• FabOli Hermine-Crew

Patagonien...mach dich bereit

Un’avventura di 146 giorni di FabOli Leggi altro
  • Heute ist Freitag und das Wochenziel...

    24 febbraio 2017, Cile ⋅ ☀️ 28 °C

    geschafft! Das Kompostklo ist fast fertig und die Rahmenkonstruktion steht schonmal.

    Unser Volunteer Pedro macht uns etwas zu schaffen und wir kommen nicht auf einen Nenner. Nach 2 Tagen hier auf der Farm macht sich etwas Unmut breit und sowohl wir, als auch Fernando haben ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Zunächst ist das Zusammenleben auf engstem Raum schon etwas strapaziös und wenn dann die einfachsten Dinge nicht so zusammen klappen, wird es schnell schwierig und unbequem. Das merken wir alle, weil sich alle irgendwo einschränken müssen. Das ist aber nicht alleine Pedros Anwesenheit sondern auch ein bisschen hausgemachtes Problem. Fernando dachte, er kann einfach noch Volunteere empfangen und wenn sie dann da sind wird sich schon alles irgendwie von alleine regeln. Dies hat er die Tage aber gelernt, dass das nicht so ohne Weiteres klappt.

    Wir sind ja nun schon ein paar Tage da und überlegen uns ziemlich eigenständig was wir hier machen. Fernando lässt uns gewähren und wir besprechen unser Projekte vorher mit ihm. Da ist er vermutlich ziemlich froh drum, da er parallel zum Hausbau, der Entwicklung seiner Farm, seiner kleinen Familie und und und, noch jede Menge andere Projekte im Kopf hat. Nun ist Pedro leider nicht so eigenständig und kann sich beschäftigen, wenn er nicht von jemanden Aufgaben bekommt. Wenn er dann gezeigt bekommt, was er tun soll ist er wenig motiviert und die Qualität ist dazu noch sehr mangelhaft. Nun. Uns nimmt es die Motivation ihm etwas zu zeigen, da es für uns verschwendete Zeit ist. Selbst die einfachsten Dinge klappen nicht, obwohl man sie ihm zeigt. Wenn wenigstens Interesse und Motivation vorhanden wären, wären die Mühen nicht umsonst, aber man merkt einfach, dass er garnicht will. Das merkt Fernando schon gleich und wir können glücklicherweise mit ihm darüber reden. Auch Pedro hat sich wohl bei ihm gemeldet und ihm mitgeteilt, dass ihm das Leben hier auf der Farm nicht so liegt.

    Also denken wir alle ziemlich gleich über die ganze Sache und es ist ein Ende der beengenden Situation in Sicht. Die Abmachung, dass für Kost und Logie gearbeitet wird erfüllt Pedro auch nicht und schmarotzt sich so durch die Tage.

    Zu uns sagt er , dass er das WE noch bleibt und dann Montag fahren wird. Nur um das mal festzuhalten: Er ist 2 Tage hier, an denen er halbwegs etwas macht, heute Freitag, macht er keinen Finger krumm, wäscht seine 5 Wäschestücke in der Waschmaschine obwohl hier immer gesammelt wird, geht dann mal in die Stadt um ein bisschen zu schlendern und will dann noch das Wochenende bleiben.

    Das ist irgendwie nicht die Idee vom Volunteering und macht uns auch echt sauer, dass er diese Freiheit, die wir hier haben, so ausnutzt. Für uns auch irgendwie bitter, obwohl es nicht unser Haushalt ist, in dem er wohnt, aber es ist wieder einmal ein enttäuschendes Erlebnis, was den Glauben an das Gute im Menschen betrifft.

    Wir sind erst einmal froh, dass wir uns ungestört unseren Projekten widmen können. So kommt man wenigstens zu etwas. 😊
    Ansonsten läuft es heute bestens. Die Werkstatt ist nun halbwegs gerüstet für Schlechtwetterzeiten. Die Wand ist neu verkleidet und das Dach ist soweit auch abgedichtet, aber noch nicht fertig.

    Fabi präpariert den Untergrund für die Kräuterspirale mit alten Dachverkleidungen, die noch im Urwald lagen. Genau richtig und noch eine sinnvolle Idee um die ollen Dinger sinnvoll zu verwerten. Die Trümmerteile dienen als Drainageschicht und verhindern, dass sich Stauwasser bilden kann, was die Wurzeln der Pflanzen vergammeln lässt.

    Bei unserer Besprechung vom Vorabend sind uns noch ein paar Grundsätze der Permakultur eingefallen, die Sie auf alte Holzbretter aufmalt.

    Sowohl in Spanisch als auch in Englisch für die internationalen Volunteere:

    reuse-wieder verwenden
    repair-reparieren
    recycle-wieder verwerten

    sind ein paar Grundsätze, die man sich schon bereits bei der Anschaffung von Lebensmitteln, Gebrauchsgegenständen, Einrichtungsgegenständen usw. ins Gedächtnis rufen sollte. Alles was dabei aus dem Raster fällt, sollte man schon noch einmal überdenken nicht zu kaufen. Auch wenn es darum geht mal Ordnung zu schaffen und aufzuräumen, sortiert und selektiert man sehr einfach mit diesen Prinzipien. Vor allem geht es darum Abfall und Plastik zu vermeiden.

    Nach dem werkeln ist die Arbeit für heute aber noch nicht erledigt. Vor uns stehen noch 2 riesen Töpfe Obst und 5kg Zucker, was verarbeitet werden muss.

    Fabi hat die Früchte heute Mittag schonmal vorbereitet, gewaschen und geschnippelt, während Olli Mittagessen gekocht hat.
    Jetzt wird noch alles verrührt, gekocht, verfeinert und zum Gelieren gebracht. Marmelade kochen ist keine Arbeit für Ungeduldige. Man muss ständig rühren, und immer wieder einmal eine Gelierprobe machen. Aber es lohnt sich immer wieder. Die Arbeit ist im Verhältnis zur Aubeute recht klein. Wir haben das Obst in einer viertel Stunde gesammelt und kostenlos bekommen. Das Schnippeln nimmt ca 45 min in Anspruch und das Kochen dauert nochmal 1,5 Stunden. Dafür ist aber alles frisch, wir wissen was drin ist und wir haben 13 Gläser leckerste Marmelade zum selbst vertilgen und verschenken.
    Es gibt diesmal 2 verschiedene Kreationen. Einmal Pflaumen mit Pfirsichen und einmal Pflaume, Zimt und Rotwein.
    Beide sind wieder richtig lecker, aber wir haben vermutlich zu wenig Zucker mit beigemengt, da sie einfach nicht richtig gelieren wollen. Beim Pflücken kommen in Olli die alten Kindheitserinnerungen vom alten Garten hoch. Auch wir hatten so schöne Früchte, aber niemand wusste diese damals zu schätzen und dann wurden die Bäume weggesägt. Heute wäre es schön, wenn sie noch da wären. Nicht zu ändern.

    Das Kochen und vobereiten macht zusammen auch sehr viel Spass und wir lernen immer wieder mehr über Früchte und z.B. deren Pektinanteil. Das ist der Stoff der die Gelierfähigkeit begünstigt. 😆

    Während Fabi kocht bereitet Olli noch ein paar Arbeiten für die nächste Woche vor. Das neue Werkstattdach bekommt noch ein paar Schindeln. Aus alten Blechdosen, die wir massenweise aus der Werkstatt geholt haben. Damit sind diese dann auch verwertet und das Dach ist dann hoffentlich auch rundum dicht.

    Der Abend vergeht von ganz allein und wir machen uns ins Bett. Morgen haben wir frei und werden erst einmal ausschlafen.
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  • Wochenendeeeeeeeeeeeeee

    25 febbraio 2017, Cile ⋅ ☀️ 20 °C

    Den Wecker haben wir heute aus gestellt, sind aber dennoch früh wach. Klaro. Kaffee, Frühstück, gekochte Eier, alles was zu einem gemütlichen Start ins Wochenende gehört. Das Wetter soll heute besser werden, was aber noch auf sich warten lässt. Die letzten Tage waren immer etwas wolkenverhangen und nebelig am Morgen und am Abend. Das scheint hier ein normales Phänomen zu sein.

    Hoffen wir also weiter auf Besserung. Da es noch diesig ist, lohnt es sich kaum irgendwo hin zu fahren. Also widmet sich Olli noch ein paar kleinen Aufgaben und Fabi startet entspannt in den Tag. Olli hat für die kleine Amanda eine Schaukel gebaut, die gleich noch angebracht wird und dann zeigt sich auch schon die Sonne. Da Fabi noch Sand und Steine für die Kräuterspirale benötigt, beschließen wir ans Meer zu fahren und das nützliche mit dem angenehmen zu verbinden. Mit dem alten unrund laufenden Pickup geht's ab ans Meer und die Sonne folgt uns auf unseren Spuren.
    Hier ist es herrlich. Am Strand angekommen, sitzt eine einzige Familie. Man hat riesig Platz und Ruhe. Wir lassen das Auto stehen und laufen den Strand entlang. Auf dem Boden liegen überall Panzer von Krebsen im schwarzen Sand. Dieser Ort ist für Fernando ein Ort der Ruhe und an den er sich zurückziehen kann, wenn er mal seine Gedanken sortieren muss. Es ist eine Ehre für uns diesen mit uns zu teilen. Jeder der so einen Ort gefunden hat, zeigt ihn gewöhnlicherweise nicht jedem Menschen, um sich diesen zu bewahren, aber auch zur Verfügung zu stellen für andere.

    Gleich hinter dem Strand verweht es die Wanderdünen im Wind. Lebu ist bekannt für seine starken und konstanten Winde. Darum werden hier mehrheitlich Windkraftanlagen gebaut, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Dies wird hier immer wieder beworben und ins Stadtbild integriert. Die Bushaltestellen sind beispielsweise alle mit Windrädern dekoriert.

    Wir lassen uns die Brise und den feinen Sand um die Nase wehen und haben Zeit zum Reden. Pedro hat heute die Farm verlassen und wir können uns darüber auch nochmal in Ruhe austauschen. Fernando hat nun auch gemerkt, dass er für sein Projekt auch gewisse Menschen braucht die mit Motivation und Freude an die Sache rangehen. Diese Vorinformation muss er irgendwie bekommen und eine Auswahl treffen.

    Außerdem können wir etwas über sein Leben erfahren und wie es zu dem gekommen ist, wie es jetzt ist. Es ist sehr spannend mehr über das Leben seiner Mitmenschen zu erfahren und warum, wieso, weshalb sie so sind wie sie sind und warum sie an der Stelle angekommen sind wo sie sind. Fernando hat eine sehr gute Grundsätze die er für sich als Lebensgrundlage formuliert hat. Beispielsweise sagt er sich, dass es notwendig ist, zu jedem Tier und jedem Menschen, mit dem man sich umgeben möchte, eine Beziehung aufbauen muss. Keine Partnerschaft, eine Beziehung.
    Ein anderer Gedanke sind Kompromisse. Es ist einfacher und bereichernder mit seinen Mitmenschen zusammen zu leben, wenn man Kompromisse finden kann. Diese Philosophien sind auch unsere Leitfäden und für Olli ist es sogar mittlerweile noch tiefgründiger, da es eben auch wichtig ist, Pflanzen zu wertschätzen. Sie haben mehr Beachtung verdient und dienen uns mehr als Lebensgrundlage, als jedes Haustier, was wir uns anschaffen.
    Wir erfahren viel über das Leben von Fernando, seine Vorfahren, seine Kinder und auch wie es ihm mit manchen schwierigen Situationen erging. Es ist wirklich ganz besonders hier zu sein. Hier in Lebu mit Fernandos Familie und der kleinen Farm. Eine wirklich tolle Zeit, die wir hier verbringen können.

    Nach dem Rauschen der Wellen widmen wir uns wieder den Steinen. Hier am Sand laden wir noch ein paar Ladungen Sand auf, dann geht's noch Steine holen und zurück zur Farm. Genug gearbeitet für heute. Am Domo angekommen üben wir weiter Acroyoga und dann kommen zum Abendessen auch schon Vallery und Connie
    Es gibt Pancakes mit Dulce de Leche und Marmelade. Ein Traum. Der Abend wird recht lustig und die beiden Mädels laden uns ein zu einem Spontanausflug in den Nationalpark ein, um morgen die Sonnenfinsternis zu sehen. Wir überlegen kurz und sagen zu. So eine Gelegenheit können wir uns ja nicht entgehen lassen. Prima. Also ist der Sonntag auch schon verplant :) für uns heißt es dann aber auch so langsam ins Bett, da wir bereits halb sieben aufstehen müssen, um die Sonnenfinsternis nicht zu verpassen.
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  • Sonnenfinsternis P.N. Nahuelbuta

    26 febbraio 2017, Cile ⋅ ⛅ 31 °C

    Der Wecker klingelt viel zu früh für einen Sonntagmorgen, aber wie verabredet werden wir um 7.30 Uhr von Vallery und Conny abgeholt. Zusammen fahren wir knapp zwei Stunden auf holpriger und kurviger Straße bis zur Region Piedra del Aguilas des Nationalparks. Nachdem keiner am Eingang war mussten wir auch erstmal keinen Eintritt zahlen. Juhu. Am kleinen Parkplatz angekommen packen wir all unsere Picknicksachen und Kameraausrüstung ein und laufen noch die restlichen 15 min zum Mirador. Wunderschön geht es durch die vermosten Araukarien hindurch und das letzte Stück über eine Holztreppe zum Plateau.

    Dort angekommen breiten wir alle Leckereien aus und werfen immer wieder einen Blick durch die Spezialbrillen um die Sonnenfinsternis zu beobachten. Der Blick von hier oben ist Superschön. Es ist angeblich der höchste Punkt der Cordillera de la Costa von Chile. Von hier können wir mehrere Vulkane, sogar den Villaricavulkan, sehen wie sie langsam aus dem Wolkenmeer auftauchen. Zusammen mit den Araukarien ergibt das ein sehr schönes Bild. Wir lassen uns unser Frühstück schmecken und sind immer wieder begeistert von dem Blick durch die Brille. Es ist zwar keine komplette Sonnenfinsternis aber auf jeden Fall über die Hälfte der Sonne ist bedeckt.

    Nach dem Spektakel packen wir wieder alles zusammen und düsen die Rumpelpiste wieder hinab. Wir sind hundemüde wissen aber nicht warum. Unterwegs meldet sich Fernando dass wir noch auf einen Markt gehen wenn wir zurück sind. Nach knapp zwei Stunden kommen wir an, ziehen uns kurze Sachen an und los geht es schon wieder. Eigentlich wäre uns mehr nach Siesta. Aber gut das Vieh ruft.

    Der Markt ist nämlich ein Agrarwirtschaftsmarkt. Zu sehen gibt es Handwerk, selbstgemachte Cremes, Obst, Gemüse und Eis sowie Unmengen an Essensständen. Vorallem Gegrilltes wird angeboten. Aber auch viel Neues für uns und Fernando lässt uns von allem eine Kostprobe machen. Aber nicht alles ist so nach unserem Geschmack jedoch eine Erfahrung wert. Es gibt Livemusik und es wird eine Art Folklore dazu getanzt wie wir es bereits in El Chalten mal beobachten konnten. Auch mit der Motorsäge zeigt der ein oder andere was er tolles "schnitzen" kann. Wir beenden somit unsere Runde über den Markt und wir sind dankbar uns erstmal ablegen zu können und eine Runde zu schlafen.

    In der Zeit kommt Anys Familie zu Besuch die wir leider verpassen. Ein kurzes Hallo und Tschüss gibt es jedoch noch. Der restliche Abend ist relativ kurz und wir sind immernoch so müde dass wir bald ins Bett gehen.
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  • Baño de L'Amour ist fast fertig

    28 febbraio 2017, Cile ⋅ ☁️ 9 °C

    Zumindest mal das Gehäuse. Nun fehlt noch die Hardware, also ein Urinabscheider und der Behälter für die Feststoffe. Alles andere gehört zum Interieur und wird die Tage auch noch nebenbei gefertigt. Die Tage werden so langsam immer weniger und für alle Projekte ist einfach nicht genug Zeit.

    Es wird wohl einiges liegen bleiben, aber die nächsten Volunteere sollen ja auch noch etwas zu tun haben :) Für Olli wäre es genau das richtige noch ein bisschen hier zu bleiben und sich handwerklich auszutoben. Er kann hier schalten uns walten wie er es möchte und es gibt auch überall so kleine Sachen, die mit ein paar wenigen Handgriffen repariert oder etwas erleichtert sind.

    Vor uns liegt aber auch noch eine gewaltige Strecke bis Santiago und wir möchten uns auch noch etwas von Chile anschauen. Wir werden leider nicht alles schaffen, aber ein paar wichtige und grundsätzliche Sachen sind dann erledigt. Es gibt ein Klo und hoffentlich, wenn alles klappt auch noch eine Dusche für die Volunteere. Das wird das nächste Projekt für Olli werden. Fabi hat auch noch ihre Kräuterspirale, die sie auf Trab hält.

    Es verbleiben uns noch drei Tage um hier tatkräftig mit anzupacken, dann ist Wochenende, an dem nicht gearbeitet wird und danach geht es weiter in Richtung Norden.

    Wir genießen das Leben hier auf dem Land und unter Leuten, mit Canito und all den amderen Tieren. Die Enkelkinder von Nico und Eva, unseren Nachbarn sind gerade da und kommen immer mal wieder zu uns rüber um uns über die Schulter zu schauen. Martin, ein junger Mann mit 15 Jahren, kommt sogar mehrmals am Tag vorbei, schaut uns bei der Arbeit zu und hält uns vor allem davon ab. 😅

    Bei Fernando auf dem Land ist recht viel los. Hier sind in der Woche einige Arbeiter unterwegs die ein Schlafhaus neben dem Domo bauen, andere kümmern sich um die wuchernden Büsche und Eukalyptusbäume. Wir kümmern uns eben darum, dass hier in Zukunft mehr Volunteere aufgenommen werden können. Bleibt zu hoffen dass Fernando an seinen Träumen und Plänen fest hält. Teilweise stimmen die Philosophien seiner Träume nicht so recht mit seiner realen Lebensweise überein. Aber das wird sich zeigen und vielleicht können wir das später noch von Deutschland aus nachverfolgen.

    Gestern kam dann auch Nico noch bei uns auf dem Hof vorbei und brachte unendlich viel Holz für den Winter. Alles zum verheizen. Ganz besonders imposant waren seine 2 Rindviehcher die er für den Transport an den Wagen gehängt hatte.

    Er hat uns übrigens angeboten noch bei ihm reiten zu gehen, wenn wir das wollen. Wir hoffen viel mehr, dass sich die Zeit noch dafür finden wird. Unsere Projekte nehmen recht viel Zeit in Anspruch und eigentlich sind wir jeden Tag längst über unserem Arbeitspensum von 5h...es macht uns eben richtig viel Spass. Und es geht auch echt viel voran.
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  • Heute schwere Hunde OP gehabt

    1 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 18 °C

    Canito wurde heute von uns fachmännisch operiert. Als wir schon fleißig am arbeiten sind kommt Fabi plötzlich zu mir gerannt und meint, Canito hat einen Stock im Maul, der sich zwischen den Backenzähnen verklemmt hat. Mit ihrer aufmerksamen Beobachtungsgabe ist ihr aufgefallen, dass sich Canito immer wieder mit der Pfote über die Schnauze streicht, was nicht so typisch für unser kleines Schoßhündchen ist.

    Ein Blick in den Mundraum offenbart den Übeltäter. Kurz vor dem Gaumen hat sich ein kleiner Stock mit ca 5mm Durchmesser in die Backenzähne geklemmt und drückt gegen den oberen Mundraum. Das Zahnfleisch ist bereits schon wund und blutet schon etwas. Unserem kleinen Canito ist das sicher richtig unangenehm und er lässt sich ohne jede Gegenwehr helfen.
    Wir sind über seinen Sinneswandel immer wieder total verwundert. Die ersten Tage, konnte man sich nicht auf 5m an ihn heran nähern und jetzt lässt er sich von uns im Maul herum fummeln. Er legt sich bereitwillig auf den Rücken. Wir beide streicheln ihn und reden beruhigend auf ihn ein, als könnte er uns verstehen. Zögerlich lässt er sich das Maul öffnen und Olli versucht zunächst mit den Fingern am den Stock zu kommen. Doch ist der so verklemmt, dass sich dieser nicht löst. Außerdem besteht auch die Gefahr, dass Canito vor Angst oder aus Reflex zubeißt und ich die Finger zwischen den Zähnen habe. Mit einem anderen Stock als Hebel lässt sich der fest sitzende Zahnstocher schließlich lösen. Auch in diesem Moment, als der Stock im Mund landet, macht Canito keinen Mux und keine Zuckung. Er vertraut uns total.
    Wir werden es wirklich schwer haben, ihn hier lassen zu müssen. Er ist uns so ans Herz gewachsen, der Kleine. Solch ein toller Charakter und eine solch tolle Wesensentwicklung. Mittlerweile verteidigt er vollkommen selbstbewusst das Grundstück gegen Eindringlinge. Auch wenn es mal 2 größere Hunde sind, die da in der Nähe des Grundstückes herunstreunern, schlägt er in die Flucht. Wirklich Wahnsinn. Auch wie er immer wieder versucht mit dem Kätzchen Tammy zu spielen. Er beobachtet jede kleine Geste von ihr und versucht auf sich aufmerksam zu machen, doch ist sie eine kleine Diva und lässt den Kleinen regelrecht links liegen.

    Heute war ein komisches Ereignis. Ein Arbeiter kam vorbei und hat die Türen ausgemessen. Ihn hat Canito angeknurrt und ist wie wild auf ihn los gerannt. Dieser hat sich gleich etwas geschnappt, was er nach Canito geworfen hat. Also irgendetwas stimmt da nicht. Die beiden kennen sich...

    Wir machen uns echt Gedanken um ihn, was wird, wenn wir nicht mehr da sind. Keiner kümmert sich um ihn. Keiner spielt mit ihm....er wird wieder streunern gehen müssen und es hier nicht mehr so schön haben, wie es jetzt für ihn ist.

    Ansonsten lief der Tag so lala. Anfangs richtig gut, da heute endlich die Kettensäge repariert war. Leider nur für kurze Zeit, da sie dann wieder nicht angesprungen ist und nach mehreren Versuchen sie zu starten ist dann die Schnur abgerissen. Mit so Lapalien hat man hier ständig zu kämpfen. Schraubendreher, die abgenutzt sind, kaputtes Werkzeug so weit das Auge reicht, keine Grundausstattung wie Schrauben und Nägel. Alles muss man sich zusammen suchen und schauen, dass einem Canito oder die anderen Arbeiter nicht noch etwas weg schleppen. Nicht einfach unter solchen Bedingungen zu arbeiten.

    Aber wir dürfen uns nicht beklagen. Fernando umsorgt uns ganztägig und sogar am Wochenende mit Essen, was so eigentlich nicht vereinbart war. Eigentlich nur eine Mahlzeit und das Bett, während der Arbeitstage, aber bisher läuft es einfach so und wir beschweren uns auch nicht.

    Aber wie gesagt, es ist dennoch etwas voran gegangen...die Vorbereitungen für die Outdoordusche laufen, zumindest so lange die Kettensäge funktioniert hat.
    Die Inneneinrichtung, die automatische Türschliessung und andere Kleinigkeiten wurden noch am Kompostklo erledigt. Ein Bidet wurde noch bepflanzt, ein Geländer am Baumhaus angebracht und Fabi kommt immer weiter vorwärts mit ihrer Pflanzspirale.

    Nico kam am Abend auch noch kurz vorbei und unterhält uns ein bisschen. Er erzählt über die chilenischen Arbeiter und wie sich das Land so entwickelt. Nico ist ausserdem sehr wissbegierig und ihn interessiert es, wie es bei uns daheim läuft.
    Er stellt fest, dass hier der Kapitalismus immer mehr Einzug hält und der Sozialismus von den Politikern versucht wird zu verdrängen. Hier ticken dir Uhren noch etwas anders. Vor ungefähr 30 Jahren, war man an gleicher Stelle in der DDR.

    Er weiß wirklich viel und ist ein sehr besonderer Mensch mit einer besonderen Ausstrahlung. Olli bereut es sehr ihn nicht verstehen zu können, da man sich sicher sehr gut über Politik, Leben und so manche handwerkliche Dinge unterhalten könnte. Er ist ein beeindruckender alter Mann.
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  • Richtfest und Berichtveröffentlichung

    4 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute ist der Tag des grossen Festes. Das Haus von Any steht nun und die Arbeiter haben die Flagge für das Richtfest gehisst. Die Familie und alle Mitwirkenden inklusive uns sind zum Fest geladen.

    Es gibt frische Salate und jede Menge Fleisch. Das ist hier der Brauch. Wenn das Haus errichtet ist, wird aufgetischt. Das Wetter ist auch auf unserer Seite und das Feuer lodert in der Tonne. Die Konstruktion ist übrigens garnicht so übel und ganz leicht zusammen geschweißt. Da braucht es nicht viel dazu. Zwei Fässer ineinander schweißen, ein paar Luftlöcher für den Durchzug und schon ist der Outdoorofen fertig.

    Auch wir können uns hier noch einiges abschauen. ;)

    Das Essen ist wirklich lecker und wir sind nach kurzer Zeit satt bis oben hin. Canito hat auch sichtlich Freude an den Resten, die übrig bleiben. Er fährt total auf Knochen und sonstige knorpelige Überbleibsel ab, die wir Menschen nicht so gern mögen. Super Resteverwertung. :)

    Nach dem Speisen hat Fabi noch Gelegenheit ihre Kräuterspirale vorzustellen und die Funktion zu erklären. Sie hat ihr erstes Permakultur Projekt heute erfolgreich abgeschlossen und die ersten Kräuter gepflanzt.
    Wir sind beide sehr stolz auf uns, dass wir hier unsere ersten eigenen Erfahrungen mit Planung und Umsetzung von Projekten sammeln konnten. Nun hoffen wir, dass die Sachen auch weiterhin geschätzt und gepflegt werden. Vielleicht bekommen wir ja irgendwann ein paar Bilder von Fernando, wo wir die wuchernden Pflanzen bestaunen können :)

    Anschließend gönnen wir uns einen faulen Abend und machen nur noch Kleinigkeiten, wie aufräumen und die frisch gepflanzten Beete abgießen.

    Heute haben wir auch ein paar Nachrichten aus Ollis Heimat erhalten und haben so erfahren, dass der Artikel, den er heimlich geschrieben hat, nun veröffentlicht wurde.
    Die Idee dahinter war, auch die Menschen zu erreichen, die kein Internet haben. Einige von Ollis Familie haben leider keinen Zugang zum Blog und darum dachten wir uns dass ein Artikel in der Zeitung eine schöne Überraschung wäre.

    Diese scheint gelungen zu sein :)

    Der Redakteur der LVZ war von der Idee gleich angetan und hat ein paar Fragen geschickt. Diese uns Olli dann per Mail beantwortet und schließlich hat er den Artikel dann ausformuliert.

    http://m.lvz.de/Region/Borna/Ex-Bornaer-erkunde…

    Das Baño Seco ist nun auch fertig und wurde an seinen neuen Bestimmungsort gestellt. Jetzt wird noch der Urinabscheider eingebaut und dann kanns am das Geschäfte machen gehen.
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  • Ein Sonntag auf dem Lande

    5 marzo 2017, Cile ⋅ ☁️ 26 °C

    Was für ein Sonntag. Der Start in den Tag ist mehr als gemütlich. Frühstück am Bett und erst gegen Mittag dann mal aus dem Bett bemühen. Wie entspannt. Es wartet ja auch nichts auf uns, bis auf Canito und Tammy, die kleine Diva. Alle wollen immer kuscheln und können es kaum erwarten, bis wir dann endlich erscheinen.

    Wir machen uns auch gleich in die Sonne und üben weitere Acroyogafiguren. Canito hat schon sehnsüchtig auf uns gewartet und weicht uns kaum noch von der Seite. Wir werden schon etwas besser und trauen uns nun auch schon etwas mehr zu. Immer ein kleines Stückchen weiter. Es macht immer wieder grossen Spass und ist auch unheimlich anstrengend. Die Beinmuskulatur von Olli und Fabis Rücken fühlen sich danach immer an wir Pudding.

    Nach dem Acroyoga wollen wir heute auch noch ein bisschen was arbeiten. Das Dach an der Werkstatt ist noch nicht ganz fertig und soll noch mit Blechdosen gedeckt werden. Diese sind ein Ersatz für Dachschindeln, die man sich somit sparen kann. Der Anfang ist mit 3 Reihen gemacht und dann kommt auch schon der für heute Nachmittag angekündigte Besuch. Fernando hat einen Imkerfreund zu sich eingeladen, um einmal die Bienenwaben zu überprüfen. Nach letzter Prüfung war die Ausbeute an Honig nicht so zufrieden stellend und sie haben vor der Ursache auf den Grund zu gehen.

    Wir schauen der Arbeit vom Imker gespannt aus sicherer Entfernung zu. Die ersten Waben sind leer und es ist kein Honig zu finden. Jedoch gibt es noch ein paar Weitere und die Hoffnung ist noch nicht gestorben. In einem der nächsten Kästen sind es dann gleich 5kg Honig. Wow. Das hat Fernando nicht erwartet. Nun hat er seinen ersten eigenen Honig, denke dann bei Gelegenheit auch "ernten" kann.

    Während wir zuschauen, kündigt sich in der Ferne weiterer Besuch an. Es ist Nico mit seinem Pferd Morena. Er hat uns versprochen, dass wir noch eine Runde reiten dürfen, solang wir da sind. So wird unser lang ersehnter Wunsch nun doch noch wahr. Endlich einmal auf einem Pferd durch die Steppe reiten.

    Morena ist gut eingeritten und reagiert auf feinste Zügelbewegungen. Jedes Kommando wird befolgt und es ist sehr entspannt auf ihr durch die Wiesen zu reiten. Wir drehen lediglich ein paar Runden über Fernandos Land, da es für Olli auch das erste Mal ist und wir sowieso für 2 Leute nur ein Pferd haben.

    Wir sind von unserem Sonntagsprogramm richtig begeistert und die Arbeit kann heute mal liegen bleiben. Der Tag heute ist wirklich entspannt und wir freuen uns mit den ganzen Tieren hier zusammen sein zu können.

    Die Woche haben wir uns vorgenommen Lebu zu verlassen. Mittwoch werden wir wohl gen Concepcion abreisen und dann weiter nach Los Angeles fahren. Dort möchten wir noch eine letzte Trekkingtour in den Bergen Patagoniens unternehmen, um unsere Patagonientour gebührend abzuschließen.

    Unser Ziel ist eine 3 Tagestour um einen Vulkan herum. Sie ist landschaftlich sehr schön und ist vom Schwierigkeitsgrad nicht so sehr anspruchsvoll. Die Pläne schmieden wir die Tage etwas genauer, aber es gibt schon mal eine Vorstellung.
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  • Montag ungleich Schontag

    6 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute ist wieder Arbeitstag für uns und die Woche startet etwas mühselig. Das richtige Werkzeug fehlt, um die Outdoordusche zu bauen. Damit fällt das Projekt leider flach, auch wenn Olli das noch gern umgesetzt hätte.
    Es bleibt also wieder etwas Zeit für ein paar andere Sachen die wir noch erledigen wollten. Canito bekommt nun auch sein eigenes kleines Zuhause, in dem er sich hoffentlich wohl fühlen wird. Dafür wird an Canito persönlich Maß genommen ;) Kein Problem, er lässt alles mit sich machen.

    Ausserdem wird das Dach der Werkstatt weiter gedeckt und kleine andere Handgriffe erledigt. So langsam bereiten wir uns auf die Abreise vor und es ist besser, lieber nichts neues mehr aufzureißen. Es ist immer wieder das Gleiche, wenn man denkt noch eine kleine Aufgabe anzufangen, mausert die sich plötzlich zu etwas Größerem, was man vorher nicht absehen konnte, oder es kommt etwas anderes dazwischen und man kann nicht an der Aufgabe dran bleiben.

    Die Hundehütte ist noch ein kleines Projekt von uns beiden, was wir unbedingt noch fertig stellen wollen, bevor wir abreisen. Die Hütte wird ausschließlich aus Resten zusammengeschustert und ist letztlich doch noch ganz nett geworden.

    Das Dach der Werkstatt ist nun auch fertig gedeckt und wir lassen das Werkzeug für heute liegen. Fabi hat noch die verantwortungsvolle Aufgabe Canito mit zum Tierarzt zu begleiten. Das ist für Canito gleich wieder eine grosse Überraschung am Abend. Das erste Mal Auto fahren und ausserdem das erste Mal zum Arzt.

    Da der kleine Kerl an der Leine noch streikt wird er von Fabi auf dem Arm ins Auto getragen. Die Hinfahrt hat er sichtlich zu kämpfen und legt sich neben Fabi auf dem Rücksitz mit Kopf auf Fabis Bein gepresst. Auch über die Straße und zum Tierarzt rein muss er wieder getragen werden. Dort ist er jedoch beim Warten ganz brav an Fabis Seite und genauso verhält er sich auf dem Untersuchungstisch beim Arzt. Dieser ist sehr einfühlsam und total überrascht wie "traumatisiert" Canito alles über sich ergehen lässt. Er ist soweit gesund, wiegt 10kg und ist zwischen 1,5 und 2 Jahren alt. Er bekommt noch seine erste Impfung und dann können wir auch wieder zurück ins Auto...natürlich wieder auf dem Arm von Fabi. Die Rückfahrt ist Canito ganz aufgeweckt und sitzt in der Mitte vom Rücksitz und schaut abwechselnd nach vorne zu Fernando oder an Fabi vorbei aus dem Fenster. Aus dem Auto springt er dann freudig als wir das Domo erreichen. Eine Scheibe Schinken hat ihm über die Tortur hinweggeholfen die Fabi noch vor der Abfahrt eingepackt hatte. Wir sind natürlich sehr stolz wie Canito das gemeistert hat.
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  • Canitos Home ist bezugsfertig ;)

    8 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 19 °C

    Eigentlich hatten wir uns vorgenommen heute abzureisen, jedoch sind wir für uns noch nicht ganz fertig, um einfach so die Sachen zu packen. Ein paar Kleinigkeiten sind noch fertig zu stellen und das Kompostklo ist bisher auch nur ein schönes Gehäuse. Diese offenen Dinge schließen wir noch ab und dann geht es für uns erst einmal weiter. Weiter in Richtung Santiago de Chile.

    Es bewegen uns verschiedenste Gedanken. Es gibt hier so viel, was man tun kann, so viel was wir umsetzen können. So viele kreative kleine Projekte und auch so viele Erlebnisse, die wir als sehr postive Erinnerungen mitnehmen werden.
    Wir überlegen hin und her, was wir mit Canito machen. Er ist uns so sehr ans Herz gewachsen, dass es uns schwer fällt, ihn hier zu lassen. Er ist zu einem Teil unseres Alltags geworden und ist morgens der Erste, der uns schon aufgeregt vor der Tür empfängt und am Abend der letzte den wir eine gute Nacht wünschen, bevor wir in den Domo gehen. Er ist mittlerweile ein ganz anderer Charakter geworden. Vollkommen selbstbewusst verteidigt er sein Revier, spielt mit uns "Fange" und ist mittlerweile auch völlig aufgeschlossen gegenüber neuen Menschen und anderen Vierbeinern. Er verkriecht sich nun nicht mehr ängstlich unter dem Domo oder kommt mit eingezogener Rute auf einen zugekrabbelt. Er hat eine Ausstrahlung, die uns beide jedes mal umhaut. Es fällt uns schwer ihn zurück zu lassen, den kleinen Racker.

    Auch ansonsten bewegen wir uns zwischen abfahren und bleiben, oder noch einmal zurück kommen und da weiter machen, wo wir aufgehört haben?

    Hier wäre ein riesiges Potential, was wir nutzen könnten, um Permakulturprojekte umzusetzen, Erlebnispädagogik zu praktizieren und hier etwas Schwung aufs Land zu bringen.

    Gestern Abend waren Vallery und Esteban nochmals da und wir haben noch einmal etwas ausführlicher Zeit gehabt, über Reise und unsere Erlebnisse zu sprechen. Sie sind beide in unserem Alter und würden so gern reisen gehen, finden aber nicht den Punkt an dem sie sagen können, ich möchte jetzt nichts anderes machen als Reisen gehen. Beide sind mit ihrer Arbeit so beschäftigt und auch irgendwo abgesichert, dass sie sich nicht trauen, den Schritt zu wagen, zu kündigen. Esteban ist in ähnlicher Situation, wie ich vor meiner Kündigung und ihn verlässt mehr und mehr die Lust.

    Mit unseren Erfahrungen haben wir den beiden etwas Mut zusprechen können und sie haben unseren Erzählungen sehr gespannt zugehört. Es ist schön, wenn man Menschen so postive Erlebnisse mit auf den Weg geben kann. Was sie dann draus machen, ist ihre Sache.

    Heute wurde nun endlich das Kompostklo auch mitsamt Hardware, also Urinabscheider und Feststoffauffangwanne ausgestattet und ist nun für den Einsatz bereit. Die kleinen liegen gebliebenen Reparaturen sind auch erledigt UND Canitos Hundehütte ist heute auch bezugsfertig geworden. Wir haben sie noch mit ein paar Napfhaltern ausgestattet und Fabi hat ihm gestern noch ein eigenes Namensschild mit Hilfe der Sonne und einer Lupe kreiert. Und auch dem Dach der Hundehütte hat sich Fabi noch gewidmet um Canito besser vor eindringendem Regen zu schützen. Somit hat er noch eine ganz persönliche Erinnerung an uns, wenn wir erstmal weg sind.

    Seinen Schlafbereich haben wir mit Stroh ausgestattet, da wir immer wieder beobachtet haben, wie gern er sich im Heu gewälzt hat, wenn es trocken war.

    Er hat sein kleines Häuschen auch sofort angenommen. Any und Fernando haben ihn schon in seiner Hütte gesehen. Hoffen wir dass er sich wohl behütet darin fühlt und er seine eigenen vier Wände genießen kann.

    Fernando sagt immer wieder scherzhaft, dass er die Hütte als Hasenstall nehmen will, wenn wir weg sind. Den Spaß können wir leider nicht so recht verstehen. Wenn es so sein sollte müssen wir Canito wohl doch irgendwann noch holen.

    Ein weiteres Highlight war die Pflanzung eines Avocadobaumes. Olli hat damit nun seine ersten beiden Pflichten eines jeden Mannes, ein Haus bauen-mittlerweile sind es 2, eine Hundehütte und ein Klohäuschen- und einen Baum pflanzen, erfüllt.

    Der Baum wurde an den Platz gepflanzt, an dem wir die Erde für Fabis Kräuterspirale entnommen haben. Damit da kein Loch unnütz wieder zugeschüttet wird, haben wir gestern noch einen Baum bei Anys Eltern geholt.

    Der Tag verging heute recht schnell und wir haben einiges geschafft. Fabi hat den Haushalt noch auf Hochglanz poliert und ein ganz leckeres Abendessen mit Reis, Linsen, Möhren, Tomaten und Nektarinen gekocht. Das war wieder ein Schmaus.

    Ihre Kräuterspirale ist um eine Pflanze, nämlich Sellerie, reicher geworden. Wir hoffen, dass die Projekte weiterhin gepflegt und in Schuss gehalten werden. So richtig überzeugt sind wir von dem Lebenswandel leider noch nicht.
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  • vorletzter Tag für uns...

    9 marzo 2017, Cile ⋅ ⛅ 28 °C

    ...und alle anderen. Auch Canito scheint zu spüren, was los ist und kann heute garnicht genug von uns bekommen.

    Der Tag ist dennoch gut gefüllt mit allerlei Aufgaben. Fabi backt noch einen Pfannenkuchen und unsere Abschiedsgeschenke wollen auch noch fertig gestellt werden. Nach dem Kampf mit dem Drucker geht's an die Details. Olli bastelt noch einen Bilderrahmen und Fabi gestaltet das Volunteerbuch, in dem wir noch ein paar persönliche Grüsse und unsere Projekte eintragen. Ansonsten nutzen wir die Zeit um unsere Unordnung aufzuräumen und hier und da noch etwas Zeit mit Canito zu verbringen. Er merkt nun langsam dass es ans Eingemachte geht. Als wir ihn heute Gute Nacht gesagt haben, hat er sogar kurz gewinselt, was er sonst nie macht. Alle haben bemerkt wie sehr uns der kleine Racker am Herzen liegt und wir hoffen, dass auch alle anderen Obacht geben und auf ihn aufpassen.

    Olli sägt noch ein paar Stöcke zurecht, die Fabi für die Beschriftung unserer gepflanzten Kräuter und Bäumchen nutzt.
    Im Anschluß packen wir die Geschenke noch in Zeitungspapier ein und machen uns auf zu Nico und Ilda. Wir haben für die beiden ein ganz besonderes persönliches Geschenk.

    Als Nico mit seinen Ochsen da war, haben wir ein Bild geschossen, was wir ausgedruckt haben und Olli hat dazu heute noch einen Rahmen gebaut. Die beiden freuen sich sehr über unseren Besuch und finden es sehr schade dass wir nun schon gehen. Die beiden sind sehr herzliche Menschen und sie sind vor allem aufrichtig und ehrlich. Man merkt ihnen förmlich ihre Freude an.

    Als wir unser kleines Geschenk überreichen und sie das Bild ausgepackt haben, können sie ihr Glück kaum fassen. Nico hat sichtlich mit den Tränen zu kämpfen und Ilda ist auch völlig hin und weg vor Freude. Es ist ein wundervoller Moment, zu sehen wie die beiden sich über ein Bild eingepackt in Zeitungspapier freuen können. Wir erfreuen uns mit ihnen und schwatzen noch ein bisschen mit den beiden über unsere weiteren Pläne und unsere Projekte, die wir in den letzten Wochen so umgesetzt haben.
    Als wir dann aufbrechen, ergreift Nico nochmals das Wort und gibt uns zu verstehen, dass wir in der Zeit, in der wir da waren sehr gute Freunde für ihn geworden sind und wir jeder Zeit bei den beiden wieder ei kehren dürfen, wenn wir hier in der Gegend sind. Er ist sehr gerührt und freut sich sehr über das Bild und die Mühe die wir uns gemacht haben.

    Beide wünschen uns zum Abschied eine gute Weiterreise und wir liegen uns noch einmal fest in den Armen. Adios Amigos heisst's zum Abschied. Auch uns sind die beiden sehr ans Herz gewachsen und auch Olli hat einen kleinen Kloß im Hals, als wir das Land verlassen.

    Es ist schon komisch, sich so endgültig zu verabschieden. Man lässt so viel da und nimmt gleichzeitig so viel mit. Für alle waren es ein paar bewegende, wundervolle Tage. Es ist viel passiert und wir haben viel bewegt und bewegen dürfen.

    Auch für Any und Fernando haben wir noch eine Überraschung im Petto. Die Stimmung ist allerdings etwas im Keller, seitdem Amanda heute auf Tauchgang war. Einen kleinen Moment der Unachtsamkeit und sie hing kopfüber im neu angelegten Teich an der Kräuterspirale. Fabi hat sie vollkommen geistesgegenwärtig aus dem Wasser gezogen und Fernando hat sie wohl noch geistesgegenwärtiger entgegen genommen und gleich zum umziehen in den Domo getragen. Olli war zu dem Zeitpunkt auf der anderen Seite des Hauses beschäftigt und hat nichts mitbekommen.

    Nun ja, klar ist es schlimm was passiert ist, aber es kann passieren und es waren ja auch Erwachsene um Umfeld, so dass jeder Zeit jemand helfen konnte. Amanda wird hoffentlich auch daraus lernen und nicht mehr kopfüber ins Wasser fallen. Am Meisten hat wohl Fernando gelitten. Er ist sichtlich mitgenommen, seit dem Vorfall.

    Fabis Kuchen hebt schonmal die Stimmung und nach dem Abendessen können wir über das Geschehen nochmals reden. Damit ist die Sache dann auch vom Tisch und die Lage entspannt sich etwas. Zumindest kehren wir in die alltägliche Unruhe zurück, die vorherrscht, wenn alle zugegen sind. Amanda kriecht und stolpert auf dem Boden herum und verteilt ihr Spielzeug, zwischendrin saust die Katze umher und greift das Spielzeug ab und Fernando und Any rennen Amanda im Wechsel hinterher, um sie nicht aus den Augen zu lassen 😄 So ist es abends immer bei uns :)

    Wir mögen es da eher harmonisch und gemütlich und warten noch auf den richtigen Moment, unser Geschenk zu überreichen. Als dann alle zusammen gefunden haben kommen wir dann auch dazu uns für die tolle Zeit, die wir hier hatten und die Möglichkeiten, die uns hier geboten wurden, zu bedanken. Es war für uns eine sehr eindrückliche Zeit mit wundervollen Herausforderungen, Aufgaben und auch jeder Menge toller Erlebnisse mit den anderen Arbeitern, Nico und Ilda und na klar unserem Canito. Auch die geselligen Abende mit Esteban und Vallery haben wir genossen und hatten hier eine rundherum schöne Zeit, in der wir uns austoben und auch in einem grossen Maße selbst organisieren konnten.

    Für uns als starkes Duo kein Problem ;)

    Über unser kleines Büchlein freuen sich die beiden auch sehr. Wir hoffen, dass sie es gut behandeln und auch, wie gedacht, an die anderen Volunteere weiter geben, um es mit Erlebnissen und Erfahrungen zu füllen. Manchmal prasselt einfach viel auf die beiden ein und man hat ein bisschen das Gefühl, dass sie manche Dinge nicht so wertschätzen können oder sie gewisse Moment übersehen, weil sie mit sich selbst, dem Handy, der Katze oder Amanda beschäftigt sind. Das lässt die Freude etwas trüben, aber wir haben dennoch die Hoffnung, dass das Buch einen besonderen Platz bekommen wird, wie es uns versprochen wurde.
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  • Concepcion ist besser als gedacht

    10 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute ist der Tag der Abreise. Wir haben Zeit und lassen den Tag gemütlich angehen. Letztes Frühstück im Domo, das letzte mal Zähneputzen im Domo, das letzte Mal Canito mit einem Buenos Dias begrüßen...heute ist alles erstmal zum letzten Mal verfügbar. Das macht uns beide sehr traurig und wir können uns auch nur schwer mit dem Gedanken abfinden, Canito hier zu lassen. Wir trauern bereits jetzt schon beide um seine Zukunft hier auf der Farm, da es für ihn einfach nie genug Zeit geben wird. Er kommt bei all dem Trubel hier meistens an letzter Stelle.

    Mit dem Badeunfall von Amanda kam uns noch die Idee, das Becken erst einmal so zu schützen, dass sie solange sie klein ist, nicht mehr hinein fallen kann. Olli macht sich am Morgen gleich noch dran, einen Zaun zusammen zu schustern und bedient sich dabei alten Holzabfällen, die hier so auf dem Land herumliegen. Andernfalls, würden sie den kleinen Teich vielleicht weg machen, um der Gefahr, dass es nochmal passieren könnte vorzubeugen.

    Wie, warum, wieso es überhaupt passiert ist, obwohl Fernando in Reichweite von 2m saß wissen wir bis heute nicht.

    Uns grummelt etwas der Magen, wenn wir uns hier so umschauen. Wir haben hier einen kleinen Fußabdruck hinterlassen und in der Zeit in der wir hier waren, recht viele kleine funktionierende Ökosysteme kreiert. Wir würden deren Wachsen und Gedeihen gern weiter beobachten und daran teilhaben wie sich alles entwickelt. Gleichzeitig befürchten wir, dass vieles in Zukunft wieder kaputt gehen wird, da man sich keine Zeit für die kleinen Projekte einräumt.
    Auch sind die Ideen und Grundsätze der Permakultur längst nicht im Geist angekommen. Der Wunschgedanke ist zwar da, aber da steht der Konsum und der Fokus auf neuen Klimbim leider noch zu sehr im Weg. Wir werden sehen, wie es hier weiter geht und lassen uns die Möglichkeit offen, hier wieder hin zurück zu kommen. Fernando und Any würden uns auf jeden Fall wieder willkommen heißen.

    Und auch Canito würde sich sicherlich darüber freuen, wenn wir wieder angeschlenderrt kommen :) Nachdem wir dann alles gepackt und unsere Hinterlassenschaften aufgeräumt haben, verabschieden wir uns noch von David und machen uns mit unseren Rucksäcken auf den Weg an die Straße. Freitag scheint ein guter Tag für die Abreise zu sein. Es dauert nicht lang, nehmen uns 2 Urlauber aus Santiago mit in Richtung Concepcion. Es sind ein paar Kilometer, bis in die nächste Stadt, in der unsere Chancen größer sein sollen mitgenommen zu werden. Nach kurzem Warten hält schon das nächste Auto und ein Student aus Concepcion nimmt uns mit bis auf die Autobahn in Richtung Concepcion. Er lässt uns an einer Bushaltestelle raus, an der wir nicht einmal richtig zum stehen kommen und das nächste Auto bereits neben uns hält. Also Rucksäcke wieder in den Kofferraum und weiter geht's.

    Unglaublich, wie gut das heute lief. Ein Auto nach dem anderen. Keine langen Wartezeiten, insgesamt schneller als der Bus und vor allem kostenlos :)

    Die beiden Damen lassen uns im Zentrum der Stadt heraus und wir sind von Concepcion sehr positiv überrascht. Es ist viel los, aber man kann sich durchaus recht wohl fühlen. Hier sind viele junge Menschen unterwegs, die das Stadtbild prägen. Geschuldet ist dies den vielen Universitäten, die es hier gibt. Man merkt schon gleich, dass es hier etwas städtischer zugeht.

    In all dem Trubel gönnen wir uns ein Eis und nutzen das freie WLAN, um Felipe zu kontaktieren. Er ist unser heutiger Host, den wir auf Couchsurfing angeschrieben haben, bei dem wir heute schlafen dürfen. Zufälligerweise ist seine letzte Vorlesung auch gerade zu Ende und er kann uns mitnehmen.

    Bis dahin ist noch etwas Zeit und wir gönnen uns ein richtig leckeres Eis.

    Die Gelateria haben wir gleich erspäht, als wir die ganzen Leute mit ihren Eistüten hier herumspazieren gesehen haben :)

    Als das Eis inmitten der ganzen Tauben aufgeschleckt ist, bekommen wir auch schon die Nachricht, dass Felipe gleich an uns vorbei fährt und er uns mitnehmen kann. Wir sind froh, daß sich wieder einmal alles von ganz alleine fügt und wir genau da ankommen, wo wir hin möchten, ohne dass wir alles minutiös planen.

    Felipe kommt gerade von der Uni und ist auf dem Heimweg, als wir ins Auto steigen. Wir kommen gleich gut ins Gespräch und Olli merkt gleich wieder seine Sprachdefizite. Olli versteht meistens die Zusammenhänge, wenn sich jemand unterhält, aber er kann nicht wirklich am Gespräch teilnehmen, was oft ärgerlich ist, weil man sich ja gern austauschen würde. Naja Fabi unterhält sich gut und Olli und Felipe können wich mit ein paar Brocken Englisch verständigen.
    Bei Felipe angekommen, stellen wir fest, dass wir mit im Haus seiner Etern wohnen werden und sind darüber etwas überrascht. Von allen werden wir herzlich aufgenommen und ganz nach dem Motto "Unser Haus, ist auch euer Haus" dürfen wir uns hier frei bewegen. Toll. Wir sind glücklich uns für Felipe entschieden zu haben.

    Nachdem wir unsere Sachen abgestellt haben, laufen wir gleich nochmal los, um etwas fürs Abendessen einzukaufen. Nix grosses, da wir schon recht müde sind. Als wir zurück kommen ist der Tisch fürs Abendessen schon gedeckt und wir können uns einfach mit dazu gesellen. Wow. Von der Gastfreundschaft und Fürsorge sind wir immer wieder erschlagen. Das sind wir garnicht mehr gewohnt, so umsorgt zu werden, aber genießen es dennoch 😉
    Das Haus der Familie ist gut gefüllt und es haben sich auch noch Freunde von Felipes Bruder mit eingefunden. Hier steht die Tür scheinbar für alle offen.
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  • Besuch bei den Seelöwen

    10 marzo 2017, Cile ⋅ 🌙 16 °C

    Nach dem Abendessen bekommen wir völlig unverhofft noch eine ganz private Führung an den Hafen und auf die Halbinsel. Da die Nacht schon Einzug hält können wir das Lichtermeer an der Küste umso besser sehen.
    Zuerst geht's an den Hafen und wir sind wieder einmal völlig von den Socken als wir ankommen. Ein lautes grunzen, grölen und rülpsen schallt durch den Hafen. Wir können noch gar nicht so richtig erkennen was es ist, als uns Felipe und sein Papa auf die Seelöwen hinweisen. Sie haben sich hier am Hafen eingelebt und zehren vermutlich von den täglich anfallenden "Fischereiabfällen". Hier im Hafen werden grosse Mengen Fisch umgeschlagen, bei dem sicher immer wieder etwas für die grunzenden Exemplare abfällt.

    Ein riesiges Schauspiel diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen, wenn auch in einem ungewöhnlichen Umfeld. Wenn sich aber der Mensch überall breit macht, wo sollen sie denn ansonsten noch bleiben. So ist es sicher ein Kompromiss für alle :)

    Felipes Papa erzählt uns vom Tsunami der hier 2010 über das Land hinweg gefegt ist und weite Teile der Stadt zerstört hat. Der Tsunami war die Folge eines der schwersten Erdbeben auf der Welt und hat alles mit sich gerissen, was ihm im Weg stand.
    Heute ist nicht mehr viel von der Zerstörungskraft des Wassers zu sehen, außer ein paar letzte Gebäude die noch davon zeugen. Die meisten Gebiete sind bereits wieder besiedelt und auch die Industrie hat sich in dem Bereich wieder niedergelassen.

    Auch darüber weiss Felipes Papa sehr gut Bescheid. Es ist sehr bekannt, dass diese Fabriken und Industrien, die es hier massenweise gibt, einen großen Teil ihrer Abwässer ins Meer leiten und damit grosse Bereiche kontaminieren. Die größten Zweige die es hier gibt sind erdölverarbeitende Konzerne und Fischindustrie. Von einem der Aussichtspunkte hier oben sieht es aus, wie eine riesige Stadt.

    Die beiden scheinen Stolz auf ihre Gegend zu sein und präsentieren gern wo sie hier leben. Und ja das können sie auch. Umgeben von Wasser ist diese Gegend hier in der Tat ein sehr schöner Ort.

    Nach der kleinen Rundfahrt machen wr uns wieder auf den Heimweg und beenden den Tag mit einem gemütlichen Abend.
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  • Chillán-wie der Name so die Stadt

    11 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Morgen im Hause der Familie von Felipe startet genauso gemütlich wie der Abend endete. Ein gemeinsames Frühstück und ein paar Tassen Kaffee. Danach geht's dann auch schon auf in Richtung Busstation. Die Busse nach Chillan fahren jede halbe Stunde und wir haben es somit auch nicht eilig zur Busstation zu kommen. Die Eltern von Felipe sind so freundlich dass sie uns sogar noch zum Terminal fahren. Felipes Mama ist eine richtige Mama. Sie umsorgt uns, wo sie nur kann. Natürlich lässt sie uns nicht ohne etwas zu Essen aus dem Haus und kocht sogar nach ein paar Eier für uns.

    Mit unserem Lunchpaket, inklusive belegter Brote, frischer Äpfel und gekochter Eier machen wir uns alle zusammen auf den Weg zum Bus. Mit so viel Fürsorge wissen wir garnicht umzugehen. 😁 Dankend nehmen wir das Angebot an und los geht's.

    Die Tickets nach Chillan kosten eigentlich 4000 CLP. Da wir die Tickets aber direkt beim Fahrer kaufen zahlen wir nur die Hälfte. Das ist vielleicht nicht ganz legal, aber für uns gespartes Geld.

    An der Busstation verabschieden wir uns alle herzlich und Felipe kommt noch mit zum Bus. Auch er war sehr erfreut uns als Gäste zu haben und wir hatten das Privileg die ersten Couchsurfer bei ihm zu sein.

    Wir sind beide etwas müde und die Busfahrt nutzen wir für einen Powernap. Somit bekommen wir von der Gegend nicht so viel mit und erwachen, als wir in Chillan einfahren. Sehr positiv fällt uns auf, dass die Stadt sehr grün ist und die Strassen mit alten Bäumen gesäumt sind. An der Bushaltestelle angekommen, ist unser Plan eigentlich weiter in Richtung Thermen zu kommen. Wir erkundigen uns bei einer Busgesllschaft, die uns dann zum Busterminal in der Stadt verweist. Ok. Also machen wir uns auf den Weg zum Terminal La Merced.

    Allerdings kommen wir nicht weit und bleiben bei einem Festival für Handwerk und Kultur hängen. Her scheint etwas los zu sein und wir sind garnicht so richtig gewillt noch weiter zu laufen. Also beschließen wir hier zu bleiben und versuchen noch ein paar Hosts auf Couchsurfing zu kontaktieren.

    Bisher hatten wir kein Glück. Die Leute, die wir noch gestern angeschrieben haben, haben sich bisher nicht gemeldet. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf.

    Unsere Rucksäcke sind auf dem Handwerkermarkt leider etwas unpraktisch. Somit machen wir uns erstmal auf die Suche nach einem Platz, wo wir die sperrigen Dinger loswerden können. Gleich in einem Restaurant in der Nähe, werden wir fündig und dürfen unser Gepäck dort abstellen. Scheinbar sehen wir so schlecht aus, dass wir sogar noch jeder eine Flasche Wasser geschenkt bekommen. Nun können wir uns frei bewegen und den Markt noch einmal gemütlich entlang schlendern. Hier und da gibt's allerlei handwerkliches zu bestaunen. Das Angebot reicht von selbst gemachten Honig über Holzschilder und Möbel bis zum hausgebrauten Bier und eigens hergestellten Wein. Hier ist es gemütlich und wir lassen uns einfach treiben. Immer den Gerüchen nach. 😃

    Hier auf dem Platz gibt es glücklicherweise WIFI und noch viel glücklicher sind wir darüber, dass uns eine Nachricht von Claudia erreicht. Sie bietet uns für heute einen Schlafplatz und wir können unbesorgt den Markt genießen, ohne uns den Kopf zerbrechen zu müssen, wo wir heute schlafen werden.

    Die Sonne brennt und wir lassen uns auf der Wiese nieder. Natürlich bleiben wir nicht lang alleine und werden gleich von drei Hundefreunden umringt. Wir scheinen diese Vierbeiner magisch anzuziehen, ohne dass wir deren Aufmerksamkeit suchen.

    Claudia muss heute arbeiten und wir können so lange noch auf dem Fest relaxen. Wir verabreden uns nochmal uns um sieben zu melden und hoffen darauf dass es klappt.

    Auf dem Fest ist einiges los. Strassenkünstler, Kinder die umherrennen und Menschen die ihre Handwerkskunst an den Mann oder die Frau bringen wollen. Uns wird es also nicht langweilig.

    Um sechs Uhr bemerken wir, dass das WIFI nicht merken funktioniert und unser Plan, Claudia zu erreichen, nicht aufgehen wird. Wir müssen uns also auf die Suche nach einem anderen Internethotspot machen. Der Weg führt uns zu Busstation an der wir sowieso morgen abfahren wollen. Es trifft sich doch ganz gut, dass wir dort auch nochmal vorbei laufen, um zu erfahren, dass es nur 2 Busse gibt, die zu den Thermen fahren. Einer sehr früh am Morgen und der andere 13:20 Uhr. Diesen werden wir morgen anpeilen.

    Auch hier finden wir kein WIFI und es ist nun bereits schon nach sieben Uhr. Fabi ist heute von Kopfschmerzen geplagt und Olli macht sich alleine auf die Suche nach WLAN. Wenn wir Claudia nicht erreichen können, droht unsere Übernachtung bei ihr zu platzen. Olli streift durchs düstere Viertel. Hinter der Busstation befindet sich eine riesige Markthalle, die gerade geschlossen wird. Es sind nur noch einzelne Personen auf den Strassen unterwegs. Vor allem viele Betrunkene. Es lässt sich kein WLAN finden und nach einer viertel Stunde durch Downtown macht sich Olli wieder auf zu Fabi, die an der Busstation wartet. Auch sie wurde von einer Dame angesprochen, dass sie hier nicht stehen soll. Die Gegend ist gefährlich. Ok. Wir beschließen hier nur noch zu zweit weiter zu laufen und werden schließlich auch fündig.

    Wir können Claudia kontaktieren und sie holt uns direkt an der Busstation ab. Was für ein Service. Wir sind glücklich, dass nun doch wieder alles so klappt, wie gedacht.

    Claudia spricht sehr gut Englisch und wir passen gleich alle gut zusammen. Als wir bei ihr ankommen, ruht sich Fabi erst einmal ein bisschen aus und Olli macht sich daran das Abendessen zuzubereiten. Es gibt Spinatspaghetti mit Blauschimmelsauce.... Hmmmmmmmm lecker.
    Claudia erzählt uns ihre Erlebnisse von dem schlimmen Erdbeben 2010. Sie war gerade mit ihrer Schwester zu Besuch bei ihren Eltern und weiss noch genau, wie schlimm das Erdbeben war. Es war ein Beben der Stärke 8,8. Ganz Chillan hatte Schäden an Gebäuden und vor allem der kompletten Infrastruktur zu Verzeichnen. Für eine Woche gab es kein fließendes Wasser und keinen Strom. Aber Claudias Familie hatte Glück im Unglück. Sie hatten einen Pool voller Trinkwasser, von dem sie zehren konnten. Sie erzählte auch von den positiven Folgen, des Bebens und wie alle solidarisch zusammengerückt sind, um einander zu helfen. Ausserdem gab es auf den Strassen überall Barbecue, da die Kühlschränke ausgefallen waren und die Nahrungsmittel aufgebraucht werden mussten. Eine wirklich spannende Geschichte.

    Später kommt noch eine Freundin von Claudia vorbei und wir haben noch einen schönen Abend dmit Tapas und einigen sehr interessanten Gesprächen. Es geht diesmal um Bildung, Möglichkeiten und Vorstellungen vom eigenen Leben. Claudia und ihre Freundin arbeiten an einer Primarschule und sind mit Themen wie sozialer Wandel und Bildungspolitik sehr vertraut. Sie sind leidenschaftlich gern Lehrer und möchten auch viel bewegen. Der Abend ist für alle sehr bereichernd und auch wirklich lustig und unterhaltsam.
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  • Las Thermas de Chillan

    12 marzo 2017, Cile ⋅ ☁️ 4 °C

    Ein gemeinsames Frühstück und ein gemeinsamer gemütlicher Start in den Sonntag. So lässt sichs leben. 13:20 Uhr fährt unser Bus. Genügend Zeit also, um die Sachen, die wir bei Claudia lassen können auszupacken und dann noch zum Busterminal zu fahren, um herauszufinden, wie wir dann weiter in Richtung Santa Cruz kommen. Claudia bringt uns sogar noch zum Busterminal und so haben wir auch keine Eile zum Bus zu kommen. Die weiteren Busverbindungen haben wir nun auch auskundschaftet und können beruhigt in den Bus nach las Thermas de Chillan einsteigen.

    Fabi geht es heute auch wieder etwas besser, auch wenn sie noch nicht ganz fit ist. Die Kopfschmerzen sind zwar weg, aber das Hirn ist immer noch etwas getrübt.

    Die Busfahrt ist sehr spannend. Bei einem Blick aus dem Fenster sieht man die unterschiedlichsten Bauformen von Häusern. Finnhütten, Domos, rustikale Holzhütten...alles reiht sich aneinander. Die Grundstücke liegen schön schattig im Wald und es ist nahezu verlockend, hier noch einmal herzukommen. Ein paar Kilometer weiter, können wir dann schon die weissen Schneekuppen der Vulkane entdecken. Hier gibt es Vulkane en masse. Eine atemberaubende Gegend in der wir uns hier befinden.

    Unser Ziel waren ursprünglich die natürlichen Thermen, die aber nach einem tödlichen Unfall letzte Woche gesperrt wurden. Nun haben wir die Möglichkeit in eine angelegte Thermenlandschaft abzutauchen und dafür muss man leider auch bezahlen. Für 2 Personen sind das 25000CLP. Umgerechnet 35€ für die Thermen, mit zelten und Nutzung der Duschen usw. Klingt erstmal teuer, aber es gibt nicht viele andere Möglichkeiten und ausserdem müssen wir so oder so bezahlen, wenn wir die Thermen nutzen wollen.

    Also entscheiden wir uns, das Zelt hier aufzuschlagen und machen uns noch auf zu den Fumarolas Olla Mote.

    Wieder zurück kochen wir uns eine Kleinigkeit und können einen unglaublichen Sonnenuntergang in tiefsten Rottönen beobachten. Im Dunkeln geht's dann ab ins Wasser. Die heißen Thermen mit dem Schwefelwasser aus den Bergen sind wunderbar und wir relaxen bei klarem Sternenhimmel in den Becken.
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  • Las Fumarolas

    12 marzo 2017, Cile ⋅ ⛅ 31 °C

    Die Fumarolas das sind natürliche Heißwasserquellen, die hier gleich in der Nähe sind. Eine Stunde gut bergauf und wir sind in den Bergen und an den Fumarolas angekommen. Es riecht nach verfaulten Eiern. Schwefelgeruch liegt in der Luft und überall steigen Rauchfahnen aus dem Boden auf. Das schwefelhaltige Wasser-Luft-Gemisch färbt den Boden gelb. Es sieht aus wie eine Mondlandschaft.

    Es ist ein ungewöhnliches Naturspektakel. Wir überlegen, wie das alles überhaupt zu Stande kommt. Klar sind da unten Lavaströme und der Erdkern, der unheimlich heiss ist, aber wie genau hängt das alles zusammen. Wieso ist es so heiss da unten, obwohl da kein Sauerstoff hin kommt...Spannende Fragen. Wir sind total beeindruckt und schlendern hier noch ein bisschen durch den Nebel :)
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  • Wasserfälle, Berge und Sonnenbaden

    13 marzo 2017, Cile ⋅ ☁️ -7 °C

    Nach dem Aufstehen machen wir uns auf den Sendero de las truchas. Ein schöner kurzer Wanderweg durch viel grün führt zu einrm klrinen Wasserfall. Bzw mehrerrn kleinen hintereinander. Ein kleines Paradies hat sich hier gebildet. Über die Hängebrücke wackeln wir wieder zum Campingplatz.

    Olli hat jetzt Lust noch etwas in die Berge zu gehen. Er macht sich nochmal auf, während Fabi das Bad in der Sonne genießt. Gleich vom Zeltplatz aus geht eine Seilbahn hinauf, die eigentlich für den Wintersport gedacht ist. Da die Schneise frei geschlagen ist, ist dies der kürzeste Weg noch zum auf einen der umliegenden Berge zu kommen.

    Der Weg ist scheinbar nicht so bekannt und ist nicht so gut erkennbar. Wegmarkierungen gibt es keine, nur unzählige Eidechsen die hier hin und her sausen. Der Aufstieg geht ca 1/2h und dann hat man nochmals einen herrlichen Blick auf die Vulkan von Chillan. Einer der Vulkane ist sogar noch aktiv und brodelt vor sich hin. Man kann immer wieder ein paar Rauchwolken erkennen, die an dem Krater aufsteigen. Wirklich beeindruckend. Es ist als wäre man in einer anderen Welt. Auch ein Condor ist wieder einmal in Sicht. Diese Spezies sieht man hier kaum noch, da sich deren Lebensraum immer weiter verkleinert.

    Runterwärts geht's den gleichen Weg zurück. Der Weg ist gespickt von einem Kraut, das sich herrlich in die Beinhaare und die Kleidung setzt. Die Samen sind mit feinen Nadeln versehen die sich auch gut in die Haut piksen. Nicht ganz so angenehm...Aber der Aufstieg hat sich nochmal gelohnt. Olli holt Fabi vom Sonnenbad ab und dann geht's zurück nach Chillan.

    Da es recht spät ist als wir ankommen fragen wir Claudia nochmal wegen einer weiteren Übernachtung und sie freut sich uns nochmal zu empfangen. Ach wie schön ist das ...wir freuen uns auch sie nochmal zu sehen und auch ihre Tochter kennenzulernen.
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  • Eco-Camping in Pichilemu

    14 marzo 2017, Cile ⋅ 🌧 18 °C

    Richtig cooler Campingplatz genau nach unseren Vorstellungen und dann auch noch den Nebensaisonpreis abgestaubt!

    Aber erstmal aufstehen und Frühstück. Die Nacht bei Claudia war relaxed und wir dürfen auch noch in ihrer Wohnung bleiben. Sie selbst und ihre Tochter gehen um kurz vor halb neun aus dem Haus. Wir verabschieden uns noch herzlich und hoffen uns in Europa wieder zu sehen.

    Es ist fast Mittag als wir zur Busstation aufbrechen. Eigentlich wollten wir nach Santa Cruz aber da wir keinen Zeltplatz gefunden haben beschließen wir direkt nach Pichilemu zu fahren. Dort soll ja die Surferhochburg Chiles sein. Ehe wir uns versehen sitzen wir in einem tollen gemütlichen Bus der nach Santiago fährt. Wir werden jedoch in San Fernando auf der Autobahn rausgelassen um umzusteigen. Hier müssen wir zum Terminal noch 20min laufen.

    Wieder bekommen wir problemlos einen Anschlussbus. Nach 3 1/2 Std kommen wir in Pichilemu an. Puh langer Tag. Die erste Busfahrt dauerte auch schon 3 Std...also sind wir froh spät jedoch happy am Eco-Camping anzukommen. Den Platz hatten wir uns vorher in unserer App bereits ausgesucht.

    Es ist super schön. Wir können von unserem Platz direkt aufs Meer schauen und gönnen uns noch eine Flasche Wein sowie Nudeln mit Gemüsesoße.

    Da wir unser überflüssiges Equipment bereits vor einiger Zeit nach Santiago geschickt haben, haben wir leider auch keinen Weinöffner mehr. Gut dass hier ein paar nette Camper auf dem Platz sind, die uns mit einem Korkenzieher aushelfen können. Walter und Gerta kommen aus der Nähe von Böblingen und sind uns gleich sympathisch. Ihre Wurzeln liegen allerdings in Uruguay und sie haben eine sehr spannende Familiengeschichte, die nicht alltäglich ist. Mit den beiden kommen wir gleich prima ins Gespräch. Der Abend klingt gemütlich aus und wir machen uns nicht zu spät ins Bett.
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  • Radtour durch die Stadt und Grillabend

    15 marzo 2017, Cile ⋅ 🌧 18 °C

    Hier auf dem Camp kann man einfach richtig die Seele baumeln lassen. Früh morgens wird man mit dem Wellenrauschen wach und am Abend schaukelt es einen in den Schlaf. Herrlich entspannend. Genau so haben wir es auch im iOverlander nachgelesen. Nach der Reise durch Südamerika kann man hier noch einmal richtig entspannen, bevor man sich dann wieder durchs Großstadtgetümmel in Santiago kämpft. Pichilemu ist außerhalb der Saison fast wie ausgestorben. 80 Prozent der Läden haben geschlossen und es gibt auch kaum Verkehr auf den Strassen. Lediglich 2 Monate im Jahr ist hier Saison und dann geben sich hier die Surfer die Klinke in die Hand. Dafür gibt es hier auch überall Klamottenläden und Equipmentstores zum Ausleihen oder Kaufen.

    Gleich unweit unseres Zeltplatzes gibt es eines der wenigen Geschäfte welches geöffnet hat und bei dem wir Fahrräder ausleihen können. Egal in welchen Laden man hier kommt. Man ist immer der einzige Kunde. Kein Gedränge und keine Hektik, herrlich.

    Die Fahrräder leihen wir für 3h und machen uns bei herrlichsten Sonnenschein und einer leichten Windbrise auf in Richtung Playa Principal, welchen wir auf Bildern total überfüllt gesehen haben. Heute sind hier und da ein paar Menschen spazieren, oder baden sich in der Sonne, aber es sind nur ein paar Wenige. Auch hier am Strand gibt es eine Promenade mit Geschäften, aber auch diese sind geschlossen. Es ist schon schwer vorstellbar, wie die Ladenbesitzer da ein laufendes Geschäft betreiben können, wenn nur 2 Monate im Jahr Einnahmen da sind.

    Weiter auf der Promenade entlang führt uns die Strasse vorbei an ein paar Pferden, die da auf die Touristen warten, um sie am Strand entlang zu schaukeln. Ohne Touristen werden sie da wohl warten bis sie umfallen. Naja. Aber die Tradition wird aufrecht erhalten. Hier und da sieht man ein paar Kutschen oder ein paar Reiter, die hier mit ihren Pferden in der Stadt unterwegs sind. Das versprüht einen ganz besonderen Charme und Olli wünscht sich, dass es das in Deutschland auch noch gäbe.

    Wir lassen den Strand wortwörtlich links liegen und fahren noch ein bisschen weiter ins Landesinnere. Eine Huckelpiste führt uns bis auf ein paar Weiden, auf denen ein paar Pferde und Kühe grasen und jede Menge richtig alte Eukalyptusbäume stehen. Das sind richtig massive Brocken, die sich da vor einem auftürmen.

    Unsere Ausfahrt macht hungrig und wir entscheiden uns, hier einen Snack einzunehmen mit Brötchen, Avocado und Käse. Avocado ist hier ein Gemüse, das immer mit auf den Tisch gehört. Es wird in allen Variationen gegessen. Aufs Brot, in dem Salat, pur,...hier schmecken die Avocados aber auch richtig gut.
    Wir mögen sie beide wirklich gern als Aufstrich aufs Brot. Etwas Zitrone drüber. Perfekt.

    Wir drehen nun um und machen uns auf den Weg zurück zum Fahrradladen. Auf dem Weg dahin kommen wir noch an zwei alten Damen vorbei, die versuchen, ihre Pfirsiche mit einem Stock vom Baum zu holen. Wir helfen den beiden kurzer Hand und sind in 5 min fertig mit der Pflückerei. Dafür bekommen wir ein paar ihrer frischen Früchte geschenkt. So läufts eigentlich immer. Einmal kurz mit anpacken, dann ist man gleich fertig und bekommt sogar noch eine kleine Belohnung.

    Frisches Obst im Bauch macht sich fürs radfahren nun auch prima, da wir uns die Steigung in Richtung Zentrum hinauf kämpfen müssen. Der Anstieg ist mit den Cruiserbikes schon ein Hindernis, was wir aber bravourös meistern.
    Das Zentrum haben wir auch schnell gesehen, da auch hier der größte Teil der Geschäfte geschlossen ist. Im Zentrum gibt es noch 2 Stadtwälder, die wir uns anschauen und dann ist auch unsere Zeit so langsam abgelaufen. Wir haben für heute einiges gesehen und es ist nach 3h auch ausreichend, die Bikes abzugeben. Morgen wollen wir auch nochmal mit den Bikes los, allerdings in die andere Richtung.

    Zurück auf dem Zeltplatz müssen wir erstmal noch unseren Pflichten nachgehen und Wäsche waschen. Das geht hier mit schonender Handwäsche und mit kalten Wasser. Es macht sogar richtig Spass wenn man das zu zweit macht.

    Mit unseren beiden Bekannten Walter und Gerda haben wir uns heute zum Grillen verabredet. Olli schwingt sich mit Gerd nochmal zum Einkaufen auf den Roller und die beiden Frauen präparieren schon einmal den Salate und die Beilagen zum Abendessen.

    Mit dem Roller düsen wir nochmal in der untergehenden Abendsonne die Promenade entlang. Für manche Hunde eine willkommen Herausforderung nebenher mitzureißen und zu bellen. Bis zu 40 km/h halten sie problemlos mit und lassen sich kaum abschütteln.
    Kohle, Fleisch und Gemüse wird noch schnell eingekauft und am Abend gesellen wir uns mit den beiden zusammen an den Grill und verbringen einen wahnsinnig unterhaltsamen Abend. Wir lachen viel und tauschen uns über das Reisen und unsere Erfahrungen aus. Wir sind sehr froh die beiden getroffen zu haben und genießen die Zeit zusammen.

    Nach dem Schmaus plaudern wir bis in die Nacht hinein und machen uns dann 02:00 Uhr glücklich und zufrieden auf ins Zelt.
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  • Seelöwenplatz am Meer

    16 marzo 2017, Cile ⋅ 🌙 7 °C

    Heute werden die Bikes nochmal ausgeliehen und wir fahren nochmal in die andere Richtung. Unser heutiges Tagesziel: Punta de Lobos; Platz der Löwen.

    Als wir die Fahrräder holen zieht vom Landesinneren gerade der Nebel heran und hüllt uns in eine dicke graue Wolkensuppe. Es kühlt sich auch gleich ab und wir machen uns sofort noch einmal zum Zelt, um uns wärmer anzuziehen. Eine gute Entscheidung.

    Die Route führt uns durch ein paar Wohnviertel am Meer, wo gerade Bauern mit ihren Autos durch die Strassen fahren, um ihr Gemüse und ihre Eier zu verkaufen.

    Als wir die Stadt Pichilemu hinter uns lassen kommen wir in einen Vorort, in dem sich rechts und links der Hauptstrasse Surferlodges säumen, die eine sehr gemütliche und entspannte Atmosphäre versprühen. Herrlich an der Küste gelegen, im Schatten, riesiger alter Bäume. Mit ihrem futuristischen und verspielten Baustil ist jedes Gebäude immer wieder ein Hingucker. Leider ist auch hier in 10 von 12 Monaten alles geschlossen und nur in der Saison belebt.

    Hinter den Lodges sehen wir, wie sich die Wellen an der steinigen Küste brechen und einzelne Wellen immer wieder in den Himmel preschen. Gewaltig, was da für eine Kraft dahinter steckt. Die Lodges begleiten uns bis am den Aussichtspunkt Punta de Lobos. Hier windet es wie verrückt und die kalte Brise lädt hier nicht wirklich zum gemütlichen Verweilen ein. Wir schlendern eine Runde an der schroffen Steilküste entlang und können sogar 2 Seelöwen im Wasser erblicken, die sich in den Wellen hin- und herschleudern lassen, wie in einer Waschmaschine.

    Am Aussichtspunkt ist gerade ein junger Mann unterwegs, der da in gebückter Haltung auf dem Boden irgendwelche Sachen aufsammelt. Zuerst dachte Olli er würde Samen einsammeln, aber nein er hebt all die Zigarettenstummel auf, die hier in der Gegend herum geschnipst werden und steckt sie in eine Einwegflasche. Super. Ein Leidensgenosse von Olli. Ein Daumen hoch für seine freiwillige Arbeit und er freut und bedankt sich für die kleine Geste.

    Wir versuchen einen windgeschützten Platz zu finden, um eine kleine Brotzeit zu machen. Doch hier ist das nicht so einfach. Der Wind bläst kalt aus allen Richtungen und wir beschließen nach einer Packung Keksen zum Mittag wieder die Rückreise anzutreten. Das Brot wird auch langsam knapp und wir halten Ausschau nach hausgemachten Brot. Im kleinen Vorort wird Fabi auf ein Schild aufmerksam, das selbstgemachtes Brot ankündigt. Wir schlendern in ein kleines Café und der Geruch des frischen Brotes steigt uns gleich in die Nase.

    Eine holländische Familie hat sich hier niedergelassen und die Eltern und die Großtante ist auch gerade zu Besuch. Wir mischen uns mit unter das Familientreffen, da das Brot noch 40min im Ofen braucht. Die Zeit vertreiben wir mit Kaffeetrinken und Kuchen essen und lesen. Das Warten auf das Brot hat sich gelohnt. Noch warm nehmen wir es mit zum Campingplatz und überraschen Gerda und Walter mit einem Brot, frisch aus dem Ofen. Den Abend vorher haben wir gerade noch davon gesprochen, dass es hier eigentlich keine richtige Backkultur gibt, also zumindest was das Brot betrifft, hat man hier nur die Auswahl zwischen Brötchen aus Weizenmehlteig in verschiedenen Formen. Deshalb ist so ein Brot hier schon eine richtige Delikatesse für uns ;)

    So kleine Raffinessen können auch das schlechte Wetter vergessen lassen und wir machen es uns im Camp gemütlich. Bei ein paar Tassen Kaffee machen wir uns nun noch Gedanken über die verbleibenden Tage und unsere nächsten Schritte.

    Gerda und Walter sind so lieb und nehmen uns morgen mit in Richtung Santiago. Dann haben wir da schonmal ein Problem weniger. Prima. Wir entspannen den restlichen Tag und kontaktieren auch wieder einmal die Freunde und sie Familie daheim.

    Der Abflug am 25.03. rückt für uns immer näher.
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  • Neuer Platz-neues Glück

    17 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Abfahrt rückt näher und damit auch unser Abflughafen Santiago de Chile. Walter und Gerda haben in der iOverlander App einen Stellplatz gefunden der sich geradezu paradisisch anhört.

    Es gibt Pferde, Hunde, warme Duschen, ein kleines Gartenhaus mit Grillstelle und die Anbindung in die Stadt ist auch ganz gut, da man mit dem öffentlichen Verkehr vor der Haustür abfahren kann. Wir entscheiden uns erstmal mit bis dahin zu fahren und schauen dann weiter, ob wir dort bleiben können oder weiter fahren. Der Preis pro Übernachtung und pro Person beträgt ca. 10 Euro, was fürs campen schon eher ein stolzer Preis ist.

    Die Fahrt nach Pirque bei Santiago wird sehr kurzweilig. Mit Walter und Gerda gibt es immer etwas zu erzählen und die beiden sind auch ausgezeichnete Zuhörer. Olli und Walter erzählen von ihren Erlebnissen während des Wehrdienstes und über Ereignisse die sich sonst so im Leben zutragen. Wir können sehr offen und aufrichtig miteinander reden, was uns die Zeit mit den beiden sehr versüßt. Es sind immer sehr spannende und auch sehr unterhaltsame Gespräche die wir mit beiden haben.

    Unterwegs halten wir noch hier und da um ein paar Erdbeeren und frisches Gemüse zu kaufen. Außerhalb der Städte bekommt man das Gemüse wesentlich günstiger, da es direkt vom Erzeuger gekauft wird.

    Auch den Schandfleck, in der Region, wo es gebrannt hat durchfahren wir und können ein Teil des Ausmaßes sehen, was sich hier vor ein paar Wochen zugetragen hat.
    Es sieht wirklich schlimm aus. Überall verbrannte Baumgerippe und verkohlte Baumstumpen. Für die nächsten Jahrzehnte wird da sicher erstmal nichts mehr wachsen und auch keine Tierwelt mehr existieren, wie wir traurig feststellen.

    Unterwegs machen wir kurz Halt an einem Staudamm um eine Pause zu machen und uns die Beine etwas zu vertreten. Hier kann man wieder einmal die Rücksichtslosigkeit der Menschen im vollen Ausmaß sehen. Müll so weit das Auge reicht. Schilder, die darauf hinweisen, dass man seinen Müll mitnehmen soll, sind scheinbar nicht ausreichend.

    Während wir den Blick von der Staumauer schweifen lassen schwebt ein Plastikbeutel elegant über die Staumauer hinweg. Nutzt die Thermik der aufsteigenden warmen Luft und setzt sich schließlich nieder auf dem Stausee. Wirklich eine schöne Natur. 😨
    Auch Walter und Gerda sind dem Müll auf der Spur und räumen da, wo sie sich hinstellen die Hinterlassenschaften anderer in den Mülleimer. Traurig aber wahr. Auch sie ärgert diese Unwissenheit oder Rücksichtslosigkeit der Menschen.

    Wir fahren weiter gen Santiago und die Zeit verfliegt von ganz allein. Als wir bei Alejandro ankommen, stehen bereits ein paar Reisende mit ihren Autos auf der großzügigen Wiese vor dem Haus und entspannen in der Sonne. Eine Dame aus der Schweiz nimmt uns in Empfang und Alejandro eilt auch sogleich zum Tor. Walter und Gerda hatten sich bereits telefonisch angemeldet und hatten ihren Platz sicher.
    Wir hatten uns noch alles offen gelassen, falls wir noch weiter nach Santiago wollten. Alejandro macht einen Rundgang mit uns durch seinen Garten und zeigt uns die Duschen, Toiletten und das Gartenhäuschen. Seine drei Hunde beschnuppern uns auch gleich sehr interessiert und sind scheinbar froh um ein paar weitere Spielkameraden. Hier gefällt es uns und wir entscheiden auch gleich hier zu bleiben. Unser Zelt dürfen wir aufschlagen, wo wir wollen. Auf dem großzügigen Land finden wir ein schattiges Plätzchen, zwischen ein paar Büschen.

    Um noch etwas für das Abendessen zu besorgen laufen wir noch einmal in die Nachbarschaft und kaufen ein bisschen Gemüse. Hier gibt es nicht so viel Auswahl an Geschäften und man muss nehmen, was man bekommt. Heute Abend machen wir Nudelsalat mit Avocado, Tomate und Gewürzen. Schnell, einfach und lecker.

    Der Abend wird gemütlich und wir machen uns noch mit unseren anderen Nachbarn bekannt. Hier sind noch andere Reisende aus Luzern/Schweiz und ein Pärchen aus Paris/Frankreich. Wir quatschen noch ein bisschen und ansonsten passiert heute nicht mehr viel. Mit dem Zeltplatz fühlen wir uns auf jeden Fall sehr wohl und Alejandro ist ein sehr fürsorglicher und aufmerksamer Gastgeber.

    Wie wir erfahren haben uns Alejandro und die anderen als die Kinder von Gerda und Walter gehalten. Eigentlich dürfen hier nur Reisende mit eigenem Mobil übernachten. Da wir Alejandro aber scheinbar sympathisch sind, dürfen wir bleiben.

    Glück gehabt.
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  • Santiago de Chile

    18 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute steht Stadtbesichtigung auf dem Plan. Walter und Gerda schließen sich uns gerne an und wir machen uns mit dem Bus MB74 direkt vor Alejandros Haus auf in Richtung Plaza Puente Alto, wo wir in die U-Bahn einsteigen. Diese fährt uns bis in die Stadt und es ist vollkommen problemlos von einer Linie in die nächste zu steigen. Die Anbindung ist wirklich super. Als wir ankommen sind wir sogleich überrascht. Kaum Verkehr, einige Menschen, aber nicht zu viele und es ist auch nicht so laut, wie es typischerweise in allen größeren Städten ist.

    Santiago überrascht uns vollkommen und wir machen uns auf ins Getümmel. Gemütlich schlendern wir vorbei an dem Regierungsgebäude und der Hauptpost. Immer wieder kann man imposante Gebäude sehen, die sich in das Stadtbild fügen. Moderne Wolkenkratzer vermischen sich mit architektonischen Wunderwerken aus vergangenen Zeiten. Zu sehen gibt es hier genügend. Uns reizt ein Blick auf die Stadt von oben und somit lassen wir uns durch die Einkaufsstraßen treiben. Beobachten korrupte Hütchenspieler und einige Straßenmusiker beim musizieren. Auch da gibt es eine riesige Vielfalt an Künstlern.

    Wir kommen an einer Empanadabäckerei vorbei und beschließen hier eine Pause zu machen. Die Empanada gefüllt mit Spinat und Käse sind eine absolute Delikatesse.

    Walter erzählt uns von alten Zeiten und wie er früher in die Schule geritten ist. Heutzutage garnicht mehr vorstellbar. Aber es wäre doch verrückt, wenn sich der Trend wieder dahin entwickeln würde. Keine lästigen Autos mit stinkenden Abgasen. Mit Pferden steht man für gewöhnlich auch nicht im Stau.

    Nach der Stärkung sind wir nun bereit die "Berge" zu besteigen. Zunächst nehmen wir uns den Cerro Santa Lucia vor. Auf dem Weg dahin kommen wir noch an einer Eisdiele vorbei, die so richtig verlockende Eissorten verkauft. Walter und Gerda laden uns auf ein Eis ein und wir schlendern mit unseren dahinschmelzenden Eistüten hinauf auf den kleinen Hügel. Hier schlecken wir erst einmal unser Eis auf und genießen das uns umgebende Grün inmitten der Metropole.

    Ein paar Stufen geht es noch hinauf zu einer Aussichtsplattform und man hat eine herrliche Sicht über Santiago de Chile.
    Von hier aus ist der Cerro San Christobal bereits sichtbar und der Weg dahin ist auch nicht mehr weit.

    Dieser wird unser nächstes Ziel.
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  • Aussichtspunkt San Christobal

    18 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 29 °C

    Der Weg dahin führt durch ein ganz besonders kunterbuntes Viertel. Hier reiht sich Bar an Bar und nachts ist hier in den Clubs sicher einiges los. Sieht sehr interessant aus. Überall bunte Graffitis, Künstlergalerien und Bars. Eine spannende Mischung.

    Da der Tag nun schon etwas voran geschritten ist und die Sonne unaufhaltsam brennt, fahren wir mit einer Seilbahn auf den Gipfel. Einen Moment lang stehen wir in der Schlange an, die sich aber ziemlich schnell abbaut und wir auch schon bald in der Gondel stehen. Die Seilbahn ist ein historischer Aufzug, der zu einer der Sehenswürdigkeiten gehört.
    Oben angekommen offenbart sich nochmals ein anderer Blickwinkel auf die Stadt und hinter uns bäumt sich die riesige Statue der Christobal auf. Hier oben ist sogar ein Altar eingerichtet und hier werden Messen unter freien Himmel abgehalten. Nun ja da wir dem Glauben nicht so verfallen sind, ist es schön anzusehen aber ansonsten verbinden wir mit der Statue nichts besonderes.

    Die Zeit drängt heute ausnahmsweise einmal ein bisschen, da wir noch vorhaben Pizza zu backen. Das heisst, wir sollten so langsam den Heimweg antreten. Also geht's zurück zur Seilbahn und runter in die Stadt, auf dem kürzesten Weg zur nächsten U-Bahnhaltestelle. Der Heimweg dauert etwa eineinhalb Stunden und wir sollten auch noch die Zutaten einkaufen. Alles kein Problem und wir kommen nach Einbruch der Dunkelheit bei Alejandro an. Fabi macht sich gleich an den Teig und Gerda an die Tomatensauce. Viele Hände schaffen ein schnelles Ende. Olli hilft noch mit beim schnippeln und somit ist die Pizza ziemlich schnell im Ofen.

    Ein riesen Blech haben wir da vorbereitet und es ist schließlich auch genügend da, dass alle anderen auch noch etwas abbekommen. Die Pizza ist uns richtig gut gelungen und es bleibt kein Stück übrig. Die Fakten sprechen für sich. Selbstgemachtes schmeckt doch am Besten.

    Alle Reisenden hier verstehen sich bestens und der Abend wird wieder einmal sehr unterhaltsam und lustig.
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  • Mercado Artesanal Los Dominicos

    19 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute haben wir noch eine ganz besondere Mission vor uns. Für uns geht es nochmals nach Santiago, um unser Paket, was wir in Puerto Natales aufgegeben haben, bei Valentina abzuholen.

    Zunächst starten wir aber entspannt in den Tag. Am Haus von Alejandro stehen ein paar Bäume, die es ganz besonderen Exemplaren angetan haben. Heute früh konnten wir hier 2 Kolibris im Garten sichten. Das ist schon sehr besonders, die kleinen flinken Flieger zu beobachten.

    Es wird ausgiebig gefrühstückt und gegen Mittag machen wir uns dann doch einmal auf den Weg in die Stadt.
    Das kunterbunte Viertel von gestern hat es uns angetan und wir fahren nochmals in diesen Stadtteil. Als wir ankommen ist natürlich gerade Siesta und die meisten Läden haben zu. Irgendwie haben wir das in den 4 Monaten nicht geschafft, uns so zu organisieren, dass wir vor oder nach der Siesta in den Städten ankommen. Aber was solls. Kaufen wollen wir eh nichts, da unsere Rucksäcke prall gefüllt sind.

    Wir machen uns auf zu McDonalds um Valentina zu kontaktieren. Sogleich bekommen wir Antwort und sie schlägt vor, dass wir uns gleich treffen können. Allerdings an einer U-bahnhaltestelle von der wir gerade kommen. Nun ja für uns etwas ungünstig da wir die Strecke nun nochmal zahlen müssen und vom Viertel nun auch nichts mehr sehen. Aber sie hat nicht so viel Zeit und wir machen uns auf zum vereinbarten Treffpunkt. Was würde man nur ohne dieses Internet heutzutage machen. Eigentlich erübrigt sich die Frage, denn dann wären wir vermutlich garnicht hier.

    Alles klappt wie besprochen und Valentina steht bereits an der Metrostation. Sie lädt uns ins Auto und möchte uns noch etwas zeigen. Wir fahren zu einer Tempelanlage, die leider geschlossen hat, sich aber gleich nebendran ein Handwerkermarkt anschließt, den wir uns nicht entgehen lassen wollen. Der Markt ist wirklich schön angelegt. Die Läden sind kleine liebevoll eingerichtete Ateliers in denen man zuschauen kann, wie die Einzelstücke entstehen. Die Ateliers schmiegen sich an einen kleinen Bach der sich durch die Gebäude schlängelt und das frische schattenspendende Grün rundet das Ganze ab.

    Eine kleine Oase in Mitten der Hauptstadt. Wir schauen uns solche Märkte sehr gern an und finden auch immer wieder interessante Anregungen, was wir noch probieren können, auch einmal selbst herzustellen. Da wir mit unserem Gepäck leider vollkommen ausgelastet sind, können wir hier nichts kaufen und schlendern dennoch eine ganze Weile über den Markt.

    Plötzlich können wir garnicht glauben, wer da vor uns steht. Vanessa aus Ushuaia. Sie war mit uns bei Lara zum Volunteering und hat mit uns zusammen gearbeitet. Wir haben sie bereits schon in El Chalten auf einem Folklore Fest wieder getroffen und nun noch einmal hier. Alle guten Dinge sind drei. Wir freuen uns riesig und erfahren, dass sie mit einer Freundin auch noch weiter in Richtung Costa Rica reist. Da wird uns unser nächster Weg auch noch hinführen. Vielleicht sieht man sich da auch noch einmal.

    Wir verabschieden uns nun und vielleicht sieht man sich ja wirklich noch einmal. Es ist schon wirklich kein Zufall mehr.

    Valentina hat noch ein bisschen Zeit für uns und sie lädt uns noch auf einen Kaffee und ein paar lokale Spezialitäten ein. Es wird Lemon Pie, Papaya und ein ganz besonders cremiger Kuchen mit Manjar (so etwas wie Dulce de Leche) serviert.

    Wahnsinn. Nach den Portionen sind wir kugelrund gefressen und wir machen uns dann auch bald wieder auf den Weg zum Auto. Valentina bringt uns noch zur U-Bahn und dann sind wir auch wieder mit unserem Paket vereint. Alles wieder beisammen und insgesamt wieder 6,5 Kilogramm schwerer.

    Es wird doch wieder recht spät und wir erhaschen ein paar Nudelreste zum Abendessen.
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  • Ein gechillter Montag

    20 marzo 2017, Cile ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute wollen wir die Seele baumeln lassen. Wir frühstücken entspannt, lesen in der Sonne und machen noch ein bisschen Acroyoga. Alle anderen sind heute ausgeflogen.

    Am Mittag gibt uns Alejandro Bescheid dass Walter und Gerda noch etwas Fleisch zum Grillen mitbringen. Sie wollen für uns noch ein Abschiedsgrillen organisieren und bringen dafür alles mit. Wir freuen uns sehr über die Idee und dass sie extra für den letzten Abend mit uns noch einmal so etwas organisieren. Das erfreut uns wirklich riesig und wir schätzen die Geste sehr. Die beiden sind für uns eine ganz besondere Begegnung auf unserer Reise gewesen.

    Die anderen Pärchen waren heute auch unterwegs um ihre Reisemobile zu reparieren, bzw. zu verkaufen und eigentlich hatten sich schon alle verabschiedet. Überraschenderweise kommen aber heute doch noch einmal alle zusammen und wir genießen unseren letzten gemeinsamen Abschiedsgrillabend.

    Heute wird es nicht ganz so spät, da alle früh auf waren. Es war uns eine riesige Freude und wir hoffen, dass sich unsere Wege irgendwo wieder einmal kreuzen. Der Abschied wird sehr herzlich und wir nehmen uns gegenseitig noch einmal fest in den Arm. Wenn wir morgen früh aufstehen, sind Gerda und Walter bereits unterwegs zur Werkstatt, da auch sie Service am Wohnmobil machen müssen.
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  • Viña del mar...verlockend enttäuschend

    21 marzo 2017, Cile ⋅ ☁️ 15 °C

    Der Name klingt paradisisch und die Lage ist hervorragend. Viña del mar liegt am Meer und hält ein paar Strände zum entspannen bereit. Valparaiso liegt gleich neben Viña del mar und ist ebenfalls eine Empfehlung einiger Chilenen gewesen. Die Busfahrt ist in der Nebensaison nur halb so teuer und wir machen uns gegen Mittag auf den Weg zur Busstation in Santiago.

    Wir verabschieden uns noch einmal von den anderen Reisenden und Alejandro. Diesmal aber endgültig. Hierhin kommen wir die nächsten Tage wohl nicht noch einmal. Alejandro hält für seine Gäste eine ganz kleine Abschiedszeremonie bereit. Man bekommt einen alten Dachziegel und das Gästebuch überreicht in das man sich eintragen kann und der Dachziegel kann individuell gestaltet werden, damit er sich dann zwischen die anderen dekorativen Ziegel im Gartenhaus einreihen kann. Schöne Idee.

    Nun geht's aber los. Ab nach Viña del mar. Die Busfahrt geht schnell vorüber und wir landen gegen Nachmittag an der Busstation Viña del mar. Hier gibt es auch gleich eine Information und wir erkundigen uns über die Stadt und holen uns ein paar Empfehlungen, was wir hier machen können. Nun es gibt Strände, eine Blumenuhr, und sonst nicht so viel sehenswertes. Für heute benötigen wir noch eine Unterkunft. Zeltplätze gibt es hier keine und wir machen uns auf die Suche nach einem günstigen Hostel. Wir lassen uns einmal durch die Straßen treiben und schauen ob wir irgendwo ein Hostel finden. Ein Hostel können wir finden und erkundigen uns nach dem Preis. Pffffffffffffffff. Viel zu teuer. Wir schlendern weiter und unser erster Eindruck von der Stadt fällt leider nicht sehr positiv aus.

    Alles ist trist und grau. Alles ist abgelebt und es fühlt sich hier nicht gut an. Wir kommen an einem 3 Sterne Hotel vorbei, was keinen sonderlich einladenden Eindruck macht. Vielleicht ist es dafür billig. Wir erkundigen uns über die Preise und bekommen ein Privatzimmer für die Hälfte des Saisonpreises, was sogar günstiger ist als ein Zimmer im Hostel. Was solls. Hier bleiben wir. Auch das Hotel macht den gleichen Eindruck wie die Stadt. Alles ist abgelebt und herunter gewirtschaftet. Wir haben aber einfach keine Lust mehr länger mit den schweren Rucksäcken durch die Menschenmasse zu laufen. Am Ende wird uns auf die letzten Tage noch etwas geklaut, dann haben wir auch nichts gekonnt.

    Nach dem einchecken gehen wir noch zum Meer und schauen uns den Sonnenuntergang und den Rest der Stadt an. Es wird nicht besser. Unser Eindruck ändert sich leider nicht mehr. Es ist definitiv keine Empfehlung hier her zu kommen.
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