Richtung Warschau

Den ganzen Tag waren wir reisefertig, aber wir warteten noch auf ein Paket, das schon am Samstag hätte ankommen sollen - nicht viel, nur ein paar Tassen von IKEA (Wunsch von Adela, also quasi einLäs mer
Den ganzen Tag waren wir reisefertig, aber wir warteten noch auf ein Paket, das schon am Samstag hätte ankommen sollen - nicht viel, nur ein paar Tassen von IKEA (Wunsch von Adela, also quasi ein gelungenes Gastgeschenk!). Das Paket kam nicht und so fuhren wir los, schauten noch schnell bei IKEA Dresden vorbei und siehe da - dieses Mal waren sie sogar vorrätig! Also gekauft und nun ging's los. Wie beim beim ersten Besuch der Masuren im Jahr 2017 steuern wir Warschau an, um Adela und Maxi zu besuchen. Nur wollen wir uns auf dieser Reise Poznan ansehen, deshalb haben wir eine andere Route gewählt.
Es ist schon spät geworden und wir finden für die Nacht ein ruhiges Fleckchen beim Spielplatz des kleinen Dorfes Boleslawiec.
Weil heute außer Fahren nicht viel passiert ist, lassen wir unsere Erinnerungen an die beiden schönen Städte Wroclaw (Breslau) und Lodz Revue passieren, die wir vor 7 Jahren besichtigt hatten. Dabei finden wir noch einige Fotos, die unsere damaligen Eindrücke wieder auffrischen und mangels eines Reisebuchs von dazumal erscheinen sie einfach in diesem Bericht. Übrigens, Wroclaw hat im Stadtgebiet noch sehr viele dieser niedlichen Zwerge zu bieten, aber leider haben wir nur noch den Einen im Bild verewigt.
In Vorfreude auf die neue Polen-Reise fallen wir bald in einen tiefen Schlaf.Läs mer
Die Fahrt verlief genau wie die Nacht davor sehr ruhig und entspannt. Unterwegs legten wir noch eine kleine Ruhepause ein, denn bei der Wärme hatten wir ohnehin kein gesteigertes Bedürfnis, die aufgeheizte Innenstadt zu durchstreifen. Aber am Nachmittag ging die Hitze zurück und zu unserer Überraschung hatten wir noch reichlich Zeit. Auf der Dominsel erinnerte uns die Kirche an die Backsteingotik der Gotteshäuser unserer Hansestädte. Aber sie ist als älteste Domkirche Polens (geht zurück auf die zweite Hälfte des 10. Jhd.) Bestandteil des Weltkulturerbes und ein Zeugnis der christlichen Kultur Polens.
Auf dem Weg dorthin wurden auch wir Opfer einer gelungenen optischen Täuschung. Bei diesen vielen verschachtelten Häusern handelt es sich um das meisterhaft gestaltete Wandbild an einer riesigen, sonst langweiligen Fassade (es bedarf tatsächlich des Beweises aus anderer Perspektive).
Unsere restliche Stadtbesichtigung begrenzte sich auf das kleine, aber hervorragend sanierte Altstadtviertel um das Rathaus. Der Stadtplan aus der Touristeninformation enthielt auch keine weiteren Höhepunkte in der Art, die uns noch zu noch längeren Fußmärschen hätte inspirieren können. So schauten wir noch zu, wie eine Lok der Schmalspurbahn (entlang des Sees Maltanskie) zu ihrer verdienten Nachtruhe in ihren Schuppen bugsiert wurde. Wenn das nicht ein Wink mit dem Zaunpfahl für uns war?!Läs mer
Gestern kamen wir zu vereinbarter Zeit in Warschau an und wurden von Adela und Maxi sehr herzlich empfangen. Nach so langer Zeit gab es viel zu erzählen und gegen Mitternacht beschlossen wir, die Gespräche zu vertagen.
Heute ging es so weiter und nach dem Frühstück fuhren sie mit uns in die Innenstadt und wir waren sehr gespannt auf die versprochene Besichtigung von Maxis Universität. Das (ehemals von der Sowjetunion geschenkte) Kulturhaus erkannten wir im Vorbeifahren sofort wieder (waren vor 7 Jahren schon ganz oben). Dieses monströse Beispiel sowjetischen Gigantismus erinnert unweigerlich an das Gebäude der Lomonossow-Universität in Moskau...
Deutlich eindrucksvoller fanden wir dann das ca. 100 Jahre alte Uni-Gebäude der Skola Guwna Handlowa, der Haupthandelsschule bzw. der Warschauer Ökonomieschule. Besonders die pyramidenförmige Kuppel über der großen Halle ist einfach genial gelöst, etwas Vergleichbares haben wir noch nie gesehen!
Stolz zeigte uns Maxi den Raum seiner Studentenorganisation (nicht, ohne noch schnell ein wenig aufzuräumen) und in der Bibliothek setzt sich Stil und Gestaltung des Hauptgebäudes fort.
Anschließend unternahmen wir noch einen kleinen Bummel durch die Stadt mit mexikanischem Essen und nach der Rückfahrt verabschiedeten wir uns sehr herzlich und dankbar von den Beiden.
Nach nur 12 km fanden wir einen Platz im Grünen an der Weichsel, beobachteten noch den Sonnenuntergang über der Skyline des Stadtzentrums und ließen die Eindrücke des Tages nachwirken.Läs mer
Am 26. Juli beeilten wir uns, noch rechtzeitig an den Niedersee, unserem zweiten Ziel dieser Reise anzukommen.
Unterwegs noch Einkaufen und dabei diese Kirche mit der auffälligen Architektur angeschaut, leider nur von außen. Aber as war Freitag, in Polen haben sie Ferien und wir - berechtigte Sorge wegen eventueller Überfüllung des Campingplatzes! Es hat geklappt, wir erwischten den einzigen noch freien Platz in der ersten Reihe mit Blick auf den See. Hier handelt es sich um einen echten Naturcampingplatz, Wasser aus der Pumpe, am Waldrand verteilt etliche und damit auch ausreichende DIXIES, eine Stelle mit Müllcontainern und keine Rezeption, am Abend kam ein Herr im Ford und kassierte pro Tag 38 Zloty, also etwa 9,- € pro Tag. Schnell lebten wir uns ein, allerdings war der Abend mit TV - Eröffnung Olympia in Paris - ausgefüllt. Samstag haben wir unsere "Queen Mary too" aufgebaut und sind dann eine Eingewöhnungsrunde von ca. 5km gepaddelt. Allabendlich zünden die Polen (wir sind das einzige deutsche WoMo unter ca. 50 polnischen überwiegend Wohnwagen) ihre Feuer an und das macht den Charme dieses Platzes, den wir schon 2017 entdeckt hatten, aus. Schnell wird man eingeladen und trotz erheblicher Sprachbarrieren sind es angenehme Begegnungen. Dabei geht es dennoch ruhig zu, absolut ohne Störung der Nachtruhe und so ist Entspannung Tag und Nacht garantiert.
Sonntag hat es den ganzen Tag geregnet und der Montag ergänzte das Ganze mit Stürmen, vor denen sogar Viele ihre Pavillons eiligst in Sicherheit bringen mussten.
Dienstag immer noch Sturm, aber Sonne, also ein guter Tag, um mit den Rädern etwas zu unternehmen und Einkäufe zu erledigen.
Endlich am Mittwoch starteten wir die erste längere Paddeltour zu einer etwa 11 km entfernten Freizeit- und Badeeinrichtung mit Yacht-Service, wo wir uns ordentlich stärken konnten. Auf dem Rückweg begegneten wir Grau- und Silberreihern sowie Kormoranen, aber denen lag offenbar nicht viel an unserer Bekanntschaft, sie ergriffen sehr früh die Flucht. Anders da dieser Schwan, der den Enten das (nicht vorhandene) Futter mißgönnte und daher fast zu uns ins Boot gekommen wäre.
Den Donnerstag setzten wir mit Paddeln aus und durchwanderten die Masurischen Wälder, das Beste, was wir an einem so heißen Tag machen konnten!
Und heute am Freitag wollten wir es wissen: schaffen wir es wie vor 7 Jahren mit dem Boot nach Ruciane Nida und zurück? Immerhin insgesamt ca. 30 km! Es ging besser als erwartet. Unterwegs "verloren" wir zwar das Rennen gegen Cabrio-Strampeldampfer und Segelboot, dafür machten wir es uns immer wieder im Boot zur kleinen Verschnaufpause gemütlich. Am Zwischenziel angekommen, setzte ich meine schon am Mittwoch begonnene Verkostung polnischer Biere fort (Tyskie schmeckte mir besser). Nach ca. 7 Stunden erreichten wir wieder unseren Platz, verputzten noch eine ordentliche Portion Kesselgulasch und stießen nicht ganz ohne Stolz mit einem Roten auf die schöne Tour an. Und plötzlich fiel uns die bis dahin so selbstverständlich genommene Ruhe auf. Das Geheimnis: auf dem Niedersee sind keine Motorboote zugelassen, höchstens ein paar Elektroboote sind uns begegnet. Anders als in Ruciane Nida kein Ausflugsdampfer, kein Jet Ski, kein Wasser Ski, keine Wellen! Wie schön, inmitten eines Naturreservats zu leben!
Den Nachmittag und Abend gestalteten wir wie auch sonst mit Lesen, Rätseln, Kartenspielen und Ruhen.
Das ist wieder einmal WoMo-Reisen der anderen Art: weniger Fahren, mehr Aktivität sowie Entspannung und nicht zu vergessen: ein ganz herzliches Verhältnis zu all unseren polnischen Nachbarn!Läs mer
heute ist schon wieder Freitag und eigentlich Weiterreise geplant. Aber nichts ist so beständig wie die Veränderung!
Also am Sonntag ließen wir es ruhig angehen, fanden nach einer Stunde Paddeln ein so schönes lauschiges Plätzchen, an dem uns als einzige Lebewesen die Libelle und der Frosch ihre Aufwartung machten. Wir hielten es lange dort aus, auch wenn es später im Schatten frischer wurde.
Am Montag mussten wir die Batterie wieder aufladen, fuhren nach Mikolaiki, einem hübschen Urlauberort, schlenderten die Promenade entlang und relaxten an einer gemütlichen Strandbar bei dezenter Reaggiemusik. Nach 80 km Fahrt war die Batterie wieder voll und es ging unbesorgt in die nächste Woche. Dienstag unternahmen wir eine Wanderung durch die Wälder und waren geschockt über die heftigen Sturmschäden. Wir erfuhren von Nachbarn, dass dieses Unwetter erst vor 3 Wochen, also eine Woche vor unserer Ankunft gewütet hat und das Video, das sie uns zeigten, verursachte Gänsehaut!
Aber wir hatten gutes Wetter und besuchten das berühmteste Forsthaus Polens, denn hier wohnte einst der sehr verehrte satirische Dichter Ildefons Galczynski - uns natürlich völlig unbekannt, aber in Polen eine Persönlichkeit des 20. Jhd.! Den Abend verbrachten wir mit unseren lieben Nachbarn am gemütlichen Lagerfeuer. Hier muss erwähnt werden, dass das Anlegen dieser Feuer in Polen durchweg erlaubt ist (wir fanden sogar Feuerstellen im Wald unter dem Blätterdach!), aber durch den ständigen Umgang damit sind die Polen so versiert und professionell, dass man nie etwas von Waldbränden gehört hat.
Und dann fing es an: gleich im Anschluss an den Abend bekam ich den ersten Schüttelfrost und am nächsten Tag war es vorbei mit Paddeln oder Wandern (war wohl am Sonntag doch zu frisch geworden)! Viele der Nachbarn halfen mit Medikamenten und Ratschlägen, eine bemerkenswerte Hilfsbereitschaft! Und sie hat geholfen, es ging langsam wieder bergauf. In dieser Zeit gaben wir uns mal wieder den Erinnerungen an 2017 hin. Damals besuchten wir einige noch gut erhaltene Holzkirchen der Gegend, besichtigten das noch im Betrieb befindliche Kamaldulenserkloster in Wigry und Einiges mehr. Und wieder suchten wir nach von uns bevorzugten Plätzen zum frei Stehen. Einmal erlaubte eine ältere Dame, dass wir neben ihrer Einfahrt übernachten. Wir freuten uns, richteten den Mops auf den obligatorischen Keilen aus und plötzlich klopfte es an der Tür! Hatte sie es sich anders überlegt? Nein, sie stand da mit einem Eimer Wasser für uns! Wir waren gerührt, einfach diese Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft!
Am nächsten Tag bestiegen wir den religiösen Berg nebenan, blickten hinunter und fühlten uns einfach nur wohl. Dort war es auch, wo ich stundenlang Walderdbeeren gesammelt hatte, was sich aber für Rosis leckere Torte allemal lohnte!
Sehr gut in Erinnerung ist uns eine Wanderung durch sehr abenteuerliche, knöcheltiefe Gegend geblieben, aber wir haben's überstanden und sowas vergisst man eben nicht!
Nach der gerade überstandenen Krankheit ziehen wir es nun vor, noch nicht abzureisen - außerdem ist es hier wirklich zu schön, also Auskurieren und Genießen - wohl auch mit weiteren Rückblicken auf die Zeit vor 7 Jahren.Läs mer
Heute ist nun schon der 27. August, wir sind längst zu Hause und endlich mache ich mich daran, diese Penguin-Story weiter zu führen und zum Ende zu bringen. Irgendwie fehlte mir dieses Mal unterwegs der Antrieb, aber jetzt sitzen wir im Freibad schön im Schatten und die Muße kehrt zurück. Also weiter im Stoff:
Die dritte Woche am Niedersee konnten wir noch einmal so richtig genießen. Mitten im Wald bei Krzyze fanden wir einen kleinen See, sehr idyllisch und wohl kaum besucht. Denn dort lohnte es sich, noch einmal zurück zu kommen und zwar mit geeigneten Behältern zum Heidelbeersammeln. Mal wieder zauberte Rosi in ihrer Wunderpfanne einen leckeren Kuchen.
Die nächsten Tage waren durchweg mit Paddeln ausgefüllt und zwar immer wieder an eine neu entdeckte Stelle nur für uns Zwei. Beim ersten Mal faszinierte uns ein Vogel, der einfach nicht die Flucht ergriff. Im Gegenteil, er lief auf mich zu, bis ich ihn beinahe mit der Hand berühren konnte. Unsere Vermutung: vielleicht ist er blind? Dafür allerdings recht groß geworden in freier Natur!?
Und wieder geben wir uns einigen Erinnerungen an das Jahr 2017 hin. Damals sind wir auch zwei Tage auf der Krytina gepaddelt, in einem geliehenen Boot, dafür mit Rücktransfer. Dass wir so nahe am Schwan mit seinen Jungen vorbei schippern konnten, legt Zeugnis ab, dass diese Tiere sich längst an die vielen Paddler gewöhnt haben.
In Gizycko besuchten wir die Festung Boyen, nahmen bei der Weiterfahrt Kenntnis von der interessanten Drehbrücke und erreichten bald darauf die Stadt Ketrzyn (Rastenburg), die mit sehr schönen Fotomotiven aufwartete.Läs mer
Freitag war es es so weit. Nachdem wir noch am Donnerstag das Boot zusammen gepackt und den Packraum weitestgehend beladen hatten, ging der Rest schön schnell. Danach war den ganzen Tag nochmal Chillen angesagt und am Abend folgte die große Abschiedsrunde von den polnischen Freunden, Wasser auffüllen und Abreise. Nicht weit, in Krzyze, hatten wir schon einen stillen Platz am Waldrand für die Nacht erkundet.
Der nächste Tag sollte wieder sehr heiß werden. Wir versuchten es auf einem Campingplatz, der war aber so überfüllt und laut, dass wir uns darauf nicht einlassen wollten und konnten. So verkrochen uns mit unserem Mops einen halben Kilometer weiter im schattigen Wald - herrlich! Dort sammelten wir schnell (von Suchen kann wirklich nicht die Rede sein!) eine Schüssel voller Pilze und an der Camping-Rezeption betätigte man uns: die können Sie essen! Also gesagt, getan und immerhin kann ich heute noch diesen Bericht schreiben...
Danach wieder einmal das Revue-Passieren der Reise vor 7 Jahren:
Eine Nacht durften wir ganz exklusiv auf einem (total chicken) Pferdehof übernachten mit Frühstück direkt am dazugehörigen See. Den Abend zuvor hatten wir bei einem sehr angeregten Gespräch mit dem Besitzer verbracht.
Danach fuhren wir weiter in der Absicht, auf dem Elbinger- bzw. Oberlandkanal die Stadt Elblag mit dem Schiff zu besuchen. Leider nicht möglich, denn eine der 5 Rollebenen wurde gerade saniert. Aber zwei dieser Höhenstufen konnten wir per Schiff hin und auch wieder zurück erleben. Was für ein technisches Meisterwerk aus der Mitte des 19. Jhd.! Auf 9 km Länge werden 99 Höhenmeter überwunden und zwar nicht, wie sonst üblich, mittels Schleusen. Nein, ganze fünf Mal schiebt sich das Schiff auf einen Trailer, um mit diesem auf Schienen über Land mittels Seil und einer Vielzahl von Umlenkrollen heraufgezogen zu werden (gleichzeitig kommt ein anderes Schiff bergab entgegen). Das allein ist ja schon eine tolle Sache, aber das Ganze kommt gänzlich ohne künstliche Energie aus - es wird allein die Wasserkraft zwischen den unterschiedlich hoch gelegenen Stufen genutzt. Wenn das nicht ökologisch ist?!
Anschließend erreichten wir noch die Stadt Olsztyn (Allenstein), in deren Burg Nikolaus Kopernikus ab 1516 gewirkt hat. Hier im Kreuzgang findet man noch heute die von ihm selbst angefertigte astronomische Tafel. Später trug er mit seinem heliozentrischen Weltbild dazu bei, dass die Wissenschaft die zentrale Stellung der Sonne und somit auch die um sich selbst drehende und dabei die Sonne umlaufende Erde anerkannte.
Zwei Fotos erinnern uns noch an unsere Übernachtung am Ufer der Elblag mit dem herrlichen Blick auf die gleichnamige Stadt.Läs mer
Das sind wieder ausschließlich Erinnerungen an den Juli 2017:
An der sowohl innen und außen sehr prunkvollen Basilika Swieta Lipka stießen wir erstmals auf den Jakobsweg von Litauen nach Olsztyn und freuten uns, wie viele Stationen dieses Wegs wir gesehen haben. Unterwegs passierten wir noch schöne Burgen und Kirchen wie die Peter und Paul Kirche in Reszel.
Bis ein volles Tagesprogramm vor uns lag: die Besichtigung der Marienburg bei Malbork. Diese wurde im 13. Jhd. als Ordensburg des Deutschen Ordens errichtet und unterlag natürlich mehreren Besitzerwechseln sowie ständigen An-, Um- und Erweiterungsbauten. Heute ist sie mit 21 Hektar Gesamt- und über 14 ha Nutzfläche die größte Burg der Welt und gleichzeitig der größte, überwiegend im Stil der Backsteingotik errichtete, Backsteinbau Europas. Sie enthält viele Ausstellungen, u.A. auch eine sehr umfangreiche Bernsteinsammlung.
In einer ständigen Ausstellung wurden wir auf schmerzliche und schockierende Weise an die Sinnlosigkeit von Kriegen erinnert. Über 60 % dieser grandiosen Anlage wurden im März 1945 nach 2-monatiger Belagerung von unseren heldenhaften sowjetischen Befreiern in Schutt und Asche geschossen (na ja, warum mussten sich auch über 2.500 Wehrmachtssoldaten darin verschanzen?!). Um so größer ist unser Respekt vor der Leistung, das alles in Jahrzehnten wieder aufgebaut zu haben, so dass wir uns heute an diesem beeindruckenden Zeugnis der Geschichte erfreuen können!Läs mer
Auch das hatten wir schon 2017 gemacht, für morgen nehmen wir uns eine andere Route vor, dafür suchen wir uns Logbuch und Fotos von damals heraus und schwelgen noch einmal in Erinnerungen:
Nach einem schönen Tag/Abend und einer ruhigen Nacht am glasklaren Jezioro Swietajno fuhren wir nach dem kleinen Örtchen Leba, von wo aus man per Rad oder zu Fuß die Lontzker Düne erreichen kann. Wir entschlossen uns für die langsame, aber intensivere Variante und kamen nach ca. 2 Stunden an diesem Naturschauspiel an. Zwar hatten wir auch schon die deutlich größere Dune de Pulat in Frankreich erklommen, aber diese hier kann sich mit bis zu 42 m Höhe, 1.300 m Länge und 500 m Breite auch durchaus sehen lassen, ist sie schließlich die größte Wanderdüne an der pommerschen Ostsee. Mehr noch beeindruckte uns die Geschwindigkeit, mit der sie sich von West nach Ost bewegt: nämlich ganze 12 m im Jahr - das macht rund einen Kilometer während eines Menschenlebens!
Am nächsten Tag stand Stettin, Polens siebengrößte Stadt auf dem Programm. Neben der bekannten Hakenterrasse, dem Neuen Rathaus und besonders der futuristisch anmutenden Philharmonie erinnern wir uns noch an sehr viele schöne historische Gebäude.
Zum Abschluss unserer damaligen Reise wollten wir unbedingt den legendären "krummen Wald" sehen. Es erforderte einiges Suchen, aber in der Nähe von Niwe Czarnowo fanden wir dieses Naturdenkmal. Von ehemals etwas 400 dieser 70 bis 80 Jahre alten Bäume kann man heute nach Schädlingsbefall und weiteren zerstörenden Ereignissen noch etwa 100 dieser einmalig skurrilen Gebilde sehen. Die glaubwürdigste Erklärung zu deren Entstehung führt es auf menschlichen Einfluss (um das Holz später für den Bau von Möbeln, Booten o.ä. zu nutzen) zurück. Es gibt aber auch Theorien über Magnetfelder, Naturkatastrophen, Chemikalien bis hin zu Spuk im Wald.
So, das waren die Erinnerungen, morgen geht's weiter Richtung Heimat, aber auf einer anderen Route.Läs mer
Nachdem uns die Pilze offensichtlich bekommen sind, geht es heute zielgerichtet nach Olsztynek zum dortigen Freilandmuseum über masurische Bau- und Lebensweise.
Es wurde 1837 errichtet, den Anstoß gab die Verlegung des ersten deutschen Freilandmuseums aus dem damaligen Königsberg. Mit viel handwerklichem Können und aufwändiger Rekonstruktion wurde hier Gebäuden aus dem Ermland, den Masuren und Preußisch Litauen eine neue Heimat gegeben. Wir finden Fachwerkhäuser, Speicher, Windmühlen, Wirtschaftsgebäude, ein Wirtshaus und die Nachbildung einer kleinen Kirche. Alle Objekte enthalten die originale Ausstattung und einige sogar lebende Haustiere!
Im Anschluss fahren wir weiter bis Lasin, wo wir uns am See aufstellen, noch einen ausgedehnten Spaziergang bis zu einem Strandcafe mit einer Vielzahl schöner Holzskulpturen machen, dort ein Bierchen genießen und dabei mit Faszination die Fütterung der Kleinen (Haubentaucher) und dann eher mit Belustigung die der Großen beobachten.Läs mer