Einmal rundherum - Teil 2

August 2022 - January 2023
Pläne ändern sich immer wieder... Zweiter Versuch, Südostasien möglichst über den Landweg zu erreichen. Diesmal mit Baby! Read more
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  • Day 30

    Von Plowdiw nach Edirne

    August 31, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 30 °C

    Unser Zug in die Türkei fährt erst am Abend und an unserem letzten Tag in Bulgarien besteigen wir einen der Hügel von Plowdiw und geniessen die Aussicht über die Stadt. Dann schauen wir uns im Ethnographischem Museum die Kultur dieser Region an. Das Museum liegt in der Altstadt, in einem wunderschönen Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert und die Räume sind voller schöner Trachten, alten Möbeln und Handwerkskunst.

    Um 21.28 Uhr sollte unser Zug dann abfahren, hat aber dann schon 30 Minuten Verspätung. Unser Abteil entschädigt dafür: Statt wie gedacht in einem Sechser-Abteil mit Klappbetten steht uns ein eigenes Zweier-Abteil mit Brünneli und bequemen Betten zur Verfügung. Fast schon schade, dass wir nur so eine kurze Zeit darin verbringen. Die türkischen Zollbehörden denken allerdings mit und lassen sich viel Zeit an der Grenze. So kommen wir um 03.30 Uhr (statt 02.00 Uhr) in Edirne an. Ab dann läuft aber alles rund: Ein junges Pärchen bringt uns zu unserem Hotel, als sie sehen, dass kein Taxi am Bahnhhof steht. Beim Hotel wartet man schon auf uns und alles ist schnell abgewickelt, so dass wir kurz vor 04.00 Uhr im Bett liegen. Eine strenge Anreise; einzig Élodie kommt zu genügend Schlaf.

    Nach einer kurzen Nacht erkunden wir heute Edirne und fühlen uns schon wieder richtig heimelig hier in der Türkei. Ein Gewusel in den Strassen, der Muezzin ertönt im Hintergrund. Die Läden kommen uns alle bekannt vor, einen Basar gibt es auch. Schön, wieder in der Türkei zu sein!
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  • Day 31

    Edirne

    September 1, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir dachten, dass Edirne als Grenzstadt zu Bulgarien noch nicht so "türkisch" sein wird, wie wir uns das von unserem letzten Besuch gewohnt sind. Aber da haben wir uns wohl getäuscht. Einzig die Tatsache, dass einige Läden ihre Produkte auf bulgarisch anpreisen, lässt die Nähe zum Nachbarn erahnen.

    Durch den Basar (Helen braucht noch ein gutes Kopftuch) machen wir uns auf zur Üç-Şerefeli-Moschee. Eine Moschee haben wir zumindest von innen schon lange nicht mehr gesehen. Noch eindrücklicher ist die grosse Selimiye-Moschee, die 1575 erbaut wurde. Leider wird diese gerade renoviert und ist von aussen teilweise eingerüstet. Auch im Innern wird vieles erneuert und nur ein kleiner Vorraum ist zugänglich. Es ist allerdings durchaus interessant und eindrücklich, mit wie viel Aufwand hier restauriert wird und was für hohe und massive Gerüste gestellt werden.

    Standesgemäss gönnen wir uns zum Zmittag einen Döner und holen uns Pistazien zum Knabbern. Eli gefällt es ebenfalls: Die Einwohner von Edirne scheinen noch vernarrter in Babys zu sein als die Bulgaren.
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  • Day 33

    Çanakkale im Sommer

    September 3, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 26 °C

    Die Wege unserer zwei Reisen kreuzen sich ein erstes Mal. Von Edirne nach Çanakkale fahren wir mit dem Bus; die Meeresenge überwinden wir dieses Mal aber nicht mit der Fähre, sondern über die erst im März dieses Jahres fertig gestellte Brücke "Çanakkale 1915 Köprüsü". Die längste Hängebrücke der Welt (2023m Spannweite) ist erst die zweite Autoverbindung über die Dardanellen, neben der Osman-Gazi-Brücke in der Nähe von Istanbul.

    Hier in Çanakkale ist im Sommer sicher mehr los als bei unserem letzten Besuch im Januar. Gerade am Abend tummeln sich viele Menschen an der Hafenpromenande und schauen sich den Sonnenuntergang in einem der vielen Cafés an. Jetzt macht es ja auch mehr Spass, ein Glacé zu geniessen als bei 14 Grad.
    Wir sind allerdings froh, die Ausgrabungsstätte von Troja bereits besucht zu haben, die hier ganz in der Nähe liegt. Bei den jetzigen Temperaturen und einem viel höheren Besucherandrang wäre das jetzt wohl weniger angenehm. Ein weiteres Foto mit dem Ross aus dem Hollywoodfilm muss aber trotzdem sein.
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  • Day 34

    Kilitbahir

    September 4, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 25 °C

    Eine kurze Fahrt mit der Fähre bringt uns nach Kilitbahir, einem kleinen Dörfchen westlich der Dardanellen. Die Hitze wird heute durch einen kräftigen Wind in angenehme Temperaturen umgewandelt. Sobald der Wind aber nachlässt, merkt man die Sonne.

    Hier steht die Festung "Kilitbahir Kalesi", die von Fatih Sultan Mehmet im Jahre 1463 gebaut wurden. Zusammen mit einer zweiten Festung bei Çanakkale, die gleichzeitig erbaut wurde, konnte so der Zugang zum Schwarzen Meer kontrolliert werden. Die Festung hat eine einzigartige Form, die an ein Kleeblatt erinnert. Die Aussenmauer, welche die innere Festung schützt, wurde zum Hang hin höher gebaut, so dass man von ihr immer auf das Meer sieht. Im Innern gibt es ein modernes Museum mit einer Ausstellung zum Leben in der Festung und deren Bedeutung für das Osmanische Reich. Nicht nur militärisch war der Standort nämlich sehr wichtig, auch der Handel konnte so kontrolliert werden.

    Wie auch auf der Çanakkale-Seite wurden von hier aus im Ersten Weltkrieg die Angreifer bei der Schlacht von Gallipolli zurückgeschlagen. Die Bunkeranlagen wurden auch hier in ein kleines Museum verwandelt, welches wir uns anschauen, bevor es wieder zurück geht.

    Zum Fuss-Kettchen:
    Unserer Eli wird hier öfters mal ein "maschallah" gewünscht, wenn sie von fremden Personen angesprochen wird. Es ist ein Ausdruck der Bewunderung, wenn man etwas Schönes sieht. Übersetzen kann man ihn etwa mit "Gott schütze dich". Gleichzeitig soll der Ausdruck den Bösen Blick fernhalten, der Unglück bringt. Ein Nazar-Amulett, so die Bezeichnung für diesen blauen, augenförmigen Anhänger, soll den "Bösen Blick" ebenfalls auf sich ziehen. Kinder seien dafür ja besonders anfällig dafür, heisst es.
    Den Aberglauben finden wir zwar etwas überflüssig, erhoffen uns aber, dass die Leute wegen dem Kettchen ein bisschen mehr Abstand wahren. Gegen Geplauder mit Eli haben wir nichts, aber abgeschmust werden ist dann schon zuviel des Guten.
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  • Day 36

    Ayvalık

    September 6, 2022 in Turkey ⋅ ⛅ 27 °C

    Von der Meerenge ans richtige Meer: Ayvalık ist eine Küstenstadt mit interessanter Geschichte. Eine Busfahrt über ein kleines Gebirge und am Schluss durch eine Landschaft voller Olivenbäume bringt uns dahin.

    Das heutige Ayvalık wurde 1600 von griechisch-orthodoxen Siedlern gegründet. Durch den Anbau von Oliven und dem Handel mit Oliven-Produkten kam eine grosse Wirtschaft ins Rollen. Im Osmanischen Reich bekam die Stadt eine Sonderstellung: Ausser einigen osmanischen Beamten durften sich keine Muslime hier niederlassen. Aufgrund der Unruhen in Griechenland (Vorboten einer Revolution) liessen sich immer mehr Menschen aus den umliegenden Inseln in Ayvalık nieder. Während des Griechischen Unabhängigkeitskriegs wurde die Stadt zerstört, danach aber wieder aufgebaut; ein zweiter Aufschwung folgte.
    Nach der Niederlage Griechenlands im griechisch-türkischen Krieg erfolgte dann ein Bevölkerungsaustausch: Die griechischen Bewohner der Stadt wurden mit den türkischen Minderheiten der ägäischen Inseln (vorwiegend Kreta und Lesbos) ausgetauscht.

    In der Altstadt von Ayvalık finden sich aufgrund dieser Geschichte Herrenhäuser aus der "Griechischen Wiedergeburt" neben Häusern im osmanischen Stil wieder. Viele Gebäude sind zwar schön restauriert, aber es finden sich auch regelrechte Ruinen darunter. Speziell sind die beiden Moscheen, die wir besuchen: Sie sind eigentlich umgebaute griechisch-orthodoxe Kirchen. Das sieht man ihnen von aussen ziemlich gut an; der Grundriss erinnert ebenfalls an die ehemalige Nutzung. Dass eine Moschee einen Uhrturm hat, ist jedenfalls ziemlich ungewöhnlich.
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  • Day 37

    Cunda

    September 7, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute machen wir einen kleinen Ausflug nach Cunda. So werden die kleinen Inseln genannt, die über zwei Brücken mit Ayvalık verbunden sind. Ein Minibus bringt uns nach kurzer Fahrt dahin.
    Aber zuerst geniessen wir noch ein türkisches Frühstück. Das sollte unserer Meinung nach eigentlich das Continental Breakfast als Hotel-Standard ablösen.

    Wir sind überrascht von den vielen schönen Häusern, die hier in Cunda am Hang und unten vor der Küste stehen. Viele von ihnen sind kleine Boutique-Hotels mit schön farbigen Fassaden. Die Hafenpromenade ist gesäumt mit Restaurants und, wasserseitig, mit vielen Ausflugsbooten. Wir geniessen hier ein Dessert im Schatten. Der Wind, der hier an der Küste teils ziemlich stark durch die Gassen fegt, kühlt zwar schön ab. Trotzdem brennt die Sonne immer noch auf uns herunter. Wir freuen uns schon auf die baldige Abkühlung im Meer!
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  • Day 39

    Sarımsaklı

    September 9, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 28 °C

    In Sarımsaklı, einem kleinem Ort südlich von Ayvalık, geht es das erste Mal ins Meer. Aber nur kurz: Trotz 30 Grad Aussentemperatur kommt einem das Wasser (24 Grad "warm") doch recht frisch vor. Unsere Eli, die das erste Mal im Meer ist, kann sich deshalb nicht so sehr dafür begeistern. Auch für uns bleibt es nur bei einem kurzen Schwumm.

    Der lange Strand vor dem Örtchen ist sehr beliebt und mit Liegestühlen und Sonnenschirmen der dahinter liegenden Hotels eingedeckt. Sogar unser kleines Hotel hat einen eigenen kleinen Abschnitt für sich, weshalb uns das für einmal nicht so stört. Von Massentourismus kann aber noch keine Rede sein; abgesehen vom Strand scheint es ein netter, wenn auch ein bisschen langweiliger Ort zu sein.
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  • Day 41

    Bergama

    September 11, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 33 °C

    In Bergama stossen wir wieder auf griechische und römische Ruinen. Die Stadt war in der Antike als Pergamon bekannt und gilt, so zumindest die Legende, als Ursprungsort des Pergaments. Der Ort liegt etwa 80km von Izmir entfernt und ist uns einen kleinen Umweg wert. Die Überreste der Akropolis, die auf einem Berg über der Stadt thronte, besuchen wir ebenso wie die "Rote Halle" und das Asklepieion.

    Erste Fund deuten auf eine Besiedelung bereits im 8. Jahrhundert vor Christus hin. Alexander der Grosse befreite Pergamon von den Persern; durch den Tod eines Herrschers von Pergamon kam Philetairos an die Macht, der die Stadt unabhängig machte und eine eigene Dynastie begründete, die Attaliden. Die Stadt vergrösserte sich mit dem Ziel, kulturell und künstlerisch zu einem zweiten Athen zu werden. Während dieser Blütezeit allierte sich Pergamon mit den Römern, bis ins Jahr 133 v. Chr.: Attalos III. verstarb ohne Nachkommen und vererbte die Stadt an das Römische Reich.
    Nachdem die Stadt unter den Tributzahlungen an Rom litt, folgte ein weiterer Ausbau unter Trajan und seinen Nachfolgern. Die Stadt wuchs auf 200'000 Einwohner an und war neben Ephesos und Smyrna (heutiges Izmir) eine der grössten Städte der Provinz.
    Mit der Eroberung durch das Byzantinische Reich fing der Niedergang der Stadt an. Bereits 1250 n. Chr. war der Burgberg nicht mehr viel als eine Ruinen.

    Mit dem Taxi fahren wir hinauf zur Akropolis und sind die Allerersten, die heute die Ausgrabungsstätte besuchen. Besonders interessant sind hier die diversen Tempel, die zu Ehren griechischer Götter gebaut wurden. Das Theater hat Platz für 10'000 Besucher und gilt als eines der steilsten aller antiken Theater. Eine Seilbahn bringt uns später wieder zurück auf Stadthöhe; zu Fuss geht es weiter.
    Bei der "Roten Halle" handelt sich um ein riesiges Backsteingebäude aus der Zeit des Römischen Kaisers Hadrian (117-138 n. Christus). Die ungewöhnliche Gebäudeart deutet auf die Verehrung eines ägyptischen Götterkults hin. Unter den Byzantinern wurde ein Kirchenschiff ins Innere gestellt; heute wird einer der Rundbauten als Moschee genutzt. Ziemlich imposant und für uns etwas ganz Neues.
    Im Asklepieion, welches etwas oberhalb der Stadt liegt, wurde der griechische Gott der Heilkunst, Asklepios, verehrt. Eine von Säulen gesäumte Strasse führt zum Komplex, zu dem auch ein antikes Theater gehört.

    Wir sind ziemlich früh unterwegs heute, um der Hitze zu entkommen; trotzdem hüpfen wir am Mittag von Schattenplatz zu Schattenplatz. Eigentlich war der Besuch der Asklepieion gar nicht geplant, aber ein Missverständnis mit dem Taxifahrer brachte uns dorthin. Deshalb sind wir erst etwa um 14.00 Uhr zurück im Hotel; glücklicherweise haben wir ein unkompliziertes Baby dabei. Das lässt sich auch auf antiken Überresten wickeln und stillen.
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  • Day 43

    Izmir

    September 13, 2022 in Turkey ⋅ 🌬 27 °C

    Die drittgrösste Stadt der Türkei ist den meisten ein Begriff, die schon an der Mittelmeerküste der Türkei Urlaub gemacht haben. Sie ist ein beliebtes Ziel für Reisende und Kreuzfahrtschiffe. Allzu touristisch, wie wir es befürchtet haben, ist es trotzdem nicht.

    Smyrna, wie die Stadt in der Antike genannt wurde, gilt als eine der ältesten Siedlungen des Mittelmeerraums. Mit ihrem grossen Hafen stiess die Stadt in ihrer langen Geschichte zu einem bedeutenden Handelsplatz auf.
    Griechen und Römer eroberten unter anderem die Stadt, die mehrmals ganz oder teilweise zerstört wurde (neben Eroberungen auch durch Erdbeben). In der Spätantike wurde Smyrna zu einem wichtigen Zentrum der christlichen Welt und wird heute noch von Pilgern besucht. Im Byzantischen Reich (ab 395 n. Chr.) war sie neben dem Handel auch ein strategisch wichtiger Flottenstützpunkt; ein Punkt, den auch die später übernehmenden Osmanen sehr schätzten.

    Das moderne Izmir ist eine Millionenstadt, die sich um den Golf von Izmir schmiegt. Entsprechend sind hier nach langer Pause wieder Einkaufszentren und Hochhäuser zu sehen. Wir wandern von unserem Hotel aus die Fussgängermeile hinab bis zum Kemeraltı Bazaar, einem sehr charmanten Stadtteil, auch wenn teilweise sehr auf Touristen ausgerichtet. Der in der Nähe stehende Saat Kulesi (Uhrturm) ist ein Wahrzeichen der Stadt und wird von uns ebenfalls fotografisch festgehalten. An die Zeit der Römer erinnert die Agora, sozusagen das Stadtzentrum der Antike, deren Ruinen am Rande des Basar zu begutachten ist. Auch sie lassen wir uns nicht entgehen.
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  • Day 44

    Ephesos

    September 14, 2022 in Turkey ⋅ ☀️ 29 °C

    Ein längerer Tagesausflug steht heute an, denn eine der Hauptattraktionen der Türkei fehlt uns noch: Ephesos. Die Ausgrabungsstätte liegt in der Nähe von Selçuk, etwa 70km von Izmir entfernt. Mit drei Minibussen geht es dorthin; es dauert deshalb eine Weile, bis wir vor den Eingangstoren stehen. Und wir sind nicht die einzigen: Tourbus um Tourbus reiht sich auf dem Parkplatz und wir müssen anstehen, um unsere Tickets zu bekommen.

    Beim Ayasoluk-Hügel bei Selçuk fanden sich Hinweise auf eine Besiedelung bereits vor 5000 Jahren v. Chr.. Verschiedene Stämme und Völker liessen sich in der Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit hier nieder, bis die antiken Griechen die Stadt begründeten. Perser, Athener, Spartaner und wieder die Perser nahmen die Stadt ein, später gehörte sie zum Königreich Pergamon. Alexander der Grosse stand ebenfalls vor den Pforten, bis die Römer kamen.
    Nach anfänglichen Unruhen wurde Ephesos mit wahrscheinlich bis zu 200'000 Einwohnern dann zu einer der grössten Städte des Römischen Reiches und war Sitz des Statthalters der Provinz Asia. Durch die Stadt und über reiche Bürger wurden zahlreiche öffentliche Bauten erstellt und die Stadt wuchs bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. weiter.
    Ein starkes Erdbeben und der Einfall gotischer Krieger dämpften den Erfolg ein wenig; trotzdem blieb sie eine der wichtigsten Städte in der Region.
    Unter den Byzantinern und den Konflikten in den folgenden Jahrhunderten erlosch der Einfluss der Stadt allmählich. Der Meeranschluss ging aufgrund Sedimentation, klimatischer und seismischer Veränderung ebenfalls verloren, so dass die Bedeutung der Stadt weiter abnahm.
    Aus christlicher Sicht ist Ephesos auch zu beachten: So sollen die Lehren Jesu bereits 20 Jahre nach seinem Wirken in Ephesos angekommen sein. Sie gilt als eine der ältesten christlichen Gemeinden und das vermeintliche Sterbehaus der Mutter Maria ist ein Wallfahrtsort sowohl von Christen als auch von Muslimen.

    Die Ruinen und restaurierten Bauwerke sind wirklich beeindruckend: Das grosse Theater, die Fassade der Celsus-Bibliothek und die vielen kleineren Bauwerke lassen die Grösse der einstigen Metropole nur erahnen. Viele Nebenwege machen es auch möglich, die Ruinen abseits der Hauptwege zu entdecken.
    Die lange Anfahrt und der Besuch haben sich gelohnt. Dass es hier einen Touristenaufmarsch geben würde, haben wir gewusst. Aber letztendlich hat es uns weniger gestört als gedacht.

    Übrigens: Ephesos wird im Türkischen "Efes" genannt. Wer da an das Bier denkt, liegt richtig: Efes Pilsen ist das meistgebraute Bier in der Türkei, wird inzwischen in 70 Länder exportiert und die erste Brauerei davon lag in der Nähe von Izmir.
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