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Im Reich des Meltemi

Die "Ostbahn" erkundet kreuz und quer die griechischen Gewässer, saronischer Golf, westliche Ägais, östlicher Peloponnes Read more
  • Trip start
    August 12, 2025

    Fokaia

    August 11 in Greece ⋅ 🌬 32 °C

    Nach ein paar Tagen zuhause mit Besuch der Seebühne in Mörbisch (Saturday Night Fever"), Besuch diverser Kinder, Enkel, Mutter, Grillerei mit der ehemaligen Fertörakos Gang und einem geilen Segelnachmittag inklusive Kenterung am Neusiedler See sind wir wieder in Fokaia eingetroffen, wo uns einerseits der Meltemi mit gut 30 Knoten Wind empfing und natürlich auch unsere Boat Sitting Crew. Bei diesem Wind war es gar nicht so einfach mit dem Dinghy halbwegs trocken zum Boot überzusetzen.
    Am Abend hat es dann doch einigermaßen nachgelassen und wir konnten in den Ort Essen gehen.
    Am nächsten Morgen waren wir dann wieder alleine auf der "Ostbahn", Petzi, Michi, Tina und Mess waren am Weg zum Flughafen.
    Und was tat der Wind? Der wurde fetter und fetter und fetter!
    Auf meinem Handmessgerät standen erst 35 Knoten, bald drauf 40 Knoten und zu guter Letzt wurden Böen mit 48 Knoten (etwa 90 km/h) gemessen.
    Kein Gedanke auszulaufen! Unser 30 Kg Anker - eine der besten Investitionen die wir getätigt hatten - tat brav was er zu tun hatte, nämlich keinen Millimeter nachzugeben!
    Die ganze nächste Nacht rüttelte und schüttelte uns der Wind, trotzdem schliefen wir ganz gut.
    Tags drauf reichte es uns dann entgültig. Obwohl Fokaia und die Bucht nett anzuschauen ist, wollten wir weg.
    Der Meltemi ballerte immer noch mit Böen bis weit in die 30er, wir gingen trotzdem Anker auf, denn wir wollten ENDLICH nach Hydra!
    Wind von hinten bedeutete zwar ein kleines Vorsegel reicht und keine Lage, aber dafür die rollende Welle von hinten... mühsam, aber nach etwa 4 Stunden hatten wir es hinter uns.
    Erster Halt wieder mal Poros, da wir einerseits Wasser bunkern mussten, und Einkaufen stand auch am Plan. Und eine ruhige Nacht in einem Hafen wollten wir uns auch gönnen...
    Ganz so ruhig war es dann aber doch nicht, denn wir waren am Vorabend des höchsten Marienfeiertags in Poros, und der wird natürlich auch bei den Orthodoxen mit ordentlich Gotteslärm von den diversen Kirchtürmen gefeiert!
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  • Hydra?... Hydra!

    August 15 in Greece ⋅ ☀️ 29 °C

    Und dann legten wir endlich ab nach Hydra!
    Schöner Segelwind brachte uns mit guter Fahrt am östlichen Ausläufer des Peloponnes vorbei, die Insel Hydra schon in Sicht.
    Keine Autos, keine Motorräder, ja sogar Fahrräder sind auf der Insel nicht erlaubt. Keine Hotelanlagen, keine Pools, keine Tennisplätze, keine Diskotheken und kurioserweise sind auch Plastikstühle verboten.
    Wen es interessiert, was diese Insel so einzigartig macht und warum man sie unbedingt besuchen sollte, kann das hier nachzulesen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hydra_(Insel)
    Hinein in den winzigen Hafen, der gleichzeitig von Fischerbooten, Ausflugsbooten, Taxibooten, Schnellfähren, Kreuzfahrer und deren Shuttlebooten und natürlich Eigner- und Charterbooten aller Größen hochgradig frequentiert wird. Letztere liegen hier oft in Dreierreihen hintereinander, tägliches Hafenkino mit Ankerstress und Kettensalat ist vorprogrammiert!
    Manchmal hat man Glück und bekommt so wie wir den letzten Platz an der Nordmole, wo es etwas ruhiger ist als gegenüber am Stadtkai.
    Wir mussten zwar auch ein bisschen die Ellenbögen ausfahren um in den engen Liegeplatz zu kommen, aber beim dritten Versuch waren wir drin!
    Am ersten Abend fanden wir eine nette Taverne auf einem Platz abseits von der Hafenpromenade. Gutes Essen zu erschwinglichen Preisen.
    So behielten wir es auch mit einer Bar bei, abseits vom Trubel, halbwegs ruhig gelegen.
    Nachdem wir einen hervorragenden Liegeplatz hatten blieben wir einen weiteren Tag, auch weil mich eine kleine Sommergrippe heimgesucht hatte und ich nicht ganz fit war.
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  • Astros

    August 20 in Greece ⋅ ☀️ 28 °C

    Manchmal dauert es bei uns doch ein bisschen läger bis wir wieder Zeit, Muße und Berichtenswertes beisammen haben, um wieder ein paar Zeilen auf die geneigte Leserschaft loszulassen.
    Unsere diversen Sommergrippen haben uns Beide einerseits doch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, sodaß wir uns eigentlich aus dem Reich des Meltemi etwas zurückgezogen hatten und doch wieder Richtung Peloponnes gewandert sind.
    Die Windverhältnisse sind dort doch um einiges weniger, was unserer angeschlagenen Gesundheit entgegen kommt.
    Man muss sich ja nicht dringend mit Fieber, rotzender Nase, tränenden Augen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, dem Starkwind der Ägäis aussetzen. Bringt nix!
    Andererseits steht bei mir eine kurze Reise für ein paar private Regelungen zuhause an, somit war es klar dass wir uns von Athen nicht allzuweit entfernen wollten, in erster Linie auch punkto Windsicherheit.
    Dazu gekommen sind auch einige Verschleißerscheinungen an unserer "Ostbahn".
    Die Stopfbuchse unserer Welle zum Propeller leckt, also eigentlich die Wasserkühlng der Welle.
    Muss nicht gleich repariert werden, aber es gehört regelmäßig das eingeleckte Wasser abgepumpt.
    Der Ventilator der Motorraumlüftung spielte plötzlich nicht mehr mit, sodass mehrmals Überhitzungsalarm gekommen ist.
    Provisorisch habe ich jetzt einen Schalter zum händischen Einschalten gebaut.
    Der Dinghymotor leckt irgendwo in der Benzinleitung, muss dringend angeschaut werden.
    Das Vorsegel hat im Sonnenschutzstreifen einen kleinen Riss. Muss nicht sofort gemacht werden, aber bei Gelegenheit.
    Und so geht es dahin: Wer noch nie ein Boot besaß, der waß an Schas!
    Unter all diesen Vorzeichen versteckten wir uns mal zum halbwegs Auskurieren in einer Bucht in der Nähe von Ermioni.
    Fast alleine, das Städchen nicht weit entfernt, falls Medikamente oder doch ein Arzt notwendig wäre, weit und breit keine Strandbar oder Disco, welche einem die Nacht zur Hölle machen kann. Zwei Tage vegetierten wir so leidend vor uns hin, bis es uns zumindest soweit besser ging, dass wir wieder weiterreisen konnten.
    Astros an der Westseite des argolischen Golfes hatten wir auserkoren.
    Moni hat sich zwar mit Kopfweh und Fieber wieder in der Koje verkrochen, aber ich war mittlerweile so fit, dass ich den herrlichen Segelwind auch enspannt genießen konnte.
    Und mit Astros hatten wir auch wieder mal ein echtes Kleinod, ganz nach unserem Geschmack, gefunden.
    Ein ehemaliges Fischerdörfchen in einer weitläufigen Bucht mit kilometerlangen feinen Kiesstrand, oder groben Sandstrand, wie man will. Einen gepflegten, sicheren Hafen den dutzende Tavernen und nette Bars säumen, und am Hügel thront eine markante Festung.
    Weit und breit kein Flughafen, somit hielt sich der Tourismus in Grenzen. Eigentlich waren zu 95% nur Griechen hier auf Sommerurlaub, Athener und Umgebung, die in zwei Stunden mit dem Auto anreisen.
    Preislich typisch Peloponnes, also günstig bis moderat, freundliche Wirten, gemütlich gechillt: "Siga Siga"
    Auch wieder kaum Charterboote, hauptsächlich Eigner, was auch den Stress im Hafen fast gegen Null minimierte.
    Fast aber nur! Denn ein Charterkatamaran hatte sich doch her verirrt, und der brachte die Hafenidylle jäh zum erliegen.
    Bei einfachsten Ankermanöver - Anker genau gegen Windrichtung, Steg genau in Windrichtung - versagte der griechische Skipper komplett. Erst legte er seinen Anker über unseren, dann kam er quer daher wobei ich schon befürchtete, er rammt unsere "Ostbahn" gleich, dann lag er doch irgendwie neben uns, drückte aber dermaßen gegen unser Boot dass ich die Befürchtung hatte, er reißt unseren Anker aus. Beim Versuch wieder Abzulegen verhakte sich sein Ruderblatt in unserer Ankerkette. Der Kette war's wurscht, aber sein Ruderblatt hatte einen Schaden abbekommen.
    Die ganze Aktion rief dann auch die Hafenpolizei auf den Plan. Zwei Damen, bewaffnet wie ein Sondereinsatzkommando diskutierten mit dem Skipper, der dann zuguterletzt doch neben uns längsseits angelegt hatte.
    Ruhe kehrte wieder ein im Hafen, bis auf die Jugendlichen, die die Wellenbrechermole als Sprungturm und zum Posen bei den jungen Mädels nutzten...
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  • Im saronischen Golf

    September 2 in Greece ⋅ ☀️ 29 °C

    Immer noch beide kränkelnd, Moni weit mehr als ich, verließen wir den argolischen Golf wieder Richtung saronischen Golf.
    Davor machten wir aber nach einem wunderbaren Segeltag für die Nacht in einer weitläufigen Bucht in der Nähe von Port Heli unseren Anker in den Sandgrund. Leider war uns Äolos, der Windgott in dieser Nacht nicht gewogen. Denn kurz nach Mitternull begann der Wind unangenehm stark vierkant in die Bucht zu blasen. Es blieb uns nichts anderes übrig als Anker auf und ein besseres Plätzchen zu finden. So richtig ist uns das nicht gelungen und die restliche Nacht war eher unangenehm mit Schwell von der Seite. Am Morgen ließ der Wind nach, wie zum Hohn!
    Wir wollten und mussten wieder mal nach Poros, einerseits einkaufen, Wasser nehmen und auch ein Besuch in der Wäscherei war von Nöten. Leider fehlte uns dann eine neue Bluse und mein T-Shirt mit der Karrikatur vom Willi Resetarits vulgo Ostbahn Kurti war auch nicht mehr aufzufinden. Ärgerlich!
    Die nächsten Tage trieben wir uns rund um Ägina, Poros und der Attika Küste rum, weil ich wieder mal für zwei Tage nach Österreich musste.
    Der Wind hierfür war uns gnädig und so konnten wir nach Porto Rafti segeln, wo wir vor Anker gingen und ich den Flieger nach Wien nahm.
    Moni brachte mich mit dem Dinghy an Land und ich setzte mich ins Taxi. Im abfahren sah ich, wie Moni auf halben Weg zur "Ostbahn" mehrmals versuchte den Dinghy Motor neu zu starten, offenbar ohne Erfolg, denn bald ruderte sie. Zum Glück war kein Wind und sie kam gut an. Am Telefon sagte sie mir, der Motor stoppte und wollte partout nicht mehr anspringen... nicht gut!
    In Wien hatte ich dann einige Probleme mit der Mietwagenfirma und musste über eine Stunde auf den Shuttle warten. Zum Glück war ich nicht in Eile und alles löste sich in Wohlgefallen auf... mehr oder weniger.

    Ich nutzte die Zeit in der Snoo nicht da war zum Betten neu beziehen und unter Deck sauber zu machen etc. Als ich dann Nachmittags mit meiner Tochter telefonierte, merkte ich plötzlich das wir dem Schiff an der Boje hinter uns immer näher kamen.
    Sofort beendete ich das Gespräch, bereitete alles vor um die Kette nachzuziehen, aber die Instrumente fielen ständig aus und nichts ging mehr. Aufgeregt und ratlos rief ich meinen Cpt. Snoo an. Er ging mit mir alle Eventualitäten durch, nichts davon traf zu. Ich wurde immer nervöser da der Anker weiter slippte und wir dem Schiff an der Boje hinter uns immer näher kamen. Zu guter Letzt fragte mich Snoo ob ich die Ankerkralle entfernt habe, das war des Rätsels Lösung! Jetzt konnte ich endlich den Anker hoch holen und neu setzen.
    Snoo schickte mir eine App für einen Ankeralarm, doch bis zu seiner Rückkehr hatte ich keine ruhige Minute mehr und war sehr angespannt.

    Zurück in Porto Rafti war meine erste Amtshandlung nochmal den Anker und die Postion zu überprüfen. War alles Bestens und wir konnten Essen gehen.
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  • Sturm und Mondfinsternis

    September 4 in Greece ⋅ 🌬 29 °C

    Irgendwie hatten wir einerseits vom saronischen Golf mittlerweile die Nase voll und andererseits wollten wir Schweizer, welche bei meinem allerersten Törn für www.sailorama.at meine Gäste waren, auf einer der ägäischen Inseln treffen. Also segelten wir ostwärts Richtung Südende Euböas, wir wollten Karystos als Sprungbrett Richtung Ägäis nutzen. Dort einkaufen, Wasser nehmen, gut essen gehen war der Plan.
    Für die erste Nacht wählten wir eine richtig geile Bucht auf der Insel Megalonisos, außer uns nur ein weiteres Boot dort.
    In der Nacht legte der Wind wieder mal richtig zu, so heftig, dass wir kaum mehr schlafen konnten. Netter Nebeneffekt: ich konnte mal einen stimmungsvollen Sonnenaufgang fotografieren!
    Nach dem Frühstück sind wir dann los nach Karystos. Aber Erstens kommt es wie so oft anders, Zweitens als man denkt!
    Schon bei der Fahrt zum Kap Pachimadhi pfefferte der Wind mit um die 40 Knoten (etwa 75 km/h) und verlangte uns alles ab.
    Kurz vor dem Kap machten wir noch einen beachtenswerten Punkt unserer Reise fix: 2.000 Seemeilen hatten wir mit der "Ostbahn" seit unserem Start Ende April in Aquileia/Italien zurückgelegt! Für Nicht-Nautiker: 3.704 Kilometer!
    Noch schlimmer wurde es dann nach dem Kap. Der Sturm drehte genau auf den Bug und verstärkte sich auf Böen über 45 Knoten (83 km/h und mehr), völlig unmöglich zu segeln! Mit einem winzigen Stück Großsegel und Motor volle Kraft voraus versuchten wir dem Sturm zu trotzen und die restlichen zwei Seemeilen (etwa 3,6km) bis Karystos zu schaffen, chancenlos! Es ging einfach nicht, wir machten keine oder kaum Vorwärtsfahrt und wir hätten für die knapp 4km über vier Stunden gebraucht. Das Ziel zum Greifen nah war die Entscheidung bitter und schwer: umdrehen, den Sturm ablaufen und mit einem kleinen Vorsegel wieder mal zurück Richtung Kap Sounion. Der Meltemi wollte uns zum dritten Mal nicht in seinem Reich Einlass gewähren!
    Leider wurde deswegen nichts aus dem Treffen mit Diana und Reto, aber ich bin überzeugt es wird sich eine neue Gelegenheit auftun! Und auf die freue ich mich jetzt schon...
    So einen fetten Sturm hatten wir nichtmal bei unserer Überstellung Richtung Italien vor zwei Jahren von achtern!
    Bei einem unglaublichen Surf auf einem mächtigen Kaventsmann (besonders große Welle) erreichten wir eine Geschwindigkeit von sagenhaften 10,1 Knoten (18,7 km/h)! So schnell bin ich noch nie mit einem so kleinen einrumpfigen Dickschiff gesegelt! Große Augen und feuchtes Hoserl inbegriffen!
    Für die nächsten Tage war keine Besserung, was den Meltemi betrifft, in Sicht.
    Und nachdem wir weder uns, noch unsere "Ostbahn" über Gebühr strapazieren müssen und wollen, war die Entscheidung einfach: der Meltemi darf blasen wie er will, aber ohne uns! Auch im saronschen Golf gibt es noch genug Ziele, wo wir Beide noch nicht waren. Und das bei weit moderateren Bedingungen.
    In Ägina Stadthafen hatten wir das nachgeholt, was uns in Karystos verwehrt blieb: Einkaufen, Wasser nehmen, ausgezeichnet und preiswert Essen gehen!
    Am nächsten Morgen, wir waren gerade am frühstücken, wurden wir von der Mole angesprochen.
    Große Freude, Ulli & Michael, die Beiden hatten wir in Astros kennen gelernt, standen plötzlich da!
    Nach einem ausführlichen Klönschnack war schnell ausgemacht, wir müssen uns in Kürze wieder treffen, denn Ulli und Micha blieben noch eine Nacht in Ägina.
    Wir verließen Ägina und ankerten südlich Metori, mit perfekten Blick nach Osten, denn für den Abend war Mondfinsternis angesagt. Pünktlich ging das mittlerweile zu einem guten Drittel abgedunkelte Kipferl über Ägina auf, ein Schauspiel der Sonderklasse! Immer mehr verdeckte der Erdschatten den Mond, immer schmaler wurde das Kipferl, bis der gesamte Mond verfinsterte und nur mehr schemenhaft in dunkelrot bis hellschwarz zu erahnen war. Beeindruckt genossen wir die Vorstellung des Himmelszeltes.
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  • Vathi, Methana

    September 13 in Greece ⋅ ☀️ 29 °C

    Der Tag nach der Mondfinsternis bescherte uns anfänglich windmäßig nix, später dann doch einiges an Nordostwind.
    Wir waren am Weg in die Bararia Bucht - die Ziegenbucht - an der Nordost Seite von Poros, ganz schlechte Wahl! Denn aufgrund des Nordostwindes stand bis Mitternacht ganz ordentlich Schwell in die Bucht. Das machte das Kochen, Essen, Geschirr abwaschen und alles weitere zu einer tanzenden Angelegenheit. Wir haben es halbwegs hin gekriegt, ohne uns am hüpfenden Boot zu verletzen!
    Tags drauf sind wir wieder mal nach Agios Marinas, wo wir wieder Ulli und Micha getroffen haben.
    Ein netter gemeinsamer Abend in der Kaluha Bar - die kredenzen dort übigens die besten Gin/Tonic in ganz Griechenland - sowie Ausklang bei uns am Boot rundete den Tag ab.
    Wir blieben noch einen Tag, samt gemeinsamen Abendessen mit Ulli & Micha und natürlich wieder Ausklang, diesmal auf deren Katamaran.
    Eine Nette Brise brachte uns am nächsten Tag nach Nea Epidauros, dort waren wir noch nie.
    Im Grunde ein kleiner Hafen, ein paar Tavernen, der Supermarkt zu weit um mit dem Trolly einkaufen zu gehen, aber trotzdem ganz nett. Drohnenflug in der goldenen Stunde, Abendessen, ruhige Nacht an der Außenmole. Mehr nicht, muss auch nicht ein weiteres mal besucht werden.
    Da wir aber Lebensmittel brauchten war ein Zwischenstopp in Palea Epidauros von Nöten, denn am eigentlichen Ziel gibt es keinen Markt!
    Der Supermarkt war gerade am zusperren - Siesta war der Grund - aber wir durften doch noch unseren Einkauf tätigen. Bei uns daheim wäre zu, weil zu ist zu!
    Vor zwei Wochen wollten wir schon nach Vathi auf der Halbinsel Methana, https://de.wikipedia.org/wiki/Methana ein Vulkanrelikt an der Ostseite des Peloponnes, dessen letzter Ausbruch etwa 2.500 Jahre zurück liegt. Doch der Hafen war voll mit Charterboote und wir mussten den Plan verwerfen.
    Diesmal kamen wir an einem Freitag, da sind die Charterboote am Weg zurück in die Marina nach Athen und die Wahrscheinlichkeit in dem winzigen Dorfhafen einen Liegeplatz zu bekommen ist um ein vielfaches größer!
    Und so war es auch!
    Entzückt und angetan vo dem schnuckeligen Hafen, das Ambiente und das gesamte Rundherum hat uns so eingenommen, dass wir zwei Tage blieben!
    Fast schade dass es zu heiß war um einen Ausflug zu den Ruinen der Methana Akropoli zu unternehmen, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
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  • Perdika, Ägina

    September 16 in Greece ⋅ ☀️ 28 °C

    Perdika, auf der Insel Ägina... wir waren vor gut zwei Jahren hier als wir die "Ostbahn" gekauft hatten. Hat uns damals sehr gut gefallen, deswegen wollten wir endlich wiederkommen!
    Aber...
    Willst du Stress im Hafen? Komm nach Perdika! Aber dazu später!
    Nachdem wir dieses entzückende Vathi auf der Halbinsel Methana verlassen hatten war wieder mal Ankerbucht angesagt.
    Unsere Wahl fiel auf Ormos Elies im Poros Archipel, was so viel wie Bucht der Oliven bedeutet. Der Blick von dort auf Poros war des Nächtens einfach wunderschön!
    Viele Boote zwar, aber die Bucht so weitläufig, dass sie nie überfüllt wirkte. Wir haben auch ein nettes Plätzchen gefunden, wo nur Eigner ankerten, keine Chartersegler, und somit Ruhe quasi vorprogrammiert war. Nichteinmal die große Motorjacht am Kap konnte die Idylle stören, die Gäste dort waren mucksmäuschen still!
    Tags drauf machten wir in Poros fest, da wir wieder einmal größer einkaufen mussten. Danach sind wir gleich wieder zurück in die Olivenbucht um noch eine Nacht dort zu verweilen.
    In Poros hatten wir Lammfleisch gekauft, das wurde von mir am Abend auf griechische Art als Kleftiko zubereitet! Ein Gaumenschmaus vom Feinsten!
    Für unsere Verhältnisse sind wir am nächsten Vormittag relativ zeitig losgesegelt, denn wir wollten endlich mal nach Perdika, ein äußerst beliebter kleiner Hafen mit knapp einem Dutzend Restaurants an der südwestlichen Ecke von Ägina, mit Blick auf Nisis Moni, einem sehr beliebten Ausflugsziel.
    Der Hafen dort ist unglaublich eng. Man muss seinen Anker vor den Bügen der Boote gegenüber ins Wasser lassen, somit ist hier tägliches Hafenkino mit Kettensalat, brüllenden Skippern, Stress, Aufregung, ausgegrabenen Anker, querschlagenden Booten und was die schlechte Hafennautik noch alles zu bieten hat, vorprogrammiert.
    Ganz besonders widerlich tun sich regelmäßig die Charterskipper der ganz großen Katamarane hervor. Kein Benehmen, drängeln, rücksichtslos, keine Seemannschaft, immer nach dem Motto "Ich bin Ich, du mach Platz oder halte zumindest den Mund", rühren sie im Hafenbecken um. Flottillienkapitäne ganz besonders! Wir Langzeitsegler wünschen uns langsam berechtigterweise das Ende der Chartersaison.
    Dort hatten wir auch die "Bolero" getroffen. Das Boot hatten wir vor drei Jahren im Mai gechartert und hatten eine schöne Woche verbracht.
    Wir wollten natürlich auch die kulinarische Seite Perdikas auskosten. Der Onkel Goockel war dazu nicht gerade dienlich, alle bis auf Eines ähnlich bewertet, deswegen zogen wir los um das Angebot selbst zu überprüfen. Die Enttäuschung war groß, denn ALLE Restaurants hatten mit kleinen Nuancen exakt die gleiche Speisekarte! Die gleichen Fische (ok, kann man verstehen), die gleichen Fleischgerichte, die gleichen Pastagerichte. Einzig eine Pizzeria hob sich ab, aber für eine Pizza müsen wir nicht in einen halbwegs authentischen griechischen Ort. Der Unterschied war einzig der Preis.
    Der Wirt am ersten Abend war grundsätzlich OK, aber für Jubeltiraden hat es nicht annähernd gereicht. Die selbstgemachten Pistazien im Sirup hat dieses Restaurant zumindest halbwegs rausgerissen.
    Der Wirt am zweiten Abend war an kulinarischer Traurigkeit nicht zu überbieten! So schlecht wie dort haben wir zuletzt irgenwo in Kroatien gegessen. Lieblos servierter Hendlhaxen ohne Geschmack neben wässrigen Spaghtti, keine Sauce, kein Saft, alles trocken, auf einem Blechteller, der griechische Salat eine Zumutung, Paradeiser lätschert, Gurken na ja, die Oliven bitter und ungenießbar, Monis Rindfleisch trocken, faserig, geschmacklos, lieblos, einfach katastrophal!
    Positiv herauszustreichen war die kleine Bar, in der uns zum Frühstück ausgezeichnete Omlettes kredenzt wurden, vom Feinsten!
    Am nächsten Morgen war dann wieder großes Hafenkino in 3D, Echtzeit und Naturfarben angesagt.
    Zuerst rumpelte eine holländische Damencrew mit Vollgas mit deren Kiel über unsere Ankerkette, grade so dass die nicht unseren Bugspriet abgeräumt hatten.
    Kurz drauf wollte eine ungarische Chartercrew neben uns anlegen. Erster Versuch: quer über unsere Ankerkette. Irgenwie konnten sie sich schadlos von unserer Kette befreien. Zweiter Versuch: nochmal quer über unsere Ankerkette, inklusive ausgraben unseres Ankers, sodass unsere "Ostbahn" quergeschlagen ist. Macht natürlich großen Spass wenn das Stromkabel und der Wasserschlauch an der Zapfsäule noch angeschlossen ist, das Steuerrad noch abgebaut ist, und das Boot längst nicht fertig vorbereitet ist zum Ablegen.
    Somit mussten wir schnell alles abschließen und ungeplant notablegen. Keine Entschuldigung des ungarischen Skippers, im Gegenteil noch blöde Bemerkungen. Ich habe ja 1 1 Jahre in Ungarn gelebt und habe einige der Bemerkungen verstanden... muss ich hier nicht wiedergeben.
    Im Hafenbecken kreuzten ein Dutzend große und mittelgroße Katamarane auf und ab, die alle anlegen wollten, um Wasser zu nehmen. Damit blockierten sie aber alle Boote, die ablegen wollten, und blockierten sich damit selber. Manchmal denke ich mir: "Herr, lass Hirn regnen! Aber bitte viel!"
    Irgendwie schafften wir es unter Applaus der Besatzung einer großen Motorjacht doch endlich unseren Anker aus dem Hafenbecken zu bekommen und den Hafen zu verlassen, ohne weiteren Schaden zu nehmen.
    Willst du Stress im Hafen? Komm nach Perdika!
    Willst du schlecht griechisch Essen? Komm nach Perdika!
    Wir werden vielleicht mal wiederkommen, aber sicher nicht mehr in der Hauptsaison!
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  • Viele nette Leute... 🤗

    September 19 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Bei so einer Reise wie unserer trifft man ja unweigerlich viele Menschen. Meist gleichgesinnte Segler, normalerweise paarweise, manchmal auch Alleinreisende. Für uns ist das jedes mal aufs Neue eine willkommene Abwechslung, sind wir es ja doch gewohnt Sozialkontakte mit Familie und Freunden zu pflegen, welche auf dem Segelboot mit Ebendiesen ziemlich heftig eingeschränkt sind. Das eine oder andere Telefonat, manchmal per Video, Whatsapp Status, Facebook und dann wars das schon wieder...
    Diese Interaktionen mit in erster Linie anderen Seglern sind im Normalfall Streiflichter, oft nur für ein paar Minuten oder Stunden, manchmal auch ein oder zwei Tage, bevor jeder seinen Bug wieder in eine andere Richtung steuert.
    Von solchen Begegnungen welche in den letzten Wochen stattgefunden hatten, möchten wir euch diesmal ein bisserl erzählen:

    In Astros (siehe https://findpenguins.com/2modfqg4vmvsn/footprin…) hatten wir Ulli und Micha kennen gelernt. Die Beiden hatten damals mit Gästen und deren Katamaran neben uns angelegt, und wir sind natürlich beim Helfen zum Anlegen ins Reden gekommen. Ich war dann aufgrund Monis Sommergrippe alleine auf der Burgruine, währenddessen hatte sich Moni, Ulli und Micha intensiver unterhalten.
    Die Beiden trafen wir dann ein paar Tage später wieder in Ägina Stadthafen, und kurz drauf in Agios Marina.
    Dort verbrachten wir einen gemütlichen Abend miteinander, Restaurantbesuch, Bar und Absacker auf deren Katamaran inbegriffen. Da war natürlich schnell ausgemacht, dass wir sobald es passt gemeinsam nach Korfos segeln.
    Ein paar Tage später war es dann so weit. Der gemeinsame Abend dort war wieder gemütlich, kulinarisch ausgezeichnet, mit Fisch, Wein, endloses Tratschen über unsere Erlebnisse! Mittlerweile Ist der Katamaran der Beiden an Land und wartet aufs Frühjahr, so wie wir warten, die Beiden im Frühjahr wiederzusehen!

    Irgendwann waren wir in der Kanakia Bucht, an der Westseite Salaminas.
    Eine große, tiefe Bucht mit einer kleinen vorgelagerten Insel. Hinter einem Hügel liegen versteckt die Ausgrabungen der mykenischen Akropolis. Leider entdeckte ich das erst als wir schon wieder abgesegelt waren. Ein Grund wiederzukommen und die Ausgrabungen zu besichtigen.
    In der großen Bucht lagen grade mal drei weitere Boote und glücklicherweise war Freitag, denn das Restaurant am Strand hat nur am Wochenende geöffnet. Dort hatten wir nicht nur unglaublich ausgezeichnet und preiswert gegessen, sondern auch Ute und Udo, zwei Langfahrer aus Köln mit deren kleinen Katamaran, kennen gelernt.
    Wir kamen ins Gespräch und wir hatten die Beiden zu uns an den Tisch gebeten.
    Nachdem sie aufgrund unseres Dialektes unschwer erkannt hatten, dass wir Österreicher sind kam bald die Frage ob wir die Seenomaden Doris Renolder und Wolfgang Slanec (www.seenomaden.at) kennen.
    Ja natürlich kennen wir die Beiden! Mich verbindet ja mit deren Boot - die "Nomad" - auch einiges. Diese Alubat 43 war zu der Zeit als ich in der Segelschule Weiden als Segellehrer und Seefahrtsausbildner tätig war im Dienste der Segelschule und ich war mit dem Boot - dass damals noch unter dem Namen "Barbara" fuhr - etliche Wochen in Kroatien unterwegs!
    Ute und Udo erzählten uns dass sie sich des Öfteren mit den Beiden in allen möglichen Gegenden der Welt getroffen hatten und mit ihnen auch schon mitgeseget sind.
    Ein unglaublich netter Abend mit der abschließenden gemeinsamen Feststellung: die Welt ist kein!

    Seit gut zwei Wochen sind in der Gegend Diana und Reto unterwegs.
    Die Beiden waren mit deren Sohn und mit einer weiteren Familie meine Gäste bei meinem allerersten Familientörn, den ich als Skipper für www.sailorama.at durchgeführt hatte.
    Zwei Jahre später wollte die gesamte Truppe nochmal mit mir eine Woche in Kroatien verbringen. Seit dem ist der Kontakt nie abgerissen.
    Na ja, so wollten wir uns in der Ägäis treffen, was uns aber der starke Meltemi regelmäßig vermiest hatte. Jeder Anlauf wurde aufs neue durch Starkwind zunichte gemacht, aber wir wollten einfach nicht aufgeben!
    Letzte Chance war dass wir uns einen Tag vor deren Heimreise im Großraum Athen treffen.
    Es war aber echt wie verhext! Unser Schlag von Salamis nach Edem gleich neben der Marina Almos entwickelte sich nach anfänglich perfeken Segelwind zur starkwindmäßigen Schwerarbeit! Trotz Reffen und immer kleineren Segel pfefferte eine Bö dermaßen daher, dass es unsere "Ostbahn" komplett aus Ohr gelegt hat. Der Mast schlug fast flach aufs Wasser und das Cockpit wurde komplett durchgespült. Moni war klitschnass.
    Mit Müh und Not schafften wir es nach Edem zum Ankerplatz vor dem gleichnamigen Strand und Restaurant, wo wir dann am Abend endlich Diana und Reto treffen konnten!
    Gut Ding braucht Weile und nach Jahren - die man uns natürlich nicht ansieht - hatten wir das Wiedersehen endlich geschafft!
    Ein unglaublich freundschaftlicher Abend mit ausgezeichneten Essen im Restaurant Edem, der Tisch in der ersten Reihe am Strand, Segelgeschichten und Nicht-Segelgeschichten, mit Wein und Bier, Blick auf die "Ostbahn"... besser geht es nicht!
    Wir werden uns wieder treffen! Soviel ist mal Fix!
    Abgerundet wurde der Abend dann noch damit, dass einer meiner Lieblingskollegen aus der Sailorama-Flotte, der Jürgen aus Graz, seine Gäste mal allein gelassen hatte und zu uns gestoßen ist. Somit hatten wir es auch endlich geschafft ein Erinnerungsfoto zu knipsen!

    Von etlichen anderen Bekanntschaften habe ich an anderer Stelle schon ausführlich erzählt.
    All den Menschen, die wir auf unserer Reise getroffen haben und uns unsere Zeit erhellt haben möchten wir Danke sagen!
    Und wir hoffen natürlich dass sich unsere Kielwässer nächstes Jahr irgendwo wieder kreuzen!
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  • Schlechtwetter und kalt!

    September 21 in Greece ⋅ 🌬 25 °C

    Als wir von Edem loszogen sahen wir bei Windstärke 6, Böen bis 7 den Nachwuchs auf ihren Optimisten üben. Absolut beeindruckend für mich war die Tatsache, dass es für solche Windstärken sogar eigene, kleine, Segel gibt. Noch nie vorher gesehen!
    Dann gings wieder einmal nach Fokaia, da Cpt. Snoo einen Termin zu Hause wahrnehmen musste. Auf dem Weg dorthin sahen wir die "Maltese Falcon", eine 88 Meter lange Superyacht, die 2006 gebaut wurde und bekannt für ihr innovatives DynaRig-Takelsystem mit drei freistehenden, drehbaren Masten, die eine Segelfläche von unglaublichen 2.400 Quadratmetern tragen.
    In Fokaia angekommen sorgte Snoo dafür das der Anker auf alle Fälle hielt, damit ich mir in seiner Abwesenheit keine Sorgen machen muss, was auch Bestens funktionierte. Zum Glück war auch kaum Wind, aber es wurde richtig kalt!
    Nach seiner Rückkehr segelten wir nach Agios Marina, wo wir wegen des Schlechtwetter- und Kaltlufteinbruchs einige Tage blieben um die Wäsche waschen zu lassen und das Schiff zu reinigen.

    Irgendwann trieb ein großer Kugelfender an unserem Heck vorbei. Den hatte ich geborgen und dann prominent achtern hingehängt, damit ihn der allfällige Besitzer findet und abholen kann.
    Es dauerte nicht lange und ein Skipper reklamierte den Fender für sich. Gerne hab ich ihn übergeben und beim nachfolgenden Gespräch stellten wir fest, dass wir beide für www.Sailorama.at skippern. Persönlich hatten Fredi und ich uns leider nie kennen gelernt, aber von den Whatsapp Gruppen kannten wir uns. Das musste natürlich mit mindestens einem Bierchen begossen werden!
    Wie schon öfters festgestellt: Die Welt ist klein!

    Die kühleren Temperatur nutzten wir auch um zum Aphaiatempel zu wandern. https://de.wikipedia.org/wiki/Aphaiatempel
    Das Wetter bescherte uns dann doch einen Tag mit halbwegs brauchbaren Bedingungen welche wir nutzten um nach Poros zu segeln.
    Eigentlich wollten wir nach Ermioni, aber Windlosigkeit und die nächste Regenfront holte uns schneller als gedacht ein, somit fiel Ermioni im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser. Die Windlosigkeit blieb uns erhalten und nach dem Abwettern des Regens verholten wir uns in die Ziegenbucht, denn statt Ermioni wollten wir nochmal nach Vathi.
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  • Vathi, Halbinsel Methana

    October 4 in Greece ⋅ ⛅ 21 °C

    Die anhaltende Flaute und die kalten Luftmassen hatten uns leider einige Ziele die wir anlaufen wollten, in weite Ferne rücken lassen. Also blieb uns nichts anderes übrig in der näheren Umgebung nette Plätzchen anzulaufen, die wir sowieso vor hatten nochmal zu besuchen. Ganz oben auf der Liste stand der winzige Hafen von Vathi auf der Halbinsel Methana. Erstens weil der Ort so kuschelig und heimelig ist und zweitens weil es in halbwegs erreichbarer Distanz wieder mal alte Steine zu besichtigen gibt.
    Dort angekommen waren von den 15 Plätzen gerade mal 3 Liegeplätze frei (dachten wir...), also einer für uns und dann noch zwei weitere.

    Am späten Nachmittag lief eine echt schnittige Rennziege - ultrascharfe Keflarsegel, alle triradial geschnitten und sicher mächtig teuer - ein und machte fest. Die Crew stieg mit Reisetäschchen ab und verschwanden.
    Bald darauf - wir waren schon beim Abendessen - lief ein Cruiser/Racer ein. Da er keinen Buganker hatte machte er mit Heckanker fest. Die Crew stieg mit kleinen Täschchen ab und verschwanden...
    Wir waren bei der Nachspeise, da lief ein weiterer Racer ein, festgemacht, Crew runter, weg!
    Der Hafen war voll, dachten wir, und hatten uns über die verschwundenen Crews keine Gedanken gemacht.
    Falsch gedacht, denn immer mehr Boote liefen ein, legten Bug- und Heckanker aus, Leinen wie Spinnennetze und das Schauspiel dauerte bis Mitternacht. Da ist nämlich der Letzte in den Hafen gekommen. Unsere Augen wurden immer größer und konnten die Darbietung nicht glauben! Zu Guterletzt waren sage und schreibe über 45 Boote in dem kleinen Hafen festgemacht!
    In Zweierreihe, auf Packerl, Bug zwischen Büge, längsseits an Fischerbooten, und Ankerketten über Ankerketten. Und die ganze Darbietung ohne einem einzigen lauten Wort, ohne Stress, komplett ruhig und gesittet.
    Der Wirt erzählte uns, dass drei mal im Jahr eine Regatta vom Yachtclub Athen in Vathi vorbei kommt, und wir durften als Zaungäste an dem Ereignis teilhaben! Die verschwundenen Crews hatten in der Umgebung Zimmer gebucht, damit sie am nächsten Tag wieder fit für die nächste Wettfahrt waren.
    Genauso stressfrei wie sich die Boote in den Hafen geschlichtet hatten verließen sie am nächsten Tag den Ort des Geschehens!
    Also fast zumindest. Zwei Boote verhakten ihren Anker in einer anderen Ankerkette, aber auch das wurde ohne Geschrei professionell und stressfrei gelöst!
    Da wussten wir dass es in griechischen Häfen keinen "letzten Platz" gibt, solange es noch verfügbare Wasserfläche gibt!
    Ich stell mir grade vor wie ein kroatischer Hafenkapitän Schnappatmung und Herzkammerflimmern bekommt, nur beim Gedanken an eine solche Hafenauslastung! Dort wäre der Hafen für den Individualverkehr gesperrt worden!

    Nachdem alle Regattaboote am Horizont verschwunden waren zogen wir uns unsere Wanderschuhe an und begaben uns auf Schusters Rappen. Unser Ziel waren ein paar alte Steine von einer knapp 3.000 Jahre alten Festung, die "Akropolis" von Vathi.
    Viel gab es dort leider nicht mehr zu sehen, ein paar Mauern, die Reste eines Rundturmes, ein Brunnen...
    Trotzdem spannend, da man vom Hügel einen schönen Rundblick über den Golf von Epidauros hat.
    Wir spazierten dann noch weiter zum nächsten Kap und genossen auch dort die Aussicht.
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  • Palea Epidauros

    October 6 in Greece ⋅ ⛅ 23 °C

    Tags drauf war wieder Schietwetter angesagt, kein Wind und Regen.
    Wir wollten Steffi und Alois - die Beiden hatten wir am Peloponnes in Methoni kennen gelernt - in Palea Epidauros treffen. Also machten wir uns im Friesennerz auf den gut eineinhalbstündigen Weg ebendort hin.
    Es waren immer noch hunderte Charteryachten unterwegs und kein Liegeplatz, nur ankern war dort möglich, und der Regen vermieste uns das Treffen vorerst.
    Hätten wir unser Dinghy zu Wasser gebracht wären wir komplett durchnässt gewesen noch bevor der Motor montiert gewesen wäre. Also kochen, Regen aussitzen, Backgammon spielen und das Treffen auf den nächsten Tag verschieben.
    Irgendwann hörte der Regen auf und der Mond zeigte sich in voller Pracht durch die abziehenden Wolken...

    Am nächsten Morgen war mal eine Regenpause angesagt und die nutzten wir um einen Liegeplatz an der Mole zu ergattern.
    Gut war es, denn bald regnete es wieder. Da saßen wir aber schon bei den Beiden am Boot, mit griechischen Bier und Mannerschnitten aus der Heimat! Mannerschnitten... wie schön ist das denn!
    Zur Freude darüber prasselte ein fetter Gewitterguss garniert mit feinen Hagelkörner auf uns nieder, so laut dass wir uns unter dem Verdeck kaum unterhalten konnten.
    Spätnachmittags hörte der Regen entgültig auf und wir begaben uns auf einen ausgedehnten Spaziergang: erst zur beeindruckenden Kirche, dann zum kleinen antiken Amphietheater, den Hügel hinauf zur Kapelle Agios Maria, die auf den antiken Mauern und sicher großteils mit den alten Steinen der Chora erbaut wurde.
    Am Abend gingen wir gemeinsam mit Steffi und Alois in den Orangengarten essen, wie immer von erstkassiger Qualität. Kann man einfach nur empfehlen!
    https://maps.app.goo.gl/7WY37PDCrU6tn8xr6
    Im Anschluss verputzten wir die letzten Mannerschnitten und beendeten den Tag mit einem Absackerbierchen...

    Unsere lieben Freunde segelten tags drauf relativ bald los nach Poros, da sie mit deren Boot in der Nähe von Porto Heli aus dem Wasser gehen.
    Wir plauderten nach dem Frühstück noch recht lange mit unseren Liegeplatznachbarn, Tanja und Dirk vom Bodensee, und Anita aus Krems. Anita lebt aber schon seit 30 Jahren in Griechenland... wo halt die Liebe so hinfällt!
    Auf jeden Fall wieder drei herzliche Menschen, die in die Rubrik "nette Leute" gehören und wo man hofft dass man sich irgenwo mal wieder trifft!
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  • Megalochori, Angistri

    October 12 in Greece ⋅ ☀️ 20 °C

    Nachdem wir irgendwann gegen Mittag endlich in Palea Epidauros abgelegt hatten wollten wir wieder mal in einer Bucht und abseits vom Hafentrubel ankern.
    Unsere Wahl fiel auf die Bucht Eginitissa auf Ägina, nördlich von Perdika.
    Eine schöne große Bucht mit Sandstrand, einem kleinen Restaurant und Blick auf das Inselchen Moni. Trotz immer noch Horden an Verrückten auf deren Charterbooten war das Plätzchen zum Glück nur schütter besucht.
    Chillen, lesen, schwimmen, Bierchen, wieder chillen, lesen, schwimmen, Bierchen... und irgendwann wieder mal kochen!
    Von dort - welch Überraschung! - segelten wir ein letztes mal nach Agios Marina! Einerseits weil wir es Pavlos, dem Restaurantbesitzer der Compass Bar https://maps.app.goo.gl/wWd47wEpR2GX3hUJ8 versprochen hatten, auch den lustigen Hafenmeister Dimitri wollten wir nochmal sehen, und natürlich das eine oder andere liebgewonnene Restaurant wie z.B. das Kiriakakis https://maps.app.goo.gl/SoyffstWeoBY9oiT9 und die Kahlua Bar mit den erstklassigen Gin/Tonic des Juniorchefs Alexander https://maps.app.goo.gl/FC6c9BPpQEQkBYzU8 wollten wir nochmal besuchen.
    Mit einer Träne im Knopfloch verabschiedeten wir uns nach angenehmen drei Tagen dort endgültig von unserer "Summer Homebase", denn bevor unsere "Ostbahn" für den Winter auf's Trockene kommt, wollten wir unbedingt noch nach Megalochori auf der kleinen Insel Angistri.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Angistri
    Ute und Udo vom Katamaran "Kamala", von denen wir schon berichtet hatten haben so von Angistri geschwärmt, dass wir dorthin unbedingt einen Abstecher machen wollten. Abgesehen davon lag es sowieso am Weg zu unserem Winterquartier.
    Also nichts wie hin dort!
    Der Hafen klein und überschaubar, im Ort vier oder fünf Restaurants, ein kleiner und ein etwas größerer Supermarkt, zwei oder drei Bars, die Hälfte schon geschlossen, kaum mehr Touristen, aber im Hafen grade mal ein einziger Liegeplatz für uns frei. Manchmal muss man auch ein bisserl Glück haben!
    Der Sonnenuntergang zog dann echt alle Register! In den wunderbarsten Gold-, Gelb-, Orange-, Rot-, Blau- und Grautönen verschwand unser Zentralgestirn hinter den hohen Bergen des Peloponnes und zeichnete eine glitzernde Straße aufs Meer!
    Nach einem kurzen Spaziergang hat man den ganzen Ort durchlaufen, festgestellt dass eigentlich nur mehr zwei Restaurants Betrieb haben und so die Entscheidungsfindung einfach war: mitten im Ort etwas versteckt in einer Seitengasse befindet sich das Restaurant Konaki, typisch griechisch, in der Küche hantiert die dicke Mami, doch schon etwas gezeichnet vom harten Inselleben und im Service der Sohn.
    https://maps.app.goo.gl/fHay1ahg7NTn3DQc8
    Langer Rede - kurzer Sinn: wir hatten dort wieder mal unglaublich erstklassig gegessen!
    Tags drauf bogen völlig unerwartet Ute und Udo um die Ecke und legten mit der "Kamala" fast neben uns an! Die Freude war natürlich beiderseits groß! Sie erwarteten ihre Kinder und Enkel, welche für eine Woche Quartier in Megalochori bezogen hatten. Es ist immer wieder schön wenn sich Kurslinien und Kielwässer von netten Menschen unerwartet kreuzen!
    Zwischen uns lag ein weiterer Katamaran, die "Alien" und den Besitzern Anke und Dole aus Frankfurt, mit deren putzigen Hündchen "Doolittle".
    Im Gespräch erzählten uns die Beiden dass sie am Weg zum Almira Ship Yard sind, der große Schiffsparkplatz in der Nähe von Korinth.
    Dort wollten wir uns dann wieder treffen...
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  • Almira Shipyard

    October 16 in Greece ⋅ ☁️ 21 °C

    Angistri verließen wir mit Himmel grau in grau, über dem Peloponnes regnete es, aber wir hatten zumindest eine kleine Backstagbrise. So konnten wir nochmal die Segel auspacken und zu unserem letzten Ankerplatz nach Agios Thomas segeln.
    Lang hielt die Segelfreude nicht an, denn Äolos packte seine Winde wieder in den Windbeutel und so musste unsere Eiserne Lady wieder mal ran.
    In der Bucht waren wir mit Ausnahme eines kleinen Fischerbootes alleine. Die Sonne kämpfte sich für einige Zeit doch durch die Wolkendecke, und ein allerletztes Mal begaben wir uns ins Wasser.
    In der Nacht wurde es dann noch einmal etwas ungemütlich, denn Wind kam auf, drehte auf West und wehte somit genau in die Bucht. Diese Hutscherei ist elendig und die Windrichtung stand so in keinem Wetterbericht!
    Ich wollte ein letztes Mal an Deck schlafen und richtete mir mein Bett im Cockpit. Aber irgendwie war es wie verhext! Neben dem ungemütlichen Westwind kam auch noch leichter Regen auf, der mich dann recht schnell unter Deck vertrieb.
    Irgendwann drehte der Wind endlich auf prognostizierte Richtung, dann wurde es halbwegs ruhig in der Bucht und wir konnten endlich einigermaßen schlafen.
    Am nächsten Morgen gingen wir gleichzeitig mit einem spektakulären Sonnenaufgang Anker auf um unsere letzten 15 Seemeilen unter den Kiel zu nehmen. Wieder Westwind, also blubberten wir mit dem Eisensegel gegenan Richtung Almira Shipyard, unserem Winterquartier für die "Ostbahn".
    Dort wurden wir von der Krancrew schon erwartet, Ruck-Zuck hing unsere "Ostbahn" in den Schlaufen und war am Weg zum Stellplatz, natürlich mit Zwischenstopp am Waschplatz.
    Für uns begann damit das Einwintern. Segel runter, zusammenlegen und verstauen, diverse Leinen ausscheren. Das Dinghy befüllten wir mit Wasser um unsere Festmacherleinen, Schoten, Rollerleinen und was es sonst noch an Schnürlwerk auf so einem Boot gibt darin zu entsalzen.
    Wäsche waschen, den ganzen Krempel sortieren, verstauen, Matratzen aufstellen, Bimini und Sprayhood abbauen und verstauen. Letzteres war gar nicht so einfach, denn es regnete immer wieder und teilweise heftig!
    Und nass sollte das Zeug nicht verstaut werden, denn da ist Schimmel vorprogrammiert. Zu Guter Letzt wurde die Sprayhood noch mit dem Föhn trockengelegt.
    Ansonsten noch Lebensmittel ungeziferfest versorgen, Gasflaschen abschließen, Seeventile schließen und... und... und...
    Damit waren wir gut 3 Tage beschäftigt, weil es ja leider regelmäßig ordentlich regnete.
    Natürlich haben wir dort wie erwartet Anke und Dole wieder getroffen.
    Mit den Beiden verbrachten wir dann einen sehr gemütlichen Abend.
    Wir fuhren nach Loutraki an der Westseite des Kanals von Korinth.
    In einer relativ modernen Taverne futterten wir ein letztes Mal griechische Schmankerl. Danach suchten wir noch eine Bar an der Uferpromenade heim. Die Musikauswahl dort war zwar gut, aber leider zum Unterhalten zu laut! So wechselten wir auf deren Katamaran um noch einen Absacker zu genießen.
    Anke gab uns noch den Tipp im nahen Jumbo Markt Luftentfeuchterdosen zu kaufen, von denen wurden zehn Stück am Schiff verteilt.
    Zur Abfahrt Richtung Flughafen regnete es wieder mal, und uns ging es nicht anders, wir waren genau so betrübt wie der trübe Himmel über Attika. Der Abschied von unserem schwimmenden Heim, welches und ein halbes Jahr viel Freude, aber auch Stress und Probleme gemacht hat, fiel uns echt nicht leicht!
    Nach 6 Monaten Reise und gesamt 2.372 Seemeilen (knapp 4.400km) ging nun ein erstes großes Kapitel zu Ende.
    Im Winter werde ich mal zwei Wochen zur "Ostbahn" kommen. Es gehört etliches repariert, der Motor gewartet, Unterwasserschiff erneuert, die Elektrik großflächig überarbeitet und das Batteriesystem auf Lithium-Ionen umgebaut. Es gehört das Rigg geprüft und allfällig erneuert und etliche weiteren Punkte auf der langen Liste abgearbeitet.
    ach ja... wie heißt es so schön und treffend?

    Wer noch nie ein Boot besaß, der weiß einen Schas!

    "Ostbahn", nächsten April geht es wieder ins Wasser!
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    Trip end
    October 20, 2025