• Albatros
apr. – juni 2022

Griechenland und Balkanländer

Nach der plötzlichen Heimreise im Januar möchten wir gerne dort weiter machen, wo wir aufgehört hatten.
Dabei wollen wir auch die Länder auf dem Weg dorthin intensiver erleben und kennenlernen. Sind sehr gespannt, wie sich diese Reise gestalten wird
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  • Resans start
    8 april 2022

    Das Wetter treibt uns gen Sünden

    9 april 2022, Italien ⋅ ☁️ 0 °C

    Wenn die Reise südwärts geht, dürfen die Besuche bei Verwandten und Freunden nicht fehlen, man sieht sich ja selten genug!
    In München erlebten wir die Nacht der Stürme mit orkanartigen Böen, die den armen Mops (und uns) ganz schön durchschüttelten. Glücklicherweise ohne Schäden, aber mit einem erheblichen Schlafdefizit, das wir dann in Mittenwald, kurz vor der österreichischen Grenze wieder ausglichen. Doch ohne diese Pause hätten wir niemals die kunstvollen Pferdefiguren in einem der Vorgärten entdeckt.
    Danach in den Bergen tobte ein Schneetreiben, das uns fast die Sicht nahm und kurz darauf, in Zirl an der Tankstelle (Diesel für 1,79⁴ - was für ein Schnäppchen!) schien die Sonne wieder.
    Am Abend hatten wir noch Zeit, die Altstadt von Sterzing zu erlaufen und wir waren überrascht: wie oft sind wir schon durch diese Stadt durchgefahren und wussten dabei nicht, was sie Schönes zu bieten hat. Aber auf fast 1.000 m Höhe war es auch hier ziemlich kalt und windig. Morgen wollen wir in Venedig sein, die Wetteraussichten dort ziehen uns wie ein Magnet!
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  • Venedig - Fähre nach Griechenland?

    10 april 2022, Italien ⋅ ☀️ 13 °C

    Nach bitterkalter Nacht fuhren wir sehr zeitig los - der Motor sollte erst einmal einheizen. Unterwegs getankt - froh, dass es in Italien nicht wie üblich teurer ist als in Österreich, sogar günstiger: 1.37⁴! (hätte nie gedacht, dass ich bei diesem Preis einmal frohlocke).
    Und so kamen wir trotz gemütlicher Fahrt um die Mittagszeit in Venedig an. Sonnenschein und 17°C im Schatten, das war die ersehnte Wohltat!
    Ab zum Hafen, um uns nach der Fähre zu erkunden und prompt wurde uns klar: Venedig ist nicht gleich Venedig! Die Fähre geht ab Fusina und das sind mit dem Auto nochmal über 10 km! Da unternahmen wir lieber einen Stadtbummel, vor allem auch durch die wenig touristisch überlaufenen Teile der Stadt (waren ja schon einige Male hier). Dabei verloren wir in den verwinkelten Gassen öfters die Orientierung, sodass wir am Abend recht fußmüde nur noch nach einem lauschigen Plätzchen zum Übernachten suchten. In der Nähe von Fusina wurden wir fündig und der erste rundum schöne Tag nahm am Rande eines Feldweges ein entspanntes Ende.
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  • Triest

    12 april 2022, Italien ⋅ ☀️ 16 °C

    In Fusina erklärte man uns, dass die nächste Fähre nach Griechenland in frühestens 6 Tagen gehen wird für 650,- €. So lange wollten wir hier nicht ausharren und deshalb nahmen wir auf flotten Reifen Kurs auf den Süden. Termine und feste Ziele haben wir nicht, das macht's nur interessanter.
    Heute wollten wir en passant Triest besuchen, da kamen wir am Castello di Miramare vorbei, dem Schloss des Erzherzogs Maximilian von Habsburg, dem Bruder des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. Ein prunkvoller neogotischer Bau aus der Mitte des 19. Jhd., den er leider nie zu Gesicht bekam. Während der Bauzeit zog er 1864 nach Mexiko, um dort selbst Kaiser zu werden. Hat ihm nichts Gutes gebracht, 3 Jahre später wurde er von einem republikanischen Hinrichtungskommando erschossen. Seine Frau Charlotte lebte dann noch einige Jahre im Schloß und der herrliche Park wird ihr wohl Trost gespendet haben.
    Im Anschluß fanden wir in Triest nach krampfhaften Suchens einen Parkplatz in Zentrumsnähe und glaubten schon, wir hätten uns verfahren. Das sieht aus wie Wien! Kein Wunder, denn ca. 5 Jahrhunderte hatten hier die Habsburger und die Donaumonarchie regiert. Was dem Vergleich mit Wien allerdings nicht standhält, sind das Teatro Romano aus dem 2. Jhd. und das Meer.
    Heute lebt Triest von Banken, Versicherungen, Handel und dem zweitgrößten Hafen Italiens.
    Voller Eindrücke setzten wir die Reise über die slowenische Grenze fort und fanden für den Abend und die Nacht ein schönes Fleckchen mit Meerblick in Izola.
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  • Casino LipizaEingang zum Casinoim Karsthaus kann geheiratet werdendas Kutschenmuseumder Phaeton bei VW sieht anders aus...da sind sie endlich!

    Lipiza

    13 april 2022, Slovenien ⋅ ☁️ 15 °C

    Das Wetter ist so einladend, wir haben's nicht eilig, da wollen wir uns erst einmal in Slowenien umsehen (Dieselpreise erforscht: 1.54 €). Ljubljana ist nicht weit entfernt und von dort hörten wir bisher nur Gutes. Aber all zu weit kamen wir nicht, denn an einem Schild, das auf die in nur 9 km entfernt liegende Lipizaner-Farm aufmerksam macht, gab's nur Eines: Lenkrad rumgerissen und Kursänderung. Wir sind zwar nicht die ausgesprochenen Pferdenarren, aber es war ein wirklich schönes Erlebnis, die edlen Anlagen und diese schönen Tiere in Realität sehen zu dürfen.Läs mer

  • der "Tanzsaal"sogenannte Vorhänge16 m hochder "schiefe Turm von Pisa ""Spaghettidecke"der "Brillant"Konzertsaaldie Pivka am unterirdischen WehrGrottenolm im Aquarium

    Postojnska jama...

    16 april 2022, Slovenien ⋅ ⛅ 11 °C

    ...das ist ein 24 km umfassendes Höhlensystem, in Jahrmillionen geschaffen von dem nicht gerade großen Fluß Pivka. Bei der Besichtigung kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    Diese Dimmensionen!
    Mit einem Zug fuhren wir 10 Minuten lang eine 3,5 km lange Strecke in den Berg, dabei passierten wir den u.A. von einem Kronleuchter erhellten "Tanzsaal" und danach ging es über 1,5 km zu Fuß weiter, wobei wir viel Interessantes von unserer netten Guide-Lady erfuhren. Hier leben 175 Tierarten, davon 125 reine Höhlenbewohner (das ist ein bemerkenswerter Rekord) und die größte davon ist der bis zu 30 cm lange Grottenolm, blass bis durchsichtig und ohne Augen ein Lebenskünstler. Er kann 100 Jahre alt werden und bis zu 10 Jahre ohne Nahrung auskommen!
    In der Höhle sahen wir die verschiedensten Formen und Größen von Tropfsteinen, passierten den "Schiefen Turm von Pisa", die "Spaghettidecke", einen Stalagmit von 16 m Höhe, den leuchtend weißen Stalagmit "Brillant", der bis zu seiner heutigen Größe schlappe 50.000 Jahre brauchte und am Schluss den Konzertsaal. Das ist kein leeres Wort, in diesem 30.000 m² großen Teil der Höhle mit Platz für bis zu 10.000 Zuschauer werden viele Konzerte abgehalten (bei 8-10°C für uns aber gewöhnungsbedürftig).
    Im Museum erfuhren wir dann, dass das Schienensystem keine neue Erfindung ist. Bereits seit 1872 wurde hier die weltweit erste Höhlen- Eisenbahn in den Berg geschickt und allein im Jahr 2019, vor der Pandemie, besuchten 39.000 Touristen diese Weltkulturerbestätte.
    Nun sollte ich langsam mal aufhören, zu schwärmen, denn es gab heute noch mehr zu sehen...
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  • Höhlenburg Predjama

    16 april 2022, Slovenien ⋅ ⛅ 12 °C

    ...mit unserem Kombiticket haben wir auch den Zutritt zur 10 km entfernten Höhlenburg erworben. Natürlich war es ein Geduldsspiel, hier am Karfreitag einen Parkplatz zu erhaschen, aber mit Glück und etwas Geschick klappte es.
    In dieser hoch gelegenen Höhle wurde schon im 12. Jhd. begonnen, befestigte Wehranlagen zu errichten. Ab dem 12. Jhd. bis ins 15. Jhd. wuchs sie ständig und heute wie damals gibt sie ein prächtiges Bild ab.
    Bekanntester Burgherr war der Raubritter Erasmus Luegg, der seine Belagerer über ein Jahr lang verspottete (Niemend kannte den geheimen Gang, über den er sich und seine Leute mit Nachschub versorgte), bis er 1484 durch Verrat sein Leben verlor.
    Heute brüstet man sich damit, dass die Burg im Guinnesbuch als größte Höhlenburg der Welt geführt wird.
    Allerdings ist sie auch riesig, vieles ist fantastisch saniert und rekonstruiert, nur leider kann man im eigentlichen Höhlenburgteil, der sich also komplett in und nicht an der Höhle befindet, nur noch Vermutungen anstellen, wie hier einst Etagen und Räume angeordnet waren.
    Wir sind jedenfalls stundenlang treppauf-, treppab und durch viele Gänge und Räume gelaufen, um uns später im Tal in einer urigen Gaststätte bei Hamburger und Bier wieder stärken zu müssen. Dabei entdeckten wir hier so nebenbei einen ordentlich auf Unterlagen drapierten Baumstamm von 64 Metern Länge (12 m³ und 9 t Gewicht) - wohl noch irgend so ein Rekord?
    Und genau hier wählten wir uns den Platz fürs Nachtlager aus, wie immer: ruhig und ungestört.
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  • Ljubljana

    17 april 2022, Slovenien ⋅ ⛅ 10 °C

    Bei kaltem starken Gegenwind fuhren wir nach Ljubljana und fanden nahe des Zentrums einen Parkplatz (sonntags kostenlos!). Gleich ging's auf Schusters Rappen los und all die gehörten Lobeshymnen auf die Schönheit dieser Stadt können wir nur bestätigen. Natürlich, ein Fluß und eine Burg bilden schon eine gute Basis, aber es war weitaus mehr: überall herrliche Architektur, viele Brücken (wenn sich Dresden doch ein Beispiel nähme!), keine riesigen, aber sympathische Sehenswürdigkeiten und eine auffallende Sauberkeit!
    Natürlich sind wir mit dem Aufzug zur Burg rauf gefahren, haben die Anlage und die Aussicht bewundert. Aber die Wege am Fluss und in den Nebenstraßen und vor Allem das viele Grün in der Stadt waren einfach romantisch schön und entspannend. Kathedrale, Rathaus, Drachen-, oder Schusterbrücke ließen wir uns nicht entgehen und am Schluss wollten wir wissen, wieso man ein 13-stöckiges Gebäude öffentlich "Wolkenkratzer" nennt. Nun, ganz oben ließen wir bei einem Eisbecher den Blick schweifen bis hinüber zur Burg und lasen nach: dieses Haus wurde 1933 erbaut (was man an vielen Details erkennen kann) und war damals das höchste Gebäude auf dem Balkan und das neunthöchste in Europa. Manchmal helfen große Namen - besonders, wenn der Glanz noch nicht abgebröckelt ist, über die Zeit hinweg.
    Um eine weitere Seite Ljubljanas kennen zu lernen, fuhren wir ans andere Ende der Stadt, aber darüber sowie über die etwas leiseren Impressionen berichte ich im nächsten Beitrag.
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  • Ljubljana Metelkova und mehr

    17 april 2022, Slovenien ⋅ ⛅ 13 °C

    Metelkova ist eine der weniger bekannten, aber um so überraschenden Besonderheiten von Ljubljana: das Zentrum einer alternativen Kultur, die aus einer Hausbesetzung einer ehemaligen Kaserne hervor gegangen war und heute kreative Arbeit und Veranstaltungen bietet.
    Wie gebannt betrachteten wir das, was auf den ersten Blick wie Schmiererei anmuten mag, dabei jedoch solch hohen kreativen und künstlerischen Gehalt aufweist, dass wir hier einfach die Zeit verloren - wir konnten uns nicht satt sehen!
    Schlichtweg froh darüber, dass uns dieses Kleinod nicht entgangen ist, habe ich meine heutigen Fotos nochmal revue passieren lassen und dabei rief ich mir so die stillen Momente dieses turbulenten Tages wieder ins Gemüt.
    Und wieder einmal wurde uns bewusst, was wir Camper für ein entspannt-aufregendes und interessantes Leben führen.
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  • 72 m hochso klares tiefes Wasser!

    Plitvička Jezera

    19 april 2022, Kroatien ⋅ ⛅ 4 °C

    Gestern auf einem Campingplatz nahe der Plitzwitzer Seen eingecheckt. Für heute war Regen angekündigt, dabei wollten wir gern den Nationalpark besichtigen! Aber heute Morgen schien noch die Sonne, sodass wir spontan losfuhren und für den über 11 km langen Fußmarsch wenigstens die Gewitterflinte mitnahmen. Die Sonne hielt sich streckenweise sehr tapfer und als sie endgültig von der Wolkendecke verdrängt wurde, hatten wir schon den größten Teil hinter uns.
    Den Nationalpark als den ersten Kroatiens gibt es schon seit 1949 und seit 1972 gehört er zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wir passierten ca. 10 der insgesamt 16 in verschiedenen hohen Stufen angelegten Seen mit ihren artenreichen Wasserfällen (einmal ging's mit dem Boot über den längsten See) und stiegen dabei allmählich von ca. 350 auf 650 Höhenmeter.
    Das Naturschauspiel mit den vielfältigen Schönheiten zu beschreiben ist wirklich nicht einfach, am Besten erzielt es seine Wirkung, wenn man es selbst vor Ort erlebt.
    Auf den ersten Blick bieten die Fotos nur sich wiederholende Ansichten von Wasser, das von oben nach unten fällt, aber es ist für uns immer wieder eine Freude, die schönen Details von Parkgestaltung und Landschaft zu betrachten.
    Übrigens, den Schirm haben wir bis zum Schluss nicht gebraucht.
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  • Zadar

    20 april 2022, Kroatien ⋅ ⛅ 14 °C

    Der Kühlschrank schreibt uns mal wieder den Weg vor! Für morgen haben wir einen Werkstattermin in Vrsi, nahe bei Zadar vereinbaren können, als geht's heute nach Zadar.
    Auf dem Weg begegnen wir einem eigentümlichen Berggeist, einem großen Schmetterling und schönen Landschaften.
    Wenn wir schon mal hier sind, schauen wir uns die Stadt, besonders die Altstadt an. Sie ist durchwachsen von vielen schmucklosen Neubauten, woraus wir schließen, dass irgendein Krieg hier große Lücken gerissen haben muss. Aber viele historische Bauten wie das mit einem Markuslöwen geschmückte Porta Terraferma von 1543, die Kathedrale und das römische Forum mit einigen freigelegten Ruinen geben der Stadt noch einen unverwechselbaren Reiz.
    An der Uferpromenade überraschten uns mystische Klänge, deren Ursprung wir zuerst nicht orten konnten. Hier handelt es sich um eine Installation, genannt die "Meeresorgel". Im Promenadenpflaster befinden sich viele runde Öffnungen, aus denen die von Wind und Wellen erzeugten Töne dringen. Je nach Strömung und Wellengang laut, leise oder in verschiedenen Variationen.
    Am Abend fanden wir ganz in der Nähe von Vrsi einen Übernachtungsplatz im Pinienwald am Meer, idyllisch wie lange nicht mehr, die Ruhe war uns fast unheimlich.
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  • Die "Pyramide" - ehem. kommunistisches Museum...... soll ein neues Kultur- und. Bildungsszentrum werden

    Albanien - Tirana

    24 april 2022, Albania ⋅ ⛅ 21 °C

    Diesen Mobilen Caravan Service in Vrsi können wir nur empfehlen! Die Verständigung war kein Problem, der Mann spricht nicht nur deutsch, er IST Deutscher und er hat unkompliziert die Sache erledigt - der Kühlschrank läuft wie eine Eins!
    Danach stellten wir fest, dass wir doch im Herbst letzten Jahres schon das Wichtigste von Kroatien angesehen hatten und da es andauernd regnete und ein kalter Wind blies, zogen wir es vor, schön im Auto zu bleiben und lieber "Kilometer zu machen".
    Nach zwei Tagen erreichten wir Albanien und es war uns ein Bedürfnis und eine Freude, unsere lieben Gastgeber vom Vorjahr wieder zu sehen. Ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft war wieder umwerfend!
    Am nächsten Tag fuhren wir ins nahe gelegene Tirana. Lange war dieser Ort ziemlich unbedeutend, bis er erst 1920 zur Hauptstadt erklärt wurde. Dann begann eine zügige urbane Entwicklung, seit 1941 vor allem kommunistisch geprägt. Auch lange nach "unserer" Wende (1997) gab es noch heftige Unruhen, aber nach der Demokratisierung erfolgte ein rasanter wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung, den man der Stadt heute mit Freude ansieht.
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  • wieder in Griechenland

    25 april 2022, Grekland ⋅ ☀️ 24 °C

    Lange hielten wir uns nicht in Albanien auf (im Nicht-EU-Land fehlt eben das Internet und der Kauf einer SIM-Karte lohnte aber auch nicht).
    Und so hatten wir schnell die griechische Grenze überfahren. Ganz zufällig fanden wir einen Wald-Picknick-Platz mit Wasserfällen und einem rauschenden Bach. Er lag völlig versteckt hinter einem Dorf namens Vergina in einer tiefen Senke (übelst steile Zufahrt!), war aber am orthodoxen Ostermontag gut besucht und bis in den späten Abend hinein recht belebt.
    Trotzdem beschlossen wir, hier zu übernachten und auch noch ein oder zwei Tage "Urlaub vom Urlaub" zu machen. Es war himmlisch, wir wurden nicht behelligt und wir konnten besonders am Dienstag so richtig entspannen.
    Als wir das am Mittwoch noch wiederholen wollten, überraschte uns am Morgen ein Bautrupp mit Radlader, LKW und viel Aktionismus und Lärm. Schade, also doch lieber einpacken, abreisen und uns darüber freuen, dass wir hier wenigstens eineinhalb wundervolle Tage verbringen konnten.
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  • Agia SophiaAgia Nikolaos......innen so schön!Agia Dimitrios......der Schrein des Demetriosetwas zur Freude der Touristen

    Thessaloniki

    28 april 2022, Grekland ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Nacht war, wie so oft, wunderbar ruhig und beim Öffnen der Jalousien blendete uns die Sonne.
    Es gab nur ein kurzes Frühstück, denn für heute haben wir uns viel vorgenommen: Erkundung der Kultur-Welterbe-Stadt Thessaloniki zu Fuß! Zum Glück gibt's einen bewachten und bezahlbaren Parkplatz im Zentrum.
    Das Wahrzeichen der Stadt, der Weiße Turm ließ lange auf sich warten, auf unserer Route war er eben die letzte Station.
    Dafür ging es gleich los mit dem Galerius-Bogen, den man im Jahr 305 zu Ehren des römischen Kaisers und seines Sieges über die Perser errichtete. Fast daneben die Rotonda, ein riesiger Rundbau, dessen Nutzung man beliebig wechselte: erst als Mausoleum für besagten Kaiser Galerius, später als christliche Georgs-Kirche und dann, nach Hinzufügen eines Minaretts eben mal als Moschee. Steine sind geduldig.
    Bei der Agia Sophia waren wir schon von außen schwer beeindruckt, aber innen die Mosaike aus dem 9. Jhd. sind einfach unglaublich, wenn auch die Dunkelheit des Kircheninneren etwas bedrückend wirkte.
    Oben am Kastro wurde unser mühsamer Aufstieg mit einem fantastischen Blick über die Stadt und den Thermischen Golf belohnt. Leider reichte heute die Fernsicht nicht aus, um bis zum Olymp hinüber zu schauen.
    Der anschließende Bummel durch die verwinkelten Gassen der Altstadt und dabei der Besuch der kleinen Kirche Agia Nikolaos mit ihren Wandmalereien aus dem 14. Jhd. waren eigentlich das Highlight unserer Stadtbesichtigung.
    Der Schrein mit den Gebeinen des heiligen Demetrius in der gleichnamigen Kirche machte einen großen Eindruck auf uns und ebenso der Anblick der Römischen Agora aus dem 2. Jhd., aber diese Altstadt hat ihren eigenen Charme und Reiz.
    Natürlich streiften wir noch den schönsten Platz der Stadt, genannt nach dem Philosophen Aristoteles, der als Bronzestatue das rege Treiben zwischen den vielen Cafés an sich vorbei ziehen lässt, bis wir nach einem guten Kaffee auf der Uferpromenade endlich an diesem 34 m hohen Monster von Turm ankamen, den die Osmanen Ende des 15. Jhd. erbaut hatten und der alles Andere als weiß aussieht.
    Nach so viel Stadt und über 17.000 Schritten brauchten wir nur noch einige km südlich zu fahren, um nun an der gegenüberliegenden Seite der Lagune wieder ein lauschiges Plätzchen für die Nacht zu finden.
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  • Chalkidiki

    29 april 2022, Grekland ⋅ ⛅ 19 °C

    Viel hatten wir in Thessaloniki gesehen und sehr viel gehört. Die Nacht am Wasser mit ihrer Ruhe und einem Reiher am Morgen war Balsam für unsere Seelen.
    Und dann ging's weiter südwärts, denn die viel besuchte Halbinsel Chalkidiki wollen wir als Nächstes erkunden und beginnen mit dem ersten "Finger" Kassandra.
    Im ersten etwas kleineren und touristisch nicht so überlaufenen Ort Nea Fokea hatten wir Glück und kauften im Hafen etwas Fisch direkt vom Boot und danach konnten wir im Dorfkern das typisch griechische Flair bei einem Kaffee genießen.
    Anders sah es dann schon in Afitos aus, wo alles schön wirkungsvoll hergerichtet ist, angefangen bei den toll gestalteten Häusern und Fassaden bis hin zu den vielen fantasievollen Dekorationen. Es gab eine Unmenge schöner Fotomotive, aber noch mehr herumwieselnde Touristen und das schon Ende April! Was muss hier in der Saison los sein?! Aber bei Bier, Ouzo und Knabberzeug auf einer Restaurant-Terrasse hoch über dem Strand wurde uns wieder einmal bewusst, welch schönes und interessantes Leben wir führen dürfen.
    In Kalithea mit seinen Bettenburgen hielten wir gar nicht erst an, sondern schlängelten bei Kriopigi den armen Mops auf engen, steilen Kurven wieder hinunter in Richtung Meer.
    Es hat sich gelohnt! Wir stehen direkt am Strand mit Blick zum zweiten Finger Sithonia und sind uns einig: hier wird mal wieder ein paar Tage gechillt!
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  • "Mittelfinger " Sithonia

    3 maj 2022, Grekland ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute wollten wir den nächsten "Finger" namens Sithonia kennenlernen und machten auf dem Weg dorthin einige Zwischenstationen, von denen wir uns lt. ADAC-Karten Einiges versprochen hatten.
    Olinthos entpuppte sich als Niete und auch Poligiros hatte nix zu bieten, als ein offenbar neu erbautes attraktives Kirchengebäude.
    Aber beim abseits gelegenen Kloster Evangelismos besserte sich unsere Stimmung augenblicklich! Dieses Kloster mit über 120 Nonnen wurde erst 1974 auf und aus mittelalterlichen Ruinen errichtet. Ältestes Gebäude ist die Kapelle aus dem 13. Jhd., ursprünglich nur weißgetüncht schmücken es schöne filigrane Wandmalereien, geschaffen von den Nonnen, die im Übrigen auch die komplette Verwaltung und Instandhaltung des Klosters in Eigenregie bewerkstelligen. Eine freundliche Nonne bot uns Kaffee und Makronen an (übrigens das erste Gespräch mit einer leibhaftigen Nonne in meinem Leben - sie spricht ein weitaus besseres Englisch als ich!) und unseren Wasservorrat durften wir auch wieder auffrischen. Sie erklärte uns, dass wir seit Corona die ersten deutschen Besucher sind, was uns betroffen machte.
    Später bummelten wir durch die Ferienhochburg Neos Marmaras, die durch ihre Lage an 3 Buchten einen eigenen Reiz ausübt. Das Wetter war gemischt, Foto in der einen Richtung: dunkle Wolken über den Bergen, andere Richtung: schon besser!
    Nur etwa 10 km weiter fanden wir eine ausgezeichnete Fisch-Taverne an einer beschaulichen Bucht, in der wir gleich unser Lager für die Nacht aufschlugen.
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  • die "MENJA MARIA III"

    6 maj 2022, Grekland ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir hatten schon lange mit dem Gedanken gespielt, den dritten Finger Athos mit einem der Ausflugsschiffe zu erkunden und hofften sehr, dass auch eines in der Vorsaison fährt.
    Und dann landeten wir Dank dreier Zufälle den Volltreffer:
    Erstens: gestern Abend entschieden wir spontan, nach dem schönen Tag im Hafen von Sarti die Nacht nicht mehr dort zu verbringen und fuhren nach Omos Panagias.
    Zweitens: hier wählten wir für die Nacht den kleinen Hafen und nicht den nahe gelegenen Badestrand.
    Drittens: heute Morgen gleich nach dem Aufwachen wollten wir uns an dem vor Anker liegenden Schiff erkundigen, ob und wann es ausläuft und wohin... Antwort: in 30 Minuten Tagesfahrt zum Athos mit Lunch und, und und... für 30,-€/Person und ja, nur heute, weil noch zu wenig Besucher. Na, wenn das nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort war!
    Also rasches Frühstück und rauf auf den Pott. Mit uns noch 2 Busladungen und damit hatte man gerade mal ca. 20% Auslastung, aber es ging los und es war absolut entspannend.
    Zu unserer Überraschung begleitete uns ein stattlicher Delfin auf einem Teil des Weges nach Athos (für ein Foto waren wir leider zu langsam).
    Etwa die Hälfte der Halbinsel ist ja mit 20 Klöstern belegt und darf nicht befahren werden. Besuch ist möglich, aber nur für Männer und das nach schriftlicher Anmeldung (keine Frauen UND: auch keine weiblichen Haustiere außer Hühner!). Also ist es besser, sich die Sache vom Wasser aus anzusehen. Unser Schiff durfte sich jedoch nicht unter 500 Meter der Küste nähern. Den heiligen Berg mit seinen Schneeresten auf dem 2033 m hohen Gipfel sahen wir nur aus der Ferne, aber zum Glück kaum wolkenverhangen.
    Dann ging's mit vielen interessanten (auch deutschen) Erläuterungen vorbei an einigen Klöstern, deren Namen wir weder verstehen, geschweige uns merken konnten. Hängen geblieben ist, dass sich in dem russischen Kloster mit 9 m Umfang und 13 t Gewicht die zweitgrößte Glocke der Welt befinden soll. Die größte, die Zarenglocke, steht seit 1834 in Moskau im Kreml, wiegt 202 t und wurde nie geläutet, denn von Anbeginn war ein großes Teilstück herausgebrochen, welches noch heute daneben liegt.
    Insgesamt gibt es auf dem Berg Athos über 2.000 Mönche und die 20 Klöster werden von den verschiedensten Nationen geführt.
    Vor der Rückfahrt gab man uns noch 2 Stunden Landgang, um die Insel Amouliani zu erkunden. Die meisten Bus-Reisenden schafften es genau bis zu den beiden Tavernen in Hafennähe, wir ein klein wenig weiter und dieser Fleiß wurde belohnt mit zwei Prachtstücken von "Pusteblumen".
    Es war ein gelungener Tag, jetzt stehen wir am Strand und nun schauen wir mal, wohin es uns als Nächstes verschlägt.
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  • Hochzeitstag

    8 maj 2022, Grekland ⋅ ☁️ 17 °C

    Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, an diesem Tag groß und fein essen zu gehen.
    Aber gestern fanden wir diesen idyllischen Platz am Strand, an dem sich heute Morgen sogar der ca. 100 km entfernte Berg Olymp mit seinem schneebedeckten Gipfel blicken ließ, und da konnten wir doch nicht schon wieder abreisen!
    Wir wollten den Tag nur genießen. Ein paar Blümchen waren schnell gepflückt und über den Tag bereitete Rosi uns ein "perfektes Dinner" bzw. Lunch, Teatime (mit Kaffee) und Dinner. Keine griechische Taverne hätte uns auch nur annähernd so schmackhaft verwöhnen können! (meine persönliche, dankbare Einschätzung).
    Zwischendurch lagen wir in der Sonne, gingen baden (bei 19°C Wassertemperatur) und chillten vor uns hin.
    Nach diesem entspannten Tag und einer weiteren absolut ruhigen Nacht beschlossen wir am nächsten Tag, die Weiterfahrt um noch einen Tag zu verschieben. Es ist einfach zu schön hier und wer weiß, was noch kommt...
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  • Olymbiada und Kavala

    10 maj 2022, Grekland ⋅ ⛅ 20 °C

    Ziemlich schweren Herzens verabschiedeten wir uns nach 3 schönen Tagen von unserem Traumstrand, aber schließlich wollen wir noch mehr sehen.
    Heutiges Ziel: Kavala. Auf dem Weg dorthin liegt ein Ort mit dem pompösen Namen Olymbiada, der sich allerdings als kleines, beschauliches Urlauberdorf entpuppte. Die Kirche hübsch, der Strand leer, denn noch immer hat die Saison hier nicht begonnen!
    Mehr Leben herrscht in der 75.000-Seelen-Stadt Kavala. Um so erleichterter waren wir, dass wir einen ruhigen Platz am Meer mit Blick auf die Stadt und auf die Insel Thassos fanden! Kavalas Geschichte geht bis ins 7. Jhd. v.Chr. zurück und das sanierte Aquädukt aus der Römerzeit ist wirklich imposant. Hoch über der Altstadt Panagia thront die Festung aus byzantinischer Zeit auf den Grundmauern der alten Akropolis. Doch schauten wir sie uns hin und wieder nur von außen an, denn die Gassen der Panagia mit ihren liebevoll gestalteten Häusern und Gärten haben es uns so richtig angetan. Ein Eldorado für Fotomotiv-Suchende!
    Ein berühmter Sohn der Stadt war Muhamad Ali Pascha, der Gründer der letzten ägyptischen Königsdynastie, dessen Geburtshaus (1770 geb.) ist eines der Schönsten auf dem Altstadtberg und natürlich wird er mit einem stattlichen Reiterstandbild gebührend geehrt.
    Am Abend genossen wir den Anblick der erleuchteten Stadt, was wir am nächsten Morgen beim Frühstück gleich noch einmal, nur eben ohne Lichter, wiederholten.
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  • kein Drama in Drama

    11 maj 2022, Grekland ⋅ ☀️ 22 °C

    Die Schlussphase Griechenlands sollte uns noch ins Landesinnere führen, nach Drama und zuvor als "Streifschuss" nach Philippi, wo Apostel Paulus im Jahr 46 die erste Christin getauft haben soll. Ohne Ortskenntnis wurden wir nicht so recht fündig, aber die orthodoxe Kirche gefiel uns auch ganz gut...
    In der stark befahrenen Stadt Drama machten wir direkt im Zentrum einen Parkplatz aus, auf dem unser Mops den ganzen Tag und, wenn wir wollen, auch noch die Nacht für 2,50 € gut bewacht stehen darf.
    Der anschließende Streifzug durch die Stadt war erst einmal ernüchternd. Unschöne Häuser, lauter Verkehr und die "byzantine walls of Drama" waren die einzige Sehenswürdigkeit, mit der man aufwarten kann - mächtig gewaltig!
    Aber die gepriesenen Parkanlagen hielten, was man von ihnen versprach. Viel Wasser, viel Grün, liebevoll angelegte Wege und Stege und nicht zuletzt die Vielfalt der Restaurants und Tavernen ließen das Wohlgefühl sprunghaft steigen. Gemütliche Kneipenviertel, abends sehr stimmungsvoll beleuchtet, verleiteten uns dazu, auch noch den Abend und die Nacht in Drama zu bleiben. Na, die Ohrstöpsel werden es hier im Zentrum schon richten...
    Am Abend liefen wir die wenigen Schritte ins "Dramatische" Nachtleben. Zum Glück haben wir die vielen gut besuchten Szenekneipen liegen lassen, bis wir aus einer Hofnische heraus Gitarrenmusik vernahmen. Mit uns saßen dann dort 13 Gäste und vier davon musizierten so leidenschaftlich! Das Essen war köstlich, der Wein auch und es wurde wieder einmal ein langer Abend mit absolut authentisch griechischem Flair - einfach grandios!
    Ach ja, und die Ohrstöpsel leisteten ganze Arbeit!
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  • Serres, die Überraschung

    12 maj 2022, Grekland ⋅ ☀️ 22 °C

    So langsam bewegen wir uns in Richtung Bulgarien, wollen aber vielleicht noch ein paar Tage am Kerkini-See verweilen. Auf dem Weg dorthin streifen wir die Stadt Serres. In der Beschreibung in den ADAC-Karten klang es ziemlich langweilig und so wollten wir einfach vorbei fahren. Nur die Markthalle aus dem 15. Jhd., in der heute das archäologische Museum untergebracht ist, weckte unser Interesse. Wenn wir schon mal hier sind...!
    Und was soll man sagen? Die Stadt macht insgesamt einen weitaus besseren Eindruck als zuvor Drama und dieser ehemaligen Markthalle sieht man nicht an, dass sie schon ca. 600 Jahre alt ist! Damals schon solch Aufwand für das simple Markttreiben?!
    Zufällig im Vorbeigehen trafen wir auf zwei wunderschöne Kirchen, Holy Metropolis of Serres and Nigrita mit ihrer interessanten Fassadenstruktur und die Holy Churche of St. Theodores, deren Geschichte bis ins Jahr 1124 zurück reicht.
    Diesen Abstecher haben wir nicht bereut, zumal der O-Saft im Schatten der Bäume an der zentralen Platia Eleftherias wahrhaftig erfrischend war.
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  • Kerkini-See

    13 maj 2022, Grekland ⋅ ☀️ 21 °C

    Noch gestern erreichten wir unser Tagesziel, den Kerkini-See. Dieser Stausee vor der Kulisse des Beles-Gebirges, Grenze zu Bulgarien, ist ein wahres Vogelparadies. Pelikane, Flamingos und Störche sind zwar die größten Bewohner, aber das vielseitige und uns überwiegend unbekannte Gezwitscher heute Morgen erweckte in uns den Eindruck, dass es hier wohl hunderte Vogelarten geben muss!
    Gestern hatten wir bewusst eine Stelle aufgesucht, an der auch Wasserbüffel zu beobachten sind und dem war so! Erst ein stattliches Paar und später eine ganze Herde liefen vor die Kamera!
    Nur war der See noch etwas weit entfernt, weswegen wir heute Morgen eine andere Stelle (ohne Büffel) anfuhren. Welch herrlicher Blick über die unberührte Natur und wieder das Konzert aus unzähligen Vogelkehlen! Das genießen wir noch eine Weile, obgleich wir bei knapp 30°C auf freier Fläche stehen... mal sehen, was der Tag so bringt...
    ...jetzt, am Nachmittag, schreibe ich weiter und der Tag verläuft angenehm. Die Temperaturen haben wir überschätzt. Na ja, alle Fenster auf, Markise raus und nun sind's 30°C drinnen und draußen, ein leichtes Lüftchen und mit Nichtstun und Gegend genießen läßt's sich aushalten. Bald sinkt das Thermometer, also bleiben wir hier unter der Obhut unseres neuen tierischen Beschützers.
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  • Das Vogelparadies

    14 maj 2022, Grekland ⋅ ⛅ 21 °C

    Eigentlich waren wir nur neugierig, ob es an diesem See noch weitere so schöne Plätze gibt. So umfuhren wir das Gewässer im Uhrzeigersinn bis zum winzigen Hafen des Ortes Kerkini. Maximal 5 Boote laden dort zum Vogelbesuch ein, heute war nur eines besetzt. Eine Familie wartete, dass es los geht und das war unsere Chance, auch noch anzuheuern.
    Das ist schon etwas Anderes, wenn man von Jemandem, der sich auskennt, bis an die großen Vogelkolonien heran geführt wird! Von der Menge an Kormoranen, Pelikanen, verschiedenen Reiher-Arten, Blesshühnern, Haubentauchern, und vielem mehr waren wir glattweg überwältigt und das größte Erlebnis war der Besuch der Kormoran-Kinderstube. Von noch nicht ausgebrüteten Eiern über hungrig gereckte Kükenhälse bis zu den schon reiferen Taktikern, die sich bei Fremdannäherung sofort im Nest tot stellen, war alles dabei. Ganz wohl war uns bei der Aktion aber nicht, denn die erwachsenen Vögel hatten doch die Nester fluchtartig verlassen...! Unser Guide erklärte, dass normalerweise nicht so nah heran gefahren wird, mit uns 7 Leuten machte er eine Ausnahme und im Sommer, wenn alle 5 Boote im Einsatz sind, wird nicht einmal bis an die Kolonien heran gefahren, da geht Besichtigung nur noch mit Fernglas und Teleobjektiv. Mit dieser Beruhigung und dem Eindruck der Exklusivität war unsere Freude über das Erlebte dann doch wieder weniger getrübt!
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  • Rila Kloster

    15 maj 2022, Bulgarien ⋅ ⛅ 14 °C

    Auf dem Weg nach Sofia dürfen wir nicht versäumen, das größte und bedeutendste Kloster Bulgariens zu besuchen. Stetig zieht der Mops sich durch Serpentinen bis auf knapp 1.200 m und da stehen wir vor diesem gewaltigen Gebäudekomplex.
    Wir sind überrascht, dass kein Eintritt erhoben wird und erkunden sofort das große Areal.
    Die Geschichte des Klosters geht auf den heiligen Iwan Rilski zurück, der durch Wunderheilungen und Austreibung böser Geister zu Berühmtheit gelangte und mit einigen Anhängern 927 bis 941 aus Fels- und Baumhöhlen kommend das erste Kloster gründete.
    Eine Schilderung der wechselvollen Geschichte würde den Rahmen dieser Notiz sprengen. Nur so viel: im Winter 1832/33 zerstörte ein Großbrand das komplette Kloster bis auf den Chrelio-Wehrturm aus 1335, der heute noch wuchtig die gesamte Anlage überragt, und die Kapelle. Der Wiederaufbau des Klosters bekam eine hohe nationale Bedeutung. Mit Hilfe großzügiger Spenden aus allen Schichten der Bevölkerung wurden die Gebäude wiederhergestellt, erneuert und erweitert sowie gestaltet, verziert und mit Kostbarkeiten ausgestattet.
    Heute bestaunen wir die kunstvoll verzierten Fassaden. Besonders überwältigend finden wir die herrlichen Freskenmalereien an der Klosterkirche Sweta Bogorodiza. Viele dieser Motive zeugen aber eindeutig davon, mit welch grausamen Szenen die Kirche schon immer ihre Schäfchen ängstlich und damit gefügig machte. Wer denkt sich nur sowas aus?!
    Mit dem Eindruck, dass dieses Kloster zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, setzen wir unsere Reise fort.
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  • Wandmalereien aus 2 EpochenWer ist dieser Herr?MarkthalleJustizpalastFortschritt ist nicht immer besserUniversität Sofia...auch hübsche Ecken in der Stadt......und das funktioniert auch!schöne Parkanlagen

    vielfältiges Sofia

    16 maj 2022, Bulgarien ⋅ ☀️ 17 °C

    Gestern fanden wir nach endloser Odyssee zum Übernachten einen kleinen ruhigen Parkplatz. Und heute welche Freude: wir stehen vor der einzigen dezentralen Sehenswürdigkeit Sofias, der Kirche von Bojana aus dem 10. Jhd, erweitert im 13. und 19. Jhd.! Nachdem wir dieses Kleinod besichtigt haben, fuhren wir auf einen bewachten Parkplatz am Levski-Stadion mitten in der Stadt. Das ermöglichte uns die Erkundung aller points of interest zu Fuß. Zufällig wohnten wir einer Kranzniederlegung an der Sofien-Kirche, direkt vor der Alexander Newski Kathedrale, durch ein offenbar sehr hohes Tier (es gab mehr security als Zuschauer!) bei.
    Danach schlenderten wir vorbei an der russischen Kirche, den Resten der Kirche des heiligen George Rotunda, der kleinen Sveta Petka, der Moschee, der Synagoge - alles anscheinend in friedlicher Nachbarschaft.
    Die Markthalle macht zwar innen und außen architektonisch ordentlich was her, aber ein reges Markttreiben stellen wir uns doch anders vor.
    Um wen es sich bei der Schönheit auf der hohen Säule im Stadtteil Sedika handelt, konnten wir einfach nicht ermitteln.
    Vorbei am Justiz-Palast entlang des Vitosha-Boulevards erreichten wir den Nationalen Kulturpalast, wo wir es bei einem Blick aus der Entfernung beließen. Mehr beeindruckte uns die Pracht der Universität und deren ungewöhnliche Lage im Zentrum der Stadt.
    Sicher hat diese 1,3-Millionen-Metropole noch viel mehr zu bieten, aber Sonne und Wärme forderten ihren Tribut, so dass wir nach etwa 6 Stunden ziemlich fußmüde wieder in den gut aufgeheizten Mops kletterten und der lärmenden Stadt für die Nacht in Richtung eines Stausees entflohen.
    Am folgenden Morgen ging's weiter in Richtung Plovdiv und einige Kilometer davor quartierten wir uns auf einem kleinen privaten Campingplatz ein (wir sind auf dem Hof die einzigen Gäste!), um wieder einmal abzuspannen und die große Wäsche zu erledigen.
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  • die Ukraine in Bulgarien

    17 maj 2022, Bulgarien ⋅ ☀️ 23 °C

    Diesen kleinen Campingplatz in Tsalapitsa fanden wir wieder einmal über "park4night". Schon bei der Suche fiel uns auf, dass die Besitzer den Aufenthalt hier für Menschen aus der Ukraine kostenlos gewähren (uns kostet eine Nacht 15,- € und eine Waschmaschine 2,- €).
    Dann bei der Ankunft klärte sich alles auf: die Besitzer sind selbst Ukrainer, zogen vor 6 Jahren hierher und bieten einen Teil ihres großen Grundstücks als Campingplatz an mit WC, Dusche, Wasser, Strom, Ver- und Entsorgung - alles einfach, aber sauber und gut in Ordnung.
    Und plötzlich war uns der Ukraine-Krieg so nahe wie nie zuvor! In unseren stolperenglisch geführten Gesprächen berichteten sie von ihren Angehörigen in der Heimat, von Freunden, die Medikamente und Hilfsgüter transportieren usw. Sie bedauern, dass es die Flüchtlinge immer nur nach Zentralbulgarien zieht - hier hätten sie so viel Platz und könnten noch mehr für ihre Landsleute tun. Sehr emotional schimpften sie auf die Russen und die Russen-Sympathisanten im Osten der Ukraine. Sie sollen doch "den Fernseher aus- und den Kopf einschalten" und es ist "wie ein riesiges WC, dessen Inhalt über große Trichter in die Köpfe der Menschen entleert wird!".
    Heute Morgen bei der Abreise zahlten wir mit einem 50-Euroschein und verzichteten auf's Wechselgeld mit den Worten "for medicaments for the Ukraine or so". Die Reaktion der jungen Frau ließ mich schlucken, verschlug mir die Sprache: kaum hatte ich ausgesprochen, schossen ihr die Tränen in die Augen und sie bedankte sich überschwänglich. Rosi nahm sie in den Arm und konnte danach im Auto auch lange keine Worte finden. Was macht der Krieg mit den Menschen, was richtet dieser Typ im Kreml an?!
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