• Nathalie Walther-Löhrer
  • Mark Walther
Jan – Feb 2024

🇨🇴Colombia & 🇨🇷Costa Rica

I'd rather have a passport full of stamps than a house full of stuff. Read more
  • Trip start
    January 4, 2024

    Aufgewacht in Bogotá

    January 5, 2024 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

    Ein herzliches Hallo aus Bogotá. In Kolumbien verbringen wir nun fast einen Monat, die ersten zwei Tage in der Haupstadt. Zu Beginn noch etwas unschlüssig über die Sicherheitsverhältnisse auf den Strassen, starten wir das Abenteuer mit einem Besuch im Goldmuseum, das einen Katzensprung von unserem Hotel entfernt liegt und das wichtigste Museum des Landes ist. Es zeigt Handwerksarbeiten aus Gold aus Zeiten vor der spanischen Conquista. Später schliessen wir uns einer Walking-Tour an, lernen die örtlichen Köstlichkeiten kennen und hören viel über die Geschichte von Stadt und Land. Sie ist geprägt von Konflikten, die bis heute andauern. Wir fassen aber auch Vertrauen, uns in der Stadt zu bewegen. Natürlich immer mit der nötigen Vorsicht - ganz nach dem hiesigen Motto "don't give papaya". Polizei, Militär und private Sicherheitsdienste sind überall präsent. Als Tourist bewegt man sich nur in einem winzigen Bezirk gemessen an der schieren Grösse der Stadt (≈ 10 Mio. Menschen im Metropolitanraum). Nathalie fängt die vielen wunderbaren Graffiti, die pulsierenden Gassen und das Alltagsleben gekonnt mit der Kamera ein.Read more

  • Tolle Aussicht und lehr(er)reiche Zeiten

    January 6, 2024 in Colombia ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir stehen morgens zeitig auf und fahren mit der Standseilbahn auf den Monserrate, den Hausberg Bogotás auf 3150 Metern über Meer. Nirgends ist die Aussicht über die nicht enden wollende Stadt so fantastisch wie hier. Der Unterschied zwischen der wohlhabenderen Gegend im Norden und den Armutsvierteln im Süden ist augenfällig. Weil Samstag und Dreikönigstag ist, wollen Hunderte auf den Berg. Oben ist die Stimmung ausgelassen, es läuft laute Musik und in der Basilika sind alle Bänke restlos besetzt. Am Abend lernen wir unseren kolumbianischen Guide und die Gruppe kennen, mit der wir die nächsten neun resp. 21 Tage verbringen. Schnell stellt sich heraus, dass die Zusammensetzung beeindruckend divers ist: Vom pensionierten Irischlehrer über klassische Primarlehrerinnen bis zur Französisch- und Englischlehrerin und sogar einem Lehrer einer deutschen International School hat es alles dabei. Insgesamt sind wir 16 Personen aus Nord- und Westeuropa, Kanada und Australien. Wir gehen zusammen essen und kommen schnell miteinander ins Gespräch (was nicht erstaunt angesichts der Präsenz pädagogischer Expertise am Tisch, aber es geht natürlich auch um viele anderen Themen, schliesslich ist man hier in den Ferien).Read more

  • Im Paradies

    January 7, 2024 in Colombia ⋅ ⛅ 28 °C

    Wir liegen in der Hängematte, lauschen dem Zwitschern der Vögel und geniessen den Sonnenuntergang am Horizont. Es ist das Bilderbuch-Ende unseres Reisetags von Bogotá nach Armenia. Die Hauptstadt der Kaffeeanbauregion Kolumbiens erreichen wir nach einem einstündigen Flug. Nun residieren wir in einer Hacienda ausserhalb der Stadt im Grünen. Schon die Ankunft mit Begrüssung durch zwei süsse Tigerchen und Begrüssungsdrink verzückt uns. Der wunderschöne Pool mit Ausblick auf den Wald tut dann sein übriges. Bei Sonne und angenehmen 27 Grad tauchen wir gerne ins kühle Wasser.Read more

  • Geschmacksexplosion

    January 8, 2024 in Colombia ⋅ ☁️ 28 °C

    Guanábana, Chontaduro, Borojo: Das sind nur einige der vielen Früchte, die wir auf dem lokalen Markt von Armenia probieren und von denen wir noch nie gehört haben. Nur wenige sind süss, einige sauer, eine isst man traditionell mit Salz und Honig oder mischt sie mit einer zweiten zu einem joghurtartigen Saft, der aphrodisierend wirken soll. Nur selten tummeln sich Touristen auf dem Markt; so sind wir für manche Einheimische ebenfalls eine Attraktion. Die Leute haben Freude an uns und wir an ihnen. Weiter geht es auf einer Kaffeefarm, wo wir alles über den Kaffeeanbau und die -Verarbeitung erfahren. Besonders interessant ist die Degustation von gutem und schlechtem Kaffee am Ende. An Koffein mangelt es uns heute nicht: Unser Guide Andres macht am Abend eine zweite Degu mit uns, dieses Mal mit ausschliesslich sehr gutem Kaffee. Als ehemaliger Landesmeister im Kaffeezubereiten will er uns sein Können zeigen. Der ganze Tag ist eine wahre Freude für unsere Gaumen.Read more

  • Cocora-Valley und Tejo

    January 9, 2024 in Colombia ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute lassen wir buchstäblich die Fetzen fliegen. In einer Spielhalle in Salento spielen wir Tejo, ein traditionelles Spiel, das ein wenig wie eine bizzare Version von Boule anmutet. Man wirft Steine auf ein lehmiges Rechteck und zielt auf vier weisse Taschen in der Mitte, die Schwarzpulver enthalten und (mal geräuschlos, mal richtig laut) explodieren, wenn man sie trifft. Zugegeben: Oft knallt es auf unserer Bahn nicht, aber Nathalie schafft es, mit einem Wurf drei Taschen gleichzeitig explodieren zu lassen und wird so Tejo-Meisterin unserer Gruppe. Vor dem vergüglichen Nachmittag spazieren wir durch das nahe gelegene und idyllische Cocora-Tal. Es ist berühmt für seine bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen, die die höchsten der Welt sein sollen und für den Kondor, der sich uns aber leider nicht zeigt. Das pittoreske Salento besteht aus farbigen Häusern und zieht viele Touristen an. Viel Zeit könnte man mit Shoppen verbringen, wir belassen es bei einem kurzen Spaziergang.

    Wir gedenken Nathalies liebem Omi Theres. Sie ist am 10. Januar friedlich eingeschlafen.
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  • Medellín, die Unzähmbare

    January 10, 2024 in Colombia ⋅ ⛅ 26 °C

    Die Comuna 13 war einst das gefährlichste Viertel der wohl gefährlichsten Stadt der Welt: Medellín, Zentrum des berüchtigten Drogenkartells von Pablo Escobar. Heute ist die Favela in Teilen ein pulsierendes und proppenvolles Künstler- und Touristenviertel. Wir spazieren mit einem lokalen Guide durch die schmalen und verwinkelten Gassen, die sich Fussgänger und Rollerfahrer teilen. Hier tanzen drei Jugendliche wild zu Rap, da preist eine Verkäuferin lautstark Arepas (Maisfladen) an und dort wackelt ein Huhn über das Wellblechdach von einem der Tausenden kleinen Backsteinhäuser. Sie sind chaotisch an- und übereinander an die steilen Hänge gebaut. Das Viertel hat Guerilla- und Bandenkriege mit mehr als Tausend Toten hinter sich. Am gegenüberliegenden Hügel zeugt eine hässliche Scharte davon. Was aussieht wie Bergbau, ist ein Massengrab. Kontrolliert wird die Comuna offenbar immer noch von Gangs, die Schutzgeld von den Handeltreibenden erpressen und damit das Viertel finanzieren: Sicherheit, Wasser, Entsorgung, die wunderschönen Graffiti. Wer nicht spurt, muss mit Gewalt rechnen, doch macht es den Leuten offenbar nichts aus, zu zahlen, weil das Business so gut läuft. Was der Guide erzählt, macht uns fast den Anschein, als seien die Gangs drauf und dran, zum (besseren) Staat im Staat zu werden. Einige Geschichten tönen indes abenteuerlich, etwa, dass der oberste Gangster ein 16-jähriges Bürschchen sein soll. Medellín ist eine Riesenstadt (4,2 Mio. Einwohner im Metropolitanraum). Man stelle sich vor, der ganze Schwyzer Talkessel sei bis weit die Hänge hinauf mit Häusern und Strassen zugepflastert - so sieht es aus. Eine der steilen Strassen bringt uns auf dem Hinweg im Bus in Not: Wegen einer Baustelle geht es nicht weiter, weshalb der Fahrer das Gefährt rückwärts die Strasse raufzirkeln muss, während ihm ein Taxi an der Kühlerhaube klebt und von hinten Roller vorbeischiessen. Mehrfach scheint ein Crash unausweichlich, der Name des Messias wird zigfach ausgerufen. Letzlich geht alles gut, doch aus dem Motor stinkt es derart, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist und wir den letzten Teil zur Comuna 13 zu Fuss gehen müssen. Hier sehen wir von nahem, dass leider immer noch viele Menschen in Armut leben. Schon der Transport vom Flughafen in die Stadt früher am Tag klappt erst im zweiten Anlauf: Der Touranbieter schickt den Bus erst zum falschen Flughafen und gibt dem Fahrer dann den Papierkram nicht, den er braucht, um Touristen an diesem Tag an unserem Flughafen abholen zu dürfen. Unser Guide erzählt uns später, was dann geschieht: Er kommt am Flughafen in eine Polizeikontrolle und weil er die Genehmigung nicht hat, drohen umgerechnet 2500 Dollar Busse, wenn er weiterfährt - wegen stumpfsinniger Bürokratie. Gelöst wird das Problem darum mit 400'000 Pesos (rund 100 Dollar) in die Tasche des Polizisten. Korruption, wie wir sie sonst nicht mitbekommen, die hier aber alltäglich ist. Um mit einer positiven Note zu enden: Unser heutiger Guide Jorge ist eine coole Socke und gibt spontan eine Einlage seines besten Reggaeton-Gesangs zum Besten. Und Medellín ist eine wahnsinnig faszinierende und bunte Stadt, die stark im Aufbruch ist und die laut Einheimischen die bessere Landeshauptstadt als Bogotá wäre, da besser organisiert. Es gibt Tausend Dinge zu sehen und zu machen. Mehr davon im nächsten (kürzeren) Eintrag.Read more

  • Medellín, Tag 2

    January 11, 2024 in Colombia ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute erkunden wir Downtown Medellín und den Nutibara-Hügel, die grüne Lunge im Stadtzentrum. Er ist nach einem Stammesoberhaupt benannt, den die Spanier töteten. Einige Radfahrer strampeln frühmorgens den Hügel hoch. Sie sind auf Kolumbiens Strassen ein gewohntes Bild. Nach Fussball ist Radfahren die wichtigste Sportart im Land. In Bogotá wird sonntags sogar eine Hauptverkehrsader für die Velos geschlossen, wie wir selbst gesehen haben. Für uns geht es zu Fuss weiter im geschäftigen Downtown. Wir sollen unsere Wertsachen gut im Blick haben, werden wir gemahnt, weil Kleinkriminalität hier verbreitet sei. In der Nähe hat sich eine grosse Drogenszene etabliert. Vom Bus aus können wir sie später mit eigenen Augen sehen; ein bedrückendes Bild. Wir aber sind wieder mit zwei Guides unterwegs, in den besten Händen und saugen die unendlich vielen Eindrücke auf. Wir kosten Street-food (Buñuelo -> frittierter Teig mit Käsefüllung, sehr lecker), folgen den Erklärungen über das politische Geschehen in der Stadt und bestaunen die üppig-unproportionalen Statuen des bekannten Künstlers und Stadtsohn Fernando Botero. Eine davon, der Vogel des Friedens, wurde 1995 während eines Anlasses von Terroristen gesprengt, 30 Menschen starben. Botero schuf ein Replikat und seither stehen beide nebeneinander. Ein Mahnmal der grenzenlosen Gewalt, unter der die Menschen in der Stadt lange litten. Eigentlich schade, dass wir nur zwei Tage in Medellín haben, denn heute ist die Stadt echt faszinierend. Abseits des alleine schon spannenden Alltags gibt es tolle Restaurants, hippe Bars, eine Ausgehmeile, Museen, Wellnessangebote und vieles mehr.Read more

  • Ein seltsamer Hügel mit Top-Aussicht

    January 12, 2024 in Colombia ⋅ ⛅ 24 °C

    Zwei Autostunden von Medellín befindet sich eine wunderschöne Wasserlandschaft, die durch das Stauen eines Flusses entstanden ist. Daraus ragt ein mehr als 200 Meter hoher Monolith hervor, genannt El peñón de Guatapé. Wir besteigen ihn über die 720 Stufen und geniessen oben die grandiose Aussicht. Der Hügel samt der umliegenden Touristenläden gehört laut unserem Guide Andres einer einzigen Familie. Gut für sie, denn der Andrang ist beträchtlich. Auf dem weit verzweigten Stausee drehen wir später auf einem Pontonboot eine Runde und essen auf einer der Landzungen in einem noblen Restaurant zu Mittag. Fantastisch. Das Restaurant steht auf Land, das früher dem Cali-Kartell gehörte, den Gegnern von Escobars Imperium. Per Tuk-Tuk geht es dann nach Guatapé mit seinen bunten Häusern und den Häusersockeln, die mit Reliefkunst verziert sind. Nach dem langen Tag fallen wir müde ins Bett.Read more

  • Meer in Sicht

    January 13, 2024 in Colombia ⋅ ☀️ 31 °C

    Um 4.20 Uhr fahren wir zum Flughafen; Flug von Medellín nach Cartagena. Am Flughafen staunen wir alle ob einigen besonders üppig ausgefallenen Resultaten der "Schönheits"-Chirurgie, für die die Menschen von weither nach Medellín reisen. Solche Gesässe haben wir echt noch nie gesehen. Nun sind wir in Cartagena an der Karibikküste des Landes. Hier ist es feucht und heiss. Was für ein Kontrast zum Wetter zuhause. Wir sind glücklich. Unser erstes Ziel nach dem Frühstück ist ein Beach-Club auf einer nahegelegenen Insel, um den Rest des Tages auszuspannen. Mit dem Check-in und den Plätzen wills dann nicht so klappen - dauert halt alles etwas länger in Kolumbien, aber wir haben ja Zeit. Den Eintritt von über 40 Franken ist der Club dennoch nicht wert. Er ist überbucht und laut, das Meerwasser schmutzig, es düsen Jetskis zwischen den Schwimmenden herum und dauernd wird man von Verkäufern belästigt. Jänu. Wir lehnen uns zurück, bringen unser Tagebuch hier auf den neusten Stand und frönen dem süssen Nichtstun. Manche unserer Gspänli tun das in der prallen Sonne, was in einigen unschönen Sonnenbränden resultiert. Und das entgegen den Mahnungen der Sonnenbrandpolizistin Nathalie. Am Abend geniessen wir ein formidables Pilzrisotto, Bruschette und Pasta an Pestosauce in einem italienischen Restaurant. Es ist der letzte Abend mit unserer Gruppe. Sechs von uns bleiben auf der Tour, der Rest ist fertig, morgen kommen
    neue Leute inklusive neuem Guide. Wir hoffen auf eine ebenso nette Gruppe wie bisher. Ein Pub-Besuch mit einigen unserer Mitreisenden (mehrheitlich sind es die irischen; ihre Ausdauer ist bewundernswert) rundet den kurzweiligen Abend ab.
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  • Sonntag ist Ruhetag

    January 14, 2024 in Colombia ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir füllen uns die Bäuche beim Brunch und entspannen ein paar Stunden an einem Strand, an dem es trotz Wochenendandrang sehr gemütlich ist. Am Abend lernen wir unsere neuen Gruppengspänli und den neuen Guide JP (Juan Pablo) kennen und gehen essen. Zum Schluss kehren wir zu viert im Café Havana ein, das für seine Salsa-Livemusik bekannt ist. Ein wahnsinnig atmosphärischer Laden, der aus allen Nähten platzt. Wir bleiben für einen Drink und tanzen ein wenig.Read more

  • Piraten, Schätze und DER Sonnenuntergang

    January 15, 2024 in Colombia ⋅ ☀️ 33 °C

    Plündernde Piraten, sinkende Schiffe, Truhen voller Gold: Es wäre faszinierend, eine Zeitreise in das Cartagena der Kolonialzeit machen zu können. Hier lagern die Schätze vor dem Abtransport nach Spanien. Das lockt immer wieder Piraten an, mehrmals wird die Stadt geplündert. 1708 versenkt die britische Flotte unweit der Küste die spanische "San José", die mindestens 200 Tonnen Gold, Silber und Smaragde geladen hat. Das Wrack wird erst 2015 entdeckt und liegt noch immer auf dem Meeresgrund. So spannend das alles ist, so viel menschliches Elend ist mit der Geschichte der Stadt verbunden. Die Spanier töten die Ureinwohner oder unterjochen sie, bringen massenhaft Sklaven aus Afrika her. Diese sind es, die einen mächtigen Schutzwall bauen müssen, um die Stadt vor Angriffen zu sichern. Herzstück ist die Festung San Felipe, die wir heute in der noch angenehmen Vormittagshitze von rund 30 Grad besuchen. Später schlendern wir durch die wunderschöne Altstadt, die zum Unesco-Welterbe gehört. Sie bildet einen starken Kontrast zu den steril-weissen Wohntürmen, die das moderne und wohlhabende Cartagena repräsentieren. In einem Park erspähen wir kleine süsse Äffchen und sogar ein Faultier. Am Abend fahren wir mit einem Schiff in die Bucht hinaus, schauen den Pelikanen beim Jagen zu und geniessen den bildschönen Sonnenuntergang bei Drinks und Musik.

    Mehr zur gesunkenen "San José" und ihrem Schatz: https://www.dw.com/de/goldschatz-im-meer-neue-b…
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  • Ab in den Dschungel

    January 17, 2024 in Colombia ⋅ ⛅ 29 °C

    Wir verlassen Cartagena in Richtung Minca. Das kleine Dorf im Dschungel erreichen wir nach einer fünfstündigen Busfahrt, die mehrheitlich der Atlantikküste entlang führt. Ausserdem fahren wir an Barranquilla vorbei; von hier kommt Shakira und hier hat man kürzlich eine Statue zu ihren Ehren aufgestellt. Unser Hotel in Minca wird (dank Zuckerwasserstationen) rege von Kolibris besucht. Am Nachmittag besteigen wir robuste Geländewagen, mit denen wir über eine Buckelpiste (Zitat Fahrer: "Nach zwei Jahren sind die Autos hinüber.") zu einem Wasserfall mitten im Wald fahren. In den Naturpools nehmen wir ein erfrischendes Bad. Für den Apéro fahren wir auf der Holperstrasse weiter bergauf zu einem Hostel mit grandioser Aussicht über den Dschungel. Der Sonnenuntergang taucht das Tal in ein herrliches Licht. In der Ferne flackern die Lichter von Santa Marta, unserem über-übernächsten Stopp.Read more

  • Wandern ist der Walthers Lust

    January 17, 2024 in Colombia ⋅ ⛅ 28 °C

    Papagei "Mar" begrüsst uns von weitem mit einem gekrächzten "Hola". Am Empfang warten die Gastgeberin mit Mangosaft, zwei freudig schnüffelnde Hunde und zwei friedlich schlafende Katzen auf uns: In der Villa Margarita geht es – ganz zu unserem Vergnügen – tierisch zu und her. Im hauseigenen Pool der Dschungel-Lodge lassen wir unsere schweren Beine vom Wasser tragen. Wir blicken auf einen anstrengenden und wunderschönen Tag zurück. Die Wanderung im Tayrona-Nationalpark ist nicht schwierig, zieht uns aber schon nach kurzer Zeit den Schweiss aus allen Poren. Es ist feucht und heiss. Der Regenwald grenzt hier an palmengesäumte Buchten und Küstenlagunen. Die Szenerie ist imposant. Der Park bildet das Territorium von vier indigenen Gruppen. Von Angehörigen der weiss gekleideten Kogi kaufen wir unterwegs eine Kokosnuss, deren Saft und Fleisch super-köstlich sind. Unterwegs sehen wir Blattschneiderameisen an der Arbeit, neugierige Kapuzineraffen und pfeilschnelle Echsen. Am Mittagsziel angelagt – einem langen Sandstrand – springen wir freudig in den kühlenden Atlantik. Die Tayrona-Wanderung ist für uns auch ein Test für das fünftägige Dschungeltrekking zur verlorenen Stadt, das wir nächste Woche machen. Wir werden schwitzen wie selten, freuen uns aber auf die Tage abseits der Zivilisation.Read more

  • Bei den Indigenen

    January 18, 2024 in Colombia ⋅ ☀️ 30 °C

    In der Nacht liegen wir stundenlang wach, weil in der Nähe des Hotels plötzlich ohrenbetäubender Latino-Pop gespielt wird. Lärmvorschriften gibt es hier offensichtlich nicht. Am Morgen besuchen wir Katanzama, ein Dorf der indigenen Gemeinschaft der Arhuacos. Die 350 Menschen leben grösstenteils unter sich, autark und im Einklang mit der Natur auf einem Stück Land an der Küste, das sie vor 15 Jahren vom Staat zurückerhalten haben und seither wieder aufforsten. Die Erwachsenen sind wunderschön weiss gekleidet und schon die Kinder haben lange wallende Haare. Das Zusammentreffen empfinden wir als authentisch: Die Leute gehen ihren Alltagsbeschäftigungen nach und es hat sonst keine Touristen im Dorf. Wir sitzen mit dem Mamo zusammen, dem spirituellen Führer des Dorfes, und dürfen ihm Fragen stellen. Ephraim ist ein bedachter, freundlicher Mann mit leiser Stimme, der sich permanent eine Muschelkalk-Paste mit einem Stab in den Mund führt und sie dort mit Koka-Blättern kaut. Er gibt uns den Rat, uns stärker mit der Natur zu beschäftigen. Auf einem Rundgang sehen wir die rudimentären Klassenzimmer (wegen Ferien verwaist), die Küchenhütte und die Hütte des Nachdenkens, wo hinein muss, wer gegen die Regeln verstösst. Das Gefängnis. Zurzeit sitzen anscheinend eine 30-Jährige und ein 18-Jähriger (getrennt) ein, weil sie eine aussereheliche Liebschaft pflegten. In der Partnersuche sind die Arhuacos imnerhalb der Gemeinschaft frei, doch Scheidungen sind nicht erlaubt. Zum Schluss darf jeder von uns eine Kokosnusspalme pflanzen. Mit vielen Eindrücken verlassen wir das Dorf wieder.Read more

  • Taganga und ein tolles Geschenk

    January 19, 2024 in Colombia ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir reisen nach Taganga für eine Übernachtung. Das Fischerdorf liegt idyllisch in eine Bucht gebettet. Die Bevölkerung lebt von der Fischerei und vom Tourismus. Leider leidet sie unter anhaltender Trockenheit. Das Trinkwasser wird von Tanklastern herangekarrt. Wir sind gehalten, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. Trinken tun wir allerdings viel, denn es ist drückend heiss. Die Aussicht auf das Meer ist top und der Sonnenuntergang der bisher schönste auf unserer Reise. In der Nacht wird es zwar dunkel, aber nicht ruhig. Zuerst laute Musik, dann ein einstündiger (!) Auto- oder Hausalarm, um den sich niemand kümmert und dann Katzen und Güggel – die Geräuschkulisse reisst nicht ab. Das ist halt Kolumbien. Da hilft nur, selber Party zu machen. Morgen ist der ideale Zeitpunkt, weil unsere Tour endet. Von unserer lieben Mitreisenden Mona haben wir derweil ein schönes Geschenk erhalten – mehr dazu in der heutigen Fotogalerie.Read more

  • Schnorcheln und eine grosse Überraschung

    January 20, 2024 in Colombia ⋅ ☀️ 30 °C

    Nach dem Frühstück fahren wir in die Bucht von Taganga hinaus, um zu schnorcheln. Mit den ersten Sonnenstrahlen, die das Riff erleuchten, gleiten wir ins Wasser. Wir sehen viele bunte Fische, einen Kugelfisch und Anemonen. Die Korallen sind in einem eher schlechten Zustand. Mark ist danach etwas seekrank vom Wellengang, aber das legt sich schnell wieder. Am Nachmittag fahren wir nach Santa Marta, die grösste Stadt in der Region. Mitten im Zentrum gibt es ein so unerwartetes wie herzliches Wiedersehen mit unserem Guide von letzter Woche, Andres. Entgegen des ursprünglichen Plans wird er uns auf das Lost-City-Trekking begleiten, was uns freut. Am Montag geht das Abenteuer los; auf uns warten etwa 47 schweisstreibende Kilometer in fünf Tagen und viele schöne Erlebnisse. Wir sind in dieser Zeit (vermutlich und hoffentlich) offline. Am Abend gehen wir zum letzten Mal mit unseren Gspänli dieser Woche essen, von denen einige mit aufs Trekking kommen und die anderen nach Hause gehen. Auf uns zwei warten im Restaurant gleich zwei Überraschungen, die unser Guide JP organisiert hat. Er hat einen mit Herzen geschmückten Honeymoon-Tisch für uns herrichten lassen. Und zum Schluss serviert man uns sogar ein Überraschungsdessert, während wie aus dem Nichts zwei Saxophonisten auftauchen und extra für uns aufspielen. Wie im Film! Ein Moment, an den wir uns noch lange erinnern werden. Zuletzt nimmt uns JP in einen Rooftop-Club mit, in dem wir zusammen das Ende dieses Tour-Abschnitts feiern und tanzen.Read more

  • In der verlorenen Stadt

    Jan 22–26, 2024 in Colombia ⋅ ☀️ 23 °C

    Was zum Teufel mache ich hier? Das fragen sich einige unserer Mitwandernden auf dem 5-Tages-Marsch zur verlorenen Stadt und zurück. Die Tage sind lang, feucht, heiss und beginnen um 5 Uhr in der Früh. Bis zum nächsten Camp sind wir jeweils zwischen acht und zehn Stunden unterwegs. Es geht mal steil den Berg hoch, dann wieder runter und dazwischen ist es "colombian flat" – hügelig. Man steigt am Abend aus verschwitzten Kleidern und selbst wenn sie am Abend trocknen, sind sie am Morgen wieder feucht. Kurz: Die ganze Übung verlangt uns allen einiges ab. Manche in der Gruppe kämpfen mit Durchfall oder Unwohlsein, schmerzhaften Blasen und eine Kollegin erleidet auf halben Weg sogar einen Knieschaden. Zum Glück haben wir zwei angehende Ärztinnen und eine Chiropraktikerin dabei, die sich um das Lazarett kümmern und unsere Voltaren-Salbe macht jeden Abend die Runde. Wir zwei bleiben von allem Unheil verschont. Auf der Komfortseite haben wir jeden Abend unser eigenes Bett (im Massenschlag), Duschen und WCs sowie unseren Koch Pinocho, der uns dreimal täglich eine köstliche Mahlzeit zubereitet. Am Schluss schaffen alle die rund 60 Kilometer und sind überglücklich über das Erreichte. Das Trekking führt uns durch die abgelegene und wunderschöne Sierra Nevada de Santa Marta: endloser Dschungel, versteckte Wasserfälle und natürlich die Ciudad perdida als Höhepunkt. Von der Stadt (ca. 900 - 1630 n. Chr. bewohnt, 1970 wiederentdeckt) existieren nur noch die befestigten Terrassen und die Verbindungswege. Man erreicht sie über eine steile und unwegsame Treppe mit 1200 Tritten. Zu sehen gibt es nicht wahnsinnig viel, dafür kann man sich ungestört vorstellen, wie sich das Leben hier oben abgespielt haben könnte und das erste Sonnenlicht und die singenden Vögel geniessen. Wir sitzen am oberen Stadtrand und lassen die Natur und die Terrassen auf uns wirken. Viel mehr ist da nicht: Kein Museum, keine Infotafeln, kein Handyempfang, kein Souvenirshop, kein Lärm und nur wenige andere Besucher – und unsere Guides, die uns mit Infos und zuckersüsser Ananas füttern. Eine pure und schöne Erfahrung. Am Freitag kommen wir dreckig, aber glücklich nach Santa Marta zurück und zur Feier von Nathalies 29. Geburtstag werden wir mit einer deftigen Schokoladentorte überrascht. Damit endet unsere dreiwöchige Tour mit G-Adventures. Ab morgen sind wir auf eigene Faust unterwegs.Read more

  • Chillen im Hippie-Dorf

    Jan 27–31, 2024 in Colombia ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach dem Trekking verabschieden wir uns von unseren Mitwandernden, von denen vier seit Beginn der Tour mit uns unterwegs waren; wir haben viel Zeit miteinander verbracht und verabschieden uns herzlich voneinander. Die meisten reisen nach Hause und beneiden uns zwei, denn auf uns warten vier gemütliche Tage in Palomino. Das Küstendorf liegt rund 90 Kilometer östlich von Santa Marta und ist bei Backpackern beliebt: Hostels, Partys, Tanzkurse, Jogastunden, Happy Brownies, Hippie-Vibes... Der Touristenbezirk ist direkt am Meer im Grünen. Wir haben eine schmucke Suite in einem ruhigen Hostel abseits der Partymeile. In den Palmen über uns sind Eichhörnchen und Leguane unterwegs. Eine der Echsen scheint neugierig und zeigt sich uns aus nächster Nähe. Die Kehrseite der Medaille: Sie verrichtet ihr Geschäft genau über unserer Terrasse. Das Zimmer teilen wir mit zwei Geckos und phasenweise einem kleinen Skorpion und zwei verschiedenen Tausendfüsslern. Zum Glück nur das Zimmer und nicht das Bett. Ganz für uns haben wir unseren privaten Pool. Dort lässt es sich optimal relaxen 😏 Am ersten Abend treffen wir Mona wieder, die Hochzeitsfotografin von unserer Tour, nehmen an einem Salsakurs teil und gehen eins trinken. Ansonsten meiden wir die Touri-Feten. Wir geniessen die Zeit beim Kaffeetrinken im besten Café des Ortes (Cold Brew Tonic mit Kaffee, Orangensaft, Tonic-Wasser und Eis findet Mark sehr lecker, Nathalie bleibt dem Cappuccino treu), beim Spazieren zwischen Strand und Palmen, beim Böötlen auf dem Rio Palomino und an unserem Pool. Und wir gönnen uns eine entspannende Massage. Ausserdem nutzen wir die Zeit zur Vorbereitung auf unsere nächste Destination – ab Mittwoch sind wir in Costa Rica 🇨🇷 Auf die vier Wochen in Kolumbien schauen wir mit Freude zurück. Die herzlichen Menschen, die vielen Farben, das pulsierende Leben und die vielfältige Natur haben uns beeindruckt. Zudem haben wir uns jederzeit sicher gefühlt.Read more

  • So viele Tiere

    Feb 1–3, 2024 in Costa Rica ⋅ ☁️ 26 °C

    Wir landen heil in San José, Costa Rica. Von der Hauptstadt wurde uns abgeraten – nicht wirklich sehenswert – deswegen reisen wir früh am nächsten Morgen weiter in den Tortuguero-Nationalpark für zwei Nächte. Namensgebend sind die Schildkröten, die hier jedes Jahr zwischen Juli und Oktober am langgezogenen Strand ihre Eier legen. Der Park liegt am Atlantik und ist nur über den Wasserweg erreichbar (es hat zudem eine kurze Landepiste). Auch in Abwesenheit der Meeresschildkröten ist die Vielfalt an Tieren beeindruckend. Schon auf der Anfahrt erspähen wir ganz kurz ein Krokodil und eine kleine Schildkröte. In unserer Lodge, die mitten im Wald liegt, sehen wir dann Brüllaffen, Klammeraffen, Kapuzineraffen, Tukane, Spinnen und einen Rotaugenlaubfrosch. Die Brüllaffen hören wir zuweilen auch nachts, denn unser Zimmer hat keine Wände, nur Moskitonetze. Sie stören uns aber nicht beim Schlafen – kein Vergleich zu den nervigen Güggeln in Taganga. Auf einer Bootsfahrt durch die mal weiten, mal mystisch-engen Kanäle bestaunen wir unter anderem ein Stachelschwein, einen Kaiman, eine Jesus-Christus-Echse (sie kann über Wasser gehen) und viele verschiedene Vögel aus nächster Nähe. Manchmal navigieren die Bootsführer aus unserer Sicht unnötig nahe an die Tiere heran. Die meisten scheint das allerdings nicht zu stören, sie bleiben vor Ort und flüchten nicht. Unsere Spiegelreflexkamera mit dem grossen Zoom, die wir in Kolumbien kaum benutzt haben, ist für die Tiere in den Baumkronen sehr nützlich. Allerdings sind sie bislang meist über alle Berge, bis wir Belichtung, Fokus etc. angepasst haben. Da müssen wir noch schneller werden. Insgesamt ist es ein herrlicher Ausflug zu einem wunderschönen Flecken Natur. Und es regnet zum ersten Mal auf unserer Reise. Die schweren Tropfen prasseln auf das Dach unseres Wald-Zimmers – was für ein schönes Klangkonzert.Read more

  • Pura Vida

    Feb 3–6, 2024 in Costa Rica ⋅ ⛅ 28 °C

    Auf der Rückreise vom Tortuguero-Nationalpark nehmen wir unseren Mietwagen in Empfang, mit dem wir die nächsten drei Wochen durchs Land fahren. Allerdings ist es nicht ein 4x4; ein solcher wurde uns versprochen. Mal schauen, ob sich ein Wechsel organisieren lässt, aber heute ist Samstag und deshalb fahren wir mit dem gelieferten 2×4 los nach Puerto Viejo, wo wir drei Tage verbringen. Die Strassen in Costa Rica gelten als schlecht und das können wir nach kurzer Zeit bestätigen: Viele Schlaglöcher, abrupt endende Schnellstrassen, zahlreiche Baustellen – dabei sind wir bislang auf einer Hauptachse unterwegs. Für 130 Kilometer benötigen wir drei Stunden. Aber das ist kein Problem, wir haben ja Zeit. In Puerto Viejo gefällt es uns so gut, dass wir gerne noch ein, zwei Tage anhängen würden. Das Karibikfeeling, die Strände, das türkisblaue Meer, die Natur – wir sind entzückt. Auf der Wanderung durch den nahegelegenen Cahuita-Nationalpark bekommen wir alles auf einmal. Auf dem Weg durch den Dschungel entlang weisser Sandstrände sehen wir allerhand Affen, Nasenbären, Waschbären, Schildkröten und Fledermäuse. Einige Kapuzineraffen verursachen Action, indem sie Touristen etwas aus dem Rucksack klauen wollen. Ansonsten kümmern sich die Tiere aber nicht um uns Menschen, betteln nicht etwa um Essen. Das freut uns zu sehen. Im Jaguar Rescue Center sehen wir tags zuvor Wildtiere, die aus den verschiedensten Gründen nicht mehr in die Wildnis entlassen werden können und hier nun wohlbehütet ihren Lebensabend verbringen; zum Beispiel einen Klammeraffen, der 27 Jahre als Haustier an einer Leine um den Hals gehalten wurde oder Faultiere, die sich beim Griff in Stromleitungen verbrannt haben und denen Gliedmassen amputiert wurden. Es sind traurige Geschichten. Hier sehen wir ausserdem Tiere, die man im Freien praktisch nie sieht, zum Beispiel den Ozelot oder die ausschliesslich auf Bäumen lebende Langschwanzkatze. Hoch zu und her geht es bei unserer Surflektion mit den zwei tollen Lehrern Tony und David von der Pirate's Surf School, auch wenn die Wellen alles andere als hoch sind. Für uns Anfänger sind sie deshalb perfekt und wir haben einen Riesen-Spass auf unseren Riesen-Boards. Pura Vida!Read more

  • Canyoning, Kakao und Roger Federer

    Feb 6–8, 2024 in Costa Rica ⋅ 🌫 20 °C

    Nach Sonne und Hitze plötzlich Nebel und Kälte – so schnell ändert sich das in Costa Rica. Wir verlassen die Karibikküste in Richtung zentrales Hochland. Unterwegs besuchen wir eine Kakaofarm und erfahren, wie man Kakao anbaut, die Bohnen fermentiert und trocknet und sogar, wie daraus Schokolade wird. An jeder Station kommen wir in den Genuss von Kostproben, inklusive blitzartig hergestellter Schokolade, die wir mit verschiedenen Toppings von Zimt bis Chilli verkosten. Lecker! (findet auch Nathalie) Am nächsten Stopp können wir unser Auto gegen den bestellten 4x4 eintauschen. Damit schaffen wir sicher alle Strassen auf unserer Reise. Danach stehen wir aber erst einmal bis nach der Stadt Turrialba fast ununterbrochen im Stau. Wegen eines gesperrten Tunnels ausserhalb San Josés gibt es hier massiven Ausweichverkehr. Das gibt uns Zeit, mit unserem Navi-App zu experimentieren. In Costa Rica verlässt man sich auf Waze und nicht auf Google Maps, weil Google hier nicht so präzis ist. Ein cooles Feature von Waze ist der Fundus an Navi-Stimmen. Von Zombie über Margrith (Schwiizerdütsch) bis zu "Dad Jokes" sind allerhand mitunter skurrile Optionen verfügbar. Roger Federers Stimme ist ebenfalls darunter; sie lotst uns fortan ans Ziel, Tennis-Weisheiten beim Abbiegen inklusive. In unserer Lodge oberhalb Turrialbas angekommen, regnet es. Den zweitenhöchsten Vulkan des Landes, den aktiven Turrialba, bekommen wir an beiden Tagen unseres Aufenthalts nicht zu sehen – er steckt im Nebel. Wir bereuen es deshalb nicht, anstelle einer Vulkanwanderung eine Canyoning-Tour gebucht zu haben. Wir haben Glück und sind die zwei einzigen Gäste, die sich in einem Wald drei Stunden lang mit zwei Führern Wasserfälle abseilen, über Seilrutschen flitzen und über eine Hängebrücke wackeln. Dass wir zum ersten Mal auf dieser Reise frieren, verdirbt uns den Spass nicht.Read more

  • Ein absoluter Höhepunkt

    Feb 9–12, 2024 in Costa Rica ⋅ ⛅ 30 °C

    Wir haben in Kolumbien schon mal geschrieben, wir seien im Paradies – und jetzt haben wir sogar ein noch paradiesischeres Paradies gefunden, in der Tranquilo-Lodge in der Drake Bay. Etwas erhöht gelegen, bietet sie uns ein atemberaubendes Panorama der Bucht, des endlos scheinenden Pazifiks und einen Wahnsinns-Sonnenuntergang. Die Lodge selbst ist ebenfalls wunderschön. Nathalies Bilder bringen das am besten zum Ausdruck. Es ist mit Bestimmtheit das Hotel-Highlight unserer Reise, denn sie ist auch ziemlich luxuriös, sodass wir uns zu Beginn ein wenig fehl am Platz fühlen. Doch bald geniessen wir die Annehmlichkeiten wie das grosse Zimmer, die zwei Pools und die köstlichen Vier-Gang-Menüs am Abend. Beim Essen sehen wir viele scharlachrote Aras, die krächzend über die Bucht fliegen, immer zu zweit. Es ist wohltuend, diese Tiere endlich wild in freier Natur zu beobachten anstatt mit gestutzten Flügeln in Gefangenschaft. Wir verbringen gut drei Tage in der Lodge, die auf der Osa-Halbinsel liegt, einem der abgeschiedensten Gebiete Costa Ricas; die Anreise erfolgt per Boot. Naturschutz wird hier und im Herzstück der Region, dem Corcovado-Nationalpark, sehr gross geschrieben. Es werden zum Beispiel keine Landestege gebaut. Wenn wir mit dem Boot einen Strand anlaufen, werden wir einfach im kniehohen (oder höheren) Wasser ausgeladen – je nach Wellengang ist das abenteuerlich. Einen Tag verbringen wir im Nationalpark, den jeden Tag nur eine beschränkte Anzahl Gäste betreten dürfen und an dessen Eingang Ranger den Rucksack nach verbotenen Dingen durchsuchen – Esswaren gehören ebenfalls dazu. Leider sind wir so ehrlich, unsere Snacks draussen zu lassen, denn das folgende, stundenlange Umherstreifen im feucht-heissen Wald macht uns richtig hungrig, denn das Frühstück war um 5 Uhr, weil die Tour früh losging. Für die Strapazen bekommen wir einige Tiere zu sehen, etwa einen Tapir, ein Pekari (Nabelschwein), Affen, Nasenbären und ein Krokodil mit einer Schildkröte als Beute. Noch mehr Tiere sehen wir auf einem nächtlichen Streifzug am folgenden Tag: jede Menge Frösche, Kröten, Spinnen – darunter Taranteln – und zwei kleine Schlangen. Beeindruckend, wer und wie viele in der Natur unterwegs sind, wenn man sie bewahrt. Die restlichen Stunden verbringen wir in unserer fabelhaften Lodge, in der wir noch länger geblieben wären, hätte uns das nicht vor Liquiditätsprobleme gestellt 🙉Read more

  • Ausgebuffte Affen und armes Auto

    Feb 12–14, 2024 in Costa Rica ⋅ ☀️ 31 °C

    Der Manuel-Antonio-Nationalpark gehört zu den schönsten, ältesten und bestbesuchten des Landes. Immer dienstags ist er geschlossen und wir sind genau dienstags vor Ort. Das haben wir in Kauf genommen, weil wir schon andere schöne Parks gesehen haben und die Region auch ausserhalb viel zu bieten hat. Wir unternehmen eine Kajaktour auf lauschigen Waldkanälen, wo wir Mangroven, Ölpalmen und Kapuzineraffen sehen. Was auffällt: Anders als in anderen Regionen werden sie hier von Touristen-Booten mit Essen angelockt. Die gewitzten Äffchen sind auch in den Bäumen unserer Hotelanlage unterwegs. Wir werden beim Frühstück Zeugen, wie zwei der Tiere Zucker- oder Salzsäckchen von den Tischen stibitzen und das Weite suchen, woraufhin das Personal Zucker und Salz von allen Tischen entfernt. Die Kapuziner gehören zu den intelligentesten Affen. Von den vier Affenarten Costa Ricas treffen wir sie am häufigsten an. Am Nachmittag fahren wir an den Las-Playitas-Strand, einen wellenreichen und wenig besuchten Strandabschnitt. Das liegt unter anderem an der steilen und löchrigen Zufahrtsstrasse; uns ist Angst und Bange ums Auto auf dieser bisher wildesten Strasse, doch es geht alles gut. A propos: Unser Wagen ist nicht mehr im besten Zustand. In der Windschutzscheibe prangt seit zwei Tagen ein Sprung von einem Einschlag eines unbekannten Objekts, der beim Kreuzen mit einem LKW passiert ist. Weil der Sprung sich ausbreitet, müssen wir bald zum zweiten Mal das Auto wechseln. Den Folgetag verbringen wir in einem Waldstück mit schönen Wasserfällen und wackligen Hängebrücken (Rainmaker-Park) und fahren dann weiter nach San Ramon für eine Nacht.Read more

  • Zippen, baden und (ein bisschen) Vulkan

    Feb 15–18, 2024 in Costa Rica ⋅ ☁️ 26 °C

    La Fortuna gilt als Outdoorsport-Hauptstadt des Landes. Nach der Ankunft tauschen wir aber erst einmal unser Mietauto mit Sprung in der Windschutzscheibe gegen ein neues, das intakt ist. Allerdings nicht ganz: Der Bordcomputer meldet ein Airbag-Problem. Sixt teilt uns aber mit, dass es nicht gravierend sei und wir das Auto behalten können. Wir belassen es dabei, denn wir möchten nicht noch einen dritten Auto-Wechsel. Während der drei Tage in La Fortuna ist es durchgängig bewölkt und immer wieder nass. Die Wolken nehmen uns leider die Sicht auf den nahegelegenen und imposanten Arenal-Vulkan. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt, der letzte grössere Ausbruch datiert von 2010. Immerhin zeigt er sich uns ganz kurz, als wir am Seilrutschen sind. Die bis zu einem Kilometer langen Ziplines bieten auch ohne Vulkan tolle Aussichten auf zwei schöne Wasserfälle und machen uns richtig Spass. Der Regen fällt meist zur perfekten Zeit, nämlich dann, wenn wir am Baden sind; in den hotel-eigenen Whirlpools oder in der grossen Baldi-Therme. Das ist eine von vielen Thermen in der Region, in der vom Vulkan geheiztes Thermalwasser sprudelt. Der Badeplausch kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn Mark ist an diesem Tag nicht so fit, fühlt sich nachher aber wieder tiptop.Read more

  • In den Nebelwäldern von Monteverde

    Feb 18–21, 2024 in Costa Rica ⋅ ☁️ 23 °C

    Die Nebelwälder machen Monteverde zu einem unverzichtbaren Stopp für alle Costa-Rica-Reisenden. Der Wasserbedarf der Pflanzen wird hier das ganze Jahr lang mehrheitlich durch Nebel gedeckt. Ein Klima wie hier haben wir so noch nirgends erlebt: Es liegt tagein, tagaus ein Sprühnebel in der Luft, der
    vom Wind durch die Gegend gepeitscht wird. Wir werden draussen immer leicht nass; endlich können wir unsere Regenkleider brauchen! Weil die Sonne häufig durch den Nebel lugt, gibt es viele schöne Regenbögen. Mittels Hängebrücken hat man Baumwipfelpfade gebaut, von denen aus wir den Wald aus einer besonderen Perspektive betrachten können. Auffallend sind die vielen Moose und die riesigen Farne, die hier bestens gedeihen. Aber nicht nur: Die Pflanzenvielfalt soll hier riesig sein, was wir mit unseren ungeschulten Augen natürlich nicht beurteilen können. Uns gefällts, zumal die Wälder voller Leben sind: Affen, Amphibien, Insekten... Ebenfalls besuchen wir die Halle für Faultiere, die nicht mehr in der Wildnis leben können und hier ihren Lebensabend verbringen. Viele sind gerade aktiv, als wir dort sind: Sie fressen kopfüber mit dem Kopf in der Schale, klettern, kuscheln und eines streckt uns grinsend die Zunge raus 😋
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