielt von diesem ein Stück vom Kreuz Christi als Geschenk. Das sogenannte Bernwardkreuz diente als Aufbewahrungsort für die Reliquie, das seinen Platz fand in der Michaelis-Kirche. 996 gründete Bernward auf dem Michaelishügel ein Benediktinerkloster, 1010 wurde der Grundstein der Kirche gelegt, 1022 wurde sie geweiht. Bernward fand in der Krypta auch seine letzte Ruhestätte.

    Während die Michaeliskirche 1542 evangelisch wurde, blieb die Krypta katholisch, was bis heute so geblieben ist.

    Man nimmt an, dass die Bernwardtür, die wir im Dom bewundert haben, ursprünglich in St. Michael beheimatet war. Die wunderbare Holzdecke stammt aus dem 13. Jhd. und wurde 1942/43 ausgebaut und gesichert. Ein Glück, denn auch die Michaeliskirche wurde 1945 schwer zerstört. Bis 1960 dauerte der Wiederaufbau bei dem der ursprüngliche vorromanische Bernwardbau weitgehend rekonstruiert wurde.

    Seit 1985 gehört St. Michael zusammen mit dem Mariendom und dem 1000jährigen Rosenstock zum Weltkulturerbe der UNESCO.

    Den Hasen beeindruckt die Schlichtheit der Michaeliskirche sehr. Die rot-weißen Bögen muten fast maurisch an und erinnern ein bisschen an die Mezquita in Córdoba. Ein wunderschöner, spiritueller Ort...
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  • Marienburg

    May 27, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach diesen tollen Eindrücken verlassen wir Hildesheim wieder und machen uns auf zur Marienburg. Die Marienburg ist so etwas wie das niedersächsische Neuschwanstein. Erbaut wurde Schloss Marienburg auf dem Marienberg bei Hannover von 1858 bis 1869 als Sommerresidenz und Jagdschloss von Georg V., dem letzten König von Hannover als Geschenk für seine Frau Marie. Es befindet sich nach wie vor im Familienbesitz.

    Hieß es letzte Woche auf der Homepage des Schlosses noch, dass es wieder geöffnet sei, sind diese Woche die Öffnungszeiten schon wieder reduziert. Wir stehen also vergeblich vor den Toren des Welfenschlosses: das macht erst morgen wieder auf.

    Auch damit muss man rechnen in diesen Zeiten: Öffnungszeiten und Öffnungstage können sich schneller ändern, als man sie nachschlagen kann.
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  • Fagus-Werke

    May 27, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Während der Rückfahrt nach Goslar stellen wir zu unserem (oder besser dem ritterlichen) Erstaunen fest, dass wir nur wenige Kilometer von Alfeld entfernt sind. Kurzerhand biegen wir ab und steuern das dortige Gewerbegebiet an. Wahrscheinlich die am schlechtesten ausgeschilderte UNESCO-Weltkulturerbestätte, eine von Vier der Kategorie Industriekultur in Deutschland (neben der Zeche Zollverein, der Völklinger Hütte und Rammelsberg).
    Das Staunen geht weiter: die Schuhleistenfabrik ist kein Museum, sondern immer noch Fabrikationsstätte! Leider coronabedingt derzeit nicht zu besichtigen.
    Doch schon aus der Ferne zeigt sich die Bedeutung: die Architektur würde man klar in die Zwanziger- bis Dreissiger Jahre einordnen, doch stammt sie von 1911, Walter Gropius entwarf hier eine komplett neuen, wegweisenden Stil!
    Dem Pförtner können wir dann noch wenigstens die Möglichkeit eines Fotos abringen...
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  • Letzte Impressionen von Goslar

    May 27, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Nach dem Abendessen schlendern wir ein letztes Mal durch Goslar bevor es dann morgen wieder gen Heimat geht. Diesmal bewusst in eine Ecke der Altstadt, die wir bisher noch nicht erwandert haben.

    Das Städtchen gefällt uns wirklich ausgesprochen gut, ein paar Kulturtouristen sind da, die Anzahl ist aber überschaubar. Wenn man sich mit den Gegebenheiten arrangiert und dankbar annimmt, was man erkunden kann, dann kann man auch in diesen Zeiten unterwegs sein.Read more

  • Stabkirche in Hahnenklee

    May 28, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 9 °C

    Nach einem letzten gemütlichen Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen und verlassen die Alte Münze wieder.

    Wir folgen @Tinas Tipp und machen noch einen Abstecher zur Stabkirche in Hahnenklee. Der Bau ist eine freie Nachbildung der Stabkirche von Borgund, Norwegen. Der Bau der Kirche begann 1907, ihre Weihe fand am 28. Juni 1908 statt.

    Leider ist auch diese Kirche aufgrund der aktuellen Situation geschlossen, sehr schade, so dass uns nur die Außenbesichtigung bleibt. Interessant, dass sich hier ein Denkmal für die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 findet.

    Für den Liebesbankweg fehlt uns heute die Muße, schließlich liegen noch 400 km vor uns. Aber der Harz hat uns sicher nicht zum letzten Mal gesehen. Gemächlich gondeln wir bis zur Autobahn und dann nach Hause.

    Wir sind zufrieden mit dem Experiment und planen auf der Rückfahrt gleich schon den nächsten Trip 😎.
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  • Das Kreuz in der Aue

    June 1, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 22 °C

    Wieder daheim nutzen Hase und Ritter das herrliche Wetter am Pfingstmontag, um etwas zu tun, was wir schon Jahre nicht mehr gemacht haben: wir holen die Fahrräder aus dem Keller 🚲. Nur ungefähr eine halbe Stunde aufpumpen 🤣, dann kann es auch schon losgehen.

    Unser Ziel ist das Kreuz in der Aue, ein Sandsteinkreuz, dass bereits 1467 urkundlich erwähnt wurde. Vermutlich handelt es sich um ein Sühnekreuz, das als kirchliche Buße nach einem Totschlag vom Täter gesetzt werden musste.

    Eine lokale Sage berichtet von einem Bäckerjungen aus Fürth, der aus Furcht vor seiner strengen Meisterin, weil es ihm nicht gelungen war, alle „Weckla“ zu verkaufen, einen Pakt mit dem Teufel schloss. Für den Preis seiner Seele nahm dieser ihm nun täglich alle Brötchen ab. Als er entgegen der Vereinbarung das Geheimnis preisgab, zog der Teufel ihn in die Hölle. Das Steinkreuz soll die Vorbeigehenden ermutigen ein Gebet für die arme Seele zu sprechen.

    45 Minuten Fahrradfahren und völlig fertig - wir sollten das wohl öfter mal machen...
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  • Neues Museum

    June 7, 2020 in Germany ⋅ 🌧 12 °C

    Die Trias aus arbeiten, essen, schlafen will durchbrochen werden. Zog es uns in Vor-Corona-Zeiten am Wochenende eher auf die Couch zwischen unseren Reisen, zieht es uns derzeit tatsächlich eher nach draußen. Der sonntägliche Dauerregen bietet also quasi ideale Voraussetzungen für einen Museumsbesuch. Fragt sich nur welches?

    Der Ritter schlägt das Neue Museum vor, das als staatliches Muse­um des Freistaates Bayern Kunst und Design ab den 1950er Jahren bis in die Gegenwart ausstellt und das seit mittlerweile 20 Jahren. Fast solange steht es schon auf der "Sollte man mal besuchen-Liste"...

    Schon das Gebäude ist eindrucksvoll mit seiner Glasfront und direkt an der Stadtmauer gelegen. Der Hase hat’s ja nicht so mit Kunst und mit moderner schon gar nicht, trotzdem ist es durchaus interessant, sich durch die Sammlung treiben zu lassen.

    Ein überdimensionales Video einer milchschlabbernden Katze in der Endlosschleife ist genauso Kunst, wie der Ressourcen genannte Raum mit Reifensofa und ausgestopften Tieren im Müllberg.

    Im 2. Stock findet sich dann eher moderne Malerei, unter anderem eine Sammlung von Bildern von Gerhard Richter. Besonders beeindruckt hat uns der Sammlungsteil Bild und Wort.

    Das Neue Museum versucht sich auch an einer Wegführung in Zeiten von Corona, welche in der Praxis aber zu einer Verdichtung der Besucher an bestimmten neuralgischen Punkten führt. Kategorie: man hat sich sehr bemüht...

    Nachvollziehbarer sind die Zugangsbeschränkungen: Das Museum war recht gut besucht, was uns nach den eher leeren Indoorbesichtigungen in nördlicheren Gefilden Deutschlands überrascht hat, Gelegentlich mußte etwas gewartet werden, bis wieder jemand aus einem betretbaren Exponat oder einem Stockwerk herauskam. Als wir das Neue Museum wieder verließen, staunten wir aber über die Schlange an Interessierten, die sich im Regen um den halben Klarissenplatz zog: auch 3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche können in modernen Hygienekonzepten irgendwann begrenzt sein. Da hatten wir mit dem Betreten gegen 13 Uhr wohl noch Glück. 1 Euro Eintritt am Sonntag zieht anscheinend... 😉
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  • Klarissenplatz
    St. KlaraZeughausNassauerhaus

    St. Klara

    June 7, 2020 in Germany ⋅ 🌧 12 °C

    Wenn man seinen Wohnort mal mit den Augen des Touristen betrachtet, dann sieht man manchmal Dinge, die einem nicht auffallen, wenn man im Alltag durch die Stadt hastet.

    Der Klarissenplatz am Neuen Museum hat seinen Namen vom Klarissenkloster St. Klara, das bis 1596 Bestand hatte. Von der ehemaligen Klosteranlage, die ursprünglich außerhalb der Stadtmauer lag, ist fast nur noch die Klosterkirche St. Klara übrig, deren Bau 1270 begonnen wurde, und die damit eines der ältesten sakralen Gebäude der Stadt ist. Nach der Reformation evangelisch, ist St. Klara heute wieder katholische Kirche. Im Krieg wurde die Kirche schwer beschädigt, und besticht nach dem Wiederaufbau durch ihre Schlichtheit.

    Vorbei am Zeughaus (auch Apollowache - es dient seit dem Wiederaufbau als Polizeirevier), ursprünglich erbaut 1588/89, und am schön restaurierten Nassauerhaus, das wir vor Jahren am Tag des offenen Denkmals mal besichtigen durften, schlendern wir zurück zu unserem Auto.
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  • Pellerhaus

    June 14, 2020 in Germany ⋅ 🌧 17 °C

    Nach dem Weltuntergangsgewitter gestern Abend und dem bis in den späten Sonntagvormittag anhaltenden Regen hatten wir unsere sonntäglichen Ausflugspläne eigentlich schon abgehakt. Als es dann aber entgegen der Wettervorhersage doch erstmal trocken bleibt, raffen wir uns doch noch auf für einen kurzen Ausflug in die Stadt.

    Unser Ziel für heute Nachmittag ist das Pellerhaus am Egidienplatz. Martin Peller, ursprünglich vom Bodensee stammend, ließ als Nürnberger Kaufmann ab 1602 das Pellerhaus erbauen, das in seinen Grundzügen mit Vorderhaus, Innenhof und Hinterhaus einer klassischen "Nürnberger Anlage" entsprach, und kunst- und architekturgeschichtlich bedeutendes Renaissance-Bürgerhaus mit reichen Hofgalerien war.

    Während der Luftangriffe auf Nürnberg in den Jahren 1944 und 1945 wurde das Pellerhaus bis auf das Erdgeschoss und Teile des Innenhofes zerstört, die dann in den 50er Jahren in einen Neubau integriert wurden. Von 2008 bis 2018 wurde der Innenhof auf Initiative der Altstadtfreunde Nürnberg mithilfe von Spendengeldern rekonstruiert. Über die komplette Rekonstruktion wird noch diskutiert, der Neubau ist mittlerweile aber auch sanierungsbedürftig.

    Der Hof des Pellerhauses ist nur an wenigen Tagen die Woche und jeweils nur ein paar Stunden zur Besichtigung geöffnet, aber trotzdem streifen wir zwei ganz allein hindurch. Der Patio mutet italienisch an - zeugt von Martin Pellers Zeit in Venedig - und doch wurde der typische Nürnberger Erker integriert.

    Stolz macht uns eine ehrenamtlich tätige Dame der Altstadtfreunde auf die Wasserspeier an den Erkern aufmerksam, die aktuell jüngste Neuerung.

    Auch wenn das Pellerhaus nach wie vor eine Baustelle ist: wir sind begeistert.
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  • St. Egidien

    June 14, 2020 in Germany ⋅ 🌧 17 °C

    Am Egidienplatz liegt nicht nur das Pellerhaus, sondern auch St. Egidien, die einzige Barockkirche Nürnbergs. Vorgängerbau der heutigen barocken Kirche war eine mittelalterliche Klosterkirche, welche zu Beginn des 12. Jahrhunderts neu errichtet wurde. 1696 zerstörte ein Brand die Kirche, vom romanischen Bau ist nur noch die Euchariuskapelle übrig, in die wir aber nur reinspitzen können.

    Von 1711 bis 1718 wurde die barocke Kirche auf den Überresten des romanischen Vorgängers neu errichtet. Im Januar 1945 brannte die Kirche nach einem Bombenangriff völlig aus. Das Stuckdekor allerdings war größtenteils erhalten geblieben, auch die Fenster hatte man vorsorglich ausgebaut. Nach dem Wiederaufbau wurde St. Egidien 1959 wieder eröffnet.

    St. Egidien ist evangelisch-lutherisch und dient heute neben seiner „normalen“ Bestimmung auch als Kulturkirche. Während wir hindurchschlendern und eine Kerze anzünden, wird auch heute eine Ausstellung installiert.

    Neben der Egidienkirche befindet sich das ehemalige Egidien-Gymnasium, vor dem eine Statue Philipp Melanchthons steht, der dieses älteste humanistische Gymnasium Deutschlands im Jahr 1526 eröffnete.

    Nach soviel Kultur haben wir uns Kaffee und Kuchen auf dem heimischen Sofa redlich verdient. 😋
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  • On the road again

    June 27, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach unserem gelungenen Erstversuch in NRW und Niedersachsen vor 4 Wochen macht sich der Ritter gleich nach der Heimkehr an die nähere Planung für den nächsten Trip.

    Der ständig unzufriedene, durch wochenlanges Homeoffice maßlos verwöhnte Kater - Grumpy Cat ist nichts dagegen - hat tatsächlich erneut eine liebevolle Pflege gefunden.

    Urlaub ist noch übrig von der nicht stattgefundenen Familienkreuzfahrt - TUI hat übrigens immer noch nicht zurückgezahlt, nur die Tickets für die Sagrada Familia wurden erstattet bisher, abzüglich 10% Bearbeitungsgebühr, aber man ist ja froh um jeden Euro.

    Und so steht dem nächsten Trip nichts mehr im Wege, diesmal in Richtung Westen - das Land der Freiheit, also NRW, ist gerade keine Option, da müsste man bei Einreise nach Bayern (aus bestimmten Regionen) tatsächlich Quarantänemassnahmen ergreifen, das ist so bizarr, das glaubt man kaum... 😳
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