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- Dag 24
- 22. maj 2016 18.24
- ⛅ 20 °C
- Højde: 16 m
TysklandKleine Weser53°4’41” N 8°48’8” E
Land und Leute

Immer wieder bin ich überrascht, wie sehr sich Deutschland von Österreich unterscheidet. Die Menge an RadfahrerInnen hier ist unvorstellbar. In den Dörfern und den Städten, überall sind zahlreiche Räder unterwegs. Sowohl die Fernradwege als auch das regionale Radnetz ist in Deutschland sehr gut ausgebaut. Man kann hier tatsächlich alle Strecken auf Radwegen zurücklegen, dementsprechend viele Radfahrer sind unterwegs. Gut ausgerüstet, bei jedem Wetter, jung und alt, man fährt Rad. In den Städten sind die Gehsteige, Fußgängerzonen und Einbahnstraßen für Radfahrer großteils frei zu befahren. Und das Miteinander mit den Fußgängern funktioniert einwandfrei, gegenseitige Rücksichtnahme wird gelebt. Die Radwege sind großteils sehr gut beschildert sodass man tatsächlich mit ein wenig Ortskenntnis ohne Karte fahren kann. Gibt es keinen Radweg durch die Landschaft, führt sicher ein großzügiger Radstreifen entlang der Straße. Der Belag ist auch meistens gut, asphaltiert oder guter Schotter. Nur äußerst selten sind Wege mit schwierigen Belag zu überwinden. Ich bin begeistert.
Landschaftlich erlebe ich wenig Überraschungen. Liebliche Flußtäler, Hügellandschaft, Moorlandschaften und tagelanges Flachland durchfahre ich. Einzig die großen Ebenen, das Fehlen der Berge, überrascht mich doch. So flach, tagelang fahren ich mit dem Rad ohne Steigungen! So flach habe ich mir meine Strecke durch Deutschland nicht vorgestellt.
Bezüglich Reisekosten bin ich positiv überrascht. Deutschland ist deutlich billiger als Österreich. Die Gastronomie erscheint mir wesentlich günstiger als in Wien. Gutes Essen und Mehlspeisen beim Bäcker sind so preiswert, dass ich mir das Kochen mit dem Campingkocher oft erspare und gemütlich bei einem Tisch sitzend ausgezeichnet speise. Aber auch die Campingplätze sind preiswert, ich zahle zwischen €6,- und €16,- pro Nacht. Für Kaffee zahle ich den gewohnten Preis, die Zimmerpreise allerdings sind mir zu hoch. Es gibt kaum Privatzimmer und Hotels haben ihren Preis.
Auch die Besiedlung unterscheidet sich wesentlich von Österreich, sie ist dichter. Es gibt wesentlich mehr Städte in geringen Entfernungen, täglich durchfahre ich etliche Kleinstädte. Hier in Norddeutschland wird die Bewölkerungsdichte ein wenig geringer. Das Ortsbild, die Bauweise der Häuser, die Infrastruktur mit Kneipen und Geschäften ist mir ebenfalls fremd. An zahlreichen Radgeschäften, riesigen Megastores nur für Räder, Zubehör und Radkleidung fahre ich vorbei.
Zu Beginn meiner Reise fuhr ich großteils durch mittelalterliche Dörfer und Kleinstädte. Stadtmauern, Burgen und Schlösser sah ich täglich unzähliche. Auf meiner Fahrt nach Westen kam ich in Gebiete mit herrlichen Fachwerkhäusern die Richtung Norden von schönen Backsteinbauten abgelöst wurden.
Bei der Mentalität der Einwohner erlebe ich regional große Unterschiede. In Bayern fühlte ich mich mit den Bewohnern noch vertraut, ein gut bekannter Umgang miteinander. Ein wenig mürrisch, aber freundlich und lustig. Im Rhein- und Ruhrgebiet, in der dicht besiedelten Industriegegend mit zusammenwachsenden Großstädten erlebte ich die Bewohner großteils unfreundlich, aggressiv und desinteressiert am Gegenüber. Ausnahmen gibt es aber immer und überall, sowohl im Positiven wie auch im Negativen. Weg von der dichten Besiedlung, weiter im Norden, wurden die Menschen wieder deutlich freundlicher. Kurz vor Bremen kamen etliche Einheimische von sich heraus auf mich zu, gaben bereitwillig und freundlich Auskunft, zeigten sich an mir interessiert und begannen unterhaltsame Gespräche. Fast schon so freundlich, nett, hilfsbereit, herzlich und interessiert wie in Neuseeland.
Den heutigen Ruhetag in Bremen verbrachte ich gemütlich mit meiner Gastgeberin in der Altstadt, an der Weser und in stilvollen Wohnvierteln bei warmem und großteils schönen Wetter. Ein angenehmer, netter Stadttag!Læs mere