In meinem Riad habe ich für heute einen Tagesausflug in den Küstenort Essaouira gebucht. Freundlicherweise bekomme ich von meinem Host schon in den frühen Morgenstunden ein kleines Frühstück serviert, da ich schon um 8 Uhr vom Treffpunkt abgeholt werde. Im Bus treffe ich auf einen anderen Touristen aus Deutschland, und wir kommen ins Gespräch. Während der langen Fahrt an die Küste unterhalten wir uns angeregt, bis wir im Sous-Tal an einem Baum halten, auf dem Ziegen stehen. Das ist schon sehr ungewöhnlich. Ich hatte bereits darüber gelesen, doch es ist trotzdem ein skurriler Anblick. Etwas später erreichen wir endlich unser Ziel. Im strömenden Regen steuern wir erstmal ein kleines marokkanisches Lokal an, um uns mit einem landestypischen Tajine für die Besichtigung zu stärken. Obwohl sie schon sehr verblasst sind, ist der Charme der weißen Häuser mit den blau gestrichenen Türen noch ungebrochen. Essaouira, früher bekannt unter dem Namen Mogador, war im 18. und 19. Jahrhundert sehr wohlhabend und diente als wichtiges Zentrum für den Handel im Mittelmeerraum. Vorbei an verschiedenen Souvenirsgeschäften erreichen wir den Bereich der Locals. Immer noch fühlt es sich ein wenig befremdlich an hier als Tourist durchzulaufen, doch die Neugier treibt uns an. Ein paar Souvenirkäufe später genießen wir noch den Hafen mit Blick auf den Atlantik, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Der Heimweg hält eine kleine Überraschung bereit. Auf halber Strecke wird unser Bus rausgewunken, und der Fahrer nach seinen Papieren gebeten. Er verlässt das Fahrzeug, und erst eine halbe Stunde später kommt er zurück, und wir können unsere Reise fortsetzen. Laut unserem Fahrer war die Geschwindigkeitsanzeige defekt. Wie der Polizist das bei einem fahrenden Auto sehen konnte, ist mir schleierhaft. Wahrscheinlich hat er eher die Gelegenheit genutzt sein 'Taschengeld' aufzubessern.Read more