- Exibir viagem
- Adicionar à lista de metasRemover da lista de metas
- Compartilhar
- 6 de ago. de 2023 15:22
- ☁️ 15 °C
- Altitude: Nível do mar
- EscóciaOrkneyKirkwall Port58°59’14” N 2°57’31” W
Footprints in ancient history
6 de agosto de 2023, Escócia ⋅ ☁️ 15 °C
Unser heutiger Landgang führte weit zurück, auch wenn wir nicht lange mit dem Bus fuhren: Wir besichtigten Barnhouse, die Stones of Stoness und den Ring von Brodgar. Barnhouse - für die einen sind es nur Steine, andere sehen die Siedlung aus dem vierten Jahrtausends v. Chr. förmlich vor sich. Fünfzehn Häuser wurden hier ausgegraben. Nur 400 Meter von dieser Siedlung entfernt steht einer der ältesten Steinkreise Großbritanniens. 3100 Jahre vor Christus soll er errichtet worden sein. Kaum vorstellbar, wie das ohne moderne Technik bewältigt worden ist. Und zu welchem Zweck? Das bleibt ein Rätsel. Nur beim nahe stehenden Watchstone erkennt man einen möglichen Zweck: Zur Wintersonnenwende geht die Sonne genau zwischen den Hoy-Bergen unter, wenn man diese vom Watchstone aus betrachtet.
Und dann beschlossen die Bauern und Hirten, etwas ganz Großes zu bauen. Für die damalige Zeit wurde es etwas wirklich Großes: Der Ring von Brodgar. Um 3200 v. Chr. errichteten sie eine Anlage, die damals wohl alles Dagewesene übertroffen hat oder zumindest ebenbürtig war. Nur dass sie es nicht wussten, was Bedeutendes sie auf die Beine gestellt haben, es gab ja noch kein Internet. Mit einem Durchmesser von 104 m ist der Ring von Brodgar größer als Stonehenge. Von den ursprünglich etwa 60 Steinen sind noch 27 erhalten. Ringsherum blüht Heide, was der Anlage einen zusätzlichen Reiz verleiht. Rund 80.000 Arbeitsstunden wurden wohl investiert und insgesamt 12.000 Tonnen Gewicht bewegt. Alles ohne Maschinen, versteht sich. Der Ring von Brodgar gilt als einer der genauesten Steinkreise. Er ist exakt kreisrund, und die Steine wurden in nahezu gleichen Abständen gesetzt.
Von dort ging es nach Stromness - die graue Stadt. Ihr Reiz entfaltet sich auf den zweiten Blick. Die kleine Hafenstadt ist seit Jahrhunderten unverändert geblieben und hat ihren ursprünglichen maritimen Charme mit ihren engen, kurvenreichen Gassen, Häuserterrassen und steilen Gängen bewahrt. Die Steinhäuser sind grau, wo soll hier auch die Farbe herkommen, und sie sind schlicht. Das Meer bestimmte seit jeher das Leben in diesem Ort. Der Hafen selbst war einst bedeutend, er war ein sicherer Hafen für die Wikinger, Walfangstation und wichtig für die Herrings- und Kabeljaufischerei. Die Bucht von Stromness ist ein tiefer Ankerplatz, der vor allem gegen Stürme aus Südwesten schützt. Größere Schiffe konnten hier Zuflicht finden. Als "port of last call " war Stromness wichtiger Hafen der britischen Marine und Ausgangspunkt britischer Überseeexpeditionen, John Franklin war hier und andere. Vom Hafen aus windet sich die Hauptstraße, die mit breiten, flachen Steinen gepflastert ist, durch die Stadt. Schön ist anders. Aber Stromness hat sich etwas Archaisches bewahrt.
Dritte Station: Kirkwall. Auch hier fing es an mit einem Mord. Der eine Earl erschlug den anderen und so kam es 1046 zu ersten schriftlichen Erwähnung Kirkwalls. Kirchenbucht heißt das, und diese dominiert das Stadtbild. Im Jahre 1137 wurde mit ihrem Bau begonnen, etwa zur gleichen Zeit wurde gegenüber Bishop's Palace als Residenz der Bischöfe von Orkney erbaut. Patrick Stewart, 2. Earl of Orkney, war Bishop's Palace zu klein, deshalb ließ er zwischen 1601 und 1607 einen zweiten Earls’s Palace neben dem Bishop’s Palace errichten. Große Pläne hatte er mit den beiden Gebäuden, aber auch nicht lange seine Freude an diesen. Er war ein tyrannischer, im Volk äußerst unbeliebter Herrscher, wurde 1615 des Hochverrats angeklagt und in Edinburgh geköpft. Die Orkneyinseln fielen der schottischen Krone zu, wodurch Earls’s Palace nutzlos wurde und zusehend verfiel. Heute sind beide Paläste Ruinen, sie bilden mit der Kirche und dem Friedhof aber ein sehr beeindruckendes Ensemble.Leia mais
Viajante Sehr eindrucksvoll beschrieben alles, Dankeschön! Und Mord… geht immer 😅 Geschichte mal nicht aus dem Schulbuch 🙏🏻🙏🏻🙏🏻