Auf nach Norden

april - august 2016
Et 109-dags eventyr af Monika Læs mere

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    22. maj 2016, Tyskland ⋅ ⛅ 20 °C

    Immer wieder bin ich überrascht, wie sehr sich Deutschland von Österreich unterscheidet. Die Menge an RadfahrerInnen hier ist unvorstellbar. In den Dörfern und den Städten, überall sind zahlreiche Räder unterwegs. Sowohl die Fernradwege als auch das regionale Radnetz ist in Deutschland sehr gut ausgebaut. Man kann hier tatsächlich alle Strecken auf Radwegen zurücklegen, dementsprechend viele Radfahrer sind unterwegs. Gut ausgerüstet, bei jedem Wetter, jung und alt, man fährt Rad. In den Städten sind die Gehsteige, Fußgängerzonen und Einbahnstraßen für Radfahrer großteils frei zu befahren. Und das Miteinander mit den Fußgängern funktioniert einwandfrei, gegenseitige Rücksichtnahme wird gelebt. Die Radwege sind großteils sehr gut beschildert sodass man tatsächlich mit ein wenig Ortskenntnis ohne Karte fahren kann. Gibt es keinen Radweg durch die Landschaft, führt sicher ein großzügiger Radstreifen entlang der Straße. Der Belag ist auch meistens gut, asphaltiert oder guter Schotter. Nur äußerst selten sind Wege mit schwierigen Belag zu überwinden. Ich bin begeistert.

    Landschaftlich erlebe ich wenig Überraschungen. Liebliche Flußtäler, Hügellandschaft, Moorlandschaften und tagelanges Flachland durchfahre ich. Einzig die großen Ebenen, das Fehlen der Berge, überrascht mich doch. So flach, tagelang fahren ich mit dem Rad ohne Steigungen! So flach habe ich mir meine Strecke durch Deutschland nicht vorgestellt.

    Bezüglich Reisekosten bin ich positiv überrascht. Deutschland ist deutlich billiger als Österreich. Die Gastronomie erscheint mir wesentlich günstiger als in Wien. Gutes Essen und Mehlspeisen beim Bäcker sind so preiswert, dass ich mir das Kochen mit dem Campingkocher oft erspare und gemütlich bei einem Tisch sitzend ausgezeichnet speise. Aber auch die Campingplätze sind preiswert, ich zahle zwischen €6,- und €16,- pro Nacht. Für Kaffee zahle ich den gewohnten Preis, die Zimmerpreise allerdings sind mir zu hoch. Es gibt kaum Privatzimmer und Hotels haben ihren Preis.

    Auch die Besiedlung unterscheidet sich wesentlich von Österreich, sie ist dichter. Es gibt wesentlich mehr Städte in geringen Entfernungen, täglich durchfahre ich etliche Kleinstädte. Hier in Norddeutschland wird die Bewölkerungsdichte ein wenig geringer. Das Ortsbild, die Bauweise der Häuser, die Infrastruktur mit Kneipen und Geschäften ist mir ebenfalls fremd. An zahlreichen Radgeschäften, riesigen Megastores nur für Räder, Zubehör und Radkleidung fahre ich vorbei.

    Zu Beginn meiner Reise fuhr ich großteils durch mittelalterliche Dörfer und Kleinstädte. Stadtmauern, Burgen und Schlösser sah ich täglich unzähliche. Auf meiner Fahrt nach Westen kam ich in Gebiete mit herrlichen Fachwerkhäusern die Richtung Norden von schönen Backsteinbauten abgelöst wurden.

    Bei der Mentalität der Einwohner erlebe ich regional große Unterschiede. In Bayern fühlte ich mich mit den Bewohnern noch vertraut, ein gut bekannter Umgang miteinander. Ein wenig mürrisch, aber freundlich und lustig. Im Rhein- und Ruhrgebiet, in der dicht besiedelten Industriegegend mit zusammenwachsenden Großstädten erlebte ich die Bewohner großteils unfreundlich, aggressiv und desinteressiert am Gegenüber. Ausnahmen gibt es aber immer und überall, sowohl im Positiven wie auch im Negativen. Weg von der dichten Besiedlung, weiter im Norden, wurden die Menschen wieder deutlich freundlicher. Kurz vor Bremen kamen etliche Einheimische von sich heraus auf mich zu, gaben bereitwillig und freundlich Auskunft, zeigten sich an mir interessiert und begannen unterhaltsame Gespräche. Fast schon so freundlich, nett, hilfsbereit, herzlich und interessiert wie in Neuseeland.

    Den heutigen Ruhetag in Bremen verbrachte ich gemütlich mit meiner Gastgeberin in der Altstadt, an der Weser und in stilvollen Wohnvierteln bei warmem und großteils schönen Wetter. Ein angenehmer, netter Stadttag!
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  • 2 Monikas unterwegs

    23. maj 2016, Tyskland ⋅ ⛅ 14 °C

    Oh, wie schön! Wie vereinbart treffe ich heute morgen Monika aus Hamburg. Ich lernte Monika in Neuseeland kennen und sie kommt mir nach Bremen entgegen. Meine Freude mit ihr ein paar Tage gemeinsam zu fahren ist groß. Ein vertrautes Gesicht, eine bekannte Person, eine liebenswerte Frau neben mir am Rad, einfach schön! Sie nimmt mir einen Teil meines Gepäcks ab, hat eine Landkarte mit gutem Maßstab zum Radfahren und wir verbringen einen unterhaltsamen, sehr netten gemeinsamen Tag am Rad.

    In ihrem Haus in der Nähe von Hamburg bereitet sie für mich und ihre 3 lustigen Söhne eine Hamburger Spezialität zu: Labskaus, ein Kartoffelgericht mit gepökeltem Rindfleisch und Roter Bete, das in Norddeutschland, Norwegen, Dänemark und Schweden gegessen wird. Es schmeckt vorzüglich und die Tischgemeinschaft ist recht amüsant.

    Ein abwechslungsreicher, gelungener Tag in netter Gesellschaft. Danke Monika!
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  • Volle 2000

    24. maj 2016, Tyskland ⋅ ⛅ 12 °C

    Hamburg, Jungfernsteg, Kaffee und Schoko-Mousse-Torte, zufälliger Blick auf meinen Radtacho: exakt 2000 km von Wien hierher nach Hamburg! Ich bin gut unterwegs, in 3 Wochen 110 Stunden am Rad, welch Freude!

    Der heutige Tag ist wieder ein besonderers Vergnügen. Vormittags komme ich in den Genuss einer privaten Führung per Rad durch Hamburg. Monika, meine norddeutsche Freundin zeigt mir diverse interessante Plätze und Viertel in Hamburg. Eine tolle Führung in einer tollen Stadt!

    Nach der Stadtbesichtigung, den vollen 2000 km und der obligatorischen Kuchenpause starten wir spät unsere Tour. Die Alster entlang, durch Aulandschaften und Wälder, über Steine und Pfützen fahren wir lustig plaudernd aus der Großstadt nach Norden. Dieser unterhaltsame, lustige und kurzweilige Radtag mit Monika endet an einem See. Wir errichten unser Nachtlager, bringen die Alltagserledigungen hinter uns und das selbstgekochte Abendessen sättigt und schmeckt gut wie immer. Bei einem Glas Wein lassen wir den schönen Tag ausklingen und machen uns Gedanken über unsere nächste gemeinsame große Radreise. Mit Monika eine lange Radreise zu machen stelle ich mir einfach, lustig und toll vor.
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  • Wieder allein

    25. maj 2016, Tyskland ⋅ ⛅ 14 °C

    Von meiner Begleiterin muss ich mich heute Mittag trennen. Sie fährt wieder zurück in ihren Alltag. Schade, ich habe die Zeit mit Monika sehr genossen. An so eine nette, sympathische Wegbegleiterin könnte ich mich gewöhnen. Wir hatten einen ähnlichen Fahr-Rhythmus, die gleiche Grundeinstellung und Begeisterung, teilten uns die notwendigen Erledigungen und verstanden uns prächtig. Bei der Navigation übernahm Monika die Führung und so fuhr ich wieder schöne Radwege durch Moor, Wälder und Felder. Wir radelten durch die hollsteinische Schweiz, d. h. wir hatten auch Höhenmeter zu überwinden. Beinahe den ganzen Tag fuhren wir welliges Gelände durch die Natur mit keinen bis wenig Autoverkehr. Die Tage mit Monika waren super nett.

    Den Nachmittag fahre ich alleine weiter. Monika schenkt mir zum Abschied ihre Radkarte mit der ich noch einige Tage den Weg gut finden werde. Danke Monika, die Karte ist schon heute sehr hilfreich. Ich finde die Nebenstraßen, fahre den Nord-Ostsee-Kanal entlang und ziehe keine Extarschleifen. So erreiche ich überraschenderweise schon um 18.00 bei Kilometer 100 in Eckernförde die Ostsee. Die Sonne kommt noch kurz heraus, strahlt Wärme aus und ich kann die letzten Kilometer sogar kurzärmlig fahren.

    Das nette Städtchen Eckernförde ist ziemlich herausgeputzt, viel Strand und zahlreiche Fischrestaurants. Bevor ich mich auf die Suche nach einem Campingplatz mache, esse ich eine Portion Fisch mit viel Kartoffeln. Und jetzt, es ist 21.45 und noch hell, sitze ich am Meer, lausche den Wellen und tippe diese Zeilen ins Tablet.
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  • Ostsee

    26. maj 2016, Tyskland ⋅ ⛅ 13 °C

    Ein kurzer Radtag mit einigen Einkäufen und vielen Essenspausen liegt hinter mir. Ich habe das Gefühl, mit dem Essen nicht mehr nachzukommen. Beim Bäcker verdrücke ich fast immer 3 Stück Gepäck oder Mehlspeise und trotzdem bin ich nach einigen Stunden wieder hungrig.

    Beim Fahren kommt heute neben dem Rapsgeruch der Duft des Meeres, genauer gesagt der Ostsee dazu. Am Vormittag fahre ich im Nieselregen durch riesige Rapsfelder, Wälder und weite Landschaften. Die Dörfer sind selten geworden. Beeindruckende Gutshöfe stehen vereinzelt im Hinterland und ziehen meine Blicke auf sich.

    Nachmittags fahre ich die landschaftlich schöne Ostseeküste entlang und geniesse den Duft des Meeres. Der Radweg ist phasenweise schwierig zu fahren, schmal oder mit schlechtem Untergrund und ich komme nur langsam vorwärts.

    Trotzdem erreichte ich pünktlich Flensburg wo ich von einem Radkollegen begrüßt und in sein Haus eingeladen werde. Sein Haus ist ein Prachtstück! Einmalig schön und gemütlich! Ein altes Haus, renoviert und mit zahlreichen alten Assecoires liebevoll geschmückt, schlicht und elegant im alten Stil.

    Der Tag klingt unterhaltsam bei einem gemeinsamen Glas Wein auf der Terrasse aus.
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  • Nordsee

    27. maj 2016, Tyskland ⋅ 🌙 13 °C

    Was für ein Tag! Der ganze Tag ist ein einziges Highlight! Ich nächtige im stilvoll und liebevoll renovierten Haus meines Radkollegen Bernd. Das 100 Jahre alte Haus mit unzähligen einmaligen Schmuckstücken ist bezaubernd und strahlt gemütliche Atmosphäre aus. Viele Kleinigkeiten und Details sind geschmackvoll gewählt und positioniert. Jeder Blick in diesem Haus ist ein einziger Genuss.

    Ebenso ein Genuss ist die Radtour mit Bernd. Eine Tour mit dem Rennrad seiner Frau zur Nordsee ist sein Vorschlag, Länge 150 km. "Nein, das ist mir zu lange." ist meine 1. Reaktion. Mit der Option, jederzeit umdrehen zu können, willige ich ein. So fahren wir nach dem Frühstück los. Flach mit wenig Wind radeln wir auf Radwegen oder Nebenstraßen bei trockenem Wetter nach Westen. Ohne Gepäck auf einem Rennrad kommen wir mühelos und zügig voran. Das Rad rollt fast von alleine und ich genieße die Leichtigkeit und die Geschwindigkeit. Im Nu sind wir an der Nordsee angelangt und ich bin überwältigt. So schön! Das Wattenmeer wollte ich schon vor langer Zeit sehen. Und heute, ganz überraschend stehe ich davor und staune. Die Landgewinnung, die begrünten Deiche mit unzähligen Schafherden, die Weite und die kräftigen Farben, all das beeindruckt mich gewaltig. Und ja, ich will noch mehr sehen, ich will weiterfahren.

    20 Kilometer fahren wir den Deich am Nordseeufer entlang bis wir schließlich zu den Halligen kommen. Die Halligen sind kleine, nicht oder nur wenig geschützte Marschinseln vor den Küsten, die bei Sturmfluten überschwemmt werden können. Die Halligen an der Nordsee sind durch Warften (= ein künstlich aus Erde aufgeschütteter Siedlungshügel, der dem Schutz von Menschen und Tieren bei Sturmfluten dient) geschützt. Wir fahren auf einem wenig befestigten Weg zur Hamburger Hallig auf der nur ein Gasthaus steht. Die Nordsee, das Wattenmeer und die Halligen phaszinieren mich ungemein. Danke Bernd für diesen tollen Tourenvorschlag! Nach einer Stärkung im Gasthaus treten wir den Rückweg an. Ich fühle mich trotz der vielen Kilometer frisch und wir kommen ohne Zwischenfälle nach 170 km und 7 Stunden Fahrzeit wohlbehalten zurück.

    Diesen Ausflug zu den Naturschönheiten des Nationalparks Schleswig-Hollsteinischen Wattenmeer möchte ich nicht missen und ich bin zufrieden und dankbar für den Tag.
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  • Willkommen Dänemark!

    28. maj 2016, Danmark ⋅ ☀️ 17 °C

    Jaaaaaa! Ich habe die Grenze zu Dänemark überschritten und Dänemark hat mich herzlich willkommen geheißen! In Deutschland mache ich noch einen Großeinkauf an Lebensmitteln, ich fülle alle meine Taschen prallvoll. Dänemark soll schon teurer sein als Deutschland.

    Am Ostsee-Radweg fahre ich über die Grenze, wo genau bekomme ich gar nicht mit. Irgendwo im Wald in Küstennähe verlasse ich Deutschland, wieder in der Zivilisation sehe ich dänische Wegweiser und Beschriftungen. Die Sonne und angenehm warme Temperaturen erlebe ich zur Begrüßung. Nach Langem wieder ein Sonnentag mit blauem Himmel! Die ersten Dänen die ich auf der Suche nach einem Bankomat frage, schenken mir ein Lächeln. Ich werde freundlich empfangen, wie schön! Da kann nichts schief gehen, die Weiterfahrt wird sicher toll.

    Ich war schon ein wenig aufgeregt vor dem Verlassen des deutschsprachigen Raums. Ich kannte mich endlich mit den deutschen Gegebenheiten aus und jetzt ist wieder alles anders. Mein englisch ist gefragt, mit dänischen Kronen bezahle ich in nächster Zeit und die Campingplätze, keine Ahnung, wie sie ausgestattet sind und wieviel sie kosten.

    In der 1. dänischen Stadt machte ich gleich einen Stadtpummel zur Orientierung. Und gehe shoppen, weil ..... so billig. In Deutschland schaute ich mich schon länger nach einem schnell trocknenden Sport-Bh um, ich fand keinen. Hier in Dänemark lief er mir vors Rad, extrem günstig. Tatsächlich! Auch die sonstigen Preise in den Ausladen schrecken mich nicht, die Preise sind okay.

    Und weil das Wetter so schön ist, ich keine Eile habe, ich von der gestirigen langen Rennradtour doch müde Beine habe, mache ich einen kurzen Tag und lande noch vor 18.00 auf einem sehr netten Campingplatz an der dänischen Ostsee. Ich genieße neben meinen Alltagserledigungen die Sonne und tippe mit Meerrauschen in Hintergrund diese Zeilen.
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  • Erste Eindrücke von Dänemark

    29. maj 2016, Danmark ⋅ ⛅ 17 °C

    Viel Meer, viele Inseln und damit verbunden gibt es auch viele Brücken und Fähren. Ich sitze heute zum 2. Mal in einer Fähre und fahre zur 5. Insel. Ich wußte nicht, dass Dänemark aus so vielen Inseln besteht. Die ganz lange Brücke durfte ich mit dem Rad nicht benützen, aber Brücken von Insel zu Insel überfahre ich einige.

    Landschaftlich ist jede Region ein wenig anders. Zu Beginn des Tages überrascht mich das hügelige Gelände. So viele Höhenmeter in wenigen Stunden fuhr ich auf dieser Reise sicher noch nicht. Entlang der Wege wächst Getreide, Spargel, Kartoffeln und Gras. Im Laufe des Tages komme ich auf eine flache Insel mit Wiesen und Wälder. Besonderen Highlights gibt es landschaftlich nicht.

    Vereinzelte Häuser und Gutshöfe stehen versteckt auf Waldwegen oder Nebenstraßen. Die Häuser beeindrucken mich durch ihre Bauweise. Backstein-, Fachwerk- und Häuser mit Reeddach wechseln sich ab. Auch Kirchen mit Stufengiebel wecken mein Interesse und bringen mich immer wieder zum Staunen. Windmühlen, Pferdegestüte und Gutshöfe fallen mir ebenso durch ihre Pracht auf. Dörfer und Städte sind selten geworden, die Bevölkerungsdichte ist gering.

    Das Wetter meint es in Dänemark gut mit mir. Es ist warm, über 20 Grad und trocken. Der Wind weht allerdings jeden Tag stärker und ich habe heute nicht nur mit den Anstiegen sondern auch mit dem Wind meine Mühe. Im Laufe des Tages legt der Wind meistens zu, so auch heute. Aber die lange Helligkeit am Abend macht den Tag länger und so komme ich trotzdem gut voran. Von Tag zu Tag bleibt es länger hell. Meine Fahrt in den Norden macht sich dadurch deutlich bemerkbar. Um 21.00 ist es noch warm und taghell, wie mittags. Gestern konnte ich um 22.00 im Freien noch ohne Licht lesen, so hell war es.

    Mit den Menschen, den Dänen hatte ich noch wenig Kontakt, sie sind reserviert. Um mit ihnen in Kontakt zu treten muß ich nach meinem Gefühl fast distanzlos sein. Ein Blick oder ein Gruß zur Einleitung reicht nicht. Ich muss mich ihnen ein wenig in den Weg stellen oder Handzeichen geben. Stehen sie einmal und reden mit mir sind sie durchaus freundlich, haben öft ein Lächeln auf den Lippen und geben bereitwillig Auskunft.

    Auffallend hier sind auch die vielen Oldtimer. Glänzend und herausgeputzt sehe ich etliche, vielleicht werden diese Prachtstücke jeweils an sonnigen Sonntagen ausgeführt. Auch Motorräder sind obwohl es keine richtigen Bergstraßen gibt, etliche unterwegs.

    Zu den Campingplätze hier in Dänemark kann ich nicht viel sagen. Der gestrige war sehr schön und nett. Den heutigen gibt es leider nicht. Ich hatte abends bei der Suche nach einen Schlafplatz noch eine Odysee.

    Schon müde vom Gegenwind freue ich mich auf das Ende des Radtages. Im Kopf stelle ich mein Abendmenü zusammen und freue mich auf ein baldiges ins Zelt legen. Aber es kommt anders. Mit GPS und Navi fahre ich in Schleifen oft gegen starken Wind auf Nebenstraßen zu einem vermeintlichen Zeltplatz. Dort angekommen ist ein riesiges Getreidefeld und sonst nichts. Was tun? Der nächste in der Karte eingezeichnete Campingplatz ist 10 km entfernt. Also los, weiter zum nächsten Platz. Wieder gegen den Wind fahre ich zum betreffenden Ort. Dort angekommen, ein kleiner Golfplatz und sonst nichts. Der nächste Camping liegt wieder 10 km entfernt, aber ich will nicht mehr. Mittlerweile ist es 20.00 vorbei und bis ich am Ziel bin noch später. Wäsche waschen und kochen werde ich mir heute sparen. Wozu dann zu einem Campingplatz, frage ich mich. Kurz entschlossen suche und finde ich einen Schlafplatz am Rande eines Kornfeldes . Der Wind weht durchs Zelt, aber ich bin gut eingepackt und mir ist schön warm.
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  • Kampf der Giganten

    30. maj 2016, Danmark ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Wind und ich, ein harter Kampf den ganzen Tag! Der Wind begleitet mich von morgens bis abends, leider bläst er nicht in meine Richtung, starker Gegenwind in flachem Terraine, Stunde um Stunde! Auf dieser Insel ohne Erhebungen sind die Straßen geradlinig angelegt, wie mit Lineal gezogen. Ich fahre 10 km geradeaus, dann einmal abbiegen und wieder geht die Straße 10 bis 20 km gerade. Der Wind kommt manchmal frontal von vorne, phasenweise von schräg vorne. Beides ist über diese langen Geraden anstrengend. Eine 4 km lang Brücke übers Meer ist der Höhepunkt. Ich kämpfe mt dem Gegenwind und schaffe gerade noch eine Geschwindigkeit, die es mir erlaubt, nicht vom Rad zu fallen. Wie du vielleicht weißt, liebe ich solche Herausforderungen. Ich kämpfe mich durch und komme gut auf der benachbarten Insel an. Einheimische bestätigen mir glücklicherweise, dass heute tatsächlich ein ungewöhnlich starker Wind bläst. Zum Glück ist das Wetter sonnig und versüßt mir den Kampf.

    Unter Anderem nütze ich die warme Temperaturen, meine Radlerbräune bzw die Streifen des Trikots ein wenig zu verwischen. Ich fahre am Nachmittag oben nur mit einem knappen Top bekleidet und hoffe, so doch nicht ganz arg braun - weiß - braun nach Hause zu kommen. Am Abend stellte ich fest, ja, es hat genützt. Jetzt bin ich braun - rot - braun. Morgen werde ich meine Sonnencreme auspacken, es soll noch wärmer werden ☺☺.

    Nachtrag zu Gestern: Wäre ich zum 3. Campingplatz weitergefahren, ich hätte keine Freude gehabt. Auch den 3. Zeltplatz von meiner Karte gibt es nicht. Ich werde in Zukunft eine neue Informationsquelle bezüglich Campingplätzen finden müssen.
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  • Heimweh

    31. maj 2016, Danmark ⋅ ☀️ 23 °C

    Entgegen der Wetterprognose beginnt es kurz nach meinem Radstart zu regnen. Es schüttet, donnert und blitzt. Ich fahre im Gewitterregen und finde kein Cafe für eine Pause im Trockenen. Notdürftig suche ich unter einem Baum Zuflucht. Landschaftlich fahre ich durch schöne Gebiete aber bei diesem Wetter kann ich es nicht genießen.

    Meine Stimmung ist am Tiefpunkt, Heimweh plagt mich, ich will nicht mehr. Ich mache mir Gedanken, wie ich meine Runde verändern kann. Nicht zum Nordkapp, nur kurz nach Norwegen bis Bergen oder Trondheim und dann gleich über Schweden zurück in den bekannten Kulturkreis und zurück nach Hause zu meinen Freunden, meiner Familie, zu Nora.

    Mit den Dänen werde ich nicht vertraut. Es gelingt mir nicht, ins Gespräch zu kommen. Bei Ansprache schenken sie mir ein Lächeln, geben freundlich und kurz Antwort auf meine Frage und das wars. Es entsteht kein Gespräch und ich fühle mich einsam. Radreisende treffe ich auch nicht und auf den Campingplatz spricht man anscheinend nicht mit Fremden.

    Ob meine Stimmung wetterabhängig ist, frage ich mich. In einer Kleinstadt, es gehen noch immer heftige Gewitter nieder, finde ich endlich eine Bäckerei. Kaffee und 3 Stück Mehlspeise heben meine Stimmung ein wenig. Als ich weiterfahre kommt die Sonne heraus und den restlichen Tag verbringe ich unter blauem Himmel. Meine Stimmung bessert sich, eine gewisse Wehmut bleibt trotzdem. Ich vermisse dich, euch, alle vertrauten Personen.
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