Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung. Conny und ich wollten schon seit einiger Zeit eine längere Fahrradtour unternehmen. Da bot sich die Mutter aller Strassen gerade an. Read more
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  • Day 29

    Cedar Crest / Turqoise Trail Campground

    May 6, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Gestern Abend dachten wir an einem Beschleunigungsrennen beizuwohnen. Draussen vor dem Hotel war die Hölle los. Die New Mexicaner mit ihren lauten, alten Kisten benutzten die Strecke zwischen 2 Lichtsignalen für ihre Rennen.
    Bekanntlich fliessen Flüsse am tiefsten Punkt durch die Täler. So auch der Rio Grande. Gestern gings steil hinunter in die Stadt.
    Heute kontinuierlich steil durch die Stadtteile wieder hoch.
    Durch die Stadt führen meist schöne, ruhige Bikerouten. Genau am Rio Grande bemerkte Conny dass ein Plattfuss im Anmarsch war. So konnten wir die Panne schön am Fluss beheben. Der Rio Grande diente mir sogar noch als Wasserbecken um das kleine Loch zu finden. Wieder war ein Draht der Übeltäter!
    Vorbei gings an ganz schönen, weniger schönen und hässlichen Häuserzeilen. Wir wurden oft aus fahrenden Autos heraus angesprochen. Einer wollte wissen was der Radler so mit sich führt in den Taschen, ein Anderer meint er hätte noch Werkzeug im Auto, falls wir welches benötigen. Weiters gings mit der Info, dass wir demnächst durch ein unsicheres Gebiet fahren würden und sehr aufpassen sollten.
    Langsam öffnete sich die Grosstadt und wir durchfuhren bei stetiger Steigung schöne Gebiete kleinen Dörfern.
    Bei einer Wegtafel mit dem Namen "Matterhorn Drive" mussten wir schon schmunzeln. Geht die Strasse wirklich noch bis zum Matterhorn hoch? Langsam ging uns die Puste aus, waren wir doch schon wieder auf über 2000 Meter hoch. Heute werden wir sicherlich wieder gut schlafen in unseren lieb gewordenen Schlafsäcken.
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  • Day 30

    Santa Fe

    May 7, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 25 °C

    Die hügelige Fahrt begann schon mit warmen Temperaturen. Dörfer wie San Antonito mit 985 Einwohner oder Golden mit 37 Einwohner und andere folgten. Hier möchte man nicht mal beerdigt sein.
    Nach einem kleinen Pässchen windete sich die Strasse Richtung Madrid hinunter. Diese Dorf war früher Ausgangspunkt für den Kohleabbau.
    Heute ist das Dorf ein Anziehungspunkt für Touristen, Harley Fahrer und zwei Velofahrer aus der Schweiz. Hier gibts viele coole Beizen, Töpfereien und andern Ramsch. Wir haben uns für die Beiz mit Live Musik entschieden. Die Band spielte sauberen Blues. (Vater an der Gitarre und 12 jähriger Sohn am Schlagzeug)
    Auch wurde hier eine Sequenz aus dem Film "Wild Hogs" im Diner Restaurant gedreht.
    Hier in der Umgebung hat es mehrere Waldbrände. Man kann die Rauchschwaden ganz gut sehen.
    Als wir wieder losfuhren, erschlug uns die Hitze fast. Jede Pedalumdrehung auf ein Hügelchen schmerzte. So erreichten wir die Innenstadt von Santa Fe halt etwas später. Heute werden wir uns nicht mehr ins Nachtleben stürzen, sondern früh zu Bette gehen, damit wir dann am morgigen Ruhetag wieder frisch sind.
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  • Day 31

    Rasttag in Santa Fe

    May 8, 2022 in the United States ⋅ 🌬 25 °C

    Heute hiess es "Beine hängen lassen". Ganz sein lassen konnten wir es trotzdem nicht, die Fahrräder wollten auch mit. So spazierten wir mit vielen anderen Touristen durch die Altstadt. Viele schöne Häuser im Stil der Adobe Hütten säumten die Strassen. Seit 1950 dürfen keine anderen Häuser in der Innenstadt gebaut werden.
    In Santa Fe steht auch die älteste Kirche von ganz Amerika. Leider war sie geschlossen, so besuchten wir halt die Kathedrale, die dem heiligen Franziskus von Assisi geweiht ist. Er bewachte auch unsere Räder, die wir vor der Kirche festgebunden hatten.
    Wir sassen im Park. Beim Eis essen schauten wir den verschiedensten Typen zu. Allzu schnell verging die ruhige Zeit.
    Heute Abend haben wir beim Italiener reserviert, hoffentlich gibts gute Pasta bei ihm, denn morgen wartet wieder eine knackige Etappe auf uns.
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  • Day 32

    Romeroville/KOA Cabine

    May 9, 2022 in the United States ⋅ 🌙 22 °C

    Das Essen von dem wir gestern berichtet haben war mittelmässig dafür extrem teuer. Aber es war ja Muttertag.
    Nach dem Einkaufen fuhren wir mit Rückenwind hinaus aus der Stadt. Bis jetzt haben wir 2 Favoritenorte, die uns am besten gefallen haben. Es sind dies Wrightwood und Santa Fe.
    Ein dauerndes Auf und Ab folgten die nächsten Kilometer. Kaum nach der Schussfahrt unten angekommen, galt es in kleinem Gang wieder hoch zu fahren.
    Unterwegs trafen wir auf die ersten toten Schlangen. Beim genauen hinschauen, wurden diese aber nicht überfahren, sondern starben einen anderen Tod. Schade um diese schönen Tiere!
    Unterwegs sahen wir immer wieder riesige Waldbrände, die durch den starken Wind wieder angefacht wurden. Einzelne dieser Brände sind nicht mehr unter Kontrolle. Eine Frau berichtete, dass auch Las Vegas New Mexico in grosser Gefahr sei.
    Sogar auf dem Camping wurde eine Warnung herausgegeben.
    Kurz vor dem Ziel holten wir an einer Tanke noch das Feierabendbier. Der Verkäufer wollte doch allen ernstes meine ID sehen, um zu kontrollieren ob ich denn schon Bier trinken dürfte. Conny hat sich darüber köstlich amüsiert.
    Heute Abend war noch Bremsen einstellen angesagt.
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  • Day 33

    Santa Rosa/Blue Hole

    May 10, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 30 °C

    Der Gegenwind, der Gegenwind, das (un) beliebte Kind.
    Die Nacht auf dem Camp verlief trotz nahen Waldbränden ganz ruhig.
    Gegen 08.30 Uhr machten wir uns auf die Socken. Jetzt schon blies uns ein steifer Wind ins Gesicht.
    Langsam aber sicher, enfernten wir uns von den Bergen. Vor uns die endlosen Weiten New Mexicos.
    Die Temperatur hatte auch deutlich zugenommen. Wir trampten bei weit über 30 Grad weiter in die Pedale.
    Unterwegs meinten wir eine Fata Morgana zu sehen. Es wurde auf einmal sehr grün, ein See mit weidenden Pferden und Kühen war zu sehen. Einen Augenschlag später, hatte uns die staubige Prärie wieder eingeholt.
    Beim Mittagshalt, ohne Chance auf Schatten, stellten wir fest, dass selbst das Brot in den Taschen getostet war. Eigentlich eine ganz nette Erscheinung, nur zum falsche Zeitpunkt.
    Mit dem Wasser hatten wir uns auch verrechnet. So war auch hier sparen angesagt.
    Wieder gings ein Stück der Autobahn entlang. Und wieder wollte sich ein dünner Draht an meinem Vorderreifen zu schaffen machen. Konnte ihn jedoch noch rechtzeitig enfernen.
    In Santa Rosa wollten wir auf dem Camping unser Zelt aufschlagen. Als wir die schön gepflegten Parzellen sahen, freuten wir uns umsomehr. Die Freude war von kurzer Dauer. Schroff wies uns der Campingchef ab und sagte nur, dass er keine Zelte nehme. Von meinem Mail am Morgen wollte er nichts wissen. So mussten wir uns doch noch ein Hotel suchen.
    Wir besuchten noch das Blue Hole.
    Es ist ein rundes Loch mit einem Durchmesser von ca. 20 Meter und einer Tiefe von 27 Meter. Das Loch wird von einer Quelle gespiesen. Das Wasser ist mit gleichbleibenden 16 Grad sehr kalt.
    Zum die Beine hineinhalten reichte es jedoch.
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  • Day 34

    Tucumcari

    May 11, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 30 °C

    Heute gings zu Beginn schon steil bergauf. Aber in der morgendlichen Kühle, kein Problem für uns. Es folgten schöne Meilen durch hügeliges Prärieland.
    Nach einer Abzweigung folgt ein schlechtes Strassenstück mit Wellblech und Staub. Manchmal waren wir so langsam unterwegs, dass wir fast umkippten. (Phillip unser radelnder Kollege aus Tirol weiss sicherlich von welchem Stück wir sprechen).
    Fast wäre es vergessen gegangen.
    Vor uns auf der Strasse sonnte sich eine lebende Schlange. Conny wäre fast vom Rad gefallen. Fotos aus sicherer Distanz mussten dennoch in den Kasten. Um ihr das Leben zu retten versuchten wir sie mit Steinen zu verscheuchen, aber sie liess sich nicht vertreiben von ihrem sonnigen Plätzchen. Ob sie noch lebt?
    Lange Zeit gings dem Bahntrasse entlang. Freundlich grüssten die Lokführer der Union Pacific.
    In der Nähe von Montoya gings an einem armseligen Friedhof vorbei.
    Wir mussten kurz anhalten und die sehr einfachen Gräber anschauen.
    Auch waren wieder einige Kilometer auf dem drahtverseuchten Seitenstreifen des Highway dabei.
    Heute waren der alte Mann und seine etwas jüngere Frau ob der 3
    100 km Etappen und den extremen Temperaturen mit einigen Höhenmeter doch etwas müde. Wir werden sicherlich gut schlafen in unseren Schlafsäcken.
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  • Day 35

    unplanmässiger Rasttag Tucumcari

    May 12, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 31 °C

    Mit dem erwähnten guten Schlaf im Schlafsack wurde nichts. Da wir am Rande eines Thunderstormgebiets nächtigten, zog in der Nacht ein heftiger Windsturm über und durch unser Zelt hinweg. Zumal es noch sehr warm war und wir manchmal samt Zelt fast abhoben, war ans schlafen nicht zu denken. Wir machten uns schon Gedanken was wir unternehmen, sollte der Wind unser Zelt zerstören.
    Als es Zeit zum Aufstehen war, flaute der Wind etwas ab.
    Trotzdem entschieden wir uns in der Stadt zu bleiben. Ohne grosse Erholung würde die nächste Etappe zur Qual werden. Schlussendlich soll unser Abenteuer aber auch noch etwas Spass machen.
    Wir fanden bei einigen jungen Typen die ein Motel am renovieren waren ein Zimmer, das wir am Morgen schon beziehen konnten.
    (Bright Morning Motel)
    Sie arbeiteten und wir ruhten uns aus. Gegen Abend konnte ich mich mal wieder den Surlys widmen. Conny hatte in dieser Zeit schon die Wäsche gemacht.
    Hoffentlich wird die kommende Nacht etwas besser. Morgen sind wieder sehr hohe Temperaturen angesagt.
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  • Day 36

    Adrian/angeblicher Mittelpunkt

    May 13, 2022 in the United States ⋅ 🌙 24 °C

    Sehr gut geschlafen, darum den Wecker um 05.00 Uhr nicht gehört.
    Also möglichst schnell frühstücken (es gibt eh nur Cola und einen Muffin) und zusammenpacken, damit wir früher am Zielort eintreffen und so der Hitze entgehen können.
    Während wir so nebeneinander daher radelten und etwas tratschten (praktisch keine Autos auf dieser Strasse) bemerkte ich, dass ich wieder einmal Luft verliere. Wir schafften es gerade noch zur nächsten Tanke. Dort konnte das Problem behoben werden. Etliche ganz kleine Dornen hatten sich den Weg durch den Pneu gesucht. Währen einer Pause vor 2 Tagen hatte ich einmal das Velo kurz neben die Strasse geschoben und an einem Zaun abgestellt. Hätte nicht gedacht, dass mich diese Unachtsamkeit noch einmal einholt. Mit einem Messer bewaffnet haben Conny und ich die Dornen entfernt.
    An einem Rastplatz kamen wir noch mit einem Trucker ins Gespräch. Wir fachsimpelten noch eine Weile über Lastwagen und Velotourern.
    Unterwegs trafen wir noch auf eine Truppe Motorradfahrer. Sie alle waren unterwegs zu einem alljährlichen Treffen von Kriegsveteranen. Mit den Töffs fahren dann alle im Konvoy nach Washington DC. Lauter lustige und coole Typen.
    Gegen Abend haben wir dann die Grenze von New Mexico nach Texas passiert und somit die Uhr eine Stunde später gestellt.
    Am Etappenort Adrian zelten wir auf dem Midpoint Camping. Eher ein Kiesplatz als ein Campingplatz.
    Adrian soll gemäss alter Überlieferung der Mittelpunkt der Route 66 sein. Jedoch wurde der Verlauf der Strasse seit deren Erstellung einige male abgeändert.
    Man wollte jedoch den Mittelpunkt nicht im Niemandsland, sondern in einem Dorf. Darum ist die Mitte jetzt in Adrian.
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  • Day 37

    Amarillo Texas

    May 14, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 33 °C

    Eine sehr laute Nacht in Adrian gleich hinter der Interstate geht vorbei. Bei schon warmen Temperaturen und Rückenwind radeln wir los. Es geht mit nur ganz wenig Biegungen immer gerade aus. Wir fragen uns, sind wir schon in der Kornkammer der USA angekommen. Beim Anblick der grossen Traktoren und Mähdreschern muss dem wohl teilweise so sein.
    Ein kleiner Punkt kommt immer näher. Durch den nun schon glimmernden Strassenbelag wegen der grossen Hitze, können Conny und ich nicht genau sehen um was es sich handelt.
    Ein anderer Radfahrer kommt uns entgegen. Er kämpf aber nicht nur gegen die Hitze, sondern auch gegen den Gegenwind.
    Brian ist anfangs März an der Ostküste gestartet und fährt bis nach Los Angeles. Dies ist jedoch noch nicht alles. Von L. A. gehts weiter nach Norden um die Schwester zu besuchen, danach über Wyoming etc. wieder zurück an die Ostküste. Für diese ca. 7000 Meilen will er sich 6 Monate Zeit nehmen.
    In Amarillo angekommen wollten wir uns die berühmte Cadilac Ranch noch anschauen. Nach einer Zusatzrunde von 16 km, haben wir die Ranch doch noch gefunden.
    Wegweiser aufstellen klappt in Amerika noch nicht ganz. Da gibt es noch Verbesserungspotenzial.
    Wegen der Hitze vertrauen wir heute auf ein gekühltes Motelzimmer, statt in Zelt gebraten zu werden. Abends um 18.15 Uhr zeigte das Thermometer immer noch 34 Grad an.
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  • Day 38

    Groom

    May 15, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 32 °C

    Da es Sonntag war, gings heute ganz ruhig aus Amarillo (über 200000 Einwohner) heraus.
    Die Gegenden in denen wir jetzt durchkommen sind so eben, man kann es sich als "Bergler" fast nicht vorstellen. Soweit das Auge reicht sieht man nur Felder. In jedem auch so kleinen Ort sieht man die Getreidetürme schon von weiten.
    Die Strasse die wir heute benutzten, hatte einen sehr groben Belag. So gings heute nicht so leicht von statten, wie jeweils sonst.
    Wir kamen verhältnismässig früh in Groom an. Die Sonne brannte wieder unbarmherzig auf den schwarzen Asphalt nieder. So fiel es uns leicht im Motel einzuchecken, statt im oder neben dem Zelt zu schwitzen. Habe Conny noch gefragt ob wir Weicheier sind. Sie meinte nur, wir seien ja auch schon in fortgeschrittenem Alter.
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