I'd rather have a passport full of stamps than a house full of stuff. Read more
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  • Day 2

    Aufgewacht in Bogotá

    January 5 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

    Ein herzliches Hallo aus Bogotá. In Kolumbien verbringen wir nun fast einen Monat, die ersten zwei Tage in der Haupstadt. Zu Beginn noch etwas unschlüssig über die Sicherheitsverhältnisse auf den Strassen, starten wir das Abenteuer mit einem Besuch im Goldmuseum, das einen Katzensprung von unserem Hotel entfernt liegt und das wichtigste Museum des Landes ist. Es zeigt Handwerksarbeiten aus Gold aus Zeiten vor der spanischen Conquista. Später schliessen wir uns einer Walking-Tour an, lernen die örtlichen Köstlichkeiten kennen und hören viel über die Geschichte von Stadt und Land. Sie ist geprägt von Konflikten, die bis heute andauern. Wir fassen aber auch Vertrauen, uns in der Stadt zu bewegen. Natürlich immer mit der nötigen Vorsicht - ganz nach dem hiesigen Motto "don't give papaya". Polizei, Militär und private Sicherheitsdienste sind überall präsent. Als Tourist bewegt man sich nur in einem winzigen Bezirk gemessen an der schieren Grösse der Stadt (≈ 10 Mio. Menschen im Metropolitanraum). Nathalie fängt die vielen wunderbaren Graffiti, die pulsierenden Gassen und das Alltagsleben gekonnt mit der Kamera ein.Read more

  • Day 3

    Tolle Aussicht und lehr(er)reiche Zeiten

    January 6 in Colombia ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir stehen morgens zeitig auf und fahren mit der Standseilbahn auf den Monserrate, den Hausberg Bogotás auf 3150 Metern über Meer. Nirgends ist die Aussicht über die nicht enden wollende Stadt so fantastisch wie hier. Der Unterschied zwischen der wohlhabenderen Gegend im Norden und den Armutsvierteln im Süden ist augenfällig. Weil Samstag und Dreikönigstag ist, wollen Hunderte auf den Berg. Oben ist die Stimmung ausgelassen, es läuft laute Musik und in der Basilika sind alle Bänke restlos besetzt. Am Abend lernen wir unseren kolumbianischen Guide und die Gruppe kennen, mit der wir die nächsten neun resp. 21 Tage verbringen. Schnell stellt sich heraus, dass die Zusammensetzung beeindruckend divers ist: Vom pensionierten Irischlehrer über klassische Primarlehrerinnen bis zur Französisch- und Englischlehrerin und sogar einem Lehrer einer deutschen International School hat es alles dabei. Insgesamt sind wir 16 Personen aus Nord- und Westeuropa, Kanada und Australien. Wir gehen zusammen essen und kommen schnell miteinander ins Gespräch (was nicht erstaunt angesichts der Präsenz pädagogischer Expertise am Tisch, aber es geht natürlich auch um viele anderen Themen, schliesslich ist man hier in den Ferien).Read more

  • Day 4

    Im Paradies

    January 7 in Colombia ⋅ ⛅ 28 °C

    Wir liegen in der Hängematte, lauschen dem Zwitschern der Vögel und geniessen den Sonnenuntergang am Horizont. Es ist das Bilderbuch-Ende unseres Reisetags von Bogotá nach Armenia. Die Hauptstadt der Kaffeeanbauregion Kolumbiens erreichen wir nach einem einstündigen Flug. Nun residieren wir in einer Hacienda ausserhalb der Stadt im Grünen. Schon die Ankunft mit Begrüssung durch zwei süsse Tigerchen und Begrüssungsdrink verzückt uns. Der wunderschöne Pool mit Ausblick auf den Wald tut dann sein übriges. Bei Sonne und angenehmen 27 Grad tauchen wir gerne ins kühle Wasser.Read more

  • Day 5

    Geschmacksexplosion

    January 8 in Colombia ⋅ ☁️ 28 °C

    Guanábana, Chontaduro, Borojo: Das sind nur einige der vielen Früchte, die wir auf dem lokalen Markt von Armenia probieren und von denen wir noch nie gehört haben. Nur wenige sind süss, einige sauer, eine isst man traditionell mit Salz und Honig oder mischt sie mit einer zweiten zu einem joghurtartigen Saft, der aphrodisierend wirken soll. Nur selten tummeln sich Touristen auf dem Markt; so sind wir für manche Einheimische ebenfalls eine Attraktion. Die Leute haben Freude an uns und wir an ihnen. Weiter geht es auf einer Kaffeefarm, wo wir alles über den Kaffeeanbau und die -Verarbeitung erfahren. Besonders interessant ist die Degustation von gutem und schlechtem Kaffee am Ende. An Koffein mangelt es uns heute nicht: Unser Guide Andres macht am Abend eine zweite Degu mit uns, dieses Mal mit ausschliesslich sehr gutem Kaffee. Als ehemaliger Landesmeister im Kaffeezubereiten will er uns sein Können zeigen. Der ganze Tag ist eine wahre Freude für unsere Gaumen.Read more

  • Day 6

    Cocora-Valley und Tejo

    January 9 in Colombia ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute lassen wir buchstäblich die Fetzen fliegen. In einer Spielhalle in Salento spielen wir Tejo, ein traditionelles Spiel, das ein wenig wie eine bizzare Version von Boule anmutet. Man wirft Steine auf ein lehmiges Rechteck und zielt auf vier weisse Taschen in der Mitte, die Schwarzpulver enthalten und (mal geräuschlos, mal richtig laut) explodieren, wenn man sie trifft. Zugegeben: Oft knallt es auf unserer Bahn nicht, aber Nathalie schafft es, mit einem Wurf drei Taschen gleichzeitig explodieren zu lassen und wird so Tejo-Meisterin unserer Gruppe. Vor dem vergüglichen Nachmittag spazieren wir durch das nahe gelegene und idyllische Cocora-Tal. Es ist berühmt für seine bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen, die die höchsten der Welt sein sollen und für den Kondor, der sich uns aber leider nicht zeigt. Das pittoreske Salento besteht aus farbigen Häusern und zieht viele Touristen an. Viel Zeit könnte man mit Shoppen verbringen, wir belassen es bei einem kurzen Spaziergang.

    Wir gedenken Nathalies liebem Omi Theres. Sie ist am 10. Januar friedlich eingeschlafen.
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  • Day 7

    Medellín, die Unzähmbare

    January 10 in Colombia ⋅ ⛅ 26 °C

    Die Comuna 13 war einst das gefährlichste Viertel der wohl gefährlichsten Stadt der Welt: Medellín, Zentrum des berüchtigten Drogenkartells von Pablo Escobar. Heute ist die Favela in Teilen ein pulsierendes und proppenvolles Künstler- und Touristenviertel. Wir spazieren mit einem lokalen Guide durch die schmalen und verwinkelten Gassen, die sich Fussgänger und Rollerfahrer teilen. Hier tanzen drei Jugendliche wild zu Rap, da preist eine Verkäuferin lautstark Arepas (Maisfladen) an und dort wackelt ein Huhn über das Wellblechdach von einem der Tausenden kleinen Backsteinhäuser. Sie sind chaotisch an- und übereinander an die steilen Hänge gebaut. Das Viertel hat Guerilla- und Bandenkriege mit mehr als Tausend Toten hinter sich. Am gegenüberliegenden Hügel zeugt eine hässliche Scharte davon. Was aussieht wie Bergbau, ist ein Massengrab. Kontrolliert wird die Comuna offenbar immer noch von Gangs, die Schutzgeld von den Handeltreibenden erpressen und damit das Viertel finanzieren: Sicherheit, Wasser, Entsorgung, die wunderschönen Graffiti. Wer nicht spurt, muss mit Gewalt rechnen, doch macht es den Leuten offenbar nichts aus, zu zahlen, weil das Business so gut läuft. Was der Guide erzählt, macht uns fast den Anschein, als seien die Gangs drauf und dran, zum (besseren) Staat im Staat zu werden. Einige Geschichten tönen indes abenteuerlich, etwa, dass der oberste Gangster ein 16-jähriges Bürschchen sein soll. Medellín ist eine Riesenstadt (4,2 Mio. Einwohner im Metropolitanraum). Man stelle sich vor, der ganze Schwyzer Talkessel sei bis weit die Hänge hinauf mit Häusern und Strassen zugepflastert - so sieht es aus. Eine der steilen Strassen bringt uns auf dem Hinweg im Bus in Not: Wegen einer Baustelle geht es nicht weiter, weshalb der Fahrer das Gefährt rückwärts die Strasse raufzirkeln muss, während ihm ein Taxi an der Kühlerhaube klebt und von hinten Roller vorbeischiessen. Mehrfach scheint ein Crash unausweichlich, der Name des Messias wird zigfach ausgerufen. Letzlich geht alles gut, doch aus dem Motor stinkt es derart, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist und wir den letzten Teil zur Comuna 13 zu Fuss gehen müssen. Hier sehen wir von nahem, dass leider immer noch viele Menschen in Armut leben. Schon der Transport vom Flughafen in die Stadt früher am Tag klappt erst im zweiten Anlauf: Der Touranbieter schickt den Bus erst zum falschen Flughafen und gibt dem Fahrer dann den Papierkram nicht, den er braucht, um Touristen an diesem Tag an unserem Flughafen abholen zu dürfen. Unser Guide erzählt uns später, was dann geschieht: Er kommt am Flughafen in eine Polizeikontrolle und weil er die Genehmigung nicht hat, drohen umgerechnet 2500 Dollar Busse, wenn er weiterfährt - wegen stumpfsinniger Bürokratie. Gelöst wird das Problem darum mit 400'000 Pesos (rund 100 Dollar) in die Tasche des Polizisten. Korruption, wie wir sie sonst nicht mitbekommen, die hier aber alltäglich ist. Um mit einer positiven Note zu enden: Unser heutiger Guide Jorge ist eine coole Socke und gibt spontan eine Einlage seines besten Reggaeton-Gesangs zum Besten. Und Medellín ist eine wahnsinnig faszinierende und bunte Stadt, die stark im Aufbruch ist und die laut Einheimischen die bessere Landeshauptstadt als Bogotá wäre, da besser organisiert. Es gibt Tausend Dinge zu sehen und zu machen. Mehr davon im nächsten (kürzeren) Eintrag.Read more

  • Day 8

    Medellín, Tag 2

    January 11 in Colombia ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute erkunden wir Downtown Medellín und den Nutibara-Hügel, die grüne Lunge im Stadtzentrum. Er ist nach einem Stammesoberhaupt benannt, den die Spanier töteten. Einige Radfahrer strampeln frühmorgens den Hügel hoch. Sie sind auf Kolumbiens Strassen ein gewohntes Bild. Nach Fussball ist Radfahren die wichtigste Sportart im Land. In Bogotá wird sonntags sogar eine Hauptverkehrsader für die Velos geschlossen, wie wir selbst gesehen haben. Für uns geht es zu Fuss weiter im geschäftigen Downtown. Wir sollen unsere Wertsachen gut im Blick haben, werden wir gemahnt, weil Kleinkriminalität hier verbreitet sei. In der Nähe hat sich eine grosse Drogenszene etabliert. Vom Bus aus können wir sie später mit eigenen Augen sehen; ein bedrückendes Bild. Wir aber sind wieder mit zwei Guides unterwegs, in den besten Händen und saugen die unendlich vielen Eindrücke auf. Wir kosten Street-food (Buñuelo -> frittierter Teig mit Käsefüllung, sehr lecker), folgen den Erklärungen über das politische Geschehen in der Stadt und bestaunen die üppig-unproportionalen Statuen des bekannten Künstlers und Stadtsohn Fernando Botero. Eine davon, der Vogel des Friedens, wurde 1995 während eines Anlasses von Terroristen gesprengt, 30 Menschen starben. Botero schuf ein Replikat und seither stehen beide nebeneinander. Ein Mahnmal der grenzenlosen Gewalt, unter der die Menschen in der Stadt lange litten. Eigentlich schade, dass wir nur zwei Tage in Medellín haben, denn heute ist die Stadt echt faszinierend. Abseits des alleine schon spannenden Alltags gibt es tolle Restaurants, hippe Bars, eine Ausgehmeile, Museen, Wellnessangebote und vieles mehr.Read more

  • Day 9

    Ein seltsamer Hügel mit Top-Aussicht

    January 12 in Colombia ⋅ ⛅ 24 °C

    Zwei Autostunden von Medellín befindet sich eine wunderschöne Wasserlandschaft, die durch das Stauen eines Flusses entstanden ist. Daraus ragt ein mehr als 200 Meter hoher Monolith hervor, genannt El peñón de Guatapé. Wir besteigen ihn über die 720 Stufen und geniessen oben die grandiose Aussicht. Der Hügel samt der umliegenden Touristenläden gehört laut unserem Guide Andres einer einzigen Familie. Gut für sie, denn der Andrang ist beträchtlich. Auf dem weit verzweigten Stausee drehen wir später auf einem Pontonboot eine Runde und essen auf einer der Landzungen in einem noblen Restaurant zu Mittag. Fantastisch. Das Restaurant steht auf Land, das früher dem Cali-Kartell gehörte, den Gegnern von Escobars Imperium. Per Tuk-Tuk geht es dann nach Guatapé mit seinen bunten Häusern und den Häusersockeln, die mit Reliefkunst verziert sind. Nach dem langen Tag fallen wir müde ins Bett.Read more

  • Day 10

    Meer in Sicht

    January 13 in Colombia ⋅ ☀️ 31 °C

    Um 4.20 Uhr fahren wir zum Flughafen; Flug von Medellín nach Cartagena. Am Flughafen staunen wir alle ob einigen besonders üppig ausgefallenen Resultaten der "Schönheits"-Chirurgie, für die die Menschen von weither nach Medellín reisen. Solche Gesässe haben wir echt noch nie gesehen. Nun sind wir in Cartagena an der Karibikküste des Landes. Hier ist es feucht und heiss. Was für ein Kontrast zum Wetter zuhause. Wir sind glücklich. Unser erstes Ziel nach dem Frühstück ist ein Beach-Club auf einer nahegelegenen Insel, um den Rest des Tages auszuspannen. Mit dem Check-in und den Plätzen wills dann nicht so klappen - dauert halt alles etwas länger in Kolumbien, aber wir haben ja Zeit. Den Eintritt von über 40 Franken ist der Club dennoch nicht wert. Er ist überbucht und laut, das Meerwasser schmutzig, es düsen Jetskis zwischen den Schwimmenden herum und dauernd wird man von Verkäufern belästigt. Jänu. Wir lehnen uns zurück, bringen unser Tagebuch hier auf den neusten Stand und frönen dem süssen Nichtstun. Manche unserer Gspänli tun das in der prallen Sonne, was in einigen unschönen Sonnenbränden resultiert. Und das entgegen den Mahnungen der Sonnenbrandpolizistin Nathalie. Am Abend geniessen wir ein formidables Pilzrisotto, Bruschette und Pasta an Pestosauce in einem italienischen Restaurant. Es ist der letzte Abend mit unserer Gruppe. Sechs von uns bleiben auf der Tour, der Rest ist fertig, morgen kommen
    neue Leute inklusive neuem Guide. Wir hoffen auf eine ebenso nette Gruppe wie bisher. Ein Pub-Besuch mit einigen unserer Mitreisenden (mehrheitlich sind es die irischen; ihre Ausdauer ist bewundernswert) rundet den kurzweiligen Abend ab.
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  • Day 11

    Sonntag ist Ruhetag

    January 14 in Colombia ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir füllen uns die Bäuche beim Brunch und entspannen ein paar Stunden an einem Strand, an dem es trotz Wochenendandrang sehr gemütlich ist. Am Abend lernen wir unsere neuen Gruppengspänli und den neuen Guide JP (Juan Pablo) kennen und gehen essen. Zum Schluss kehren wir zu viert im Café Havana ein, das für seine Salsa-Livemusik bekannt ist. Ein wahnsinnig atmosphärischer Laden, der aus allen Nähten platzt. Wir bleiben für einen Drink und tanzen ein wenig.Read more