Patagonien...mach dich bereit

November 2016 – April 2017
  • FabOli Hermine-Crew
A 146-day adventure by FabOli Read more
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  • Klettern in der Nähe des Fitz Roy

    December 27, 2016 in Argentina ⋅ 🌫 -1 °C

    Gestern Abend haben wir mit Maik, Daniel und Louis ausgemacht gemeinsam klettern zu gehen. Mal wieder ein Glückstreffer diese Jungs getroffen zu haben. Nach dem gemütlichen Frühstück gehen wir dann zusammen zu dem nahegelegenen Kletterspot. Hinter diesem versteckt sich auch irgendwo der berühmte Fitz Roy den Maik und Louis die nächsten Tage klettern wollen wenn das Wetter mitspielt. Wir sind beide megahappy am Fels zu klettern. Fabi leiht sich von Daniel Schuhe und bekommt auch noch einen Gurt...juhuuuuuuuu alles ohne zusätzliche Kosten. ..auch Olli kommt mit seinen Bergschuhen am Fels klar. Wir machen uns erstmal toprope mit dem Fels bekannt. Danach wird dann auch Vorstieg geklettert. Die Sonne brennt auf uns herab, mit dem Wind haben wir Glück und es fühlt sich fantastisch an wieder mal zu klettern. Den Abbau überlassen wir dann aber doch den anderen. Da sind wir zu wenig geübt. ..auch wenn es wahrscheinlich nicht so schwer ist. Zum Mittag geht es zurück zum Camp.

    Am Nachmittag gehen wir noch auf einen der Aussichtspunkte von denen aus man eine schöne Aussicht über die gesamte Umgebung hat. Da die Wolken leider die Sicht versperren, kann man den Fitz Roy heute nicht sehen. Dafür umso schöner auf der anderen Seite den Lago Viedma.

    Der Wind pfeift uns um die Ohren und wir schauen, in einer windgeschützten Nische, wie die Wolken über uns hinweg sausen. Der Wind ist schon der Hammer. Fabi geht teilweise in die Hocke um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Wir schauen dass wir runterkommen bevor es uns davon weht.

    Am Abend gehen wir dann noch mit Daniel zur Happy Hour und treffen da witzigerweise auch noch auf 2 Mädels aus Ushuaia, von denen eine ebenfalls schon in Deutschland gelebt hat. Daniel spricht übrigens auch sehr gut Deutsch, da er 2 Jahre in Deutschland bei einer Gastfamilie gelebt hat. Der Abend ist lustig und anschließend geht's wieder auf den Zeltplatz zum schlafen.
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  • Bouldern mit den Papageien

    December 28, 2016 in Argentina ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute haben wir noch keinen Plan, was wir machen werden. Daniel schlägt vor, dass wir bouldern gehen können und wir sind von dem Vorschlag gleich begeistert. Wir frühstücken ausgiebig. Fabi und Johannes holen sich noch Kletterschuhe. Olli hat wieder einmal keinen Erfolg welche in der Grösse 48 zu finden und dann laufen wir los zum Fels.

    Die Routen sind ziemlich anspruchsvoll. Die Auswahl ist nicht sehr gross. Es gibt 2 Traversen, ein paar Routen mit Überhang und ansonsten ein paar knifflige Routen für die Finger. Wir probieren uns an den Traversen und haben einen riesen Spass, dass wir überhaupt die Möglichkeit haben, ein bisschen zu klettern. Wir haben ja eigentlich gar kein Equipment dafür mitgenommen, aber alles was wir nicht haben, bekommen wir geliehen.

    Über uns krächzen die Papageien und wir klettern bis uns die Fingerkuppen schmerzen. Olli versucht sich weiterhin ohne Schuhe und einige Routen wollen auch ohne Kletterschuhe gelingen. Wenn auch gleich etwas schmerzhaft an den Füßen.

    Zurück in El Chalten gehen wir noch einkaufen, schlendern eine Runde durchs Dorf und holen die Wäsche ab.
    Gekocht wird in der Outdoorküche und das Essen natürlich mit den anderen geteilt. Eigentlich war noch ein gemeinsames Bierchentrinken angedacht aber nach dem Essen lässt sich niemand mehr blicken und der Abend ist früh zu Ende.
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  • Wandertag in El Chalten

    December 29, 2016 in Argentina ⋅ ☁️ 0 °C

    Die Tage in El Chalten laden zum gemütlichen entspannen ein. Das Camp El Refugio ist ein grosser Platz, der sich so gut wie selbst verwaltet. Hier und da stehen ein paar ausgediente Wohnwägen, die für Dauercamper reserviert sind. Es gibt eine kleine Hütte mit Toiletten und Duschen und die Outdoorküche dient gleichzeitig als Treffpunkt und wie schon gesagt als Zubereitungsstätte für leckere Speisen.

    Zwischen den Bäumen reihen sich die Zelte und einmal am Tag kommt Domingo, der Besitzer vorbei und treibt das Geld ein. Er ist ein waschechter Gaucho. Zumindest erzählt man das hier.

    Nach dem Mittag machen wir uns heute wieder einmal auf den Weg in die herrliche Natur, die es hier um uns herum zu entdecken gibt.

    Louis, Mike und Daniel hängen schon an der Steilwand und trainieren weiter fleißig für die Besteigung des Fitz Roy. Diese Besteigung ist hier das Non plus Ultra in der Kletterszene. Da die Witterung so schwierig ist und man mehrere Tage für die Besteigung braucht ist es eine ganz besondere Herausforderung. Wir bleiben lieber mt den Füßen auf dem Boden und erkunden die Gegend hier weiter zu Fuß.

    Kurz winken wir den Dreien an der Wand zu und wir machen uns zu Fuß auf den Berg, den die Drei mit Seil und Muskelkraft bezwingen wollen.

    Der Aufstieg gestaltet sich auch nicht ganz so einfach. Da wir nicht wirklich vor hatten eine größere Tour zu machen, hatten Fabi und Simon nur FlipFlops angezogen. Bei dem sandig, rutschigen und steilen Untergrund gleich nochmal ein bisschen anspruchsvoller.

    Simon ist auch bei uns auf dem Zeltplatz und hat eine recht interessante Reise hinter sich. Er ist gleich nach der Schule los geradelt und ist jetzt 4 Jahre in verschiedensten Ländern unterwegs gewesen. Er war mit dem Rad in Spanien und Portugal, Nord- und Osteuropa, Australien und Afrika...wer weiß wo noch... und hat hier schließlich sein Fahrrad verkauft. Er hat erst einmal genug gesehen und macht sich jetzt dann demnächst auf den Heimweg nach Deutschland. Mit ihm verbringen wir hier eine spannende und sehr lustige Zeit. Er hat unglaublich viel erlebt und es gibt jede Menge zum plaudern. Wir wollen es garnicht glauben dass er erst 22 Jahre alt ist. Wahnsinn wie einen solch eine Reise weiterentwickelt.

    Am Ende des Marsches können wir uns entspannt zurück legen und die Aussicht geniessen. Das Wetter und die Sicht ist traumhaft. Nicht typisch für diese Gegend hier.

    Der Rückweg gestaltet sich noch schwieriger als der Aufstieg. Eine regelrechte Rutschpartie. Nicht so einfach und Fabi rutscht das ein oder andere mal auf dem Hosenboden hinunter.

    Sicher wieder unten angekommen sitzen wir noch gemütlich mit unseren Kletterfreunden zusammen und genießen den letzten Abend mit Daniel der morgen früh nach Puerto Natales aufbricht.
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  • Revue Silvester in El Chaltén

    December 31, 2016 in Argentina ⋅ ☀️ 16 °C

    Die Tage auf dem Camp sind entspannt und wir freuen uns auf das gemeinsame Buffet am Silvesterabend. Wir versuchen uns an einem Kartoffelsalat der jedoch etwas misslingt da die Kartoffeln zu weich werden. Nun gut dann ist es eben Kartoffelpüree. Zur Feier des Tages gönnen wir uns auch ein Stück Fleisch vom Grill. Irgendwann haben alle ihren Essenspart fertig und es wird zusammen das Buffet eröffnet. Panierte Pilze, Albóndigas, Pasten, Couscous Salat, Gefüllte Brötchen, Limonenkuchen und Bananenpancakes...mmmhh alles sehr fein. Als es Neujahr schlägt gibt es natürlich kein Feuerwerk aber es wird trotzdem fleißig geprostet und Neujahrsknuddler verteilt. Jetzt fängt auch die Party mit Musik an und es wird zu argentinisches Hits getanzt. Wir haben sehr viel Spaß mit den Leuten. Olli geht etwas früher schlafen während Fabi nach einem späten Barbesuch mit den anderen froh ist um 8 das Camp wiedergefunden zu haben ;-) das mal zu Silvester. Neujahr lief dementsprechend seeeehr gediegen und regenerierend ab. Es gibt ein gegrilltes Lamm was wir leider verpassen da wir noch schlafen. Es wird Fußball auf dem Platz gespielt und hier und da auf der Wiese etwas Schlaf nachgeholt. Der Abend endet früh und es war klar, dass wir den Start unserer Mehrtagestour, den wir eigentlich für diesen Tag angedacht hatten, auf morgen verschieben müssen.Read more

  • Camping Laguna Torre

    January 2, 2017 in Argentina ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute regnet es leider und wir müssen den richtigen Moment abpassen dass wir unser Zelt trocken einpacken können. Es wird Nachmittag bis wir zu unserer Mehrtagestour in den Parque Nacional de los Glaciares (Norte) aufbrechen können.

    Etwas Gepäck können wir bei Simon lassen und somit macht sich das Essen für 4 Tage nicht zu sehr bemerkbar. Fabi hat trotzdem zu kämpfen aber 3.5 Std sollten wohl machbar sein. Ein Schild am Anfang des Parks sagt uns dass wir nun der Wildnis ausgesetzt sind und unsere Gesundheit den Naturgewalten obliegt.

    Die erste Tagesetappe soll uns zum Campingplatz an der Laguna Torre führen. Nach ca 1,5 km erreicht man bereits einen kleinen schönen Aussichtspunkt Mirador Cascada Margarita.

    Nach 3,5 km kommen wir zum Mirador Cerro Torre. Der Cerro Torre ist neben dem Fitz Roy der bekannteste Berg hier, befindet sich jedoch wieder mal in den Wolken und wir hoffen ihn zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht doch nochmal erblicken zu können.

    Durch Südbuchenwald und entlang am Río Fitz Roy führt uns der Weg an dem wir auch ein paar Vögel beobachten können. Ganz besonders fällt uns eine Art Specht auf der ein schwarzes Federkleid hat bis auf den Kopf. Dieser ist Feuerrot mit einer kleinen Spitze oben auf dem Kopf. Er macht witzige Geräusche und hämmert was das Zeug hält.

    Nach 9 km und ca 3,5 Std kommen wir am freien Campingplatz an. Dieser befindet sich ein paar Minuten entfernt von der Laguna Torre. Da es schon spät ist und auch mal wieder richtig richtig kalt beschließen wir uns die Lagune morgen anzusehen. Mit Hoffnung auf besseres Wetter und ein paar Brote später liegen wir fröstelnd in unserem Zelt.
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  • Es ist wieder mal so weit. Es schneit.

    January 3, 2017 in Argentina ⋅ 🌙 12 °C

    Die Nacht war sehr kalt und als wir wach werden regnet es. Wieder einmal. Nun ja. Typisch patagonisches Wetter wie wir es bereits kennen. Wechselhaft und unberechenbar von früh bis spät. Fabi hat sich die Zähne abgeklappert vor Kälte und Olli konnte die Nacht ganz gut schlafen. Einzig das leichte Gefälle sorgte für ein kurzes Schlafunterbrechen um sich wieder in Position zu rücken. Fabi hatte dementsprechend auch etwas mit dem Aufstehen zu kämpfen und wird dafür mit einer warmen Tasse Kaffee aus dem Bett gelockt.

    Heute steht noch eine etwas größere Wanderung bevor. Dafür wollen wir uns noch kräftig stärken, bevor es los geht. Olli isst Haferflocken mit Rosinen und getrockneten Bananestücken und bei Fabi gibt's warme Pfannkuchen, zubereitet aus Milchpulver, Wasser, gestampften Bananen und Mehl. Sehr leckere Empfehlung von Simon. Nach dem Frühstück packen wir dann unsere Rücksäcke und verstauen sie im Zelt. Der erste Aufstieg ist nicht so weit weg und der Weg zurück führt sowieso wieder am Zeltplatz vorbei. Also geht's mit leichten Gepäck zur ersten Lagune auf unserem Rundwanderweg, der Lagune Torre.

    Der Weg ist steinig und etwas rutschig, da es seit heute früh regnet und sich die Wege mittlerweile zu Schlitterpisten ummodelliert haben. Zur Lagune geht's über einen Deich, der sich scheinbar natürlich über die Jahrhunderte hinweg gebildet hat. Als wir oben auf der Deichkrone ankommen, sehen wir bereits den Gletscher, der diese Lagune speist.

    Hier gibt es jede Menge Gletscher im Parque Nacional de los Glaciares. Sie bilden die weltweit größten Trinkwasserspeicher neben dem arktischen Eis. Es ist gewaltig diese enormen Eismassen zu sehen. Hier in Argentinien scheint man aber auch deren weitere Bedeutung erkannt zu haben und tut alles dafür um diese Eismassen zu schützen. Sie sind nämlich ausserdem äußerst wichtige Klimaregulatoren. Das scheint man hier erkannt zu haben und hat die vorkommenden Gletscher in Argentinien unter Naturschutz gestellt. Zum Park gehören auch weitere vorm Aussterben bedrohte Individuen, wie z.B. der Puma, Condore, Papageien, seltene Pflanzen- und Baumarten usw.

    Auch uns begleiten immer wieder einige Vögel und schauen mit neugierigen Blicken was wir hier treiben. Ein paar Male sind sie uns schon bis auf wenige Zentimeter vor der Nase herumgeflogen und heute wurden wir auch wieder von einem grünen flinken Kelchen zum Frühstück besucht und auf unserem weiteren Weg konnten wir einen Woody Woodpecker bei der Arbeit beobachten.

    Aber zurück zur Lagune Torre:

    Wir laufen weiter bis wir kurz vor dem Gletscher stehen und die riesige Gletscherzunge bis zu den Wolken erblicken können. Da die Sicht heute so diesig ist, scheint sie gar kein Ende zu nehmen. Der Regen hat uns heute Morgen ganz schön im Griff und je mehr wir uns dem Gletscher nähern, desto nasser wird es. Trotzdem hat der Anblick etwas faszinierendes mit dem Nebel. Mystisch beeindruckend. Wir drehen am Ende des Wanderweges um und laufen zurück zum Zeltplatz. Das Zelt wird heute ausnahmsweise nass eingepackt, aber wir werden es ja bereits heute Abend wieder aufbauen.

    Komplett bepackt führt uns der Wanderweg weiter durch dichtes Dickicht und urige Wälder. Es geht bergauf und bergab. Die Rucksäcke lassen sich schon ganz schön schleppen. Mit jedem Kilometer mehr, merkt man auch das Gewicht auf den müden Knochen. 3/4 der Strecke sind geschafft. Wir sind an den Lagunen Hija und Madre angekommen. Jetzt kann es bis zum nächsten Zeltplatz nicht mehr weit sein. Hier legen wir eine etwas längere Mittagspause ein und geniessen den Blick in die Ferne, bei dem sich Wolkenmassen an den Bergfronten abregnen um dann über diese hinweg zu ziehen. Ab und zu wird dann auch eine kleine Ecke des dahinter liegenden Bergmassivs Fitz Roy sichtbar. Auf den Anblick hoffen wir schon den ganzen Tag.

    Als wir dann fast im Camp angekommen sind, wollen wir es kaum glauben. Der Regen hat aufgehört und plötzlich kann man einen Teil der Bergkette hinter den dicken Nebelschwaden erkennen. Aber ganz wollen die Wolken leider nicht davon ziehen. Nach einer kurzen Beobachtung packen wir unsere Sachen und gehen die letzten Meter bis zum Zeltplatz Poincenot. Hier warten schon so einige Camper auf uns. Es ist kaum noch ein freier ebener Liegeplatz zwischen den Bäumen zu finden.

    Fündig werden wir letztlich doch und nach dem Zeltaufbau wird auch gleich gekocht. Wir haben beide richtig Kohldampf. Kein Wunder nach einem langen Marsch. Gesättigt blicken wir noch einmal aus dem Zelt und werden heute doch noch einmal mit einem Blick auf den Fitz Roy belohnt. Prima. Dann hat sich der Marsch durch den Regen heute doch gelohnt. Zu später Stunde wandelt sich der Regen dann sogar noch in Schnee. Nun ja. Wir sind hier eben in Patagonien. 👍
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  • Laguna de los Tres-der Fitz nah wie nie

    January 4, 2017 in Argentina ⋅ ⛅ 27 °C

    Nach einer durchfrorenen Nacht im eisigen Wind und vor allem wenig Schlaf, mühen wir uns gegen acht aus dem Zelt. Es regnet immer noch kleine Eiskristalle auf unser Zelt, ABER der Blick gen Himmel verspricht ein kleines bisschen Hoffnung für heute. Mit dem Kaffee und dem Frühstück lassen wir uns etwas Zeit. Bzw. sind wir durch die Kälte etwas gehemmt, da das Wasser kochen einfach länger dauert. Nach Porridge mit frischer Banane und Dulce de Leche lockert der Himmel auf und man kann schon etwas mehr blau hinter den Wolken erkennen.

    Die Entscheidung ist klar. Heute geht's hinauf zum Fuße des Fitz Roy, der Laguna de los Tres, was einen Aufstieg von ca. ein-einhalb Stunden bedeutet. Der Weg ist wieder sehr gut ausgeschildert und es sind auch wieder überall Hinweise, dass man die Wege nicht verlassen soll, damit sich die Pflanzen und die Vegetation, von früherer Beschädigung, erholen kann.

    Leider halten sich da einige nicht dran und trampeln abseits der Wege alles nieder. Schon schade dass nicht geschätzt wird, dass das hier etwas besonderes, schützenswertes ist und obendrein für alle auch NOCH kostenlos zugänglich. Das gleiche gilt für offenes Feuer. Absolut verboten im gesamten Nationalpark. Die Gefahr dass hier ein Stück Urwald abbrennt wird einfach hingenommen.

    Dies sind die offiziellen Gründe warum es im Torres Del Paine zu kostspieligen und nervenaufreibenden Reservierungsverfahren gekommen ist. Eine Frage der Zeit, wenn hier weiterhin die Regeln missachtet werden.

    Wir gehen weiter unserer Wege. Der Wanderweg hinauf ist steil und etwas holprig, ohne festes Schuhwerk nicht zu empfehlen. Auch das ist gleich am Einstieg auf einem Schild angeschrieben. Nicht jeder hält sich an diese Empfehlungen und man kann hier Leute mit Sandalen und kurzen Hosen sehen. Bei einer gefühlten Temperatur um den Gefrierpunkt und bei diesem Weg aus schroffen Fels und rutschigen Kieselsteinen kann das nicht wirklich ein Vergnügen sein.

    Während wir durch den Wald schlendern, reißt die Wolkendecke endgültig auf und die Sonne wärmt uns nun nach dieser kalten Nacht endlich auf. Die letzten Wolkenfetzen ziehen davon, als wir dann am Aussichtspunkt angekommen sind. Hier tummeln sich bereits einige Wanderer an der Lagune und geniessen diese einmalige Aussicht zum Mittagsbrunch. Dieser Anblick ist wirklich gigantisch. Ein Fels der sich so unglaublich gross vor uns aufbäumt und man kann es gar nicht glauben dass unter diesen widrigen Bedingungen, der Kälte, dem Wind, dem kalten Gestein, dort oben Kletterer unterwegs sind. Die Herausforderung allerdings daran lässt sich gemessen am Nervenkitzel irgendwie nachvollziehen.

    Wir suchen irgendwo Unterschlupf zwischen den Gesteinsbrocken, um halbwegs windgeschützt diese Aussicht entspannt einprägen zu können. So viel Glück, den Berg so nah, bei diesem super Wetter zu erleben, hat nicht jeder der den Weg hier hoch auf sich nimmt. Eine Zeltnachbarin hat heute früh aufgegeben und ihr Zelt abgebaut, nachdem sie gestern 2 mal den Weg auf sich genommen hat, un einen Blick zu ergattern. So ist das leider. Man weiss einfach nie, wie es sich entwickelt. Auch auf den Wetterbericht kann man sich hier nicht verlassen. Durch die Gletscher und die Winde vom Meer lassen sich nur sehr unzuverlässige Aussagen über die Vorhersage treffen.

    Das gute Wetter treibt auch so einige Wanderer aus der Stadt hier hoch. Gegen Mittag ist hier oben ein wahrer Ansturm zu spüren und als wir bergab laufen scheint dieser auch nicht abzureißen. Wie ein Magnet zieht der Fitz Roy scheinbar die Menschen an. Da an ihm meistens eine Wolkenfahne fest hängt, bedeutet sein Name aus dem indigenen übersetzt, rauchender Berg.

    Olli spricht eine Person an, die sich da gerade auf dem moosbedeckten Boden neben dem Weg ausbreitet. Auf Englisch erkläre ich dem Pärchen dass überall Schilder aufgestellt sind die darauf hin weisen dass es der Natur zuliebe schön wäre auf den Wegen zu bleiben. Sie bedanken sich sogar für den Hinweis und gehen auf den Weg zurück. Sie waren wohl ganz überrascht, dass da etwas kaputt gehen kann. Wenn nur einer das macht, ist das sicher nicht so schlimm, aber bei der Menge an Menschen sind das am Tag mehrere die das so handhaben und dann müssen wieder Ranger her die den Park beschützen und bezahlt werden müssen...naja es ist vielleicht auch erst besonders zu betrachten wenn es Geld kostet.

    Nachdem wir wieder im Camp angekommen sind, gibt's für uns auch erstmal etwas zu essen und wir entspannen für heute noch etwas in der Sonne mit Blick auf den wolkenlosen Fitz Roy.

    Für morgen hoffen wir weiterhin auf gutes Wetter, da wir noch 2 Wanderungen zu weiteren Gletschern planen. Je nachdem wie der Himmel morgen aussieht geht's zurück nach El Chalten oder wir bleiben noch etwas in den Bergen. Essen haben wir noch ausreichend dabei ;)
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  • die Nacht war die Hölle...

    January 5, 2017 in Argentina ⋅ ⛅ 29 °C

    Dafür gab's einen schönen Sonnenaufgang am Fitz Roy zu bestaunen.

    Diese Nacht wurden wir ausnahmsweise nicht von der Kälte wach gehalten, sondern von einer Gruppe Menschen die bis in die Nacht hinein lautstark im Chor gesungen hat, durch den Wald geschrien hat und die Leute vollgepöbelt haben, die an Ihnen vorbei gelaufen sind. Ringsherum haben die Leute nicht schlafen können und selbst der Ranger kam um elf Uhr vorbei und hat auf die Einhaltung der Ruhe in dem Nationalpark hingewiesen. Dass es dabei vorrangig nicht um die Menschen geht, die hier schlafen wollen, ist erst einmal nebensächlich. Hauptsächlich geht es um die Tiere die hier quasi wohnen und damit Leben müssen dass tagtäglich hunderte von Menschen durch ihren Garten laufen.

    Mit völliger Ignoranz und Unachtsamkeit geht das Spektakel weiter bis Mitternacht. Um vier Uhr beginnt das Gebrüll von vorn und alle werden abermals aufgeweckt. Wir beide sind am Morgen wie erschlagen und wissen garnicht so recht, was wir dazu sagen sollen. Am Weg sieht man noch die Hinterlassenschaften der Feierwütigen und darf die leere Weinpulle, den Müll und die Zigarettenstummel auch noch hinterher räumen. Danke Mitmenschen. Da schämt man sich doch für die eigene Gattung. In der Stadt meinetwegen, aber im Naturschutzgebiet, wo Mensch Gast sein darf, ein No Go.

    Nun zum angenehmeren Teil des Tages. Die morgendliche Unruhe hat dann auch bewirkt dass Olli zur Sonnenaufgangszeit um 5:30 Uhr noch wach war und ist zum Aussichtspunkt gleich neben dem Zeltplatz gelaufen. Hier hat dann die Sonne erbarmen mit uns gehabt und uns mit einem beeindruckenden Sonnenaufgang am Fitz Roy begrüßt.
    Danach geht es auch noch einmal mit dem Schlafen. Fabi treibt die Kälte aus den Schlafsack und sie brät schonmal ein paar Bananenpancakes. Als Olli wach wird gibt's Kaffee und dann hoffen wir heute wieder auf gutes Wetter. Ein Blick gen Himmel verspricht Hoffnung. Bereits gestern, wurde uns aber schon gesagt, dass ein schwerer Sturm kommen soll. Bisher ist es ruhig.

    Die Ruhe vor dem Sturm?

    Wir beschließen noch einen Aufstieg zu machen und suchen vergeblich nach dem Weg. Als wir einen Trampelpfad gefunden haben, steht ausdrücklich angeschrieben, dass man diesen nicht passieren darf und mit Geldstrafe rechnen muss. Wir drehen um und versuchen noch einen anderen Weg zum Glacier .... der ist eben und ist nicht so weit weg. Wir laufen ca. eine halbe Stunde und schon kann man den Gletscher sehen. Es ziehen wieder dicke Wolken auf und der Fitz Roy ist mittlerweile auch schon in ein Wolkenkleid gehüllt. Wir beschließen alles zusammen zu packen und über die Lagune Capri wieder in die Stadt zu laufen. Noch so eine kalte Nacht mit so wenig Schlaf überstehen wir nicht.
    Neben uns packen die meisten auch ihre Sachen und laufen zurück nach El Chalten. Als wir dann nach 2,5 stündigen Abstieg fast angekommen sind, ist der böige Wind bereits zu spüren. Wir schlagen unser Zelt unter erschwerten Bedingungen im El Refugio auf und sind froh dass wir noch vor dem Sturm in der Stadt angekommen sind.

    Jetzt brauchen wir erstmal einen heißen Kaffee und Kuchen. In der Rancho Grande gegenüber gibt's das und wir lehnen uns nach diesen 4 Tagen im Outback, zwischen Gletschern, Lagunen, Urwäldern und ca. 50 gewanderten Kilometern erst einmal zurück.

    Alle treffen wieder im Camp aufeinander und freuen sich, dass sie alle wieder heil aus den Bergen zurück sind. Auch die Kletterer mussten auf Grund der Wetterlage abbrechen und sind nun wieder zurück. Schön, dass alle wieder vereint sind. Das ist das schöne hier am Zeltplatz El Refugio. Die Leute sind hier die Konstante. Es ist kein tägliches Kommen und Gehen und dadurch entwickelt sich ein vertrautes Gemeinschaftsgefühl. Die Gespräche werden tiefgründiger und man verbringt viel Zeit zusammen. Das macht die Zeit hier sehr besonders.
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