Down Under und Singapur

August - October 2023
Australien, die Vierte. Mit Freunden 4 Wochen Städte, Outback, Flora & Fauna, Ozean und die Great Ocean Road von Perth über Karratha, Exmouth, Ningaloo, Flinders Ranges und Adelaide nach Melbourne.
Auf der Rückreise mit 3 Tagen Stoppover in Singapur!
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  • Day 6

    Dampier

    September 4, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 27 °C

    Dampier wurde 1965 als Hafen für die Verschiffung von Eisenerz gebaut, vor allem nach China, Korea, Japan und den USA. 1966 verließ der erste Stückgutfrachter den Hafen. Das Eisenerz kommt aus riesigen Minen aus dem Hinterland über Eisenbahnverbindungen, die von den Minenfirmen gebaut wurden. Inzwischen gibt es drei Häfen, denn der Export von Eisenerz macht 60% des Einkommens von Western Australia aus. Heute kommen Erdgas und die Verschiffung als Flüssiggas, Salz und Lithium dazu. Es wird darüber diskutiert, das hier Flüssiggas das neue große Ding wird. Wenn ihr euch die Karte zu den laufenden und geplanten Fördergebieten anschaut, wird das klar. Die Erdgasvorkommen sind bisher kaum erschlossen.
    Wir kommen nicht wirklich an den Hafen ran und eine Hafentour gibt es nicht.
    Wir machen Mittagspause im legendären Meermaid Pub. Die Bedienungen sind Backpackerinnen aus aller Welt, die sich hier ihre weitere Reise finanzieren. Früher sollen sie barbusig bedient haben. Heute gibt es eine Barfrau im Badeanzug.
    Wir schlendern über die neue Uferpromenade und machen einen kleinen Abstecher zum Red Dog Denkmal, das einem Hund gewidmet ist, der durch halb Australien per Anhalter gereist sein soll und immer wieder nach Dampier zurückkam. Es gibt ein Buch und einen Film darüber.
    Pete fährt uns zu verschiedenen Punkten, an denen wir eine Blick auf die verschiedenen Industrieanlagen werfen können. Vielleicht nicht schön, aber letztlich machen die hier verarbeiteten Produkte den Wohlstand Australiens aus.
    Gleich neben den Gasanlagen gibt es noch eine gasbasierte Düngemittelproduktion.
    Dampier hat nur etwas mehr als 1.200 Einwohner, der Rest wohnt in Karratha. Dampier liegt auf einer Insel und hatte schon zu Beginn keine ausreichende Fläche für die Unterbringung der Arbeiter und so wurde Karratha als Wohnstadt gebaut.
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  • Day 6

    Picknick am Strand

    September 4, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 25 °C

    Unsere kleine Sightseeingtour endet wieder am Strand. Wir haben Ebbe und das Wasser ist nur noch max. 5 cm tief. Der Tidenhub beträgt hier 3 m und so ist von dem ehemals tiefen Wasser nichts mehr da. Es reicht also nicht zum Baden aber doch, um einen ausgedehnten Spaziergang im weichen Watt zu machen.
    Die Bestimmung der Wattlebewesen fällt uns nicht leicht, aber beim Buddeln im Watt haben wir unseren Spaß 🤩 .
    Wir hatten vorgesorgt: in der Mittagspause haben wir Picknick für den Abend eingekauft und im Bus verstaut. Jetzt laden wir aus und zaubern daraus ein Abendessen am Strand - mit Tischdecke!
    Bei Wein, Bier, Brot, Käse und Salami rekapitulieren wir den Tag in der untergehenden Sonne. Und beim Sternbilder erkennen (Kreuz des Südens, Skorpion, Schwan, …) klingt unser schöner Tag aus.
    Gute Nacht 🌙
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  • Day 7

    On the road

    September 5, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 28 °C

    Der Millstream NP liegt ungefähr auf halbem Weg zu unserem heutigen Tagesziel: Tom Price - Stadt der Minenarbeiter und Zugangstor zum Karijini NP. Wir fahren tief ins Landesinnere, dort wo sich die größten Eisenerzvorkommen der Welt befinden und dort, wo sich ein fantastischer und kaum bekannter Nationalpark befindet, ungefähr so groß wie Belgien.
    Pete kommt mit dem großen Superbus (der Kleine hat gestern leider schlapp gemacht) und schon geht’s rauf auf die lange und einsame Straße. Wir begegnen während der ganzen langen Fahrt durchs Outback mehr Zügen als Autos, so einsam ist es hier..
    Die Eisenbahnstrecke verläuft meist parallel zur Straße. Das Eisenbahnnetz verbindet die großen Minen im Landesinneren mit Dampier, wo das Eisenerz auf die Schiffe verladen wird (wir sahen das gestern). Es ist mit 1.700 Kilometern das größte private Eisenbahnnetz der Welt - alles gehört Rio Tinto, dem größten Minenbetreiber hier.
    Jeder Zug 🚂 hat ungefähr 230 Waggons, der Längste hat 236 und ist damit 2,5 Kilometer lang. Das kann schonmal 10 Minuten dauern, bis er an einem vorbei gefahren ist 🙄. In jeden Wagen passen 100 - 106 Tonnen Eisenerz, ein Zug transportiert also insgesamt 30.000 Tonnen dieser wertvollen Fracht und das entspricht genau einer Schiffsladung. Eine Zugfahrt, voll von der Mine zum Hafen und leer wieder zurück, dauert inklusive abladen 28 Stunden. Alles muss also gut durchdacht sein und das scheint es auch, denn wir sehen etliche Züge in beide Richtungen fahren und alles rollt 😉.
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  • Day 7

    Millstream-Chichester Nationalpark

    September 5, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Siedler haben überall in Australien versucht mit Viehzucht ihr Geld zu verdienen. Ohne Wasser keine Viehzucht, also suchte man die Oasen im Land. Viel Wasser = Schafzucht und wenig Wasser = Rinderzucht. Durch das Gebiet des heutigen Millstream NP verlauft der Fortescue River, der zu jeder Jahreszeit zumindest an einigen Stellen immer Wasser führt. Seit ca. 1860 gab es hier Schafzüchter. Von 1919 bis 1975 gehörte das Land einer Familie Gordon, die hier mit 55.000 Schafen eine große Farm betrieben hat. 1975 gaben sie die Farm auf und verkauften das Land an den Staat.
    Diese wunderbare Landschaft ist nun Nationalpark, klein aber sehr fein und sehr streng geschützt. Zum Beispiel auch deshalb, weil es immer ausreichend Grundwasser gibt und ganz Karratha von hier mit Trinkwasser versorgt wird.
    Nach ungefähr 100 Kilometern einsamer Busfahrt biegen wir einmal rechts ab, um zum ehemaligen Wohnhaus der Farmerfamilie zu gelangen. Heute ist es ein Besucherzentrum und wir können uns hier in aller Ruhe umschauen. Das Haus ist zum Teil noch mit den originalen Möbeln bestückt und wir fühlen uns sofort in die damalige Zeit zurück versetzt.
    Im Schatten der Eukalypten machen wir eine Pause. Pete kocht uns Kaffee und versorgt uns mit Snacks, der Ranger des Parks heißt uns herzlich willkommen und versorgt uns mit Infos und Wandertipps. Bevor wir in die traumhafte Natur entlassen werden, drückt Pete uns noch einen GPS-Tracker in die Hand 😳. So sollten wir nicht verloren gehen und bei evtl. Schlangenbissen ist hoffentlich schnell jemand mit dem Gegengift zur Stelle.
    So ausgestattet wandern wir los Richtung Lookout.
    Es gibt hier unheimlich viele Vogel- und Pflanzenarten. Es gibt zum Beispiel Palmen, die stammen noch aus der Zeit, in der ganz Australien Regenwald war - sie haben also zehntausende von Jahren hier ausgeharrt und wir können sie nun auf unserer Wanderung betrachten. Faszinierend sind auch die Paperbark Trees - Papierrindenbäume. Die Rinde ist ganz weich und leicht und hat ganz viele Schichten. Die Aborigines haben sie als Matratze, Decke, Dach oder auch als Maluntergrund benutzt.
    Wir wandern auf roter Erde durch den zauberhaften Wald, vorbei an Spinnifex Gras und Wildblumen bis zu den roten Klippen, von wo wir in ein traumhaft schönes Palmental und auf den Fortescue River blicken können - amazing 👌😊!
    Ziel erreicht, es ist heiß und wir sind froh, dass uns Pete hier mit dem Bus abholt.
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  • Day 7

    Deep Reach

    September 5, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 31 °C

    Einigermaßen durchgeschwitzt freuen wir uns auf das nächste Highlight - baden im Wasserloch. Nur 4 km fahren und schon sind wir da. Deep Reach - so heißt das Wasserloch - ist allerdings kein kleines Loch (hatte ich mir so vorgestellt), sondert ähnelt mehr einem See. Es ist ein Stück vom Fortescue River, das mit Sicherheit immer Wasser führt. Da nicht der ganze Fluss immer gefüllt ist, nennt sich das eben Wasserloch 😂. Wie auch immer, es ist ganz hervorragend zum schwimmen geeignet und eine tolle Abkühlung. Pete hat sogar Poolnudeln im Bus - wie cool ist das denn!!! Ruckzuck ist die kleine Reisegruppe im Wasserloch abgetaucht.
    Danach werden wir mit Sandwiches gefüttert und dann - on the road again.
    Ca. drei Stunden Fahrt liegen noch vor uns und Pete hat dafür die Bergbaustraße ausgewählt. Sie ist nicht asphaltiert, aber wir sind nah an der Eisenbahn, fahren durch ausgetrocknete Flussbetten und sind so näher am Geschehen. Spannend und die Zeit vergeht schnell.
    Wir kommen noch bei Tageslicht in Tom Price an und fahren direkt zum Tom Price Tourist Park, ein Campingplatz unterhalb des Mount Nameless, nahe der Stadt. Wir beziehen unsere green Cabins und da sich hier wirklich alles um Bergbau dreht und es die Stadt auch nur aus diesem Grunde gibt, gehen wir ganz stilecht in die Kantine der Minenarbeiter essen.
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  • Day 8

    Tom Price Eisenerzmine

    September 6, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 22 °C

    Tom Price ist hier Ort, Community und Mine. Namensgeber war ein amerikanischer Bergbaumanager, der nach Entdeckung der hiesigen Eisenerzvorkommen im November 1952, die australische Regierung zum Export überzeugt hatte. Bis dahin gab es nur eine kleine Mine, deren Ertrag nicht ausgeführt und ausschließlich für die einheimische Stahlindustrie verwendet werden durfte.
    Die Entdeckung der Erzvorkommen ist übrigens eine ganz andere Geschichte, Sie machte aus einem Farmer den reichsten Mann der Welt. Doch das erzählen wir euch in einem weiteren Footprint. Bleibt gespannt.
    Nach einem Frühstück im Wildflower Cafe starten wir unsere Rio Tinto Mining Tour am Visitor Center im Ort. Nach Erhalt von Helm und Schutzbrille geht es mit dem Bus direkt zur Mine. Um es zusammenzufassen: sie ist riesig, die älteste und größte und nur eine von mehreren, entlang der Grenzen des Karijini NP.
    Wir schauen auf riesige Bagger und Kipper, in die größte der Abbaugruben (250 m tief) und auf die Produktion. Neben Hammerwerken, Sieben, Zentrifugen, Mischanlagen auch 25 km Förderbänder, die bis zur Verladung auf die gestern gesehenen Züge reichen. Hier startet das Eisenerz seine Reise zum Hafen von Dampier.
    Ein paar Fakten:
    - 600 Bergarbeiter arbeiten hier
    - viele Fahrzeuge fahren autonom bzw. ferngesteuert
    - die modernen Riesenkipper haben Elektro- und Dieselmotoren
    - Fassungsvermögen eines Kippers: 250 Tonnen
    - die Bagger verbrauchen 10.000 Liter Diesel pro Tag
    - mit bis zu 85 % Eisengehalt sind es die reichhaltigsten Vorkommen weltweit.
    - ca. 40 % des Weltmarktbedarfs wird von Australien beliefert
    - es gibt noch mehr Eisenerzlagerstätten
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  • Day 8

    Die wahre Geschichte des Eisenerzes 😉

    September 6, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 23 °C

    Im Gebiet des Karrajini Nationalparks gab es einst eine Rinderfarm, geführt von Lan Hangkock. Nun begab es sich eines Tages, dass seine Frau ein neues Kleid oder was auch immer brauchte. Es stand also eine Shoppingtour an und wie man das in Australien so macht, steigt man nicht ins Auto sondern ins kleine Flugzeug (Australien riesengroß = Shoppingcenter weit weg). Da nun am besagten Einkaufstag schlechtes Wetter drohte, flog Herr Hangkock zum Schutz vor dem Unwetter durch die tiefen Schluchten der Region. Wegen eines Gewitters musste er auf einem Felsplateau landen und fand sich auf feinstem Eisenerz wieder. So geschehen im November 1952 und bekannt als die Geburtsstunde der Eisenerzgewinnung hier in Westaustralien.
    Wie sich später bei Recherchen herausstellte,gab es an diesem Tag weder eine Schlechtwetterfront noch Gewitter. Ob es nun Zufall, Neugierde oder einfach sein 7. Sinn war - es hat sich in jedem Fall gelohnt. Durch die Erschließung und Vergabe von Schürfrechten und den Tantiemen daraus, wurde Lan Hangcock in Windeseile zum reichsten Mann der Welt.
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  • Day 8

    Die wirklich wahre Geschichte des Erzes

    September 6, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 23 °C

    In den überlieferten Geschichten der Aborigines wird alles auf ihre ganz eigene Weise erklärt. Hier nun die Erklärung, die wir von Clinton im Murujaga Nationalpark gehört haben:
    Es gab vor langer langer Zeit ein riesiges Ungeheuer. Es liebte Essen und schöne Frauen und tyrannisierte die Menschen. Da es ganz aus Stein war, konnten ihm die Speere der Aborigines nichts anhaben. So bauten sie eine riesengroße Falle, legten Essen hinein und junge Frauen lockten das Monster. Dumm wie es war, fiel es in die Grube. Die Aborigines legten unendlich viele Bäume dazu und zündeten alles an. Durch die Hitze ist das Monster explodiert und hat all seine Monsterteile über das Land verteilt. Und so ist Westaustralien zu seinen Bodenschätzen gekommen - zum Beispiel sind die Fette die Goldvorkommen und das verspritzte Blut eben das Eisenerz. Bäume gibt es seitdem auch kaum noch in dieser unwirtlichen Gegend. So geschehen in der Traumzeit.
    Übrigens haben sich die Aborigines nie um den Abbau von Gold, Erz und dergleichen gekümmert, weil es von einem bösen Monster stammt.
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  • Day 8

    Karrijini Nationalpark

    September 6, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach soviel Bergbau brauchen wir dringend Abwechslung. Die nächsten zwei Tage werden wir den Karrijini NP erkunden. Der Park ist über 600.000 ha groß und damit der zweitgrößte Nationalpark Australiens. Er bietet eine spektakuläre Natur - trockene, staubige Steppe durchzogen von windungsreichen Flussläufen, die plötzlich in bis zu 100 Meter tiefe Schluchten stürzen. Unten füllen sich Bassins und das Wasser sorgt für eine erstaunliche Flora und Fauna. Es gibt verschiedene Trails und Wasserlöcher laden zum Baden ein - das alles ist der Grund für uns, diese außergewöhnliche Gegend zu besuchen.
    Da wir im Nationalpark keine Übernachtung gefunden haben, haben Pete und sein Kollege Pete 😊 für uns vor den Toren des Parks schon ein Camp aufgebaut. Es befindet sich auf privatem Aborigines-Land und das ist eine wirklich große Ausnahme, was wir selbstverständlich zu würdigen wissen!
    So sind wir direkt in der Natur und wirklich
    jenseits alles Zivilisation.

    Noch mehr Infos gibt es hier:
    https://1drv.ms/b/s!AiUv8teodO-rgYsRQFlza5Bmpgcu4g

    Wir sind sooo gespannt!!!
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  • Day 8

    Dales Gorge

    September 6, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 29 °C

    Aber noch geht es nicht ins Camp. Der Nachmittag liegt noch vor uns und der Nationalpark ruft. Nachdem 1966 der erste Zug mit Eisenerz diese Gegend verlassen hat, sind 1969 erste Sektionen zum Nationalpark ernannt worden. (Übrigens wurde das Land erst 1991!!! den Aborigines zurückgegeben).
    Wir fahren nun in den ältesten Teil des Parks, zur Dales Gorge. Hier wollen wir wandern und da wandern in dieser Gegend immer auch mit Wasser zu tun hat, haben wir ab heute ständig die Badesachen dabei.
    Wir wandern durch die Schlucht zu den Fortescue Falls und gleich weiter zum Fern Pool (Farn Pool) - traumhaft. Hier lassen wir uns ins klare kalte Wasser gleiten und genießen die tolle Stimmung.
    Nachdem wir unsere Riesensandwiches verdrückt haben, begeben wir uns, in schönstes Wanderoutfit gekleidet 😉, zurück zu den Fortescue Falls, um dort nochmals zu baden - einfach herrlich!
    Wir haben noch Power und wollen uns bewegen. Also klettern wir wieder aus der Schlucht und erwandern uns in der allerschönsten Nachmittagssonne den Three Ways Lookout - was für Ausblicke!
    Pete holt uns hier mit dem Bus ab und so kommen wir ganz pünktlich zum Sonnenuntergang in unserem einsamen einfachen Camp an - und genau das ist der pure Luxus👌!!!
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