• Albatros
Jul – Sep 2024

Polen und Paris

Bereits 2017 hatten wir schon einmal Polen bereist und so langsam setzte sich der Gedanke durch, das zu wiederholen. Dieses Mal etwas ruhiger, weniger Städte, dafür noch mehr Masuren und Paddeln.
Bald darauf wird uns mit Paris genügend Stadt erwarten
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  • Trip start
    July 22, 2024
    Wroclaw
    Lodz

    Richtung Warschau

    July 22, 2024 in Poland ⋅ ☁️ 23 °C

    Den ganzen Tag waren wir reisefertig, aber wir warteten noch auf ein Paket, das schon am Samstag hätte ankommen sollen - nicht viel, nur ein paar Tassen von IKEA (Wunsch von Adela, also quasi ein gelungenes Gastgeschenk!). Das Paket kam nicht und so fuhren wir los, schauten noch schnell bei IKEA Dresden vorbei und siehe da - dieses Mal waren sie sogar vorrätig! Also gekauft und nun ging's los. Wie beim beim ersten Besuch der Masuren im Jahr 2017 steuern wir Warschau an, um Adela und Maxi zu besuchen. Nur wollen wir uns auf dieser Reise Poznan ansehen, deshalb haben wir eine andere Route gewählt.
    Es ist schon spät geworden und wir finden für die Nacht ein ruhiges Fleckchen beim Spielplatz des kleinen Dorfes Boleslawiec.
    Weil heute außer Fahren nicht viel passiert ist, lassen wir unsere Erinnerungen an die beiden schönen Städte Wroclaw (Breslau) und Lodz Revue passieren, die wir vor 7 Jahren besichtigt hatten. Dabei finden wir noch einige Fotos, die unsere damaligen Eindrücke wieder auffrischen und mangels eines Reisebuchs von dazumal erscheinen sie einfach in diesem Bericht. Übrigens, Wroclaw hat im Stadtgebiet noch sehr viele dieser niedlichen Zwerge zu bieten, aber leider haben wir nur noch den Einen im Bild verewigt.
    In Vorfreude auf die neue Polen-Reise fallen wir bald in einen tiefen Schlaf.
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  • Poznan

    July 23, 2024 in Poland ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Fahrt verlief genau wie die Nacht davor sehr ruhig und entspannt. Unterwegs legten wir noch eine kleine Ruhepause ein, denn bei der Wärme hatten wir ohnehin kein gesteigertes Bedürfnis, die aufgeheizte Innenstadt zu durchstreifen. Aber am Nachmittag ging die Hitze zurück und zu unserer Überraschung hatten wir noch reichlich Zeit. Auf der Dominsel erinnerte uns die Kirche an die Backsteingotik der Gotteshäuser unserer Hansestädte. Aber sie ist als älteste Domkirche Polens (geht zurück auf die zweite Hälfte des 10. Jhd.) Bestandteil des Weltkulturerbes und ein Zeugnis der christlichen Kultur Polens.
    Auf dem Weg dorthin wurden auch wir Opfer einer gelungenen optischen Täuschung. Bei diesen vielen verschachtelten Häusern handelt es sich um das meisterhaft gestaltete Wandbild an einer riesigen, sonst langweiligen Fassade (es bedarf tatsächlich des Beweises aus anderer Perspektive).
    Unsere restliche Stadtbesichtigung begrenzte sich auf das kleine, aber hervorragend sanierte Altstadtviertel um das Rathaus. Der Stadtplan aus der Touristeninformation enthielt auch keine weiteren Höhepunkte in der Art, die uns noch zu noch längeren Fußmärschen hätte inspirieren können. So schauten wir noch zu, wie eine Lok der Schmalspurbahn (entlang des Sees Maltanskie) zu ihrer verdienten Nachtruhe in ihren Schuppen bugsiert wurde. Wenn das nicht ein Wink mit dem Zaunpfahl für uns war?!
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  • Warschau

    July 25, 2024 in Poland ⋅ ☁️ 23 °C

    Gestern kamen wir zu vereinbarter Zeit in Warschau an und wurden von Adela und Maxi sehr herzlich empfangen. Nach so langer Zeit gab es viel zu erzählen und gegen Mitternacht beschlossen wir, die Gespräche zu vertagen.
    Heute ging es so weiter und nach dem Frühstück fuhren sie mit uns in die Innenstadt und wir waren sehr gespannt auf die versprochene Besichtigung von Maxis Universität. Das (ehemals von der Sowjetunion geschenkte) Kulturhaus erkannten wir im Vorbeifahren sofort wieder (waren vor 7 Jahren schon ganz oben). Dieses monströse Beispiel sowjetischen Gigantismus erinnert unweigerlich an das Gebäude der Lomonossow-Universität in Moskau...
    Deutlich eindrucksvoller fanden wir dann das ca. 100 Jahre alte Uni-Gebäude der Skola Guwna Handlowa, der Haupthandelsschule bzw. der Warschauer Ökonomieschule. Besonders die pyramidenförmige Kuppel über der großen Halle ist einfach genial gelöst, etwas Vergleichbares haben wir noch nie gesehen!
    Stolz zeigte uns Maxi den Raum seiner Studentenorganisation (nicht, ohne noch schnell ein wenig aufzuräumen) und in der Bibliothek setzt sich Stil und Gestaltung des Hauptgebäudes fort.
    Anschließend unternahmen wir noch einen kleinen Bummel durch die Stadt mit mexikanischem Essen und nach der Rückfahrt verabschiedeten wir uns sehr herzlich und dankbar von den Beiden.
    Nach nur 12 km fanden wir einen Platz im Grünen an der Weichsel, beobachteten noch den Sonnenuntergang über der Skyline des Stadtzentrums und ließen die Eindrücke des Tages nachwirken.
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  • erste Woche Jezioro Nidzkie

    August 2, 2024 in Poland ⋅ ☁️ 23 °C

    Am 26. Juli beeilten wir uns, noch rechtzeitig an den Niedersee, unserem zweiten Ziel dieser Reise anzukommen.
    Unterwegs noch Einkaufen und dabei diese Kirche mit der auffälligen Architektur angeschaut, leider nur von außen. Aber as war Freitag, in Polen haben sie Ferien und wir - berechtigte Sorge wegen eventueller Überfüllung des Campingplatzes! Es hat geklappt, wir erwischten den einzigen noch freien Platz in der ersten Reihe mit Blick auf den See. Hier handelt es sich um einen echten Naturcampingplatz, Wasser aus der Pumpe, am Waldrand verteilt etliche und damit auch ausreichende DIXIES, eine Stelle mit Müllcontainern und keine Rezeption, am Abend kam ein Herr im Ford und kassierte pro Tag 38 Zloty, also etwa 9,- € pro Tag. Schnell lebten wir uns ein, allerdings war der Abend mit TV - Eröffnung Olympia in Paris - ausgefüllt. Samstag haben wir unsere "Queen Mary too" aufgebaut und sind dann eine Eingewöhnungsrunde von ca. 5km gepaddelt. Allabendlich zünden die Polen (wir sind das einzige deutsche WoMo unter ca. 50 polnischen überwiegend Wohnwagen) ihre Feuer an und das macht den Charme dieses Platzes, den wir schon 2017 entdeckt hatten, aus. Schnell wird man eingeladen und trotz erheblicher Sprachbarrieren sind es angenehme Begegnungen. Dabei geht es dennoch ruhig zu, absolut ohne Störung der Nachtruhe und so ist Entspannung Tag und Nacht garantiert.
    Sonntag hat es den ganzen Tag geregnet und der Montag ergänzte das Ganze mit Stürmen, vor denen sogar Viele ihre Pavillons eiligst in Sicherheit bringen mussten.
    Dienstag immer noch Sturm, aber Sonne, also ein guter Tag, um mit den Rädern etwas zu unternehmen und Einkäufe zu erledigen.
    Endlich am Mittwoch starteten wir die erste längere Paddeltour zu einer etwa 11 km entfernten Freizeit- und Badeeinrichtung mit Yacht-Service, wo wir uns ordentlich stärken konnten. Auf dem Rückweg begegneten wir Grau- und Silberreihern sowie Kormoranen, aber denen lag offenbar nicht viel an unserer Bekanntschaft, sie ergriffen sehr früh die Flucht. Anders da dieser Schwan, der den Enten das (nicht vorhandene) Futter mißgönnte und daher fast zu uns ins Boot gekommen wäre.
    Den Donnerstag setzten wir mit Paddeln aus und durchwanderten die Masurischen Wälder, das Beste, was wir an einem so heißen Tag machen konnten!
    Und heute am Freitag wollten wir es wissen: schaffen wir es wie vor 7 Jahren mit dem Boot nach Ruciane Nida und zurück? Immerhin insgesamt ca. 30 km! Es ging besser als erwartet. Unterwegs "verloren" wir zwar das Rennen gegen Cabrio-Strampeldampfer und Segelboot, dafür machten wir es uns immer wieder im Boot zur kleinen Verschnaufpause gemütlich. Am Zwischenziel angekommen, setzte ich meine schon am Mittwoch begonnene Verkostung polnischer Biere fort (Tyskie schmeckte mir besser). Nach ca. 7 Stunden erreichten wir wieder unseren Platz, verputzten noch eine ordentliche Portion Kesselgulasch und stießen nicht ganz ohne Stolz mit einem Roten auf die schöne Tour an. Und plötzlich fiel uns die bis dahin so selbstverständlich genommene Ruhe auf. Das Geheimnis: auf dem Niedersee sind keine Motorboote zugelassen, höchstens ein paar Elektroboote sind uns begegnet. Anders als in Ruciane Nida kein Ausflugsdampfer, kein Jet Ski, kein Wasser Ski, keine Wellen! Wie schön, inmitten eines Naturreservats zu leben!
    Den Nachmittag und Abend gestalteten wir wie auch sonst mit Lesen, Rätseln, Kartenspielen und Ruhen.
    Das ist wieder einmal WoMo-Reisen der anderen Art: weniger Fahren, mehr Aktivität sowie Entspannung und nicht zu vergessen: ein ganz herzliches Verhältnis zu all unseren polnischen Nachbarn!
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  • schon 2 Wochen Niedersee!

    August 9, 2024 in Poland ⋅ ☁️ 24 °C

    heute ist schon wieder Freitag und eigentlich Weiterreise geplant. Aber nichts ist so beständig wie die Veränderung!
    Also am Sonntag ließen wir es ruhig angehen, fanden nach einer Stunde Paddeln ein so schönes lauschiges Plätzchen, an dem uns als einzige Lebewesen die Libelle und der Frosch ihre Aufwartung machten. Wir hielten es lange dort aus, auch wenn es später im Schatten frischer wurde.
    Am Montag mussten wir die Batterie wieder aufladen, fuhren nach Mikolaiki, einem hübschen Urlauberort, schlenderten die Promenade entlang und relaxten an einer gemütlichen Strandbar bei dezenter Reaggiemusik. Nach 80 km Fahrt war die Batterie wieder voll und es ging unbesorgt in die nächste Woche. Dienstag unternahmen wir eine Wanderung durch die Wälder und waren geschockt über die heftigen Sturmschäden. Wir erfuhren von Nachbarn, dass dieses Unwetter erst vor 3 Wochen, also eine Woche vor unserer Ankunft gewütet hat und das Video, das sie uns zeigten, verursachte Gänsehaut!
    Aber wir hatten gutes Wetter und besuchten das berühmteste Forsthaus Polens, denn hier wohnte einst der sehr verehrte satirische Dichter Ildefons Galczynski - uns natürlich völlig unbekannt, aber in Polen eine Persönlichkeit des 20. Jhd.! Den Abend verbrachten wir mit unseren lieben Nachbarn am gemütlichen Lagerfeuer. Hier muss erwähnt werden, dass das Anlegen dieser Feuer in Polen durchweg erlaubt ist (wir fanden sogar Feuerstellen im Wald unter dem Blätterdach!), aber durch den ständigen Umgang damit sind die Polen so versiert und professionell, dass man nie etwas von Waldbränden gehört hat.
    Und dann fing es an: gleich im Anschluss an den Abend bekam ich den ersten Schüttelfrost und am nächsten Tag war es vorbei mit Paddeln oder Wandern (war wohl am Sonntag doch zu frisch geworden)! Viele der Nachbarn halfen mit Medikamenten und Ratschlägen, eine bemerkenswerte Hilfsbereitschaft! Und sie hat geholfen, es ging langsam wieder bergauf. In dieser Zeit gaben wir uns mal wieder den Erinnerungen an 2017 hin. Damals besuchten wir einige noch gut erhaltene Holzkirchen der Gegend, besichtigten das noch im Betrieb befindliche Kamaldulenserkloster in Wigry und Einiges mehr. Und wieder suchten wir nach von uns bevorzugten Plätzen zum frei Stehen. Einmal erlaubte eine ältere Dame, dass wir neben ihrer Einfahrt übernachten. Wir freuten uns, richteten den Mops auf den obligatorischen Keilen aus und plötzlich klopfte es an der Tür! Hatte sie es sich anders überlegt? Nein, sie stand da mit einem Eimer Wasser für uns! Wir waren gerührt, einfach diese Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft!
    Am nächsten Tag bestiegen wir den religiösen Berg nebenan, blickten hinunter und fühlten uns einfach nur wohl. Dort war es auch, wo ich stundenlang Walderdbeeren gesammelt hatte, was sich aber für Rosis leckere Torte allemal lohnte!
    Sehr gut in Erinnerung ist uns eine Wanderung durch sehr abenteuerliche, knöcheltiefe Gegend geblieben, aber wir haben's überstanden und sowas vergisst man eben nicht!
    Nach der gerade überstandenen Krankheit ziehen wir es nun vor, noch nicht abzureisen - außerdem ist es hier wirklich zu schön, also Auskurieren und Genießen - wohl auch mit weiteren Rückblicken auf die Zeit vor 7 Jahren.
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  • es wird wieder heiß heute
    zurück zu den MasurenFestung BoyenDrehbrückeKetrzyn

    Paddeln und Erinnern

    August 15, 2024 in Poland ⋅ ☁️ 28 °C

    Heute ist nun schon der 27. August, wir sind längst zu Hause und endlich mache ich mich daran, diese Penguin-Story weiter zu führen und zum Ende zu bringen. Irgendwie fehlte mir dieses Mal unterwegs der Antrieb, aber jetzt sitzen wir im Freibad schön im Schatten und die Muße kehrt zurück. Also weiter im Stoff:
    Die dritte Woche am Niedersee konnten wir noch einmal so richtig genießen. Mitten im Wald bei Krzyze fanden wir einen kleinen See, sehr idyllisch und wohl kaum besucht. Denn dort lohnte es sich, noch einmal zurück zu kommen und zwar mit geeigneten Behältern zum Heidelbeersammeln. Mal wieder zauberte Rosi in ihrer Wunderpfanne einen leckeren Kuchen.
    Die nächsten Tage waren durchweg mit Paddeln ausgefüllt und zwar immer wieder an eine neu entdeckte Stelle nur für uns Zwei. Beim ersten Mal faszinierte uns ein Vogel, der einfach nicht die Flucht ergriff. Im Gegenteil, er lief auf mich zu, bis ich ihn beinahe mit der Hand berühren konnte. Unsere Vermutung: vielleicht ist er blind? Dafür allerdings recht groß geworden in freier Natur!?
    Und wieder geben wir uns einigen Erinnerungen an das Jahr 2017 hin. Damals sind wir auch zwei Tage auf der Krytina gepaddelt, in einem geliehenen Boot, dafür mit Rücktransfer. Dass wir so nahe am Schwan mit seinen Jungen vorbei schippern konnten, legt Zeugnis ab, dass diese Tiere sich längst an die vielen Paddler gewöhnt haben.
    In Gizycko besuchten wir die Festung Boyen, nahmen bei der Weiterfahrt Kenntnis von der interessanten Drehbrücke und erreichten bald darauf die Stadt Ketrzyn (Rastenburg), die mit sehr schönen Fotomotiven aufwartete.
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  • Erinnerungen im schattigen Wald

    August 17, 2024 in Poland ⋅ ⛅ 28 °C

    Freitag war es es so weit. Nachdem wir noch am Donnerstag das Boot zusammen gepackt und den Packraum weitestgehend beladen hatten, ging der Rest schön schnell. Danach war den ganzen Tag nochmal Chillen angesagt und am Abend folgte die große Abschiedsrunde von den polnischen Freunden, Wasser auffüllen und Abreise. Nicht weit, in Krzyze, hatten wir schon einen stillen Platz am Waldrand für die Nacht erkundet.
    Der nächste Tag sollte wieder sehr heiß werden. Wir versuchten es auf einem Campingplatz, der war aber so überfüllt und laut, dass wir uns darauf nicht einlassen wollten und konnten. So verkrochen uns mit unserem Mops einen halben Kilometer weiter im schattigen Wald - herrlich! Dort sammelten wir schnell (von Suchen kann wirklich nicht die Rede sein!) eine Schüssel voller Pilze und an der Camping-Rezeption betätigte man uns: die können Sie essen! Also gesagt, getan und immerhin kann ich heute noch diesen Bericht schreiben...
    Danach wieder einmal das Revue-Passieren der Reise vor 7 Jahren:
    Eine Nacht durften wir ganz exklusiv auf einem (total chicken) Pferdehof übernachten mit Frühstück direkt am dazugehörigen See. Den Abend zuvor hatten wir bei einem sehr angeregten Gespräch mit dem Besitzer verbracht.
    Danach fuhren wir weiter in der Absicht, auf dem Elbinger- bzw. Oberlandkanal die Stadt Elblag mit dem Schiff zu besuchen. Leider nicht möglich, denn eine der 5 Rollebenen wurde gerade saniert. Aber zwei dieser Höhenstufen konnten wir per Schiff hin und auch wieder zurück erleben. Was für ein technisches Meisterwerk aus der Mitte des 19. Jhd.! Auf 9 km Länge werden 99 Höhenmeter überwunden und zwar nicht, wie sonst üblich, mittels Schleusen. Nein, ganze fünf Mal schiebt sich das Schiff auf einen Trailer, um mit diesem auf Schienen über Land mittels Seil und einer Vielzahl von Umlenkrollen heraufgezogen zu werden (gleichzeitig kommt ein anderes Schiff bergab entgegen). Das allein ist ja schon eine tolle Sache, aber das Ganze kommt gänzlich ohne künstliche Energie aus - es wird allein die Wasserkraft zwischen den unterschiedlich hoch gelegenen Stufen genutzt. Wenn das nicht ökologisch ist?!
    Anschließend erreichten wir noch die Stadt Olsztyn (Allenstein), in deren Burg Nikolaus Kopernikus ab 1516 gewirkt hat. Hier im Kreuzgang findet man noch heute die von ihm selbst angefertigte astronomische Tafel. Später trug er mit seinem heliozentrischen Weltbild dazu bei, dass die Wissenschaft die zentrale Stellung der Sonne und somit auch die um sich selbst drehende und dabei die Sonne umlaufende Erde anerkannte.
    Zwei Fotos erinnern uns noch an unsere Übernachtung am Ufer der Elblag mit dem herrlichen Blick auf die gleichnamige Stadt.
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  • Basilika Swieta LipkaPeter und Paul KircheMarienburggroßer Speisesaal im MittelschlossBlick vom Turm

    Jakobsweg und Marienburg

    Aug 17–19, 2024 in Poland ⋅ ⛅ 25 °C

    Das sind wieder ausschließlich Erinnerungen an den Juli 2017:
    An der sowohl innen und außen sehr prunkvollen Basilika Swieta Lipka stießen wir erstmals auf den Jakobsweg von Litauen nach Olsztyn und freuten uns, wie viele Stationen dieses Wegs wir gesehen haben. Unterwegs passierten wir noch schöne Burgen und Kirchen wie die Peter und Paul Kirche in Reszel.
    Bis ein volles Tagesprogramm vor uns lag: die Besichtigung der Marienburg bei Malbork. Diese wurde im 13. Jhd. als Ordensburg des Deutschen Ordens errichtet und unterlag natürlich mehreren Besitzerwechseln sowie ständigen An-, Um- und Erweiterungsbauten. Heute ist sie mit 21 Hektar Gesamt- und über 14 ha Nutzfläche die größte Burg der Welt und gleichzeitig der größte, überwiegend im Stil der Backsteingotik errichtete, Backsteinbau Europas. Sie enthält viele Ausstellungen, u.A. auch eine sehr umfangreiche Bernsteinsammlung.
    In einer ständigen Ausstellung wurden wir auf schmerzliche und schockierende Weise an die Sinnlosigkeit von Kriegen erinnert. Über 60 % dieser grandiosen Anlage wurden im März 1945 nach 2-monatiger Belagerung von unseren heldenhaften sowjetischen Befreiern in Schutt und Asche geschossen (na ja, warum mussten sich auch über 2.500 Wehrmachtssoldaten darin verschanzen?!). Um so größer ist unser Respekt vor der Leistung, das alles in Jahrzehnten wieder aufgebaut zu haben, so dass wir uns heute an diesem beeindruckenden Zeugnis der Geschichte erfreuen können!
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  • Rathaus und Philharmonie

    Polnische Ostsee

    August 17, 2024 in Poland ⋅ ⛅ 20 °C

    Auch das hatten wir schon 2017 gemacht, für morgen nehmen wir uns eine andere Route vor, dafür suchen wir uns Logbuch und Fotos von damals heraus und schwelgen noch einmal in Erinnerungen:
    Nach einem schönen Tag/Abend und einer ruhigen Nacht am glasklaren Jezioro Swietajno fuhren wir nach dem kleinen Örtchen Leba, von wo aus man per Rad oder zu Fuß die Lontzker Düne erreichen kann. Wir entschlossen uns für die langsame, aber intensivere Variante und kamen nach ca. 2 Stunden an diesem Naturschauspiel an. Zwar hatten wir auch schon die deutlich größere Dune de Pulat in Frankreich erklommen, aber diese hier kann sich mit bis zu 42 m Höhe, 1.300 m Länge und 500 m Breite auch durchaus sehen lassen, ist sie schließlich die größte Wanderdüne an der pommerschen Ostsee. Mehr noch beeindruckte uns die Geschwindigkeit, mit der sie sich von West nach Ost bewegt: nämlich ganze 12 m im Jahr - das macht rund einen Kilometer während eines Menschenlebens!
    Am nächsten Tag stand Stettin, Polens siebengrößte Stadt auf dem Programm. Neben der bekannten Hakenterrasse, dem Neuen Rathaus und besonders der futuristisch anmutenden Philharmonie erinnern wir uns noch an sehr viele schöne historische Gebäude.
    Zum Abschluss unserer damaligen Reise wollten wir unbedingt den legendären "krummen Wald" sehen. Es erforderte einiges Suchen, aber in der Nähe von Niwe Czarnowo fanden wir dieses Naturdenkmal. Von ehemals etwas 400 dieser 70 bis 80 Jahre alten Bäume kann man heute nach Schädlingsbefall und weiteren zerstörenden Ereignissen noch etwa 100 dieser einmalig skurrilen Gebilde sehen. Die glaubwürdigste Erklärung zu deren Entstehung führt es auf menschlichen Einfluss (um das Holz später für den Bau von Möbeln, Booten o.ä. zu nutzen) zurück. Es gibt aber auch Theorien über Magnetfelder, Naturkatastrophen, Chemikalien bis hin zu Spuk im Wald.
    So, das waren die Erinnerungen, morgen geht's weiter Richtung Heimat, aber auf einer anderen Route.
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  • da werde ich wohl nichts abbekommen?

    Freilichtmuseum Olsztynek

    August 18, 2024 in Poland ⋅ ⛅ 28 °C

    Nachdem uns die Pilze offensichtlich bekommen sind, geht es heute zielgerichtet nach Olsztynek zum dortigen Freilandmuseum über masurische Bau- und Lebensweise.
    Es wurde 1837 errichtet, den Anstoß gab die Verlegung des ersten deutschen Freilandmuseums aus dem damaligen Königsberg. Mit viel handwerklichem Können und aufwändiger Rekonstruktion wurde hier Gebäuden aus dem Ermland, den Masuren und Preußisch Litauen eine neue Heimat gegeben. Wir finden Fachwerkhäuser, Speicher, Windmühlen, Wirtschaftsgebäude, ein Wirtshaus und die Nachbildung einer kleinen Kirche. Alle Objekte enthalten die originale Ausstattung und einige sogar lebende Haustiere!
    Im Anschluss fahren wir weiter bis Lasin, wo wir uns am See aufstellen, noch einen ausgedehnten Spaziergang bis zu einem Strandcafe mit einer Vielzahl schöner Holzskulpturen machen, dort ein Bierchen genießen und dabei mit Faszination die Fütterung der Kleinen (Haubentaucher) und dann eher mit Belustigung die der Großen beobachten.
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  • ein Beispiel schöner FassadengstaltungenHeilig-Geist-KircheRathaus Torun

    Chelmno und Torun

    August 19, 2024 in Poland ⋅ ☁️ 24 °C

    Unsere letzten Stationen sind noch zwei sehenswerte Städte: Chelmno (Kulm) und Torun (Thorn).
    Bei Chelmno handelt es sich um eine kleinere Stadt mit einer der längsten Stadtmauern Polens nebst 17 Türmen, innerhalb deren viele Objekte der Backsteingotik zu finden sind. Bemerkenswert das Kloster der ehemaligen Zisterzienserinnen und Benediktinerinnen, heute geführt von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul. Das Zentrum des schachbrettförmig angelegten Straßennetzes bildet der Marktplatz mit dem Rathaus.
    Wir sind überrascht, wie schnell wir diesen Ort erschlossen und besichtigt haben und so fahren wir weiter zur nahe gelegenen Stadt Torun. Wir finden einen Stellplatz beim Ruderverein für 9,- €, direkt an der Weichsel und nur 15 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt! Nach einer ausgedehnten Mittagspause laufen wir in die Stadt und sind begeistert - wirklich sehenswert!
    Das Stadtbild ist geprägt von vielfältiger Backsteingotik, wodurch es an unsere norddeutschen Städte erinnert und wen wundert's? Thorn war ja auch einmal Hansestadt!
    Berühmtester Sohn der Stadt ist natürlich Nikolaus Kopernikus, der hier 1473 als Sohn wohlhabender Eltern das Licht der Welt erblickte. Seine Statue vor dem Rathaus kann man nicht übersehen. Uns fallen viele kleine, fast unscheinbare Details an den Häusern auf und so dehnt sich unser Bummel bis in die späten Abendstunden. Da wird uns noch ein farbenfrohes Schauspiel an vielen der historischen Fassaden geboten und zum Schluss laufen wir unter der Brücke hindurch, über die wir morgen unseren direkten Heimweg antreten (besser: anfahren!) werden.

    Und nun, da wir schon länger wieder zu Hause sind, freuen wir uns auf die immer näher rückende Reise nach Paris. Die dort entstehenden Fotoprints werden diesen Reisebericht ergänzen und danach wird's ein weiteres Buch in unserer Sammlung geben.
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  • Spuren der olympischen Spieleder große Schöpfer vor seinem Meisterwerk

    die Stadt der Liebe

    September 20, 2024 in France ⋅ ☀️ 24 °C

    Erst hieß es zeitig aufstehen, denn 06:30 startete unser Flieger. Dafür sind wir schon 2 Stunden später in Paris gelandet. Dann durchfragen, Tickets kaufen, Bus und Metro und danach das Hotel suchen. Das erreichten wir glücklich und stolz gegen 11:00 Uhr. Einchecken aber erst 14:00 Uhr, also Koffer abgestellt und eine Touristeninformation in der Nähe ausfindig gemacht. Hier wieder einmal festgestellt, wie leicht uns heute die Technik das Reisen macht. Google weiß, wo die nächste Info ist und wenn ich kurz frage, verrät es mir auch, wann welcher Bus dort hin fährt. Mit dem Paris Visite-Ticket läßt's sich ja ach so sorglos durch die Stadt fahren! Bei der Info sehen wir das Kaufhaus Lafayette und das prächtige Opernhaus. Als wir dieses näher ansehen, entdecken wir beim Zurückschauen die vielen Menschen auf der Dachterrasse des Lafayette. Eigentlich hatte uns dieser Einkaufstempel herzlich wenig interessiert, aber nun wollen wir doch mal da hoch, vielleicht sieht man schon den Eiffelturm? Also rein in die noblen Hallen und nicht wenig gestaunt: was für eine fantastische Glaskuppel in diesem Haus! Gefühlt ist diese allein schon ein Grund, Paris zu besuchen und wir sind gespannt, was uns noch so erwartet.
    Nach dem Einchecken tat ein Mittagschläfchen wirklich gut und danach bekamen wir das Metrosystem erfreulich schnell in den Griff.
    Man kann nichts dagegen machen: als Erstes zieht es uns zum Eiffelturm. Wir sind total überrascht, dass wir nicht die erwarteten langen Schlangen an den Kassen sehen, eigentlich hätten wir innerhalb einer Viertelstunde mit dem Aufstieg beginnen können, haben es aber sein lassen, weil sich ein kleines Gewitter ankündigte. So haben wir dieses stählerne Kunstwerk nur einfach auf uns wirken lassen, für die Ersteigung warten wir auf ein andermal.
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  • Freud und Leid...

    September 21, 2024 in France ⋅ ☁️ 22 °C

    Mit dem Leid fing es an: erst noch machte Rosi vor dem Arc de Triumph ihre Späßchen und gleich danach stellte sie fest, dass ihr in der Metro aus der Gürteltasche das Portemonnaie gestohlen worden ist! Riesen-Schock, aber weg ist weg und zur Polizei können wir später immer noch gehen, also stellten wir uns am Triumphbogen an und eine halbe Stunde später genossen wir die Aussicht von dort oben - natürlich mit gemischten Gefühlen, denn so ein Vorkommnis lässt einen nicht kalt, es beschäftigte uns und wollte nicht raus aus dem Kopf.
    Danach liefen wir zum Eiffelturm und da kam dann die Freud: es begann damit, dass bei der Sicherheitskontrolle am Zaun eine gehbehinderte Frau vom Personal an den Schlangen vorbei eskortiert wurde und schwupps war sie drin. Das brachte uns meinen Behindertenausweis (gerade mal 50%, aber was soll's!), dem ich sonst immer wenig Beachtung schenkte, in Erinnerung. Wir fragten beim Personal kurz an und dann geschah das Wunder. Wir wurden direkt an die Kasse geführt und von dort wieder an der endlosen Schlage vorbei bis an den Aufzug. Und darüber hinaus auch noch für ca. ein Viertel des regulären Preises. So kamen wir noch bei Sonnenschein auf den Turm (na ja, "nur" 2. Ebene), was mit Warten definitiv nicht mehr gelungen wäre und freuten uns über die grandiose Aussicht aus 115 m Höhe.
    Eigentlich wollten wir ursprünglich die Treppen nehmen, doch das war nach der Nummer mit dem Ausweis wohl keine gute Idee. Aber hinunter sind wir genüsslich die 674 Stufen gelaufen. Den spektakulären Anblick dieser Stahlkonstruktion aus allen erdenklichen Winkeln wollten wir uns nicht entgehen lassen. Ehrlich gesagt war das für mich der eigentliche Grund dieses Turmbesuchs (Baumensch bleibt eben Baumensch). Erst ließen wir es uns bei leckerem Champagner-Coctail im Restaurant auf der ersten Ebene gut gehen und dann gab's für den Auslöser keine Pause mehr. Leider kann ich hier nur eine begrenzte Auswahl der "Impressionen in Stahl" wiedergeben.
    Von den vielen ausgestellten Fotos gefiel uns der "Blitzableiter" und der "windige Turm" am Besten.
    Auf dem Weg zur Freiheitsstatue (von oben schon entdeckt) präsentierte sich der Eiffelturm noch aus den verschiedensten Perspektiven in voller Pracht und Schönheit.
    Danach wollten wir bei der Polizei unsere Anzeige aufgeben, doch die hatten wegen 2 vermisster Personen keine Zeit und baten uns, morgen früh wieder zu kommen. Na, wird schon werden!
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  • Conciergerie (Chapelle im Hintergrund)älteste Turmuhr (Conciergerie)heute ohne MairgretHotel de Bethune-Sully

    21.000 Schritte durch die Stadt

    September 22, 2024 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Erst ging's nach zeitigem Aufstehen wieder zur Polizei, dafür kamen wir als Erste an die Reihe und nun haben wir das Protokoll, mit dem Rosi statt Ausweis (der war ja auch im Portemonnaie!) den Heimflug wird antreten dürfen. Uff!
    Dann wurde es ein langer Tag.
    Von der Pont Neuf (witzig, denn die "neue Brücke" ist die älteste (Steinbogenbrücke) von Paris - König Henri IV ließ sie Anfang des 17. Jh. errichten und 1985 hatte sie Christo mal kurzerhand verpackt) warfen wir einen Blick auf die stählerne Pond des Arts, bevor wir die Ile de Cite erreichten. Hier war der Ursprung und über viele Jahrhunderte das Zentrum von Paris (200 v.Chr. siedelten sich hier die ersten Kelten vom Stamm der Parisii an).
    Für die Conciergerie, das "Vorzimmer zur Guillotine" mit ihrer wechselvollen und später recht grausamen Geschichte hatten wir nur einen Fotostopp übrig, dafür nahmen wir uns um so mehr Zeit für die Sainte Chapelle, die ehemalige Palastkapelle aus dem 13. Jh. mit ihren riesigen Glasfenstern, von denen wie durch ein Wunder noch etwa die Hälfte original erhalten sind (trotz eines Brandes im 17. Jh.). Und dann kam der Moment! Vor uns die schon wieder weit hergestellte Kirche Notre Dame! Der Vorplatz mit Bühne und unzähligen "Marktständen" mutet etwas quirlig an, aber das täuschte und war sogar unglaublich interessant. Keine "Fressbuden", sonder alle Handwerkszünfte zeigen hier ihr Können, das sie für den Wiederaufbau brauchten. Wir hätten noch stundenlang bleiben und zuschauen mögen. Ob sie die Wiedereröffnung im Dezember 2024 schaffen werden?
    Nach einer Stärkung im Bistro kamen wir zur geschichtsträchtigen Bastille. Ursprünglich eine Festung zum Schutz der Stadt und als diese Funktion überflüssig war, wurde sie als Gefängnis genutzt. Jeder weiß, dass hier 1789 mit dem Sturm auf die Bastille die französische Revolution begann. Doch ist heute rein gar nichts mehr davon zu sehen. Die Pariser haben sie systematisch Stein für Stein abgetragen und als Baumaterial anderweitig verwendet. Nichts sollte davon übrig bleiben! (Kommt uns doch irgendwie bekannt vor?). Die Figur auf der Säule stellt den Sieg der Freiheit dar.
    Anschließend wurde es beschaulicher, denn der Place des Vosges gilt als schönstes architektonisches Ensemble von Paris. König Louis IV. ließ ihn ab 1604 für den privilegierten Adel errichten, erlebte aber die Fertigstellung nicht mehr, leider kam ihm sein Mörder zuvor. Wie schön dieses Viertel ist, erkennt man daran, dass im Film der Kommissar Mairgret es vorzog, hier im Cafe hin und wieder zu speisen. Sehr imposant war auch die Villa des Duce de Sully, des Finanzministers unter Henri IV. und damit damals mächtigsten Mann des Königreichs.
    Zum Schluss wollten wir noch diese gläserne Rolltreppe am Centre Pompidou ausprobieren. Über die Schönheit dieses extravaganten 70er-Jahre-Baus hat wohl Jeder seine eigene Meinung, aber direkt daneben macht der lustige Stravinski-Brunnen mit seinen bunten beweglichen Wasserspielen einfach gute Laune. Nun, die Rolltreppe hielt, was sie verspricht: einen herrlichen Blick über die Stadt! Unser Weg zum Hotel führte uns noch zum Forum des Halles, einem in 5-jähriger Bauzeit rundum erneuerten Einkaufszentrum mit Metro- und S-Bahn-Station, dessen auffälligstes Merkmal das riesige geschwungene und scheinbar schwebende Dach ist.
    Nur eine Station gefahren, dann noch 10 min Fußweg zum Hotel und nun ist für den Rest des Abends Ruhe angesagt! (außer "schnell" noch Penguin bearbeiten)
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  • Place de Tertre

    Montmartre

    September 23, 2024 in France ⋅ ⛅ 18 °C

    Von vorn mit der Funiculaire (Seilbahn) nach oben - das kann Jeder! Wir schleichen uns dem Berg von hinten an und zwar auf seiner längsten Treppe mit 112 Stufen (aber da haben wir schon ganz Anderes geschafft!). Dafür führt uns der Weg am Friedhof Sainte Vincent vorbei - einem idyllisch ruhigen Kleinod inmitten des städtischen Lebens. Weiter geht's am Close Montmartre, dem ältesten Pariser Weinberg, vorbei. Er ist vielleicht 50x50 m groß, vollständig mit "Gardinen" behangen und somit nicht als Fotomotiv tauglich. Es treibt uns weiter zu den wenig überlaufenen Ecken dieses Berges und so finden wir den Mann, der aus der Wand tritt, recht lustig und erfahren, das diese Plastik Bezug nimmt auf eine Erzählung von Marcel Aymé. Ein Stück weiter wird es noch schöner, aber auch skurriler: in einer kleinen Parkanlage mit Boule-Platz und vielen Bänken steht über dem Brunnen eine Figur, die ihren eigenen Kopf in den Händen hält. Es stellt Saint Denis dar, den heiligen Dionysius. Der Legende nach wurde er von den Römern enthauptet, soll dann jedoch seinen Kopf aufgehoben und 6 km weiter getragen haben bis zu der Stelle, an der er begraben werden wollte. Und da bewundern wir die ganze Zeit den Klaus Störtebeker! Mit ein bisschen mehr Ehrgeiz hätte er noch sehr viel mehr Piraten vor der Hinrichtung bewahren können! Ein Stück weiter finden wir das Denkmal für die Sängerin Dalida (und jetzt weiß ich, warum ihr Brüste so blank sind!)
    Und dann beginnt der Trubel, wir kommen oben auf dem Berg an und kämpfen uns durch die malerischen, aber überfüllten Straßen und Gassen. Der Place de Tertre wirkt mit seinen Café 's und den vielen Malern sehr gemütlich und vermittelt noch am Ehesten das Flair dieses Künstlerviertels von vor 100 bis 150 Jahren. Noch voller wird es vor der Kirche Sacre Coeur, aber schließlich wollen wir sie sehen. Und nicht nur das, wir steigen die knapp 300 Stufen auf die Kuppel hinauf und genießen den fantastischen Rundblick.
    Anschließend gönnen wir uns noch einen Drink und unsere Kellnerin zeigt uns anschaulich, dass Montmartre wirklich sehr hügelig ist...
    Auf dem Weg zum Bus streifen wir den Place de Abbesses, hier hat Montmartre noch seinen alten ursprünglichen Charme bewahrt, was man an Kirche, dem schönen Wasserspender und der Metro-Überdachung im Jugendstil gut sehen kann. Ein paar Meter weiter in einem Mini-Park tummeln sich wieder die Touristen, denn Jeder möchte an der Wand mit in über 100 Sprachen geschriebenen "Ich liebe Dich" einen Liebesgruß nach Hause senden.
    Aber jetzt fahren wir direkt ins Hotel, heute legen wir mal eine Mittagsruhe ein!
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  • nachts in Paris

    Sep 23–29, 2024 in France ⋅ ☁️ 14 °C

    Der Mittagsschlaf war gut und lang. Ausgeruht machten wir uns auf, um das legendäre Nachleben von Paris zu erkunden. Und wo macht man das? Natürlich im bekanntesten Vergnügungsviertel, zumal es sich nur 1 km bzw. 3 Bushaltestellen von unserem Hotel entfernt befindet.
    Schon am Nachmittag haben wir Pigalle kennen gelernt, das hatte uns neugierig gemacht. Nun durchstreiften wir die Straßen von SoPi (Sud Pigalle) und entdeckten so Einiges. Da gab es ein Café, dessen Anblick uns an das berühmte Bild von Vincent van Goch erinnerte. Dann ein belebter Platz, von dem wir annahmen, hier etwas essen oder trinken zu können, bis wir erkannten, dass hier offenbar die Tafel Speisen und Getränke an Bedürftige verteilt (wir stellten uns lieber nicht an). In einer wenig belebten Straße stach ein prächtig beleuchtetes Haus hervor - das war ungewöhnlich für die Gegend. Auch Graffiti begegnete uns auf Schritt und Tritt.
    Und dann standen wir vor dem berühmten Cabaret mit der roten Mühle. Viele Menschen waren hier, um ihre Selfies zu machen oder für ein Foto zu posieren. Und es tauchte auch das erste Erotik-Etablissement auf, dem ich aus richtiger Perspektive mit dem wunderschönen Jugendstil-Metro-Eingang einen würdigen Rahmen verleihen konnte. Auch hier wie an vielen Stellen der Stadt zappeln lustige Figuren aus Stoff im Wind der Metro-Schächte.
    Auf dem Weg zum Place de Pigalle wechselten sich Dönerläden mit Sex-Shops und Varietés ab, aber eine kleine gemütliche Gaststätte fanden wir nicht. Als am Pigalle aber von dem erwarteten pompösen Lichtermeer rein gar nichts zu sehen war, liefen wir weiter durch SoPi, bis wir die Suche aufgaben. Am Ende tranken wir ein kühles Guinness in einem Pub beim Gare du Nord, von wo aus wir in 5 Minuten unser Hotel erreichten.
    Es wäre aber falsch zu sagen, wären wir doch gleich hier her gegangen, denn dann würde uns ewig die Illusion plagen, etwas versäumt zu haben und eine Erfahrung war es allemal. So freuen wir uns auf den nächsten Kneipenbummel in der Neustadt von Dresden (da isses viel gemiedlicher!).
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  • Palais RoyalEhrenhofim Café ZephirSpazierstockhändler Segasdie Börse

    In Einkaufspassagen regnet's nicht

    Sep 24–30, 2024 in France ⋅ ☁️ 15 °C

    Auch bei Regen (und von dem haben wir leider genug hier) bietet Paris viele schöne Seiten. Daher suchen wir uns für heute eine überwiegend überdachte Route aus. 1800 eröffnete die erste Einkaufspassage und später wurden es mehr als 100! Verantwortlich für deren Untergang waren die vielen in der 2. Hälfte des 19. Jh. errichteten Kaufhäuser, so auch das zuvor von uns bewunderte Lafayette. Nach und nach wurden die Passagen abgerissen, bis sich Denkmalschützer für ihren Erhalt einsetzten und damit mehr als ein Dutzend retteten. Davon bestaunen wir heute immerhin 7 Stück, die sich nahezu eine an die andere reihen, und vor allem die wunderschön restaurierten Geschäfte und Restaurants. Wie in einer Zeitreise schlendern wir umher und genießen das Ambiente dieser praktischen und zugleich schönen Einrichtungen.
    Zu den Sieben gehören auch die Arkaden im Palais Royal. Dieses hatte im 17. Jh. Kardinal Richelieu für sich als Stadtpalast bauen lassen. Nach seinem Tod erbte der König das Anwesen und nutzte es als Wohnsitz - daher der Name. Im Innenhof, speziell im Jardin de Palais Royal kann man inmitten des hektischen Trubels um den Louvre und die geschäftige Innenstadt in aller Ruhe ausspannen, hierher verirren sich die wenigsten Touristen. Und da gibt es noch diese schwarzweiß gestreiften Säulenstümpfe im Ehrenhof, ein Kunstwerk von Daniel Bureau, die viele Besucher nutzen, um sich für ein Foto auf einen Sockel erheben - warum nicht auch ich?
    In erreichbarer Nähe gibt es noch vier weitere Passagen, aber wir sind mit dem Gesehenen mehr als zufrieden!
    Im Anschluss wollen wir noch die Oper Palais Garnier besichtigen, müssen aber unverrichteter Dinge wieder umkehren (man sollte eben wissen, dass in Paris fast alle Museen und öffentlichen Gebäude dienstags geschlossen haben!). So setzen wir uns in die Metro, erreichen nach 4 Stationen unser Hotel und legen erstmal wieder eine Siesta ein.
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  • Bergfest on the top!

    September 24, 2024 in France ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute Abend sind 5 Tage um, ab morgen haben wir nochmals fünf.
    Wieder geht's in die Nacht. Aber zuvor schnuppern wir erst mal am Louvre vorbei. Es sind überhaupt keine Menschenmassen zu sehen, aber wer will denn um diese Zeit hier auch noch rein?! und außerdem: es ist immer noch Dienstag! Dafür gelingt ein unverstelltes Bild und auch der Arc de Triomphe du Carrousel zeigt sich noch von seiner schönen Seite, bevor es (mal wieder) zu regnen beginnt. Trotz des Regens will ich noch ein Foto vom Place de la Concorde machen, aber der ist noch vollgestellt mit Tribünen und Gerüstmaterial. Die Beseitigung der Anlagen von den Olympischen Spielen wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. So steht der stattliche Obelisk inmitten eines Bauplatzes (er war einst ein Geschenk Ägyptens an den Bürgerkönig Louis-Philipe und der Transport dieses Monstrums dauerte allein 5 Jahre! Bei der Höhe von 23 m und einem Gewicht von 230 Tonnen immer noch eine sportliche Leistung!). Aber immer noch besser eine Baustelle als die Guillotine, die hier ab der französischen Revolution für 5 Jahre öffentlich Angst und Schrecken verbreitete.
    Nun weichen wir dem Regen und suchen nach den Kunstobjekten in der Metro, finden aber für's Erste nur die 44.000 Buchstaben an der Station Concorde (dem Text einer Deklaration zu den Menschen- und Bürgerrechten von 1789) und dann den einzigen noch vollständig verglasten Metro-Eingang an der Station Porte Dauphine.
    Die Linie 1 verkehrt heute übrigens völlig fahrerlos, das im Takt von 2 Minuten und sie mutet an wie die Züge und Bahnhöfe in Japan - mit Glaswänden an den Bahnsteigen und zentimetergenauem Halt an den automatischen Türen.
    Nun wird es langsam dunkel und wir begeben uns wieder einmal zum Eiffelturm. Es ist 20:00 Uhr und vor uns steht ein blinkendes Ungetüm. Um uns herum Begeisterung, wir aber sind froh, dass dieses zu jeder vollen Stunde stattfindende Spektakel nur 5 Minuten dauert. Dafür wird es jetzt richtig schön, denn heute soll es bis hoch in die Spitze gehen! Noch ein paar Schnappschüsse von der 2. Ebene und dann rein in den Aufzug nach oben. Es bietet sich ein fantastisches Bild aus dieser Perspektive und wir können einen Blick in das Arbeitszimmer des Gustav Eiffel werfen (er hatte sich hier oben eine Wohnung eingerichtet). Die Szene zeigt ihn, seine Tochter Claire und seinen Ehrengast Thomas Edison. Der amerikanische Physiker und Erfinder schenkt ihm ein Modell seines berühmten Phonographen.
    Mit einem letzten Blick (und Bild) verabschieden wir uns vom liebgewordenen eisernen Freund und fahren zurück ins Hotel.
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  • Das Foto ist geklaut
    Was für ein Saal!

    Der Louvre - das Gebäude

    September 25, 2024 in France ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute konnte uns der Regen nichts anhaben, wir haben uns für den Louvre entschieden. Das beanspruchte den ganzen Tag und jetzt sind die Eindrücke so massiv, dass ich nicht weiß wie ich es angehen soll.
    Also schildere ich erstmal meine Begeisterung für den Gebäudekomplex.
    Dazu erfahre ich bei Google, dass das mal die Residenz der französischen Könige war (schon im 16. Jh. Umbau einer mittelalterlichen Burg zu einen Palast-Carré und dann jahrhundertelang durch die folgenden Könige immer mehr erweitert). So wird die Pracht der Decken und Böden bis hin zu den kunstvollen Fenstergriffen verständlich! Man fragt sich, wie sich der Monarch gefühlt hat, wenn er so alleine durch dieses riesige Treppenhaus getippelt ist, durch das sich heute Tausende Besucher pro Stunde schieben. Aber so allein war er wohl doch nicht, wenn man sich mal sein Speisezimmer anschaut!
    Na ja, nach der französischen Revolution war es vorbei mit der Regentschaft und die königlichen (und auch kirchlichen) Kunstschätze wurden in dem zum Museum umfunktionierten Palast der Bevölkerung zugänglich gemacht.
    Dass Napoleon nach seinen Feldzügen das Haus massenhaft mit Beutekunst "bereicherte" und kurzerhand in "Musée Napoléon" umbenannte, fand man nach seinem Abgang nicht mehr so toll. Seitdem heißt es wieder Musée du Louvre und angeblich soll die Beute sogar an ihre Besitzer zurück gegeben worden sein (was wir von der Quadriga auf dem Brandenburger Tor sogar wissen).
    Und nun zum modernen Teil:
    Ender 1980-er Jahre schuf der amerikanische Architekt Ieoh Ming Pei im Innenhof die Glaspyramide und darunter das riesige Foyer, das den Zugang zu den verschiedenen Flügeln ermöglicht. Weitere Umbauten lassen wir mal unerwähnt. Aber auf die schönste Wendeltreppe, die ich je gesehen habe, muss ich einfach hinweisen (im Treppenauge fährt ein dicker Aufzug-Stempel auf und ab).
    Dieser Umbau machte es sicher erst möglich, den heutigen Besucherandrang zu bewältigen. Jedenfalls ist es überall ziemlich voll, aber wirkliches Gedränge haben wir nicht erlebt (natürlich mit einer Ausnahme: dem Menschenauflauf vor der Mona Lisa, aber dazu mehr im nächsten Beitrag).
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  • Wer kennt Rembrandt nicht?"Die Spitzenklöpplerin" von Van Dyckein Riesensaal nur Rubens (Auftrag der Medici)Venus von Milo

    Der Louvre - die Kunst

    September 25, 2024 in France ⋅ ☁️ 16 °C

    Wohl Jeder der ca. 20.000 Besucher will sie sehen, die weltberühmte Mona Lisa und entsprechend groß ist der Andrang im extra dafür eingerichteten Saal. Dank meines Ausweises, durch den wir Beide überall die langen Warteschlangen umgehen und sogar kostenlos ins Museum konnten, wurde uns hier noch ein besonderes Privileg zuteil: ich durfte durch die Absperrung gehen, nah an das Bild treten, Rosi auch und so entstand ein Foto mit Seltenheitswert. Beinahe ist man geneigt, zu sagen, dass ein Behindertenausweis eine feine Sache ist (bitte nicht falsch verstehen, ist eben schwarzer Humor!).
    Nun habe ich den Bericht ja doch mit der Mona Lisa begonnen, dabei wollte ich ich eigentlich diesen unförmigen Stein als Titelbild verwenden mit der Bemerkung "Alle reden von der Mona Lisa, aber wer würdigt dieses einmalige Exponat?" (es ist eine Skulptur aus dem heutigen Syrien aus der Zeit ca. 2.000 - 1.600 vor Chr. Natürlich unspektakulär, aber Spaß muss sein). Aber das hat die Mona Lisa nicht verdient, schließlich ist und bleibt sie die Hauptattraktion des Museums und hat auch mich in ihren Bann gezogen!
    Zu den meisten Fotos sage ich nichts weiter, die Bilder sprechen für sich und sogar deren kleine Auswahl macht die Bedeutung des Musée du Louvre in der Welt deutlich!
    Auch zu den Skulpturen, die sehr gut nach Kontinenten gegliedert waren, bedarf es keiner Worte. Nur zu den letzten beiden Fotos muss und will mich äußern (da kommt eben der Baumensch wieder durch): Dieses über 5 m hohe Kapitell thronte auf einer ca. 21 m hohen Säule und trug mit weiteren 35 Kollegen das Dach des Tempels von Susa im persischen Reich. Der Raum mißt 58 x 58 Meter und außerhalb standen weitere 36 Säulen. Dieses monumentale Bauwerk ließ der Herrscher Dareios vor ca. 2.500 Jahren (!) errichten - einfach unvorstellbar!.
    Nun genug der Schwärmerei, jetzt geben wir uns den Erinnerungen an den heutigen Tag hin.
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  • Die Seine, Napoleon und Gustav

    September 26, 2024 in France ⋅ ☁️ 17 °C

    Mit dem "Batobus" kann man den ganzen Tag (hop on, hop off) Paris vom aus Wasser betrachten. Wir erwischen das etwas aus der Art gefallene Lego-Boot, haben aber dasselbe Erlebnis und dazu hübsche Details an Bord wie zum Beispiel diese bildhafte Darstellung aller Anlegestellen und deren Bezeichnung in Buchstaben und Blindenschrift.
    Dann fliegt eine Sehenswürdigkeit nach der anderen an uns vorbei, einige halten wir noch einmal per Foto fest. Dort, wo alle Anderen hastig die Handys für's Foto hochreißen, halten wir uns ganz entspannt zurück , denn den Eiffelturm haben wir schon zur Genüge portraitiert.
    Aber an der betreffenden Anlegestelle nutzen wir die Möglichkeit für einen Besuch des Hotel des Invalides. Diesen riesigen schlossartigen Gebäudekomplex ließ König Louis XIV bauen um rund 7.000 Kriegsversehrten Obdach zu gewähren. Denn wer damals als Invalide von den Feldzügen zurück kehrte, musste betteln oder stehlen, um zu überleben - eine Rente für Soldaten gab es nicht. Die Museen zu Militär, Widerstand und Festungsarchitektur lassen wir unbesehen, doch ein Anstandsbesuch beim Kaiser Napoléon Bonaparte gehört sich nun mal, oder? Unter der weithin sichtbaren goldenen Kuppel im Dom des Invalides in der Krypta liegt er zusammen mit großen Feldherren begraben. Er hat allerdings den Ehrenplatz in einem (meiner Meinung nach) für einen so kleinen Mann viel zu großen Sarkophag und wird bewacht von 12 weiblichen Statuen, die für seine Feldzüge stehen.
    Anschließend schlendern wir zum ältesten Kaufhaus der Stadt, dem Bon Marché, in dessen Inneren gut sichtbar ist, dass auch hier Gustav Eiffel mitgewirkt hat. Etwas moderne Kunst ist auch vertreten und diese Skulptur sagt uns tatsächlich zu.
    Gleich nebenan trinken wir eine leckere heiße Schokolade (mit Baileys!) und wieder ist's vorbei mit trockenen Straßen. Es fängt mal wieder heftig an zu regnen, wir fahren ins Hotel und legen eine Ruhepause ein.
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  • Nochmal an die Seine

    Sep 26–28, 2024 in France ⋅ ⛅ 16 °C

    Den Regen haben wir verschlafen und werden sogar von der Sonne geweckt!
    Na raus und neuer Anlauf! Wir fahren zum Place de la Concorde. Aus einem halbwegs günstigen Winkel bekomme ich den Obelisk doch noch recht ansehnlich vor die Linse. Der Versuch, das Palais de I'Elysée zu besuchen, scheitert als undurchführbar. Wie eigentlich zu erwarten, ist das gesamte Terrain sowas von weiträumig abgeriegelt und mit schwerer Bewaffnung gesichert, da gehen wir lieber gleich weiter zum eigentlichen Ziel unserer Nachmittags-Expedition: dem Grand Palais. Dieser größte noch erhaltene Glaspalast der Welt entstand zur 5. Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 als Zeichen fortschrittlicher Eisenkonstruktion. Zum Glück blieb er wie der Eiffelturm erhalten - anders als sein weitaus berühmterer Vorgänger, der Londoner Kristallpalast.
    Gegenüber befindet sich das Petit Palais. Von wegen klein, da untertreibt man aber gewaltig! Aber bei der Nachbarschaft?!... Dafür hat es eine ausgesprochen schöne Kuppel zu bieten.
    Langsam wird es dunkel, wir freuen uns auf eine Nachtfahrt mit dem Batobus und müssen feststellen, dass die Boote zwar noch in der Gegenrichtung bis zum Eiffelturm fahren, dann aber leer zurück kommen, um zur Nacht anzulegen - Schade!
    Vom langen Warten etwas durchgefroren laufen wir an der Seine entlang, machen noch ein paar Aufnahmen vom Louvre. Dann nehmen wir in einer urigen Gaststätte noch unser Nachtmahl ein (sie schließen gleich, deshalb ist sie jetzt so leer) und auf dem Weg zum Bus entdecken wir an der Wand die Mona Lisa der anderen Art. Ich ziehe den Hut vor dem Schöpfer dieses Bildes, wie er mit derart groben Quadraten doch eine erkennbare Ähnlichkeit fertig brachte (oder bilde ich mir die nur ein?)
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  • Hoch hinaus, etwas Grünes und Oper

    Sep 27–30, 2024 in France ⋅ ⛅ 14 °C

    Es muss nicht der Eiffelturm sein, heute schauen wir vom Tour Montparnasse aus 210 m Höhe auf Paris. Wieder neue Perspektiven auf Eiffelturm, den Dom des Invalides oder auf den Jardin du Luxembourg mit der Kirche Notre Dame im Hintergrund. Ein Animationsfilm versetzt uns in die verschiedensten zeitlichen Epochen der Stadt und das ist hochinteressant! Das alles passiert im geschlossenen Raum hinter Glas, für den Kick und ein Erinnerungsfoto steigen wir bis aufs Dach, bleiben aber nicht lange, es weht ein kräftiger, kalter Wind! Noch einmal genießen wir die Aussicht (zum Glück kommt immer wieder die Sonne raus). Direkt nebenan liegt uns der Gare Montparnasse zu Füßen. Es ist nur nicht viel davon zu sehen, weil alle Bahnsteige vom größten Dachgarten der Welt (!) überdeckt sind - das schauen wir uns noch näher an!
    Laut ist's wie in jedem Bahnhof, hier aber geht es auch noch besonders eng zu! Neben Bahnsteig 1 führt eine unscheinbare Stahltreppe nach oben und dort wird es schlagartig ruhig und grün. Gewundene Wege durch exotische Graslandschaften entrücken uns augenblicklich vom geschäftigen Treiben und man kann es nicht glauben, dass solche Baumriesen auf einem Dach wachsen können. Hinter uns wird Tennis gespielt und nur wenige Menschen begegnen uns an diesem fantastischen Ort der Ruhe.
    Nach einer ausgedehnten Pause fahren wir ein paar Stationen mit dem Bus zum Jardin de Luxembourg. Das Palais haben wir ja schon von oben gesehen, aber nicht die kleine weitere Freiheitsstatue (eine von 5 in Paris), oder den Jüngling, bei dem wir uns nicht im Klaren sind, ob er Masken oder ganze Köpfe verkaufen will. Sieht jedenfalls makaber aus. Im gesamten Park sind grüne Metallstühle verteilt und das ist sooo praktisch! Wo sonst kann eine Gruppe junger Menschen sich so in gemütlicher Runde zum Essen begegnen?!
    Letzter Punkt unseres Vormittagprogramms ist die Besichtigung der Opera Garnier. Der überladene Prunk mag ja beeindrucken, aber irgendwie fühlen wir uns auch erdrückt. Richtig wohltuend ist dagegen der Blick, der uns aus einer der beiden für die Besichtigung geöffneten Logen ermöglicht wird, in den festlichen, vollkommen in Rot gehaltenen Zuschauerraum.
    Als wir aus der Oper kommen, hat es schon wieder zu regnen begonnen, da nehmen wir den Bus und fahren erstmal ins Hotel.
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  • Champs Elysées

    September 27, 2024 in France ⋅ ☁️ 12 °C

    Unser Aufenthalt in der Stadt der Liebe neigt sich dem Ende und es wird endlich Zeit, die "schönste Avenue der Welt" zu erkunden!
    Auf dem Weg dorthin geraten uns am Gare Saint Lazar noch zwei nette Motive vor die Linse: die vielen Uhren, aus deren Anzeigen man sich wohl das aktuelle Mittel errechnen muss (?) und eine McDonald's-Filiale, wie es sie wohl nicht nochmal gibt.
    Eigentlich war ich skeptisch, was soll an einer breiten und teuren Einkaufsstraße schon sooo Besonderes sein? Wir haben sie doch schon vom Dach des Triumphbogens aus gesehen! Als wir dort bei Dunkelheit aus dem Bus steigen, ändert sich jedoch meine Meinung schlagartig. Die Fußwege beidseitig so breit, dass man sie getrost zu vierspurigen Straßen ausbauen könnte und die Skala der Schaufenstergestaltung reicht von originell über großspurig bis zu extravagant. Aber auch bei den Fassaden legt man großen Wert auf einzigartige Exklusivität und das Ganze wird noch von "Louis Vuitton" getoppt! Offensichtlich wird deren Fassade gerade saniert. Natürlich muss so ein Gerüst verkleidet werden, aber diese Variante gibt's wohl nur hier in dieser Straße! Wer es nicht glauben mag (ging mir nicht anders), der werfe einen Blick durch das kleine Guckloch in Augenhöhe.
    Zu guter Letzt leisten wir uns noch ganz großspurig im 1862 eröffneten Café Ladurée zwei leckere süße Teilchen, einzeln in vornehmen Kartons verpackt, die wir später im Hotel noch mit viel Genuss verzehren (sie schmecken wirklich vorzüglich!). Jetzt können wir auch noch ohne zu lügen davon berichten, dass wir auf dem Champs Elysées eingekauft haben!
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  • ein letzter abwechslungsreicher Tag

    September 28, 2024 in France ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute zum Abschluss gibt sich Paris nochmal Mühe. Das Wetter bleibt trocken, wenn auch mit nicht mehr als 14°C. Da wollen wir mal die andere Richtung erkunden.
    Mit dem Bus (man weiß, dass das nur etwas länger dauert, als die Metro, aber man sieht viel mehr von der Stadt) fahren wir zum Place de la Republique. Von hier aus nur ein Stück zu Fuß und wir erreichen den Canal St. Martin mit seinen Drehbrücken. Er entstand auf ein Dekret Napoleon Bonapartes aus dem Jahr 1802 hin und wurde 1826 eröffnet. Genau gesagt kommen wir, wie geplant zur ersten Schleuse, in der die Boote, die vom Place de la Bastille bis hierher unter der Stadt hindurch gefahren sind, wieder auf Straßenniveau angehoben werden. Was für kühne Stadtplaner! Wir laufen noch ein Stündchen an diesem beschaulichen Wasser und genießen die Sonne.
    Vom Place de Stalingrad, an dem uns die 4 sportlichen Grazien gut gefallen, fahren wir mit der Metro weiter bis zum Jardin de la Villette, dem zweitgrößten Park von Paris. Als Erstes sehen wir eine riesige Halle mit einer noch riesigeren Warteschlange. Es ist die Grande Halle de la Villette (mit 250 m Länge und 85 m Breite hat sie diesen Namen mehr als verdient!). Als ehemaliger Schlachthof wird sie heute als Kulturzentrum gut genutzt und an diesem Wochenende findet eine Whisky- und Cocktail-Messe statt. Das erklärt den enormen Andrang, obwohl Einlass erst in einer Stunde sein soll!
    Gleich daneben glänzt ein eindrucksvolles Gebäude, die Philharmonie. Ihre Fassade aus Aluminium sollen mehr als 340.000 Vögel zieren - wir zählen mal nicht nach.
    Von hier aus laufen wir zu unserem nächsten Ziel, dem Parc des Buttes Chaumont. Er ist außergewöhnlich hügelig und das liegt daran, dass es sich um einen ehemaligen Gips-Steinbruch handelt. Den hat Napoleon III anlässlich der Weltausstellung 1867 in einen Park nach englischem Muster anlegen lassen. Leider sind beide Zugänge zu dem kleinen Pavillon dort hoch oben mit seiner schönen Aussicht geschlossen. Aber auch sonst sorgt der Park für gute Abwechslung. Gern würden wir an dem exklusiven Picknick teilnehmen und bei dem Geländer aus Ästen muss ich sehr genau hinschauen, um zu begreifen, dass es tatsächlich aus Beton gefertigt ist!
    Durch einen weiteren Park geht es eine malerische Laubengangtreppe wieder hinab Richtung Stadt. Der Himmel bewölkt sich und wir finden wieder einmal etwas fußmüde Zuflucht in unserem Hotel.
    Wo wollen wir ein letztes Mal einkehren? Es soll gemütlich und zum Wohlfühlen sein und wir ziehen Montmartre dem Viertel um Les Halles vor, was wir nicht bereuen werden. Sacre Coeur leuchtet in der letzten Abendsonne, die Straßenmusiker haben Feierabend, aber die Menschen genießen immer noch die wundervolle Fernsicht, die uns sogar einen extremen Handy-Zoom auf das schiefe Gebäude am Horizont, welches schon oft unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, ermöglicht.
    In einem kleinen Restaurant sitzen wir behaglich bei Snacks und Bier, inzwischen wird es dunkel und auf dem Weg zum Bus sieht es richtig heimelig aus. Das war der gewünschte Ausklang eines wunderbaren Paris-Aufenthalts, morgen geht's nach Hause!
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