Alpendurchquerung Wien Nizza

May - September 2023
Inspiriert von dem Buch 2000 km Freiheit will ich zu Fuß über den Alpenbogen in ca. 3,5 Monaten von Wien nach Nizza wandern Read more
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    Etappe 10: Nach Eisenerz zum Erzberg

    May 27, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 15 °C

    Die Sonnschienhütte hat mir wirklich gut gefallen, vor allem weil die Hüttenwirtin und der Hüttenwirt sehr offen und hilfreich waren.
    Mit auf der Hütte war auch die 23 jährige Tochter der Wirtin. Sie hat das Williams-Beuren-Syndrom, einen angebotenen Gendefekt, hat aber fleißig mitgeholfen und die Gäste mit Getränken versorgt - ein schönes Beispiel für Inklusion.
    Um die Hütte gibt es auch einige Füchse die wohl abends regelmäßig vorbeischauen. Mag aber auch daran liegen, dass sie etwas Futter bekommen ;-)

    Meine heutige Etappe sollte mich mal wieder ins Tal führen.
    Es ging wieder über viele Schneefelder, es hatte hier bis unter 1500m noch einiges an Schnee. Jetzt wo die Tauern vor der Tür stehen wird es damit spannend wie es für mich weiter geht. Ich ahne, dass ich die umgehen muss, weil die Übergänge wahrscheinlich zu hoch für die aktuellen Schneemengen sind.

    Ich kam an einigen Almen vorbei und es herrscht wohl gerade Hochbetrieb bei den Vorbereitungen. Die letzten Tage konnte man sehr oft Hubschrauber hören, die wohl Versorgungsflüge mit Material gemacht haben. Bei einer der Almen heute konnte ich das auch beobachten und hab ein kurzes Video davon gemacht.

    Der Weg war heute nicht seh anspruchsvoll und sehr angenehm zu gehen. Was sehr schön war, dass ich fast die ganze Zeit an Wasserläufen entlang ging und man schön beobachten konnte wie aus kleinen Rinnsalen erst kleine Bäche, dann ein Bach und irgendwann Richtung Tal dann ein reißender Gebirgsbach in einer Klam wurde.

    An einer Stelle hat ein Bach auch den Weg überschwemmt und zwar so tief, dass ich mit den Stiefeln nicht mehr durch konnte. Also Schuhe aus und Barfuß durch, meine Füße fanden die Erfrischung aber ganz gut.

    Je weiter ich ins Tal gekommen bin um so grüner und bunter wurde es wieder. Heute konnte man vor allem Schneerosen sehen.

    Im Tal angekommen musste ich dann noch ein Stück bis nach Eisenerz zu meinem Quartier laufen. Auf dem Weg gab es aber endlich mal wieder einen Supermarkt und ich konnte meine Vorräte etwas auffrischen und mir ein kleines Mittagessen organisieren. Da es noch etwas früh für die Unterkunft war habe ich mich dann erst mal in den Schatten unter einem Baum gesetzt und Mittagspause abgehalten.

    Der Blick über Eisenerz mit dem Erzberg ist schon etwas skurril. Am Erzberg wird noch im Tagebau Eisenerz abgebaut und mit den Terrassen wirkt der Berg ein bisschen ein Maya-Tempel.
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  • Day 11

    Etappe 11: Die Wahl der Qual

    May 28, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 18 °C

    Jetzt wo ich mit dem überdramatischen Titel inklusive schlechtem Wortspiel eure Aufmerksamkeit habe: So schlimm war es nicht :)

    Aber von Anfang: Vor einigen Tagen hatte ich noch vor in Eisenerz einen Pausentag einzulegen, aber hab mich dann unentschieden. Zum einen weil die Wettervorhersage im Moment so super ist und ich das ausnützen möchte und zum anderen weil meine eigentliche Etappenplanung 3 nicht ganz so lange Etappen hintereinander vorgesehen hatte.

    Leider habe ich aber in Radmer an der Stube keine Übernachtung bekommen und habe deswegen umdisponiert und bin heute nach Hieflau gelaufen. Morgen Abend komme ich dann aber wieder auf meinen ursprünglichen Weg.

    Der Titel der heutigen Etappe kommt nun daher, dass ich nur zwei Möglichkeiten hatte:
    1. 5-6 Stunden in einem engen Tal neben der Bundesstraße zu laufen
    2. an der „Seemauer“ neben dem Leopoldsteiner See aufzusteigen, was sehr steil ist, 800 Höhenmeter auf 3 km Strecke.

    Ich hab mich dann für die 2. „Qual“ entschieden und eigentlich lief es heute zunächst sehr gut. Fast schon erstaunlich, da ich nicht so richtig gut geschlafen hatte. Man merkt dann doch, dass jeden Tag in einem anderen Bett schlafen gewöhnungsbedürftig ist und wenn dann um 5 Uhr früh die Dorfjugend vom Feuerwehrfest heim geht, dann ist halt das ganze Dorf inklusive mir wach :(

    Am Anfang der heutigen Etappe musste ich erst noch 5 km in der Ebene laufen, da meineUnterkunft in Eisenerz ja eigentlich so gebucht war um nach Radmer an der Stube weiter zu wandern.
    Das war aber gar nicht so schlimm, ich komme mit Touren bei denen es sofort steil hoch geht ohnehin nicht so gut klar, lieber erst etwas aufwärmen.

    Die Morgenstimmung war recht schön und die Luft auch erst noch angenehm kühl, aber als es dann mit dem Anstieg losging stand die Sonne schon gut auf der Wand und mir war sehr schnell sehr warm.
    Der Steig den ich nach oben musste war schon nicht mehr ganz so leicht, gerade in der ersten Stunde musste man sehr konzentriert gehen bzw. kraxeln, weil es sehr ausgesetzt war.

    Die Höhenmeter flogen dann nur so dahin und der Aufstieg hat richtig Spass gemacht. Der weitere Weg wurde nun auch interessant. Es gab hier nämlich keinen richtigen Wanderweg mehr, sondern ich hatte nur auf der Karte ausgetüftelt, dass man über viele kleine Wege zu meinem Tagesziel laufen kann.
    Das hat mich anfangs dann über wirklich sehr schöne Pfade und weglose Ecken geführt, ohne Unterstützung durch GPS wäre es aber schwierig geworden, die richtigen Abzweige zu finden .

    Die schönen Pfade wurden allerdings dann doch recht bald zu einer öden Forststraße und ich hatte noch ca. 10 km vor mir. Anfangs noch im Schatten des Waldes, aber dann immer mehr in der prallen Sonne, was doch ganz gut geschlaucht hat. Zum Glück kam ich immer wieder an kleinen Bächen vorbei, wo ich mich etwas abkühlen konnte.
    Oft tauche ich einfach mein Cap in das kalte Wasser und setze es wieder auf.

    Auf meiner Karte war dann ein Pfad eingezeichnet, wo ich ein Stück Forststraße abkürzen / einsparen konnte. Der Weg war zwar schön und schon ziemlich zugewachsen, etwas verloren, und bald wusste ich auch wieso: Ich stand vor einem Tor und hohem Zaun wo kein Durchkommen war.
    Ich hatte dann aber auch keine Lust den Pfad wieder nach oben zu laufen und nach kurzem Blick auf die Karte war klar, dass der Forstweg nicht so weit weg ist. Ich habe mich dann so 10 Minuten den Zaun entlang durch den Wald und hohes Gras gebahnt und musste zum Glück nur wenig Anstieg dabei machen. Nochmal Glück gehabt.

    Der weitere Hatscher ins Tal war dann recht ereignislos und ich war froh nach einer weiteren Stunde am Tagesziel zu sein. In Summe dann doch fast eine Stunde länger unterwegs als geplant.

    Etwas KO hab e ich dann mit einem Eiskaffee und einer 3-Schicht-Schnitte (Mohn, Apfel, Topfen mmm) Energie getankt (einschlägiges Beweisfoto ist angehängt).
    Der Kellner hatte mir nicht gesagt, dass bei der Schnitte auch nochmal Eis und Sahne dabei ist, aber das Problem konnte ich mit Leichtigkeit lösen.

    Nachdem einer erfrischenden Dusche bin ich dann nochmal kurz los und habe mir einen kleinen Bach in der Nähe gesucht, weil ich noch das Bedürfnis hatte meinen Füßen ein Kneipp-Becken zu gönnen. Hat ihnen sehr gut getan. Jetzt mache ich noch ein paar Dehnungsübungen und werde einen ruhigen Abend machen.
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  • Day 12

    Etappe 12: Weiter über den Hochzinödl

    May 29, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 15 °C

    Ihr werdet es schon geahnt haben: Mal wieder kein Empfang.

    Heute hab ich im Gasthof International übernachtet. Unaufgeregt, ruhig, gutes Essen und ein gutes Bett. Ich habe sehr gut geschlafen und fühle mich in der früh top fit :)

    Das ist auch gut so, denn ich bin wegen der Umplanung schon weit im Tal gelandet. Das heißt es geht heute ordentlich nach oben und da der Hochzinödl dann quasi eh schon am Weg liegt nehme ich den auch noch mit.

    Das heißt aber in Summe 1850 Höhenmeter Anstieg und das ist schon eine Größenordnung, die ich auch bei Tagestouren nicht so oft mache. Dafür nicht ganz soviel Strecke und meine App meint in 6-6,5 Stunden wäre das alles geschafft… schauen wir mal.

    Aus Hieflauer geht es erst mal ein kurzes Stück an einem Bach entlang mit einer super idyllischen Stimmung. Das sollte aber nicht lang anhalten und es ging dann leider fast 3 Stunden über eine langweilige Forststraße nach oben. Immerhin war die Steigung sehr angenehm und ich bin schnell voran gekommen.

    Nach den 3 Stunden ging es dann über eine kleine, etwas fragwürdige Brücke und 15 Minuten später kam ein weiterer Abzweig von dem es nur noch 2 Stunden bis zum Hochzinödl sein sollten, es waren aber noch 800 Höhenmeter bis dorthin. Aus der Karte hat sich schon erahnen lassen wie das gehen kann: Es ging sehr steil nach oben.

    Ich habe mittlerweile ein recht gutes Gefühl für meine Kraft und Kondition und habe das Tempo etwas gesenkt und mich langsam und allmählich den Berg hoch gearbeitet. Auf einer Tour letztes Jahr hat jemand schon mal gemeint ich wär wie ein alter Dieselmotor: Zuverlässig und tuckert gemütlich mit Kraft vor sich hin nach oben :)

    Nach 1,5 Stunden wurde es dann etwas flacher, ich musste mich aber noch durch etwas Schnee arbeiten. War aber nicht weiter tragisch, ich hatte am Vortag extra beim Hüttenwirt angerufen ob die Überschreitung des Hochzinödl zur Hütte schon geht. Wäre etwas ungünstig gewesen am Gipfel zu stehen und dann geht der Abstieg zur Hütte nicht.

    Der weitere Weg zum Gipfel war nicht mehr schwer und ich war tatsächlich innerhalb der zwei Stunden seit dem Abzweig am Gipfel. Es war zwar nicht komplett klar, aber man hatte trotzdem eine gute Sicht und immerhin stabiles Wetter ohne Gewittergefahr. Es war tatsächlich seit dem Start der 1. Gipfel bei dem ich sowohl die Zeit als auch das Wetter hatte um etwas zu verweilen.

    Ich bin mit verschiedenen Wanderern aus der Schweiz und aus Wien ins Gespräch gekommen, aber trotzdem war der Gipfel noch recht ruhig.

    Nach einer längeren Pause bin ich dann mit den zwei Wienern zusammen zur Hesshütte abgestiegen, was nur noch so 45 Minuten weg waren. Wir haben uns für den Panoramaweg entschieden, von dem uns aber Berichtet wurde, dass man noch etwas aufpassen müsste.
    Hat sich gelohnt, der Ausblick war nochmal super. Im unteren Teil war noch etwas Schnee aber im Vergleich zu dem was ich in den letzten Tagen schon hatte keinerlei Problem.

    An der Hesshütte angekommen, bin ich noch eine Weile mit den Wienern im Gespräch geblieben und es gab ein Bier und eine Kaspressknödelsuppe.
    Als die Wiener dann los mussten hab ich noch etwas die Sonne im Liegestuhl genossen und mich etwas ausgeruht. Wieder eine sehr schöne Etappe mit etwas Herausforderung, aber eine Runde Sache :)
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  • Day 13

    Etappe 13: Ein etwas verplanter Tag

    May 30, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 15 °C

    Der Abend auf der Hesshütte war noch ganz nett, wieder einige Leute mit denen man gut plaudern konnte und die Hütte war für die Weinauswahl bekannt. Da war ein richtig guter roter Cuvee auf der Karte :)

    Die Übernachtung war auch ok, es waren zum ersten Mal etwas mehr Leute im Lager, aber alle waren brav, keiner hat geschnarcht.

    Frühstück gab es erst ab 7:30, ich hab es insgesamt etwas langsamer angehen lassen. Es war zwar mit 8 Grad noch etwas frisch, die Morgenstimmung war aber so angenehm, dass ich auf der Terrasse vor der Hütte gefrühstückt habe.

    Gegen 8:30 bin ich dann losgekommen und es ging erst mal gemütlich einen Steig in Richtung Tal. Gestern hatte mir schon ein anderer Wanderer empfohlen mal die Tümpel, die gerade durch die Schneeschmelze entstehen, genauer anzuschauen und das war ein sehr guter Tipp.

    Die Tümpel waren in großer Zahl von Kröten und Molchen besiedelt und quollen fast über vor Laich. Habe ich so auch noch nie gesehen. Allerdings muss das auch ein Tier als Festmahl genutzt haben, es lagen auch etliche zerfledderte Kröten um die Tümpel herum.
    Der Weg bis ins Tal war recht angenehm und unten angekommen hatte ich wieder Empfang. Höchste Zeit den gestrigen Eintrag hochzuladen und auch mal ein paar Unterkünfte anzurufen. Ich hatte nur noch die nächsten 2 Übernachtungen sicher.

    An der Stelle ging es dann los, dass der Tag etwas verplant wurde. Von einer der nächsten Unterkünfte hatte ich noch keine Antwort erhalten und habe dann beim Anruf erfahren, dass sie überhaupt erst am 8. Juni öffnen. Das war für mich aber viel zu spät. Es folgten 20 Minuten Telefoniererei, bis ich glücklicherweise doch noch was gefunden hatte. Ich war hier etwas unentspannt, weil das meine ganze Planung durcheinander gebracht hätte.
    Auch wenn ich das erst mal abwenden konnte, musste ich mich noch um ein paar weitere kümmern und ich hab das nicht aus dem Kopf bekommen. Das hat dann dazu geführt, dass ich auf dem weiteren Weg so in Gedanken war, dass ich auf den restlichen Tag verteilt drei Mal falsch abgebogen bin und so wahrscheinlich eine Stunde länger unterwegs war als geplant.

    Da ich schon wusste, dass es an meinem Ziel nur bis 18 Uhr Abendessen gab, hab ich noch einen Zahn zugelegt und war sehr flott unterwegs, was mich aber auch geschafft hat. Ich hab mich auch etwas zu sehr von den zu großzügigen Zeitangaben auf den Wegweisern beeinflussen lassen.

    Ich kam dann etwas KO an der Mödlinger Hütte an, die aber noch nicht mein Ziel war. Ich hatte aber im Vergleich zu den angegebenen Zeiten so viel Zeit gut gemacht, dass ich hier erst Mal eine späte Mittagspause eingelegt habe und mich etwas gestärkt hab. Das hat dann auch wieder zur Entspannung geführt, irgendwie hab ich davor keine Ruhe in den Tag gebracht.

    Nach der Pause ging es noch 2 Stunden weiter über wenig schwierige Wege weiter unterhalb des Admonter Reichensteins. Sehr imposanter Berg und man läuft unterhalb durch den Flitzengraben. Im Moment ging hier nur ein kleiner Bach, aber das Schotterfeld lässt erahnen was hier zeitweise an Wassermengen runter kommen muss.

    An der Hütte angekommen war ich dann froh, dass es mal wieder eine Dusche gab und genieße jetzt noch die Sonnenstrahlen auf der Terrasse
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  • Day 14

    Etappe 14: Langer Hatsch und der Max

    May 31, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 16 °C

    Die Stimmung gestern Abend auf der Oberst Klinke Hütte war sehr entspannt. Wir waren nur 7 Wanderer, der Rest außer mir war auf dem Luchstrail unterwegs.

    M it einem netten Paar aus Aichach habe ich mich dann lange unterhalten und bei ein paar Bier wurde es dann doch später als die letzten Tage, wobei 22:30 hier schon als später zählt. Ich bin oft schon weit vor 22 Uhr müde von der Etappe gewesen.

    An die heutige Etappe hatte ich wenig Erwartungen. Für den Übergang vom Gesäuse in die Tauern, genauer die Rottenmanner Tauern, gab es keinen so richtig guten Weg: Erst mal gute 10km ins Tal laufen und dann bis zum Tagesziel, dem Alpengasthof Grobbauer bei Oppenberg, ca. 17 km weitestgehend flach und auf Asphalt. Daher gibt es heute auch mal weniger Bilder, es gab nichts so viele spannende Motive wie in den letzten Tagen.

    Das Wetter war wieder fast optimal, in er früh sehr sonnig und später etwas bedeckt. War mir aber so lieber als in der prallen Sonne laufen zu müssen.

    Ich bin also so vor mich her getrottet und hatte dann im Abstieg auf der gegenüberliegenden Talseite einen rechts hohen Berg im Blick, der schon gar nicht mehr so viel Schnee hatte. Vielleicht kann ich ja doch einen spannenderen Übergang in Richtung Süden wählen.
    Nach ca. 2 Stunden weiteren Hatsch im Tal hab ich dann mal kurz Pause gemacht und nochmal die Karte etwas studiert.

    Der Übergang über die Schimpelscharte zur Rudolf-Schober-Hütte könnte schon gehen. Also einfach mal anrufen ob mir der Hüttenwirt sagen kann, ob da schon jemand drüber gegangen ist.

    An der Stelle kommt Max ins Spiel, den ich bis zu dem Zeitpunkt nur von Erzählungen kannte und die ich hier im Blog bisher ausgespart hatte.

    Max ist ebenfalls von Wien nach Nizza unterwegs, aber ich habe ihn noch nie getroffen. Er ist aber ein paar Tage vor mir dran und mir wurde im Graf-Meran-Haus, auf der Voisthalerhütte und auf der Sonnschienhütte von ihm erzählt.

    Ich dachte mir aber, ich werde ihn vermutlich eh nie treffen, da er schneller unterwegs ist und vor mir dran.
    Auf der Sonnschienhütte wurde ich dann gefragt woher ich denn komme bzw. wo ich aufgewachsen bin. Nachdem ich in der Nähe von Altötting / Burghausen gesagt hatte, meine die Hüttenwirtin nur „da kommt der Max auch her“.

    Als ich dann heute bei der Rudolf-Schober-Hütte angerufen habe ergab sich folgender Dialog:

    Ich: „Hallo, ich würd gern wissen ob man schon vom Sölktal über die Schimpelscharte zu euch rüber kommt“
    Personal von der Hütte: „Wart ich hol die Chefin“
    Hüttenwirtin: „Hallo“
    Ich: Hallo, ich würd gern wissen ob man schon vom Sölktal über die Schimpelscharte zur euch rüber kommt“
    Hüttenwirtin: „Wart da ist ein junger Mann da, der ist da grad drüber“
    junger Mann: „Ja des ging schon, oben ist‘s schneefrei aber so ab 1800m sind Grödel (Leichtsteigeisen) schon noch besser.
    Ich: „hm die hab ich leider nicht im Gepäck, aber ich bin vor paar Tagen über den Hochschwab, da ging’s schon ohne ganz gut
    Junger Mann: „Ja da bin ich vor paar Tagen auch drüber“
    Ich: „Bist du der Max?“
    Max: „Ja des bin ich ab er woher weißt du das…

    Schon ein sehr lustiger Zufall. Wir haben mal die Kontaktdaten ausgetauscht und vielleicht treffen wir uns ja doch unterwegs.

    Aber jetzt stand ich halt da und hatte die Grödel daheim gelassen. Max hatte dann noch den Tipp, dass ich in Liezen welche bekommen würde, aber das lag nicht auf meiner Etappe und war auch zu weit um das zu laufen.
    Ich hab kurz überlegt und da ich eh fast in dem Ort Rottenmann war bin ich kurz entschlossen von dort 15 Minuten mit dem Zug nach Liezen gedüst, dort schnell ins Sportgeschäft um Grödel und eine Karte für die Rottenmanner Tauern zu kaufen.
    Dann noch schnell die Bargeld- und Müsliriegelvorräte aufgefüllt, beim Bäcker ein kleines Mittagessen geholt und zurück mit dem Zug nach Rottenmann.

    Von dort musste ich dann noch so 2,5 Stunden hatschen. Gemein war noch, dass mir Schilder am Straßenrand schmackhaft gemacht haben, dass ich frische Erdbeeren bekommen würde, aber dem war leider nicht so (siehe Bilder).

    In der Unterkunft angekommen wurde ich aber etwas entschädigt: Die erste Übernachtung mit Sauna und die wurde extra für mich angemacht. Das tut nach 2 Wochen unterwegs schon sehr gut.
    Jetzt sitze ich hier noch entspannt auf der Sonnenterrasse bei einem Bier und schreibe diese Zeilen.

    Es freut mich, dass so viele hier mitlesen. Ich stehe eure Kommentare und freue mich, ich komme aber nicht dazu auf alle zu antworten.
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  • Day 15

    Planneralm

    June 1, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 12 °C

    Ich werde heute zur Planneralm laufen und dort dann auch den ersten Pausentag einlegen. Wenn ich dort keinen Empfang haben sollte, dann hört ihr also wahrscheinlich erst am Samstag wieder von mir.

  • Day 15

    Etappe 15: Zur Planneralm

    June 1, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 16 °C

    Der gestrige Abend im Alpengasthof Grobbauer war wieder sehr schön.
    Nach der wohltuenden Sauna bin ich gleich beim Essen an einem Tisch mit Stammgästen, Einheimischen und den Wirtsleuten gelandet.
    Zum Essen hab ich mir heute eine Suppe mit Gramelstrudel und einen Schweinebraten gegönnt, beides sehr, sehr lecker.
    Einer der Stammgäste hat sich dann noch gewünscht bei Lagerfeuer Sterne anzuschauen ob so saß dann eine entspannte Gruppe nach dem Essen noch bis nach 23 Uhr draußen am Feuer.
    Einziger Wermutstropfen ist, dass nun meine Kleidung die für abends gedacht ist etwas eingeräuchert ist.

    Für die heutige Etappe musste ich nochmal 3 km weiter auf der Straße ins Tal laufen, aber da hier kaum Verkehr war und strahlender Sonnenschein gingen die recht schnell vorbei. Das Tal ist nicht sehr dicht besiedelt, daher war hier wieder eine herrlich idyllische Morgenstimmung. Bisher habe ich das nicht erwähnt, aber eigentlich werde ich schon auf der ganzen Tour fast die ganze Zeit von Vogelgezwitscher begleitet und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens einen Kuckuck höre.

    Auf dem Weg weiter nach oben, konnte ich heute recht eindrucksvoll sehen, mit welcher Kraft hier im Frühjahr Lawinen gewütet haben. Man konnte richtig die Schneisen der Zerstörung sehen, sehr viele entwurzelte und teilweise komplett zerfetze Bäume.
    Keine Soge, im Moment ist hier keine große Geahr mehr.

    Heute musste ich aber auf etwas anderes aufpassen. Es lag weiter oben doch noch relativ viel Schnee und an manchen Stellen war dieser aber schon von Bächen bzw. dem Tauwasser unterspült. Stellenweise musste man sich genau überlegen wo man laufen kann und wo besser nicht, aber wenn man etwas aufmerksam ist eigentlich kein Problem.

    Am ersten Gipfel von heute, der Seekoppe, angekommen hab ich dann erst mal eine kleine Pause gemacht, aber leider war wie schon im Wetterbericht vorhergesagt, Schluss mit Sonne und schönem Wetter.

    Nach der Pause ging es also zügig weiter zum hohen Rettelstein, ich konnte hier abgetaut dem Grat laufen, der schon weitestgehend schneefrei war.
    Mittlerweile nieselte es leicht und ich hatte noch die Hoffnung, dass es bald wieder aufhört, aber es ging dann doch recht bald in Graupel über (Siehe Video). Also Regenjacke an und da auch ein unangenehmer Wind ging, mussten auch die Handschuhe mal wieder ausgepackt werden. Trotzdem war es noch relativ angenehm, die kurze Hose habe ich mir nicht nehmen lassen :)

    Die Gratwanderung war recht schön, im Süden sah es noch wesentlich unfreundlicher als bei mir aus, und im Norden und Westen konnte man aber noch Berge in der Sonne sehen.

    Am Plannerknot angekommen, konnte ich schon das kleine Skigebiet und die Gebäude der Planneralm sehen, aber hier lag noch einiges an Schnee. Der Abstieg dorthin war auch etwas unangenehm durch den Schnee, aber kein größeres Problem.

    Ich bin heute im Berghaus Planner untergebracht, das zur Schrabach Alm gehört und die etwas tiefer liegt. Nach kurzer Rücksprache habe ich dann meinen Rucksack hinter dem Haus deponiert und bin zur Fuß die 30 Minuten zur Schrabach Alm gelaufen.
    Dort habe ich es mir mal wieder gut gehen lassen und hab einen entspannten Nachmittag dort verbracht. Zum Abendessen gab es heute Kasnocken mit Steirerkas, dreist recht würzig, hat aber gut gepasst und war lecker.
    Die Alm hat einen kleinen Streichelzoo und ich hab dann noch mit den Enkeln der Betreiber die Murmeltiere gefüttert.

    Morgen mache ich ja einen Pausentag. Mal sehen ob ich was interessantes für das Blog habe, vielleicht gib t es morgen aber auch hier eine Pause.
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  • Day 16

    Schrabachalm

    June 2, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 17 °C

    Zur Feier des Tages ist heute mal nur Faulenzen und Genießen angesagt 😀

  • Day 17

    Etappe 16: Gipfelrallye

    June 3, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 10 °C

    Der Pausentag hat wirklich gut getan und ich hab tatsächlich den ganzen Tag auf der Schrabachalm verbracht und mich viel mit Birgit und Hans unterhalten, die die Alm bewirtschaften.
    Ein Ehepaar aus Baden bei Wien hat dann abends ebenfalls im Planner Berghaus übernachtet und so saßen wir dann abends zu fünft noch sehr lange auf der Alm beisammen und es gab den ein oder anderen Hausschnaps „Meisterwurz“, der eben mit Meisterwurz (https://heilkraeuter.de/lexikon/meisterwurz.htm) aromatisiert wurde. War insgesamt ein sehr sehr schöner Aufenthalt dort.

    Der Start heute Morgen war etwas zäh, aber der 30 minütige Spaziergang vom Planner Berghaus zur Schrabachalm hat hier schon Wunder gewirkt. Den Rucksack hab ich erst mal oben gelassen, ich musste den Weg ja ohnehin wieder zurück.
    Nochmal ein Frühstück mit den Leckereien der Alm und um 8:45 ging es dann wieder nach oben. Als ich dann den Rucksack angeschnallt habe kam er mir wesentlich schwerer vor, als die letzten Tage, aber das täuscht natürlich und hat sich auch nach einer Stunde wieder gegeben.

    Die heutige und auch die nächsten beiden Etappen sind alle nur so ca. 5 Stunden lang, wenn man sie direkt geht. Klappt einfach von den Unterkünften her nicht anders. Daher habe ich mich heute dazu entschieden noch ein paar Gipfel die am Weg liegen „mitzunehmen“ .
    Anfangs ging es noch etwas durch das Skigebiet, der Planneralm, aber das lag bald hinter mir.
    Erst bin ich hoch zum großen Rotbühel und dort angekommen hat mich noch ein Ständchen von Frank und Rosemarie, guten Freunden aus München erreicht, die mir noch nachträglich zum Geburtstag gratuliert haben.
    Weiter ging es dann über die Gläserkoppe und die Jochspitze zur Karlspitze, eigentlich immer ein leichtes auf und ab auf einem Grat mit Gipfeln auf dem Weg. War angenehm zu gehen, aber dann doch immer wieder noch einiges an Schnee.

    Da der Schreinl dann noch schön in der Sonne lag, bin ich auch noch dorthin gelaufen und hab hier die Mittagspause gemacht. Danach musste ich aber wieder zurück zur Karlspitze, da kurz dahinter der Abstieg los ging.

    Bis zur Michelirlingalm ging es noch auf einem schmalen Pfad, dann über Forststraße und Waldwege ins Tal hinunter. Zwischendrin mal kurz ein paar Regentropfen und wieder etwas Graupel, aber so wenig, dass nicht einmal die Regenjacke raus musste.

    Das ist im Moment noch wie zwei Welten: Oben irgendwo zwischen Winter und Frühjahr und im Tal schon Sommer.

    Auf meinem Weg nach unten musste ich dann auch an einigen Kühen vorbei, die etwas widerspenstig waren und nicht so recht aus dem Weg gehen wollten bzw. auch auf mich zugelaufen kamen. Da hab ich schon immer gehörigen Respekt, vor allem weil auch einige Muttertiere auf den Almen sind.
    Ich b in dann irgendwie kreuz und quer den Hand durch den Wald nach unten um wieder auf die Forststraße zu kommen. 5 Minuten später kam der Bauer auf einem Motorrad vorbei und hat nur gelacht. Er meinte die Kuh wäre schon weggegangen, er hatte mich wohl beobachtet :)

    Noch ein kurzes Stück nach unten und dann waren es leider noch 2,5km auf der Straße, aber es war hier auch wieder ein grandioses Bild:
    Bunt blühende Wiesen, ich gehe ins er Sonne, leichter Nieselregen und ein tief schwarzer Himmel vor mir. Ich hatte aber Glück, das Gewitter ist von mir weg gezogen und ich habe nichts davon abbekommen.

    Die Pension in er ich heute unterkomme hat tatsächlich erst seit heute geöffnet, wieder mal Glück gehabt :) Ausgestattet mit Saun a und Whirlpool, das war nach doch fast wieder 7,5 Stunden unterwegs eine Wohltat.

    Zum Abendessen bin ich dann in ein Hotel, das hier gleich daneben liegt. Und schon wieder etwas Zufall: Am Nachbartisch sitzt das Ehepaar, dass ich gleich bei der ersten Etappe am Höllensteinhaus schon getroffen hatte, mit denen ich mich aber nicht viel unterhalten hatte…
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  • Day 18

    Etappe 17: Traue keinem Wetterbericht

    June 4, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 9 °C

    Meine heutige Etappe war wieder „nur“ etwa 5 Stunden lang, aber der Wetterbericht hat gestern leider sehr schlecht für heute angesagt.
    Da es bis 11 Uhr noch etwas freundlicher sein sollte bin ich schon um 7:45 losgelaufen, der Gedanke war schon über den höchsten Punkt drüber zu sein, wenn die Gewitter kommen.

    Es ging, wie so oft, gemütlich auf einer Forststraße in ein Seitental und als ich nach einer Stunde kurz gerastet habe, kam das Paar, dass ich gestern beim Essen getroffen hatte vorbei. Die beiden hatten ihre Route wegen der Wettervorhersage auch etwas umgeplant und sie hatten erst mal den gleichen Weg wie ich.

    Wir sind also dann ein Stück zusammen gelaufen und haben uns gut unterhalten. Die beiden sind aus Palling. Das ist zwar nicht direkt im Landkreis Altötting, aber sehr nahe dran. Langsam wird es unheimlich ;-)

    Der Weg ging bald recht steil nach oben in Richtung Gstemmerscharte und die letzten 200 Höhenmeter dorthin waren auch noch mit reichlich Schnee gefüllt. Das war tatsächlich der erste Wegabschnitt, wo noch niemand in der Saison gegangen war. Dank GPS konnte man den Weg zwar gut erahnen, aber das Spuren durch den Schnee war relativ anstrengend und die letzten Meter waren auch recht steil.
    Es herrschte zwar keine unmittelbare Absturzgefahr, aber auf dem Schneefeld wäre man schon ein gutes Stück hinunter gerutscht, wenn man denHalt verloren hätte.

    War etwas unangenehm, aber ist alle gut gegangen und oben angekommen war es auch vorbei mit dem Schnee.

    Der Abstieg war dann etwas rutschig, aber mit etwas Konzentration ging es. Man konnte auch hier wieder die Zerstörungskraft der Lawinen sehen und kombiniert mit dem vielen Schmelzwasser gab es ein paar Stellen, wo der Weg nicht mehr existierte, und wo man schon etwas schauen misstraue man über die Bäche kommt.

    In Mößna trennten sich dann unsere Wege und nach einem 4t5minütigen Hatsch neben der Straße war ich schon um 12:45 an meinem Tagesziel in St. Nikolai im Sölktal. Das war auch gut so, weil es mich die letzten 30 Minuten schon etwas angerechnet hatte und es hat dann auch wirklich 4 Stunden durchgeregnet. Ich bin aber nahezu trocken geblieben und insgesamt war das Wetter bei weitem nicht so schlecht wie angesagt.

    Glücklicherweise konnte ich das wieder in einer Sauna genießen und habe auch den Nachmittag genutzt die Etappen in Richtung Villach etwas zu planen.

    Der Eintrag kommt heute so spät, weil ich noch am Stammtisch des Gasthofs gelandet bin und mal wieder einen netten Abend hatte :)
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