Während arbeitsreicher Jahre fehlte uns vor allem die Zeit, um entspannt die Welt zu entdecken, sodass wir -bereits vor C19- entschlossen haben auf Tour zu gehen! Mit Verzögerung war es im März 2021 endlich so weit. Viel Spaß beim Durchstöbern! Read more Karlsruhe, Deutschland
  • Day 21

    Resümee Singapur

    June 14, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 30 °C

    Singapur - eine andersartige Welt am äußersten Zipfel des südostasiatischen Festlands. Unsere Gedanken VOR dem Besuch des kleinen Stadtstaates lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: asiatische Megametropole in den Tropen, Innovationszentrum des 21. Jahrhunderts und eine der saubersten & teuersten Städte der Welt mit wenig Verständnis für psychoaktive Substanzen. Dank des Katzen-Sits hatten wir zwei Wochen um dem Mythos Singapur ein wenig auf den Grund zu gehen und aktuelle Eindrücke zu sammeln.

    Der kleine Stadtstaat ist knapp so groß wie Hamburg und gehört mit fast 6 Millionen Einwohnern zu den Ländern mit der höchsten Bevölkerungsdichte weltweit (Top 3). Ähnlich wie das Nachbarland Malaysia ist Singapur ein Schmelztiegel der Nationen mit verschiedenen kulturellen Einschlägen. Die Bevölkerung setzt sich v.a. aus Chinesen (74%), Malaien (14%) und Indern (9%) zusammen. Folglich ist das Land auch religiös vielseitig. Gemäß einer Volkszählung aus dem Jahr 2020 gehört die ansässige Bevölkerung zum überwiegenden Teil dem Buddhismus (31%) an, gefolgt vom Christentum (19%), Islam (16%) sowie dem Taoismus (9%). Immerhin 20% der Bevölkerung folgt keiner Religion. Wenig verwunderlich ist es auch, dass es mehrere anerkannte Amtssprachen gibt. Neben Chinesisch, Malaiisch und Tamil (Kern: Südindien) ist auch Englisch Amtssprache im Stadtstaat. Aufgrund der früheren Kolonialherrschaft (Englands) sind sämtliche Informationen im öffentlichen Raum in Englisch gehalten. Das gesprochene Englisch wird hier offiziell als „Singlish“ bezeichnet - es ist ein Mix aus stark vereinfachtem Englisch, chinesischen Wörtern und einer Prise Malaiisch. Die Einzigartigkeit können wir nur bestätigen, denn im Gegensatz zu Kuala Lumpur, also Malaysia, hatten wir vielfach Schwierigkeiten das hiesige Englisch zu verstehen.

    Absolut einzigartig & genial empfinden wir auch das bereits in Umsetzung befindliche Projekt „Garden City“, wonach Singapur bis zum Jahr 2030 noch grüner werden soll. Für uns kaum vorstellbar, da die Stadt bereits jetzt mit verhältnismäßig vielen und riesigen Grünflächen (wie z.B. Botanischer Garten, Grüner Korridor) gesegnet ist. Das man im tropischen Regenwald und gleichzeitig in einer Millionenstadt unterwegs sein kann, haut uns nach wie vor von den Socken. Die Natur hat auch Einzug in das unmittelbare Stadtzentrum gehalten - die Mehrheit der Terrassen und Balkone sowie ganze Wolkenkratzer sind mit tropischen Pflanzen „überwuchert“. Nimmt man noch die vielfach einfallsreiche und durchdachte Architektur dazu, wird der Stadtbummel oder - je nach Apartmentkomplex - auch ein Gang von Gebäude zu Gebäude schnell zum Erlebnis.

    Wer allerdings keine Lust oder Zeit hat die Stadt „outdoor“ zu erkunden, kann auf ein gut ausgebautes Metro- und Busnetz zurückgreifen. Besonders der Mass-Rapid-Transit (= MRT) hat uns zuverlässig an die gewünschten Ziele gebracht. Und das zu erschwinglichen Preisen - meist für günstige 3 SGD = 2 EUR pro Person und Tag. Die Zahlung ist denkbar einfach: vor dem Einstieg wird die Kreditkarte an einem Kartenlesegerät gescannt und nach dem Ausstieg ebenfalls - am nächsten Tag wird der Gesamtbetrag von der Kreditkarte belastet. Wenn ich da so an die Papierkarten unserer europäischen Bahnen & Parkhäuser denke - es könnte doch so einfach sein! Die Vorteile fahrerloser Bahnen liegen natürlich auch auf der Hand und würden so manche (übertriebene) Streikkultur im Keim ersticken…!

    Singapur setzt ganz bewusst auf grün und nachhaltig. Autoliebhaber haben im Stadtstaat nichts zu lachen - ein Auto besitzen zu dürfen kostet ein Vermögen. Denn… bereits im Jahr 1990 führte Singapur ein bieterbasiertes Berechtigungssystem ein. Seither benötigen die Fahrer ein „Certificate of Entitlement“ um ein Auto erwerben zu können. Die Zahl der Fahrzeuge ist auf 950.000 Stück begrenzt, weshalb die Lizenzgebühr mittlerweile bei über 100.000 USD liegt (Achtung: begrenzte Gültigkeit von 10 Jahren). Inklusive der Lizenzgebühr kostet ein Toyota Camry Hybrid Neuwagen so um die 180.000 USD (in Deutschland ca. 40.000 EUR). Zum Vergleich - eine kleine geförderte Wohnung in Singapur kostet mit ca. 90.000 USD etwa die Hälfte eines eher bescheidenen Autos. Erstaunlicherweise sind dafür die Taxipreise (nicht nur UBER) recht günstig und die Straßen trotzdem relativ voll (aber immerhin nicht überfüllt).

    Viel unterwegs sein macht natürlich hungrig und Singapur hat aufgrund der verschiedenen ethnischen Gruppen ordentlich was zu bieten. Insbesondere für Freunde des Maritimen garantiert Singapur eine variationsreiche und geschmackvolle Auswahl. Wer, wie wir, eher selten Fisch und schon gar keine andersartigen Meeresfrüchte „erntet“, freut sich über die Vielzahl an sündhaft teuren, westlichen Lebensmitteln in den gut sortierten Supermärkten der Einkaufszentren. Auch hier treffen wir wieder auf einen sinnvollen Einsatz der Technik. Für Einheimische schon selbstverständlich gibt es in den Supermärkten digitale Preisschilder! Und auch das Enddatum eventueller Aktionspreise finden auf den Schildern Platz! Wirklich cool!

    Wir waren froh, dass wir durch unseren House-Sit eine Küche hatten und nicht auf die Gastronomie angewiesen waren. Zwar finden sich in den viiielen „Food Courts“ der Stadt günstige Optionen - geschmacklich hat uns allerdings wenig überzeugt. Restaurantbesuche haben wir aufgrund der luxuriösen Preise komplett eingeschränkt und stattdessen lieber Sightseeing-Angebote konsumiert 😊

    Singapur bietet auf der kleinen Fläche genügend Verlockungen Geld für Aktivitäten auszugeben. Von dem weitreichenden Angebot auf „Sentosa Island“ über die vielfältigen (Luxus)-Shoppinggelegenheiten bis hin zu Museen und Ausstellungen. Wir haben uns bei den Bezahloptionen lediglich auf das „SkyPark“ Observation Deck des „Marina Bay Sands“-Hotel und die spektakulären Ausblicke konzentriert. Wir sind in der kurzen Zeit richtige Fans der entspannten Atmosphäre rund um die Marina Bay geworden. Die besondere Mischung aus moderner Architektur, glänzenden Wolkenkratzern und dem glitzernden Wasser schafft eine großartige Kulisse, die die Moderne und den Glamour Singapurs auf einzigartige und entspannte Weise einfängt.

    So innovativ die Architektur bzw. die Wirtschaft in Singapur ist - so überraschend konservativ und rigide ist die Gesetzgebung in manchen Fällen. So stehen homosexuelle Beziehungen erst seit Ende 2022 offiziell nicht mehr unter (Gefängnis-) Strafe. Von Drogen sollte man hingegen nach wie vor die Nase oder besser gleich die Finger lassen - hier reagiert der Staat nämlich mit der Todesstrafe (wie zuletzt im Juli 2023).

    Manch "drakonische Strafe" macht aber durchaus Sinn. Die saftige Buße von 1.000 SGD (ca. 700 EUR) fürs "auf die Straße spucken" könnte man in Europa grad so übernehmen. Auch mit Kaugummis sollte man nach wie vor vorsichtig sein. Sie werden mittlerweile gegen Rezept in einigen Shops wieder verkauft - bei öffentlichem Verzehr aber vor allem bei gleichgelagerter Entsorgung kann es ordentlich Ärger geben. Die größtenteils sauberen Straßenzüge und der blitzeblanke ÖPNV sind Beweis genug für den Erfolg in der Umsetzung.

    Unsere zwei Wochen waren im wahrsten Sinne des Wortes eine schweißtreibende Reise durch eine faszinierende Stadt und ein erstes Eintauchen in eine respektvolle und technologisch weit entwickelte Kultur. Das inspirierende Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne einerseits und das stimmige Zusammenspiel mit der Natur andererseits hat uns tief beeindruckt. Dank der genialen Plattform Trustedhousesitters und unserer lieben Gastfamilie haben wir wertvolle Einblicke in das alltägliche Leben in der Millionenstadt sowie das Denken und Handeln seiner Einwohner erhalten. Die Eindrücke von den allgegenwärtigen Pool-Landschaften und die Geschichten von Hausmädchen sowie tierischen Besuchern im Wohnzimmer werden wir so schnell nicht vergessen.

    Singapur und das Erlebte werden in unseren Erinnerungen genauso weiter „strahlen“ wie die funkelnden Lichter der beeindruckenden Skyline…!

    Bis zum nächsten Mal (bestimmt)!
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  • Day 21

    Singapur - Abreise

    June 14, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 27 °C

    Alles hat ein Ende…

    Heute verlassen wir Asien in Richtung Heimat. Da wir recht spät fliegen und die MRT gut an den Changi-Airport angebunden ist, haben wir genügend Zeit zu packen und uns in Ruhe von unserem temporären Zuhause und der mauzenden Mitbewohnerin zu verabschieden.

    Netti gönnt sich am Abreisetag noch eine kurze Entspannungs-Session an ihrem erklärten Lieblingsort (Pool), den sie in den vergangenen zwei Wochen sehr zu schätzen gelernt hat.

    Eine persönliche Übergabe des Apartments an unsere Gastgeber fällt leider aus, da ihr Flieger erst am späten Nachmittag landet. Wir geben uns quasi die Klinke in die Hand: Während die Beiden von einem entspannten (kurzen) Sommerurlaub aus Griechenland und der UK zurückkehren, machen wir uns am gleichen Abend auf nach Europa. Wir geben alles, um das Apartment so sauber wie möglich zu hinterlassen, damit sich die Beiden nach der anstrengenden Reise maximal entspannen können.

    Am späten Nachmittag heißt es schließlich Abschied nehmen von unserer lieb gewonnenen Marilyn. Schade, dass Singapur und unsere vierbeinige Lady so weit entfernt sind - eine Wiederholung könnten wir uns sehr gut vorstellen.

    Auf der knapp einstündigen Fahrt mit der MRT zum Flughafen ist die Stimmung ziemlich „komisch“, gar bedrückt. Der emotionale Wirrwarr könnte kaum größer sein. Begleitet von einem melancholischen Gefühl freuen wir uns natürlich auf unsere „Heimat“ - irgendwie! Die Frage, wie wir unsere neuen Ideen und vielschichtigen Vorstellungen in die bisher gewohnte „Enge“ integrieren können, wird uns sicher noch eine ganze Weile begleiten…!

    Der Changi-Airport begrüßt uns gewohnt entspannt und übersichtlich. In Rekordzeit ist das Gepäck abgegeben und der Sicherheitsbereich durchlaufen. Vorbei am überdimensionierten „Louis Vuitton“-Shop und einem beeindruckenden marokkanischen Kaffee-Basar schlendern wir langsam zum Gate. Wir sind sehr gespannt auf unsere erste Flugreise mit der hochgepriesenen Airline „Etihad“. Von Singapur geht es mit einer der sichersten Airlines der Welt über einen notgedrungenen Stopp in Abu Dhabi weiter nach London.

    Nun denn, mach es gut Singapur (und Asien). Wir sind gespannt, welche Überraschungen du beim nächsten Besuch für uns bereithältst 😊
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  • Day 20

    Singapur - Sentosa Island

    June 13, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 31 °C

    Nach dem interessanten Schulbesuch geht’s für mich direkt an den Pool. Hier inmitten der grünen Idylle unseres Apartmentkomplexes muss ich die schwierige Entscheidung zwischen einer ausgedehnten Session im Liegestuhl oder einem Besuch der „Disney“-Insel „Sentosa Island“ treffen. Micha war im Jahr 2008 schon einmal auf der vorgelagerten Insel und hat so gar keine Ambitionen noch einen Fuß vor die Haustür zu setzen.

    Bei mir entscheidet schließlich die Entdeckerneugier über mein inneres Faultier - schließlich ist es die letzte Chance noch ein wenig mehr vom verrückten Stadtstaat zu sehen. Mit der nahegelegenen „Circle Line“ geht’s nur wenige Stationen bis zur Haltestelle „Harbour Front“. Aus den Tiefen der modernen MRT-Station wird man direkt in ein mehrstöckiges, riesiges Einkaufszentrum („VivoCity“) gespuckt. Ich vermute, dass nicht wenige den Besuch der Insel beim Anblick der viiielen verlockenden Shops schlichtweg vergessen 😊

    Ich finde im Wirrwarr der vielen Gänge nach einiger Zeit endlich den richtigen Ausgang und stehe direkt auf dem Boardwalk, der das Einkaufszentrum mit der Insel verbindet. Beim 15minütigen Spaziergang bis zur Insel bekommt man bereits einen ersten Eindruck vom vielfältigen Angebot auf „Sentosa Island“. Die Insel ist ein riesiger Vergnügungspark mit diversen Fahrgeschäften, einem Aquarium, eigenem Filmstudio, einem Wasserpark und weiteren Adrenalinangeboten wie z.B. Bungee-Jumping. Das ist noch nicht alles – durch Landgewinnung und künstliche Sandaufschüttung können sich Besucher auch über drei tropische Strände freuen, die zum Sonnenbaden einladen. Abgerundet wird das Angebot durch eine Vielzahl an Restaurants und Hotels, die v.a. Familien für einen längeren Aufenthalt auf die Insel locken sollen.

    Neben den künstlichen Attraktionen gibt es auch ein geographisches Highlight. Am „Palawan Beach“ führt eine kurze Hängebrücke zum südlichsten Punkt des asiatischen Festlands. Auf den hier befindlichen Aussichtstürmen hat man einen tollen Blick über die Insel und die vor der Bucht in Scharen ankernden Frachtschiffe.

    Eigentlich reichen mir die vielen Eindrücke bis dato schon aus. Ziemlich geschlaucht hüpfe ich in einen der kostenlosen Insel-Busse, der mich ungeplant bis zur Westspitze der Insel bringt. Neben der Endhaltstelle der Seilbahn, die das Festland mit der Insel verbindet, wartet hier auch der 181 Meter lange Skywalk auf Besucher. Er gehört nicht nur zu einem der schönsten Aussichtspunkte der Insel, sondern bietet auch einen direkten Zugang zum „Fort Siloso“.

    Beim Eintritt in das hiesige Museum offenbaren sich mir gravierende Geschichtslücken. Dank der interessanten Ausstellung erfahre ich, dass sich Singapur lange Zeit unter britischer Herrschaft befand und die Insel Ende des 19. Jahrhunderts als Militärfestung ausgebaut wurde. Die drei neu erbauten Festungen (u.a. „Fort Siloso“) sollten die Einfahrt zum Hafen von Singapur schützen. Während der japanischen Besetzung des Stadtstaates im 2. Weltkrieg wurde das „Fort Siloso“ kurzerhand in ein Kriegsgefangenenlager umfunktioniert.

    Die Niederlage der Briten hatte einschneidende Folgen: Zwar übernahm Großbritannien nach Ende des 2. Weltkrieges erneut die Kontrolle über Singapur, aber das Grundvertrauen der Bevölkerung war nachhaltig erschüttert. In Folge gaben die Briten dem späteren Stadtstaat immer mehr Selbstverwaltungsrechte - im Jahr 1965 wird Singapur schließlich ein unabhängiger Staat. Die ehemalige „Festungs- und Gefängnisinsel“ rückt in den 70iger Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit: sie wird in „Sentosa Island“ (malaiisch = „Frieden“, „Ruhe“) umbenannt, das „Fort Siloso“ in ein Militärmuseum umgewandelt und der Ausbau der Insel als Naherholungsgebiet beschlossen. Heutzutage ist sie als populäres Ausflugsziel, für Touristen und Einheimische gleichermaßen, nicht mehr wegzudenken.

    Wie gut, dass ich mich doch noch für den Besuch der Insel entschlossen habe. Mit einem weiteren Puzzleteil der Weltgeschichte trete ich den Rückweg an und kann nur erneut staunen, welch weitreichenden Einfluss die Europäer auf das Weltgeschehen hatten ...!
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  • Day 20

    Singapur - Besuch Schule Prisca

    June 13, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 28 °C

    Unser vorletzter Morgen in Singapur startet mit etwas Kultur. Nachdem wir schon so einiges über die Schulbildung der Metropole von Prisca erfahren haben, wollen wir sie heute unbedingt auf ihrer Arbeit und damit in der „Fairfield Methodist (Primary) School“ besuchen.

    Wir freuen uns riesig, dass aufgrund der Ferien und der dadurch geringen Arbeitsbelastung von Prisca die Möglichkeit besteht, mal wieder in die Schule zu gehen 😊

    Es dauert fußläufig keine Viertelstunde von unserer Unterkunft bis zur Schule. Prisca holt uns am bewachten Eingang ab und führt uns voller Begeisterung über das gesamte Schulgelände. Als stellvertretende Schulleiterin kennt sie sich bestens aus und beantwortet ausdauernd all unsere Fragen zur Bildungssituation im Land.

    Zugegeben waren wir schon lange nicht mehr in einer Schule und haben keine aktuellen Informationen, wie bei uns in Deutschland die Schulen heutzutage eingerichtet geschweige denn ausgestattet sind. Wir sind auf jeden Fall positiv überrascht, dass den Themen Ernährung und Technik so viel Raum gegeben wird. Die Wände visualisieren kunterbunt viele Informationen rund um eine ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensmittel.

    Im „Media Center“, einer Art Bibliothek, sind die Kinder – natürlich auch mittels Technik – dazu aufgerufen kreativ zu forschen und analog zu experimentieren. Im großen Wandregal sind die Werke der letzten Kreativrunde (aus Papier und Plastik) ausgestellt. Interessant sind auch die Benimm-Regeln, die an diversen Stellen fixiert sind. So ist z.B. zu lesen „Speak softly at all times“ (IMMER leise sprechen).

    Neben dem gigantischen Flachbildfernseher sind auch eine Handvoll Tablets im Medienzentrum und (noch) sehr, sehr viele Bücher 1.0 - also keine E-Books 😉 Die „Bibliothek“ wirkt recht modern – und wenn wir dann noch bedenken, dass wir hier „nur“ in einer Grundschule sind, ist die Ausstattung wirklich beachtlich!

    Das nächste Highlight ist der Technikraum, auch „IT HUB“ genannt. Hier sind sämtliche Plätze mit Laptops ausgestattet, sodass die Kleinen direkt im (gesicherten) Echtsystem geschult werden. Wie wir von Prisca erfahren hat ihre Einrichtung das große Glück Partnerschule von Microsoft zu sein - damit ist die direkte Verbindung zur technischen Welt also sichergestellt!

    Natürlich kommt auch die Sport-Erziehung nicht zu kurz – das zeigt der große Innenhof mit Basketball- und Fußballfeld eindrücklich. Direkt daneben befindet sich ein großes, von Laufbahnen umkreistes Stadion, welches von der Grundschule und der benachbarten Highschool gemeinsam genutzt wird. Wir sind überrascht zu erfahren, dass beim Training der Kinder sogar schon Videoaufzeichnung eingesetzt wird, um die Bewegungsabläufe der Schüler zu verbessern! Wow.

    Über den Schulhof schlendernd erreichen wir eine Grünanlage mit Gewächshaus, in dem neben dem „Earth Friendly Farming“ auch das „High-Tech Farming“ gelehrt wird. Die Gartenanlagen werden vom schuleigenen Hausmeister betreut, der uns mit großer Freude durch sein Gewächshaus führt und einige der Schulprojekte erläutert. Er ist - zusammen mit den Schülern - auch verantwortlich für die begrünten Innenhöfe zwischen den Schulgebäuden. Auf dem Rückweg kommen wir am Malaysischen und Chinesischen Garten vorbei - ausgestattet mit verschiedenen Sitzgelegenheiten lassen sich die tropischen Temperaturen hier gut aushalten.

    Die letzte Station des heutigen Rundgangs ist das verwaiste Lehrerzimmer. Hier können wir uns in der klimatisierten Umgebung ein wenig abkühlen und werden von Prisca ganz aufmerksam mit Kaffee und Tee versorgt. Jetzt heißt es wirklich Abschied nehmen. Die Bekanntschaft mit Prisca und ihrer Familie zeigt wieder eindrücklich, welch unerwartete Überraschungen ein Gespräch mit Fremden haben kann. Wir können die Dankbarkeit für die vielen Ausflüge und Einladungen kaum in Worte fassen und hoffen sehr, dass wir uns irgendwann (in Europa) einmal revanchieren können.

    Zurück bei unserer Mitbewohnerin verbringen wir den Rest des Tages mit einer ausführlichen Siesta am Pool und ersten Pack- und Aufräumarbeiten im Apartment. Schließlich wartet morgen der langgefürchtete Rückflug nach Europa auf uns …! ☹
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  • Day 19

    Singapur - Marina Bay Sands

    June 12, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 29 °C

    Zum Glück haben wir den Weg zum „SkyPark Observation Deck“ schon vor ein paar Tagen ausgekundschaftet und auch die Eintrittskarten bereits online gebucht. Andernfalls wäre uns das Highlight wohl verschlossen geblieben.

    Wir schaffen es pünktlich im vorgegebenen 15-Minuten-Zeitfenster zum Einlass und können nun ohne zeitliche Begrenzung sogar bis zum Ende (20 Uhr) bleiben - genügend Zeit also, um unsere bisherigen Routen durch die Stadt gut nachvollziehen zu können 😊

    Mit dem Fahrstuhl werden wir direkt in die 56. Etage katapultiert - außer einem merklichen Knacken in den Ohren ist kaum eine (Fahrstuhl-) Bewegung zu merken. Die Plattform ist - natürlich - gigantisch. Es ist eine enorm große Fläche, ähnlich einem größeren Theater, mit einem zentralen, eine Ebene höher gelegenen Restaurant und kleineren Ständen (u.a. Popcorn) drumherum. Genial, also einmal Popcorn bitte und Film bzw. Aussicht ab…

    Von hier oben haben wir wirklich eine tolle Aussicht über die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ein 360-Grad-Blick ist aufgrund des berühmten und wohl luxuriösesten Infinity-(Hotel)-Pools der Welt, der auf der anderen (von hier aus nicht zugänglichen) Hälfte der Plattform liegt, nicht möglich. Dafür sehen wir die vielen Sardinen im immerhin fast 150 Meter langen Pool, die sich den doppelten „Luxus“ gönnen und zumindest für eine Nacht im „Marina Bay Sands“-Hotel verweilen. Eine Übernachtung im Classic Deluxe Room mit Blick über die „Gardens by the Bay“ kostet zum Zeitpunkt unseres Besuchs an normalen Tagen zwischen umgerechnet 400 EUR bis 600 EUR.

    Wir genießen die Aussicht – und das Popcorn. So langsam bahnt sich die Sonne ihren Weg durch die dicke Wolkendecke und beginnt hinter den Wolkenkratzern zu verschwinden. Die komplette „Marina Bay“ wird in ein wundervolles Licht getaucht. Kaum ist die Sonne verschwunden, erstrahlen die künstlichen Lichter der Stadt nicht minder farbenfroh über der Marina. Neben der bereits bekannten Lichtshow am „ArtScience-Museum“ zieht eine weitere Wasser- und Soundshow zwischen den schwimmenden Glaskugeln die Besucher in ihren Bann. Schön, diesen Anblick aus der Vogelperspektive erleben zu können.

    Auch auf der anderen Seite der Plattform - über den „Gardens by the Bay“ – zeigt sich uns ein märchenhaftes Gefunkel. Kurze Zeit später startet inmitten der „Supertrees“ die 15-minütige Lichtshow „Garden Rhapsody“, die die Besucher täglich zweimal am Abend zum Staunen bringt.

    Ab Ende der ersten Lichtshow haben wir knapp 45 Minuten Zeit um zurück auf den Boden der Tatsachen zu gelangen, um die zweite Vorführung hautnah zu erleben. Leider müssen wir nun stehen, aber so haben wir wirklich den direkten Vergleich – aus der fernen Vogel- und aus der nahen Froschperspektive.

    Die gigantischen „Supertrees“ funkeln und leuchten in allen Farben und wirken in der Dunkelheit noch viel beeindruckender als im Hellen. Hier inmitten des künstlichen Waldes schließt sich der Kreis für heute - zurück geht’s zur MRT-Station und von dort auf direktem Weg zu unserem Lieblingsapartment. Was für ein toller Nachmittag und Abend!!
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  • Day 19

    Singapur - Gardens by the Bay

    June 12, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 30 °C

    Die letzten Tage in Singapur sind angebrochen. Als würdigen Abschied von der Stadt haben wir heute zwei absolute Touri-Highlights im Zentrum auf dem Programm.

    Den Anfang machen die futuristischen „Gardens by the Bay“. Die berühmten Gärten grenzen direkt an das Luxushotel „Marina Bay Sands“ an, welches die moderne Grünanlage von der bereits erkundeten „Marina Bay“ abgegrenzt. Dank der eigens für die Gärten errichteten MRT-Station landen wir direkt am richtigen Ort und müssen heute keine langen Fußwege durch die Tropen auf uns nehmen 😊

    Nachdem wir die weitläufige Baustelle hinter uns gelassen haben, werden wir direkt in eine fast märchenhafte Welt versetzt. Wieder einmal ist es unglaublich, wie überragend der Stadt die Symbiose aus moderner Architektur und aufregender Natur gelingt.

    Das Highlight der Gärten sind zweifelsohne die gigantischen „Supertrees“ (vertikal bewachsene Stahl- und Betongerüste), die Mammutbäumen nachempfunden sind und je nach Perspektive den Himmel zu berühren scheinen. Sie sehen nicht nur einzigartig aus, sondern sind auch multifunktional: Sie dienen als Belüftungsanlagen für die Gewächshäuser auf dem Gelände, speichern Regenwasser und erzeugen sogar Strom. Zwischen einigen dieser Stahlgiganten wurde eine Brücke errichtet, die nette Blicke auf die Gärten und das angrenzende Luxushotel verspricht. Den Rundgang über diesen in 22 Metern Höhe liegenden „OCBC Skyway“ schenken wir uns allerdings, da in nur wenigen Stunden das weitaus höhere „SkyPark Observation Deck“ des „Marina Bay Sands“-Hotel auf uns wartet. Außerdem gibt es in den „Gardens by the Bay“ noch eine Menge mehr zu entdecken.

    Direkt an der Wasserfront befinden sich der „Flower Dome“ (ein riesiges Gewächshaus mit Blumen und Pflanzen aus aller Welt) und der „Cloud Forest“, ein Indoor-Regenwald mit einem majestätischen Wasserfall in der Mitte. Die kühle Luft und der versprühte Nebel sollen einem das Gefühl vermitteln inmitten eines echten Nebelwaldes zu wandeln. Im Gegensatz zu der weitläufigen Parkanlage bezahlt man für den Besuch der beiden Tropenhäuser sowie des „Skyway“ Eintritt. Da wir mehrfach im Botanischen Garten waren und das „SkyPark Observation Deck“ des Luxushotels reizvoller scheint, bewundern wir diese Attraktionen nur von außen bzw. unten.

    Die zentral gelegenen „Supertrees“ werden gesäumt von der „World of Plants“ und den „Heritage Gardens“, die wiederum weitläufig von diversen Seen, wie z.B. dem „Kingfisher Lake“ und dem „Dragonfly Lake“ eingekreist sind. Die „Heritage Gardens“ beinhalten eine interessante Darstellung verschiedener Pflanzen aus der chinesischen, indischen und malaysischen Natur.

    Ein paar Schritte weiter am „Meadow“ entdecken wir die gigantische weiße Skulptur eines schlafenden Babys, welches über dem Boden zu schweben scheint. Das Riesenbaby (Dimensionen: 383 x 353 x 926 cm) wurde im Jahr 2008 vom international renommierten britischen Künstler Marc Quinn erschaffen und ist seinem kleinen Sohn nachempfunden.

    Das imposante Kunstwerk ist mit dem Namen „Planet“ und der folgenden Erklärung des Künstlers versehen:
    „Für mich ist der Planet ein Paradoxon - enorm schwer, aber die Bronze wirkt gewichtslos; überwältigend groß, aber auch ein Bild der Verletzlichkeit. Es ist sowohl eine Reflexion von uns selbst als auch der Erde, auf der wir leben“.

    Nach diesem kurzen Kunst-Intermezzo schlendern wir langsam entlang des „Dragonfly Lakes“ über einen netten Fotopunkt mit Blick auf die „Gardens by the Bay“ zum Eingang des „SkyPark Observation Deck“ im „Marina Bay Sands“-Hotel.

    Für den Besuch der Aussichtsplattform zum Sonnenuntergang ist es unerlässlich, rechtzeitig im Voraus ein festes Zeitfenster für den Einlass zu buchen. Damit wir den Ausblick auch noch im Hellen genießen können, haben wir unser Ticket zwei Stunden vor Sonnenuntergang gebucht. Jetzt können wir nur hoffen, dass der Ausblick seinen Preis von ca. 60 SGD (= 40 EUR) wert ist und uns oben auf der 56. Etage nicht langweilig wird 😊
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  • Day 18

    Singapur - Kirchenbesuch & Gottesdienst

    June 11, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 32 °C

    Heute ist Sonntag - und was macht man da als anständiger Europäer? Richtig, in die Kirche gehen 😊 Passenderweise wurden wir von unserer lieben Gastfamilie heute zum Gottesdienst der „Singapore Victory Church“ eingeladen.

    Wir sind zwar keine Kirchgänger, aber zwei große Unterschiede fallen uns direkt auf. Statt in aller „Herrgottsfrühe“ (wie in Europa) finden sich die Gläubigen erst um 10 Uhr ein - aber nicht etwa in einer ehrfürchtigen Kirche, sondern in einem farbenfrohen quaderförmigen Gebäude. Sieht man mal vom McDonalds im Erdgeschoss ab, hätte ich hier eher ein Kunstmuseum vermutet.

    Die Räumlichkeiten sind ebenfalls überraschend: mit der Rolltreppe geht’s hinauf zum „Victory Family Center“. Hier werden in einem modernen bunten Spielzimmer grade die lieben Kleinen beschäftigt. Der Hauptraum des Gebäudes erinnert uns eher an einen Kino- oder Konzertsaal - überall Technik, sogar die gigantische Hintergrundleinwand ist angeschaltet.

    An der Tür werden wir ganz euphorisch von der Frau des Pastors (in Kleid und Jeansjacke) begrüßt, die uns direkt ein Geschenk (To-Go-Thermobecher der Kirche) in die Hand drückt. Jetzt fehlt nur noch der rote Teppich und der VIP-Status ist bestätigt 😊

    Wow, das Ganze müssen wir jetzt erstmal auf uns wirken lassen. Wir nehmen Platz und lauschen der ruhigen Hintergrundmusik, die von einer Band eingespielt wird! Bevor der Gottesdienst startet, kommt sogar noch der Pastor auf einen „Smalltalk“ vorbei. Das alles passt so gar nicht in unsere bisherigen „Kirchenerlebnisse“. Als dann noch die Band rockig loslegt, die Texte an der Leinwand und auf einigen Tablets zu sehen sind, sind wir völlig fertig! Nochmal wow!

    In einer kurzen Pause wird das SommerKINOprogramm (Inhalt: Blockbuster aus Kirchenperspektive erklärt bzw. „zerlegt“) auf der Leinwand vorgestellt und auch um Spenden wird gebeten - aber nicht mit Klingelbeutel oder Körbchen, sondern mit „Online Giving“, also Zahlung per Handy!

    Vielleicht ist es unfair, aber diese von der jungen Truppe auf der Bühne verkörperte Kirche macht in vielerlei Hinsicht einen gigantischen Unterschied zu unserer in Deutschland und Europa gelebten christlichen Religion. Man könnte sagen: "Wie die Kirche, so die Wirtschaft" – Singapur ist einfach sehr gut digital aufgestellt, frisch und voller Ideen, jung, lebendig, fortschrittlich. Also ganz im Gegenteil zu „unserem“ nur träge beweglichen, verstaubten Beamtenstaat, der in manchen Bereichen dermaßen hinterherhinkt, dass man auch von abgehängt sprechen kann.

    Wir folgen der musikalischen „Darbietung“ mit Freude und sind begeistert von der Energie, die von der Bühne ausgeht. Die wird sogar noch weiter befeuert, als die erste Rednerin loslegt! Sowohl der Pastor als auch seine Kollegin sind beide Mitte 30 und verströmen eine unfassbare, jugendliche Dynamik und einen scheinbar unerschöpflichen Optimismus.

    Der junge Pastor bringt uns den „holy spirit“ lebhaft näher: mit Erzählungen aus seinem Leben, mit Zitaten aus der Bibel und spannenden Alltagsbegegnungen. Und das zu keiner Zeit verstaubt, sondern authentisch, quirlig, mit Humor. Den Abschluss der Predigt markiert die gemeinsame Einnahme des Abendmahls – Corona-konform liegen Brot und Wein in kleinen Einwegverpackungen auf unseren Stühlen bereit.

    Gegen Ende des Gottesdienstes wird es uns dann doch etwas zu „bunt“. Im abschließenden gemeinsamen Gebet versammeln sich viele Gläubige direkt vor der Bühne, um einander zu (unter)stützen. Ihre Hände legen sie sich gegenseitig auf die Schultern, murmeln tranceartig Gebete und liegen sich wenig später in den Armen. Es wirkt schon sektenähnlich – wir sind jedenfalls froh als dieser Teil vorbei ist und wieder Normalität eintritt.

    Nach dem Gottesdienst wartet noch eine Stärkung auf alle Gläubigen. Es gibt Kaffee oder Tee mit süßen Häppchen. Neben dem Pastor und seiner jungen Frau tauschen wir uns auch noch mit einem weiteren Paar aus, dass mit seinen drei Kindern für einige Jahre in Köln missionierte. Die Beiden haben ihre Zeit in Deutschland genossen - ihr Urteil zum Stand der Digitalisierung ist allerdings vernichtend. Tja - leider wahr.

    Zur Krönung des interessanten Vormittags werden wir zum Essen in eine naheliegende Universität eingeladen. Auch hier - wir sind schließlich in Singapur - handelt es sich nicht um eine schnöde Kantine, sondern ein exquisites Lokal. Wir werden nobel empfangen und können von einer hochwertigen Speisekarte auswählen. Da wir insgesamt zu sechst sind, bestellen und probieren wir alle bunt durcheinander: Es kommen chinesische, indische und weitere ausgewählte asiatische Gerichte auf den Tisch. Randnotiz: Ich bin erneut begeistert, nicht etwa, dass wir mit dem Handy bestellen können, sondern darüber, dass wir über mehrere Handys die gleiche Bestellung bearbeiten können!

    Nach dem leckeren Mittagessen und einem erneuten lebhaften Austausch werden wir von unserer Gastfamilie sogar noch bis zur Haustür gebracht.

    Im Beisein unserer vierbeinigen Mitbewohnerin lassen wir die Eindrücke des religiösen Wochenendes nachwirken. Wir sind insbesondere vom Gottesdienst und der Offenheit sowie Gastfreundschaft der asiatischen Christen total ge“flash“t. Wie schön, dass wir nach den Mormonen in Utah einen weiteren Einblick in das globale Christentum erhaschen konnten!
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  • Day 17

    Singapur - Kampong Glam & Marina Bay

    June 10, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 31 °C

    Ein paar Querstraßen und damit nur wenige Gehminuten weiter entdecken wir ein bronzenes Kruzifix in einer Größe, dass sogar Ungläubige ehrfürchtig werden lässt. Ein untrügliches Zeichen, dass wir „Little India“ offiziell verlassen haben. Die Kirche lassen wir links liegen, passieren den (einzigen) „Hygge-Laden“ in Singapur und erreichen schließlich die altehrwürdige „Sultan-Moschee“. Der Prachtbau mit seiner riesigen goldenen Kuppel wurde im Jahr 1824 für den ersten Sultan Singapurs erbaut. Eine nähere Erkundung des Geländes bleibt uns leider verwehrt – der Zugang scheint nur für Gläubige gestattet zu sein.

    Wir begnügen uns also mit einem Foto und bummeln entlang der vielen Restaurants, die überteuerte Gerichte mit Blick auf die goldig-glänzende Moschee servieren.

    In der „Arab Street“ genehmigen wir uns nach dem ausdauernden und schweißtreibenden Wandel durch die Religionen - eeeendlich - eine kulinarische Pause. In direkter Nachbarschaft eines „Fika-Café“ und einer spanischen Bar genießen wir einen türkischen Auflauf. Es ist ziemlich offensichtlich, dass wir hier im Schmelztegel der Nationen und Kulturen angekommen sind. Hinzu kommen selbstverständlich dutzende Wolkenkratzer der Moderne!

    Unweit unseres Mittagsspots treffen wir auf das 5-Sterne-Luxushotel „Raffles“. Anno 1887 von vier armenischen Brüdern als Bungalow im Kolonialstil mit nur 10 Zimmern erbaut, wurde seither nicht nur das Haupthaus ausgebaut, sondern es kamen auch neue Flügel, eine Veranda, ein Ballsaal, eine Bar, ein Billardzimmer, ein Museum, ein Theater und weitere Gebäude samt tropischem Innenhofgarten hinzu. Wow! Zusammen mit dem Hotel „Marina Bay Sands“ gehört es zu den luxuriösesten Übernachtungs-Optionen in Singapur.

    Für viele Touristen gehört zumindest ein Besuch der hoteleigenen Bar und die Verkostung des berühmten „Singapore Sling“ (Longdrink mit Gin und Kirschlikör) zum Pflichtprogramm eines Singapur-Aufenthaltes – so genießt man immerhin für ein paar Stunden einen Hauch kolonialen Luxus.

    Wir sind von den Menschenmassen auf dem Gelände des Hotels eher abgeschreckt und mittlerweile von den Erkundungen auch ziemlich erledigt. Aber eine Aufgabe wartet noch auf uns: Mit der MRT geht’s zur Haltestelle „Marina Bay“ – von hier wollen wir uns auf die Suche nach dem Eingang zum „SkyPark Observation Deck“ begeben. Das darunter liegende Hotel "Marina Bay Sands" besteht aus drei riesigen Pfeilern, die aus einem mehrstöckigen, riesigen Luxus-Shoppingcenter emporwachsen. Bei den unzähligen Eingängen und Gebäudeteilen halten wir ein Auskundschaften für eine durchaus sinnvolle Idee. Auf dem Weg zum Hotel werden wir allerdings noch kurz von einer Übungs-Flugshow der „Airforce“ abgelenkt. Die Geräusche wirken recht bedrohlich – und treffen uns total unvorbereitet! Die Einheimischen zücken hingegen unbeeindruckt das Handy und starten die Videoaufnahme.

    Im Einkaufszentrum der Superlative brauchen wir geschlagene 30 Minuten, bis wir den eher unauffälligen Seiteneingang des „SkyParks" entdecken. Hier werden unsere drängendsten Fragen vom netten Personal am Eingang beantwortet. Sehr zufrieden machen wir uns auf den Weg zur MRT im Untergrund des riesigen Shoppingparadieses. Wow – hier gibt es sogar eine Gracht zum Gondolieren und Kräfte tanken für die nächste Shopping-Session 😊

    Wir verzichten heute auf einen Schaufensterbummel und fahren lieber direkt zurück in unser beschauliches Viertel „One North“. Was ein Tag – gute Nacht, Singapur.
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  • Day 17

    Singapur - Little India

    June 10, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 32 °C

    Nach ausgiebiger Zeit am Pool -mit wechselnden Grautönen am Horizont- machen wir uns am Nachmittag auf in ein Viertel, das die kulturelle Vielfalt des Stadtstaates repräsentiert - „Little India“.

    Wir fahren mit der hochmodernen (fahrerlosen) MRT zum „Farrer Park“ und werden nach nur ein paar Minuten Fußweg in einen Farbrausch versetzt. Denn „Little India“ beherbergt einige der prächtigsten und damit farblich „quietschigsten“ hinduistischen Tempel in Singapur.

    Wir starten unsere Tempelerkundung mit dem „Sri Vadapathira Kaliamman“ Tempel, dessen Ursprung auf eine einzelne Frau zurückgeht. Im Jahr 1830 legte die Gläubige ein Bild von Amman (weibliche Göttlichkeit) unter einen Banyanbaum (Fucus-Art) in der Nähe des heutigen Tempels. Knapp 100 Jahre später (anno 1935) wurde der Komplex in einen vollwertigen Tempel verwandelt, in dem im Laufe der Jahre wichtige Zeremonien abgehalten wurden, die bis heute die kulturelle und spirituelle Bedeutung des Tempels unterstreichen.

    Es ist das erste Mal überhaupt, dass wir uns einen Hindu-Tempel von innen anschauen. Die fremdartigen Figuren und Fabelwesen in den schillerndsten Farbtönen lassen uns zwischen Staunen und Stirnrunzeln hin- und herwechseln. Die „heiligen“ Gemäuer erinnern doch stark an die ebenfalls kitschig-überladenen Buddha-Tempel. Einen Hauptaltar können wir auf dem Gelände nicht entdecken - leider sind aktuell auch keine Gläubigen zu sehen, die ein wenig Aufschluss hätten geben können. Also ziehen wir weiter.

    Gleich nebenan erblicken wir die „weibliche Göttlichkeit“ ein weiteres Mal. Auf riesigen Postern, und damit fast in Originalgröße, wird in kecker Unterwäsche für den „Indian Dance Club“ geworben. Möglicherweise authentisch indisch, aber ganz bestimmt nicht „göttlich“ - der verriegelte Eingangsbereich wirkt doch eher heruntergekommen. Es folgen weitere schäbige Häuserfronten bis wir auf einen äußerst skurrilen Laden stoßen. Nur ein paar Blöcke vom Nachtclub entfernt, liegt ein schickes Reha-Zentrum für HAUSTIERE. Sehr irritierend - also zurück zur Tempelvielfalt 😉

    Wirklich phänomenal ist der „Sri Srinivasa Perumal“-Tempel. Der - dem Gott Vishnu gewidmete - Komplex wurde im Jahr 1855 erbaut und wirkt wie eine exotische Insel im umzingelnden Wolkenkratzergewirr. Das monumentale Eingangstor mit seinen fünf Ebenen wurde 111 Jahre nach dem Tempelbau mit Spendengeldern eines der ältesten indischen Migranten Singapurs errichtet.

    Sobald man das beeindruckende, reich verzierte Eingangstor hinter sich lässt, betritt man eine andere Welt. Das Gewusel der Millionenstadt weicht gelassener Ruhe. Im Inneren sind tatsächlich auch einige, wenige Gläubige anzutreffen, die in den weitläufigen, offenen Räumen für eine anstehende Zeremonie üben. Sehr schade, dass wir keine Gelegenheit haben dabei zu sein, um einen besseren Eindruck vom Hinduismus zu bekommen.

    Weiter geht’s durch „Little India“. Wir streifen vorbei am geschlossenen „Sri Veeramakaliamman“ Tempel und entlang einer schier endlosen Aneinanderreihung von Schmuckgeschäften – vor den Läden grüßen üppig mit allerlei Geschmeide „behängte“ Bollywood-Schönheiten von den Aufstellern. Der Großteil der Läden ist ziemlich gut besucht und einige Schmuckstücke wechseln vor unseren Augen den Besitzer. Wer das nötige Kleingeld für den Gold- und Silberschmuck nicht besitzt, kann auf billige Ramschware in der gleichen Straße zurückgreifen – herrlich 😊
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  • Day 16

    Singapore - Bukit Timah Naturreservat

    June 9, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 32 °C

    Heute geht es hoch hinaus: Es steht das Erklimmen der höchsten Erhebung des Landes auf dem Programm - schweißtreibend-anstrengende fast 165 Meter liegen vor uns. Der kleine Hügel ("Bukit Timah Hill") liegt im gleichnamigen Naturreservat, welches wir zusammen mit unserer Singapurer Familie beim gemeinsamen Ausflug bereits gestreift haben.

    Recht schnell sind wir von der MRT-Station inmitten der vielfältigen Flora und Fauna. Langsam schnaufen wir uns den Berg hinauf, das liegt allerdings weniger an der Steigung als v.a. an der immensen Luftfeuchtigkeit! Schließlich - und zu unserer Überraschung - ist der Weg größtenteils asphaltierte Straße. Auch wenn der Gipfel nicht grade einen spektakulären Panoramablick auf die Stadt bietet, ist es doch ein Highlight auf dem höchsten Punkt Singapurs gestanden zu haben. Im Vergleich zum „Bluff Knoll“ in Westaustralien fällt dieses Erlebnis allerdings sowohl in puncto Anstrengung als auch Aussicht weit zurück 😊

    Da wir noch genügend Energie haben, wollen wir weitere Wege im Naturreservat erkunden. Doch bevor wir richtig im Unterholz verschwinden, begegnen wir noch einer gut und gerne drei Meter langen Schlange, die im dichten Gestrüpp ihres Weges zieht. Was für eine tolle Sichtung – mit Affen haben wir gerechnet; mit Schlangen hingegen nicht.

    Eingehüllt in dichtes Grün wandeln wir durch die Stille der Natur. Das „Bukit Timah Nature Reserve“ geht gradewegs in den „Rifle Range Nature Park“ über und so finden wir uns am Ende unserer kleinen Wanderung an der bekannten Erfrischungsstation wieder. Wie angenehm - wir nutzen die Gelegenheit natürlich, um uns wieder zu hydrieren 😊 Durch die gestärkten Lebensgeister sind wir nun hoch motiviert auch noch den restlichen Weg bis zu unserem Apartment zu Fuß zurückzulegen. Schließlich liegen „nur“ noch 5 km auf dem "Grünen Korridor" bis zu unserem Viertel „One North“ vor uns.

    Allerdings zieht sich die Strecke gegen Ende nochmal ordentlich. Auch unsere kurzen Tierbeobachtungsstopps machen es nicht viel besser. Schließlich erreichen wir - sprichwörtlich mit heraushängender Zunge - unser Apartment.

    Wir freuen uns auf eine dringend notwendige Erfrischungspause und auch der glühende Schrittzähler muss sich abkühlen 😊 Die Tropen sind wahrlich eine Herausforderung … !
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