• Sonja Bigler
  • René Bigler
Aug. 2024 – Mai 2025

Skandinavien/Herbst-Frühjahr

🌸„Ein Weg braucht nicht unbedingt ein Ziel, aber er braucht ein Plätzchen zum Innehalten!“🌼 Weiterlesen
  • Finsterwolde, Kirche „Stephanus“Kunstwerk " Memory of a Place"DollartBunker „Batterie Fiemel"Restaurant LandmanTermonten UrsuskircheBlauwestad am OldambtmeerWinschoten Stadtpark

    Velotour bis zum Dollart…😎

    12. April in den Niederlanden ⋅ 🌙 16 °C

    Samstag, 8 Uhr, 4 Grad und dichter Nebel.

    Der Nebel ist so dicht, dass wir die vor uns im Kanal liegenden Boote ab der zweiten Reihe nicht mehr sehen.

    Winschoten ist eine Stadt nahe der deutschen Grenze in der Provinz Groningen in den Niederlanden, hat rund 18‘000 Einwohner und ist auch bekannt wegen der Rosensträucher die in der Umgebung gezüchtet werden.
    Wenn man auf einen gemütlichen Stadtbummel Lust hat, dabei noch historische Sehenswürdigkeiten besichtigen kann und oder auch Zeit am Wasser und in der Natur verbringen möchte, ist man hier in Winschoten bestens aufgehoben. Es gibt alles unter einem Hut, alles fussläufig erreichbar 👒☺️

    Nun die Stadt ist uns nicht fremd. Bei früheren Fahrradtouren haben wir in der Fussgängerzone schon Eis gegessen und haben die nähere Umgebung kennen gelernt.

    Heute ist Wochenmarkt in der Innenstadt, einerseits wäre es schön sich da durch zu stöbern, andererseits bleibt das Wetter nur noch heute beständig, was uns dann eher zu einer Velotour verleitet.

    Wir radeln bei allerbesten Wetterbedingungen, Sonnenschein pur und fast kein Wind, an mein Wunschziel;
    an den Dollart, eine deutsch-niederländische Meeresbucht der Nordsee, an deren Küste sich die deutsche Hafenstadt Emden angesiedelt hat und der Fluss Ems in den Dollart mündet.

    Zuerst kurven wir zur Stadt Winschoten raus, kommen am See „Oldambtmeer“ vorbei, radeln durch abwechslungsreiche Landschaft mit Sumpf, Grasland, Wald, offenem Wasser und erreichen irgendwo mitten in der Natur das „Kunstwerk“ „Memory of a Place“ von 1995, von wo man zwar einen schönen Ausblick in die Natur hat…aber…nun ja…bekanntlich liegt Schönheit im Auge des Betrachters?!?!?!

    In „Finsterwolde“ (Finsterwalde) kommen wir an die sehenswerte Kirche „Stephanus“, wo rundherum ein Muschelweg führt…schön.
    Die Kirche wurde erstmals 1275 erbaut. Sie wurde nach einem Brand um 1586 wieder aufgebaut und beinhaltet eine Orgel aus dem Jahr 1807.
    Wir haben Glück und können auch im Innern die vielen schönen Holzarbeiten anschauen.
    Eine Besonderheit dieser Kirche ist, dass der Turm vom Kirchengebäude getrennt ist.
    Ich hab gelesen, dass der Turm eigentlich zu schwer war, um ihn direkt an die Kirche anzubauen. Das Geläute der Kirchenglocken hätte zusätzliche Vibrationen erzeugt und Risse ins Gemäuer gemacht.
    Und…derzeit hat der Kirchturm auch noch eine praktische Funktion. Die örtliche Feuerwehr nutzt den Turm zum Trocknen von Feuerwehrschläuchen.😳

    Weiter geht‘s bis nach „Hongerige Wolf“ (Hungriger Wolf) wo wir durch den Vordeich fahren und kurz darauf den Deich zum Dollart erreichen.
    Auf dem Deich aus hat man einen grandiosen Ausblick über den Dollart bis nach Emden und die umliegende Vogelwelt.

    Nun…nach „Finsterwolde „und „Hongerige Wolf“ erwarte ich jetzt eigentlich noch irgendwann und irgendwo Rotkäppchen „Roodkapje“ oder so…🫣😅
    Rotkäppchen hat sich zwar nicht gezeigt, dafür liegt plötzlich ein riesiges Tulpenfeld mit einer breiten Reihe roter Tulpen vor uns 🌷🌷🌷🌷😍

    Hier radeln wir eine Weile dem Deich entlang bis wir in Termunten auf 2 ehemalige Bunker „Batterie Fiemel" von 1945 stossen. Hier schauen wir uns um, lesen uns durch die Geschichte und müssen sagen, dass die Menschheit nichts dazugelernt hat.

    Mit Vorteil studieren wir hier wieder mal, wo wir eigentlich gerade so im „Lauch“ stehen!
    🗺️🔍
    Hunger hätten wir auch langsam.
    Nur wenige Kilometer landeinwärts, in der Ortschaft Termunten gibt’s Restaurants.
    Nach einem wohlverdienten „Tagesmenue“ machen wir uns langsam aber sicher wieder auf den Heimweg Richtung Winschoten.
    Gleich am Dorfausgang stossen wir noch an die „Ursuskerk“ von 1951, was zu Deutsch Ursuskirche heisst…hm…grübel-grübel…da klingelt bei mir was.
    Bei uns zu Hause, in der Schweiz, in der Stadt Solothurn, gibt’s auch eine „Urserenkirche“.
    Tatsächlich…Google sei Dank;
    „Die Kirche ist möglicherweise dem Soldatenheiligen Ursus von Solothurn (3. Jahrhundert) und einem weiteren unbekannten Heiligen geweiht.

    So…nun muss ich Gas geben sonst werde ich nie fertig mit Schreiben!
    Für alle die nicht gerne lesen;
    Es kommt nicht mehr so viel wie es schon war!😅

    Mal strampeln wir mitten durch riesige landwirtschaftliche Flächen, vorbei an wunderschönen ehemaligen Herrschafts-oder Kaufmannshäuser, dann wieder an Kanälen entlang und über Brücken.
    Die „Blauwestad“, ein aus dem Boden gestampfter Ort, sehen wir heute nur von der anderen Seite des Sees „Oldambtmeer“.
    Dieser See wurde im übrigen künstlich angelegt, genauso wie alle Inseln die darin liegen. Die Inseln wurden bebaut und der See ist mittlerweile ein beliebtes Gewässer für sämtliche Wassersportarten.

    Noch ein Highlight erwartet uns im „Rosario-Stadtpark“ von Winschoten.
    Riesengrosse, wunderschöne blühende „Rhododendren“ und fein duftender „Koreanischer Schneeball“.
    Ich bin kurz mal hin und weg!🤩
    Ja…und gerade hat auch noch meine Handybatterie ihr letztes Prozent aufgebraucht!
    Jetzt aber…nicht’s wie heim!😬

    Überhaupt und sowieso;
    Der heutige Tag war von vielen verschiedenen Düften begleitet.
    Mal waren es Sträucher die ihren zarten Duft verströmten, dann waren es Hyazinthen die dominierten oder es hat einfach nach frisch gemähten Rasen gerochen und am Dollart war es natürlich die Brise Meeresluft.🥰

    Wieder beim Womo fällt das absteigen vom Velo schon etwas schwerer…mein „verlängerter Rücken“ spürt die über 60 Kilometer auf dem Sattel!🫣🤭
    Weiterlesen

  • Marktplatzkirche mit blauem Eisenzaun vor dem Eingang🫣vielleicht damit die Bäume nicht davon laufen?Marktpleinkerk/MarktplatzkircheTurm EingangWinschoter TurmKamelieRathaus

    Winschoten…🍧🍨

    13. April in den Niederlanden ⋅ ☀️ 16 °C

    Sonntag, 8 Uhr, 13 Grad, bewölkt, regnerisch und windig!

    Die stürmischen Winde vertreiben bis zum Mittag die dicken Regenwolken und die Sonne kann sich durchsetzen.

    Wir machen heute nur einen Spaziergang in die Fussgängerzone der Altstadt von Winschoten.
    Zuerst kommen wir am
    Eigentlich interessanten aber leider ungepflegten Brunnen vorbei.
    Dafür werden wir vom wunderschönen Glockenspiel des „Winschoter Turms“ begrüsst und angeblich könnte man am Mittwochnachmittag den Turm besteigen und hätte dann ziemlich sicher eine gute Aussicht über die Stadt.
    Nur schade…Heute ist nicht Mittwoch!🥺
    der Turm gehört zur alten, imposanten Kirche am Markt „Marktpleinkerk“ (geschlossen) und wurde im 13. Jahrhundert im romano-gotischen Stil erbaut.
    Ja…und schon stehen wir mitten im Zentrum.
    Hier reihen sich Laden an Laden, Shop an Shop, Friseure und Kosmetikstudios liegen Wand an Wand und immer wieder Kaffees, Restaurants und Eisdilen sowohl in alten historischen Häusern ab 1800 als auch in neuen modernen Gebäuden.
    Angeblich sollen es rund 180 Verkaufslokale sein.🧐
    Die Innenstadt ist eine lebendige Einkaufsstadt und zieht nicht nur viele Besucher aus den umliegenden Regionen an, sondern auch viele deutsche Nachbarn finden den Weg hierher.
    Eine bunte Vielfalt!
    In einer Eisdiele machen wir einen kurzen „Boxenstopp“ und geniessen in einer windstillen Ecke unser Eis und die Sonne.
    Gegen Ende der Fussgängerzone kommen wir an der St.-Veits-Kirche von 1896 vorbei, ein schöner schlichter Neugotikbau.

    Ja…und so spazieren wir kreuz und quer Gassen rauf und runter, bis wir irgendwann am Kanal landen und eigentlich fast unbewusst wieder vor der Haustür angekommen sind.
    Noch schnell im einzigen offenen Lebensmittelladen etwas Obst kaufen…
    und…ab geht’s nach Hause…
    Weiterlesen

  • Blauwestad und Oldambtmeer🚴🏼‍♂️🚴‍♀️

    14. April in den Niederlanden ⋅ ⛅ 16 °C

    Montag, 9 Uhr, 10 Grad,
    wieder bewölkt und es tröpfelt noch aber…blauer Himmel ist in Sicht!

    Heute radeln wir…ja…wir bleiben noch etwas in Winschoten…mit 800 Metern ist sie die längste Fußgänger- und Fahrradbrücke Europas…über die “Pieter-Smit-Brücke“.
    Diese 3,5 Meter breite Brücke verbindet das Zentrum von Winschoten mit dem Stadtteil Blauwestad und dem Natur-und Erholungsgebiet.
    Natürlich bin ich neugierig was in der Blauwestad in den letzten zwei Jahren alles neu gebaut worden ist.
    Wir fahren über den Kanal Winschoterdiep, die Autobahn A7, über einen Arm des Oldambtmeers und erreichen da die Blauwestad.
    Nun…wie vermutet…einerseits gibt’s Inseln die sind fertig zugebaut, moderne Häuser direkt am Kanal mit eigenen Bootsplätzen stehen da in Reih und Glied und offensichtlich sind sie bewohnt.
    Andererseits gibts noch grosse Baustellen.
    Das einzige Restaurant am Platz ist wie immer geschlossen wenn wir hier durchfahren.
    Irgendwie hab ich das Gefühl, oder der optische Eindruck vermittelt, dass hier das allererste Quartier ein Abklatsch von Amsterdam sein könnte. Die vielen Kanälen erinnern etwas an die Grachten 🫣
    Was mir wirklich gefällt, sind die hübschen Mosaikbänke.
    Danach kurven wir in östlicher Richtung über verschiedenen Brücken ins nahegelegene Naturschutzgebiet „Reiderwolde“. Auf einem der Hügel im Zentrum des Naturschutzgebietes steht ein roter Aussichtsturm. Wir erklimmen zuerst den Hügel und danach den 7.20 Meter hohen Turm.🫣🤭
    Von hier aus haben wir einen ausgezeichneten Blick über die gesamte Gegend, die uns flach wie eine Flunder zu Füssen liegt.
    Wir fahren durch Wälder und Wiesen, vorbei an Sümpfen, Teichen und mitten durch blühende Obstbäume.
    Kaum haben wir die Natur hinter uns gelassen, kommen wir…wen wunderts…an einen der unzähligen Kanäle.
    Nur, diesmal gibt’s keinen Steg und keine Brücke; es steht uns lediglich eine handbetriebene Fähre zur Verfügung. Mit Mann-und Frauenpower…also mit eigener Muskelkraft kommen wir auf die andere Seite. Wir sind so langsam, dass nicht mal die Enten in uns eine Gefahr sehen🦆🦆😂
    Von hier aus schlagen wir einen Bogen um die Blauwestad und erreichen wieder den See Oldamtermeer.
    Der Radweg führt uns an vielen schönen und interessanten Plätzen vorbei.
    In Midwolda überfahren wir eine Schleusenbrücke wo in der Wiese am Ufer die Skulptur „Eiserne Stühle“ (Haiko Meijer, 2015) montiert ist. Gefällt mir sehr gut!
    Etwas weiter treffen wir an einen weiteren Jachthafen mit Ausflugsbooten und einem Wohnmobilstellplatz.
    Also…von hier aus könnte man mit dem Boot, wenn man sich im hohen Schilf nicht verfährt, nicht den richtigen Abzweiger verpasst, bis in die Nordsee schippern.🦆🌾
    Kurz darauf folgt der künstlich angelegte lange, weisse Sandstrand, der wahrscheinlich sämtliche Kinderherzen höher schlagen lässt. Flacher Strand mit sehr vielen Spielmöglichkeiten.
    Ja…nach rund 30 Kilometern haben wir unsere Runde bald geschafft. Noch einmal über die lange Fahrradbrücke, noch einmal durch den Stadtpark, noch mal diese und jene Zusatzschleife einbauen, im Streichelzoo einen letzten Zwischenstopp einlegen und schon sind wir wieder zu Hause.
    Es war wieder…einfach nur sehr schön 🥰
    Weiterlesen

  • Perle & Sisu...

    Besuchstag…🥰

    15. April in den Niederlanden ⋅ 🌧 14 °C

    Dienstag, 9 Uhr, 11 Grad,
    heute beginnt der Tag sonnig 😎

    Heute machen wir nix!
    Ausser…am Vormittag fährt mein Schatz mit unserer „Perle“ zur Entsorgungsstation, entleert was niemand mehr braucht und füllt auf was wir dringend wieder benötigen: Trinkwasser!
    Derweilen sitze ich wie bestellt und nicht abgeholt auf einem Campingstuhl mitten auf dem Stellplatz und verteidige unseren Platz. Kaum ist René mit dem Womo um die Ecke kommt schon eine Nachbarin mit Sack und Pack angerannt und möchte das Stückchen Rasen in Beschlag nehmen, sich unter den Nagel reissen.
    Keine Ahnung was sie sich dabei gedacht hat warum ich da so alleine herumsitze? Ob ich sitzen gelassen worden bin?…oder rausgeworfen wurde?…vergessen oder ausgesetzt???🫣🤭😅
    Auf jeden Fall brauchte es etwas Überzeugungsarbeit um ihr glaubhaft erklären zu können, dass mein Mann ganz sicher wieder zurück kommt!

    Wir bekommen heute Besuch.
    🥰☕️🥮🌸🥂🍻🌷🧀🥖🌼🥓🫖🥰
    Annette und Uwe, aus der Nähe von Wilhelmshaven.
    Wir haben diese zwei herzensguten Menschen 2022 in Beerta, nur wenige Kilometer von hier, auf dem Stellplatz kennengelernt.
    Und damit wir uns wieder mal sehen können fahren sie heute tatsächlich extra 2 x 100 Kilometer! Das Wetter ist schön und wir haben es uns draussen gemütlich gemacht.
    Wir haben uns viel zu erzählen, wir haben’s lustig und wir haben viel zu Lachen.
    Nach einem kurzen aber intensiven Besuch verabschieden sie sich am Nachmittag wieder.
    Ein letztes Mal winken…und weg sind sie.

    Kaum sind die beiden weg,
    fährt „Sisu“, ein etwas spezielles Wohnmobil um die Ecke mit Patrizia und René an Bord.
    Wir haben sie während des Winters im hohen Norden kennengelernt und dann ein paarmal unverhofft getroffen.
    Nun sind sie wieder in der näheren Umgebung unterwegs und so haben wir hier auf dem Stellplatz abgemacht.
    Weil sich das Wetter gerade noch so hält, essen wir draussen den wunderbaren Kuchen den Patrizia und René mitgebracht haben.
    Mit den ersten Regentropfen flüchten wir ins Womo und quatschen da noch über Gott und die Welt.
    Auch wieder ein gelungener Abend der zu Ende geht.

    Also…alles in allem…wir hatten einen super schönen, entspannten und gemütlichen Tag mit total lieben, lustigen und aufgestellten Menschen.
    Schön dass es euch gibt!!!🥰
    Weiterlesen

  • Festungsstadt Bourtange/NL

    16. April in den Niederlanden ⋅ 🌧 10 °C

    16.04.2025
    Mittwoch, 9 Uhr, 13 Grad,
    bewölkt…

    Ja, in der Nacht hat’s ordentlich geregnet, was für die Landschaft sicher von Vorteil war.

    Heute verlassen wir bei ziemlich tristem Wetter Winschoten.
    Bevor wir aber weiterziehen, es soll eh nicht sehr weit gehen, verabschieden wir uns vorher noch von Patrizia und René.
    Sie wollen sich in absehbarer Zeit England unter die Räder nehmen.

    Wir cruisen nur etwa 22 Kilometer weiter in südlicher Richtung nach Bourtange.
    Bourtange hat rund 700 Einwohner und hat eine bewohnte ehemalige Festung mit zirka 50 Nasen. Sie liegt in der niederländischen Provinz Groningen, zwei Kilometer von der deutsch-niederländischen Grenze.
    Die Festung ist ein unvergleichbares historisches Verteidigungsbauwerk und soll in jeder Hinsicht einmalig sein.

    1580 gab Willem von Oranien den Auftrag, mitten im Moor ein Fort anzulegen.
    Zwischen den Jahren 1593 und 1851 war Bourtange eine wichtige Festung, die angeblich niemals eingenommen wurde.

    Aber…in den Jahrhunderten dazwischen wurde die Festung des öfteren aufgegeben und jedesmal bei einem bevorstehenden Krieg wieder aufgebaut und zwar Sternförmig.
    1851 wurde sie endgültig aufgegeben und es entstand ein Bauerndorf.
    In den 1960er Jahren ergriff die Gemeinde Vlagtwedde die Inititative, die Festung zu rekonstruieren und wieder aufzubauen.
    Zwischen 1967 und 1992 wurden Wälle erneut aufgeschüttet, Wassergräben gezogen und Kasernen errichtet.
    Die Festungsstadt ist umgeben von Brückenwächterhäuschen, beherbergt typische zeitgenössische Wohnhäuser, wie das Haus des Proviantmeisters, Offiziershäuser, Gewürzhäuser, die Kirche, verschiedene Mühlen, sogar eine Synagoge und die Verteidigungsanlagen samt Kanonen und Schießpulverlager.
    Wir spazieren auf den Wällen, von wo wir eine schöne Aussicht auf das „Dorf“ und über die Wassergräben haben.
    Und…ich muss lachen…auch das muss sein, gehört dazu, eine frühere Toilettenanlage, auch knallrot, hoch über dem Wassergraben ziert den Schutzwall.🫣😅
    Danach flanieren wir durch die Gassen des Ortes, der geschützt und eingebettet hinter den imposanten Mauern der Festung liegt.
    Es gibt fünf Museen die man besichtigen kann, die einem die Geschichte von Bourtange in Filmen und mit historischen Artefakten näher bringen.
    Verschiedene Souvenirshops, Kunst-und Handwerk, Boutiquen und Restaurants beleben das historisch nachgebildete Dorf.

    Ja…hier möchte ich wirklich noch mal Durchschlendern wenn die Geranien an den Fenstern blühen und die kleinen Vorgärten einladend dekoriert sind.

    Gegen Nachmittag fahren wir weiter und landen nach einer gemütlichen Überlandfahrt im Ort Musselkanaal wo wir auf dem „Camperplaats Spoordok“ einen schönen Platz zwischen zwei Grachten finden mit super netten Nachbarn, Sabine und Francis…
    Weiterlesen

  • Nichts los in Musselkanaal🫣😅

    17. April in den Niederlanden ⋅ ☁️ 9 °C

    Donnerstag, 9 Uhr, 10 Grad,
    „Schietwetter“🌧️⛈️☔️⛈️

    Hier auf der Insel zwischen den „ichweissnichtwiesieheissen“
    Grachten ist es ruhig, wir haben sehr gut geschlafen.
    Wach geworden bin ob des sanften Glockenspieles der nahegelegenen Glockenturms.

    Übrigens;
    1765 beschloss die Stadt Groningen einen Kanal in südöstlicher Richtung zu bauen bis nach Ter Apel.
    Weil Groningen zu dieser Zeit eine nicht ganz unwichtige Stadt war bekam der Kanal den Namen „Stadskanaal“.
    1856 war der „Stadskanaal“ fertiggestellt. Am Kanal entlang baute man Siedlungen dessen Bewohner vorallem vom Torfabbau lebten.
    1850 erweiterte man vor der Ortschaft Ter Apel den Stadskanaal und Seitenarme kamen dazu, die in die Torflandschaft führten.
    Der Hauptkanal erhielt den Namen „Musselkanaal“, die Siedlung an dessen Ufern wurde nach dem Kanal benannt, ist heute ein Strassendorf hat rund 7’200 Einwohner und wir spazieren heute dadurch.

    Nun…Musselkanaal ist eine typische niederländische Kleinstadt mit vorwiegend Backsteingebäuden, es gibt keine Altstadt oder irgendwelche historischen Gebäude, keine Ruinen…nichts wirklich sehenswertes!
    Eigentlich wäre die Umgebung prädestiniert für ausgedehnte Velotouren. Leider macht da gerade das Wetter nicht mit.
    Es regnet immer wieder und es ist ziemlich kühl.
    Also erkunden wir Musselkanaal zu Fuss.
    Am Kanal entlang stehen moderne Appartementquartiere, im Zentrum liegt der Marktplatz mit einem Musikpavillon und einem Glockenspiel und all das erreicht man nur, wenn man über jenste Klapp-und Schwenkbrücken oder Stege geht.
    Das einzige was irgendwie noch einigermassen interessant tönt, ist die Skulptur „Standbeeld Bruintje Beer“-„Statue eines Braunbären“, die wir am Ufer des Kanals entdecken.
    Eines ist schon mal sicher; mit Bär Paddington hat er nicht’s gemein.
    Ich muss mich zuerst durchlesen; aha…mhm…gut;
    1880 liess sich ein Jan Branbergen als Bäcker in Musselkanaal nieder. Er hatte großen Erfolg mit haltbaren Produkten wie Hartbrot und Keksen, die er „Social Cookies“ nannte, die auch im Ausland vermarktet wurden.
    1955 beschäftigte die Firma rund 400 Mitarbeiter und war einer der größten Arbeitgeber der Region.
    1971 wurde die Keksproduktion eingestellt. Warum und wieso?…keine Ahnung!
    Aber…seit 1920 zierte der Comicheld „Bruintje Beer“ die Branbergen-Produkte und so gedenkt man mit dieser Bärenskulptur der Keksfabrik.

    Nach unserem Spaziergang beginnt’s doch noch zu regnen.
    Dafür entschädigt ein wunderschöner Sonnenuntergang…
    Weiterlesen

  • Karfreitag-Frohe Ostern 🐇🪺

    18. April in den Niederlanden ⋅ ☁️ 11 °C

    Karfreitag, 10 Uhr, 9 Grad,
    Wetter unverändert; Bewölkt und Regen…

    Trotz des miesen Wetters hat sich der Stellplatz bis auf den letzten Platz gefüllt und es ist weiter ein ständiges Kommen-Schauen-Gehen.
    Auch wir…BLEIBEN! Keine Lust irgendwo nach einem Übernachtungsplätzchen über Ostern zu suchen.

    Ja…dann nehme ich mal die Arbeit des niederländischen Osterhasen in die eigene Hand und färbe ein paar Eier.
    Vorher suche ich auf dem kurz geschnittenen Rasen eine Handvoll Gräser, Blümchen und Kräuter.
    Nachdem ich jedes einzelne Ei mit dem Grünzeug in einem alten Stück Strumpf straff eingepackt habe, kommen sie in in einen Zwiebelschalensud.
    Viertelstündchen später ist‘s ein Überraschungsei…ist’s schön geworden? Hat’s die Farbe angenommen? Ist’s ganz geblieben? Und?…nun…ich kann natürlich nur mit dem Arbeiten was ich gerade so finde und…naja…aber der Osterhase hat 6 Eier zum verstecken🫣😅

    Ach ja, Frage?
    Was macht ein Ei wenn es sich mit dem Osterhasen trifft?🥚🐇
    In Schale werfen!🫣😂🤣
    Weiterlesen

  • Zwischen Musselkanaal & Emmen

    19. April in den Niederlanden ⋅ ☀️ 9 °C

    Samstag, 11 Uhr, 10 Grad,
    Leichter Wind, die Sonne lacht vom blauen Himmel wo sich Schäfchenwolken tummeln

    Und…auf dem Platz herrscht bereits geschäftiges Treiben.
    Die Camper verlassen alle wieder ihre Kabäuschen und geniessen die Sonnenstrahlen.
    Die einten kommen mit frischen Brötchen vom Laden, die anderen waschen schon das
    Frühstücksgeschirr, heute wieder am Waschhäuschen wo sogleich die Tagesnews verbreitet werden.
    Hundehalter spazieren mit ihren vierbeinigen Mitbewohnern am Kanal entlang und viele machen ihre Velos fahrbereit, wir auch!

    Wir strampeln einfach mal drauflos. Einfach raus!
    Spätestens an der ersten grossen Kreuzung müssen wir uns für eine Richtung entscheiden; nach rechts…nach Emmen!
    Bis nach Emmen…kein Haus…kein Dorf…nichts…nur Felder so weit das Auge reicht, respektive bis irgendwo am Horizont eine Baumallee oder Häuser die Weitsicht brechen.
    Unterwegs treffen wir auf riesengrosse, blühende Tulpenfelder, Bauern die damit beschäftigt sind die nächste Kartoffelernte zu sichern und in Valthe liegt am Ende einer unendlich langen Allee der Wall einer wiederaufgebauten Befestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert am Weg.
    Weil uns mittlerweile der Magen auf seine Art und Weise die Messige …grrr…huuunger… zukommen lässt, lenken wir das „Grand Café Het Perron“ an.
    Ein schönes altes Dorfcafé neben der alten Eisenbahnlinie zwischen Exloo und Valthe.
    Auf Wunsch bringt uns die freundliche Serviererin die Speisekarte.
    In der Spalte „Diner“ finden wir was für unsere Gaumen und geben es auch so weiter.
    Wir müssen uns belehren lassen und erfahren, dass es nur „Lunch“ gibt. Gut! Wir schauen noch einmal durch und bestellen;
    „Rundvleeskroketten op Brood“ (Rindfleischkroketten auf Brot) hatten wir noch nie, wird aber Zeit, dass wir diesen Friteusenfood probieren.
    Nun…die Füllung von den Kroketten…hm…sieht etwas speziell aus, eine Mischung mit Rindfleisch, ähnlich „Pulled Pork“ mit Käse. Die Konsistenz; wie Fischkleister…ja man kann es essen und bis zum Abend haben wir weder Durchfall noch ist uns übel.😅
    Ihr könnt euch ja selber ein Bild machen!
    Aber…es war ein angenehmer Zwischenstopp.
    Nach dem Essen suchen wir uns einen anderen Rückweg.
    Machen einen Bogen, gurken durch hübsche Ortschaften und vorbei an grossen Gutshöfen.
    Überall stehen Bauernhöfe mit einer Art schlossähnlichem Vorderhaus dem Stallungen, Geräteschuppen und Getreidespeicher direkt angeschlossen sind. Bei einigen gleicht der „Vorgarten“ eher einer Parkanlage wo einige noch heute von einem Wassergraben umgeben sind.
    Es sind die Häuser der wohlhabenden Bauern von der Zeit zwischen 1800…eigentlich bis heute. Der Getreideanbau brachte ihnen enormen Reichtum ein. Die Bediensteten, damals noch Leibeigene, sahen davon wenig bis nichts!
    Die Bauern selbst hingegen genossen ihn in vollen Zügen.
    Einigen Bauern stieg das viele Geld zu Kopf. Sie ließen sich als „Gentleman-Bauern“ betiteln und begannen Dinge zu tun, die ihrem neuen Status entsprachen, sie spielten Tennis!🫣

    Viele dieser Gutshöfe sind seit Generationen in Familienbesitz, andere wurden zwischenzeitlich zweckentfremdet und beherbergen Irgendwelche Firmen, Hotels oder Ferienwohnungen…oder sind verlassen und stehen zum Verkauf.
    Allemal sehenswert 🥰
    Weiterlesen

  • Wald-und Wiesen Velotour🌳🚴‍♀️🌲🚴🏼‍♂️🪾

    20. April in den Niederlanden ⋅ ☁️ 9 °C

    Ostersonntag, 10 Uhr, 8 Grad,
    noch trübe…bewölkt…gar nicht schön 🫣

    Um 12 Uhr ist es immer noch nicht schöner aber wir schwingen uns trotzdem auf die Fahrräder.
    Mein Schatz hat heute auf „Komoot“ eine Route eingegeben und was soll ich sagen? Es war traumhaft!
    Es war eine richtige Wald- und Wiesen Fahrt. Wir sind über Brücken, Stege und Schleusen gefahren, entlang jenster Kanäle und Grachten, waren an Baggerseen die auch zum Baden einladen würden wenn’s wärmer wäre. Wir sind vorbei an hübschen Häusern mit noch hübscheren Gärten gestrampelt, sind mitten durch Weiden und Heide geruckelt und als sich die Sonne am frühen Nachmittag doch noch zu einem Intermezzo durchringen konnte war alles um so schöner.
    Irgendwo unterwegs haben wir in einem coolen Laden mit vielen Pflanzen, Dekomaterial und viel Schischi-Gaga ein erfrischendes Bierchen getrunken und Apfelkuchen gegessen.

    Wie wir zum Womo zurückkehren werden wir bereits von Sabine und Francis, unseren Nachbarn erwartet. Sie wollen mit ein paar Freunden in‘s Restaurant „Wokky-Wokky“ und fänden es schön wenn wir mit kommen möchten.
    Super…das Abendessen auf asiatische Art und Weise ist auch schon gesichert.😅

    Ein wunderschöner Tag in vielfältiger Natur geht am Abend in Gesellschaft mit lieben Menschen zu Ende.
    Weiterlesen

  • Regenfahrt bis Giethoorn ☔️

    21. April in den Niederlanden ⋅ ☁️ 12 °C

    Ostermontag, 9 Uhr, 9 Grad,
    bewölkt, regnerisch und leichter Bodennebel🥺

    Nachdem sich heute Vormittag alle gegenseitig verabschiedet haben, verlassen wir, einer nach dem anderen den wirklich tollen Stellplatz in Musselkanaal.
    Wir fahren scheinbar endlose Alleen entlang, mitten durch Kartoffel-und Getreidefelder, an uns ziehen Baumschulen vorbei und natürlich jenste Teiche und Kanäle.
    Das muss ich doch noch los werden😅; gestern…irgendwo in einem Dorf, in einem Garten, direkt an der Strasse entdeckte ich einen „Skifahrer“. ⛷️
    Eine lebensgrosse Skulptur die im Vorgarten in Abfahrtsposition installiert ist.
    Da fährt bestimmt jemand gerne Ski.🫣🤣vielleicht sogar in der Schweiz.
    Nun…wenn wir schon bei den Kuriositäten sind, auch gestern, hab ich bei einem Haus das Schild „Verkocht“ entdeckt.
    Jaaa…🫣…und nein das Schild soll nicht sagen, dass das essen der hiesigen Köchin verkocht ist, sondern dass das Haus „Verkauft“ ist!😂
    Da war doch noch was? Genau… heute sind wir am Ort Ooster vorbei gefahren 😅🐇🤣

    Übrigens; Sabine und Francis haben uns einen tollen Tipp gegeben wo wir unbedingt unsere Perle auch noch mal parkieren sollten. Es soll da nämlich wunderschön sein!
    Nach knapp 100 Kilometern Dauerregen haben wir unser heutiges Ziel in Giethoorn „Area camper Zuidercluft Giethoorn“ erreicht…es regnet immer noch trotzdem ist auf dem vollen Platz einiges los…
    Wir haben gerade noch Glück und ergattern einen schönen Platz mit Sicht zum Kanal.
    Heute zerreissen wir keine Stricke, lümmeln herum oder inspizieren mal schnell zwischen zwei Regengüssen die nähere Umgebung.
    So…nun hoffen wir, dass es morgen besser wird!
    Weiterlesen

  • Giethoorn; Niederländisches Venedig

    22. April in den Niederlanden ⋅ ☁️ 14 °C

    Dienstag, 10 Uhr, 11 Grad,
    Wettertechnisch nichts Neues!

    Der Niederländer sagt; „Hondeweer ist es, mit diesen ständigen buien.“
    (Das Wetter ist immer noch schlecht, mit gelegentlichen Schauern.)🌧️☔️

    Naja…wir bleiben heut mal hier und ich nutze die Gunst der Stunde.
    Wäsche waschen!

    Gegen 14 Uhr erbarmt sich die Sonne doch noch unser.
    Die Wäsche ist gemacht und verstaut und wir machen uns auf den Weg Giethoorn zu erkunden.

    Giethoorn hat rund 2’620 Einwohner, schmiegt sich an eine etwa acht Kilometer lange Gracht von der eine Vielzahl kleiner Kanäle  abzweigen.
    Hier reihen sich viele kleine Inseln aneinander, sie alle sollen mit 176 Brücken mit dem Festland verbunden sein.
    Auf den reichlich begrünten Anhöhen stehen wunderschöne, reetgedeckte Bauern-oder Wohnhäuser aus dem 18. /19. und 20. Jahrhundert, die die dörfliche Kulisse prägen.
    Darum ist es kaum verwunderlich, dass Giethoorn in den Niederlanden auch als „das grüne Venedig“ bekannt ist
    und so erstaunt es auch nicht wenn man am Restaurant „Canal Grande“ oder am „Venice“ vorbei tuckert und die hiesigen Einwohner, ob Mensch oder Tier gehören, gewollt oder ungewollt zu beliebten Fotosujet.

    Das langgezogene Dorf liegt im Herzen eines der grössten Gebiete des Naturschutzvereins „De Wieden“, zusammen mit dem benachbarten Nationalpark„Weerribben“ stellen die beiden das grösste ununterbrochene Tieflandmoorgebiet in Nordwest-Europa dar.

    Vom Stellplatz spazieren wir zum „Eingang“ von Giethoorn und avisieren, wahrscheinlich einer der gefragtesten Adressen des Ortes, den Bootsverleih!
    Hier kann man entweder mit einem grossen Touristenboot mitfahren oder eine „Schaluppe“, ein Elektroboot mit Aussenbordmotor mieten und einmal der eigene Kapitän sein.
    Wir mieten uns eine Schaluppe.
    Nach einigen links/rechts vor-/rückwärts Manöver meines Schatzes, gliedern auch wir uns im Reissverschlusssystem zwischen die an uns vorbeiziehenden Boote ein und müssen uns im Prinzip einfach nur noch mittreiben lassen.
    Unendlich viele Boote mit internationalen Freizeitkapitänen tuckern nun gemäss mitgeliefertem Plan im Uhrzeigersinn auf dem Einbahnkanal entlang hübscher Gartenanlagen, vorbei an diversen Bootsverleihern, Museen, Souvenirläden, am Giethoorn Hotel und an unzähligen Restaurants.
    Eigentlich ist es, für das dass so viele Menschen unterwegs sind, ob auf dem Wasser oder zu Lande auf den Spazierwegen, angenehm ruhig hier.
    Natürlich geniesse ich es, von meinen Schatz durch die beschauliche Landschaft geschaukelt zu werden.
    Irgendwann ist das Dorf zu Ende, sichtbar an einer ehemaligen Mühle und wir sind am Rande des Sees „Bovenweide“ angekommen.
    Hier kann man(n) endlich zeigen was in seiner Schaluppe steckt. Die Schnittigkeit der gemieteten Nussschale testen; Kopf runter, Vollgas geben, überholen, 🫣😂 auf dem ganzen See herum schippern oder einen Abstecher ins Vogelschutzgebiet machen.
    Hat man genug von der Weite des Sees, folgt man einem maritimen Wegweiser und gelangt wieder in die Hauptgracht und somit wieder ins Zentrum des Geschehens.
    Jaaa…natürlich muss ich nach diesem Ausfährtchen die Füsse vertreten und noch in einem Souvenirshop etwas herum stöbern, danach gehen wir essen; Kibbeling mit Chips.

    Tja…was soll ich sagen?
    An und für sich ist das ganze Dorf eine wunderschöne Sehenswürdigkeit.
    Für Romantiker wahrscheinlich
    der malerischste Ort der Niederlande.
    Wenn ich aber lese, dass während der Sommermonate etwa 1 Millionen Touristen sich durch das Dorf wälzen, kommt mir schon eher Disneyland, der Europa Park oder sogar der Spreewald in den Sinn.🤓

    Wir hatten ja heute das totale Wetterglück 🍀🌤️und auch der Tourismus hat sich gerade noch so in Grenzen gehalten🚤🚤🚤
    und es war gut sind wir Sabines Tipp gefolgt aber…es muss nicht mehr sein 🫣☺️
    Weiterlesen

  • Giethoorn zu Fuss…

    23. April in den Niederlanden ⋅ ☁️ 12 °C

    Mittwoch, 9.30 Uhr, 11 Grad, bewölkt, es nieselt…

    Da bei uns immer noch nichts pressiert, bleiben wir heute auch noch in Giethoorn.
    Über die Mittagszeit kommt wieder etwas die Sonne raus und animiert uns heute das Inseldorf zu Fuss zu erkunden.
    Wir fangen wieder da an, wo wir gestern das Mietboot gechartert haben, an der Cornelisgracht.
    Nur…heute ändert etwas die Optik. Gestern war die Sicht vom Boot aus, von unten nach oben.
    Heute, auf Augenhöhe oder von oben nach unten.
    Wir spazieren der Cornelisgracht entlang, schau mir in einer Käserei das „bunte“ Sortiment an und stöbere gerne in diesem oder jenem Shop.
    Da wo die Cornelisgracht in die Dorpsgracht, den Hauptkanal mündet, steht in einer Ecke im Grünen die Mennonitenkirche.
    Das schlichte Kirchengebäude stammt aus dem Jahr 1871, aber…die Gemeinde, die sich hier trifft, hat eine viel ältere Geschichte. Die ersten Wiedertäufer kamen bereits um 1530 nach Giethoorn, was diese Gemeinde zu einer der ältesten, bis zum heutigen Tage aktive, mennonitischen Gemeinden in den Niederlanden macht.
    An der Dorpsgracht ist der Gehweg um einiges schmaler als an der Cornelisgracht und auch da steht man zuweilen in einem Stau.
    Da flanieren wir den ganzen Kanal einmal rauf und runter.
    Ab und zu müssen wir über eine der vielen Holzbrücken um auf der anderen Seite einen Shop, ein Museum oder ein Atelier zu besuchen.
    Viele…oder die meisten Brücken sind für Besucher gesperrt, was einige dreiste Touristen aber absolut nicht davon abhält, die Absperrungen zu übersteigen, stinkfrech in die Gärten der Anwohners zu gehen, schamlos herumzulaufen und fotografieren.
    Gestern hat man uns gesagt, es wären vor allem die Chinesen, heute war es eine deutsche Mutter mit drei Kindern. Komischerweise fällt es allen auf aber keiner sagt was🫣
    Bei der Pizzeria „La Piccola Venezia“ kehren wir wieder um und schlendern gemütlich heimwärts. Mittlerweile haben sich wieder dunkle Wolken eingefunden und die ersten Regentropfen lassen auch nicht mehr lange auf sich warten.
    Weiterlesen

  • Regenwettergedanken☺️

    24. April in den Niederlanden ⋅ ☁️ 11 °C

    Donnerstag, 10 Uhr, 11 Grad
    und es regnet…nein…es schüttet!

    Mein Schatz hat heute absolut null Bock auf die Bewegung von unserer Perle! Heisst…wir bleiben heute auch noch in Giethoorn.
    Trotz des garstigen Wetters geh ich raus um etwas frische Luft zu schnappen und mach einen ruhigen Spaziergang abseits des Trubels.
    Über die baumfreie Gracht hinweg kann ich sehen, dass nonstop Touristen mit Bussen heran gefahren werden.
    Viele haben regendichte Plastikpellerinen an, während andere im Gedränge sich mit bunten Regenschirmen fast die Augen ausstechen.
    Der Dauerregen hinterlässt seine Spuren.
    Zeitweise wate ich durch Pfützen oder matschige Wiesen.
    Nichts desto trotz…es riecht so gut…nach Wasser, Gras, blühenden Planzen…einfach frisch.
    Irgendwann bin ich bei einer riesengrossen Ferienanlage „Waterresort Bodelaeke“ die auf künstliche Inseln an neu angelegten Kanälen gebaut wurde.

    Während meines Spazierganges sinniere ich übers Reisen, übers momentane Weltgeschehen und im allgemeinen übers Leben.
    Dabei kommt mir ein Spruch in den Sinn den wir fast täglich hören.
    Erst gestern hat eine Sandra vom Kalterer See/I, Südtirol gesagt; „Wir leben ja eh nur einmal“!
    Ja…ich weiss es ist nur eine Floskel…aber auch diese kann man hinterfragen.
    Vielleicht liegt‘s an meinem „fortgeschrittenen Alter“🤭…aber ich empfinde gerade…
    ob’s stürmt oder schneit - ob Sonnenschein oder Regen…
    dass ich jeden Tag lebe, sogar sehr intensiv.
    Hm…darum…an und für sich wäre der Satz ja nicht falsch, denn es ist damit ja das ganze Erdenleben gemeint und nicht das tägliche Leben.
    Aber dennoch finde ich, ist er falsch ausgedrückt.
    Ich denke, richtiger wäre es, wenn man sagen würde;
    „Wir leben nur ein einziges Mal hier auf dieser Erde“!
    Meine Meinung 🤓
    Also…bis morgen 🙋🏼‍♀️
    Weiterlesen

  • Abfahrt Giethoorn
    Zwolle...ApeldoornOtterlo...

    In Otterlo gelandet…🌤️

    25. April in den Niederlanden ⋅ ⛅ 16 °C

    Freitag, 9 Uhr, 9 Grad,
    noch bewölkt aber es regnet nicht…

    Heute geht’s weiter!
    Wir verlassen das idyllische Dorf das dank seiner vielen Brücken, Grachten und Schaluppen, die in den verschiedenen Kanälen herumdümpeln, internationales Klientel anzieht.
    Ja…und das 6.000 Hektar großen Naturschutzgebiet mit Wasser, Schilf, Sumpfwäldern und Wiesen das um Giethoorn herum liegt, will bei einem nächsten Besuch mit Sicherheit mit dem Velo abgefahren werden.😅

    Wir fahren auf der Autobahn via Zwolle-Apeldoorn nach Otterlo.
    Das letzte Stück, Apeldoorn-Otterlo cruisen wir wieder mitten durch ein Naturschutzgebiet und den Nationalpark de Hoge Veluwe.
    In Otterlo gehen wir im „Spar“ einkaufen und da entdecke ich das Schweizer Nationalgetränk „Rivella“. Ja…cool…🥰dann muss so eine Flasche auch noch mit.
    Die Anfahrt zu unserem „Garten auf Zeit“ führt uns auf einer schrecklich schönen Nebenstrasse, eine Sandpiste, an einer Rhododrendenzucht vorbei die, wenn da alles blüht eine prächtige Augenweide sein muss. Die Strasse, Gottseidank regnet es nicht mehr, wäre wahrscheinlich eine Treibsandpartie geworden.
    Den „Minicamping 't Kikkergat“, wo wir im Sinn haben das Wochenende zu verbringen, erreichen wir relativ sauber und trocken. Der Empfang ist genauso herzlich wie die Dekoration rund ums Haus.
    Auf unserem Stellplatz haben wir auf die eine Seite das Gefühl, wir steht mitten auf einer Wiese und nach vorne blicken wir direkt in eine gemischte Hecke mit gerade blühendem Flieder und Rhododendron.
    Schön! Toll!🥰
    Ausserhalb des CP‘s befindet sich auf dieser Seite eine Magnolienzucht.
    Und überhaupt und sowieso es duftet fantastisch nach dem überall blühenden Kirschlorbeer.
    So…jetzt hoffen wir einfach, dass das Wetter auch mitspielt…

    Am Abend zeigt sich dann endlich doch noch die Sonne 🌤️
    Weiterlesen

  • „Nationalpark De Hoge Veluwe“

    26. April in den Niederlanden ⋅ ☀️ 15 °C

    Samstag, 10 Uhr, 11 Grad,
    gerade liegt noch ziemlich dichter Nebel über dem Land.

    In Otterlo leben nur rund 1’420 Nasen, es hat ein kleines buntes Dorfzentrum wo ein reges treiben herrscht, es gibt zwei Campingplätze und ein grösseres Feriendorf.

    Wir waren 2017 mal hier in dieser Ecke der Niederlanden, haben da so kurz mal in diese besondere Umgebung reingeschnuppert und ich konnte Sie nie vergessen!
    Nun…heute ist es soweit…hier in Otterlo befindet sich einer von drei Eingängen in den „Nationalpark Hoge Veluwe“.
    Den Nationalpark kann man nur durch einen offiziellen Eingang betreten oder befahren und man bezahlt Eintritt: die Tageskarte kostet 13.40 Euro.
    Wenn man kein eigenes Velo hat, bei jedem der drei Eingänge stehen einem eines von total 1’800 weissen Fahrräder gratis zur Verfügung.

    Nach dem Eingang treten wir mal auf‘s geradewohl in die Pedalen, einfach nur weg von den Massen die gerade mit dem Bus angekommen sind.
    Es gibt viele Wanderwege und separat Velowege, es gibt viele Wegweiser und alles ist gut beschriftet, was wahrscheinlich bei rund einer halben Million Besucher jährlich vorteilhaft sein kann.
    So will ich zuallererst zum Kröller-Müller-Museum. Wir schauen uns die Sammlung von Frau Kröller-Müller an. 1938 eröffnete Frau Kröller-Mülker das Kunstmuseum im Nationalpark. Das Museum besitzt allein 87 Gemälde von Vincent van Gogh und hat damit die zweitgrösste Van-Gogh-Sammlung der Welt. Neben bedeutenden Gemälden anderer Künstler ist das Kröller-Müller Museum auch für seinen grossen Skulpturengarten bekannt. Heute nehmen wir uns nur den Skulpturengarten vor, das Museum muss noch weiter warten.
    Danach fahren wir in den Park…
    Ja…der Park hat eine Gesamtfläche von etwa 54,5 km². Er besteht aus Wald (vorwiegend Nadelhölzer), Dünen und Heide. Viele unter Artenschutz stehende Pflanzen und Tiere leben da.
    Wir schlängeln uns auf verschlungenen Pfaden mal durch einen Nadelwald, dann geht’s mitten durch eine Wüste, gebildet aus Flugsand oder durch die trockene Grassteppe. Dann machen wir einen Abstecher an einen Teich wo uns eine hübsche Eidechse über den Weg läuft, kommen durch die Heide und mitten durch einen alten Buchenwald.
    Bis das Heidekraut im kräftige pink erblüht dauert es noch eine Weile, dafür blüht der Ginster und auch die Heidelbeeren tragen schon kleine rotgrüne Beeren.
    Irgendwann erreichen wir das (Jagdschloss) „Jachthuis Sint Hubertus“, der ehemalige Landsitz des Ehepaars Kröller-Müller.
    Das Jagdschloss mit seinem charakteristischen Turm wurde vom berühmten Architekten Hendrikus Petrus Berlage entworfen und der Bau des „Jachthuis Sint Hubertus“ wurde 1920 abgeschlossen. Von da an nutzte das Paar das Jachthuis hauptsächlich als Landhaus. Erst in ihrer letzten Lebensphase wohnten sie dauerhaft dort.
    Irgendwo in der Chronik hab ich gelesen, dass die beiden leidenschaftliche „Sammler“ waren, sie…Helene sammelte Kunst, er…Anton sammelte Ländereien wie unter anderem das Land des heutigen Nationalparks Hoge Veluwe.

    Der ganze Park lädt ein zum Erholen, um Vierbeiner wie Damwild, Mufflons, Rehe und verschiedene Vögel zu beobachten, um sich auf Kunst und Kultur einzulassen…kurzum einfach um die riesige Vielfältigkeit zu Geniessen!

    Auch hier waren wir mit Sicherheit nicht das letzte Mal!🥰
    Weiterlesen

  • Radiosender, Wisent und Wüste…

    27. April in den Niederlanden ⋅ ☀️ 18 °C

    Sonntag, 10 Uhr, 14 Grad,
    Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang bleibt es sonnig 😎

    Hipp-hipp-Hurra 🇳🇱🌷🌷🌷🎉heute hat der niederländische König Willem-Alexander Geburtstag, seit gestern Nachmittag wird er hier in Otterlo mit einer Kirmes, einem Flohmarkt und einem Streetfood-Festival gefeiert und…orange, 🩳🧡🍊wohin das Auge schaut, halt die Farbe des Königshauses von Oranien.
    Sie feiern den Nationalfeiertag landesweit mit Paraden, Strassenfesten und viel Musik. Der „Koningsdag“ ist eine der grössten Festveranstaltungen in den Niederlanden.
    Nun…wir haben das Treiben nur aus der Ferne Beobachtet.

    Heute kurven wir mit den Velos durch den nördlichen Teil des Naturschutzparkes „Veluwe“ und zwar zum „Radio Kootwijk“.
    Radio Kootwijk, das Hauptgebäude liegt immer noch wie eine Kathedrale im „Kootwijkerzand“
    Es wurde zwischen 1918 und 1923 errichtet, ist eine ehemalige Sendeanlage in einem Waldgebiet im Herzen der Niederlande, nahe der Stadt Apeldoorn.
    Der Bau des Senders begann im Jahr 1918, noch während des Ersten Weltkriegs, in dem die Niederlande neutral waren. Zweck war, eine Funkkommunikation zum rund 12’000 km entfernten Niederländisch-Ostindien herzustellen. Als Gegenstation dort, diente Radio Malabar auf Java.
    Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Langwellensender Kootwijk von den deutschen Besatzern für den Funkverkehr mit den im Atlantik operierenden U-Booten genutzt.
    Die Wehrmacht platzierte auch Flugabwehrgeschütze auf dem Gebäude und unterbaute Luftschutzbunker.
    Anfang April 1945, als sich kanadische Befreiungstruppen näherten, wurden die Waffenanlagen demontiert oder grossenteils gesprengt. Das Sendergebäude inklusive einiger Nebengebäuden wurde nicht in seine Bestandteile zerlegt.
    Das Hauptgebäude zählt heute zu den schönsten Beispielen für Art Déco in den Niederlanden und wurde zu Recht zum „Rijksmonument“ erklärt, also unter besonderen Denkmalschutz gestellt.
    Das aussergewöhnliche Gebäude wurde übrigens nicht von einer Kathedrale inspiriert, sondern von einer Sphinx und es wurden erst im Jahre 2000 die letzten Sendefunktionen stillgelegt.
    Man kann das Gebäude „Radio Kootwijk“ unter einer Führung besuchen, aber…leider soll das Gebäude total ausgehöhlt sein, jegliche technische Ausstattung der Radiostation wurden entfernt.

    Wir kurven einmal ganz um den ehemaligen Radiosender herum, bevor wir unter dem alten Wasserturm in einer, auch ehemaligen Industriehalle, heute ein Restaurant, ein erfrischendes Bierchen trinken und einfach bei schönstem Wetter das Hier und Jetzt geniessen.

    Bei der Anfahrt zum Sender fahren wir die meiste Zeit an einem hohen Gehege entlang.
    Am 12. April 2016 erreichte eine kleine Herde Wisente die Veluwe. Diese geschützte Tierart lebt auf einer Fläche von 400 Hektaren und ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Es heisst; mit viel Glück könne man eventuell, wenn die geschützten Tiere dann mal in die Nähe des Zaunes kommen würden, einen Blick auf sie werfen🫣
    Nun…wenn man diesen zotteligen Gesellen einen richtigen Besuch abstatten möchte, kann man das nur im Rahmen einer Exkursionen und auch nur mit einem professionellen Ranger.

    Also…im Naturschutzpark gibt’s noch das Naturreservat „Het Kootwijkerzand“.
    Es soll die grösste lebende Sandverwehung Europas sein, eine einzigartige Wüstenlandschaft. Der „Spitzname“ Sahara der Niederlande kommt also nicht von ungefähr. Hier kann man ausgedehnte Dünenwanderungen machen mit Strandfeeling…einfach ohne Meer.🫣😅

    Jaaa…auch heute wieder, einfach eine tolle Tour durch eine wunderbare, gerade explosive Natur. Es spriesst und blüht und es riecht nach Harz, nach Blüten und manchmal dünkt es mich es riecht, je nach Luftzug…nach Zuckerwatte…🥰

    Zum Abendessen…ja, da hat unser Grill in diesem Jahr Premiere…🍷🍷
    Weiterlesen

  • Zwischen Otterlo und Ede…🚴🏻🚴‍♀️

    28. April in den Niederlanden ⋅ ☁️ 14 °C

    Montag, 9 Uhr, 10 Grad und Sonnenschein…😎

    Ja…wer wünscht sich das nicht??? So wach zu werden!
    Der Kuckuck ruft den sommerlichen Tag ein, es riecht nach frischem Gras, ab und an zieht etwas Landluft am offenen Fenster vorbei und ich bekomme gerade meinen ersten Kaffee☕️ 🥰 Dankeschön Schatz😘

    Übrigens: die Warnungen betreffend Wölfe muss man ernst nehmen. Hier im ganzen Gebiet der Veluwe das 1’100 km² gross ist, sollen 7 Wolfsrudel beheimatet sein und erst vor 14 Tagen wurde eine Joggerin von einem Wolf zweimal gebissen.🐺😳

    Wir radeln heute Richtung der niederländischen Stadt, nach der in fast jedem Kreuzworträtsel mit 3 Buchstaben gefragt wird?!?!?!
    Zuerst erreichen wir Wekerom, wo wir auf einen nachgebauten Bauernhof aus der Eisenzeit treffen. Wie diese Region damals genau aussah, ist nicht bekannt. In sandigen Böden sind lediglich Spuren von Pfostenlöcher zu finden und in den umliegenden Torfmooren soll man sogar Kleidung und Schuhe aus Wolle und Leder ausgebuddelt haben.
    In einer unscheinbaren Ecke irgendwo unter Bäumen entdecken wir eher zufällig ein eisernes Dreieck auf dem Boden liegen. Es zeigt, dass das geografische Herz der Niederlande nur noch 1‘530 Meter entfernt ist. Also…nichts wie los dahin.
    In der Luft liegt der Duft vom Weissdorn, es summt und brummt, hier ist endlich eine gute Gelegenheit unseren Picknick aufzutischen.
    Gut gestärkt gehts weiter durch Wälder, vorbei an weidenden Rindern, durch endlose Alleen und wir erreichen die von uns avisierte Stadt EDE!
    Irgendwie…einmal mitten durch Ede kurven, auf der anderen Seite wieder raus und sofort zurück in die Natur.
    Kaum haben wir Ede hinter uns gelassen sind wir in einem wunderschönen Buchenwald, wo ich einige Schritte in den Wald rein gehe und auf gaaanz viele gut riechende Maiglöcken treffe 🥰 ein kleines…ein wirklich kleines Sträusschen in Ehren…😍
    Kaum sind wir zum Wald raus sind wir wieder mitten in der „Pampas“. Eindrücklich wie schnell hier die Vegetation ändert.
    Und sowieso…die beiden Weltkriege haben auch hier überall ihre Spuren hinterlassen.
    Immer wieder treffen wir an Kriegsdenkmäler. Mal sind sie sehr bescheiden, unauffällig, man kann sie sogar übersehen, ein anderes Mal sind sie Pompös, riesig, wie gerade dieses das ausserhalb der Stadt Ede steht. Das „Airborne-Denkmal“!
    Es ist sehr beeindruckend und mir gefällt‘s gut.
    Es ist aus Eisen und symbolisiert Fallschirmspringer.
    Zur Befreiung der Niederlande flogen die Alliierten
    am 18. September 1944 über die „Ginkelse Heide“ mit 121 Dakota- Flugzeugen, aus denen 1900 englische Fallschirmjäger gesprungen sind, mit dem Auftrag die Brücke in Arnheim zu erobern. In Arnheim lieferten sie sich drei Tage lang verzweifelte Kämpfe mit zahlreichen Todesopfern. Da den Alliierten aber die Munition ausging, musste sie letztendlich kapitulieren.
    Trauriges Kapitel!

    Tief beeindruckt strampeln wir weiter durchs kurvige Gelände, kommen an einem alten Ziehbrunnen vorbei, an irgendwelchen Kunstobjekten von unbekannten Künstlern und landen in einem Bauernhof der ein hübsches Gartenkaffee hat.
    Da muss es, obwohl unsere Tour langsam aber sicher zu Ende geht, unbedingt noch ein Kaffee mit Eis sein.
    Ich bin auf dem besten Weg, mich in diese Gegend zu verlieben 🥰
    Weiterlesen

  • Stellplatz „Vertoeven bij Verhoeven“

    29. April in den Niederlanden ⋅ ⛅ 22 °C

    Dienstag, 8 Uhr, 11 Grad, Sonnenschein und etwas weisse Schlieren am blauen Himmel…

    Bei allerschönstem Wetter verlassen wir heute, schon fast ein bisschen wehmütig Otterlo.
    Wir fahren Richtung Dordrecht. Vorbei an Gornichem wo wir vor einem Jahr zwei wunderschöne Tage verbracht hatten, kratzen aber, bevor die Stadt Dordrecht beginnt, nach rechts die Kurve und landen zwischen den ländlichen Orten Oud-Alblas und Bleskensgraaf auf dem Stellplatz „Vertoeven bij Verhoeven“ (Übernachten bei Verhoeven) in der Provinz Südholland.
    Scheinbar wächst das Gras in Südholland etwas schneller als in anderen Regionen. Die Landwirte sind am Mähen, Kreiseln, Walmen und Silieren was sämtliche Maschinen hergeben.
    Der Stellplatz mit B&B liegt gleich gegenüber von einer schönen, gut erhaltenen und intakten Windmühle. Diese beherbergt ein Kaffee und…für alle die gerne backen und sich gesund ernähren möchten liegt eine umfangreiche Regionale Auswahl an Mehlsorten, Samen, Nüssen, Obst und gesunde Brotaufstriche in den Auslagen.
    Ja…apropos Brot…wir waren heute in einem nahegelegenen Restaurant „De Krom“ zum „Lunch“.
    Die Grundlage jedes Lunches ist BROT! Diverse Sandwiches so hoch, dass man sie vor dem Verzehr in die einzelnen Bestandteile zerlegen muss, Rindfleischkroketten mit Brot, Tomatensüppchen mit viel Brot, Käseschnitte mit Spiegelei und sehr viel Brot, belegte Brote, verschiedene Salate mit noch mehr Brot…aber…immerhin…man kann zwischen Weiss-und Vollkornbrot wählen.🤭
    Dünkt vielleicht nur uns sehr extrem, da wir eben gar nicht soooo Brotesser sind😅
    Den Nachmittag geniessen wir im „Gärtchen“ neben unsere „Perle“ bei angenehmen 22 Grad und einem leichten Lüftchen mit Nichtstun!
    Ausser…ja…wir beobachten den Bauer der direkt vor dem Stellplatz sein riesiges Feld mäht, spazieren ein wenig auf dem Areal herum oder trinken in der Mühle ein kühles Bierchen 😎🍺🍺
    Weiterlesen

  • Velotour „Kinderdijk“ im Land der Mühlen

    30. April in den Niederlanden ⋅ ⛅ 22 °C

    Mittwoch, 9 Uhr, 14 Grad,
    Schön 😎

    Fenster ganz weit auf und erstmals tief Luft holen. Die Lungen mit einer gut riechenden Portion Sauerstoff versorgen, glücklich sein über alles was man hat, machen darf und erleben kann!🥰
    Die Bauern die gestern gemäht haben, fahren bereits das Gras zum silieren ein.🚜

    Kinderdijk ist ein kleiner Ort der etwa 15 Kilometer südöstlich von Rotterdam in der Provinz Südholland liegt. Der Ort gehört zur Gemeinde Molenlanden und ist bekannt für seine Mühlen, die 1997 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen wurden.

    Ja…und genau dorthin radeln wir heute!
    Unsere Fahrradtour führt uns mitten durch hübsche Ortschaften und vorbei an grossen Bauernhöfen. Viele stattliche Häuser mit üppigem Gartenbewuchs liegen auf Inseln umringt von grösseren oder kleineren Kanälen und oft nur zugänglich über Brücken.
    Bei der Kirche „Hervormde Gemeente Oud-Alblas“ aus dem Jahre 1587 machen wir einen ersten Zwischenstopp. Die Kirche soll eine bewegte Geschichte haben, nur…deren Wahrheitsgehalt soll nicht ganz geklärt ist…also lasse ich es heute mit näheren Details 🫣
    Ausserhalb des Ortes tut sich ein Naturparadies auf.
    Direkt am Wasser und davon gibt’s mehr als genug, da sind die Kinderstuben der Wasservögel gut besetzt.
    Bei den Schwänen dauert’s noch bis sich Nachwuchs anmeldet. Sie brüten in ihren Nestern, die zwischen den Feldern und den Kanälen liegen und…sie lassen sich von nicht‘s und niemanden stören.🦢🦢
    Vom Wasser raus, zwischen den Seerosen, aus dem hohen Schilf oder dem dichten Gras…Es piept, pfeift und zwitschert, es schnattert und quakt, es gurrt und muht, es blökt und zirpt, es summt und brummt…ein echtes Naturkonzert. 😍

    Und dann…von weitem sind die Mühlen schon sichtbar, noch über eine Brücke und wir sind mitten im UNESCO Weltkulturerbe. Wir schlängeln uns durch relativ viele Touristen, allesamt mit dem gleichen Ziel.

    In dem kleinen Ort Kinderdijek stehen die berühmtesten Windmühlen Hollands, die „Molens van Kinderdijk“. Zwischen malerischen Wasserstraßen und historischen Zugbrücken erheben sich 19 eindrucksvolle Bauwerke.
    Die Mühlen wurden 1738 bis 1740 errichtet um das abfliessende Wasser vom Polder abzupumpen und in den Fluss Lek zu leiten.

    Es gibt mehrere Legenden zur Namensgebung des „Kinderdijk“ (Kinderdeich):
    🐈Bei der Elisabethenflut 1421 soll eine Wiege mit einem weinenden Kind und einer Katze unversehrt auf den Deich gespült worden sein.
    🪏Eine andere Legende besagt, dass der Deich durch Kinderarbeit entstanden sein soll.
    🏡Oder…ein gewisser Jan, er lebte in einem großen Haus in der Nähe von Kinderdijk. Dieser Jan hatte viele Kinder und hiess daher „Jan der Kindere“.
    🌾Wie auch immer; das Gebiet um die Mühlen heisst wie es heisst und vielleicht ist ja von jeder Geschichte ein Fünkchen Wahrheit dabei?!

    Mittlerweile ist’s 24 grad warm. Wir fahren einmal um die ganze Anlage, machen natürlich mehrere Fotostopps, das Mühlenrestaurant sowie das Mühlenmuseum sind geschlossen, fahren dann über verschiedene Brücken, verlassen auf einem anderen Weg wieder diesen historischen Ort und treffen auf einen Bauernhof mit einer gemütlichen Pausenecke extra für Vorbeifahrende Radler. Hier genehmigen wir uns ein Eis sowie einen Kaffee und ich kaufe noch Käse zum mitnehmen 😅Gesellschaft leistet uns hier ein prächtiger Hahn.
    Und…weil wir gerade so schön im Schuss sind, strampeln wir noch nach Papendrecht um einige notwendige Kleinigkeiten zu besorgen.
    Papendrecht ist eine grössere Stadt über 30’000 Einwohner und grenzt bereits an Rotterdam.
    Nun…uns ist es gerade zu heiss um länger als nötig in der Stadt zu verweilen.
    Durch einen Naturschutzpark radeln wir wieder heimwärts
    und…wir durften einen weiteren wunderschönen, unvergesslichen Tag hinter uns bringen 🥰🤩
    Weiterlesen

  • Wijngaarden und so weiter…🫣

    1. Mai in den Niederlanden ⋅ ☁️ 26 °C

    Donnerstag, 9 Uhr, 18 Grad,
    Wunderschön 🤩

    Der Sonnenaufgang drückt sich durch den ziemlich dichten Nebel.
    Ich liebe diese morgendlichen, stimmungsvollen Momente🥰

    10 Uhr, 20 Grad 😎
    11 Uhr, 23 Grad 😅
    12 Uhr, 25 Grad 😥
    14 Uhr, 27 Grad 🥵

    Heute nehmen wir uns eine Velotour unter die Räder, die wir bei der Anmeldung hier auf dem Platz auf kleinen, postkartengrossen Plänen erhalten haben.
    Eigentlich haben wir es ja schon gestern damit versucht. Die ganze Runde ist durchnummeriert und an bestimmten Punkten muss man sich eine Zahl merken die man als nächstes in seiner Runde avisieren möchte…so weit-so gut!
    Tja…warum soll es heute gelingen was gestern auch nicht wirklich geklappt hatte???
    Ja…die Hoffnung stirbt zuletzt😅
    Die ersten vier/fünf Knotenpunkte erreichen wir problemlos. Aber dann…wie immer bei Neubaugebieten, Strassenarbeiten und Umfahrungen…plötzlich steht man auf einer Kreuzung, mitten in der Pampas, im Lauch oder am Wasser…wie weiter…keine Wegweiser, keine Nummern und keine Knotenpunkte. Also…Internet sei Dank…googeln wir unser weiteres Vorgehen.
    Hm…finden wir gerade sehr schade, weil…grundsätzlich die Idee mit den Karten und dem ganzen Fahrradwegnetz wäre an und für sich praktisch, würde uns auch gefallen aber…würde natürlich auch bedeuten, dass von hiesigen Personen entweder die Karten oder noch besser, dass Netzt der Velowege ständig aktualisiert werden müsste.
    Nun…unsere geplant ungeplante Tour war auch so wieder schön. Wiesen, Wälder, malerische Landschaften, romantische Gartenanlagen zwischen Grachten, weidenden Rinder und „ichweissnichtwiesieheissen“ Orte ziehen an uns vorbei.
    Bei einer Bauersfrau, sie sitzt auf einer Bank vor dem Haus, es scheint sie wartet nur auf uns, essen wir unter ausladenden Ästen des 65 jährigen Kastanienbaumes, ihr selbst gemachtes „lekker“ Joghurteis.
    Es gesellt sich noch ein Holländisches Ehepaar dazu und zu fünft halten wir ein gemütliches „Kränzchen“.
    Danach fahren wir durch den Ort Wijngaarden…uiui…hier leben echte hardcore Patrioten 🇳🇱. Die ganze Deko vom „Königstag“ hängt-steht-liegt noch im ganzen Dorf herum.
    Auf jeden Fall stehen unter anderem Schneemänner, Skifahrer, „Palm Beach“ und der schnelle „Mario“ in den Vorgärten.🤣😂
    Von hier aus ist es nicht mehr weit nach Hause, noch durch einen Naturschutzpark wo Kühe darin Weiden und dann haben wir auch diese Runde geschafft.

    Alles in allem;
    Südholland ist die bevölkerungsreichste Region der Niederlande mit bilderbuchhaften Landschaften
    und es verfügt, trotz direkter Nähe zu Rotterdam und Amsterdam, über einen ungeheuer grossen Wasserreichtum mit vielen Tier-und Vogelschutzgebieten.
    Im Süden liegt das Rheindelta mit seinen unzähligen Inseln, die über Brücken und Dämme miteinander verbunden sind. Weite Teile der Region sind ausgedehnte Polderlandschaften, die seit Jahrhunderten mithilfe von Windmühlen entwässert werden. Der populärste Windmühlenpark „Kinderdijk“, (da waren wir gestern) liegt unmittelbar hinter den Deichen, die die Küste Südhollands vor den Fluten der Nordsee schützen.

    Immer wieder eine Reise wert!
    Weiterlesen

  • Jachthafen Leopoldsburg Belgien 🇧🇪

    2. Mai in Belgien ⋅ ⛅ 23 °C

    Freitag, 9 Uhr, 18 Grad, am blauen Himmel tummeln sich ziemlich viele Wolken vor der Sonne herum…

    Wir verlassen heute den hiesigen Stellplatz ein bisschen widerwillig. Aber wir müssen!
    Der ganze Platz ist übers Wochenende total ausgebucht.
    Eigentlich hatten wir schon Glück, konnten wir die letzten drei Tage hier einchecken. Wegen dem 1. Mai, regional ein mehr oder weniger wichtiger Feiertag, schlagen viele eine „Urlaubsbrücke“ und darum…ja…wir müssen weichen, unser „Gärtchen“ ist bereits anderweitig reserviert.
    Wir fahren direkt und auf kürzestem Weg nach Belgien.
    Um Dordrecht machen wir einen Bogen, fahren dabei über einige Zugbrücken, nehmen irgendwo die Ausfahrt Richtung Breda, landen auf der Autobahn A16 nach Antwerpen.
    Überfahren die Brücke über den Maas von wo man zu beiden Seiten, je nach Verkehrsaufkommen, einen kurzen aber super tollen Ausblick mitnehmen kann.
    In Breda wechseln wir auf die A27 und mitten im städtischen Gewusel, zwischen zwei Grachten, stelle ich fest, dass die hiesigen Junggänse „frühreif“ sind, schon fast flügge sind gegenüber den kleinen ländlichen Küken…eben den „Landeiern“.😄
    Dann scheint uns das Glück hold zu sein, wir fahren an einem ewig langen Stau vorbei…wir alleine auf der Spur in die entgegengesetzte Richtung.
    Punkt 11 Uhr überfahren wir die Grenze sang und klanglos nach Belgien 🇧🇪
    Sogar unser Telefonanbieter verpasst es uns im neuen Land zu begrüssen. Mit 20 minütiger Verspätung heisst er uns doch noch „Willkommen!“
    Belgien lehrt uns die andere Art des Kreisels…nämlich mit Lichtsignal! Jaaa wirklich…die Nordländer würden sich an den Kopf fassen! Und hier schaffen sie’s noch nicht mal mit Hilfe einer Ampelanlage einigermassen stressfrei über die Kreuzung zu kommen.🫣😅
    Um die Mittagszeit erreichen wir unser Wunschziel, den „Camperpark Lido“ in Leopoldsburg. Was wir befürchtet haben - ist nun Tatsache! „Volgeboekt“! (Voll belegt).
    Einige Meter weiter liegt der Stellplatz vom Jachthafen Leopoldsburg.
    Schaumer mal - dann sehmer schon!
    Es gibt 5 Plätze und genau einer ist noch frei.“
    Wir bleiben hier! Es ist mittlerweile 28 Grad heiss, eine Sonnenallergie an den Armen plagt mich auch schon seit zwei Tagen, es juckt und ich hab gerade null Bock einen anderen Stellplatz zu suchen!
    Naja…so schlecht ist es hier ja gar nicht. Zwar ein bisschen eng zwischen den Fahrzeugen, dafür direkt am Kanal, mit einer grossen Rasenfläche und hohen Bäumen hinter den Womo’s, neben an ist ein Restaurant, das Stadtzentrum ist auch fussläufig erreichbar und der ganze Spass inklusive Strom V/E kostet nur 15 Euro.
    Wir haben schon weniger komfortabel und teurer genächtigt.
    Am Nachmittag marschieren wir noch in die Innenstadt zu einem Bankomaten, der SP soll am liebsten Cash bezahlt werden🤔also müssen wir da noch etwas die Board-Kasse aufstocken 😅
    Weiterlesen

  • Flandern Velotour 🚴🏼‍♂️🚴‍♀️

    3. Mai in Belgien ⋅ ☁️ 19 °C

    Samstag, 9 Uhr, 14 Grad,
    hm…die Sonne versteckt sich hinter ziemlich dichtem Gewölk…

    So ein Quak 🐸
    Also…nachts war ja einiges los in den umliegenden Weihern.
    Die sprunghafte Männerwelt hat nämlich unter vollem Einsatz ihrer Schallblasen, alles gegeben um das weibliche Geschlecht zu umgarnen, zu bezirzen. Es war ein stimmgewaltiges Quakkonzert 🐸🎶🐸🎶🐸in den verschiedensten Oktaven, irgendwie auch…wie kann man das beschreiben?…vibrierend?! …manchmal sogar ähnlich dem Entengeschnatter?!?!
    Wie dem auch sei, ich glaube die Frösche sind Froschig…hm…sexuell erregt🤭…nun…keine Ahnung wie das bei den amphibischen Hüpfern heisst…also…ich meine Paarungswillig…🫣🐸🐸😅
    Vielleicht darf sich heute Früh einer dieser endlos quakenden Werber auch schon „Froschkönig 🐸👑 des Quartierteiches“ nennen?!?!?!
    😅😂
    Bevor wir unsere Velorunde antreten schaue ich zuerst am Froschteich vorbei. Sieht man was von den nächtlichen Eskapaden? Keine Wasserleichen! Schon mal gut! Wahrscheinlich liegen die Nachtschwärmer völlig durchgenudelt und ausgelaugt irgendwo ganz tief unten im Schilf und strecken gerade alle Viere von sich!🫣🤭😅

    Zunächst fahren wir am etwa 16 Kilometer langen „Kanal Naar Beverlo“ entlang. Da kommt bei uns schon fast „schwedisches Heimweh“ auf und wir haben den „Göta Kanal“ vor Augen.
    Im kleinen Ort Russendorp ändern wir die Route, fahren ein Stück am „Kanal Bocholt-Herentals lang bis zu einem Wegweiser der uns in den Wald führt und dann in die „Sahara“.

    Die grosse Sandfläche der „Lommeler Sahara“ ähnelt einer Miniaturwüste. Doch es gibt auch kristallklare Seen, Heideflächen die langsam in die Blüte kommt, viel wunderbarer Ginster, duftende Nadel- und Laubwälder und bei Sonnenschein soll hier der wärmste Ort der Flandern sein.

    Danach geht’s, natürlich immer auf gut ausgewiesenen Radwegen, mitten ins Zentrum der Kleinstadt Lommel, wo in der Fussgängerzone ein Markt stattfindet. Wir spazieren da einmal durch, schieben natürlich unsere Velos und am Ende der Gasse stehen wir vor der grossen „St. Peterskirche“, die sogar offen ist.
    Schon von weitem, wie wir uns Lommel genähert haben, haben wir den imposanten 53 Meter hohen Kirchturm gesehen.
    Drei Glocken hängen darin, die kleinste ist auch die älteste und stammt aus dem Jahr 1394.
    Die Kirche steht unter Denkmalschutz, wurde im neugotischen Stil erbaut, mit einem Turm aus der Zeit um 1500 und einem Kirchenschiff von 1900, mit einzigartigen Glasmalereien, stilistisch angepasstem Mobiliar, einer wertvollen Clerinx-Orgel, einem Glockenspiel und sehr schönen Wandmalereien.

    Wegen des immer dunkler werdenden Himmels verzichten wir auf eine Kaffeepause hier in Lommel und radeln gleich weiter.
    Kaum haben wir die Stadt hinter uns gelassen treffen wir an einen deutschen Soldatenfriedhof.
    Es heisst, der Soldatenfriedhof in Lommel soll der größte deutsche Soldatenfriedhof in Westeuropa sein. Über 39’100 Kreuze sollen da in Reih und Glied stehen, schon nur der Gedanke daran macht Gänsehaut 🥹
    🪦Zitat von Albert Schweitzer;
    „Die Soldatengräber sind die grossen Prediger des
    Friedens."🪦

    Nach „Komoot“ müssen wir erneut einen Abstecher in einen Wald machen, in den Bosland-Nationalpark, wo Ginstersträucher in voller Blüte stehen.
    Hier radeln wir über eine spezielle Fahrradbrücke.
    „Fietsen door de Boomen“
    (Radfahren durch die Bäume)
    Über einem doppelten kreisförmigen Fahrradweg geht es stetig hinauf auf eine Höhe von 10 Metern, wo wir zwischen den Baumwipfeln hindurch radeln. Die 700 Meter lange Strecke führt uns durch eine wunderbare grüne Welt.
    Schade ist die ganze Konstruktion nicht ein paar Meter höher dann hätten wir einen Ausblick über das ganze Land gehabt…
    Aber sonst…einfach nur eine coole Idee.

    Ja…was war da noch…?
    Genau…der Eisenpfahl!
    Am Fahrrad-Knotenpunkt 272 ist ein geodätischer Messpunkt.
    In Belgien gibt es drei davon: einer eben hier in Lommel, je einer in Ostende und Arlon.
    Von diesen Punkten aus, wurde in Zeiten ohne GPS, die Höhe gemessen und anschliessend topografische Karten erstellt.
    Belgien war das erste Land der Welt, das sein Territorium mit Höhen und Tiefen darstellte.

    Wir haben heute 47 Kilometer geschafft und eigentlich nur einen Bruchteil dieser sehenswerten Umgebung gesehen.
    Es gäbe noch sehr viel mehr zu entdecken und zu erkunden.
    Ja…mit dem Wetter hatten wir echt Glück. Etwa einen Kilometer von zu Hause entfernt beginnt‘s zu Regnen.
    Trotz des unsicheren Wetters …es war ein weiterer Tag voller Überraschungen und schöner Momente…😊
    Weiterlesen

  • Heutiger Sonnenuntergang...

    Auch wichtig…Pausieren☕️🍪

    4. Mai in Belgien ⋅ ⛅ 14 °C

    Sonntag, 10 Uhr, 12 Grad,
    Wolken-Sonnen-Mix mit böigen Winden…

    Ja…heute Morgen bin ich definitiv gut ausgeschlafen.
    Keine Party im Quartierweiher, die Frösche waren letzte Nacht ruhig!😅

    Heute…kein Velo unterm Hintern, keine Wanderung nach irgendwo, keinen Spaziergang in die nähere Umgebung…nein! Nur mal raus aus dem Womo um etwas frische Luft zu Schnappen, höchstens bis zum Kanal „gwaggle“ um nach der Sonne zu Schauen wenn man sie denn sieht, um den Wind durch die Haare pusten zu lassen und dann…hopp…wieder rein ins Womo, weiter Lesen oder Fernsehen🤭
    Und…selbstverständlich zwischendurch etwas für’s leibliche wohl zu sorgen!

    Das Wetter bleibt den ganzen Tag wechselhaft.
    Aber…Fotos aus den letzten Tagen gibts in rauen Mengen 😅
    Weiterlesen

  • Durbuy „kleinste Stadt der Welt"

    5. Mai in Belgien ⋅ ⛅ 11 °C

    Montag, 9 Uhr, 8 Grad, wieder ein Mix aus Wolken und Sonne begleitet von einem kühlen Lüftchen.

    Uns zieht es heute weiter in südlicher Richtung.
    Wir fahren durch pittoreske, zugleich auch moderne Orte, dazwischen liegt riesengrosses, in einer sanften Hügellandschaft eingebettetes Kulturland.
    Da und dort weiden Kühe oder Pferde, die Ähren des kniehohen Getreides bewegen sich im Rhythmus des Windes und der Flachs oder auch Leinensamen blüht auf grossen Feldern in zartem Blau.
    Je südlicher wir kommen, desto hügeliger wird das Land.
    Irgendwie kurven wir durch die Strassen von Lüttich, es geht rauf und runter…und…wir erreichen wieder mal 165 Höhenmeter. Diese Höhen lassen uns immer wieder einen Blick auf pompöse und historische Gebäude erhaschen.
    Ja…Lüttich hätte auch viel zu erzählen!
    Aaaber die Strasse…meine Güte…jeder der da durch muss sollte Schmerzensgeld bekommen. Sie ist ein maroder, löchriger Flickenteppich und überall liegt Abfall. In unserem Womo klimperst und klapperts wie schon lange nicht mehr.

    Zu guter letzt sind wir im rund 400 Einwohner zählenden Ardennen-Städtchen Durpuy gelandet, genauer auf dem Stellplatz „Le Vedeur“ direkt am Flüsschen l‘Ourthe, eingebettet zwischen Wälder und Felswänden.

    Nachdem wir eingecheckt haben marschieren wir in den nahegelegenen Ort. Von weitem sehen wir schon das etwas höher gelegene Schloss.
    1731 wurde das Schloss Durbuy auf den Ruinen des alten Schlosses wieder aufgebaut.
    In den Jahren 1880–1882 wurde das Schloss restauriert durch die Gräfin d’Ursel, in deren Familiebesitz sich das Schloss seit 1756 bis heute befindet und darum kann es auch nicht besichtigt werden…Schade!
    Gleich auf der anderen Strassenseite steht die Kirche St. Nicolas aus dem Jahre 1643, dafür ist diese zugänglich 🤭

    Im Mittelalter war Durbuy ein bedeutendes Handelszentrum. 1331 hat Johann von Luxemburg Durbuy das Stadtrecht verliehen.
    Und…von wegen Handelszentrum…man sagt, Durbuy in den belgischen Ardennen sei die "kleinste Stadt der Welt".
    Ich glaube wir haben gerade noch Glück mit unserer „Stadtbesichtigung“ weil…hab nämlich gelesen, dass jährlich etwa 1,5 Millionen Touristen hier durch das Städtchen schlendern…das ist nicht gerade wenig!

    Die Fussgängerzone in dem kleinen, charmanten Städtchen mit Romantikgarantie beherbergt in seinem historischen Kern, alte Gebäude aus dem für diese Region typischen Stein.
    Ein Labyrinth an schmalen, gepflasterten und gewundenen Gassen und Wegen führt uns durch den mittelalterlichen Stadtkern mit seinen unzähligen Restaurants, Kaffees und Baar‘s sowie den vielen Boutiquen, Spezialitäten-Shops wo wir unter anderem belgische Schokolade und einige sehr feine Macarons gekauft haben. 😋
    Vor einer steil aufsteigenden Felswand hat man einen Koiteich angelegt, viele Häuser sind grün zu gewachsen oder sind sonst schön dekoriert.
    Wir geniessen in einem der vielen Strassenkaffees eine belgische Waffel, futtern uns noch durch andere Köstlichkeiten und beobachten dabei einen Lehrer der seiner Schulklasse sehr bildlich, gestenreich und laut, auf seine Art und Weise den Kindern die Geschichte näher bringt.
    Diese lachen und klatschen nachdem der Lehrer alles gegeben hatte…ja…Unterricht muss nicht immer nur trockene Materie sein 😅
    Weiterlesen

  • Formbaumgarten oder Skulpturen 🌳🌲🌳

    6. Mai in Belgien ⋅ ☀️ 12 °C

    Dienstag, 9 Uhr, 7 Grad, auch heute…hm…Wolken die sich ständig vor die Sonne schieben und genau so schnell dank des auffrischenden Windes weiterziehen…

    Wir bleiben heute auch noch hier, in dieser wirklich malerischen Umgebung und spazieren ein weiteres Mal in die Stadt.
    Auf dem Programm steht der „grüne Skulpturen-Park“ „Parc des Topiaires“.
    Nun…mit Superlativen gehen die Leute hier nicht gerade sparsam um. Wir besuchen nämlich den „grössten Formbaumgarten in der kleinsten Stadt!“ Dieser originelle und einzigartige Garten der in den Jahren 1998-1999 gegründet wurde erstreckt sich über einen Hektar. Der „Parc des Topaires“ liegt am Ufer des Flusses L’Ourthe und von der grünen Terrasse aus geniessen wir einen aussergewöhnlichen Blick auf das Schloss von Durbuy, sowie über die gesamte Parkanlage.
    Hier wachsen mehr als 250 in Form geschnittene Pflanzen.
    Wir flanieren durch die grünen Alleen des Parks mit seinen 39 Blumenbeeten. Bewundern die Buchsbäume, Eiben, Stechpalmen und wie das ganze Grünzeug sonst noch heisst, die dank genialer und leidenschaftlicher Gartenbauer zu künstlerischen Formen geschnitten wurden und immer wieder werden.
    An der Kasse, jaaa…wir mussten Eintritt bezahlen…für uns beide
    9 Euro, erhalten wir einen Plan mit deutschen Erklärungen zu den einzelnen Skulpturen oder…man lässt ab und zu seiner Fantasie freien Lauf.
    Es ist wirklich schön hier. Es gibt viel zu entdecken! Und jede einzelne in Form gebrachte Figur erzählt eine eigene Geschichte.
    Zum Beispiel ein Herz; dieses schenkte der Schöpfer des Parkes seiner Frau zu einem Valentinstag!
    Oder die Nummer 14; dieser „Strauch“ mit seinen berühmten Initialen schmückte einst den Garten des französischen Modedesigners „Yves Saint Lau-
    rent (YSL)". Sehr spannend!
    Es gibt im weiteren Märchenmotive, Wald-und Haustiere, geometrische Formen, exotische Tiere und die Nummer 34; das Maskottchen des Parkes, ein 4 Meter hoher Elefant der über 90 Jahre alt ist.
    Über eine Stunde haben wir uns da verweilt, es war eifach nur beeindruckend…entspannend und schön!

    Von der Fussgängerbrücke Richtung Stadt, schauen wir einer Schulklasse zu, wie sie sich mit gemieteten Kanus mutig aufs Wasser begeben und sich mit der Strömung mit treiben lassen, was nicht allen gleich gut gelingt. Einige haben sich auf Sandbänken festgefahren, andere hängen im Geäst von ufernahen Bäumen und wieder andere scheinen Naturtalente zu sein.
    Jaaa…Übung macht den Meister und irgendwie kommen alle auf irgendeine Art und Weise weiter. Egal…so lange sie sich die Paddel aus versehen nicht an die Köpfe klatschen ist alles gut. Hauptsache…es macht Spass!🫣🤭😅

    Seit gestern hab ich ständig den Aussichtsturm hoch über der Stadt vor Augen. Eigentlich hätte ich Lust von da aus übers Land zu schauen.
    Also frage ich einen netten „Monsieur“ wie man zuallererst mal überhaupt auf den Berg kommt.
    Wir stehen quasi schon vor der Treppe die auf den Berg rauf führt. Nun, es sind ziemlich genau 100 Treppenstufen, der Rest des steilen Anstiegs geht über Stock und Fels.
    Oben angekommen müssen wir feststellen, dass der Turm geschlossen ist. Ja…daran merken wir, dass die Saison noch nicht „eröffnet“ ist.
    Wieder unten im Ort avisieren wir das erste Restaurant am Platz. Wir müssen unbedingt unseren Flüssigkeitshaushalt ausgleichen! 🍻

    Danach schlendern wir gemütlich, mit vielen neuen und schönen Eindrücken heimwärts mit dem Bewusstsein, dass wenn wir wieder einmal nach Durbuy zurück kommen sollten, wir mit Sicherheit noch vieles entdecken werden…würden…🤭

    Kurz bevor wir zu Hause angekommen, will ich einen „lost Place“ aufsuchen. Ein beeindruckendes Gelände, ich finde es spannend 👻
    Weiterlesen