Far Far Away

September 2019 - February 2020
Hallo ihr Lieben, ihr seht ja, wo ich im Moment unterwegs bin. Ich bin für sämtliche Reisetipps oder etwaige Unterkunftsvermittlungen zu Freunden auf meiner Reise dankbar! 😊 Read more
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  • Day 10

    Hängen

    September 20, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 25 °C

    Wir haben den Tag hier abgehangen und hängen gleichzeitig ziemlich in der Luft. Ich habe ein bisschen gearbeitet und wir haben nach neuen Unterkünften gesucht. Immer wieder kriegt man Zusagen und dann meldet sich keiner mehr. Eigentlich ziemlich kacke, aber irgendwie finden wir es gerade eher lustig als schlimm. Auch wenn wir heute und morgen nicht mehr bei Bilbo übernachten können, dürfen wir heute so lange bleiben, wie wir wollen. Und das nutzen wir auch gerade so richtig aus. Mal schauen, ob wir noch was neues finden...😂Read more

  • Day 10

    They're all mad here.

    September 20, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    Was für ein verrückter Tag. Wir haben einen Gastgeber gefunden. Samih heißt er und mittlerweile haben wir festgestellt, dass er sehr sehr freundlich und aufmerksam ist. Er hat mit uns die Couch zum Bett ausgebaut und ist nun als Uber-Fahrer unterwegs (sowas wie ein Taxifahrer, für die, die das nicht kennen). Es ist super gemütlich. Allerdings ist das Appartment super klein und wir haben kaum Platz unsere Sachen richtig abzustellen. Deshalb haben wir so ziemlich beide gleich entschieden, dass wir hier nicht länger als eine Nacht bleiben. Im Zweifel eine Nacht länger, aber nur, wenn wir nichts anderes finden. Nachdem wir kurz unsere Sachen abgestellt hatten, entschieden wir uns nochmal nach draußen zu gehen und nahmen uns Bagel, Gurke und Frischkäse mit. So spazierten wir durch die Gegend und kamen an coolen Bars und Restaurants vorbei und schließlich an einem öffentlichen Ort mit freiem W-lan, wo wir uns einfach so niederlassen konnten. Da saßen wir nun wie die Camper an einem Freitagabend mitten in Montreal und schmierten uns einen Bagel, während alle anderen es sich in Kneipen und Bars gutgingen ließen. Als wir uns das auf der Zunge zergehen lassen haben, mussten wir ganz schön lachen. Zwischenzeitlich haben wir noch einen ursprünglichen Österreicher getroffen, der seit ein paar Jahren hier wohnt, uns deutsch sprechen gehört hat und uns einfach nur "Hallo" sagen wollte. Wir sind jetzt Freunde auf Instagram. Haha, schon witzig. Doch es kommt noch so viel besser! Nach unseren Bagels sind wir weitergelaufen und in einen Souvenirshop rein. Während ich etwas weiter hinten stöberte, fing Bella ein Gespräch mit dem Besitzer an - der übliche Kram: Woher kommt ihr? Wie gefällt euch Montreal? Und so weiter. Dann entwickelte sich das Gespräch wieder hin zu den teuren Preisen. Mittlerweile war auch ein Freund des Besitzers dazugekommen und in das Gespräch mit eingestiegen. Wir erzählten von unserem Gurkenschock und die beiden meinten, wir wären definitiv im falschen Laden gewesen. Sie könnten uns in der Nähe zwei deutlich günstigere Supermärkte empfehlen. Dann bot uns Sam an, uns den einen Supermarkt morgen zu zeigen und wir fanden das total super. Sie wollten wissen, wo wir übernachten und wir erzählten ihnen von Couchsurfing und davon, wie klein das Appartment ist, in dem wir sind und dass wir es dort nicht so lange aushalten würden. Als wir erfuhren, dass beide nicht weit von unserer Unterkunft wohnten, fragte Bella - mehr im Spaß - ob sie nicht ne Couch für uns hätten. Der Jüngere musste ablehnen, weil er auch nicht viel Platz hätte, doch der Besitzer meinte, er habe eine große Wohnung und wir könnten dort schlafen! Überlegt euch das doch mal! Die arbeiten in einem Touri-Shop! Sie reden vermutlich jeden Tag mit den Leuten und plaudern von diesem und jenem und da bieten sie uns einfach an, bei ihnen zu schlafen!?!😍😄 Die Leute hier sind echt verrückt. Wir werden wohl auf das Angebot zurückkommen! Morgen gehen wir 17 Uhr zu dem Laden und dann schauen wir mal.😅
    Strahlend wir Honigkuchenpferde gingen wir weiter umher und es trieb uns in einen Laden namens Mad Hatter. Eine Bar, so cool, wie man sich eine Bar nur vorstellen kann! Nicht nur die Gestaltung und Deko waren absolut umwerfend, sondern auch die Musik die gespielt wurde, war total super. Songs, die man kennt und liebt, abrt ewig nicht gehört hat. Das Allergeilste war jedoch, dass auf einem Fernseher stumm und in schwarz-weiß Dirty Dancing lief. 😅 Wir bestellten einen Liter Mojito für 14 $, was hier absolut vertretbar ist. Die Kellnerin war uns von Anfang am sehr sympatisch. Doch dazu gleich mehr. Erstmal ein kleiner Exkurs zum besseren Verständnis:

    Bella ist am Dienstag in New York Vormittag noch einmal allein in die Innenstadt gefahren, um zu einem Buchladen zu fahren, den wir auf dem Weg gesehen hatten als wir recht schnell weiter wollten. Irgendwie hat sie sich auf dem Weg dorthin verlaufen und landete stattdessen bei einem noch schöneren Buchladen, von dem sie eine sehr hübsche Ausgabe von "Alice im Wunderland" mitbrachte. Soweit so gut. Angekommen in Montreal sind wir an einem Kunst-Atelier vorbeigekommen, in dessen Schaufenster ein Bild von Alice im Wunderland hing mit den Worten "Follow the white rabbit". Schon hier witterte Bella ein Zeichen. Nicht mal 100 Meter weiter sah ich ein Plakat für ein Theaterstück oder ähnliches. Darauf war ebenfalls ein Zitat von Alice im Wunderland:
    Alice: "How long is forever?" - Rabbit: "Sometimes just one second."
    Jetzt wurde sogar ich ein bisschen skeptisch, aber naja. Zufälle gibt's ja immer wieder. Nun aber zurück zu heute Abend.

    Die Bar, in der wir saßen, trägt den Namen Mad Hatter. Der Zusammenhang wurde mir erst bewusst, kurz bevor wir gegangen sind, aber der Mad Hatter ist der Hutmacher aus Alice im Wunderland!!! Das ist doch irre! Langsam kriegen wir es hier mit der Angst zu tun! Zu guter letzt hat sich die Kellnerin wie bolle gefreut, dass wir aus Deutschland kommen, sie wäre erst vor zwei Wochen dort gewesen und sie LIEBE Berlin. Angetrieben davon gab sie uns ihre Nummer und lud uns ein, mit ihr und ihren Freunden am Sonntag zu einem Event namens Elektro-Picknick zu gehen. Da sie ihre Nummer unter dem Namen Marina Madhatter aufgeschrieben hat, gehen wir davon aus, dass wir zu diesem Picknick müssen. Das kann doch alles kein Zufall sein!
    Jetzt liegen wir im Bett und gerade meinte Bella zu mir, dass es ja auch die Grinsekatze gibt. Und was hat unser derzeitiger Gastgeber hier? Richtig! Ne flauschige graue Katze! Entweder müssen wir bald sterben oder Bella findet sich demnächst im Wunderland wieder. Ich versuche auf jeden Fall, auf sie aufzupassen, doch ich weiß nicht, wie gut mir das gelingt.😂
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  • Day 11

    Samih

    September 21, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir sind aufgewacht und Samih hat uns direkt einen Kaffee angeboten. Den haben wir geschlürft und als Samih für seine Morgenzigarette nach draußen ist, haben wir das Sofa wieder eingeklappt, um ein bisschen Platz zum Treten zu haben. Ich war duschen und danach habe ich noch ein bisschen gearbeitet. Wir haben Samih gefragt, was er heute so vor hat und er meinte, dass er wieder ab und zu losfährt für Uber. Als wir ihm sagten, dass wir auf den Mont Royal wollen, meinte er, er könnte uns fahren und uns tolle Aussichtspunkte zeigen. Wow! Total nett von ihm. Er machte uns unaufgefordert außerdem Sandwich zum Frühstück mit Ei, Käse und Schinken!💖 Etwa eine halbe Stunde später haben wir uns dann auf den Weg gemacht und es war wirklich superschön. Er hat uns an zwei tolle Punkte gefahren und schließlich in der Nähe eines weiteren Aussichtspunktes rausgelassen, damit wir dort noch ein bisschen herumlaufen konnten. Als wir fragten, ob oder wie wir ihm was Gutes tun könnten, winkte er es wie nebenbei ab. Wahnsinn dieser Mann. Wir haben uns gefragt, warum er bei einem so kleinen Appartment wohl überhaupt Couchsurfer bei sich aufnimmt, aber wir glauben, er freut sich schlicht über die Gesellschaft und hilft gern. Wahnsinnsmann! Ehrenmann!😀
    Wir haben es auch partout nicht übers Herz gebracht, ihm zu sagen, dass wir uns in seiner Wohnung nicht so wohlfühlen und haben stattdessen nun eine Geschichte erfunden. Wir hätten zwei Schweizer getroffen auf der Aussichtsplattform - soweit ist das nicht gelogen - die am nächsten Morgen nach Quebec fahren und uns mitnehmen würden - das ist der erlogene Part...
    Ich fühle mich schlecht und ich würde ihm so gerne irgendwas zurückgeben für seine selbstverständliche Großzügigkeit. Wir werden ihm auf jeden Fall noch einen ganz lieben Zettel hinterlassen. Er ist nun nämlich bis etwa 23 Uhr weg und für uns bedeutet das, wir müssen nachher sofort alle Sachen mitnehmen und uns komplett auf den Tourishop-Mann Sam verlassen. Wir hoffen, wir machen gerade keinen großen Fehler!🙈
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  • Day 11

    Mont Royal

    September 21, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 22 °C

    Dort, wo uns Samih rausgelassen hat, war ein See inmitten von Grün. So wunderschön!
    Wir haben es dann irgendwann zum Aussichtspunkt geschafft, nach etwas Umweg.😅 Dort steht ein großes Chalet, in dem es Kaffee und Softeis (😍) für uns gab. Dort haben wir zwei Schweizer getroffen, die allerdings heute wieder nach Zürich zurückfliegen und ihren Trip bereits hinter sich hatten. Sie haben in den National Parks sogar einen Bären gesehen!🐻 (aus sicherer Entfernung 😀)
    Danach sind wir wieder runterspaziert und bei Samih gelandet, dem wir schweren Herzens unsere Lüge aufbanden.
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  • Day 11

    Paradies!!!

    September 21, 2019 in Canada ⋅ 🌙 18 °C

    Wir haben uns vorhin mit einem schlechten Gewissen von Samih verabschiedet und haben uns auf den Weg zum Shop gemacht, um Sam zu treffen. Wir waren ein bisschen spät dran und wollten ihm schreiben, allerdings funktionierte das nicht. Also rannten wir mal wieder los.😅
    Sort angekommen, war kein Sam zu sehen. An seiner Stelle stand ein junger Verkäufer und wir warteten, bis er die anderen Gäste bedient hatte. Dann fragten wir nach Sam und er wirkte etwas verwirrt. Wir erklärten ihm, dass wir ihn hier treffen wollten und fragten ihn, ob wir die richtige Nummer hätten. Nachdem er das alles skeptisch verfolgt hatte, schaute er sich die Nummer an und realisierte, dass es die richtige war. Da wurde er dann etwas aufgeschlossener und half uns, Sam zu erreichen. Der hatte auf uns gewartet und war gegangen, als wir nicht aufgetaucht waren. Bella sprach mit ihm über Whatsapp und er wollte schließlich zurückkommen, um uns abzuholen. In der Zwischenzeit standen wir da und fanden es irgendwie absurd, dass wir das taten, was wir da taten. Wir haben ihn nur etwa 5 Minuten gesehen und haben einfach unseren sicheren Schlafplatz gegen so eine irre Möglichkeit ausgetauscht. Schon ein bisschen irre, bei Tageslicht betrachtet...in der Nacht ergibt vieles einfach mehr Sinn...🤔
    Als er dann jedoch ankam, wirkte er noch immer so sympatisch wie am Vorabend und nahm und wie selbstverständlich mit zu seinem Appartment. Es ist unglaublich. Für ihn ist diese Sache quasi nichts. Für uns ist es eines der großzügigsten und krassesten Dinge, die wir je erlebt haben. Das Appartment hat ebenfalls nur ein Zimmer, doch es ist groß, sauber und hell, hat eine offene Wohnküche und ein schönes Badezimmer. Besonders im Vergleich zu Samihs Wohnung also ein richtiger Wohlfühltempel, in dem wir das Gefühl hatten, endlich wieder atmen zu können. Wir haben uns viel mit Sam unterhalten. Er hat uns direkt Saft angeboten und hat sogar extra für uns Bier eingekauft! Und das nur, weil wir am Vorabend kurz erwähnt hatten, wie teuer das Bier ist! Stellt euch das doch nur mal vor! Wie toll kann ein Mensch sein? Montreal hat uns in Bezug darauf bisher ganz neue Dimensionen aufgezeigt! Einfach verrückt. Aber es kommt noch besser: Sams Freund Hassan kam auch noch vorbei und brachte Tonnen an türkischem Essen mit! Wir aßen zusammen und haben uns super unterhalten. Es war ein wirklich schöner Abend. Bevor Hassan dann mit seinen Freunden auf sie Piste ist, haben wir hier noch ein, zwei Folgen Friends geschaut. Ein Abend ganz nach meinem Geschmack! Bella und ich sind hin und weg von unserem Glück und können es noch nicht ganz fassen.😍😍😍
    San hat uns schon gesagt, dass er morgen Frühstück für uns macht. Wir sind hier wirklich im Paradies!🏝
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  • Day 12

    Notre Dame

    September 22, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 26 °C

    Um gleich etwaigen Verwirrungen entgegenzuwirken: ich bin nicht in Paris. Wir sind noch immer in Montreal. Auch hier gibt es ein (oder eine?🤔) Notre Dame. Und ich kann euch sagen, ist die schön!😍

    Wir sind dorthin, nachdem wir ein tolles Frühstück von Sam bekommen haben und mal wieder ein bisschen viel geschlafen haben.💛
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  • Day 12

    Rooftop

    September 22, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach der Kirche wollten wir eine Rooftop Bar besuchen, die gleich um die Ecke war. Allerdings haben uns Bellas Kartenlese-Skills wieder mal an die falsche Ecke geführt.😂 Dort waren super süße kleine Cafés, die gleichzeitig Läden waren und supersüß aussahen. Schön, dass wir uns das ansehen konnten. Glücklicherweise hatte ich WiFi und Google hat die Bar gefunden, also sind wir dahin. Es sah superschick von außen aus, deswegen haben wir uns zuvor nochmal kurz gestriegelt und uns von unserer besten Seite präsentiert. Uns wurde die Tür aufgehalten und dann gings mit dem Fahrstuhl nach oben. Wir haben uns beide jeweils einen teuren Mojito gegönnt - Bella einen Mango Mojito, ich einen Erdbeer-Mojito. Yummi!😍
    Die Aussicht war schön und wir haben wieder mal versucht, ein paar schöne Fotos von uns zu machen. Eine gute Freundin hat mir mal gesagt, dass Backsteinwände großartig als Hintergrund für Outfit-of-the-days-Fotos funktionieren - und wie recht sie damit hatte!😀😅
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  • Day 12

    Ich bin 32

    September 22, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 25 °C

    Nachdem wir auf dem Rooftop waren, wollte ich noch einmal in den Souvenirladen zurück, den wir am ersten Tag in der Innenstadt gesehen hatten. Die Postkarten da sind teuer, doch ich habe einfach keine ansehnliche Postkarte für Chris gefunden. Unglaublich! Diese Stadt ist so fotogen, doch die Karten so hässlich. Die Höhe war eine Karte, auf der eine Collage von Hauseingängen zu sehen war. Eigentlich voll mein Ding. Allerdings waren die Hersteller so unkreativ und faul, dass man einfach etwa vier Eingänge doppelt und dreifach abgedruckt hat. Richtig sinnlos!😆
    Eigentlich finde ich es auch schön, dass wir nochmal da waren. Als wir dem Typen an der Kasse sagten, wie wunderwunderschön wir den Laden finden, hat er sich total gefreut und uns erzählt, dass sie mit dem Laden vor kurzem unerwartet einen Wettbewerb für den schönsten Souvenirshop gewonnen hätten, ohne etwas dafür getan zu haben, weil sie sich keine Chancen ausgerechnet hatten - total schön! Und verdient, wie ich finde! Daneben war ein kleiner Eisladen, den uns der Verkäufer empfahl. Auch der war supersüß und wir ließen uns dazu hinreißen, ein Softeis zu essen. Zum Glück! Das Salted Caramel Softeis war der Hammer und das geilste war die Schokoschicht, die es für einen Aufpreis dazugab! Die war so knackig und dick, wie ich es noch nie erlebt habe! Das war wirklich das beste Softeis, das ich bisher gegessen habe! Der Hammer!😍
    Danach sind wir weiter herumgestromert. Irgendwann kamen wir an einem großen Etwas vorbei, um das einige Leute standen. Eine Gerätschaft mit mehreren Bildschirmen. Ich wollte mir das genauer ansehen, während Bella nicht so großes Interesse an dieser elektronischen Wundersamkeit hatte. Sie wartete auf der Treppe daneben und ich nahm das Ding unter die Lupe. Offenbar wollte das Teil etwas über die Persönlichkeit in Erfahrung bringen, die vor ihm stand. Es analysiert deine Gesichtszüge und schätzt daraufhin dein Alter und ein paar Dinge über deinen Charakter. Hahaha, das klang witzig, also stellte ich mich mit an. Vor mir stand ein junger Mann, den ich auf unser Alter schätzte - ebenfalls alleine. Wir beäugten das Szenario bei den anderen gespannt. Irgendwann drehte er sich zu mir um und meinte, dass er gar nicht weiß, warum, er aber ziemlich nervös sei, das zu machen. Ich meinte zu ihm, dass es mir auch so ginge und dass das auch kein Wunder sei, weil alle zuschauten. Er zog es dann durch und ich danach. Ich bin übrigens "32 years old, funny and warm" und zu 81 % (im Vergleich zu meinen Vorgängern sehr viel) mitfühlend. Wow! Was für ein toller Mensch!😂
    Während Bella zwischenzeitlich von einem Inder angequatscht wurde und sich mit ihm unterhielt, quatschte ich weiter mit David. Er wohnt in Montreal und ist einfach nur ein bisschen spazieren gegangen. Er arbeitet in einem technischen Beruf, der irgendwas mit Flugsimulatoren zutun hat und war dafür auch schonmal für ein paar Wochen in Deutschland (wie irgendwie jeder hier). Er war sehr sympatisch und cool, erzählte, dass er auch schon n Backpacking-Trip gemacht hätte (wie irgendwie auch fast jeder hier, den wir getroffen haben). Er hat auch versucht, uns weiterzuhelfen, als wir ihn fragten, von wo aus wir wohl am besten Richtung Quebec trampen könnten, obwohl er keine Ahnung hatte. Das war verdammt witzig. Erster Schritt sollte auf jeden Fall sein, zu einem Truck Stop zu kommen. Hahaha, danke für den Tipp!😀
    Das geilste, was er allerdings meinte, war seine Antwort auf unsere Aussage, dass wir dringend Wasser bräuchten und kein Geld dafür bezahlen wollen (Bella war zwischenzeitlich zu uns gestoßen): "Just go to Starbucks and ask for water. They will give you a glass. It's Canada." 😂
    Wie recht er hat. Wir sind jetzt auf Instagram befreundet. Vielleicht sieht man sich mal wieder. Hahaha. So schnell lernt man hier Menschen kennen. Schon verrückt.
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  • Day 13

    Auf der Mauer auf der Lauer...

    September 23, 2019 in Canada ⋅ 🌧 20 °C

    ...sitzt ne kleine Wanze. 😅
    Sam hat Bettwanzen. Allerdings "nur" auf seiner Couch. Der Arme konnte schon die letzten Nächte nur schlecht schlafen und ist schließlich komplett auf den Boden umgezogen. Heute Morgen habe ich auch eine auf meiner Laptoptasche gefunden. Aber damit bin ich noch ganz glimpflich davongekommen, denn Bella hat ihm ihren Schlafsack als Unterlage angeboten...wenn der jetzt nicht "infiziert" ist, fress ich n Besen!😂
    Schon eklig. Nachdem ich über Whatsapp mit Daniel gesprochen hatte und er meinte, dass wir spätestens in Mittel- und Südamerika sowieso damit in Berührung gekommen wären, dachten wir uns "Scheiß drauf, dann freunden wir uns wohl einfach mit denen an!". Harry und Betty leben jetzt bei uns. 😂 Naja...so richtig geil ist der Gedanke doch noch immer nicht. Am Abend haben wir Sam dabei geholfen, die Couch rauszutragen. Er wollte sie verständlicherweise nicht mehr länger in seiner Wohnung haben. (Kleiner Spoiler: auch danach waren noch welche da)

    Aber apropos eklig: Sam hat uns Abendessen gemacht und das war mal so gar nicht eklig, sondern richtig geil! Reis mit Aubergine, Hack und Zwiebeln, wenn man seinen Angaben Glauben schenken darf. Geschmeckt hat es eher nach Himmel! Vor allem mit Joghurt dazu war es der Hammer!😍
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  • Day 14

    Trampen für Anfänger

    September 24, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute morgen fanden wir schließlich auch zwei Wanzen auf unserer Matratze, dann hatte es mich heute Nacht wohl doch nicht ohne Grund gejuckt.😂 Nunja. Das war kurz bevor wir los wollten. Wir haben das Laken abgezogen und die Matratze noch mit so einem Anti-Bettwanzen-Spray eingesprüht. Mehr konnten wir leider nicht mehr tun. Dann haben wir den Schlüssel zu Sam in den Laden gebracht und uns nochmal ganz ganz doll bedankt bei ihm für alles. Er hat uns ganz herzlich verabschiedet. Ich hoffe, dass man sich irgendwann mal wieder sieht...vielleicht schon Freitag?!😅
    Am Samstag geht nämlich unser Flug von Montreal nach Edmonton und wir wollen am Freitag von Quebec zurücktrampen. Somit brauchen wir noch einen Schlafplatz für eine Nacht...

    Gestern haben wir schon fleißig ein Schild vorbereitet für's Trampen. Es ist wirklich schön geworden, vielleicht ein bisschen überladen. Wahrscheinlich ist es gut, dass wir uns in dem Tedi-ähnlichen Laden nicht haben so sehr gehen lassen. Glitzerbuchstaben und Co standen natürlich zur Auswahl. Aber wir blieben bei einem schwarzen Edding. Ein Klassiker!
    Nachdem wir uns von Sam verabschiedet hatten, sind wir los zur nächsten Metro-Station.
    Wir sind an Victoria's Secret vorbeigekommen und uns überkam ein kranker Lachflash. Ich habe mir die Frage gestellt, ob Bella sich jemals die Frage gestellt hätte, was eigentlich das Geheimnis von Victoria ist. Ich konnte die Frage allerdings nicht mal ganz aussprechen, da fand ich es plötzlich übertrieben lustig, Bella dann auch, obwohl sie noch gar nicht wusste, worum es eigentlich ging. (Ich weiß, wenn man das liest, ist es gar nicht lustig, aber an diesen Moment möchte ich mich gerne auch später nochmal zurückerinnern 😅)
    Überspringen wir die recht ereignislose Metrofahrt. Wir kamen an dem Ort an, von wo aus wir hofften eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Ein eher ungünstiger Platz. Es war noch sehr städtisch und die Autos hatten kaum die Möglichkeit anzuhalten. Vorübergehende Passanten freuten sich über unseren Anblick, einer machte sogar ein Foto mit einer Kamera. Hahaha. Schließlich waren vielleicht gerademal 10 Minuten vergangen und ein Auto hielt an. Es war ein recht großes Auto. Darin sah es ziemlich unordentlich aus, der Mann am Steuer wirkte allerdings sehr sympatisch und er erwähnte sofort, das wir uns einen ziemlich ungünstige Platz herausgesucht hatten und er nicht nach Quebec fuhr, uns aber ein Stück in die Richtung mitnehmen könnte. Da sagen wir doch nicht nein!😁
    Stephan (so sein Name) ist Busfahrer in Montreal, hatte gerade Feierabend und wollte nach hause. Er hat sich sehr bemüht, einen guten und sicheren Platz für uns zu finden, damit wir die besten Chancen hätten, nach Quebec mitgenommen zu werden. Dafür nahm er sogar einen Umweg in Kauf. Schließlich entließ er uns auf einer Sperrfläche mitten auf der Autobahn. Er musste die Abfahrt nehmen, für uns sollte es auf der Autobahn weitergehen. Es war schon ein recht ungemütliches Plätzchen - laut, windig, kalt. Wir fühlten uns trotzdem irgendwie toll. Ich hoffte allerdings wirklich, hier nicht allzu lange stehen zu müssen. Und was soll ich sagen?
    Es hat nicht mal 5 Minuten gedauert. Etwa 100 Meter hinter uns hat ein Transporter angehalten. Wir bemerkten ihn erst recht spät und ich fragte Bella, ob er wohl unseretwegen angehalten hätte. Dann stand der Fahrer aus und winkte uns zu. Wir nahmen unseren Kram und machten uns auf den Weg. Von hinten sah das Ding irgendwie zwielichtig aus, ich stellte mich innerlich schon ein bisschen darauf ein, die Fahrt dankend abzulehnen. Dann schaute uns aus der Seitentür allerdings ein nett grinsendes junges Paar entgegen. Im Auto stand seitlich eine Couch drin. Hinten war ne Matratze zum schlafen drin. Cool! Das beste war: Enrico und Lydia waren auf dem direkten Weg nach Quebec und konnten uns die ganze restliche Strecke mitnehmen! Glücksfang!🤩
    Einziges Manko (und die Mamis sollten kurz beide Augen zusammenkneifen): keine Sicherheitsgurte...
    Die Couch war allerdings superbequem und wir konnten aus dem Seitenfenster schön die immer rötlicher werdenden Bäume betrachten.
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