Veit2NZ

January - April 2020
A 85-day adventure by Markus Veit Read more
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  • Day 19

    Kajaktour Abel Tasman

    February 18, 2020 in New Zealand ⋅ 🌧 19 °C

    Die letzten zwei Tage im Abel-Tasman Nationalpark haben Lukas und ich die Küste mit dem Kajak erkundet.

    Der Nationalpark liegt im Norden der Südinsel und war unser erster Stop nach der Überfahrt. Er ist relativ klein und besonders für seinen Coast Walk bekannt, der sogar zu den Great Walks in Neuseeland zählt. Außerdem ist es vielleicht ganz interessant zu wissen, dass er den Namen des eigentlichen Entdeckers Neuseelands hat: der Niederländer Abel Tasman. Dieser wurde jedoch bei seinem ersten Landgang so stark von den Maoris verschrecket, dass erst James Cook wieder wagte das unbekannte Land zu betreten.

    Nachdem das Wetter in den ersten Tagen nicht so paradiesisch war wie die Landschaft dort aussieht, hofften wir, dass es sich doch noch verbesserte, damit unser Kajak Tour nicht buchstäblich ins Wasser fiel.
    Wir hatten dann tatsächlich auch Glück und es sah zumindest für den letzten Tag gar nicht so schlecht aus.

    Als wir am Dienstag aufwachten, schüttete es wie die Tage zuvor in Strömen. Doch wir wollten es dennoch durchziehen. Also fuhren wir gegen 8 in den letzten Ort vor dem National Park und warteten bis wir unsere Safety Briefing bekamen.
    Während diesem musste ich überraschend feststellen, wie professionell die Tour werden würde. Wir wurden komplett ausgestattet: Ein „Neoprenrock“, den man über die Öffnung des Kajaks spannen konnte und somit das Wasser vom hinein spritzen abhält. Darüber trugen wir einen wasserabweisenden „Pulli“ und wir bekamen sogar noch, weil alle wegen des schlechten Wetters etwas Mitleid hatten, einen Fließpulli zum drunterziehen.
    Auch das Kajak sah weit aus besser aus, als das billige Plastikkajak, das ich erwartet hatte. Der Hintermann konnte sogar mit den Füßen lenken, was das Paddeln definitiv angenehmer machte.

    Nach einer halben Stunde Safety Briefing, in der uns eine nette Dame alles mögliche über das Anlegen, Paddeln, Lenken, Wetter und unsere Route erzählt hatte, warteten wir, bereits klitschnass von den Paddelübungen im Wasser, auf unser Wassertaxi, welches uns zu unserem Ausgangpunkt bringen sollte.

    Der Plan war es vom nördlichsten Strand, den man mit dem Kajak befahren durfte, zu starten und dann an der kompletten Küste des National Parks entlang zu fahren, um letztendlich wieder bei dem kleinen Örtchen mit dem Kajakverleih anzukommen. Währenddessen sollten wir eine Nacht auf einem Campingplatz direkt am Strand verbringen, sodass wir genug Zeit hatten alle Buchten und Inseln (und deren Robbenkolonien) zu erkunden.

    Als das Boot dann endlich bereit war zum Ablegen, wurden wir Zeugen der unkomplizierten neuseeländischen Art, denn wir durften das Wassertaxi bereits auf dem Parkplatz vor dem Kajakzentrum betreten. Das Boot wurde dann mit samt Passagieren auf dem Anhänger mit einem Traktor zum Meer gefahren, ins Wasser gelassen und los ging’s. So etwas wäre definitiv in Deutschland nicht möglich gewesen.

    In der Onetahuti Bay angekommen wurden wir und unsere geliebte orangene Nummer 62 abgeladen. Wir verstauten unsere Rucksäcke, das Essen und das ausgeliehene Zelt in den Gepäcklöchern und dann ging es schon zu See, bevor uns die Sandflies komplett auffressen konnten. Auch jetzt nieselte es noch leicht und wir waren definitiv froh, dass der erste Tag nur aus 5 km Paddeln bestand, sodass wir nicht allzulange im Regen auf dem Wasser sein mussten. Nachdem wir eine Insel ausgecheckt hatten, Mosquito Bay als Mittagsstop genutzt hatten und wir dann die letzten Kilometer nach Bark Bay hinter uns bringen wollten, fing es an zu schütten.
    Auch der Seegang machte das Paddeln nicht wirklich leichter. Immerhin machte es uns jetzt nichts in mehr aus, dass wir uns ständig, warum auch immer, bei paddeln selber nass spritzten.

    In Bark Bay angekommen hörte es dann tatsächlich pünktlich auf zu regnen und die Sonne kam raus. So genossen wir noch einige Zeit das schlagartig gute Wetter auf dem Wasser, bevor wir an Land gingen und unser Zelt aufbauten.

    Ganz alleine waren wir jedoch nicht in der Bucht, denn viele andere Wanderer, die vermutlich alle den mehrtägigen Küstenweg gingen, hatten bereits ihre Zelte aufgestellt. Im hinteren Teil der Bucht gab es außerdem eine DoC Hütte, die ebenfalls relativ voll zu sein schien.

    Beim Erkunden der Bucht entdeckten wir auch noch eine Vogelvoliere, in welcher, wie wir dann nachlasen, Kāka Papageien waren, die ausgewildert werden sollten, um die stark zurückgegange Population des Küstenpapageis wieder zu stärken. Das war nicht der einzige interessante Vogel, der uns über den Weg lief, denn besonders gegen Abend, als dann alle anfingen ihr Essen auszupacken, rannte immer mal wieder ein huhnartiger Vogel wie verrückt über den Platz. Nach kurzer Recherche fanden wir dann raus, dass es sich dabei um den Weka handelte, der von menschlicher Aktivität sehr fasziniert war und deshalb das eine oder andere Mal auch gerne mal Essen klaute.

    Besonders Abends wurden die Sandflies, die wir zuvor noch nie so erlebt hatten, unerträglich. Man konnte sich nicht mal irgendwo hinsetzten, ohne gleich gebissen zu werden. Weshalb wir uns dann auch relativ schnell in unser Zelt legten, um einfach unsere Ruhe zu haben.

    Am nächsten Morgen brachen wir auch schon relativ früh auf, besonders nachdem wir feststellen mussten, dass wir viel zu wenig Essen dabei hatten und vermutlich gegen drei bereits verhungert sein werden. Außerdem wussten wir, dass uns heute mit 14 km fast die dreifache Strecke des gestrigen Tages bevorstand. Dafür war das Wetter bereits am Vormittag einfach nur göttlich und somit auch der Seegang praktisch nicht existent. Trotzdem ging das Paddeln logischerweise auf Dauer extrem auf die Arme und vor allem auf den Rücken, dessen Belastung wir beide nicht wirklich gewöhnt waren. Dennoch war es extrem schön noch vor den ganzen Wassertaxen als erster auf dem Wasser gewesen zu sein und die Stille draußen zu genießen.

    Auch diesmal machten wir wieder einige Abstecher zu Inseln und in Buchten. Wir mussten schließlich die Zeit füllen bis auch Papa nachmittags wieder von seiner Wanderung zurückgekommen war. Besonders eine Bucht und deren Lagune, die nur vom Wasser aus zu erreichen ist, war sehr beeindruckend. Der direkt bis an die steinige Küste reichende Primärwald wirkte vom Wasser aus wie ein wilder Urwald und hörte sich auch so an :).

    Nachdem wir noch die süßen Robbenbabies auf Adeleisland beobachtet hatten, legten wir für unsere Mittagspause an einem einsamen Strand an. Leider war der viel zu ölig geratene Salat und die wenigen Melonen Stückchen nicht genug und der Hunger trieb uns dann schließlich an, die letzten Kilometer hinter uns zu bringen. Diese waren dann nochmal extrem anstrengend, besonders da der kleine Küstenort nicht näher zu kommen schien.

    Die Freude dann endlich das ,durch die Ebbe, flache Wasser vor der Schiffsrampe erreicht zu haben, wurde dann leider damit überdeckt, dass ich dummerweise noch im Wasser stehend meine Schwimmweste ausziehen musste und dabei mein Handy, welches ich in die Schwimmweste geklemmt hatte, ins Wasser fiel.
    Besonders der Fakt, dass damit alle meine Bilder von der Kajak Tour weg waren, enttäuschte mich extrem. (Spoiler: der Ofen in Kaikoura brachte es soweit wieder zum funktionieren, dass ich Gottseidank alle meine Daten noch retten konnte)

    Das langersehnte Essen im nächsten Café rundete die Tour schließlich noch schön ab, nachdem wir uns von unserem Kajak Nummer 62, das uns immer sehr gut gedient hatte, Abschied genommen hatten.

    Hannah
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  • Day 21

    Fahrt nach Kaikoura

    February 20, 2020 in New Zealand ⋅ ☁️ 17 °C

    ... sind jetzt auf unserer Fahrt über die Südinsel und in Kaikoura angekommen ... the cottage with a view 😎
    ... haben das erste Brot gebacken ... das neuseeländische war nicht mehr auszuhalten 🙃 auch ansonsten lassen wir es uns gut gehen 😎Read more

  • Day 22

    Whalewatching Kaikoura

    February 21, 2020 in New Zealand ⋅ ☁️ 22 °C

    Wie von Papa schon angeteasert, haben wir uns heute mal aufs offene Meer gewagt. Kaikoura ist bekannt für seine walreiche Bucht, was dazu führt, dass hier selbstverständlich auch whale watching angeboten wird. Besonders Pottwale fühlen sich in den hiesigen Gewässern wohl. Denn diese sind durch die Konvergenz einer warmen und einer kalten Meeresströmung extrem nahrungsreich (Bildungsauftrag hiermit erfüllt). Außerdem befindet sich nicht unweit der Küste ein bis zu 3000m tiefer Graben, welcher sich perfekt als Jagdgebiet für Pottwale eignet.
    Nun aber mal zu unseren Erlebnissen: Unsere Tour begann relativ früh, um 7:45 Uhr, bei Nebel. Dieser lichtete sich auf offenem Meer aber relativ schnell, sodass die Chancen auf eine Walbegegnung immer besser wurden. Nach etwa einer Stunde suchen, entdeckte unsere Kapitänin dann final einen Pottwal der zum Atmen an die Oberfläche kam. Während das etwa zehn minütige Atmen relativ unspektakulär ist, belohnt einen der abtauchende Wal am Ende mit einem Blick auf seine riesige Schwanzflosse. Alles im allem war die Tour (und natürlich vor allem der Wal) eine sehr beeindruckende und einzigartige Erfahrung.

    Lukas
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  • Day 23

    Fahrt nach Tekapo

    February 22, 2020 in New Zealand ⋅ ☀️ 10 °C

    Ein ereignisreicher Tag ...
    Gestern haben wir die Nachricht bekommen, dass wir nicht nach Stewart Island können, weil das Haus, das wir dort mieten wollten, einen Wasserschaden hatte und momentan nicht bewohnbar ist. Schade, das war ein spezieller Platz für mich und ich wäre gerne wieder dort hin gefahren und auf bekannten Pfaden gewandert. Insbesonder der Flug an die Mason Bay und der Weg zurück über die Insel mit der Fahrt über den Peterson Inlet auf dem Boot wären sicher ein Höhepunkt unserer Reise gewesen. Es hat nicht sein sollen ... Habe also heute morgen ...
    - die Fähre und Unterkunft in Bluff storniert
    - Flug und Wassertaxi in Stewart abgesagt
    - für eine Woche ein Haus in Tekapo gemietet ...
    dann 5 Stunden Autofahrt und 3 Stunden in Christchurch - dort folgende Tasks erledigt:
    - Hannah hat ein neues Handy
    - Hannah hat eine Isomatte
    - Lukas und Hannah haben ein neues Auto
    - Markus hat den Fernet-Vorrat aufgestockt
    Ein wahrlich erfolgreicher Tag. Das Haus können wir morgen beziehen, den Abend heute verbringen wir in unserer ohnehin gebuchten Hütte im Motorcamp am See.
    Uff ...
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  • Day 24

    Tekapo

    February 23, 2020 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C

    Wir haben jetzt unser neues Domizil bezogen, in dem wir jetzt 8 Tage leben werden. Die Reise entschleunigt sich damit erheblich ... ein grandioser Platz 😎

  • Day 24

    Sternenfotografie

    February 23, 2020 in New Zealand ⋅ 🌙 12 °C

    Schon von Anfang an stand fest, dass Lukas und ich in einer Nacht den atemberaubenden Sternenhimmel festhalten wollten. Es stellte sich heraus, dass die Bedingungen bereits an unserem ersten Tag hier einfach nur perfekt waren: klarer Himmel und Neumond.

    Leider konnten wir nicht, wie erhofft, zum Observatorium auf den Mt. John fahren, sodass wir beschlossen zur berühmten Kapelle hier im Ort zu fahren. Dort angekommen wimmelte es nur so von Touristen. Einige machten Fotos doch der Großteil lief leider entweder durchs Bild, leuchtete wild mit Taschenlampen rum oder versuchte gar mit Blitz den Sternenhimmel einzufangen. Erst als sich gegen 11 der Platz leerte konnten Lukas und ich etwas entspannen.

    Leider wurden wir bereits kurz darauf von einem unhöflichen Mann darauf hingewiesen, dass wir ohne gebuchte Tour das Gelände nachts gar nicht betreten dürfen, sodass der nächtliche Trip schnell ein Ende nahm.

    Dennoch sind wir mit den Ergebnissen sehr zufrieden, auch wenn ich um ehrlich zu sein etwas geschockt bin, dass man jetzt sogar schon Geld zahlen muss, um Fotos vom Himmel machen zu dürfen...

    Hannah
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  • Day 26

    Im Mt. Cook Nationalpark

    February 25, 2020 in New Zealand ⋅ ☀️ 8 °C

    Der gestrige Tag im Mt. Cook-Nationalpark stand für mich ganz im Zeichen großartiger Naturerlebnisse. Diese über 2000 Meter aufragenden Felswände mit blau leuchtenden Hängegletschern, eingebettet in das Grün einer Vegetation, die es nur dort gibt, beeindruckt sicher jeden. Zu diesem Eindruck gehört auch das Spüren von Respekt gegenüber der Natur. Das bahnte sich auch bei unserem Rundflug so an. Bei mir wird all dies noch überlagert von einem Gefühl großer Dankbarkeit, da ich viele solche Natureindrücke erleben durfte, bevor der Massentourismus sie vereinnahmte. Im Rückblick bleiben dabei auch zwielichtige Gefühle, ob der Asiaten, die mit Bussen dorthin gekarrt werden, dann im modischen (häufig dem Gelände nicht angepasstem) Outfit sich über extra für dieses Klientel angelegte Wege durch diese Natur bewegen und das alles nur (zumindest in meiner Wahrnehmung), um alles in einem Selfie aufzunehmen mit ihren mobilen Telefonen, die sie stets auf Teleskopstangen vor sich her tragen. Es mag anmaßend sein, solche Eindrücke diesen Menschen vorenthalten zu wollen, oder ihre Art und Weise das wahrzunehmen wertend zu beschreiben, aber genau so ist meine Wahrnehmung. Ich würde es als Respekt bezeichnen dieser Natur so zu begegnen, wie sie ist und nicht auf breiten angelegten Wegen und Brücken. So schwang gestern auch eine große Dankbarkeit, ob des Umstandes der frühen Geburt mit, durch den ich vieles in der Natur mit genau diesem Respekt erleben durfte und nicht erobert und entweiht durch den Massentourismus. Genau diese Erlebnisse wirken sich auch sehr dämpfend auf mein Bedürfnis aus, ob der (wieder) gewonnenen Freiheiten im Alter mehr zu reisen. Ich bin sehr froh, dass wir Sonlerto und das Val Bavona haben, wo der Massentourismus noch keinen Zugang gefunden hat und voraussichtlich (zumindest solange ich lebe) auch nicht finden wird.

    Von Markus
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