Turkey
Isparta

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Travelers at this place
    • Day 19

      Etappe 16: Çukurca - Kozdere

      June 12, 2022 in Turkey ⋅ 🌧 21 °C

      Ich bin mir sicher, dass ich die heutige Etappe vor zwei Wochen noch nicht geschafft hätte. Um so stolzer bin ich auf meine Leistung. 💪🏻

      Da es während der vergangenen Nacht ohne Unterbruch geregnet hat, wusste ich am Morgen noch nicht, in welche Richtung ich loslaufen soll. Ich hatte nämlich die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Wegen. Die erste Variante führt im Verlauf von einem Tag entlang eines Flusses über Değirmenözü direkt nach Çaltepe. Diese Wanderung ist technisch einfach und nicht so anstrengend. Die zweite Variante dauert zwei Tage und geht über die Berge via Beydili, Çimenova und Kozdere nach Çaltepe. Bei dieser Wanderung steht bereits am ersten Tag ein Aufstieg von über 1‘300 Höhenmeter sowie eine weitere Passüberquerung auf dem Programm.

      Wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt, war die zweite Variante mit grossen Abstand mein Favorit. Unsicher war ich nur deshalb, weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, ob das Wetter auch tatsächlich mitspielt. Ich hatte keine Lust darauf, über der Baumgrenze auf 1‘991 Meter über Meer in ein Gewitter zu geraten. Für so etwas war ich nicht ausgerüstet. Als mir dann um 8.15 Uhr zum ersten Mal die Sonne ins Gesicht geschienen hat, habe ich mich für die zweite Variante entschieden. Die Prämisse war jedoch, dass ich sofort umkehren würde, falls das Wetter umschlägt.

      Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, habe ich mich rückblickend gesehen richtig entschieden. Es war zwar bis jetzt der mit Abstand anstrengendste Tag, aber es hat sich gelohnt. Jetzt hoffe ich einfach nur noch, dass es hier in Kozdere in der bevorstehenden Nacht nicht zu kalt werden wird… 🥶 ✨🌙✨
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    • Day 18

      Etappe 15: Kasımlar - Çukurca

      June 11, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 22 °C

      Heute habe ich zum ersten Mal auf meiner aktuellen Reise für einen kurzen Moment gedacht, dass ich gleich sterben werde. 🙈 Ich bin glücklich, dass es dann jedoch nicht soweit gekommen…

      Nach einer erholsamen Nacht und von einem tollen Frühstück gestärkt, bin ich heute um 9 Uhr in Kasımlar losgelaufen. Der Weg nach Kesme führte anschliessend, wie könnte es auch anders sein, wieder mal über einen Pass. Das war sehr anstrengend und gleichzeitig aber auch sehr schön. Als ich im Verlauf vom Nachmittag endlich in Kesme angekommen bin, musste ich eine längere Pause einlegen, um wieder zu Kräften zu kommen. Der anschliessende Abstieg nach Çukurca war dann richtig schlimm. Der Weg führte nicht nur durch sehr dichtes Gestrüpp, an dem ich ständig hängen geblieben bin, sondern es gab auch ein paar ausgesetzte Stellen, die überhaupt nicht lustig waren. Vor allem ein Teilstück kurz vor Schluss, bei dem ich entlang einer steilen Felswand nach unten klettern musste, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Mag sein, dass dieser Abschnitt gut machbar ist, wenn man in entgegengesetzter Richtung von unten kommt. Wenn man jedoch, so wie ich, von oben in die Schlucht absteigen muss und dabei noch einen schweren Rücksack trägt, sieht die Sache etwas anders aus. Naja, ich habe die Kletterpassage hinter mich gebracht und überlebt. 😇 Hoffentlich wird es auf dem restlichen Weg keine solchen Überraschungen mehr geben.Read more

    • Day 17

      Etappe 14: Adada - Kasımlar

      June 10, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 17 °C

      Die heutige Tageswanderung von den Ruinen in Adada bis nach Kasımlar gehört definitiv zu den bisher schönsten Strecken auf dem Paulusweg. 😍

      Nachdem ich im verschlafenen Dorf Yeniköy angekommen war, führte mich der Aufstieg nach Tota Yaylası durch einem wunderschönen Zauberwald. Während meiner Mittagspause wurde ich dort ganz unerwartet sogar zu einem Çay eingeladen. Von Tota Yaylası ging es weiter hinauf auf 1’800 Meter über Meer, wo ich während den anschliessenden gut zwei Stunden immer wieder mit fantastischen Ausblicken belohnt wurde. Um 19.30 Uhr bin ich dann endlich in Kasımlar angekommen. Als Belohnung für diese anstrengende Wanderung übernachte ich hier nun in der gemütlichen Pension von Abdurrahman und Sephil.Read more

    • Day 16

      Etappe 13: Sücüllü - Yalvaç

      June 9, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 25 °C

      Heute bin ich noch die letzte Etappe von Sücüllü bis nach Yalvaç gewandert. Entgegen meiner Ankündigung von gestern bin ich jedoch nicht mit dem Bus zurück nach Sücüllü gefahren, sondern ich bin die sechs Kilometer dorthin gemütlich entlang der Hauptstrasse spaziert. Die anschliessende Wanderung durch das Hinterland zurück nach Yalvaç war dann nicht sehr anstrengend und ehrlich gesagt auch nicht besonders lang. Schön war sie trotzdem. Ihr könnt euch zudem nicht vorstellen, wie toll es war, ausnahmsweise mal keine 20 Kilogramm auf dem Rücken mitzuschleppen.

      Gegen Ende des Weges bin ich zuerst an den Ruinen eines alten römischen Aquädukts und dann an den antiken Ruinen der Stadt Antioch vorbeigekommen. Da der Eintritt umgerechnet nur 1 Franken gekostet hat, und weil ich mehr als genug Zeit hatte, habe ich die Ausgrabungsstätte auch besichtigt. Obwohl ich an diesem Tag mit grosser Wahrscheinlichkeit der einzige Besucher war, sassen im Tickethäuschen doch tatsächlich drei Männer und haben Däumchen gedreht. 🙈 Vom Park und dem, was mich dort erwartet hat, wurde ich anschliessend sehr positiv überrascht. Die Stadt Antioch war im alten Pamphylien der zweitwichtigste Ort nach Side. Entsprechend gross waren auch die Ruinen. Es hat Spass gemacht, das menschenleere Gelände abzulaufen und die verschiedenen Gebäude zu besichtigen. Durch Grabungen konnten bis heute unter anderem ein Theater, eine Therme, verschiedene Brunnen, den Augustus-Tempel und ein Aquädukt freigelegt werden. Ausserdem konnte ich dort auch die Ruine der Pauluskirche besichtigen, in welcher Paulus vor langer Zeit auf seiner Missionsreise vor Juden gepredigt hat, um so das Christentum weiter zu verbreiten.

      Als ich wieder in meinem Hotel angekommen bin, habe ich mich kurz hingelegt, bevor ich mit der abschliessenden Planung der nächsten sieben Tage begann. Ich werde morgen mit einem Taxi zurück nach Adada fahren und von dort aus in umgekehrter Richtung auch noch den östlichen Teil des Paulusweges absolvieren. Wenn alles funktioniert, werde ich heute in einer Woche in der Nähe von Antalya ankommen, wo ich dann vor meiner Heimreise noch die zwei letzten Nächte verbringen werde.

      Das war nicht von Anfang an so geplant. Ich bin nämlich davon ausgegangen, dass ich bis nach Yalvaç um die drei Wochen brauchen werde. Das kommt davon, wenn man sich im Voraus viel zu wenig mit der bevorstehenden Wanderung auseinandersetzt. 🙈 Um so schöner ist es, dass ich dadurch jetzt genug Zeit habe, um auch noch den restlichen Teil des Paulusweges zu erkunden. 🥳
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    • Day 5

      Etappe 3: Schäferhütte - Yazılı Canyon

      May 29, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 29 °C

      Ich sitze im Moment beim Eingang vom Yalzili Canyon und bin wütend auf die Situation, in der ich mich befinde. Ich fange deshalb besser zuerst mit dem heutigen Morgen an.

      Nach einer unruhigen Nacht habe ich mich etwa um 8 Uhr von Fuffi verabschiedet und bin in Richtung Candir losgelaufen. Das erste Teilstück führte queer durch ein Waldgebiet, in welchem ich ohne mein GPS total verloren gewesen wäre. Macht diese Wanderung auf keinen Fall nur mit dem Reiseführer von Kate Clow! Ich verspreche euch, wenn ihr euch nur auf die Worte der Gründerin dieses Weges verlässt, dann verirrt ihr euch bereits am ersten Tag. Sogar mit GPS ist es oft schwierig, den richtigen Weg zu finden. Diese Momente, in denen ich mich im Nirgendwo total verloren fühle, dann auch auszuhalten, ist eine der grössten Herausforderung auf dieser Wanderung. Das bringt mich ab und zu an meine mentalen Grenzen. Aber auch das gehört zum Erlebnis mit dazu und ich will diese Erfahrungen deshalb nicht missen.

      Nach etwas mehr als einer Stunde war das Schlimmste überstanden. Der Weg bis nach Candir hinunter führte anschliessend zuerst entlang einer Schotterpiste und dann entlang einer Strasse. Das ging so richtig in die Beine. Rückblickend hätte ich die Mitfahrgelegenheit nutzen sollen, die mir schon relativ früh angeboten wurde. Mein sturer Kopf lies das jedoch leider nicht zu. 🙈 Als ich dann in Candir angekommen bin, habe ich im lokalen Supermarkt zuerst frisches Brot und Käse eingekauft. 😋 Danach habe ich sehr lange überlegt, wie weit ich überhaupt noch wandern soll. Mein linker Fuss tat mir schon den ganzen Morgen weh, was wiederum in Kombination mit den knallharten 35 Grad für die restliche Tagesstrecke nicht optimal war. ☀️☀️☀️

      Nach einem freundlichen Gespräch mir drei Türken, die mich zu einem Chai eingeladen haben, hatte ich mich entschieden, noch bis zum Eingang des Yalzili Canyons zu wandern. Hier sitze ich nun und warte sehnlichst darauf, dass mir der einzige englischsprachige Mitarbeiter der Besucheranlage mitteilt, dass ich mein Zelt aufstellen darf. Zuerst müssen nämlich alle anderen Gäste abgereist sein. Obwohl ich das schon irgendwie nachvollziehen kann, nervt mich die Situation besonders deshalb, weil ich zwei Stunden zuvor bereits weiter oben im Canyon nach einem passenden Zeltplatz gesucht hatte. Ich bin dann jedoch zurückgekehrt, weil dort überall Camping-Verbots-Schilder standen. (Wie ein braver Bünzli-Schweizer halt.) Ob ich will oder nicht, jetzt muss ich bis um 20 Uhr oder sogar um 21 Uhr warten, bis ich mein Zelt aufstellen darf. 🙈 Wenigsten hat mir soeben eine nette Familie ein Glas Chai und grillierten Fisch angeboten. Das hat mich wieder etwas aufgeheitert, obwohl ich den Fisch natürlich dankend ablehnen musste. 😍

      Um mich etwas abzulenken, bereite ich jetzt alles vor, so dass ich dann nur noch mein Zelt aufstellen und sofort schlafen gehen kann. 😇 Morgen will ich zudem ganz früh loslaufen.

      Übrigens: Ich habe heute auch zwei kurze Videos aufgenommen, die ich euch gerne zeigen möchte. Damit ich jedoch nicht gleich mein ganzes Datenguthaben aufbrauche, lade ich sie erst hoch, wenn ich wieder mal WIFI habe.
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    • Day 6

      Etappe 4: Yazılı Canyon - Sütçüler

      May 30, 2022 in Turkey ⋅ 🌙 19 °C

      Wisst ihr, was für mich etwas vom Schönsten überhaupt ist? Warmer Sommerwind! 😍 Dieser Wind, der dich an sehr warmen Sommertagen abkühlt, ohne dass dir dabei kalt wird. Ich spreche jedoch nicht von dem aggressiven Wind, der oft an Stränden vorkommt. Ich spreche von dem Wind, der dich umtanzt und irgendwie umarmt. Genau diesen Wind konnte ich heute am Nachmittag auf der Veranda meines Häuschens hier in Sütçüler geniessen. Ach war das schön! Genau so schön war es aber auch, dass ich endlich wieder mal richtig Duschen und alle meine Kleider waschen konnte.

      Das hatte ich mir verdient. Der Vormittag war nämlich noch knallhart. Ich bin nach einer sehr guten Nacht um 5.30 Uhr aufgestanden und um 7 Uhr losgelaufen. (Keine Ahnung, wieso ich immer so lange brauche…) Bereits von Beginn an ging es im Canyon nur bergauf, bis ich kurz vor 10 Uhr endlich den Tagespass erreicht habe. In der Zeit dazwischen habe mich blöderweise wieder mal verlaufen. Obwohl in meinem Reiseführer ganz klar steht, dass man an einer bestimmten Stelle nicht den rot-blauen Markierungen folgen soll, habe ich das trotzdem gemacht. 🙈 Zwar nicht sehr lange, aber ich bin ihnen gefolgt. Ich wusste in diesem Moment einfach nicht weiter, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass der Weg tatsächlich in die andere (richtige) Richtung weitergeht. Naja, ist ja dann zum Glück alles gut gekommen. Der Weg zum Pass war übrigens sehr herausfordernd und teilweise auch exponiert. Wer nicht gewillt ist, ab und zu etwas zu klettern, sollte diese Etappe besser sein lassen.

      Nach dem Abstieg bin ich um ca. 13 Uhr im Tal unterhalb von Sütçüler angekommen. Da es dort den im Buch als wunderschön beschriebenen Picknickplatz inzwischen nicht mehr gibt, habe ich mich in die Aussenterrasse des nahegelegenen Restaurants gesetzt und eine Cola Zero getrunken. Zu diesem Zeitpunkt waren nur zwei andere Besucher anwesend. Mit ihnen bin ich dann über Google Translate ins Gespräch gekommen. Als ich gleich am Anfang gefragt wurde, „Bist du gekommen?“, musste ich innerlich laut lachen. 🤣 Das ist wieder einmal der Beweis dafür, dass man sich noch nicht zu 100% auf diese Übersetzungsprogramme verlassen sollte. Ich habe die beiden dann auch nach einer Empfehlung für eine Pension in der Region gefragt. Kurze Zeit später sass ich bereits in ihrem Auto und wurde zu der wunderschönen Anlage gefahren, in der ich mich jetzt befinde. Läppische CHF 12.50 kostet ein kleines Häuschen pro Nacht.

      Am Abend bin ich noch ins Zentrum spaziert, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Auf dem Weg dorthin habe ich mich fast ein wenig in das Dorf Sütçüler verliebt. Kennt ihr das auch, dass ihr irgendwo ankommt und sofort denkt, dass ihr dort gerne wohnen möchtet? Gleichzeitig wisst ihr aber auch bereits, dass ihr spätestens nach drei Tagen den Koller kriegen würdet. Genau so fühlt sich Sütçüler für mich an. 😇
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    • Day 7

      Etappe 5: Sütçüler - unter einem Baum

      May 31, 2022 in Turkey ⋅ 🌙 18 °C

      Wenn ihr wissen wollt, wieso ich heute mitten im Wald von drei jungen syrischen Männern zum Abendessen eingeladen wurde, dann müsst ihr diesen Bericht bis zum Ende lesen. Ich wünsche euch viel Spass dabei, auch wenn ich mir bewusst darüber bin, dass ich es mit meinen Aussagen zum Thema „Tiere essen“ etwas übertrieben habe. 🙈

      Beginnen möchte ich mit der ersten Hälfte vom Tag. Die Wanderung zu den antiken Stätte von Adada, wo ich um 13 Uhr angekommen bin, war sehr schön und gemütlich. Es war auch nicht mehr so heiss wie an den Tagen zuvor. Obwohl also eigentlich soweit alles in Ordnung war, musste ich im Verlauf vom Vormittag trotzdem zweimal kurz weinen. Das erste Mal ist es aus Freude und Dankbarkeit passiert, als ich von zwei türkischen Frauen beim Vorbeilaufen zwei frisch gebackene Fladenbrote geschenkt bekommen habe. (Ich wurde ausserdem heute auch von einem älteren Mann mit Wasser und Kaffeebonbons beschenkt. Als er beobachtet hat, wie ich zu einer nicht mehr funktionierenden Wasserquelle gelaufen bin, hatte er Erbarmen mit mir und rief mich zu seinem Haus. Natürlich fand ich auch diese Geste sehr schön, aber weinen musste ich deshalb nicht schon wieder. 😉) Das zweite Mal ist es dann passiert, als ich bei ein paar abgelegenen Häusern plötzlich vor einem kleinen Hund stand, der in der prallen Sonne angekettet war und kein Wasser mehr hatte. Meine erste Reaktion war es, die Flucht zu ergreifen, auch weil ich in diesem Moment nicht einschätzen konnte, wie weit mein Wasservorrat noch ausreichen wird. Ich habe deshalb einfach weggeschaut und bin so schnell wie nur möglich weiter den Hang hinauf gelaufen. Nach ein paar Minuten habe ich jedoch angehalten, meinen Rücksack abgestellt, mein Wasser ausgepackt und ich bin zum kleinen Hund zurückgelaufen. Ich habe ihm frisches Wasser gegeben und ihn eine Weile gestreichelt. In diesem Moment sind mir alle diese schrecklichen Dinge in den Sinn gekommen, die Menschen noch immer tagtäglich Tieren antun, nur weil sie es halt können. Dabei spreche ich auch von allen Leute, die noch immer Tiere essen, obwohl es so viele tolle und gesunde Alternativen gibt. (Die im übrigen nichts mit Convenience Food oder Soja zu tun haben.) Am schlimmsten finde ich ja die Personen, die auf Facebook oder Instagram am Nachmittag ein Foto von einem süssen kleines Kalb posten und dann am Abend ein Bild von einem riesengrossen Steak auf ihrem Teller hochladen. Wenn ich dann noch so Aussagen höre wie „Ich kann selber entscheiden, was ich essen will“, könnte ich manchmal echt aus meiner Haut fahren. Wer hat denn die Tiere gefragt, ob sie sich für uns töten lassen wollen? Wenn wir gerade dabei sind: Im Unterschied zu den Tieren verfügen wir Menschen nicht nur über Instinkte, denen wir blind folgen müssen. Wir habe auch einen Verstand und es wäre durchaus angebracht, diesen gelegentlich zu benutzen.

      Keine Angst, ich höre jetzt auch wieder auf mit dem Geläster. Manchmal müssen gewisse Dinge jedoch einfach wieder mal raus. Ausserdem ist das ja mein Blog und ich kann hier schreiben, was immer ich will. 🤣

      In der antiken Stätte von Adada war ich über dir Mittagszeit ganz alleine. Ich habe nach meiner Ankunft auf den Stufen des Tempels des Zeus zuerst etwas gegessen und mich anschliessend bizzeli ausgeruht. Andere Touristen sind mir übrigens bis heute noch immer nicht über den Weg gelaufen.

      Die restliche Tageswanderung bis zu meinem Zeltplatz war etwas durchzogen. Zwar war der Weg an sich gut zu finden, durch das an vielen Stellen wild wuchernde Gestrüpp wurden jedoch meine Arme und Beine einmal mehr in Mitleidenschaft gezogen. Ich bin ausserdem bis zu dem Platz gewandert, welchen ich mir bereits im Voraus für die Übernachtung ausgesucht hatte, obwohl gleichzeitig meine Wasservorräte langsam knapp wurden. Dort angekommen, hatte ich dann ein ungutes Gefühl, was meine Wasserreserven angeht. Ich habe mich deshalb entschlossen ohne den grossen Rücksack in das nahegelegene Dorf (ca. 1 1/2 Stunde pro Weg) zu laufen, um Wasser zu holen. Nicht unweit von meinem Campingplatz bin ich dann jedoch an drei vermummten Personen vorbeigekommen, die mitten im Wald Holzkohle in Säcke abfüllten. Kurz zusammengefasst ist dann Folgendes passiert: Ich habe die drei nach Wasser gefragt und bin anschliessend den ganzen restlichen Nachmittag und Abend bei ihnen geblieben. 🥳 Wie ich bereits am Anfang erwähnt habe, waren es drei syrische Männer, die an diesem Ort während ein paar Monaten arbeiten, um Holzkohle herzustellen. Wenn es um Gastfreundschaft geht, können wir von den Ländern hier im Osten echt noch sehr viel lernen. Aber das wussten wir wahrscheinlich ja alle bereits vorher, oder etwa nicht?
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    • Day 8

      Etappe 6: Unter einem Baum - Serpilköy

      June 1, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

      Da ich in der vergangenen Nacht immer wieder kalt hatte, habe ich überhaupt nicht gut geschlafen. Deshalb bin ich heute Morgen eine Stunde später als geplant erst um 7 Uhr aufgestanden. Da ich von meinen syrischen Freunden beim Vorbeilaufen noch zum Frühstück eingeladen wurde, bin ich erst um 10 Uhr richtig losgewandert.

      Ich hatte mich entschieden, dass ich entlang der Hauptstrasse nach Sipaphiler wandern werde. Einerseits deshalb, weil der mögliche Weg durch die Schlucht für mich zu gefährlich war. Andererseits wollte ich nicht ein Teilstück des Weges zurücklaufen, nur um dann der neuen Wegmarkierung folgen zu können.

      Nach einer Pause in Sipaphile habe ich mich an den Aufstieg auf 1‘420 Meter gemacht. Dort oben bin ich durch verschiedene Hochebenen gewandert und ich bin tatsächlich einer Herde frei lebender Pferde begegnet. Zumindest in meinem Reiseführer steht, dass das wilde Pferde sind. (Ein Video folgt, sobald ich WIFI habe.) Ausserdem wurde ich dort von einem sehr intensiven Sommergewitter überrascht. Während ich mich unter einer Gruppe schützender Tannen verkrochen habe, hat es wie wild gedonnert und geregnet. Es fielen auch immer wieder kleine Hagelkörner. Da dieses Schauspiel insgesamt über 1 1/2 Stunden lang gedauert hat, wurde mir mit der Zeit richtig kalt und meine anfängliche Euphorie schwenkte zumindest teilweise in Angst um. Zur Ablenkung habe ich mir dann Kaffee gekocht und dazu Musik gehört. Dadurch wurde die Situation für mich einigermassen erträglich.

      Als das Gewitter endlich vorbei war, habe ich kurze Zeit später den Abstieg nach Serpilköy begonnen, wo ich heute etwas ausserhalb vom Dorf auf einem verlotterten Spielplatz schlafen werde.

      Kein Witz: Vor einem kurzen Moment lief hinter mir eine Wildsau mit ihren Jungen durch. 😳 Als sie mich bemerkt haben, sind sie jedoch sofort davon gerannt. Oh Gott, ich hoffe die attackieren mich heute nicht, während ich in meinem Zelt schlafe. Zudem hat es vor 5 Minuten wieder angefangen zu Donnern und erste Blitze erhellen die Dunkelheit. Das kann ja heiter werden..,. Wenigsten finde ich jetzt wahrscheinlich bald heraus, ob mein Zelt auch tatsächlich dicht ist.
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    • Day 9

      Etappe 7: Serpilköy - Halbinsel Kale

      June 2, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 21 °C

      Heute habe ich eine extra lange Etappe absolviert, damit ich morgen auf der Halbinsel Kale einen Ruhetag einlegen kann. Über diesen Tag werde ich hier dann auch nichts schreiben, sondern nur ein paar Bilder veröffentlichen. Kommen wir nun aber zum heutigen Tag.

      Alle Befürchtungen vom Vorabend waren glücklicherweise umsonst. In der vergangenen Nacht wurde ich weder von einer Horde Wildschweine angegriffen, noch hat es in mein Zelt geregnet. Nachdem ich gefrühstückt und meine Sachen zusammengepackt hatte, bin ich in Richtung Yukarı Gökdere losmarschiert.

      Auf dem Weg dorthin bin ich durch ein Tal voller Obstplantagen gewandert und ich habe die ersten „Chriesi“ der Saison gegessen. 😋 Nach einem Zwischenstopp im lokalen Supermarkt in Yukarı Gökdere ging es steil bergauf weiter, bis ich total durchgeschwitzt beim Eingang zum Kasnak Forest Park angekommen bin. Der wunderschöne Weg führte anschliessend auf einem Forstweg entlang von uralten Steineichen, bis mir wieder ein anstrengender Abstieg zu einer imposanten Hochebene bevorstand. Die restliche Etappe über Balkırı bis nach Eğirdir war geprägt durch weitere Auf- und Abstiege, die mental und körperlich einiges von mir abverlangt haben. Als ich am Abend um 19 Uhr total erledigt in Eğirdir angekommen bin, habe ich mit letzter Kraft noch die letzten 2 Kilometer bis zur Halbinsel Kale in Angriff genommen. Hier habe ich erfreulicherweise für die nächsten beiden Tage ein tolles Zimmer mit Seeblick gefunden, damit ich meinen Ruhetag auch geniessen kann.

      Übrigens: Der See Eğirdir Gölü ist der viertgrösste See der Türkei. 🇹🇷 Ausserdem habe ich heute wieder zwei wilde Schildkröten angetroffen. 🐢🐢
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    • Day 11

      Etappe 8: Kale - eine Bergwiese

      June 4, 2022 in Turkey ⋅ 🌧 17 °C

      Nach meinem Ruhetag von gestern bin ich heute um 7.30 Uhr erholt von meiner Unterkunft in Richtung Festland losgewandert. Von Eğirdir aus führte der Weg anschliessen entlang vom See Eğirdir Gölü nach Bedre. Dieser Abschnitt war sehr schön, obwohl ein kurzer Teil der Strecke entlang einer (wenig befahrenen) Strasse führte. Als ich um 12.05 Uhr beim Dorfbrunnen von Bedre angekommen bin, habe ich etwas gegessen und mich ein wenig ausgeruht.

      Danach habe ich leider eine falsche Entscheidung getroffen. Statt der „neueren“ Strecke in Richtung Bagören zu folgen, bin ich entlang der „alten“ Route nach Barla gefolgt, da ich nur von dieser die GPS-Daten auf meiner Uhr abgespeichert hatte. Das war rückblickend gesehen ein Fehler. Nachdem ich nämlich bereits über eine Stunde entlang von einem ausgetrockneten Bachbett bergauf gewandert war, ging es plötzlich nicht mehr weiter. Grosse Steine und stachelige Bäumchen versperrten den Weg in alle Richtungen, so dass an ein Durchkommen nicht mehr zu denken war. Mir blieb deshalb nichts anderes übrig, als ins Dorf Bedre zurückzukehren. Das hat mich nicht nur Nerven und Energie gekostet, sondern auch über 2 Stunden wertvolle Zeit. Ich hatte in diesem Moment nämlich noch immer die Befürchtung, dass bereits am Nachmittag das nächstes Sommergewitter aufziehen könnte. Da die heutige Strecke wieder in die Berge geführt hat, hatte ich besonders grossen Respekt davor.

      Dank des weiterhin sonnigen Wetters bin ich ca. um 15 Uhr ein zweites Mal von Bedre losgelaufen, diesmal jedoch in Richtung Bagöre, wo ich nun auf halber Strecke mein Zelt für die Nacht aufgestellt habe. Zum Glück lag ich mit meiner Befürchtung falsch. Zumindest bis jetzt hat es noch nicht geregnet. In der Entfernung höre ich jedoch bereits Donnergeräusche und ab und zu erhellen Blitze den Himmel. Ich werde mein Zelt in 5 Minuten noch ein letztes Mal verlassen, weil ich Pippi machen muss. Danach schliesse ich mich bis am Morgen ein. Kucken wir, was die Nacht bringen wird. 🙄
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    You might also know this place by the following names:

    Isparta, إسبرطة, İsparta ili, Ыспарта, Правінцыя Ыспарта, Ъспарта, Província dIsparta, پارێزگای ئیسپارتا, Ispartská provincie, Επαρχία Ισπάρτας, Provinco Isparta, Provincia de Isparta, Isparta provints, Isparta probintzia, استان اسپارتا, Ispartan maakunta, Ըսպարտայի նահանգ, Provinsi Isparta, Provincia di Isparta, ウスパルタ県, ისპარტის პროვინცია, Isparta walayati, 이스파르타 주, Ispartas ils, Испарта, इस्पार्ता प्रांत, Wilayah Isparta, Provinsen Isparta, ਇਸਪਾਰਤਾ ਸੂਬਾ, صوبہ اسپارتا, Provincia Isparta, Isparta Province, Mkoa wa Isparta, Вилояти Испарта, ئىسپارتا ۋىلايىتى, 伊斯帕尔塔省

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