Auf dem Weg zur Freiheit
29 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ 3 °C
Hastig eilten wir bei Ievgenii los in Richtung Supermarkt. Dort angekommen nahm sich jeder, was er brauchte und wir bezahlten weniger, als wir hätten müssen, weil sich keiner darum scherte, was wir an den Selbstbedienungskassen taten. Ich hatte es wirklich versucht, aber meine Produkte teilweise einfach nicht gefunden. An der Haltestelle dachten wir, wir hätten den Bus längst verpasst, aber es war genau anders herum. Wir hätten uns ruhig noch ein kleines bisschen mehr Zeit lassen können, statt so überhetzt durch den Supermarkt zu stürmen. Der Bus kam erst in 10 Minuten. Naja, auch nicht schlecht.🤷♀️ Als wir im Bus saßen, merkte Bella schließlich, dass Google den Weg nicht gespeichert hatte. Wir hätten irgendwo umsteigen müssen. Ohne Internet war es fast unmöglich herauszufinden wann und in welchen Bus. Wir stiegen also irgendwann möglichst zentral aus und hofften auf ein Wunder...oder so.😅 Bella suchte nach WiFi und ich ging einfach direkt zum nächstbesten Menschen und bat ihn um Hilfe. Der Mann stellte sich erstmal vor (wir sind hier ja schließlich in Kanada), Lence ist sein Name, und half uns dann mit seinem Telefon aus, den Weg zu unserer Zieladresse zu finden. Glücklicherweise waren wir günstig ausgestiegen und der Bus, den wir brauchten, kam wenige Minuten später an derselben Haltestelle. Den nahmen wir dann auch. Eigentlich war klar, an welcher Haltestelle wir aussteigen mussten, aber als wir es uns auf der Karte nochmal ansahen, ergab das alles keinen Sinn mehr. Statt also beim richtigen Stop auszusteigen, blieben wir sitzen. Zwei oder drei Haltestellen danach entschieden wir uns dann doch dazu, den Bus zu verlassen. Wir bedankten uns beim Busfahrer (das machen fast alle hier, ist das nicht toll?😍) und starrten verwirrt die Karte auf Bellas Handy an. Jetzt wussten wir gar nichts mehr. Direkt gegenüber war ein Laden, bei dem wir Hilfe suchten. Der jüngere Mann half uns gern und plauderte noch ein bisschen. Mit seiner Hilfe fanden wir nun den richtigen Weg. Nach langem Auf und Ab und Hin und Her schafften wir es dann endlich zur Autovermietung. Dort bekamen wir ein kostenloses Upgrade und hatten nun einen SUV für uns. Es gab nochmal kurz Verwirrung, weil auf dem Vertrag plötzlich etwas von einer Selbstbeteiligung stand, wir jedoch ohne Selbstbeteiligung gebucht hatten. Das ließ mir keine Ruhe und ich rief bei Check24 in Deutschland an. Der Mann erklärte mir, dass das alles so in Ordnung war, weil das Geld nicht von dem Unternehmen, sondern von der Allianz erstattet werden würde. Einmal umsonst aufgeregt.🤦♀️ Beim Rundgang ums Auto fielen uns noch zwei kleine Kratzer auf. Wir dachten uns „Vorsicht ist besser als Nachsicht!“ und informierten die Dame der Vermietung darüber. Ihre Kollegin kam dann schließlich mit uns raus und nahm das Auto selbst nochmal unter die Lupe. Sie fand noch einige andere kleine Schäden, die sie alle aufschrieb für uns. Sie meinte, dass ihre Kollegin nicht gerne mit rausgeht, weil es so kalt ist - mit anderen Worten, sie ist zu faul. Aber wir hatten wirklich Glück, dass sie sich der Sache nochmal angenommen hat, denn da waren unter anderem kleine Steinschläge auf der Windschutzscheibe, die ja schnell mal zum Verhängnis hätten werden können. Wenn zwei Dullis n Auto mieten!😅
Aber da waren wir nun. Wir hatten unser Auto, mit dem wir uns unabhängig bewegen konnten – tolles Gefühl!😎 Wir kauften dann noch ein paar Kleinigkeiten in dem Shop ein, wo wir zuvor kurz gestrandet waren und dann ging’s los in Richtung Nationalparks!🤩Leggi altro
Oh mein fuckin' Gott!
29 settembre 2019, Canada ⋅ ☁️ 3 °C
Vergesst alles, was vorher war (die letzten Tage schreibe ich schon auch noch) und schaut es euch einfach an!!!😍😍😍
Der Jasper National Park.❤
Schönheit in neuer Dimension
29 settembre 2019, Canada ⋅ ☁️ 2 °C
Auf dem Weg war Bella schon richtig aufgeregt. Ich zwar auch, aber ich war doch längst nicht so ungeduldig.😅 Der Weg zog sich, doch die Landschaft rechts und links der Straßen war schön anzusehen. Viele orangene Bäume erstrahlten in der Sonne, die den Herbst von seiner schönsten Seite zeigten. So fuhren wir einige Zeit. Achso. Habe ich euch schon meine Chauffeurin vorgestellt? Sie heißt Meghan (ausgesprochen eher Määäiiiigäääähhn) und ist total diszipliniert, viel weniger verwirrt als Bella, clever und eine gute Autofahrerin. Was eine Brille so alles bewirken kann!😂 Als wir schließlich die ersten mächtigen Berge am Horizont aufblitzen sahen, waren wir ein klein wenig am Durchdrehen. Endlich kamen wir der Sache näher! 😊 Wir suchten uns den passenden Soundtrack heraus und genossen den Augenblick. Je näher wir kamen, desto krasser wurde es. Wir hatten schon vor dem ersten Bild wirklich viele Fotos gemacht, aber seit wir in den Nationalpark reingefahren waren, wussten wir, dass diese Bilder einfach nur noch scheißdreckstotal egal sein würden. Das was uns hier erwartete, damit rechnet man irgendwie, aber man kann es dann doch nicht fassen, wenn man es wirklich vor sich sieht. Jeder hat die Bilder aus den Parks schonmal gesehen, aber wirklich da zu sein. Booooaaah! Das ist schon ganz schön krass. Wir waren auch wirklich einfach nur noch am Ausrasten. Alle 100 Meter MUSSTEN wir einfach anhalten, um Fotos zu machen. Da führte kein Weg dran vorbei. Berg hier, Wasser da, Bäume dort. Oh mein Gott, noch ein Berg! Waaaahhh, zwei auf einmal! Ooooaah, der See! Krass, die Faaaarben! WOW! Bis wir in Jasper angekommen waren, hat es so lange gedauert, obwohl es von der Grenze des Parks bis zu dem kleinen Örtchen gerademal knappe 50 Kilometer sind. Wir mussten uns auch irgendwann eine Skala einfallen lassen, um nicht mehr überall anzuhalten und mentale Purzelbäume zu schlagen. 7 ist langsamer fahren, 8 ist anhalten, 9 ist anhalten und aussteigen und 10 ist die völlige Eskalation. Gerade als wir dieses Schema für unsere Weiterfahrt festgelegt hatten, brüllte Bella „10! 10!“, denn da standen plötzlich Rehe und ein Hirsch am Straßenrand. Ich glaube, ich habe noch nie zuvor einen Hirsch in Realität gesehen…außerhalb von Zoos oder so. Und auch die Rehe wirkten größer, als die, die ich kannte. Den muss es hier wirklich gut gehen! Toll toll toll!😊 Wir waren wirklich heilfroh, als wir schließlich in Jasper ankamen. Dort war zwar noch nicht unser Hostel, doch wir brauchten dringend einen Zwischenstopp, um unsere Nerven wieder unter Kontrolle zu kriegen. So viel Input, so viel Schönheit und Perfektion in so kurzer Zeit. Das war ganz schön viel für uns. Vor Schreck habe ich nicht nur ein, sondern gleich zwei Bier hintergekippt. Uff!
In Jasper hatten wir vorerst das letzte Mal WiFi, denn das Hostel, das wir für diese Nacht gebucht hatten, hatte keins. Wir sortierten unser Leben, hahaha, und empfingen und verschickten ein letztes Mal Nachrichten. Mich hatte ein Franzose namens Valentin bei Couchsurfing angeschrieben. Er meinte, er sei zur selben Zeit in Banff wie wir und fragte, ob wir Lust hätten, mit ihm gemeinsam in den Rockies wandern zu gehen. Jetzt wird’s peinlich, also spitzt die Ohren: Bis zu diesem Moment war mir absolut Null bewusst gewesen, dass diese hübschen Berge, die sich um uns herum befanden, die Rocky Mountains waren!🤣🤣🤣 Danke, Valentin, an dieser Stelle schonmal!😅 Ich schrieb ihm zurück, dass wir erstmal kein Internet hätten und uns ja eventuell in Banff treffen könnten. Ich schickte ihm gleich unser Hostel mit. P.S.: Von Valentin werdet ihr nochmal hören. 😉
Dann mussten wir uns aber wirklich auf dem Weg machen, damit wir nicht im Dunkeln im Hostel ankämen.Leggi altro
Das urige Paradies
29 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ 0 °C
Muss ich noch mehr von dem Weg zur Unterkunft berichten? Es ging genauso wunderschön weiter wie zuvor und unsere Herzen sind noch das ein oder andere Mal fast stehen geblieben. Besonders als die Sonne langsam – oder eigentlich recht schnell – unterging und der Himmel in rosa und lila erstrahlte hinter den Silhouetten der Bäume und Berge, war das ein atemberaubender Anblick. Kurz vor unserer Unterkunft sahen wir noch etwas, das wir uns zu gern näher angeschaut hätten. Allerdings entschieden wir uns dazu, weiterzufahren, weil es schon zu dunkel war. Glücklicherweise war die Unterkunft nur etwa 100 Meter weiter. So entschieden wir, dass wir dort morgen nochmal hinlaufen könnten. Die Unterkunft sah von außen sehr einladend aus. Eine Holzhütte, mehr ein Chalet, stand direkt neben dem Parkplatz inmitten von Bäumen. Zu weiteren etwas kleineren Hütten führten Wege, die von kleinen Solarlaternen gespickt waren. Wir gingen nach drinnen, wo uns der Leiter des Hostels direkt in Empfang nahm und eincheckte. Unsere Schuhe mussten wir in jedem der Häuser am Eingang ausziehen, Duschen gab es nicht (aber das wussten wir vorher), die Toilette war draußen in einer Extrahütte und Zähneputzen und Hände waschen war in der Haupthütte möglich. Und diese Aufenthaltshütte war der Inbegriff von Gemütlichkeit: Bücherregale mit Karten und Reiseführern und anderen Büchern, kuschelige Sofas mit schummrigem Licht, Bänke und Tische, die aussahen, als wären sie eben von Hand aus Holz geschnitzt worden und ein Kamin in der Mitte des großen Raumes. Auch die Küche war gut ausgestattet. Alles Nötige war da. Wir schliefen in Hütte 1, wo wir uns dann auch hinbegaben. Bisher war dort niemand drin, zwei Betten sahen allerdings schon benutzt aus. Auch hier war alles pikobello-sauber und kuschelig. Nachdem wir unsere Sachen geordnet hatten, nahmen wir unsere Zahnbürsten und begaben uns zurück in die Haupthütte. Dort saßen ein paar wenige andere Gäste. Wir schauten uns um und waren begeistert. Den Leiter fragten wir nach Tipps, die er uns gern geben wollte. Ein Pärchen, das schon etwas länger in den Nationalparks unterwegs war, stieß dazu und gab uns ebenfalls Ratschläge – und zwar unzählige. Am Ende konnte ich mich an fast nichts mehr erinnern.😅 Aber ich cleveres Bürschchen hatte natürlich Fotos gemacht von den Trails, die uns am interessantesten erschienen. (Später stellte sich heraus, dass jedes einzelne Bild komplett verschwommen war.😂 So ein cleveres Bürschchen! Keine Ahnung, was ich da schon wieder gemacht hatte!😅) Das Paar gab uns sogar einen ihrer Pläne für Banff ab, in dem sie einiges markiert hatten. Den hatte ich dann zumindest noch. Mit diesem übergroßen Input ging es dann müde ins Bett. Am nächsten Morgen war ich bereits sehr früh wach und hatte etwas Halsschmerzen. Deswegen entschied ich mich dazu, mich schon einmal frühzeitig in die Haupthütte zu schleichen und mir dort einen Tee zu machen, mich gemütlich hinzusetzen und einen Footprint zu schreiben. Ich war tatsächlich die Erste im Gemeinschaftshaus. Das war total cool. Es war sehr friedlich und ich konnte mir einen gemütlichen Platz neben einer Stehlampe auf einem der Sofas aussuchen. Dann suchte ich vergeblich einen Wasserkocher, fand dann allerdings so eine altmodische Kanne, die pfeift, wenn das Wasser darin kocht. Cool! Sowas hatte ich noch nie benutzt. Das tat ich dann, genoss währenddessen die Stille und anschließend meinen Tee. Kurz darauf kam der Leiter des Hostels und machte die ersten morgendlichen Routinehandgriffe. Auch Bella und andere Hostelgäste kamen dann so langsam dazu und wir frühstückten. Zwei Mädels hielten sich dann recht lange dort mit auf und setzten sich an unseren Tisch zum Frühstücken. Eine der beiden, Johanna, kommt aus Österreich, die andere, Maja, aus Dänemark. Wir unterhielten uns ein bisschen und erfuhren, dass sie in Vancouver ein Auslandssemester machten und sich nun die Nationalparks anschauten. Sie hatten vor, am Wochenende wieder zurückzufahren mit ihrem Mietwagen und wir tauschten die Nummern aus, um in Kontakt zu bleiben. Sie wären nämlich bereit, uns mitzunehmen und das wirkte wie die perfekte Option für uns. Dann machten wir uns auf zum Packen. Kurz bevor wir auscheckten, fuhren die Mädels davon. Hätten sie mal lieber noch gewartet…
Ich ging nochmal auf Toilette und dann wollten wir uns auf den Weg zu den nicht weit entfernten Athabasca Falls machen, als ich plötzlich, direkt neben der Hütte, einen Schwarzbär sah! Ich ging langsam rückwärts und sagte nur in aufgeregtem, aber recht ruhigem Ton zu Bella „Da ist ein Schwarzbär.“ Bella dachte, ich verarsch sie. Aber als ich beteuerte, dass es stimmt, flippten wir beide nochmal ein bisschen aus. Ich ging kurz in die Haupthütte, um den anderen Leuten Bescheid zu sagen und dann wieder raus, um das schöne Tier zu beobachten. Wie flauschig er aussah! Und so süüüß! Am liebsten hätte ich ihn geknuddelt, wie man einen Teddybär eben knuddelt.😅 Er ging seelenruhig umher und fraß ein bisschen, bevor er schließlich wieder zwischen den Bäumen verschwand. Wie aufregend!🤩Leggi altro
Die Sonne geht auf
30 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ -4 °C
Wir machten uns enthusiastisch auf den Weg zu den Athabasca Falls. Vorher wollten wir allerdings noch zu dem Wasser, das wir so kurz vor der Unterkunft gesehen hatten. Es sah wunderschön aus. Die Sonne strahlte die Berge hinter dem Wasser an und zog sehr schnell über die Bäume. Wir liefen am Wasser entlang und das Bild änderte sich jede Minute, die wir uns umdrehten. Wahnsinnig schön. Irgendwann spiegelten sich die Berge im Wasser. Es sah aus wie gemalt.😍 Wir gingen am Fluss weiter in Richtung des Wasserfalls und fanden uns plötzlich auf der falschen Seite eines Zaunes wieder. Dort waren so viele Touristen, die uns etwas komisch beäugten. Allerdings nahmen sie dann doch recht wenig Notiz von uns, als wir über den Zaun auf die richtige Seite des Trails kletterten. Ich hatte nur gehofft, dass uns kein Park Ranger dabei erwischen würde. Aber es ging sehr schnell und alles verlief glatt. Auf der anderen Seite sahen wir dann Schilder, die den Besuchern untersagten, über den Zaun zu klettern. Hm, naja, von der anderen Seite waren da ja keine und wir hatten nicht vor, nochmal drüberzuklettern.😅Leggi altro
Der See hinter den Athabasca Falls
30 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ -2 °C
Wie überall tummelten sich auch hier wieder viele fotowütige Asiaten herum, die einen teilweise beiseite drängten, um so schnell wie möglich so viele Bilder wie möglich zu schießen, ohne sich die Szenerie genauer anzusehen. Zugegeben: Fotowütig waren wir auch, aber wir hatten es nicht so eilig und versuchten auch mal abseits der Fotos die Landschaft auf uns wirken zu lassen. Noch schöner als der Wasserfall war der See dahinter. Das blaue Wasser war traumzauberschön!😍 Wir bauten, wie schon einige andere Leute vor uns, eine kleine Steinfigur. Die Natives hatten solche Gebilde früher genutzt, um sich Wege zu markieren. Danach machten wir uns auf den Rückweg zum Hostel, wo wir unser Auto stehen gelassen hatten. Der Pfad, der dorthin führte, war recht gemütlich und umgeben von vielen Bäumen. Da wir erst kurz zuvor den Bär gesehen hatten, stimmten wir unsere tollen selbst gedichteten Lieder an für den Weg. 😅Leggi altro
Icefields Parkway
30 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ 0 °C
Wir hatten bereits zuvor gehört, dass diese Straße eine der schönsten überhaupt sein sollte und waren ziemlich aufgeregt. Der Weg nach Banff an sich war schon ziemlich lang, weswegen wir uns keine Hiking-Strecken zurechtlegten, sondern uns vornahmen, einfach dort anzuhalten, wo uns danach war. Das taten wir dann auch. Hinter jeder Kurve erschienen neue Berge am Horizont und boten uns zwischen den gelblicher werdenden Bäumen immer wieder eine aufregende Kulisse. Irgendwann sahen wir durch die Bäume hindurch einen blauen See strahlen und hielten an. Der Anblick am See war unglaublich: Er war groß, strahlend blau und im Hintergrund waren dunkelgrüne Nadelbäume vor einem riesigen mit Schnee bedecktem Berg. Genau das war es, was ich sehen wollte. Und wir standen da ganz allein. Ich hielt meine Hand kurz in das türkisblaue Nass und es war eiskalt. Wir konnten uns dem Anblick nur schwer entziehen. Aber so erging es uns fast die gesamte Strecke über.Leggi altro
Die schönste Straße
30 settembre 2019, Canada ⋅ ☁️ 0 °C
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie anstrengend das alles für Bella gewesen sein muss, da sie ja neben dem aufgeregten und ausrastenden Zustand immer noch fahren musste. Krank! Wir waren schon ziemlich weit gekommen und lagen gut in der Zeit. Deshalb entschieden wir uns an einem Gletscher anzuhalten und ein Stück nach oben zu wandern. Ich hatte noch nie zuvor einen Gletscher gesehen, aber er sah irgendwie wenig beeindruckend aus – wie eine große Fläche mit Schnee. Es wurde einem mithilfe von Schildern vor Augen geführt, wie groß der Gletscher zu welcher Zeit gewesen ist beziehungsweise wie viel weiter er nach unten reichte. Das war wirklich unglaublich. Wer weiß, wie lange es diesen Gletscher überhaupt noch geben wird… Dabei war es auch dieser Gletscher, der offenbar dem See hinter den Athabasca Falls seine bezaubernde Farbe schenkte. Schon traurig.Leggi altro
Luxus
30 settembre 2019, Canada ⋅ ⛅ 0 °C
Als wir schließlich in unserer Unterkunft ankamen, waren wir superhungrig. Wir hatten zwar auf unserem Weg bei einem schönen Aussichtspunkt angehalten und ein paar Snacks verdrückt, aber das war nun auch schon wieder eine ganze Weile her. Wir checkten ein. Das Zimmer wirkte auf den ersten Blick etwas weniger einladend, als ich erwartet hatte. Allerdings hatten wir ein 4-Bett-Zimmer komplett für uns, was natürlich ziemlich cool war. So musste keiner oben schlafen. Außerdem war der Ausblick aus dem kleinen Fenster wunderschön. Wir konnten direkt auf Bäume und Berge schauen. Auch die Waschräume waren absolut top und nicht weit von unserem Zimmer. Wir checkten natürlich als erstes das WiFi und ich wollte dringend duschen. So ohne Trockenshampoo fühlte ich mich recht unwohl, da meine Haare unter der Mütze nur noch schneller fettig wurden. Bäh! Bei Bella funktionierte das Internet irgendwie nicht. Aber das war der Moment für mich, herauszufinden, dass man eine WiFi-Verbindung via Bluetooth anderen freigeben konnte. Cool. Ich lerne immer mehr über mein Telefon. :D Als ich von der sehr erholsamen Dusche zurückkam, machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Wir wussten, dass im Hostel direkt ein Restaurant integriert war und begaben uns dorthin. Insgesamt waren die Gemeinschaftsräume des Hostels schön groß und geräumig und sahen dennoch gemütlich aus. Das Restaurant hatte einen tollen Ausblick und wir gönnten uns ein teureres Essen dort. Ich nahm auch noch ein Bier dazu, das überraschend gut schmeckte. Meine Pasta Alfredo und das Knoblauchbrot dazu waren ein Gedicht. Bella hatte einen Chickenburger, hätte sich aber, nachdem sie mein Essen gesehen hatte, lieber nochmal umentschieden. Das war wirklich gut. Bella ist dann zur Rezeption und hat ihr WiFi-Problem angesprochen. Das lief in etwa so ab (wild übersetzt):
Der Typ: „Gib mal dein Telefon, ich mach das.“
Bella: „Ich glaube nicht, dass du das fixen kannst.“
Der Typ reicht ihr das Telefon: „Hier.“
Bella: „Was? Wie hast du das denn jetzt gemacht?“
Der Typ grinst: „Egal in welchem Hostel auf der Welt du bist, du kannst immer diese Adresse in deinen Browser eingeben und dann funktioniert’s.“ (Damit wurde die Seite aufgerufen, auf der man den AGB/Datenschutzbestimmungen zustimmen muss.)
Bella: „Boah, krass!“
Anschließend haben wir noch angefangen Kill the Boss zu gucken und ein bisschen unsere unzähligen Fotos sortiert. Ich war allerdings schon so ausgelaugt, dass ich immer wieder kurz weggenickt bin, bis wir schließlich beide entschieden, den Film abzubrechen und schlafen zu gehen. Am nächsten Morgen ging es mir nicht so besonders gut. Ich fing ziemlich früh an, zu arbeiten und überlegte schon, den Tag eventuell im Hostel zu verbringen. Wir hatten erst den Plan gehegt, an dem Tag etwas in der Nähe zu machen, dann wollte Bella allerdings unbedingt zu einem bestimmten See, den man wohl definitiv gesehen haben müsste. Ich war mir da nicht so sicher. Wir müssten dafür nochmal 40 Minuten zurückfahren und wenn ich an lange Autofahrten dachte, dann wollte ich eigentlich lieber nicht mit. Naja, erstmal frühstücken. Aber wo war nochmal die Küche? Wir stromerten umher und wussten es einfach nicht mehr. Dann fragte ich an der Rezeption nach und wir wurden (nur verbal) zu einer gut ausgestatteten großen Küche geleitet, an die ein gemütlicher Essensraum angrenzte. Nach dem Essen war ich schließlich entschlossen, mitzufahren. Man ist ja eben doch nur einmal da – zumindest erstmal. Außerdem konnten wir die näher gelegenen Sachen auch noch am nächsten Tag machen. Da mussten wir eh auschecken und bis 4.00 p.m. aus dem Park raus sein, damit wir nichts nachzahlen brauchten. Somit war es cleverer da in der Nähe zu bleiben.Leggi altro
Enttäuschung und Glück
1 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 2 °C
Wir machten uns also auf den Weg zum Moraine Lake. Da der Lake Louise, der ebenfalls sehr schön sein sollte, quasi auf dem Weg lag, entschieden wir uns dazu, den auch gleich noch mitzunehmen. Wieso auch nicht? Um eventuell doch noch ein paar mehr wilde Tiere zu sehen, fuhren wir, statt auf dem großen Highway, auf einer deutlich weniger befahrenen Straße in Richtung Lake Louise. Leider hatten wir bezüglich des Wilds keinen Erfolg. Doch das war nichts gegen die Enttäuschung, die danach folgte. Vor der Route, die rauf zum Lake Louise führte, war ein Parkplatz, an den einige Geschäfte angrenzten und davor stand bereits ein Schild, das besagte, dass irgendein Parkplatz bereits voll wäre. Wir verstanden nicht ganz und fuhren einfach weiter. Wir kamen beim Lake Louise an, oder besser gesagt am Parkplatz und wurden auch reingewunken vom ersten „Platzanweiser“, die danach träumten allerdings ein bisschen, weswegen wir falsch durchgewunken wurden. Der letzte Mann in Warnweste winkte uns dann schließlich nett zu und zeigte Richtung Ausfahrt. Er dachte vermutlich, wir wollten wieder fahren und wir hatten auch nicht wirklich eine Möglichkeit zu wenden. Ich machte also nur eine fragende, verzweifelte Geste, aber wir hatten keine andere Wahl und mussten die Straße wieder zurückfahren. Naja, wenn schon nicht zum Lake Louise, dann doch bitte wenigstens zum Moraine Lake. Als wir allerdings an der Straße vorbeikamen, die dorthin führte, war diese gesperrt, weil der Parkplatz voll war. Na toll. Ich weiß wirklich nicht, welche magischen Worte die Leute im Auto vor uns gesagt hatten, aber wie durch ein Wunder wurden sie durchgelassen und durften passieren. Wir fragten ebenfalls nach, auch, ob wir vielleicht einfach warten konnten. Er meinte, das sei nicht möglich und wir sollten stattdessen ein Shuttle nehmen. Ziemlich angefressen fuhren wir weiter und machten bei den Geschäften unten eine Pause. Dort war auch eine Toursiten-Info, die wir wegen des Shuttles aufsuchten. Die Dame am Schalter gab uns die nötigen Infos. Für den Shuttle-Bus nach Lake Louise und Moraine Lake mussten wir insgesamt 10 $ bezahlen. Ich fand das frech. Nach einiger Zeit sah ich dann allerdings ein, dass die Leute ja auch nichts dafür konnten, wenn die Parkplätze voll waren. Also was soll’s?! Wir schauten uns noch die Souvenirshops an und holten uns einen Kaffee/Chai Tea Latte. Dann fuhren wir mit dem Auto ein kleines Stück den Highway zurück zur Shuttle-Station. Dort angekommen besserte sich unsere Laune zunehmend, denn die Shuttlebusse hatten wir bereits einen Tag vorher schon gesehen und nicht zuordnen können. Es waren alte amerikanische Schulbusse. Das war ja dann doch schon wieder ziemlich cool. Wir hatten in den Shops zuvor extra unser Bargeld gesichert, damit wir noch genug für den Shuttle haben würden. Nicht, dass es daran scheitert. Als wir die Tickets schließlich kaufen wollten, sahen wir, dass es genau andersherum war. Nur Kreditkartenzahlung. Ich erzählte den beiden Verkäufern, dass wir extra unser Bargeld gespart hatten und sie mussten lachen. Der Mann meinte „Yeah, we’re a little different in Canada.“😅 Wie recht er hat! Dann stiegen wir in den Bus zum Lake Louise. Eigentlich waren wir uns gleich einig, dass wir hinten sitzen wollten. Die coolen Kids sitzen ja immer hinten.😉 Als dann aber die anderen Fahrgäste alle weit vorne saßen, waren wir uns plötzlich nicht mehr ganz so sicher. Naja. Es rumpelte ganz schön, aber es war doch ziemlich cool, mal in so einem Bus mitzufahren. Bei den brutalen Huckeln waren wir wirklich froh, dass wir schon so viel von unseren Heißgetränken intus hatten, sonst wären sie ganz sicher auf unseren Hosen gelandet. Bis Lake Louise dauerte es nicht besonders lange. Wir stiegen aus, bedankten uns natürlich beim Busfahrer und machten uns auf den kurzen Weg zum See. Riesig und türkisblau lag der traumhafte Lake Louise schließlich vor uns – und strahlte mehr als alle anderen Seen, die wir bis hierher gesehen hatten. Das musste allerdings vor allem daran liegen, dass sich die Sonne an diesem Tag von ihrer schönsten Seite zeigte. Das Glitzern des Wassers verzauberte einen richtig. Ich bekam Lust, mit einem Kanu auf dem See umherzupaddeln, wie es einige andere taten. Allerdings war es auch schon vergleichsweise spät und im Endeffekt wäre es doch wieder nur zu teuer gewesen. Also gab ich mich mit dem Blick von der Seitenlinie zufrieden, über den man sich wirklich nicht beschweren konnte.Leggi altro
Perfektion
1 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 3 °C
Wir kauften unser Shuttle-Ticket zum Moraine Lake und schwangen uns wieder auf die hinteren Plätze, immer noch der Überzeugung, dass dort die coolen Kids sitzen müssten. Haha. Diesmal bekamen wir auch Gesellschaft dort hinten, aber der Bus war auch insgesamt deutlich voller. Ich war wirklich super gespannt, was mich erwarten würde. Die Fahrt dauerte fast eine halbe Stunde. Bella döste ein bisschen, ich sortierte Fotos aus. Dann kamen wir oben an. Schon von weiter weg imponierte mir dieser See noch mehr als der Lake Louise. Davor waren Felsen, es gab ein bisschen Treibholz am Rand und die Bergformation dahinter war atemberaubend – von der strahlenden Wasserfarbe natürlich ganz zu schweigen.🤩 Wir gingen ein Stück am Ufer entlang, bestaunten die Schönheit und machten Fotos. Einige Leute kletterten auf den Felsen herum, aber ich erkannte irgendwann, dass es einen Rundgang geben musste, denn da waren zu viele. Die konnten nicht alle bis da hochgeklettert sein. Wo Bella dann also schon fast den Rückweg antreten wollte, meinte ich, dass es da noch einen Weg nach oben geben müsste. Wir fanden ihn dann auch recht schnell und ich kann nur sagen, welch ein Glück. Hier hätten wir wirklich was verpasst. Nämlich die Perfektion, die sich uns von dort oben bot. Es war einfach ein unbeschreibliches Wow-Gefühl. Die Bilder geben zwar die Schönheit irgendwie wieder, aber es ist einfach noch eine Million Mal umwerfender, das live gesehen zu haben. Es war wirklich unfassbar schön.😍
Als wir uns nach vielen Fotos und Liebesbekundungen schließlich langsam von dem bezaubernden Anblick und dem See verabschiedeten, gingen wir zum Bus, der uns zurückbringen sollte. Wir mussten eine ganze Weile warten. Ein Bus war gerade schon abgefahren und die nächste Schlange stand schon in den Startlöchern. Da unser Bus sowohl Leute transportierte, die zurück zum Lake Louise wollten, als auch die, die wie wir zum Highway gebracht werden mussten, versuchte ein sehr lustiger Mann herauszufinden, wie Viele am anderen See ihr Auto stehen hatten. Er nahm sich wirklich viel Zeit, spaßte herum und sagte uns auch, was für ein Glück wir hätten, dass wir den See bei einem solch tollen Wetter erlebt hätten. Wenn hier sonst Schnee lag, waren es üblicherweise eher so um die - 30 Grad und die Sonne schien auch nicht so oft. Heute waren es sogar über 0. Wir sind richtige Glückspilze. Er versuchte etwa 20 Mal herauszufinden, wie viele Leute denn nun zu Lake Louise mussten, aber einige unserer Mitfahrer schienen ihn einfach nicht richtig zu verstehen und es schnellte jedes Mal eine andere Anzahl an Händen nach oben. Der Mann nahm es mit Humor und machte seine Scherze. Schließlich kapitulierte er und meinte, er wisse auch nicht mehr, wie er uns helfen könne und er gäbe nun einfach eine Anzahl durch. Er gratulierte uns noch, weil wir der erste Bus in dieser Saison gewesen wären der das geschafft hätte. 😂 Herrlicher Mann! Wir saßen dieses Mal übrigens ganz vorne und dachten darüber nach, dass wir nun die Streber wären und ob es in Kanada vielleicht cool ist, ein Streber zu sein…🤔
Mit einem tollen Gefühl ging es dann schließlich zurück zu unserem Auto.Leggi altro
Das billigste Bier
1 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ -3 °C
Auf dem Weg ins Hostel hielten wir noch im Supermarkt an und kauften uns Nudeln, Pesto und Käse zum Abendessen. Die verdrückten wir, so richtig geil hat es allerdings nicht geschmeckt – alles sehr nüchtern. Naja, Hauptsache was im Magen. Zurück auf dem Zimmer wollte ich noch ein kleines bisschen arbeiten. Während ich gerade schaute, wie viele Stunden ich in dieser Woche bereits geschafft hatte, wurde mir bewusst, dass erst Dienstag war. Der Plan war, am nächsten Tag nach Calgary zu fahren und dort das Auto abzugeben. Allerdings fiel mir auf, dass wir das Auto ja bis Donnerstag gemietet hatten.🤣 Das kommt davon, wenn man alle Sachen im Halbschlaf bucht. Da hatten wir dann erstmal wieder nen schönen Lachanfall.😂 Wir haben dann überlegt, was wir machen wollen. Noch eine Nacht hierbleiben? Oder in einer anderen Unterkunft? Oder vielleicht trotzdem schon nach Calgary fahren? Wir müssten schließlich nochmal Eintritt bezahlen, wenn wir hierblieben… Ohje!🤦♀️ Wir haben uns dann aber recht schnell dazu entschieden, den einen Tag mehr in Banff dankend anzunehmen und sind lachend zum Thresen vorgelaufen. Dort saß wieder der gleiche Typ, der auch schon Bellas WiFi-Problem gelöst hatte und strahlte uns schon an. Zu seinem Kollegen meinte er zum Spaß, dass wir nur Stress machen und dass er uns ja nicht vertrauen sollte. 😅
Wir erklärten ihm unser Problem und wollten noch eine Nacht buchen. Er suchte uns einen Preis raus und Bella meinte schon, einen günstigeren gefunden zu haben. Er meinte „Zeig mal!“ und Bella wollte schon ins Zimmer losschießen, um ihr Handy zu holen, als er zu mir meinte „Ich glaube, sie hat nicht an die Steuern gedacht.“ Ich rief Bella nur „Steuern, Bella!“ hinterher, da kam sie schnurstracks wieder angelaufen und wir bezahlten brav die 91 $ für eine weitere Nacht – alle am Lachen.😂
Ich schrieb noch einmal mit Valentin und schlug ihm vor, dass er uns morgen auf einen Trail begleiten könnte, wenn er Lust hätte und dass wir nochmal kurz in der Bar reinschneien würden. Er antwortete recht zügig, dass er jemand anderen kennengelernt hätte im Hostel und dass die beiden uns gern begleiten würden. Also verabredeten wir uns für den nächsten Vormittag, mehr oder weniger verbindlich. Bella und ich gingen dann nach unten. Die Kneipe war kleiner, als ich sie mir vorgestellt hatte, aber hatte Charme. Ein Billiardtisch wurde zu einer Tischtennisplatte umfunktioniert und es wurde gespielt. Eigentlich war Open Mic Night, aber wie das eben immer so ist, hat keiner was gemacht. Wir gingen zur Bar und ich fragte den Barkeeper, ob er uns ein Bier empfehlen könnte. Natürlich war es fast das Teuerste, der Ärger!😅 Es gab eines für 3,75 $, für das sich Bella entschied und ich dachte mir, dass es doch schön wäre, die Erfahrung eines schlechten Bieres zu teilen. Ihr könnt euch vorstellen, wie groß die Enttäuschung war, als ich bemerkte, dass das Bier gar nicht so schlecht war.😀 Während wir tranken, beobachteten wir die Tischtennisspieler und dachten darüber nach – da ja Open Mic Night war – unseren tollen Song vorzutragen oder einfach irgendwelche Geschichten auf Deutsch zu erzählen und laut zu lachen, damit einfach alle mitlachten.😄 Natürlich haben wir das nicht gemacht. Aber irgendwann kam der coole Typ von der Rezeption nach unten und spielte ein paar schöne Lieder mit seiner Gitarre.😊 Wir hatten unser Bier dann aber auch schon ausgetrunken und machten uns in Richtung Bett auf. Bella fiel nahezu sofort in den Schlaf. Ich schaute noch eine Folge Suits und bin dann auch in meine Träume versunken.😴Leggi altro
Die Neuen
2 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 5 °C
Ich war am nächsten Morgen sehr produktiv und arbeitete, Bella verfasste währenddessen einen Footprint. Eh wir uns versahen, war es bereits 11.00 a.m. und ich schrieb Valentin, dass wir uns in den nächsten Minuten zum Frühstück in die Küche begeben würden. Etwa 45 Minuten hatten wir es dann endlich geschafft.😅 Als wir dort saßen, kamen die beiden schließlich unten vorbei. Valentin begrüßte uns gleich typisch französisch – Küsschen links, Küsschen rechts. Sein Freund Chris wirkte etwas verhaltener. Er hatte ein Wacken-Shirt an, weswegen ich erst einmal davon ausgegangen bin, dass er Deutscher sein könnte. Sein Englisch klang aber nicht so deutsch, deswegen war ich mir nicht mehr so sicher. Wir verabredeten uns eine halbe Stunde später in der Lobby, um gemeinsam aufzubrechen. Ich fragte Chris dann nochmal woher er kam und es stellte sich heraus, dass er doch Deutscher war – aus Heidelberg. Wir machten uns auf den Weg in Richtung der Cave and Basin Historic Site und erwarteten Großes.Leggi altro
Wo ist denn jetzt diese Höhle?
2 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 7 °C
Gerade einmal 5 bis 10 Minuten waren es mit dem Auto. In der Zeit tauschten wir erstmal wieder die grundlegenden Details aus. Woher kommst du? Was machst du? Wie lange bleibst du noch? Chris war bereits für sieben Monate in Kanada und wird im Oktober wieder zurück nach Deutschland gehen und sein Referendariat anfangen - wo, weiß er derzeit noch nicht. Er wird Chemie- und Biologielehrer am Gymnasium. Cool. Valentin kommt aus dem Südosten Frankreichs und ist für eine längere Zeit unterwegs. Er hat vor, die gesamte Westküste Amerikas hinunterzureisen, bis Südamerika – ein noch längerer Trip als unserer. Nach den Nationalparks macht er sich nach Alaska auf, wo ihn eine Familie für einen ganzen Monat bei sich aufnimmt. Ziemlich cool! Auf seinen Reisen möchte er eine Art Kunstprojekt realisieren. Wie das genau aussieht, weiß er auch noch nicht, aber es soll irgendwie Bilder und Sounds miteinander vereinen. Auch cool. Keiner von uns wusste, dass man für diese Cave Eintritt bezahlen muss. Aber 3,50 $ fanden wir alle erschwinglich und so erstanden wir einen bezaubernden kleinen Ahornblatt-Stempel. Wir schauten uns Plakate an, die sich hauptsächlich mit der globalen Erwärmung beschäftigten – den Auslösern und den Folgen. Aber wo war jetzt die Höhle?🤷♀️ Weiß nicht… Oh, ein Kino. Chris und ich setzten uns hinein, während Bella und Valentin noch irgendwo anders herumstromerten. Jetzt rechneten wir mit Input über die Höhle. Aber weit gefehlt – die Doku handelte offenbar von einer Frau, die Eis liebt. Also, nicht das Eis zum Essen, sondern schon so Eis auf Gletschern. Okay, es ging eigentlich um Gletscher, wie toll die sind und wie schade es ist, dass sie schmelzen und sich immer weiter zurückbilden. Eigentlich ein wichtiges Thema und ja, auch sicherlich interessant, aber wo war denn jetzt die Höhle?🙆♀️ Mittlerweile hatten auch Bella und Valentin ihren Weg zu uns auf die Kinocouch gefunden und der Film war vorbei. Wir gingen aus dem Haus heraus, weil wir dachten, draußen müsste die Höhle sein. Dort war ein Wanderweg. Na, das kann doch nicht falsch sein, oder? Ja, äh, doch!😅 Langsam gefielen uns die Jungs. Die schienen genauso ahnungslos zu sein wie wir.😂 Auch so schien die Chemie zu stimmen in unserem Grüppchen. Der Weg, den wir gegangen waren, hielt eine hübsche Aussicht für uns bereit. Nach langem Hin- und Hergelaufe fragten wir andere Leute, wo denn die Höhle sei. Keine Ahnung, warum wir die zuvor noch nicht gefunden haben, es war super eindeutig ausgeschildert.😅 Vier Blindfische auf Reisen.😂
Der Weg dahin sah cool aus. Bella und ich gingen hinein und dann… war da eine winzige kleine Höhle mit Wasser, in die durch ein Loch oben Licht fiel. Ja, die Wasserfarbe war schön. Ja, die Höhle sah schon interessant und hübsch aus. Aber ich hatte mir das Ganze einfach etwas größer und eindrucksvoller vorgestellt. Mein Fehler.😅 Wir standen dann dort trotzdem ein bisschen herum und betrachteten die Mini-Höhle immerhin aus jeder Perspektive, die möglich war, bevor wir wieder hinausgingen. Nebenan war noch ein großer Raum mit einer Ausstellung über die Geschichte der National Parks, die Ureinwohner und Erderwärmung. Eine Art ansehnlicher Image-Film zum Nationalpark lief dort auf vier riesigen Bildschirmen. Das sahen wir uns an. Danach beschlossen wir, diese Sehenswürdigkeit hinter uns zu lassen. Ich schlug den beiden vor, noch weiterhin mit uns zu kommen, da wir noch an den Minnewanka Lake fahren wollten. Sie stimmten freudig zu, da sie sich schon vorher überlegt hatten, uns einfach zu fragen, was wir danach machen würden. Das passte uns gut. Der Trail am See war zumindest von Juli bis zum 15. September nur zu viert und mit Bärenspray in der Hinterhand zu betreten. So lange war der 15. September nun noch nicht her. Gut, wenn man zwei Leute dabei hat, die man den Bären im Ernstfall zum Fraß vorwerfen kann.😂 Kleiner Scherz.😋 Aber da das ja nun wirklich notwendig werden könnte, dachten wir uns, es wäre wohl besser, den beiden schnell mal unser Liedchen beizubringen, damit wir gemeinsam was trällern können auf unserem Weg.😅 Wir hauten uns so sehr weg, das wir es kaum zustande brachten. Die Jungs fanden es glaub ich schon ein bisschen gruselig, aber doch auch sehr lustig. Hahaha. Genau der richtige Mix. Da wir eine deutsche und eine englische Strophe hatten, forderten wir Valentin dazu auf, doch bitte auch noch eine französische Strophe zu dichten, bis wir am See ankamen. (Er hatte etwa 10 Minuten.😀) Aber er tat es. Und die Strophe ist nicht mal schlecht. Ich würde sogar fast soweit gehen, zu behaupten, dass sie besser ist als unsere.😄
Okay, ich will euch nicht auf die Folter spannen, ihr möchtet doch den Text bestimmt wissen?! Valentin hat ihn mir im Austausch gegen unsere deutsche Strophe später aufgeschrieben:
„Grand frère poilu, grand frère poilu
M’attaque pas, m’attaque pas
Ma chaire ne pas bonne, ma chaire ne pas bonne
Et chui sympa, et chui sympa“
Übersetzt in etwa: „Großer haariger Bruder, greif mich nicht an, meine Taschenlampe funktioniert nicht so gut und ich bin sehr nett.“🤣🤣🤣
Mit diesen tollen Strophen in der Tasche, waren wir auf jeden Fall gewappnet für die Wanderroute am Lake Minnewanka.💪Leggi altro
Follow the Poop!
2 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 8 °C
Der Lake Minnewanka sah natürlich auch mal wieder bezaubernd schön aus. Er ist der größte See im ganzen Banff Nationalpark – entsprechend konnte man das Ende nicht sehen. Der Berg dahinter (Gibt es hier eigentlich nur Seen mit Bergen dahinter? – Ja!) sah auch schon wieder viel zu hübsch aus. Glücklicherweise machten die Jungs genauso gerne Fotos wie wir. So marschierten wir den Trail entlang und genossen eine wunderschöne Aussicht, während wir sehr viel Spaß hatten, viel erzählten, sangen und lachten. Mein persönliches Highlight – neben der Aussicht und dem wunderschönen Trail insgesamt – war die überaus anhörliche Performance von Britney Spears‘ Song „Toxic“, die Valentin zum Besten gab. Und dieser Song ist wirklich die wohl schlechteste Wahl, um etwas a capella zu singen. Herrlich!😃 Sie erzählten uns außerdem, dass sie bereits zwei Mal einen Weg ganz in der Nähe von Banff gegangen waren, auf dem man sehr oft (tja, wie hießen die Tiere jetzt?...sowas wie) Hirsche/Rehe entdecken kann. Um die Tiere zu finden, folgten sie treu dem Motto „Follow the Poop!“😂 Also immer der Kacke nach. Das fanden wir so schön, dass wir das unbedingt als Footprint-Titel verwenden wollten. Tada!😉 Irgendwann entschieden wir, umzukehren. Der Trail war insgesamt etwa 17 km lang und wir wussten nicht so ganz genau, wie weit wir bisher gegangen waren. Bella schaute auf ihrer Karten-App nach und fand heraus, dass wir gerademal einen Bruchteil geschafft hatten und wir wollten vor dem Einbruch der Dunkelheit auf jeden Fall zurück sein. Also stoppten wir irgendwann, machten ein kleines Päuschen, während Valentin, der einzige Vorbereitete in unserer Gruppe (😀), Wasser und Nüsse mit uns teilte. Auf unserem Rückweg beschlossen wir, gemeinsam Abend zu essen. Was für Deutsche Nudeln mit Pesto, ist für Franzosen offenbar Crêpes. Wir fanden die Idee alle super und so shoppten wir im Supermarkt alles, was wir dafür brauchten. In der Hostelküche verbreiteten wir ein ganz schönes Chaos.😅 In drei Pfannen machten wir die Crêpes, Valentin war definitiv am erfolgreichsten und schnellsten – aber das müssen die Gene sein.😋 In eine weitere Pfanne hauten wir Bacon und Champignons. Nice! Mit Käse, Frischkäse und Ei waren die Crêpes unglaublich geil.🤩 Jeder von uns aß noch mindestens einen süßen mit Erdnussbutter, Schokolade, Banane und Ben & Jerry’s Eis (Salted Caramel & Almond – geil!). Ich probierte auch noch die von Valentin empfohlene Kombi mit Zucker und Zitronensaft, die deutlich leichter und super lecker war. Yummi. Nachdem wir uns so richtig die Bäuche vollgeschlagen hatten, waren noch immer etwa 10 Crêpes übrig. Die Jungs hatten maßlos übertrieben.😄 Wir entschieden uns eine halbe Stunde später nochmal in der Lobby zu treffen, um eventuell etwas zu spielen. Nach langem Überlegen haben wir uns schließlich für „Wer bin ich?“ entschieden, wo einfach jeder einen Zettel mit einer bekannten Person auf die Stirn geklebt bekommt und erraten muss, welche das ist. Ich brauchte – wie fast immer bei diesem Spiel – am längsten.😁 Aber komm auch erstmal auf Caesar!😅 Danach sind wir dann ins Bett verschwunden.Leggi altro
Danke, Avis!
3 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 7 °C
Heute Morgen klingelte mein Wecker bereits um 7.30 a.m., eigentlich wollte ich sogar noch eher anfangen zu arbeiten, allerdings war ich bis etwa 1.30 a.m. wach und habe Suits geschaut, weil ich noch nicht so ganz müde war. Gegen 7.45 a.m. habe ich dann tatsächlich angefangen, langsam wach zu werden und zu arbeiten. Bella wurde dann auch langsam wach, lungerte noch etwas rum und war duschen. Um 11.00 a.m. mussten wir auschecken. Das nutzten wir auch bis zur letzten Sekunde aus. Danach waren wir mit den Jungs zum Frühstück verabredet. Glücklicherweise bekamen wir von unserem Lieblingsrezeptionisten nochmal eine Karte, um überhaupt nochmal in die Küche zu kommen. Dort saßen Valentin und Chris schon. Die beiden waren schon fertig mit dem Essen, war ihnen wohl doch etwas zu spät gewesen. Bella aß auch etwas. Mir war ziemlich übel und es ging mir nicht so gut, deswegen habe ich nur Tee getrunken. Wir haben uns über Musik unterhalten und gemeinsam einige interessante Songs angehört. Es war wirklich entspannt und angenehm. Irgendwann starteten die Jungs dann bereits damit, sich Mittagessen zuzubereiten, bevor sie sich auf den Weg zu einer Gondel im Park machen wollten. Währenddessen waren wir bereits vertieft in Planung. Die beiden Mädels, die wir im Hostel bei den Athabasca Falls getroffen hatten, teilten uns ihren Plan mit und uns wurde bewusst, dass es wirklich schwierig werden könnte, pünktlich wieder in Banff zu sein, damit sie uns mitnehmen konnten. Das Auto mussten wir ja in Calgary abgeben. Es war ein Hin und Her und Auf und Ab. Schließlich fand Bella jedoch heraus, dass es in Banff eine Avis-Station gibt. Da wir unser Auto bei Avis gemietet hatten, wollten wir dort nachfragen, ob wir das Auto nicht vielleicht einfach in Banff abgeben könnten. Dann würden wir uns den Weg nach Calgary sparen und stünden nicht vor dem Problem, von Calgary nach Banff zurückzumüssen. Da wir in diesem Fall auch noch Unterkünfte für die nächsten Nächte buchen müssten, wollten wir uns lieber beeilen und verabschiedeten uns eher hastig von Valentin und Chris, was ich im Nachhinein doch etwas schade fand, weil wir die Zeit gemeinsam sehr genossen hatten und die beiden ja vielleicht nicht nochmal sehen würden. Aber naja, da waren wir nun gegangen und auf dem Weg zur Vermietung. Dort angekommen stand ein Schild da, dass der Mitarbeiter erst in etwa einer halben Stunde zurück sei. Kein Problem für uns – da waren Souvenirshops daneben.😁 Als wir dann kurz nach 1.10 p.m. wieder hingingen, war die Uhr, die anzeigte, wann er zurück sein würde, wieder weitergedreht und wir fühlten uns veräppelt. Dann stand allerdings ein Mann in der Nähe – keine Ahnung, wie er dort reingehörte – und fragte uns, ob wir zu Avis wollen. Wir bejahten und er rief den zuständigen Mitarbeiter kurzerhand an, damit er kam. Wir teilten ihm unser Anliegen mit und rechneten damit, dass es entweder nicht möglich wäre oder horrende Kosten auf uns zukommen würden. Er sagte allerdings nur, dass er den Abgabeort geändert hätte und reichte mir die Unterlagen zurück. Wir konnten nicht fassen, dass das alles war, aber er meinte, wir müssten später das Auto einfach in die Garage fahren und bei ihm den Schlüssel abgeben und das war’s. Nice! Wir offenbarten ihm unsere Liebe, er lachte und alle waren glücklich.😊Leggi altro
Old Spaghetti Factory
3 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 7 °C
Gleich neben der Autovermietung war ein Restaurant, das mir schon eher auf der Karte aufgefallen ist – die „Old Spaghetti Factory“. Yummi! Wir waren nach der positiven Info der Autovermietung total in der Stimmung für gutes Essen, also gingen wir dorthin. Die Preise sahen noch einigermaßen vertretbar aus auf der Karte, sodass wir uns dazu entschieden, reinzugehen. Es war groß und relativ leer, aber sah gemütlich aus. Wir wurden zu unserem Tisch gebracht und bekamen eine Karte. Nicht lange danach brachte uns der Kellner außerdem ein Brettchen mit einem Baguette und Kräuterbutter darauf sowie Wasser. Ich bestellte noch ein Bier, das im Angebot war. Schon da war klar, dass der Kellner ziemlich fix unterwegs war. Wir fanden heraus, dass in dem Preis für den Hauptgang auch gleich ein Salat, das Baguette, die Kräuterbutter und ein Dessert inkludiert waren. Dafür war der Preis ziemlich gut. Der Salat kam auch prompt. Nichts krasses, aber okay. Bella war recht schnell fertig, ich brauchte ein bisschen länger und der Kellner wollte mir schon fast den Teller wegreißen.😅 Dann kam der Hauptgang und ich machte Platz und hielt meinen Salatteller in den Händen, um ihn aufzuessen. Das Essen sah guuuut aus. Dann war es allerdings recht ernüchternd – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich würzte nochmal nach, dann war es doch noch ziemlich lecker. Kaum waren die Teller leer, stand der Mann wieder vor uns und fragte, ob wir für Dessert bereit wären und brachte uns schon kurz darauf das Eis. Wir hatten kaum unser Eis vertilgt, da stand er bereits wieder vor uns und fragte, ob wir noch was bräuchten. Als ich verneinte, bot er gleich die Rechnung an. Naja, auch nicht schlecht. Zumindest würde er nicht jede Minute an unserem Tisch stehen, nachdem wir bezahlt hätten. Als er fertig war, entspannten wir also noch ein bisschen. Jeder ging sich nochmal die Nase pudern und dann ging’s weiter für uns in Richtung Hostel.Leggi altro
Banff International Hostel
3 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 6 °C
Der erste Eindruck war schon einmal etwas schlechter als der des anderen Hostels, allerdings noch total okay. Glücklicherweise konnten wir gleich einchecken, obwohl es eigentlich noch zu früh war, also trugen wir unsere Sachen nach oben zu unserem Zimmer. Als die Magnetkarten nicht funktionierten hatten wir erstmal wieder einen Lachflash. Das Zimmer war auch einfach das, was am weitesten von der Rezeption entfernt war. Ich bin also den ganzen Weg wieder runter und dort wurde das Problem geregelt. Das Zimmer ist total okay. Es ist glaube ich ein 10- oder 12-Bettzimmer. Nicht so luxuriös wie ein Zimmer für uns, aber immerhin direkt ein Badezimmer integriert. Aber es stank ein bisschen nach Stinkefuß.😅 Ich hoffte, dass wir in der Nacht die Fenster auflassen können.Leggi altro
Wie tankt man denn hier?
3 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 7 °C
Bevor wir das Auto zurückbringen konnten, mussten wir noch tanken. Wir wussten allerdings nicht mal, was wir tanken müssten. Das erste Mal getankt hatten wir auf dem Icefields Parkway, dort gab es allerdings den vollen Service und jemand anderes entschied, welchen Sprit wir tankten. Nun standen wir alleine da. Ich kramte das Handbuch raus, in dem ich bereits nachgelesen hatte, dass das Zeug, das wir tanken müssten, kein Methanol und höchstens 15 % Ethanol enthalten dürfe. Aha.😅
Ich nahm das Buch und ging in die Tankstelle hinein. Dort musste ich die Mitarbeiterin fragen, was wir tanken müssten. Sie schaute sich das Auto an und meinte, dass es in der Tankklappe stehen müsste und wir vermutlich das „Normale“ brauchen würden. Normal? Und welches soll das sein? Die 87. Ok. Wir werden sehen. Ich ging raus und wir öffneten den Tankdeckel. Da eröffnete Bella mir, dass sie noch nie getankt hätte.🤣 Selbst ich hatte schon einmal getankt. Nicht, dass ich mich daran erinnern könnte.😂 Und dann funktionierte das auch irgendwie alles nicht so, wie wir dachten. Es passierte einfach nichts. Wir waren ratlos und mussten schon wieder ziemlich lachen. Ich fragte einen jungen Mann von der Zapfsäule nebenan. Er konnte uns allerdings auch nicht wirklich helfen. Dödüm. Irgendwann fiel uns ein, dass wir vorne auf einem Schild gelesen hatten, dass man erst bezahlen müsste. Also schob ich kurzerhand meine Kreditkarte rein und da konnte man sich einen Maximalbetrag aussuchen. Hm. Heißt das jetzt, dass das Ding nicht vorher von alleine stoppt oder war das einfach die Sicherheit, dass man nicht mehr ausgibt, als man will? Egal! Erstmal 100 $ eingeben, wird schon passen.🤷♀️ Und ja, das hat es dann auch. Alles hat gut funktioniert und wir mussten gerademal 30 $ zahlen – laut Kassenzettel, die Kreditkartenabrechnung warte ich lieber noch ab.😅Leggi altro
Die süße Stadt Banff
3 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 7 °C
Wir brachten das Auto zurück und waren ein bisschen traurig, weil wir damit auch Flexibilität und Freiheit verloren hatten. Allerdings bekamen wir so auch mal die Motivation, uns Banff einmal genauer anzusehen. Die süße Stadt war ganz klar für Touristen ausgelegt, allerdings gibt es hier – anders als in Jasper – auch Einheimische, die in Straßen wie der Bear Street oder der Otter Street wohnen dürfen. Einfach süß.😊 Die Häuser hier sind auch fast alle malerisch. Wie Chalets fügen sie sich prächtig in die Umgebung der Rocky Mountains ein. Schon ein knuddeliges Örtchen. Aber dennoch sind natürlich viele Touris unterwegs, die von einem Souvenirshop zum nächsten jagen können. (Sowas machen wir natürlich nicht!😉) Naja, Charme hat die Kleinstadt allemal – mit oder ohne Gewusel.Leggi altro
Jack und Buddel voll Rum
3 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 4 °C
Nach einer Weile fühlte ich mich nicht mehr so in der Stimmung, in der Stadt umherzulaufen. Wir stoppten noch kurz am Supermarkt und gingen dann zu unserem neuen Schlafplatz. Ich schnappte meinen Laptop und mein Akkupack, Bella ihr Handy, und wir gingen in den Aufenthaltsbereich, der deutlich kleiner ausfiel als in unserem Hostel zuvor. Lediglich ein paar kleine ungemütlich aussehende Tische mit Stühlen und eine ziemlich kleine Ecke mit Couches, in die vielleicht mit Hängen und Würgen 15 Leute gepasst hätten – kaum mehr als in meiner WG zu hause. Die Couches sahen definitiv einladender aus als die Stühle und so gingen wir in die Fernseh-Ecke. Dort saßen zwei Typen und ich grüßte nett. Wir kamen ins Gespräch. Die üblichen Fragen wurden abgegrast: Wo kommt ihr her? Was macht ihr hier? Wie lange seid ihr schon da? Wie lange wollt ihr noch bleiben? Allerdings war einer der beiden, Jack, schon richtig schön besoffen und lallte mit seinem britischen Akzent Dinge in unsere Richtung, die wir nicht verstanden. Zwischendurch wurde er irgendwie ein bisschen beleidigend, entschuldigte sich dann aber immer wieder. Was für ein komischer Typ. Er vergaß auch alle zwei Minuten, was er gefragt hatte und redete immer das gleiche wirre Zeug. Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass er ne schöne Flasche Captain Morgan in der Hand hatte? Keine große zwar, aber so ne kleine, in der man bei uns auch Pfeffi oder eklige Kräuterliköre bekommt. Das Zeug trank er pur und bot uns auch was an. Die spießigen Deutschen lehnten ab. Und überhaupt findet er Deutsche richtig kacke, also eigentlich nicht, aber die Geschichte! Na, ihr wisst schon. Aber eigentlich sind Deutsche gar nicht kacke, aber irgendwie doch. So ganz haben wir es am Ende nicht mehr geblickt. Ich setzte dann meine Kopfhörer auf und arbeitete, Bella schrieb einen Footprint. Nachdem der andere Typ, dessen Namen ich vergessen habe, weg war, fing Jack an wild rumzutelefonieren und irgendwelche armen Leute am anderen Ende vollzusülzen – auch hier blieben Beleidigungen nicht aus. Ich bekam in etwa sowas mit, dass er sich darüber beschwerte, dass er gefeuert wurde und dass das ja an sich kein Problem wäre, aber die so super unhöflich zu ihm waren. Sie hatten ihn gefragt, ob er besoffen wäre (was ich mir in dem Moment wirklich nur zu gut hatte vorstellen können) und das wäre ja eine absolute Frechheit gewesen! Irgendwann war auch er gegangen und wir konnten uns besser unseren Sachen widmen. Da der Fernseher dort Netflix hatte, entschieden wir uns dazu, Harry Potter zu schauen. Der Film lief etwa 10 Minuten, da kam unser Freund Jack zurück. Er meckerte, dass er Harry Potter nicht möge und schaltete einfach irgendwelche Kackmusik auf Youtube an. Ganz nebenbei verkippte er noch nen ordentlichen Schluck Rum und kümmerte sich halbherzig darum, es wegzumachen, indem er einen Flyer drauflegte. Naja. Dann war er wieder weg, telefonierte lauthals mit irgendwem und kam wieder, telefonierte weiter und war einfach nur nervig. Wir sehnten uns in unser altes Hostel mit den netten Menschen zurück. Irgendwann dachten wir, er wäre endgültig weg. Wir schalteten Harry Potter erneut ein und hatten tatsächlich eine ganze Weile Ruhe. Einige andere Leute kamen vorbei, einer blieb schließlich länger sitzen. Aber er kam wieder, allerdings mit Leuten, die ihn bereits kannten – seit gestern oder so.😄 Naja, vier Leute unterhielten sich unglaublich lautstark und als sie sich entschieden hatten, Alkohol kaufen zu gehen, dachten wir, es wäre an der Zeit, sich schnell aus dem Staub zu machen, bevor die laute Bande wiederkommt. Nun liege ich hinter meinem Vorhang in meinem Bett. Fast so als hätte ich Privatsphäre. Krass!😅Leggi altro
Notwendiges Übel
4 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 0 °C
Wir gingen gegen 9.00 a.m. zum Frühstück. Es gab Toast, Marmelade, Cornflakes und Kaffee. Leider keinen Tee, den ich ganz gut gebrauchen konnte. Deswegen musste ich nochmal in die Kälte raus auf’s Zimmer, um meine Teebeutel zu holen. Positiv waren vor allem das Bananenbrot, die Brownies (beides schön klinschig) und ein bisschen Obst (Orange und Melone). Nachdem wir gut gesättigt waren, holte ich Laptop, Akkupacks und Kopfhörer aus dem Zimmer und wir setzten uns in den Gemeinschaftsraum. Ich wollte arbeiten, aber dann kam einiges dazwischen. Erstmal der Kassensturz, der sehr deprimierend ausfiel. Die Nationalparks haben uns wirklich viel gekostet. Außerdem stand bei der DKB, dass ich kein Aktivkunde mehr wäre, was übersetzt bedeutete, dass ich nicht mehr weltweit kostenfrei Geld abheben könnte. Da stimmte was nicht. Ich schrieb dem Kundenservice jedoch sofort und bekam eine sehr rasche Antwort, dass es sich dabei um ein Versehen handeln würde. Na euer Glück, Freunde! O2 hat irgendwie auch mehr abgebucht, als ihnen zustand. Der Sache muss ich ein andermal nochmal nachgehen. Ansonsten habe ich noch ein Madsen-Konzert in 2020 entdeckt, auf das ich unbedingt gehen möchte. Dann habe ich mit Mama telefoniert, die mir die Karte als frühzeitiges Weihnachtsgeschenk angeboten hat (Danke, Mami!😘). Nachdem wir dann geraume Zeit geplaudert hatten, war es schon wieder fast 12.00 a.m. und ich schrieb Chris, mit dem wir uns für heute schonmal grob verabredet hatten. Valentin war diesen Morgen sehr zeitig abgereist, sodass wir ihn leider nicht mehr wiedersehen konnten. Wir verabredeten uns für 1 p.m. mit ihm und ich kam endlich ein kleines bisschen zum Arbeiten. Dann machten wir uns auf den Weg.Leggi altro
Überraschend schön
4 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 7 °C
Wir wollten mit Chris den Trail entlanglaufen, auf dem wir höchstwahrscheinlich die Tiere, die so ähnlich sind wie Rehe/Hirsche, aber anders heißen (😂), sehen würden. Der Anfang war recht unspektakulär, führte jedoch an einem Fluss entlang, dessen Wasser schon wieder diese wunderschöne türkise Farbe hatte – also doch echt schön. Ich hatte gar nicht so viel erwartet, da wir ja sehr in der Nähe bleiben mussten, weil wir kein Auto mehr hatten. Doch irgendwann war der Sundance Canyon ausgeschildert und wir entschieden uns, den auch entlangzuwandern. Das haben wir auch wirklich nicht bereut. Es ging nach oben an einem Bach entlang, der wasserfallartig über die Steine hinablief. Daneben waren Felsen und Waldboden, die von wunderbar grün leuchtendem Moos umgeben waren. Es sah schon wirklich toll aus. An einer Brücke dachten wir zunächst, wir wären am Ende des Trails angekommen. Meine Abenteuerlust stachelte mich allerdings an, mich davon auch wirklich zu überzeugen – und siehe da: Ich fand heraus, dass der Pfad weiterführte. Als ich den beiden das mitteilen wollte, verstanden sie allerdings kein einziges Wort, weil der Wasserfall so laut war. Schließlich folgten sie mir einfach. Der Weg ging wunderschön weiter – über Stock und Stein. Wir trafen auf ein älteres Paar, das von dem Ausblick oben schwärmte. Der Mann hatte heut Geburtstag und hatte sogar schon ein Hufeisen gefunden. Glückskind!😊 Der Ausblick von oben war wirklich schön, aber wir waren uns, als wir ihn sahen, noch nicht sicher gewesen, ob das schon der Punkt war, von dem das Paar gesprochen hatte. Schließlich ging es dann aber einen anderen Pfad zurück, der wieder in den Anfangsteil mündete. Als wir wieder in der Stadt ankamen, hatten wir 3,5 Stunden Wanderschaft und gute Gespräche über Gott und die Welt hinter uns. Kurz vor dem Ende unseres gemeinsamen Weges, sahen wir dann tatsächlich noch die Tiere, in deren Kacke ich bereits getreten war. Sie standen an einem Parkplatz und hatten so gar keine Scheu. Während wir die Tiere aus angemessener Entfernung beobachteten, kam ein junger Mann angelaufen und ist mit seinem Telefon immer näher an die Tiere herangegangen. An sich hätten sie auch wenig Notiz von ihm genommen, allerdings spielte er mit seinem Telefon Geräusche ab, die ein männliches Tier dieser Art nachahmten. Es klang wie ein aufgeregtes Rufen. Die Tiere reagierten, keine Ahnung, ob es Wachsamkeit, Gehorsam oder Angst war. Wir beobachteten das Geschehen mit Ärger. Chris sagte dann auch was, Bella und ich bestärkten ihn und der Mann ließ glücklicherweise davon ab. Danach trennten sich unsere Wege. Wir verabschiedeten uns endgültig von Chris, der den nächsten Bus ins Hostel nahm und gingen einkaufen. Nudeln und Pesto. Ich besorgte mir außerdem Lippenbalsam, überteuerte Handcreme und eine Taschentuchbox (Die haben in diesem Supermarkt keine normale Taschentuchpackungen!🙄). Alles war absolut nötig.Leggi altro
Bester Sänger? Chris Stapleton!
4 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ 4 °C
Zurück im Hostel bereiteten wir unser Essen zu. Mir fiel erstmal die halbe Packung Salz in den Topf, weswegen wir das Wasser noch einmal wegkippen mussten.😅 Die beiden, die neben uns kochten, hatten zwar auch Nudeln, allerdings sah deren Essen irgendwie geiler aus. Der eine hatte große Rigatoni mit Tomatensauce und fett Käse und die andere hatte Spaghetti mit Gemüse-Tomatensauce. Sah echt geil aus. Zumindest war die Küche hier mit mehr als nur Pfeffer und Salz ausgestattet, sodass ich mir neben Pesto und Frischkäse (Bellas Idee – yummi!) noch ordentlich Würze draufknallte: Salz, Pfeffer, italienische Kräuter, Paprikapulver. Das Ergebnis war doch ziemlich schmackhaft. Mit unserer zweiten Portion saßen wir am gleich Tisch mit den anderen beiden und kamen ins Gespräch. Die Namen haben wir nie erfahren, aber der Typ erzählte uns ein paar gruselige Horrorgeschichten aus London und Florida. Danach kamen wir auf das Thema Musik zu sprechen und der Typ hörte nicht auf, von einem Country-Sänger namens Chris Stapleton zu schwärmen.😄 Es war höchst amüsant, weil das Mädel Country nicht ausstehen konnte und der Chris-Stapleton-Groupie einfach nicht akzeptieren wollte, dass jemand anderes Chris Stapleton nicht wie er als den allerbesten Sänger der Welt sehen wollte. Wir hatten viel Spaß und wir haben musikalisch ein bisschen neuen Input bekommen - auch über Chris Stapleton hinaus.😀 Letztlich haben sie uns auch gefragt, ob wir mit zum Song-Bingo in einer Bar kommen wollten, was wir allerdings ablehnten. Die Arbeit war hier zwar keine Ausrede, aber im Hinterkopf hatte ich noch eher das Geld, das man in einer Bar ausgeben würde. Dann bekamen wir von Johanna die Nachricht, dass sie und Maja am nächsten Tag gerne früh um 5.00 a.m. aufbrechen wollen, um gegen 6.00 a.m. am Moraine Lake zu sein und sich dort den Sonnenaufgang ansehen zu können. Uff! Das warf uns in unseren Plänen etwas zurück. Das bedeutete für mich, dass ich früh nicht arbeiten könnte und wir leider auch kein Frühstück mehr mitnehmen könnten. Ich konnte die beiden gut verstehen, damit hatten wir nur nicht gerechnet. Wir überlegten, ob wir einfach mit einem Bus später nachfahren würden, entschieden uns dann aber dagegen. Es wird ja bestimmt schon schön und der Bus würde ja auch nochmal was extra kosten. Augen zu und durch! Ausgerechnet an dem Abend kamen allerdings zwei Jungs aus unserem Zimmer rein, boten uns kostenlos Bier an, brachten gute Stimmung mit und fragten uns, ob wir noch mit ihnen ausgehen wollten.😪 Die beiden sind aus Neuseeland und waren wirklich witzig. Ich war so kurz davor, mir einfach zu sagen „Scheiß drauf, let’s go!“, aber die Vernunft siegte dann doch. Die beiden nahmen noch einen anderen aus unserem Zimmer mit und waren dann schließlich verschwunden, nachdem sie uns noch eine Weile lang gut unterhalten hatten.😅 Ich versuchte noch irgendwas auf die Kette zu kriegen, war aber einfach viel zu müde.
Der Wecker klingelte am nächsten Morgen um 5.00 a.m. und es schien mir viel zu früh. Die Mädels wollten uns 5.30 a.m. abholen und so zogen wir uns an, packten die letzten Sachen ein und machten uns leise aus dem Zimmer. Da kamen uns die beiden Neuseeländer entgegen und mir kam kurz der Gedanke, dass das Timing zum Durchmachen schon perfekt gewesen wäre. Naja, verpassten Chancen sollte man nicht nachweinen, also was soll’s. Mit dem einen der beiden, Lewis, sind wir nun zumindest bei Facebook befreundet, vielleicht trifft man sich nochmal irgendwo.🤷♀️ Unten angekommen, waren die Mädels schon da. Ich wollte nur noch kurz mein Wasserglas runter in die Küche bringen. Dann entdeckte ich, dass da schon das Frühstück vorbereitet war und das hieß, dass natürlich auch die Brownies und das Bananenbrot bereits bereitstanden. Ich schnappte mir Küchenrolle und packte so viel ein, wie ich konnte. Damit hatte ich Bellas Herz dann schon ein bisschen erobert - und mein eigenes gleich mit.😀Leggi altro
Moraine Lake Klappe, die zweite
5 ottobre 2019, Canada ⋅ ⛅ -1 °C
Wir fuhren dann also los in Richtung Moraine Lake, alle hundemüde. Auf dem Parkplatz hatten sich tatsächlich schon wieder ganz schön viele Verrückte versammelt und wir stellten uns dazu und versuchten alle, noch ein bisschen im Auto zu schlafen. Gelang uns auch ganz gut. Johanna gab dann schließlich den Startschuss, das Auto zu verlassen und wir machten uns hinaus in die Kälte. Auf dem Weg auf die Felsen war ich dann doch ganz schön fröhlich aufgeregt, den perfekten See noch einmal zu sehen. Es war total bewölkt, aber auch das Wetter hatte etwas Schönes. Die Wolken hingen richtig in den Bergen und das tauchte das Szenario in eine mysteriöse Stimmung. Während wir dort saßen und den Ausblick genossen, kamen viele Leute vorbei, die sich bemühten ein Selfie zu machen. Irgendwann hatte ich mich quasi als Pärchenfotografin etabliert und spielte schon mit dem Gedanken, Geld dafür zu nehmen.😃 Wir ließen dann schließlich auch noch ein Foto von uns machen und schauten uns das Ganze noch ein bisschen an, bevor wir wieder hinabstiegen und uns endgültig von dem wundervollsten See verabschiedeten. Wir stoppten in Lake Louise und tranken noch einen Kaffee. Außerdem machten wir den Plan, auf unserer Strecke nach Kelowna im Yoho Park an einem See noch einmal anzuhalten. Dort ging es dann auch hin.Leggi altro


































































































































