Isabella fährt gen Asien

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  • Treffen wir diese Nacht einen Bären?

    6 agosto 2024, Turchia ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Straße verläuft entlang des Coruh Flusses und zwei großen Stauseen. Oberhalb der Stauseen erwartete uns ein interessanter Wildwasserfluss, aber für den reichen unsere Paddelfähigkeiten definitiv noch nicht aus.

    Unterwegs diskutierten wir darüber welches das häufigste Fahrzeug in der Türkei sei und sind zu dem Schluss gekommen, dass dies der Mitsubishi L300 sein müsse. Und der L200 ist immerhin der häufigste Pickup, der uns aufgefallen ist. Wir sind uns ganz sicher, dass wir uns das nicht nur einbilden weil wir L300 fahren!

    Heute haben wir einen traumhaften Platz in den Bergen nahe eines Bergbachs gefunden, es erinnert uns alles etwas an eine Alm. Besonders viel Tageslicht können wir leider nicht mehr genießen, es wird schon vor 20 Uhr dunkel und wir stellen fest, dass die Tage hier eine Stunde und 10 Minuten kürzer sind als in Halle. Vielleicht wird die Zeit hier auch noch spannender, vorherige Camper haben nämlich im Internet von einem morgendlichen Bärenbesuch berichtet. Warten wir es ab :-)
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  • Schweißtreibende Zeit in der Postfiliale

    6 agosto 2024, Turchia ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir genossen den Morgen zwischen den Teefeldern und kraxelten zum Wasserfall hinauf, den wir gestern Abend nur hören konnten. Der Wasserfall stellte auch gleich unsere morgendliche Waschgelegenheit dar. Es handelte sich um eine ziemlich erfrischende Dusche.
    Kurz drauf gab es für uns den ersten Regen in der Türkei, ich war schon ganz aufgeregt, aber leider ist es bei fünf Tropfen geblieben.
    Da wir uns gegen die Reise in den Iran entschieden hatten, wollten wir die Mitbringsel für meine iranischen Bekannten per Post verschicken. Ist ja ein Nachbarland, sollte also nicht ganz so kompliziert und teuer sein. Dachten wir. Als Erstes fanden wir einen passenden Karton hinter einem Supermarkt. Aber kommt ein Paket mit lateinischen Schriftzeichen am richtigen Ort im Iran an? Unklar. Also lieber arabische Buchstaben und auf Persisch. Guter Plan. Aber wie bekommen wir die auf das Paket? Abmalen? Das wäre sicher eine interessante Adresse geworden. Wir haben anstelle dessen einen Copyshop gefunden und unseren Screenshot ausdrucken lassen. Die rechtsbündige Schrift haben wir nämlich nicht vernünftig in ein Dokument bekommen. Danach gab es einige Parkprobleme, es handelte sich um Bezahlparkplätze, aber wir konnten nirgends bezahlen. Laut der Anwohner und eines unbekannten Telefonkontakts sollten wir einfach stehen bleiben. In der Poststelle blieben uns durch unsere Diskussionen noch 30 Minuten bis zur Schließzeit. Da keiner groß anstand, müsste das ja locker klappen. Dachten wir. Die Postbeamtin nahm zuerst Lippenstift und Nagellack wieder aus dem Paket, das sei verboten. Hm, schade. Dafür waren wir ziemlich lange durch Halle geirrt. Dann musste ich den Paketschein ausfüllen: Adressen, Inhalt, Gewichte und Wert. Da wir keine Absenderadresse in der Türkei besitzen und keine "Pension Isabella" erfinden wollten, haben wir einfach ein zufälliges Hotel in der Stadt rausgesucht. Die Inhalte des Zettels wurden darauf im Einfingersuchsystem in den Rechner übertragen. Plötzlich brauchten wir aber unbedingt eine türkische Telefonnummer. Ansonsten könnten wir das Paket nicht verschicken. Ernsthaft? Wir werden nach Telefonnummern von türkischen Bekannten gefragt. Haben wir nicht. Mittlerweile war es fünf Minuten vor Schließzeit. Na gut, wir gaben einfach die Telefonnummer des besagten Hotels an. Dort wird ja bestimmt niemand anrufen. Es folgte der aufwendige Einpackprozess des Kartons in eine Kunststofftasche. Und dann endlich die Preiskalkulation. Gleich haben wir es geschafft. Dachten wir. Der Versand des Minipakets mit drei Paar Socken, Tee und etwas Salz sollte nahezu 30 € kosten. Na gut, was soll's. Die Kreditkarte wird es regeln. Dachte ich. Aber: keine Kartenzahlung möglich. Der Wachmann klapperte schon mit dem Schlüssel, Schließzeit in einer Minute erreicht. Wir wollen bald aus der Türkei ausreisen und hatten nicht mehr so viele Lira. Ludwig rannte zum Geldautomaten der Postbank, direkt vor der Tür, und ich versuchte die Postbeamtin währenddessen zu unterhalten. Wir wollen jetzt nicht darüber diskutieren warum diese Post eine Bank betreibt, aber eine Kartenzahlung nicht möglich ist... Und dank der geduldigen Beamtin haben wir es geschafft! Der Wachmann schloss die Tür wieder auf, damit wir raus konnten. Jetzt hoffen wir nur noch, dass das Paket auch ankommt. Puh, auf den Stress brauchten wir erstmal eine Kaffeepause. Die genossen wir auf Empfehlung eines Passanten auf der Festung in Rize. Dort steht zwar leider nichts mehr außer ein paar Außenmauern, aber es gab einen schönen Ausblick.

    Aktuell sind wir bereits sehr nah an der georgischen Grenze, diese müssen wir nämlich überqueren um daraufhin in unser Zielland Armenien einreisen zu können. Die Türkei hat zwar eine Landesgrenze mit Armenien, es gibt jedoch keine geöffneten Grenzübergänge. Die Übergänge wurden 1993 von der Türkei geschlossen, aufgrund der Solidarität mit Aserbaidschan im Bergkarabachkonflikt.
    Wir entschieden uns aufgrund des feuchtwarmen Klimas gegen einen Grenzübertritt am Schwarzen Meer und bogen nochmal Richtung Süden in die türkischen Berge ab. Die Straße verläuft entlang des Coruh Flusses und zwei großen Stauseen.
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  • Teefabrikbesichtigung

    5 agosto 2024, Turchia ⋅ ⛅ 26 °C

    Auf dem Weg zum Schwarzen Meer färbte sich in Windeseile alles saftig grün und wir entdeckten die ersten Teeplantagen. An der Straße bot sich eine Teefabrik zur Besichtigung an. Dort wurde uns der Herstellungsprozess erläutert und wir konnten den Tee verkosten. Den Werksverkauf ließen wir uns natürlich auch nicht entgehen.
    Seit wir uns der Küste näherten gab es viele Schilder mit arabischen Schriftzeichen. Eine Frau in der Teefabrik erklärte uns, dass die Schwarzmeerküste ein beliebtes Reiseziel von Arabern sei, unter anderem weil es so grün sei und es kulturelle Ähnlichkeiten gäbe.
    In der Teestadt Rize gab es zum Abendessen Pide und anschließend fuhren wir über steile und schmale Straßen zu einem Schlafplatz in den Teebergen. Hier ist alles grün und feucht, trotzdem gibt es sehr wenige Insekten. Werden für die Teeproduktion Insektizide genutzt oder stimmt es, dass die schneereichen Winter ausreichen?
    Selbst hier finden wir beim Zubettgehen noch Stroh vom Vorabend in unseren Ohren...
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  • Abenteuer D915

    5 agosto 2024, Turchia ⋅ ☀️ 22 °C

    Dank Ludwigs hervorragender Platzwahl hatten wir einen sehr angenehmen, schattigen Morgen.
    Danach ging es über die D915 nach Rize. Die Straße wurde 1916 von russischen Soldaten und Türken per Hand und angeblich ohne Maschinen gebaut und besteht aus so einigen Haarnadelkurven. Seit geraumer Zeit werden die Derebasi Kurven als eine der gefährlichsten Straße der Welt von der Website dangerousroads.org geführt.
    Nachdem wir den höchsten Punkt des Passes überschritten hatten, näherten wir uns dem schwierigen Teil der Strecke und plötzlich drängelte ein SUV und ein Kleinwagen von hinten. Die konnten unseretwegen gerne vor fahren. Das Ganze war aber nicht von Dauer. Der Kleinwagen stoppte nach einem kurzen Stück Schotterweg und der SUV etwas darauf. Es handelte sich um einen niederländischen Türken, der eigentlich zu einem Bergsee wollte. Ihm war der Schotterweg mit ein paar Schlaglöchern, noch deutlich vor den Haarnadelkurven, schon zu wild und seiner Frau war bereits schlecht. Sie kehrten also um und wir waren mit Isabella wieder auf uns allein gestellt.
    Wir hatten super Wetter und einen atemberaubenden Ausblick auf das Tal, die umliegenden Berge, Wasserfälle und mein Highlight: die Vielfalt an bunten Blumen. Meine Begeisterung und dementsprechend ständiges Anhalten, hat Ludwig wohl so einige Male die Haare raufen lassen.
    Bei unseren trockenen Witterungsbedingungen und eher kleineren Autos die uns begegneten, kam uns die Strecke nicht allzu gefährlich vor, obwohl wir ein paar Mal den Rückwärtsgang benötigten um eine Kurve zu bewältigen. Bei Regenwetter sieht das aber bestimmt ganz anders aus.
    Nachdem wir die Haarnadelkurven überwunden hatten, kehrten wir bei einem Mann ein, der in seinem Zuhause ein kleines Café und eine Erholungsmöglichkeit anbot. Der Mann wohnt das ganze Jahr über hier und zeigte uns tolle Winterfotos. Wir konnten uns nur nicht so richtig vorstellen wie er an Lebensmittel kommt, wenn alles eingeschneit ist.
    Auf der Terrasse trafen wir einen französischen Motorradfahrer der drei Monate frei hat und eigentlich auch in den Iran wollte. Bei ihm ist der Plan aber geplatzt, weil sein altes Motorrad einen Motorschaden erlitten hatte und er zurück in Frankreich ein neues Motorrad erworben hat. Wir tauschten ein paar Tipps über die Umgebung aus und dann ging es weiter in Richtung Schwarzes Meer.
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  • Wir versuchen uns als Landarbeiter

    4 agosto 2024, Turchia ⋅ ☀️ 24 °C

    Da uns das Café am Wasserfall zu laut und zu teuer war, hielten wir ein Stück weiter in einem kleinen Ort um einen türkischen Kaffee zu genießen. Laut Aussage vom Dönerverkäufer handelte es sich aber um einen Ort in dem es nur Tee gäbe. Schwer vorstellbar, da wir einige Lokale gesehen haben. Aber gut, wir fuhren weiter.
    In der nächsten Stadt Bayburt gab es dann Kaffee für uns. Doch auch die nächste Herausforderung: Ludwig brauchte neue Allergietabletten. Wir hatten bei Google Maps nach Apotheken gesucht. In einer Straße war eine Vielzahl von Apotheken eingetragen und im Rest der Stadt fast nichts. Es sah aus wie ein Kartenfehler, doch vor Ort war es wirklich so, zehn Apotheken nahezu nebeneinander. Aber alle geschlossen, wir waren zu spät dran. Da half auch die Menge an Läden nicht.
    Die Häufung von Läden mit dem gleichen Angebot fiel uns in der ganzen Türkei auf. So ganz ist das für uns nicht nachvollziehbar. Wie sind da die Gedankengänge? "Der verkauft dort Maiskolben. Das scheint sich an der Stelle zu lohnen. Vielleicht sollte ich mich daneben stellen und Maiskolben verkaufen?" Also gibt es dann zehn Maiskolbenverkäufer hintereinander, aber beispielsweise keinen Kaffee oder Obst.
    Trotz seltsamer Verkaufsstrategien sind alle Menschen in Bayburt sehr freundlich. Auf der Festung hoch über der Stadt wurden wir auf Deutsch begrüßt und willkommen geheißen und die Tankwarte wollten ganz genau wissen wo wir herkommen und wo wir hinwollen.
    Die Besitzer oder Angestellten sitzen zusammen mit Bekannten vor der Tankstelle und unterhalten sich. Überhaupt kommt es uns vor als lege man hier mehr Wert auf Gesellschaft und Austausch als bei uns, egal ob vor der Tankstelle, beim Picknick, gemeinsam beim Tee oder beim Kartenspielen im Park. Fehlt uns in Deutschland dazu die Zeit oder auch das Interesse?
    Wir hatten das Interesse am Kontakt für heute wirklich verloren und suchten ein Nachtlager im Grünen. Nach einigen Irrfahrten, auf denen wir Isabella vor dem Sumpf bewahren konnten, fanden wir einen super Platz zwischen Bäumen die uns am Morgen Schatten spenden sollten.
    Wir hatten uns gerade eingerichtet und waren bei der Abendbrotplanung, als einige Landarbeiter ankamen um Strohballen auf dem benachbarten Feld aufzuladen. Da brauchte es keine lange Überlegung. Ich wollte mithelfen. Das mit der Hilfe war dann so eine Sache, Ludwig hat das wunderbar gemacht, obwohl er wahrscheinlich kurz vor einem Allergieschock stand. Aber für mich waren die Heuballen doch ziemlich schwer und der Anhänger ziemlich hoch. Der Weg mir das einzugestehen war natürlich lang und hat wahrscheinlich auch die türkischen Männer schockiert. Der Landwirt wollte uns als Dank in seinem Weinberghaus (lt. Google Übersetzer) übernachten lassen, wir lehnen dankend ab und verabschieden uns freundlich. Jetzt also das Stroh aus Hosentaschen, Socken, Unterwäsche, Haaren usw. entfernen und endlich Abendessen. Dachten wir. Plötzlich gab es laute Rufe. Der Traktor musste mit dem hoch beladenen Hänger, selbstverständlich ohne Ladungssicherung, einen kleine Senke durchqueren. Auf diese fuhr er nicht gerade zu, sondern ein Rad des Hängers sank zuerst hinab und brachte damit unseren mit großer Anstrengung aufgeschichteten Turm erst ins Wanken und dann die Hälfte zu Fall. Puh... Naja, einfach stehen lassen wollten wir die Männer dann auch nicht, nach einer kurzen gemeinsamen Snackpause wurde der Hänger mit der noch vorhandenen Ladung weggebracht und darauf der Rest mit Ludwigs Hilfe neu verladen. In der Zeit bereitete ich ein Abendessen mit den Resten vom Vortag zu. Danach genossen wir noch eine dringend nötige, kalte Dusche. Abgesehen von der Menge an Insekten die uns belagern, ist jetzt Ruhe eingekehrt. Gute Nacht!
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  • Spontane Picknickeinladung

    4 agosto 2024, Turchia ⋅ ☀️ 29 °C

    Trotz dessen, dass Leute von der anderen Uferseite nachts in unser Zelt geleuchtet haben, hatten wir die erholsamste Nacht seit langem. Wir hatten sogar am Morgen noch etwas Schatten durch die Bäume.
    Unsere Weiterfahrt ging durchs Tal des Pülümür Çayı. Die Landschaft war herrlich, mit rotem Gestein und blaugrünem Wasser. Uns erinnerte das Wasser an unsere Kajaktouren auf der Soca in Slowenien. Kajakfahrer haben wir in der Türkei aber noch nicht gesehen, abgesehen von einem Aufblaskajak auf unserer Raftingtour.
    Unsere Wasserreserven im Auto mussten wieder aufgefüllt werden, je nachdem wie häufig wir duschen reicht unser 19 Liter Kanister für ca. zwei Tage. An der heutigen Wasserstelle wurden wir von einer türkischen Familie zum Picknick eingeladen. Der Versuch die Einladung abzulehnen war mal wieder gescheitert, also ließen wir uns einfach darauf ein und brachten gleich eine Packung Hallorenkugeln mit zum Tisch. Die Kultur war für uns erneut sehr beeindruckend. Der Picknicktisch an der Straße war mit einer Tischdecke bedeckt und mit vielen Köstlichkeiten gedeckt. Der Tee und die Eier wurden mit einem eigenen türkischen Samowar, einer Art Wasserkocher, mit Holzbefeuerung gekocht und dazu lief Musik aus dem Auto. Die Verständigung miteinander war schwierig, wir hatten keinen Internetempfang und die Tochter zierte sich ihr Schulenglisch anzuwenden. Wir erfuhren trotzdem dass der Vater Tierarzt ist und von ihren Ausflugsplänen. Außerdem bekamen wir noch Reisetipps für den Norden der Türkei. Die außerordentliche Gastfreundschaft hat aus unserem geplanten Aufbruch eine Herausforderung gemacht, andauernd wurde uns weiteres Essen und Tee angeboten. Als wir es dann geschafft hatten vom Tisch aufzustehen, wurden wir herzlich verabschiedet. Jeder, auch die Kinder, gab uns die Hand und der Mann kreuzigte sich beim Abschied. Sie waren also vermutlich Christen und das erklärte wahrscheinlich auch warum Frau und Töchter aktiv an der Unterhaltung teilnahmen und sich alle zum Abschied die Hände reichten.
    Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Girlevik Wasserfall, gab es eine Kontrollstation die nicht durch die Polizei sondern das Militär besetzt war und wir wurden befragt wo genau wir hin wollen. Wir konnten passieren, aber den Grund der Kontrolle leider nicht herausfinden. Unser türkisches Hallo "Merhaba" war hier anscheinend mal wieder so überzeugend, dass die Leute annahmen, dass wir Türkisch sprechen. Häufig wird auch nochmal nachgefragt, ob wir wirklich kein Türkisch können.
    Am Girlevik Wasserfall habe ich dann eine kleine Kletteraktion, den Wasserfall hinauf, gestartet. Das hat dann auch ein paar andere Leute, mit Badeschlappen und Rucksack in der Hand, motiviert uns nachzueifern oder sogar noch höher hinaus zu wollen. Zum Glück ist alles gut gegangen. Die Abkühlung war auf jeden Fall traumhaft für uns.
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  • Käse vom Dorf in die Stadt

    3 agosto 2024, Turchia ⋅ ☀️ 33 °C

    Aufgrund des mangelnden Schlafes waren wir beide ziemlich mürrisch und entschieden uns daher einen Schattenplatz zu suchen um dann etwas Schlaf nachzuholen. Danach konnten wir die Bergstraßen mit den schönen Ausblicken wieder mehr genießen, nur Isabella hatte mit dem ständigen Wechsel aus Steigung und Gefälle zu kämpfen.
    In einem Bergdorf hat heute ein junger Typ nach einer Mitfahrgelegenheit gesucht. Nachdem wir die Richtung geklärt hatten verschwand er kurz wieder im Gebüsch und kam mit einem Eimer zurück. Während der Fahrt hat sich aufgeklärt, dass er seinen Käse in der Stadt Malatya verkaufen wollte. Wir fuhren gemeinsam an weitläufigen Bauschutthalden vorbei und landeten wieder beim Erdbebenthema. Auch sein Zuhause sei dabei beschädigt worden. Die Kommunikation wurde durch den Google Übersetzer ermöglicht.
    Auf der Weiterreise passierten wir ein Aprikosenanbaugebiet, dort erstanden wir frische und getrocknete Aprikosen. Leider haben auch hier unsere mangelnden Sprachkenntnisse dazu geführt, dass wir einen im Rückblick horrenden Preis bezahlen mussten - 7,40 €! Gegen die Qualität konnte man jedoch nichts einwenden, die war erstklassig.
    Ein reichhaltiges Mittagessen gab es danach in einer Lokantasi für insgesamt 12,50 €. Hier in der Türkei wird besonders deutlich wie langsam ich esse. Es wird nämlich immer sehr zügig abgeräumt und das führt häufig dazu, dass Ludwig schon genüsslich seinen Tee schlürft und ich noch alle Teller vor mir stehen habe. Heute musste ich aufgeben, es war nicht zu schaffen weil meine Bestellung irgendwie daneben gegangen war. Deshalb fragte ich zum ersten Mal ob ich den Rest mitnehmen könne. Das stieß etwas auf Verwunderung und Verständnisprobleme, aber der Hauptkellner war unheimlich nett und hat alles freundlich geregelt.
    Die Region hier ist weniger touristisch geprägt, das ist für uns einerseits sehr angenehm, weil uns niemand etwas andrehen oder uns über den Tisch ziehen will (abgesehen von den Aprikosen). Anderseits werden wir hier deutlich mehr als eine Art Außerirdische angesehen, ziehen viele Blicke auf uns und auch die Kommunikation ist deutlich erschwert. Doch Außerirdische hin oder her, wir wurden trotzdem aus vielen Autos oder in Geschäften auf Deutsch begrüßt.
    Nach einer schönen Fährfahrt fanden wir heute einen Stellplatz unterhalb der Straße an einem Fluss. Leider gibt es keine Badestelle.
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  • Sonnenaufgang beim göttlichen König

    3 agosto 2024, Turchia ⋅ ☀️ 16 °C

    Erholsam war die Nacht leider nicht. Der Wind war so stark, dass ich die ganze Zeit damit gerechnet habe, dass uns der Zeltstoff um die Ohren fliegt. Der Versuch den Stoff zu stabilisieren damit er nicht so sehr flattert, war auch vergebens. Aus dem Tiefschlaf gerissen, haben wir uns dazu entschlossen ein Stockwerk tiefer zu ziehen um das Zelt und unsere Nerven zu schonen. Für einen Umbau waren wir zu erschöpft, deshalb ging es für Ludwig auf den Beifahrersitz und für mich auf die Rückbank. Erholung konnten wir so nicht mehr erreichen und noch weniger dadurch, dass der Wecker schon 4:30 Uhr klingelte. Wir wollten ja den Sonnenaufgang auf dem Nemrut Gipfel erleben. Zumindest wollte ich das gestern. Beim Weckerklingeln konnte von Wollen keine Rede mehr sein. Die schöne Morgendämmerung hat uns dann aber doch überzeugt und es ging im Eilschritt auf den Berg. Es handelt sich hier um ein Heiligtum und die Grabstätte von König Antiochos. Dieser hat sich selbst zum Gott ernannt und dort zweifach neben persischen und griechischen Göttern wie beispielsweise Zeus darstellen lassen. Am Berg sollte ein Zentrum einer neuen Religion entstehen, die persische und griechische Mythologie vereint. Für das Grabmal wurde auf den Berggipfel 45 m hoch Geröll aufgeschüttet. Uns kam das alles ziemlich verrückt vor.
    In der Region gibt es auch Skorpionwarnungen, diese entdeckten wir zum Glück oder auch leider nicht, dafür konnten wir kaukasische Eichhörnchen beim Spielen auf der Straße beobachten.
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  • Klimawandel oder Normalität?

    2 agosto 2024, Turchia ⋅ ☀️ 37 °C

    Auf der Fahrt nach Adiyaman erwischt Ludwig wilde Straßen mit ungekennzeichneten Bremsschwellen, da fliegt so einiges durch das Auto, von Kisten bis hin zum Gebiss. Zur Stärkung nach dieser Aufregung gab es zum Mittagessen Yogurtlu Et Tantuni und Er Somun und als Getränk den scharfen Gemüsesaft, den wir in Istanbul schon mal getestet hatten.
    Beim Schlendern durch die Stadt entdecken wir später zufällig den seit langer Zeit gesuchten Kunststoffgewirke-Teppich. Den gab es sogar in grün, blau und rot. Nach dieser schweren Entscheidung sind gespannt, wann wir eine ruhige Minute übrig haben werden um ihn einzubauen und Isabella damit eine Freude zu machen.
    Daraufhin lernten wir einen Mann kennen der Tattookünstler in Hannover war, sich jetzt Allah zugewendet hat und seine Tattoos entfernen lässt. Von ihm wurden wir auf eine Limonade eingeladen. Bekehren wollte er uns nicht, aber wir haben leider auch nicht erfahren wie es zu seinem Sinneswandel kam. Dafür wurde uns berichtet dass bei dem Erdbeben etwa 70 % von Adiyaman zerstört wurde. Zu einem großen Teil seien davon die neueren Gebäude betroffen gewesen. Die Türkei ist ein seismisch aktives Gebiet, aber das letzte Erdbeben in diesem Ausmaß gab es in den 90er Jahren.
    Wir unterhielten uns auch über das Klima, denn er erzählte, dass es in den nächsten Wochen bis zu 50°C warm werden soll. Das erinnerte uns gleich an die Warnungen aus der Heimat, doch auf die Frage ob das normal sei, lachte er und sagte "Klar, jedes Jahr!".

    Für uns ging es am späten Nachmittag noch auf zum Nemrut Dağı, dieser Berg liegt im nördlichen Mesopotamien und ist 2150 m hoch. Für die Besteigung sind wir heute zu spät dran gewesen, diese verschieben wir auf den Sonnenaufgang. Von den Wachmännern wurden wir zur Übernachtung gleich neben das Besucherzentrum gelotst und dabei wurde uns auch noch ein Bier abgeluchst. Nämlich das letzte Bier in unserem Bestand, noch aus Bulgarien.
    Hier in der Höhe herrschten andere Temperaturen als heute tagsüber bei 40°C im Schatten, also mussten wir unsere Strickjacken suchen und die Bettdecken aus der Gepäckbox befreien.
    Neben uns stand ein riesiges türkisches Wohnmobil auf dem in deutscher Sprache stand: „Reise vor dem Sterben sonst reisen deine Erben.“ Wir kamen mit dem Fahrer ins Gespräch. Er war ein türkisch-deutscher Doppelstaatler, der im Ruhrpott in der Kokerei und am Hochofen gearbeitet hat. Laut ihm sei Erdogan für die Inflation verantwortlich, die in Wahrheit 150% betrage. Für ihn sind die Preise für die Toilettennutzung ein Inflationsindikator, wir können da nicht ganz mitreden. Wir haben bisher in der ganzen Türkei nämlich nur drei Mal bezahlen müssen. Besonders interessant für uns war, dass er in Deutschland nach Gebrauchtwagen sucht, diese seien wohl deutlich günstiger als in der Türkei. Also wird das vielleicht doch schwierig mit meinen ganzen Wunschautos...
    Oben auf dem Berg pfeift der Wind ganz schön, aber wir hoffen trotzdem auf eine erholsame Nacht.
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  • Staatstrauer und Instagram-Sperrung

    2 agosto 2024, Turchia ⋅ ☀️ 38 °C

    Da es heute schon am Vormittag bis zu 35°C werden sollten, nahmen wir nochmal ein erfrischendes Bad. Dabei konnten wir eine Bucht mit einem Feigenbaum anschwimmen und hatten gleich ein kleines Frühstück. Danach konnte ich noch ein paar Pistazien pflücken und es hat sich angefühlt wie im Paradies.
    Auf der Weiterreise sahen wir Pistazienplantagen auf roter Erde so weit das Auge reichte und zur Abkühlung brauchte ich schon da mein Kühlhandtuch. Dabei stellte ich fest, dass ich nur ein Kühlhandtuch, aber mehrere Heizsohlen für die Schuhe eingepackt hatte. War der Wetterbericht so schwer zu verstehen?

    Plötzlich wurde die Landschaft grüner. Wir näherten uns dem Atatürk-Stausee, der flächenmäßig etwa anderthalb Mal so groß ist wie der Bodensee und der durch den Euphrat gespeist wird. Das Wasser wird selbst in der Mittagshitze für die Bewässerung der Felder genutzt. Die damit verbundene Abkühlung der Umgebung verbesserte unsere Reisetemperatur erheblich.
    Den Atatürk-Staudamm haben wir direkt danach angesehen. Er gehört zu den 22 Staudämmen des Südostanatolien-Projekts GAP. Das Projekt soll den Südosten der Türkei wirtschaftlich stärken, das Land urbar machen und die Landflucht von Ost nach West durch Arbeitsplatzschaffung begrenzen. Auch die soziale Lage der Kurden soll dadurch wohl verbessert werden. In der Türkei sind etwa 20 % Kurden und die Mehrheit lebt hier im Osten.
    Das Wasserkraftwerk mit 2400 MW Leistung erzeugt 10 % des Energiebedarfs der Türkei. Das erinnert uns an das slowakische Wasserkraftwerk mit 720 MW Leistung für 8% des Strombedarfs.

    An den öffentlichen Gebäuden waren die türkischen Flaggen heute auf Halbmast. Es wurde ein Tag Staatstrauer aufgrund des Todes von Hamas Führer Hanija ausgerufen, der kurz zuvor im Iran getötet wurde. Außerdem sei Instagram in der Türkei gesperrt worden, da es Beileidsbekundungen für Ismail Hanija zensieren würde. Trotz türkischen Netzwerks funktionierte Instagram bei mir jedoch trotzdem noch.
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