Villarica - Fasten & Vulkan-Thermen
18–24 mars 2024, Chile ⋅ ☁️ 17 °C
Zurück in Chile stellen wir fest, dass sich unsere Motivation einen der Vulkane oder Berge zu besteigen aktuell in Grenzen hält und so suchen wir uns stattdessen ein schnuckeliges Tiny Häuschen bei Villarica mit Blick auf den Vulkan. Die Tage dort nutzen wir für Ruhe & Detox und starten eine 5-tägige Fastenkur. Die Tage gehen mit Spaziergängen, Yoga, Telefonaten, Gespräche und Filmabenden schnell vorbei und an Fastentag 4 fühlen wir uns bereit für einen Ausflug in die Termas Geométricas! In den unzähligen Becken zwischen 35-45° inmitten eines malerischen grünen Tals kann man sich nur entspannen und einfach genießen. Das vulkanische Wasser kommt direkt aus dem Berg und einen eisigen Wasserfall gibt's obendrauf. Runzelig und weichgespült machen wir uns müde und zufrieden auf in die nächste Stadt Temuco, wo unsere Bemühungen um Kultur an den Öffnungszeiten der Museen scheitern. Also besuchen wir stattdessen halt einen Flohmarkt und das lokale Kino.
Dann kommt der große Tag und wir schwelgen nach 5 Tagen Fasten in dem unglaublich intensiven Genuss des ersten Apfels! Nachdem wir uns bei der Abreise aus Temuco noch mit einem Frühstück belohnen, geht es auf zum nächsten Stop und einem alten Bekannten: unser nächstes Workaway-Projekt auf der Walnussfarm von Raimundo, einem Bekannten von Lisa!Läs mer
Los Robles - Walnussbäume, Pferde & BBQ
25 mars–8 apr. 2024, Chile ⋅ ☀️ 27 °C
Unser Empfang auf der Walnussfarm ist tierisch süß: die obligatorischen Hunde, eine ganze Pferdeherde und drei kleine Katzen-Babies! Im Gegensatz zu unseren letzten Projekten ist hier alles viel größer: unendlich erscheinende Walnuss-Reihen auf 300ha und 11 weitere Freiwillige! Die Arbeit beginnt bei Sonnenaufgang und dreht sich vor allem um die Bäumchen, die veredelt, geschnitten und angebunden werden. Neben dieser fast meditativen Beschäftigung bietet der Abriss und Neuaufbau einer alten Scheunenwand eine willkommene Abwechslung. Nach der Arbeit steht bereits das gemeinsame Mittagessen auf dem Tisch, und der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Wir nutzen die Zeit meistens für Ausritte, die Ernte von Tomaten, Feigen und Walnüsse, Backaktivitäten (kaum ein Tag ohne frisches Brot oder Kuchen!) und abendliche Lagerfeuer. Am Osterwochenende unternehmen wir einen Ausflug ins "Valle de Aguas Calientes", wo alle Bergbäche durch vulkanische Geothermie eine angenehme Badetemperatur besitzen und wir direkt neben einem der natürlichen Pools unter einem klaren Sternenhimmel campieren. Das Nachspiel: jemand hat den Sprit unseres Autos geklaut, das dann selbst mit Ersatzbenzin nicht mehr anspringen mag. Schlussendlich werden wir 2 Stunden lang zurück zur Farm geschleppt! Der üppige Osterbrunch macht dies dann aber wett und Leo organisiert eine Ostereiersuche für alle! Innerhalb dieser netten Gemeinschaft vergeht die Zeit wie im Flug so heißt es viel zu bald auch schon wieder Abschied nehmen... Next Stop: Valparaiso!Läs mer
Valparaiso - Streetart im Nebel
8–10 apr. 2024, Chile ⋅ ☀️ 18 °C
Nach einer 6-stündigen Busfahrt erreichen wir Valparaiso alias Valpo, wie die meisten Einheimischen die Stadt nennen. Bis wir unsere Unterkunft bezogen haben, ist es dann auch schon später Nachmittag. Wir pushen unsere Energie mit einem kleinen Cafe-Besuch und erkunden dann noch die unmittelbare Umgebung. Wir finden jede Menge Streetart, süße bunte Häuschen, tolle Ausblicke aufs Meer und lustige Ascensores (Schrägaufzüge), die das flache Zentrum mit den Hügeln verbinden. Deutsche Ingenieurskunst mit über 100 Jahren Geschichte, die europäische Einwanderer nach Chile gebracht haben. Was uns überrascht, ist der Nebel, der hier jeden Morgen bis weit in den Nachmittag hinein in der Bucht liegt und die tolle Aussicht beschränkt. Am nächsten Morgen erkunden wir die eher versteckten Seiten der Stadt im Rahmen einer Tour4tips-Führung, bevor wir nachmittags die beiden bekanntesten Viertel Cerro Concepcion und Cerro Allegre besuchen. Lisa bekommt außerdem den wohl schnellsten und günstigsten Haarschnitt ihres Lebens (5€ / 10 Minuten). Und dann heißt es auch schon weiter auf in den Norden und Richtung Wüste!Läs mer
Valle del Elqui - Von Pisco und Sternen
10–13 apr. 2024, Chile ⋅ ☀️ 15 °C
Die "Ruta de las Estrellas" hält was sie verspricht: das Elqui-Tal ist wegen seines besonders klaren Himmels und des trockenen Klimas zum Sterne beobachten sowie für seine Weinberge bekannt. Nachdem wir uns in Vicuña mit dem ersten Pisco Sour einstimmen und von einem schweißtreibenden Aussichtspunkt den Blick aufs grüne Tal inmitten wüstenähnlicher Gipfel genießen, lernen wir schon an Tag 2 bei einer Pisco-Tour auf Spanisch alles über die Herstellung von Pisco und Aguardiente (hochprozentiges Nebenprodukt der Destillation, das in Chile unter der Hand verkauft wird ;) ).... Verkostung inklusive! Nachmittags wagen wir uns ausgenüchtert mit Fahrrädern weiter ins Tal hinein, kommen dabei ganz schön ins schwitzen und sammeln bei Feigen-Kaffee und Ziegenkäse-Empanada neue Kräfte. Unser Campingplatz "Entre viñas" macht seinem Namen alle Ehre und wir zelten direkt zwischen Weinstöcken, von denen Leo fleißig die Spätlese sammelt... Hmmmm! So süß!
Alllerdings haben wir uns einen ganz besonderen Zeitpunkt ausgesucht um das Tal zu erkunden und erwischen treffsicher den ersten Sommer-Regen seit 5 Jahren (Aussage einer Einheimischen)! Das nutzen wir direkt für einen Besuch im einzigen Weingut des Tals und probieren uns dabei durch 5 Weine, die durch das extrem trockene & sonnige Mikroklima im Tal ein ganz besonderes Aroma besitzen!
In La Serena nutzen wir die Wartezeit auf den Anschlussbus für einen Spaziergang und haben das perfekte Timing für den Sonnenuntergang am Strand, bevor es mal wieder in einen Nachtbus ans nächste Ziel geht: Atacama-Wüste, here we come!Läs mer
San Pedro de Atacama - Radeln im Staub
14–17 apr. 2024, Chile ⋅ 🌬 21 °C
Regentropfen, ordentlich Wind und Staub zur Begrüßung - das haben wir in der trockensten Wüste der Welt eher nicht erwartet! Später erfahren wir, dass unsere ersten beiden Tage in San Pedro de Atacama, einer Oase ganz im Norden von Chile, ganz und gar nicht der Norm entsprechen. Nach einer langen Busfahrt sind wir froh, die Rucksäcke im Hostel loszuwerden und ziehen abends noch durch die Caracoles (Hauptstraße von San Pedro), in der sich Tourismus-Agenturen und Restaurants aneinander reihen.
Am nächsten Tag mieten wir Fahrräder, um die unmittelbare Umgebung zu erkunden und stellen fest, dass sich das Wetter leider noch nicht normalisiert hat und wir mit einem geschlossenen Park sowie unangenehmen Gegenwind inklusive kostenlosem Ganzkörperpeeling (ja, auch die Augen) mit Sand konfrontiert werden. So schnell geben wir uns aber nicht geschlagen und Radeln ins benachbarte "Death-Valley", das noch geöffnet hat! Wir verrenken uns die Hälse, um die Felsformationen links und rechts zu bestaunen. Das Highlight gibt's aber ganz zum Schluss: eine große Sanddüne, die wir kurzerhand besteigen - und anschließend hinunter rennen!
Da wir die Räder für 24h gemietet haben, machen wir uns am nächsten Morgen auf ins "Valle de la Luna", das für seine mondähnliche Landschaft durch das Salz im Gestein bekannt ist. Bei starkem Regen (alle paar Jahre mal) wird das Salz ausgewaschen und bedeckt den Boden des Tals mit einer weißen Kruste. 5 h und einige schweißtreibende Höhenmeter später sind wir zurück in San Pedro und kennen endlich einen normalen Tag in der Wüste ohne Wolken oder Wind!
Nach fast 3 Monaten in Chile wird es Zeit, "Adios" zu sagen und wir buchen eine Tour durch die Uyuni-Salzwüste nach Bolivien, die bestimmt einige weitere Wunder der Wüste für uns bereithalten wird. Hasta la próxima, Chile!Läs mer
Salar de Uyuni - 3 Tage durch die Wüste
17–20 apr. 2024, Bolivia ⋅ 🌙 0 °C
Zu 6. plus Fahrer geht es international (6 Nationalitäten an Bord) im Toyota Landcruiser 3 Tage durch die bolivianische Hochebene mit surrealen Landschaften und unerwartet reicher Tierwelt! Zunächst muss aber die Einreise nach Bolivien hinter sich gebracht werden und wir stellen direkt einige Unterschiede zu Chile fest: Jeder Klogang kostet hier und Toilettenpapier muss man meist selbst mitbringen! Alternative ist natürlich immer die Inka-Toilette ;)
Unser Fahrer Victor bringt uns an Tag 1 zu mehreren Lagunen, dem Geysir "Sol de mañana" und auf dem Weg begegnen uns immer wieder Vicuñas (die wilden und etwas kleineren Guanacos), ein Fuchs und an der farbenfrohen "Laguna Colorada" unzählige Flamingos!
Die Mittagspause wird an bzw. in thermalen Quellen verbracht. Wir befinden uns die ganze Zeit auf über 4000 m und als sich bei Lisa etwas Kopfschmerzen ankündigen, werden zum ersten Mal die zuvor erstandenen Koka-Blätter ausprobiert (Anleitung siehe unten). Außer Kurzatmigkeit und leichtem Schwindel halten sich die Höhensymptome dann aber zum Glück in Grenzen und wir können auch nachts erstaunlich gut schlafen. Am zweiten Tag stehen vulkanische Steinformationen auf dem Programm, die wir direkt für eine kurze Boulder-Einheit nutzen, bevor uns dann aber schnell die Luft ausgeht. An der nächsten Lagune machen wir Bekanntschaft mit den wilden Wüstenhasen "Vizcacha" und sichten nicht nur das erste Lama sondern erwischen die Herde mitten in der Paarungszeit. Nach einer Nacht im Salz-Hotel (Wände & Bett sind wirklich aus Salz!) steht am nächsten Morgen das Highlight an: Um 5:15 Uhr geht es los zum Sonnenaufgang in der Salzwüste! Unser Guide sucht eine Stelle mit Wasser vom letzten Regen auf, damit wir die Reflexion des Himmels am Boden erleben können. Und tatsächlich gibt es hier keinen einfachen sondern einen doppelten Sonnenaufgang zu bestaunen! Der Rest des Tages geht mit der Isla Incahuasi (Kaktus-Insel umgeben von Salz), dem ersten und einzigen Salzhotel mitten in der Wüste und einer lustigen Fotosession in der Salar vorbei wie im Flug. Als wir nachmittags in Uyuni ankommen, müssen wir uns von unseren lieb gewonnenen Reisebegleitern verabschieden und kümmern uns dann um Unterkunft, SIM-Karten und Weiterreise...
Anleitung Koka-Blätter:
Man nehme 15 getrocknete Blätter und stecke sie sich in eine Backe. Dort für ca. 30 Minuten lassen und den Saft schlucken. Die Masse ab und zu etwas kauen. Nach Bedarf neue Blätter nachlegen oder ausspucken. Profis wie Viktor laufen den ganzen Tag mit einem dicken Knubbel in der Backe herum!Läs mer
Potosí - Silber, Staub und Blut
20–22 apr. 2024, Bolivia ⋅ ⛅ 18 °C
Auf dem Weg zu unserem nächsten Freiwilligen-Aufenthalt nehmen wir den Weg über die Stadt Potosí, wo wir für zwei Nächte bleiben. Potosí ist die einstmals größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und hat eine sehr spezielle Geschichte. Bereits die Inkas bauten die reichen Silbervorkommen des über der Stadt thronenden "Cerro Rico" ab. Während der spanischen Kolonialisierung wurden sowohl indigene als auch afrikanische Sklaven in die Mienen geschickt und starben dort zu hunderttausenden an der harten Arbeit und den Unfällen. Schätzungsweise stammt ein Großteil der weltweiten Silbervorräte aus den Mienen des Cerro Rico. Noch heute arbeiten dort über 10.000 Menschen unter noch immer prekären Bedingungen, teilweise auch Kinder ab 12 Jahren. Hauptsächlich wegen der Staubbelastung, aber auch wegen der vielen Unfälle, werden die "Mineros" meist nicht älter als 55 Jahre. Wir entscheiden uns dennoch mit gemischten Gefühlen für eine Tour in die Minen, da der wachsende Tourismus eine alternative Einkommensquelle für ehemalige Mineros darstellt. Wir bekommen zunächst Overall, Stiefel und Helm und besuchen dann den Minenmarkt, auf dem sich die Mineros mit Koka-Blättern, 96%-igem Alkohol und dort legal erhältlichem Dynamit eindecken. Dann gehen, kriechen und klettern wir durch eine der kolonialen Minen, in denen aber auch heute noch weniger wertvolle Mineralien abgebaut werden. Wir bekommen von unserem Führer (der dort bereits selbst gearbeitet hat) Einblicke in die Arbeitsweise, die Geschichte, Unfälle & Gesundheitsfolgen sowie über die ganz eigenen Bräuche in der Mine. So beschenken die Mineros z.B. die Teufelsgestalt "El Tio" (der Onkel), im Austausch für Unversehrtheit & reiche Funde. Selbst mit unserem Vorwissen ist die Tour echt harter Tobak und wir sind froh, als wir wieder im Sonnenlicht stehen. Anschließend erkunden wir noch ein bisschen die Kolonialarchitektur und beschließen den Tag (ungeplant) zusammen mit Kris und Sam aus unserem Hostel bei jeder Menge des lokalen Bieres, das durch die Lage der Stadt auf über 4.000 Meter aus der angeblich höchsten Brauerei der Welt stammt. Am nächsten Morgen genießen wir das üppige Hostelfrühstück inkl. Pancakes, bevor wir uns mit einem "Truffi", einer Art Linientaxi, auf den Weg ins 4 Stunden entfernte Villa Abecia machen...Läs mer
Villa Abecia - Oliven im Valle de Cinti
22 apr.–4 maj 2024, Bolivia ⋅ ☁️ 30 °C
Ein roter Canyon mit mediterranen Klima im Süden von Bolivien: willkommen im Dörfchen Villa Abecia! Wir sind für knappe 2 Wochen bei Juliana und lernen allerlei über Fermentation, Einmachen von Oliven, Tomaten und Essig sowie Kombucha und genießen unsere freie Zeit im großen Garten der Familie alias "Viña", auch wenn hier inzwischen keine Weinstöcke mehr, sondern vor allem Oliven- und Fruchtbäume wachsen. Zum Einkaufen begleiten wir Ju auf den lokalen Markt und bereiten zu Hause allerlei Köstlichkeiten aus frischen und regionalen Zutaten zu. Nur eine halbe Stunde Fußmarsch vom Dorf entfernt besuchen wir in der ansonsten sehr trockenen Umgebung idyllische "Pozas", natürliche Bade-Becken im Bergfluss.
Die obligatorische Wanderung zum Aussichtspunkt über dem Dorf steht am Sonntagmorgen vor der großen Mittagshitze an. In der zweiten Woche begleiten wir Ju nach Tarija und nutzen die Zeit vor Ort, um an einer Wein-Tour inkl. dem bolivianischen Cocktail "Chuflay" aus Singani und Gingerbeer teilzunehmen und anschließend den städtischen Markt zu erkunden.
Was Singani eigentlich ist? „Wenn ein feiner Tequila und ein milder Pisco auf einem Bett aus Rosenblättern miteinander liebkosen würden, dann wäre das Liebeskind ein Singani!“
Auch der letzte Tag in Villa Abecia steht ganz im Zeichen des Weines, als wir die Viña & Bodega "Tierra Roja" von Diego und seinem Vater German, Jus Nachbarn, mit allerlei handverlesenen Rot- und Weißweinen kennenlernen. Welch ein Kontrast zu der Weinindustrie vom Vortag!
So vergeht die Zeit wie im Flug und mit volleren Taschen als zuvor treten wir ausgeruht und um einige Rezepte & Inspirationen reicher die Weiterreise nach Norden an. Danke für alles, Juliana!Läs mer
Sucre - Die Stadt in weiß
3–5 maj 2024, Bolivia ⋅ ☁️ 18 °C
Sucre! Weltkulturerbe! Weiße Stadt! Und ein Wiedersehen! Aber langsam: Nach einer Nachtbusfahrt kommen wir früh morgens am Terminal an und werden dort von Vale begrüßt, einer sehr guten Freundin von Lisa, die gerade ebenfalls in Bolivien in einem Zahnarztprojekt arbeitet und mit der wir uns hier für das Wochenende treffen. Wir lassen unsere Rucksäcke im Hostel zurück und stärken uns zunächst mit einem Frühstück ganz oben in einem ehemaligen Glockenturm mit einem super Ausblick über die Stadt. Anschließend besuchen wir ein Museum, in dem wir viel über die lokalen, bunten Strick- und Webmuster und deren Herstellung & Bedeutung lernen - sehr beeindruckend! Am Nachmittag gelangen wir nach einer kurzen Suche nach dem geheimen Eingang in ein ehemaliges Kloster, in dem man vom Kirchdach aus die umliegende, in weiß gehaltene Kolonialarchitektur bewundern kann. Nach einer kleinen Kaffee-Stärkung mit unfassbar leckerem Maracuja-Cheesecake degustieren wir zurück im Hostel die handverlesenen Oliven, Guayaba-Marmelade und den Wein von unserem letzten Aufenthalt in Villa Abecia, bevor wir uns trotz einsetzender Müdigkeit nochmal die nächste Bar unsicher machen.
Ausgeschlafen kommt auch am Sonntag die Kultur nicht zu kurz - wir besichtigen das Anwesen bzw. Schloss eines reichen Silberminen-Investors, der später zum bolivianischen Botschafter in Europa aufgestiegen ist. Den Rest des gemeinsamen Nachmittags schlendern wir durch den Stadtpark und beobachten, wie die entspannten Bolivianer ihren Sonntag verbringen: Eis schlecken, Tretboot fahren und Hüpfburgen für die Kinder! Ein zweiter Maracuja-Cheeseckake dient uns als gebührender Abschluss, und mit vollen Bäuchen tragen wir unsere Rucksäcke durch das nächtliche Sucre zurück zum Busterminal...Läs mer
Torotoro - Auf den Spuren der Dinos
7–9 maj 2024, Bolivia ⋅ ☀️ 28 °C
Ein noch eher unbekanntes Juwel Boliviens befindet sich eine 3 stündige Minibus-Fahrt von Cochabamba entfernt: der Torotoro-Nationalpark (urspr. "turu turu" "Lehm Lehm" in Quechua)! Neben versteinerten Dinosaurier-Fußabdrücken gibt es hier Tropfsteinhöhlen, einen Canyon und weitere urzeitliche Highlights zu entdecken. Dafür braucht man jedoch einen Guide, den man sich hier bis zu sechst teilen kann bzw. muss. Leider haben wir am ersten Nachmittag kein Glück: es sind weit und breit keine Tourinteressierten mehr anzutreffen... Unverrichteter Dinge kehren wir ins Hostel zurück und schauen uns dafür mit Merlin, einem deutschen Mitreisenden, das Champions-League Halbfinale mit dem BVB an! ⚽ Nach einem leicht eskalierten Nachmittagsschläfchen wollen wir uns gerade auf den Weg zu einem Restaurant machen, als ein Stromausfall das ganze Dorf in Dunkelheit versinken lässt...
Am nächsten Morgen starten wir zu dritt und finden diesmal weitere 3 Mitstreiter für die Tour in den Vergel-Canyon inkl. Badespaß, Wasserfall & Dinospuren! Wir staunen, als unser Guide Felix von mehreren tausend Fußabdrücken im Tal erzählt, die hier ganz aus der Nähe betrachtet werden können. Die Wanderung hält außerdem eine Menge Kraxl- und Kriecheinheiten für uns parat. Abends begegnet uns auf der Straße ein Umzug der lokalen Schule begleitet von einer Big Band, die in Bolivien sehr verbreitet und bisher in beinahe jeder Stadt zu hören gewesen sind.
Wir verabreden uns mit der gleichen Gruppe für den nächsten Tag, um in einer weiteren Tour die Tropfsteinhöhlen zu besichtigen, die auch blinde Fische, einige Kletterpassagen inkl. Kriechen & Abseilen sowie einen unterirdischen Fluss bietet. Abenteuerspaß garantiert! Zurück im Tageslicht bestaunen wir nochmals den riesigen Höhleneingang und die Möglichkeit, hier in Bolivien diese besonderen Orte in der Natur hautnah erleben zu können.
Nach einem mexikanischen Mittagessen machen wir uns zurück auf den Weg nach Cochabamba, um uns nochmals mit Valentina zu treffen, die Stadt zu erkunden und einen hohen Berg zu besteigen...Läs mer
Cochabamba - Truffis & Gipfelglück
8–13 maj 2024, Bolivia
Ungeplant lange verweilen wir am Ende in Cochabamba oder einfach "Cocha". Die Stadt wird von Reisenden oft links liegen gelassen und so tauchen wir ein ins bunte und trubelige Leben ohne viele Touristen. Dabei hilft es sehr, dass wir über Valentina und die anderen Zahni-Freiwilligen einige Locals aus Cocha kennenlernen, mit denen wir am Freitag Abend zusammen zu einer Salsa-Tanzstunde gehen. Dort treffen wir auch Merlin von unserer Torotoro-Gruppe wieder! Nach der Salsa-Stunde und zumindest einem Bachata-Lied für Lisa gehen wir mit dem Tanzlehrer noch in eine lokale Billardkneipe, lernen ein bolivianisches Würfel-Trinkspiel kennen und vernichten so das ein oder andere Bier... Weil es so schön war, verabreden wir uns gleich noch für den Sonntag zur Besteigung des Pico Tunari - ein 5000er in der Nähe von Cochabamba! Als kleine Trainingseinheit steigen wir am Samstag die paar hundert Stufen zum Christo hinauf (übrigens größer als das Pendant in Rio!) und besuchen ein Autorennen, das mitten in der Stadt auf gesperrten Straßen stattfindet. Als wir abends Valentina treffen, besuchen wir den Christo gemeinsam gleich nochmal zum Sonnenuntergang - weil's so schön war! Diesmal aber mit dem Taxi, wir müssen ja die Beine schonen ;)
Neben den eh schon günstigen Taxis entdecken wir außerdem das Truffi-fahren für uns! Mithilfe einer App findet man sich im Chaos der verschiedenen Linien zurecht, wartet ein paar Minuten an der Straße, hält den Daumen im richtigen Moment raus und für 2 BOB (ca. 30 Cent) kommt man im geteilten Minibus an sein Ziel! Mit Ausstiegsservice an jeder beliebigen Ecke!
Am Sonntag wird es dann spannend: Unsere deutsch-bolivianische Wandergruppe "Sexy Baby Alpacas" teilt sich ein Truffi, das uns bis auf 4400 m bringt. Eine super holprige Autofahrt und schweißtreibende 650 Höhenmeter später haben wir es alle geschafft und stehen (vielleicht den Cocablättern sei dank?) stolz am Gipfel! Auf dem Rückweg machen wir einen kurzen Halt an einer Art Lamafestival (dort vor allem im Kochtopf anzufinden...), und stehen als einzige Europäer bei einer kleinen, traditionellen Folklore-Tanzstunde kurzzeitig im Mittelpunkt der Veranstaltung!
Der ereignisreiche Tag endet dann aber doch mit einem Wehrmutstropfen, nämlich als sich Lisa von Valentina verabschieden muss und die Weiterreise im Nachtbus ansteht... Wie schön es doch ist, in der Ferne auf ein Stückchen Heimat zu treffen <3Läs mer
La Paz - Paraden, Gondeln & Wrestling
13–27 maj 2024, Bolivia ⋅ ☀️ 19 °C
La Paz, die höchste (Verwaltungs-)Hauptstadt der Welt! Nach einer wegen unangekündigten Bloqueos (Straßensperren als effektive Protestform) äußerst turbulenten Nachtbusfahrt kommen wir müde früh am Morgen an und erkunden zunächst die unmittelbare Umgebung unseres Hostels. Auf dem Hexenmarkt z.B. lassen sich Lama-Föten und andere obskure Ritualgegenstände erwerben. Wir entscheiden uns aber doch lieber für 30 Minuten anstehen und ein sterne-würdiges Mittagsmenü im beliebten "Bolivian Popular"! Mit unserer neuen Bekanntschaft Ilda und Merlin verabreden wir uns für den nächsten hohen Gipfel: den 5.320 m hohen Pico Austria. Spoiler: das dient hauptsächlich der Akklimatisierung, da demnächst ein 6000er auf uns wartet... Trotz der dünnen Luft und heftigem Schnaufen gelingt uns der Aufstieg dank Cocablatt-Hamsterbäckchen und des hoch-andinen Panoramas ganz gut! Wir haben zwar Camping-Equipment dabei, übernachten dann aber doch lieber vor den Elementen geschützt in einem rustikalen Refugio. Irgendwas muss sich Leo dabei eingefangen haben, denn der eigentlich unzerstörbare Bub muss die nächsten beiden Tage mit 39 Grad Fieber und Verdauungsstörungen das Bett hüten, während Lisa La Paz unsicher macht... Kaum genesen, erkunden wir La Paz elegant schwebend aus der Luft: Wegen der Kessellage (ähnlich Stuttgart) verfügt La Paz über modernste Doppelmayer-Liftanlagen als Alternative zu den von unzähligen Truffis verstopften Straßen! Auch nachts ist viel geboten: eine endlose Parade aus Kapellen und Tanzgruppem führt die Generalprobe für ein großes Fest am nächsten Wochenende durch - direkt vor unserem Hotelfenster, wo uns das Schlafen entsprechend schwer fällt... Leicht gerädert steigen wir auch am nächsten Tag wieder in die Gondeln, um den großen Sonntagsmarkt in El Alto zu erkunden und um zuzusehen, wie traditionell gekleidete Cholitas sich beim Wrestling gegenseitig auf die Matte schicken - eine spektakülare Performance! Die letzte Vorbereitungswanderung führt uns ins beeindruckende Valle de las Animas mit seinen nadelförmigen Felsformationen und einem beeindruckenden Ausblick über die Stadt. Nach einem weiteren, schmackhaften Besuch des "Bolivian Popular" wird es ernst: die nächsten drei Tage werden wir La Paz verlassen, um den Huayna Potosí zu besteigen (Inhalt des nächsten Footprint)....
Am darauffolgenden Wochenende steht auch schon das größte Fest in La Paz vor der Tür - die "Fiesta del Gran Poder". Die ganze Stadt drängt sich in den engen Straßen, um die bunt und aufwändig verkleideten Tänzer zu bejubeln, die unter reichlich Bierkonsum von 9:00 Uhr bis spät in die Nacht durch die Stadt paradieren. Ein Spektakel sondersgleichen! Während Lisa mit Valentina eine Verschnaufpause bei einem weiteren schicken Abendessen einlegt, schaut sich Leo in einem der höchsten Stadien der Welt den 4:0-Erfolg des Heimteams "Bolivar" an. Danach geht's weiter bei der Parade, für die sogar unsere Hotellobby in eine Burger-Braterei verwandelt wird! Dann schaffen wir zwei Helden es aber tatsächlich, kurz hintereinander im gleichen Geldautomaten unsere Kreditkarten zu versenken.
Aber Ente gut, alles gut: Wir bekommen unsere Karten direkt nach der Rückkehr von unserem Ausflug zum Titicaca-See zurück und sind nach den mehr als zwei Wochen in & um La Paz mehr als bereit zur Weiterreise!Läs mer
Huayna Potosí - Über den Wolken
22–24 maj 2024, Bolivia ⋅ ☀️ 0 °C
Morgens um 9 Uhr steigen wir mit voller Bergausrüstung und 5 weiteren Mitstreitern, Guide und Cholita-Köchin in den Minibus in La Paz... und werden 2 h später am Base Camp auf 4.800 m wieder ausgespuckt, wo wir zum ersten Mal den Berg aus der Nähe sehen, den wir in den nächsten 3 Tagen besteigen wollen! Eine Teilnehmerin aus Malaysia hat sich für die 2-Tagestour angemeldet und startet sofort mit ihrem Guide zum Highcamp. Zum Glück haben wir noch etwas Zeit zum akklimatisieren und starten nachmittags mit unserer sympathischen, deutsch-englischen Gruppe zum Gletscher in der Nähe. Auf dem Plan stehen Geh-Übungen mit den Steigeisen und Eisklettern! Nach dem Abendessen kriechen alle bald in die Schlafsäcke im Matratzenlager im ersten Stock um möglichst viel Schlaf zu bekommen: auf der Höhe gar nicht so einfach!
An Tag 2 steht nach dem Mittagessen der Aufstieg mit schwerem Gepäck zum Highcamp auf 5.270 m an. Ab jetzt kommen die Cocablätter zum Einsatz! Auf dieser Höhe ist die Luft schon merklich dünner und eine Pulsmessung bestätigt die kontinuierliche Anstrengung für den Körper. Beim Abendessen lernen wir unseren Guide Umberto für den nächtlichen Aufstieg kennen.
Nach einer unruhigen und eher schlaflosen Nacht wird es um 1:15 Uhr ernst: wir (Leo, Lisa & Guide Umberto) schnallen kurz hinter dem Refugio unsere Steigeisen an und starten in 3er-Seilschaft im magischen Vollmondlicht auf den dadurch gut erleuchteten Gletscher. Ab 5.700 m wird die Luft dann richtig dünn und wir haben bei einer kurzen Pause einen fantastischen Blick auf die Lichter von El Alto in der Ferne. Lange Pausen sind allein wegen der Kälte nicht möglich, außerdem ist unsere Deadline 7:00 Uhr, um auf dem Gipfel zu sein! Also kämpfen wir uns weiter bergauf, Cocablätter in die Backe stopfend, ein Schritt nach dem anderen...
Das letzte Stück hat es dann nochmal richtig in sich: im Zickzack geht es steil, ausgesetzt und mit vielen Pausen zum Luftschnappen bergauf, bevor dann kurz unter dem Gipfel die Sonne die ersten Strahlen über die Bergkämme schickt. Außer Atem, erschöpft und glücklich kommen wir mit unserem Guide nach ca. 5 h Anstrengung und mentalem Kampf auf dem Gipfel an. Der Huayna Potosí belohnt uns mit relativ milden Bedingungen (-5°C, wenig Wind) und einem wunderschönen Sonnenaufgang auf 6.088 m. Kurz nach uns kommt der Rest unserer Gruppe am Gipfel an und wir freuen uns gemeinsam über das erreichte Ziel. Wahnsinn, unser erster 6000er!
Lange halten wir es am Gipfel aber nicht aus und nach einigen Fotos in alle Richtungen steigen wir zügig ab, um Platz für die Anderen zu machen, die sich an diesem Tag auf den Gipfel kämpfen. 2 h später sind wir zurück am Highcamp und steigen nach einer Suppe ziemlich fertig die restlichen Höhenmeter zum Basecamp ab, wo landestypisch mit Empanadas und Cola gefeiert wird. Ein letzter Blick aus dem Auto zurück auf den weißen Riesen, auf dessen Gipfel wir noch vor wenigen Stunden gestanden sind... aus dieser Perspektive fast nicht mehr vorstellbar!Läs mer
Lago Titicaca - Mediterrane Vibes
27–28 maj 2024, Bolivia ⋅ ☀️ 8 °C
Sind wir immer noch in Bolivien?! Als wir am Titicacasee ankommen staunen wir nicht schlecht über die schiere Größe des Sees: Wasser so weit das Auge reicht! Nach einem kurzen Mittagessen als Stärkung hüpfen wir zusammen mit Merlin und Valentina auf das nächste Boot zur Isla del Sol. Auf der Sonneninsel soll der Inkagott Inti geboren worden sein, dementsprechend wichtig war die Insel im Inkareich und es gibt einige Ruinen und Tempel zu besichtigen. Wir entscheiden uns für den etwas weniger besuchten Norden der Insel und finden in Challapampa auch recht schnell eine Unterkunft zu viert. Auf Empfehlung unseres Gastgebers machen wir uns nachmittags noch auf zu den nahegelegenen Ruinen, bevor die Sonne untergeht. Was für ein Kontrast zum trubeligen Gewusel in La Paz die letzten beiden Wochen! Die Insel bietet grüne Idylle und türkisblaues Wasser wie in Griechenland - nur zum Baden ist es uns dann doch zu kalt. Unterwegs begegnen uns allerlei Tiere (Esel, Kühe, Hühner, Hunde, Schafe, Schweine) und mit letzteren schließen wir dann gleich Freundschaft. Besonders eine Schweinefamilie am Strand hat es uns angetan und wir verbringen einige Zeit mit Streicheleinheiten, die scheinbar dankend angenommen werden 🐖
Die Inka-Ruine bei Challapampa ist ein kleines Labyrinth und wir durchstreifen die vielen Gänge und Sackgassen, die noch ziemlich gut erhalten sind. Zurück im Dorf machen wir eine vegetarische Ausnahme und probieren die frische Forelle direkt aus dem See! Sobald die Sonne weg ist, wird es hier auf fast 4.000 m direkt empfindlich kalt, sodass wir ziemlich bald ins Bett kriechen und versuchen uns aufzuwärmen...
Am nächsten Morgen genießen wir am Seeufer bei schönstem Sonnenschein bzw. unter der sengenden Strahlung (Sonnenschutz ist hier oben Pflicht!) ein Frühstück und machen uns anschließend auf zur Wanderung quer über die Insel, bei der sich immer wieder spektakuläre Ausblicke bieten. Der Süden ist deutlich touristischer und wir finden direkt ein Restaurant für ein Mittagessen mit wunderbarem Blick auf den See und die peruanische Seite in der Ferne. Wir dürfen sogar den von Valentina mitgebrachten bolivianischen Wein öffnen und zum Abschied von Merlin, der noch auf der Insel bleibt, anstoßen.🍷
Gemeinsam mit Valentina nehmen wir die letzte Fähre zurück zum Festland und steigen in den Bus nach La Paz, wo wir uns ja noch um unsere Kreditkarten kümmern müssen...Läs mer
Cusco - Inka-Ruinen & Tourismus
31 maj–5 juni 2024, Peru ⋅ ☁️ 4 °C
Hola Perú! Die Andenstadt Cusco wimmelt nur so von Touristen und Reiseagenturen für ebendiese, auf den Straßen kann man sich vor Angeboten (Touren & Massagen) fast nicht retten - was für ein Kontrast zum noch weniger bereisten Bolivien.
Wir erkunden die Stadt der Inkas, suchen den Puma und die Schlange in der Steinmauer aus Inkazeiten und erfahren in einer Free Walking Tour mehr über die Geschichte der Stadt sowie der Zeit der kolonialen Einwanderer. Die Spanier fanden schnell heraus, dass die Bausubstanz der Inkas von besonderer Qualität war (bis heute komplett erdbebensicher!) und so sind die Gebäude aus dieser Zeit meist Hybride aus Inka-Fundament und Kolonialstil.
Da wir noch mit den Nachwirkungen des bolivianischen Essen zu kämpfen haben, gönnen wir uns in Cusco ein paar Tage Erholung und Schonkost mit Andensuppe (Quinoa-Gemüsesuppe) und Muñatee (andine Minze vom Titicacasee). Danach fühlen wir uns gestärkt für den ersten Ausflug zum Palcoyo - dem "Secret Rainbow-Mountain" 🌈. Wir sind froh, dass wir uns für den Palcoyo anstatt des viel bekannteren Vinicunca entschieden haben, da die Besucher sich auf dem Berg schön verteilen und man die einzigartige Landschaft auf knapp 5.000 m genießen kann. Die farbigen Gesteinsschichten gehen auf die Plattentektonik der Anden zurück und sind auf Eisen- (rot), Kupfer- (grün) und Schwefelverbindungen (gelb) zurückzuführen. Nach dem Tagesausflug steht dann die Vorbereitung auf die geplanten Wanderungen an - diesmal auf verschiedenen Pfaden. Während sich Lisa in Richtung Salkantay und Machu Picchu aufmacht, wird Leo den Ausangate und die Natur fernab der Zivilisation erkunden. Zu den beiden markanten, heiligen Bergen (Salkantay & Ausangate) gibt es eine Legende, dass die beiden Inka-Brüder loszogen, um ihr Volk vor einer Dürre zu retten und sich dabei in die Berge verwandelt haben, die heute die Flüsse um Cusco mit Gletscherwasser speisen...Läs mer
Salkantay-Trek - Auf zu Machu Picchu!
5–9 juni 2024, Peru ⋅ ☁️ 12 °C
Eines der Weltwunder mit eigenen Beinen erwandern? Das will ich (Lisa) mir nicht entgehen lassen! In Cusco suche ich nach Mitstreitern, die den gleichen Trek ohne Guide oder Zelt planen und so steige ich mit Harry aus Irland und Miranda aus den Niederlanden in den Bus und lasse mich nach Soraypampa fahren - eigentlich ist das etwas geschummelt, da der Trek schon einige Kilometer vorher beginnt. Dafür werden am ersten Tag die Beine etwas geschont und nach Check-in in der Herberge wandern wir zur unglaublich blauen Humantay-Lagune hinauf. Laut Sage soll der Inka Salkantay, der sich in den bekannten Berg verwandelte, so viele Tränen vergossen haben, dass sich die Lagune bildete.
An Tag 2 steht der höchste Anstieg auf den Salkantay-Pass mit 4.600 m auf dem Plan und wir kommen ordentlich ins Schnaufen. Leider ist es gerade Hauptsaison und wir sind ganz und gar nicht die einzigen auf dem Trek... Dabei muss man immer wieder höllisch aufpassen, wenn die Maultiere auf dem mehr oder weniger breiten Weg im Affenzahn den Berg hinunter- und hinaufgetrieben werden. Beim Abstieg auf 3.000 m ändert sich die Landschaft langsam von Steinen & Gletscher ins tropisch Grüne und wir sind froh, als wir endlich an unserer Unterkunft für die Nacht ankommen.
Morgens starten wir wieder früh und sind überrascht als wir erfahren, dass der Wanderweg, der wegen Erdrutschen zu Teilen lange gesperrt war, wieder komplett begehbar ist! Das hügelige Auf und Ab führt uns durch grüne Landschaft und immer weiter talabwärts am Fluss entlang. Nach 18 km kommen wir im Dorf Lucmabamba an, das für die vielen Kaffeeplantagen bekannt ist. Nach einer Stärkung und kurzer Pause entscheiden wir uns aber für den weiteren Aufstieg und bereuen es kurz drauf fast, als wir in brütender Nachmittagssonne und ohne Schatten einen ordentlichen Anstieg zu bewältigen haben. Wir schaffen es gerade so zum Sonnenuntergang auf unseren heutigen Übernachtungsplatz, der mit einem ersten Blick auf Machu Picchu sowie einer heißen Outdoor-Dusche entschädigt!
Am letzten Wandertag geht es an den Abstieg nach Hidroeléctrica und zuletzt entlang der Zuggleise, die Machu Picchu entlang des Flusses im Tal umrunden. Ich verabschiede mich kurz vor Aguas Calientes von meinen beiden Wandergefährten, um auf einem Campingplatz näher am Eingang zu Machu Picchu zu übernachten, während Harry und Miranda noch ihre Eintrittskarten im Ort besorgen müssen.
Um 4:30 Uhr klingelt mein Wecker, um 5:00 Uhr will ich an der unteren Kontrolle und um 6:00 Uhr nach weiteren 350 hm oben am Eingang sein. 6:05 Uhr sind die Inka-Stufen dann geschafft und ich bin am legendären Machu Picchu angekommen. Da ich etwas mehr über Hintergrund und Geschichte erfahren möchte, schließe ich mich der peruanischen Führerin Rebecca an, die mit vielen interessanten Infos und den besten Fotospots glänzen kann. Z.B. leben hier seit eines Filmdrehs in den 90ern eine Lamafamilie, die sich fleißig vermehrt und sich als einzige Besucher der Ruine an keine reglementierten Wege halten muss 🦙. Nach den obligatorischen Fotos mit dem Berg Huayna Picchu im Hintergrund, staunen wir über die ausgeklügelte Ingenieurs- und Baukunst der Inkas aus dem 15 Jh. inkl. Wasserleitung vom naheliegenden Gletscherfluss in die Inkastadt, in der bis zu 1000 Menschen gelebt haben sollen. Da der ursprüngliche Name bis heute verschollen ist, wurde die Siedlung nach der Entdeckung "Machu Picchu" getauft (Quechua für "alter Gipfel"). Über die Inkapfade ist die Stadt immer noch mit der einstigen Hauptstadt Cusco verbunden und ich bin froh, dass ich wie in Inkazeiten den Weg zu Fuß an diesen besonderen Ort auf mich genommen habe. Die 3h in den Ruinen vergehen wie im Flug und als ich zurück am Eingang riesige Menschenmassen antreffe, bin ich umso glücklicher über mein frühes Eintrittsticket um 6 Uhr! Nach Abstieg und Einsammeln des Gepäcks trete ich erschöpft aber glücklich den Rückweg entlang der Schienen nach Hidroeléctrica und anschließend im Minivan zurück nach Cusco an.Läs mer
Ausangate - Dünne Luft & schwere Beine
5–9 juni 2024, Peru ⋅ ☁️ 2 °C
Mein Plan? Den Ausangate auf dem gleichnamigen Trek umrunden. Meine Begleitung? Ausnahmsweise nicht Lisa, sondern der junge Belgier Tom. Dauer? Inklusive einer kleinen Detour zu den Rainbow Mountains haben wir 5 Tage angepeilt. Höhe? Dauerhaft oberhalb von 4.500 m, mit etlichen Pässen um die 5.000 m...
Da der frühe Vogel bekanntlich gerne wandern geht, sitzen wir um 5:00 im ersten Bus nach Tinki, wo wir nochmal in ein Taxi nach Pacchanta umsteigen müssen, unserem Startpunkt. Dort wird nicht lange gefackelt und wir schultern unsere noch schweren Rucksäcke mit all den Leckereien für die nächsten Tage. Vorbei an ein paar spektakulären Lagunen erreichen wir mittags einen Aussichtspunkt und am Nachmittag unseren ersten, zum Glück flachen Pass. Außer einigen Lama- & Alpaca-Herden sind wir bisher niemandem begegnet... Nach einem kurzen Abstieg schlagen wir um 15:30 unser Zelt auf und haben noch eine Stunde Sonne, um zu kochen und Wasser zu filtern - denn dann wird es eisig kalt! Um 18:00 versinkt dann die umliegende Berglandschaft in der Dunkelheit und macht Platz für den Sternenhimmel... während ich schon längst in den Schlafsäcken liege - wegen der Kälte habe ich Lisas Schlafsack ebenfalls mit dabei! Durch die Höhe schlafen wir allerdings beide nicht besonders gut - den größte Teil der Nacht wälzen wir uns unruhig auf den Isomatten umher. Zum Glück wärmt uns die Morgensonne, als wir früh aus dem Zelt und zum Frühstück krabbeln. Unsere Beine sind definitiv nicht mehr so frisch wie am Vortag und so quälen wir uns langsam durch den noch gefrorenen Talgrund und über den heutigen Pass. Heute Hüpfen uns eine Menge Vizcachas über den Weg, eine lustige Mischung aus Berghase, Murmeltier und Eichhörnchen. Die (erneut lange & schlaflose) Nacht verbringen wir auf einem sehr einfachen Campingplatz, der aber immerhin über Toiletten verfügt.
Tag 3 soll ein kurzer werden: eigentlich müssen wir nur über einen vergleichsweise niedrigen Pass, den wir wegen seiner Steilheit aber hochschnaufen wie zwei alte Dampflokomotiven. Auf der anderen Seite erwartet uns eine weitere Lagune, neben der wir unser Zelt bereits um 14:00 Uhr aufstellen und uns einen ausgiebigen Mittagsschlaf in der Sonne gönnen. Dann folgt die übliche Routine aus Kochen, Wasser filtern und der dritten, langen, schlaflosen Nacht im Zelt... und irgendwie fühle ich mich dummerweise leicht krank, neben der eigentlichen Erschöpfung...
Heute werden wir ausnahmsweise vom Wecker aus dem Schlafsack gescheucht, denn wir wollen uns die sonst wohl stark überlaufenen Rainbow Mountains zum Sonnenaufgang anschauen. Nach einem kurzen Spaziergang ohne Rucksäcke sind wir dann auch die ersten dort und bewundern den gestreiften Bergrücken unter uns. Dann geht es ans eingemachte: wir wollen schauen, ob wir es noch am selben Tag ins kleine Dörfchen Upis schaffen, den Endpunkt unserer Wanderung. Die Verlockung in Form eines echten Bettes sowie der dortigen Thermalquellen wirkt auf jeden Fall Wunder! Die Anstiege ziehen sich zwar, lassen sich aber trotz sich bei mir verstärkender Erschöpfung noch bewältigen. Immer wieder belohnen außerdem Blicke auf den Ausangate und seine Gletscher-Lagunen. Am Nachmittag erreichen wir dann endlich Upis! Ein (gemütliches) Bett lässt sich jedoch leider nicht finden, und die Thermalquellen sind verlassen & die Becken leer... ich bin mir mittlerweile auch sicher, dass mich irgendein Infekt erwischt hat, und verkrieche mich für eine letzte fiebrig-unruhige Nacht in den Schlafsack - schade, das Ende dieser epischen Wanderung haben wir uns ein bisschen anders vorgestellt...
Am nächsten Morgen habe ich Glück, dass mich ein Mann auf seinem Motorrad die 8 km bis zu der Stelle mitnimmt, wo wieder reguläre Taxis bis Tinki fahren - Tom fühlt sich im Gegensatz zu mir fit und entscheidet sich für einen Morgenspaziergang...
Eine kurze gemeinsame Taxifahrt später sitzen wir dann beide zurück im Bus nach Cusco, wo dieses Abenteuer begonnen hat und endet... mit der festen Intention, am nächsten Tag dem Doktor einen Besuch abzustatten!Läs mer

Nochmals vielen Dank, dass du zugestimmt hast, dich mit mir auf diese unglaubliche Wanderung zu begeben! Vier Tage außerhalb der Zeit trotz deiner Infektion 🥴 Große Küsse an dich und Lisa, pass auf dich auf und genieße deine Reise! PS: 100% Kommentar mit einem Übersetzer 😅 [Tom 🥸]
Valle Sagrado - Krankenlager & Genesung
9–23 juni 2024, Peru ⋅ 🌙 13 °C
Nach den getrennten Abenteuern sind wir beide in Cusco wieder vereint und es steht ein Besuch beim Arzt auf dem Programm. Leo hat von seiner Wanderung Fieber mitgebracht, sodass wir uns in einer Klinik einigen Tests unterziehen. Leider sind die Tests positiv: bei uns beiden wird ein parasitäres Bakterium entdeckt, während Leo on top noch mit einer Salmonellenart (Paratyphus) gestraft ist - die bösen Bakterien müssen mit Antibiotika bekämpft werden! Bei Lisa ambulant, während man Leo wegen Doppelinfektion und Fieber direkt im Krankenhaus behält... Zumindest macht Leos Krankensuite mit Premium-Aussicht einiges wett! Aus den zunächst geplanten 24h werden dann aber leider doch ganze 7 Tage, da Fieber und Durchfall hartnäckiger sind als zunächst gedacht. Zum Glück zieht unsere deutsche Telefon-Joker-Ärztin Fr. Dr. Menke stets die Fäden im Hintergrund und ist in jeder Hinsicht ein Glücksfall - vielen Dank dafür!
Nachdem Lisa die ersten Tage fleißig Leo besucht und bespaßt hat, hat sie sich eine kleine Auszeit verdient und besucht das Hippiedorf Pisac. Das alternative und spirituelle Angebot von Yoga, Meditation, Tanz und Ayahuasca-Retreats spricht für sich und verleiht dem Ort eine entspannte Atmosphäre, nicht zuletzt durch die vielen Aussteiger, die man auf den Straßen sieht.
Nach Leos Entlassung geht es endlich wieder vereint nach Urubamba, das malerisch im heiligen Tal um Cusco gelegen ist. In einem süßen Bed&Breakfast lassen sich dort die Akkus super aufladen. Durch den untypischen Regen in der Trockenzeit gibt es außer entspannen, kochen und Schlaf nachholen nicht viel zu tun, außer dem deutschen EM-Spiel und einem Besuch beim Schmied in Urubamba, wo Lisa selbst ausgesuchte Ohrringe im Entstehungsprozess begleitet.
Leider müssen wir dieses kleine Paradies nach 3 Tagen verlassen, um einen letzten Kontrolltermin in der Klinik in Cusco wahrzunehmen. Nachdem alle weiteren Tests zum Glück negativ ausfallen, fahren wir ein zweites Mal nach Pisac, um Leos Genesung in dieser entspannten Umgebung zu vervollständigen - wie passend, dass unsere Unterkunfts-Mama Adela als Kräuterheilkundige Leo direkt mit einem Kaktus-Sud aufpäppelt! Außerdem treffen wir uns mal wieder mit Merlin auf ein gemeinsames Frühstück im lokalen Mercado: Gemüse-Omelette und Pfannkuchen für unschlagbare 2,50 €/p! Bevor wir endgültig weiter reisen, wollen wir uns noch die lokalen Inka-Ruinen auf einem Bergrücken oberhalb des Städtchens anschauen. Wir sind so früh dran, dass wir noch keinen Eintritt entrichten können und genießen völlig alleine die noch stillen Ruinen und Inkaterrassen.
Nach diesem ungeplant langen Aufenthalt in und um Cusco geht es mit gehöriger Verspätung weiter über Ayacucho in Richtung Satipo, wo Richard von unserem nächsten Kaffee- und Kakao-Workaway schon auf uns wartet...Läs mer
San Pedro - Vom Kakao zur Schoki
25 juni–3 juli 2024, Peru ⋅ ☀️ 23 °C
Endlich kommen wir in San Pedro - einem kleinen Dorf bei Satipo - an und werden von unserem Gastgeber Richard und 7 weiteren Freiwilligen herzlich mit einem Frühstück empfangen. Gleich am ersten Tag geht es in die 5 Hektar große Chakra (Farm) mit unzähligen Kakaobäumen, die alle 14 Tage einige reife Früchte haben und daher ganzjährig geerntet werden! Neben der Kakaoernte lernen wir am nächsten Tag in Satipo die Schokoladenproduktion von Juan kennen, bei dem auch Richard seine Bohnen rösten, mahlen und verarbeiten lässt. Wir unterstützen dort beim (äußerst fummeligen) händischen Schälen der Premium-Bohnen. Außer Kakao wächst auch Kaffee in Richard's Chakra, der vor allem dem Eigenbedarf dient. Geröstet wird er zuhause in der Pfanne: gar nicht so einfach, dass dabei keine Bohne anbrennt!
Gekocht wird in Teams und mit vielen frischen Zutaten aus der Chakra. Wir lernen so einiges über die lokale Küche und natürlich darf der ein oder andere Pisco-Sour nicht fehlen! Während drei Freiwillige fleißig in der Küche stehen, vertreibt sich der Rest die Wartezeit häufig mit Kartenspielen - das beliebteste Spiel heißt "Yanif", das von einem israelischen Reisenden erfunden wurde. Immer mal wieder fallen im Dorf Strom- und Wasserversorgung aus - statt Dusche steht daher ein Bad im nahen Fluss auf dem Programm!
Juan lädt unsere Gruppe dann auch noch auf seine Finca ein, wo wir bei einer Bambuskonstruktion für neue Kakaopflanzen helfen und anschließend lernen, wie man seine Kakaobäume zurückschneidet. Die Tage vergehen bei so viel Abwechslung wie im Flug und am Wochenende steht dann schon das jährliche Dorffest in San Pedro an. Wir mischen uns unter die Tanzenden, lassen nach peruanischer Art die Bierflaschen kreisen, spielen Kicker und toben uns im Trampolin-Bälle-Käfig aus.
Das Fest in San Pedro endet mit einer speziellen Tradition: es werden gefällte Bäume mit Kleinigkeiten geschmückt, wieder aufgestellt, umtanzt und erneut gefällt - worauf sich das ganze Dorf auf die Geschenke im Baum stürzt. Ein echtes Spektakel! Nach all diesen Ereignissen sind wir froh, noch zwei entspannte Tage im Dorf verbringen zu können, bevor es auch bei uns weiter geht nach Lima - mit einigen Kakaosamen für Deutschland im Gepäck ;) San Pedro mit Richards Projekt und die netten Menschen, die wir dort kennengelernt haben, werden wir auf jeden Fall nicht so schnell vergessen...Läs mer
Lima - Zwischenstopp in kalt & grau
3–7 juli 2024, Peru ⋅ ☁️ 17 °C
Lima dient uns hauptsächlich als Zwischenstopp und Ausgangspunkt für die nächsten Abenteuer - und ist zu unserer Überraschung bei Ankunft grau, trist und nieselig (zumindest im Winter)... Bevor wir einchecken können, stärken wir uns mit Cappuccinos und spazieren dann durch unsere Hood, das hippe Künstlerviertel Barranco. Hier hat auf jeden Fall die Gentrifizierung zugeschlagen und man hat die Wahl zwischen günstigsten Menüs auf den lokalen Märkten oder im fancy Sushiplace nebenan. Oberhalb der Steilküste gelegen bietet die Promenade immer wieder nette Parks & tolle Blicke über die gesamte Küstenlinie Limas...
Am nächsten Tag steht Wäsche waschen ganz oben auf dem Programm neben einem Besuch des ebenso hippen Nachbarviertels Miraflores. Wir schlendern die Verlängerung der Promenade entlang, entdecken einen Park voller Katzen und Lisa kann endlich den defekten Bildschirm ihres Handys tauschen lassen. Außerdem wechseln wir freundlicherweise einem Taxifahrer einige Scheine - als wir damit im nächsten Café zahlen wollen, werden wir nett darauf hingewiesen, dass wir uns wohl Falschgeld haben andrehen lassen...
Dann noch ein Zwischenfall: Leo bekommt nochmal Fieber - ein Rückfall? Zum Glück fällt ein weiterer Bluttest am nächsten Tag negativ aus, wahrscheinlich nur ein kleiner Infekt! Wir entscheiden uns nach diesen Erlebnissen erstmal für Sonne, Strand und Palmen... all das gibt es nämlich im fernen Norden Perus, in Mancora, nur 24 Stunden Busfahrt entfernt!Läs mer
Mancora - Von der Hängematte zum Strand
8–17 juli 2024, Peru ⋅ ☀️ 23 °C
Endlich können wir mal wieder die kurzen Klamotten auspacken! Máncora ist aktuell gefühlt der einzig warme Ort in Peru und wir genießen Sonne, Strand und Meer in vollen Zügen. Auch unser Hostel ist perfekt zum Entspannen und sehr familiär, sodass wir uns direkt wie Zuhause fühlen. Zusätzlich treffen wir dort einen alten Bekannten wieder: Merlin ist uns voraus gereist und wir feiern das Wiedersehen mit einem Bonito direkt vom Fischer - frischer geht nicht! Außerdem sind die Sonnenuntergänge in Máncora ein besonderes Schauspiel, da die Sonne jeden Abend direkt im Meer versinkt...
Mit Jolanda aus unserem Hostel und Merlin besuchen wir die "Pozas de Barro" - heiße Quellen in der Nähe von Máncora, deren Schlamm und Mineralien als Schlammmasken besonders gut für die Haut sein sollen. Im Wild Rover Hostel werden dann die noch anstehenden Fußballspiele der EM und des Copa Americana bis zum Finale verfolgt ⚽
Ansonsten ist Máncora vor allem für Wassersport bekannt und wir probieren uns einen Morgen im Surfen, das mit Lehrer und bei anfängerfreundlichen Bedingungen auch ganz gut klappt! Ganz im Gegenteil zum nächsten Versuch ein paar Tage später: bei deutlich höheren Wellen und vielen Profi-Surfern im Wasser können wir nur versuchen, aus dem Weg zu paddeln und nach überstandenem Schleudergang in der "Waschmaschine" das Wasser wieder aus Nase und Ohren zu bekommen ;)
Am Wochenende findet im schicken Selina-Hostel eine Party statt und es bietet sich mal wieder die Möglichkeit, zu Latino-Beats das Tanzbein zu schwingen!
Insgesamt geht die Zeit in Máncora vorbei wie im Flug... mit Einkäufen auf dem Markt, viel Kochen, Lesen, Baden im Meer und so einigen Stunden in der Hängematte.
Nach dem Wochenende machen wir eine Whale Watching Tour, bei dem wir tatsächlich einige Buckelwale sichten! Anschließend gibt es frisches Ceviche und wir baden mit beeindruckend großen Meeresschildkröten.
Nachdem wir so einige Tage die Akkus aufgeladen und Sonne getankt haben, verabschieden wir uns mal wieder (und zum letzten Mal?) von Merlin und steigen in den nächsten Nachtbus nach Chachapoyas...Läs mer
Chachapoyas - Ruinen & Wasserfälle
18–21 juli 2024, Peru ⋅ ⛅ 16 °C
Chachapoyas (von den Bewohnern liebevoll "Chacha" genannt) liegt auf unserem Weg zwischen Küste und Amazonas-Dschungel und bietet sich deshalb als Zwischenstopp an, hat aber auch einiges zu bieten! Nach der Nachtbusfahrt sind wir zwar müde, wollen den angefangenen Tag aber für einen Besuch der Ruinen von Kuelap nutzen - Tickets online gebucht und los! Ähnlich spektakulär wie Machu Picchu auf einem Bergrücken gelegen, bestaunen wir die dicken Mauern, runden Hüttchen und das Bergpanorama rundherum.
Nachdem wir am nächsten Morgen ausgeschlafen haben, nutzen wir den Tag in Chachapoyas mit seinen süßen, weißen Kolonialhäuschen für ein spätes Frühstück, Lektüre (endlich mal wieder spannenende Bücher!) sowie einigen unspektakulären, aber notwendigen Planungs- und Besorgungs-ToDo's...
Am nächsten Morgen weckt uns leider der Wecker, da wir den bekannten und besonders hohen Gocta-Wasserfällen bei einer Wanderung einen Besuch abstatten wollen. Die Anreise gestaltet sich wegen Bauarbeiten etwas chaotisch und wir wandern kurzerhand in die umgekehrte Richtung, aber so etwas kann uns schon lange nicht mehr beunruhigen! Der Anblick der Wasserfälle entschädigt auf jeden Fall für die holprige Anreise, auch wenn man dafür den Kopf echt weit in den Nacken strecken muss! Auf der Rückfahrt hat unsere Mitfahrgelegenheit dann eine kleine Panne - das rundet den Tag noch wunderbar ab... Und dann heißt es auch schon wieder packen & ab Richtung Yurimaguas, dem Tor zum Amazonas!Läs mer
Amazonas - ein Frachtschiff-Abenteuer
21–27 juli 2024, Peru ⋅ 🌙 26 °C
Selbst der Amazonas ist am Anfang klein und beginnt in der Nähe von Iquitos, dem peruanischen Tor zum Regenwald. Wir steigen im 400 km entfernten Yurimaguas auf das Frachtschiff Eduardo VII, auf dem wir die nächsten Tage verbringen werden. Das Schiff teilen wir uns neben einigen Einheimischen mit tonnenweise Zwiebeln, Matratzen, Fernsehern sowie 40 Kühen und 3000 Hühnern - letztere direkt neben den Passagieren auf dem Oberdeck...
Vor der Abfahrt erstehen wir am Hafen noch zwei brandneue Hängematten, die uns für die Fahrt als Bett- und Sitzersatz dienen werden. Zunächst dauert der Ladevorgang aber deutlich länger als angekündigt und wir legen nach südamerikanischer Manier statt abends erst am nächsten Morgen ab. Der Tagesablauf auf dem Schiff ist geprägt von den 3 einfachen Mahlzeiten: Haferbrei morgens, Reis mit Hühnchen mittags und Hühnersuppe abends - sowie Kartenspielen, Lesen und dem ein oder anderen Stopp, bei denen von den dortigen Dorfbewohnern Snacks verkauft & Bananen aufgeladen werden. Am zweiten Tag hat Leo Geburtstag und wir stoßen mit dem zuvor besorgten Pisco und Kuchen an!
Nachdem das Boot die erste Nacht wegen Niedrigwasser auf dem Fluss nicht weiter fährt und wir uns erst nach einigen Stunden von einer Sandbank befreien können, kommen wir die nächsten Tage gut voran, erreichen Iquitos nach > 80 Stunden Fahrt und freuen uns nach der Hängematte und von lautem Reggaeton gestörten Nächte auf ein richtiges Bett und eine Dusche! Lange bleiben wir jedoch nicht in der von Mototaxis wimmelnden Stadt und nachdem wir uns gemeinsam mit unseren Bootbekanntschaften aus Deutschland, USA und Frankreich am nächsten Tag den für allerlei Skurilitäten (von Kaimanschädel über Liebestrank bis Schlangenhaut) bekannten Mercado Belém angeschaut haben, geht es diesmal im Schnellboot über Nacht nach Leticia. Achtung Kolumbien, wir kommen!Läs mer
Puerto Nariño - 4 Tage im Dschungel
28 juli–3 aug. 2024, Colombia ⋅ ☀️ 32 °C
Kaum in Leticia angekommen, beginnt der umständliche Akt der Einreise nach Kolumbien: von der Mitte des Amazonas für den Ausreisestempel ans peruanische Ufer, Seitenwechsel nach Kolumbien, Einreiseprozedur und Wanderung bis ins Center von Leticia... und das alles stark schwitzend wegen des feucht-heißen Dschungelklimas! Dann kurz Geld abheben und ab aufs nächste Boot, das uns ins kleine Amazonas-Dörfchen Puerto Nariño bringt - begleitet von Dimitri, den wir auf unserer Slowboat-Fahrt kennengelernt haben. Nachdem wir uns den Regenwald bisher nur vom Boot aus angeschaut haben, wollen wir bei einer 4-tägigen Trekkingtour direkt in den Dschungel eintauchen! Mit Tourguide/Jäger Rafael und seinem schwer bepackten Helfer wandern wir am ersten Tag bis zum ersten Camp, wo wir nicht besonders bequeme Lianen-Betten und einen (morastigen) Badetümpel vorfinden. Gekocht wird auf dem offenen Feuer, gefolgt von einer Siesta, während Leo die Angel auswirft (vergeblich). Als die Sonne untergeht beginnt das Konzert der nachtaktiven Tiere um uns herum lautstark, bevor wir auf eine nächtliche Safari starten. Direkt am Lager stolpern wir fast über eine handtellergroße Tarantel, die wir liebevoll "Ursula" taufen. Ansonsten stoßen wir auf jede Menge Frösche, Insekten, Spinnen und hören eine Gruppe Affen irgendwo über uns. Ein weiteres Highlight sind von einem Pilz befallene Blätter, die in der Dunkelheit leuchten!
Am nächsten Tag erreichen wir unser Camp bereits am frühen Nachmittag, mit einigen auf dem Weg geangelten Fischen im Gepäck - und werden direkt von einem kräftigen Schauer erwischt... Dann werden mit der Machete Bäume gefällt, an denen wir unsere Hängematten aufhängen, während das Dach im Dschungelcamp mit Lianen befestigt wird. Am dritten Tag haben wir dann schon etwas Routine: Wandern, vom Regen überrascht werden, Camp aufbauen, Nachtwanderung. Wegen des Regens hält sich die Tierwelt aber weiterhin eher versteckt... Am letzten Tag werden wir am Fluss angekommen mit dem Boot abgeholt, sehen die berühmten pinken Amazonas-Delfine, angeln Piranhas und nehmen direkt daneben ein Bad - die gefräßigen Fische reagieren zum Glück nur auf frisches Blut...
Nach den vier Tagen können wir die kleinen Annehmlichkeiten der Zivilisation wieder so richtig genießen: Dusche, Bett & Dach über dem Kopf fühlen sich an wie purer Luxus! Und dann neigt sich unsere Zeit im größten Wald der Erde dem Ende entgegen und wir sagen "hasta luego" zu Puerto Nariño und dem Amazonas...Läs mer
Pacho - Buddeln im Nebelwald
5–15 aug. 2024, Colombia ⋅ ☁️ 22 °C
Aus dem Dschungel geht es weiter in den Nebelwald (Name ist Programm!) im Norden von Bogotá zum Workaway-Projekt von Alejandra.
Nach einer kurvenreich-rasanten Fahrt erreichen wir das kleine Dorf Pacho und lernen unsere Mit-Freiwilligen Paul & François aus Frankreich kennen. Am ersten Tag steht statt Arbeit (oder als Vorbereitung) eine Wanderung über das 90 Hektar große Grundstück an, das neben Baum-Schaukel, Kletter-Eiche und Wanderwegen auch zwei Wasserfälle und einen über 500 Jahre alten Baumriesen beinhaltet. Alejandra führt das Wiederaufforstungsprojekt ihres Stiefvaters weiter und nach und nach sollen die Kuhweiden nativen Bäumen weichen. Nachmittags zieht auf dem Berg gerne Nebel auf und verleiht der wunderschönen Natur mit den flechtenbewachsenen Bäumen eine mystische Stimmung...
Die eigentliche Arbeit startet schweißtreibend, als wir gemeinsam mit den zwei Arbeitern der Farm Andres und Adriana an Tag 2 mit Spitzhacken den Reitweg verbreitern und uns einen ordentlichen Muskelkater abholen. Auch am nächsten Tag wird fleißig gebuddelt, denn wir haben uns entschieden, als Projekt einen Jacuzzi zu bauen! Dafür brauchen wir natürlich auch eine Menge Steine, die am Fluss gesammelt und mit Hilfe des Maultiers Simón den Berg hochtransportiert werden. Außerdem schaffen es mal wieder, eine kleine Morgen-Routine zu starten und begrüßen jeden Tag mit einer kleinen Yogaeinheit auf der Terrasse, bei Vogelgezwitscher und mit tollem Ausblick! Mitte der Woche macht Ali aus Deutschland unsere Jacuzzi-Crew komplett und wir verbringen die Abende bei leckerem Essen (Franzosen kochen gerne & gut 😉) und Kartenspielen vor dem Kamin. An einem sonnigen Morgen erkunden wir den Fluss hinauf zum Wasserfall, der uns nach einer Kraxeleinheit mit einer Power-Shower belohnt! An einem Nachmittag begleitet Lisa Adriana zum Melken der Kühe und legt auch selbst Hand an: gar nicht so einfach, wie es aussieht - ohne Übung tropft es mehr, als es läuft! Als wir das nächste (& glücklicherweise letzte) Mal zum Wegebau losziehen, können wir auf dem Weg die Aussicht vom Pferderücken aus genießen: ein Ritt zur Arbeit, daran könnte man sich gewöhnen!
Zum Abschied lässt es sich Leo nicht nehmen, eigenhändig doch auch noch ein Bäumchen zu pflanzen und so direkt zum Wiederaufforstungserfolg (zumindest ein bisschen) beizutragen!
Da wir nach so viel Grün und Natur nicht wirklich Lust auf die Großstadt haben, begeben wir uns in die nähere Umgebung von Bogotá, um dort die letzten Tage bis zur Ankunft des Besuchs aus Deutschland zu verbringen...Läs mer




























































































































































































































































































Resenär
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