Brasilien

August - October 2019
Hey ihr Lieben,
bald geht es für mich für einen Monat auf eine Reise durch den Nordosten Brasiliens.
Hier möchte ich euch ein bisschen auf dem Laufenden halten.
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  • Day 13

    Endlich in Recife

    September 12, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 28 °C

    Gestern morgen um 9Uhr machte ich mich schweren Herzens von Boipeba auf den Weg nach Recife wo ich heute um ca 10Uhr ankam. Puhhh, was für eine lange Reise.
    Daniela verabschiedete mich rührend mit einem letzten tollen Frühstück, umarmte mich und versicherte mir, dass ihr Haus mir immer offen steht. Total lieb, da fiel es mir noch schwerer zu gehen...

    Den ersten Teil der Reise kannte ich schon. 5min mit dem Boot über den Flussarm nach Morro de Sao Paulo, dann mit dem Jeep durchs bucklige Hinterland für ca 1h zum Hafen auf der anderen Seite der Insel. Von dort noch 2,5h mit dem Katamaran nach Salvador. Coolerweise waren die beiden Mädels aus Österreich zur gleichen Zeit auf dem Weg nach Salvador, also hatte ich ein bisschen Gesellschaft. Die Katamaranfahrt war auch nicht so schlimm wie die anderen prophezeit hatten, denn das Meer war einigermaßen ruhig. Der norddeutsche Stahlmagen hält also immer noch durch!
    Es war sehr nett, dass die beiden mit dabei waren, vor allem weil wir gegen 14uhr in Salvador ankamen, mein Bus aber erst 19uhr abfuhr. So konnten wir zu dritt noch ein bisschen durch die Altstadt laufen. Glücklicherweise konnten wir unser Gepäck in dem Hostel der beiden abgeben, so waren wir ein bisschen freier.
    Um 17Uhr nahm ich den Uber zum Busbahnhof. Kaum saß ich im Auto fing es dann dermaßen an zu regnen. Glück gehabt ...
    Für den Bus war ich mal wieder nicht richtig vorbereitet. Ich hatte zwar zwei Paar Socken und auch zwei Pullis an, aber keine Decke und meine Waden waren frei. Ich glaube, wenn der Mann neben mir nicht sein Handtuch als Decke angeboten hätte, hätte ich gar nicht schlafen können und hätte mich wahrscheinlich auch noch erkältet. Zur Kälte dazu kamen auch noch das Kleinkind in der Reihe vor und das Baby in der Reihe hinter mir, die eher keine Lust auf schlafen hatten. Und im Bus kann man sein Handy nur über einen USB-Anschluss laden. Bei meinem neuen Ladekabel habe ich aber natürlich nicht drauf geachtet, dass man das Kabel vom Adapter abnehmen kann. Ich konnte also die 14h lang auch mein Handy nicht benutzen, weil ich die letzten 30% sparen musste. Also schlief ich einfach die ganze Zeit, was dank dem Handtuch als Decke auch möglich war. Nächstes Mal mach ich es aber wirklich besser...

    Als ich dann heute morgen in Recife ankam, kam auch direkt eine Taxifahrerin zu mir, die die Gäste der Bus-Agency kostenlos nach Hause brachte, da der Busbahnhof sehr weit außerhalb ist. Eingequetscht zwischen dem Gepäck zweier anderer Fahrgäste fuhren wir also zu Thuanys Wohnung, wo sie mich nach kurzer Wartezeit schon strahlend empfing. Sie wohnt in einem Studentenwohnheim in der Nähe des Praia do Pina. Mein Bett ist ein kleines Beistellbett in ihrem Schlafzimmer, aber viel gemütlicher als es aussieht. Thuany selbst ist super nett. Wir sind auf einer Wellenlänge und teilen viele Meinungen. Nach einer dringend nötigen Dusche ging es mit dem Bus in die Altstadt Recife Antigo in ein veganes Restaurant. Dieses war total niedlich und ich freute mich sehr auf eine richtige warme Mahlzeit. Neben Salat teilten wir uns als Vorspeise frittierte Tofupilz-Quadrate in Teriyaki-Sauce. Als Hauptspeise bestellte ich den typischen Reis mit verschiedenen Bohnen, Farofa und Früchten. Zu trinken hatten wir Acerolasaft und als Dessert gab es ein Stück Haselnuss-Schoko-Kuchen. Nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass sie auch schon mal in dem coolen veganen Restaurant in Salvador war, in dem ich mit Erika war. Echt witzig, wir schwärmten beide von dem Essen und der tollen Aussicht dort.
    Endlich gestärkt spazierten wir dann ein wenig durch den Stadtteil. Recife ist anscheinend eine richtige Studentenstadt. Die Altstadt ist geprägt von Cafés, Bars, Museen zu Musik und Tanz und jeder Menge Streetart. An jedem zweiten Gebäude erzählt mir Thuany, dass hier abends oft Livemusik gespielt wird und man hier gut Samba/Forró/... tanzen kann. Die Stadt zeigt sich sehr bunt und geprägt von der reichen Kultur Nordostbrasiliens. Wir besichtigen ein kleines Theater, in dem gerade die Lichtproben für die abendliche Vorstellung stattfinden. Danach besuchen wir ein Museum zu einem Tanzstil namens Frevo, der hier aus dem Staat Pernambucco kommt. Er wird vor allem beim Carnaval getanzt. Mit einem kleinen Regenschirm in der Hand werden die unmöglichsten Tanzschritte vollführt. Die Geschichte des Frevo ist sehr interessant und das Museum ist interaktiv und modern gestaltet. Im oberen Stockwerk sind die Wände verglast und mit Zitaten zum Thema beschrieben. Läuft man an den Wänden entlang erlebt man in einer Bilderreise den Ablauf des Carnaval.
    Später schauen wir uns noch eine kleine Kunstausstellung an und schlendern durch einen Souvenirshop, der ausschließlich handgemachte Stücke verkauft.
    Gegen 18uhr waren wir wieder in ihrer Wohnung und jetzt liegen wir beide im Bett, obwohl eigentlich noch geplant ist ein wenig auszugehen. Heute finden wohl verschiedene Partys statt, also haben wir die Auswahl, wenn wir es wieder aus dem Bett schaffen. Ich werde heute aber auf jeden Fall nicht alt und fühle mich noch ein wenig gerädert von der Busfahrt.
    Aber Recife gefällt mir bisher sehr gut, die nächsten Tage werden wir Olinda und ein paar der nahegelegenen Strände besuchen. Darauf freue ich mich schon sehr!
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  • Day 14

    Wechselbad der Gefühle

    September 13, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 26 °C

    Mich hat es leider doch erwischt. Die Erkältung... bin den ganzen Tag schon am schniefen und mein Gesicht fühlt sich eklig geschwollen an. Blöder Nachtbus!
    Gestern Abend haben wir nichts mehr gemacht, da Thuany und ich beide echt fertig waren. Wir haben einfach einen Film zusammen angeguckt, das war sehr schön und passte zu meiner Stimmung.
    Heute war dann der erste Tag meiner Reise an dem ich mir erlaubt habe, länger als bis 8Uhr zu schlafen. Bis 10 hab ich es geschafft. Und bis 12 lagen wir noch herum und haben uns nicht aufgerafft bekommen. Thuany musste heute leider doch spontan zur Uni, sodass wir den Tag nicht zusammen verbringen konnten. Wir planten, dass wir uns später in Olinda treffen würden, wenn sie mit ihren Unisachen durch ist.
    Gegen 12Uhr machte ich mich dann also auf den Weg in ein Kunstmuseum etwas außerhalb der Stadt. Hier stellt der Künstler Francisco Brennand sein Lebenswerk, vor allem die Keramikskulpturen, aus. Diese sind sehr interessant, vor allem der weibliche Körper wird sehr oft dargestellt, aber auch Seeschlangen, seltsame Vögel und andere Kuriositäten.
    Nach dem Museum bestellte ich mir einen Uber, der mich nach Olinda bringen sollte. Ich dachte Olinda wäre ein kleines Dorf in der Nähe von Recife und dass es egal ist, wo der Fahrer mich herauslässt. In der Nähe des Standes klang auch noch gut. Dort angekommen, wunderte ich mich aber, da der Strand zwar ganz nett war, aber nicht annähernd so großartig wie alle Leute Olinda immer angepriesen haben. Ich machte mich dann zu Fuß auf den Weg zu einigen Plätzen, die Thuany mir empfohlen hat. Das dauerte dann erstmal eine Dreiviertelstunde. Auf dem Weg stellte sich dann auch noch heraus, dass Thuany doch nicht mehr kommen würde... da ich mit essen auf sie gewartet hatte, hatte ich einen Bärenhunger und ich war auch ein bisschen enttäuscht, dass sie nun doch nicht konnte. Allerdings zeigte sich Olinda jetzt von seiner schöneren Seite und ich konnte eine tolle Aussicht auf Recife bewundern. Nachdem ich mir bei einem Straßenstand einen Acarajé gekauft hatte und mir den Sonnenuntergang angeguckt hatte, machte ich mich dann auf den Weg zur Busstation und schaffte es dann auch nach Hause. Aber ich war echt erledigt von dem Tag und fühlte mich nicht gut.
    Zuhause bei Thuany angekommen, hatte sie dann direkt schon Besuch von einem Freund, der mit uns später ins Kino gehen wollte. Ich brauchte einen Moment, aber nach ein paar Schlucken Corote, einem Pfirsichvodkamixgetränk (Alkohol desinfiziert ja bekanntlich), ging es mir ein bisschen besser und ich war gespannt auf den Film.
    Das Kino, das wir besuchten, war sehr alt und wunderschön. Rote Sitze und Vorhang und allerlei Verzierungen. Der Film war auf Portugiesisch, aber zwischendurch haben die Leute glücklicherweise auch englisch geredet und Thuany hat mir die Witze erklärt. Es war echt cool! Viel besser als erwartet. Der Film war verrückt, wie ein portugiesischer Tarantino Film.
    Nach dem Film wollten wir noch vegane Pizza essen gehen. Dass das Restaurant eher ein Imbiss ist und sich in einer Partystraße voller Menschen befindet, hätte ich dabei nicht erwartet. Aber das hatte auch was! Thuanys Freunde waren echt nett und konnten alle Englisch. Später trafen noch ein paar andere dazu, von denen einige tatsächlich Deutsche waren, die mit einem Freiwilligenprogramm einige Zeit in Recife verbringen. So konnte ich also auch mal wieder deutsch reden. Mit einigen von heute Abend werde ich morgen früh auch nach Porto do Galinhas fahren. Ein sehr schöner Strandort, der hier in der Nähe ist. Es geht früh los und ich hoffe sehr, dass ich morgen wieder fit bin...
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  • Day 15

    Porto de Galinhas

    September 14, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute hatte ich mich mit den Deutschen von gestern Abend zu einem Tagesausflug nach Porto de Galinhas verabredet. Dieser kleine Touristenort hatte leider zeitlich nicht mehr als eigene Station in meine Routenplanung gepasst. Deshalb freute ich mich umso mehr drauf, doch noch hinzufahren.
    Die Anfahrt war mal wieder sehr interessant.
    Um 8:20Uhr sollte der Bus starten, im Endeffekt fuhr er um 8:50Uhr. Nach einer halben Stunde mussten wir aus irgendeinem Grund den Bus wechseln. Und in diesem reichten dann die Sitzplätze nicht, großartig. 45Min stehen mit Erkältung macht richtig Spaß! Hab mich also ganz pragmatisch nach 10min auf den Boden gesetzt. Auf der Fahrt informierte ich mich schon mal ein bisschen über Porto, die Strände dort und was ich später essen könnte. So konnte ich auch ein bisschen die Führung übernehmen, als wir dort waren. Nachdem wir den extrem überfüllten, lauten Teil des Strandes hinter uns gelassen hatten, war es auch sehr schön! Die unzähligen Strandverkäufer mit Glöckchen, die einem irgendwelche Dinge andrehen wollten, wichen der Ruhe. Hier waren nur noch vereinzelt Menschen anzutreffen. Wir badeten ein bisschen im warmen Wasser, ließen uns von der Sonne trocknen und genossen den weißen Strand und das türkisblaue Meer. Später trafen wir noch weitere von der Freiwilligengruppe, mit der die Deutschen hier sind. Wir aßen Pasteís zum Mittag und ich trank Zuckerrohrsaft dazu. Richtig lecker! Außerdem kaufte ich mir noch eine fruchtige Açai-Bowl.
    Am Abend schauten wir alle zusammen noch den Sonnenuntergang an.
    Mittlerweile bin ich wieder zurück in Recife und bin sehr müde! Ich hab schon ein bisschen was für meine Weiterreise nach Praia da Pipa am Montag vorbereitet und brauche jetzt ein bisschen Ruhe um mich richtig zu erholen. Morgen geht's nämlich turbulent weiter!
    Am Strand von Recife findet eine Gay Pride Party statt, zu der Thuany und ich und wahrscheinlich einige von den Freiwilligen gehen werden. Das wird sicherlich richtig cool. Ich hoffe, dass die frühe Nachtruhe heute hilft und ich morgen wieder gesund bin.
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  • Day 16

    Gay Pride in Recife

    September 15, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 25 °C

    Sonntagmorgen 10Uhr:
    Langsam erwachen Thuany und ich. Gestern war ich so unglaublich müde, dass ich um 21Uhr eingeschlafen bin. Mein Körper brauchte wohl ordentlich Ruhe. Heute ging es mir zum Glück schon besser. Der Schnupfen ist einem Husten gewichen, der sich hoffentlich bald verflüchtigt.
    Dann gab's Frühstück im Bett. Avocadotoasts und Paçaquinhas, das sind kleine süße Riegelchen aus Erdnüssen. Mega lecker!
    Nach dem Essen ging es ans fertig machen. Ich hatte heute endlich die Chance mein süßes Häkeloberteil, das ich in einem kleinen Künstlerladen in Lençois gekauft habe, zu tragen. Thuany steuerte noch Glitzer bei und schon war das Outfit perfekt.
    Um 12Uhr wartete unten im Foyer auch schon Breno,
    der eine Freund von Thuany, der auch im Kino schon dabei war, mit einem eisgekühlten Maracuja-Corote auf uns. Zu Fuß liefen wir zur Bushaltestelle. Wir konnten dort erst den vierten oder fünften Bus nehmen, da alle zuvor vollgefüllt mit buntgekleideten gut gelaunten Feiernden waren, die uns aus dem Bus heraus zugrölten. Was für eine Stimmung! Ich hatte richtig gute Laune. :)
    Am Strand von Recife angekommen erwartete uns ein Mini-Carnaval! Alle Menschen waren kostümiert oder trugen stolz die Regenbogenflagge um die Schultern. Gigantische Party-Trucks heizten die Menge an und spielten (brasilianische) Musik. Besonders beliebt war hier der Passinho. Am Straßenrand wurden Bier, Caipirinhas und Fleischspieße verkauft.
    Die Stimmung war total ausgelassen und wir tanzten bestimmt 3h lang durch bis uns die Füße wehtaten und wir uns am Nachmittag noch ein wenig an den Strand setzten.
    Thuany und ich unterhielten uns über ihre Couchsurfing Erfahrungen bisher und über ihren bevorstehenden Austausch, bei dem sie sich nächstes Jahr für ein Land in Europa entscheiden muss. Ich glaube, ich habe ihr Deutschland sehr schmackhaft gemacht. Es wäre total cool, wenn sie nächstes Jahr für einen Monat nach Berlin kommen würde. Ich glaube es würde ihr sehr gefallen.
    In der Abenddämmerung ging es dann zurück zu Thuanys Wohnung, wo sie uns in ihrer Gemeinschaftsküche leckere Nudeln kochte. Beim Essen gesellten sich schließlich noch ein paar Andere zu uns in den Aufenthaltsraum. Es wurde noch richtig lustig, als wir alle zusammen Karten spielten.

    Morgen früh habe ich mir eine Blablacar Fahrt rausgesucht, die mich zu dem wunderschönen Strandort Praia da Pipa bringen wird.
    Aber ich bin auch etwas traurig Thuany und die anderen wieder zu verlassen. Ich hatte so viel Spaß hier und habe so viele tolle Menschen kennengelernt.

    Andererseits freue ich mich schon auf Pipa! Jeder hier schwärmt davon und man kann dort wohl mit Delfinen schwimmen. Wenn ich schon keine Wale sehen konnte, dann doch zumindest Delfine!
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  • Day 17

    Pipa

    September 16, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 28 °C

    Gestern gegen 12Uhr kam ich in Pipa an. Mit der Mitfahrgelegenheit hatte alles super geklappt. Ich wurde in einem Ort in der Nähe von Pipa herausgelassen und konnte dann direkt in einen der kleinen Transfervans steigen, die alle 10min nach Pipa fahren. Schon auf dem Weg bot sich uns eine atemberaubende Aussicht von der Steilküste auf die weißen Strände und das schäumende blaue Meer umsäumt von Kokospalmen.
    Pipa bietet verschiedene Strände, die alle ihre eigene Zielgruppe haben. Meine Pousada liegt etwa 30m entfernt vom Praia do Amor beziehungsweise früher hieß er Strand der Ertrunkenen. Hier sind die Wellen sehr hoch und das Wasser ist wild, vor allem bei Flut. Auf die Gezeiten muss man hier in Pipa sehr achten. Bei Ebbe ist der Strand breit und das Wasser sehr ruhig, aber schon einige Stunden später ist das Wasser so weit vorgedrungen, dass nur noch ein schmaler Streifen Sand zurückbleibt, die Restauranzbesitzer müssen die Plastiktische wegräumen, da die vordersten Gäste schon nasse Füße bekommen. Wirklich faszinierend. Praia do Amor ist durch die Wellen aber ein sehr beliebter Strand bei Surfern.
    Nachdem ich gestern also angekommen war nach der tatsächlich sehr kurzen Reise, nutzte ich noch die letzten Stunden der Ebbe um die Strände hier in der Nähe kennenzulernen. Ich spazierte den Praia do Amor entlang bis zum Praia do Centro, wo ich mich in ein Strabdrestaurant setzte und eine leckere Kokosnuss schlürfte. Als das Wasser dann auch meine Füße erreichte machte ich mich auf den Weg zurück zum Praia do Amor. Dort sah ich noch ein bisschen den Siegern zu, die sich todesmutig in die Fluten stürzten. Später erkundete ich noch das kleine Stadtzentrum. Während ich durch die süßen Boutiquen schlenderte, die Bikinis, Sonnenhüte und ähnliches anbieten, ertönte plötzlich Trommeln. Die Straße entlang kam eine lange Parade an Kindern mit Musikinstrumenten, Schildern, und Kostümen. Anscheinend war das eine Schule, die für ein Event übte. Dieses Spektakel schaute ich mir natürlich an. Es gab eine Gruppe Indianer, die von einem Trompetenspieler angeführt wurden. Junge Mädchen in hübschen Kleidern, die Stöcke herumwirbelten und und und. Abends schaute ich mir in einer Bar noch den Sonnenuntergang an.
    Nach dem Abendbrot machte ich mich dann auch schon auf den Weg zurück in meine Unterkunft und plante den heutigen Tag.
    Jetzt sitze ich beim Frühstück, genieße einen leckeren Tapiokapfannkuchen mit Banane und Zimt und die Aussicht auf das Meer, die man von meinem Platz hat. Die nette Besitzerin von der Pousada kann sehr gut englisch sprechen und konnte mir eben noch einige Fragen beantworten.
    Gleich werde ich mich auf den Weg zum Praia dos Golfinhos machen, dem Strand der Delfine! Dieser Strand ist nur bei Ebbe zugänglich und einige wilde Delfine kommen regelmäßig in die Bucht. Ich freu mich schon total und bin auch super aufgeregt! Dann werde ich also doch noch Wale sehen.
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  • Day 18

    Delfine!

    September 17, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 26 °C

    Ich hab die Delfine gesehen! Was für ein wunderschönes Erlebnis!

    Auf dem Weg zur Bucht der Delfine war ich richtig aufgeregt. Schon vorher suchte ich mit meinen Augen das Wasser ab. Als ich dann die erste Rückenflosse auftauchen sah, machte mein Herz einen Sprung. Die bezaubernden Tiere schwammen tatsächlich einfach zwischen den Badenden herum! Zwar kamen sie nie näher als 3m, aber das ist auch schon echt nah. Man kann die schließlich unter Wasser nicht sehen und weiß nie wo sie als nächstes auftauchen. Einmal ist einer wirklich nah bei mir aufgetaucht und hat mich erschreckt mit dem Blas, also dem Wasser, was aus dem Loch auf dem Rücken gepustet wird. Insgesamt waren es etwa drei Tiere, die immer wieder in Erscheinung traten. Ich glaube eines davon war sogar ein Baby, da es kleiner war und immer ganz nah bei einem der andere Tiere geschwommen ist.
    Die Delfine haben auch zwischen uns Menschen ihr Essen gejagt. Zweimal schoß plötzlich ein kleiner silberner Blitz, kaum als Fisch zu erkennen, so schnell war er, aus dem Wasser und mit lautem Platschen und Spritzen folgte ein Delfin. Total crass, wenn das 3m neben dir passiert!
    Wenn ich nicht im Wasser war, sonnte ich mich am weißen Strand und schaute mir das Spektakel vom Land aus an. Am Nachmittag so gegen 15Uhr, also kurz bevor die Flut kommt, machte ich mich am Strand zurück zu meiner Unterkunft. Auf dem Weg aß ich noch etwas in einem süßen Restaurant mit wunderschönem Ausblick und dann verbrachte ich den Rest des Nachmittags in meiner Hängematte, die vor meinem Zimmer hängt. Hier kletterten tatsächlich kleine Äffchen an den Dächern entlang und trauten sich sogar auf die Liegestühle auf der anderen Seite des Innenhofs. Total niedlich!
    Heute werde ich noch die anderen Strände erkunden, die Pipa zu bieten hat, ich bin sehr gespannt!

    Vielen vielen Dank übrigens als euch alle, die ihr meine Reise verfolgt. Eure Kommentare lassen mich immer lächeln und es freut mich unglaublich, meine Erlebnisse mit euch zu teilen!
    Danke, dass ihr an mich denkt! ❤
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  • Day 19

    Noch mehr Delfine!

    September 18, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 28 °C

    Mein Plan heute war es entlang der Strände bis zum nächsten Ort zu spazieren, dort den Sonnenuntergang anzugucken und mit dem Bus zurückzufahren. Als ich aber schon auf halbem Weg war, merkte ich, dass ich meine Sonnencreme vergessen hatte. Ganz schlau bei 30°C fast ohne Schatten am Strand...
    In der Bucht der Delfine stehen glücklicherweise einige Bäume, die ein wenig Schatten spendeten. Ich verbrachte den Tag also wieder dort. Es gefällt mir dort einfach so gut! Die Delfine waren heute irgendwie noch verspielter als gestern. Manchmal sprangen sie in die Luft und drehten sich dabei.
    Diese Tiere haben mich wirklich verzaubert! Ich freundete mich auch noch mit einem Hund an, der sich, wenn sein Frauchen baden war, zu mir setzte und sich kraulen ließ.
    Als Snack kaufte ich mir bei einer Strandverkäuferin noch ein leckeres Sandwich mit Avocado und Gemüse.
    Trotz des Schattens hab ich jetzt leider einen leichten Sonnenbrand... naja, ich denke der wird bald wieder weg sein.
    Nachmittags spazierte ich noch zum Praia de Madeiro, aber so richtig gefiel es mir dort nicht. Zu viele Menschen, zu viele Restaurants und das Wasser ist zu wild, um entspannt baden zu können.
    Als meine Haut auch den Schatten nicht mehr mochte, machte ich mich auf den Weg zurück. Das letzte Stück lief ich durch die Stadt, um ein paar Snacks für meine Reise morgen zu kaufen und eine hübsche Kette, auf die ich vorgestern schon ein Auge geworfen hatte.
    Nach einer erfrischenden Dusche telefonierte ich noch kurz mit Daphne, der Besitzerin meiner Unterkunft, damit sie mir bei der Abreise morgen hilft. Sie spricht sehr gutes Englisch und hat mir die Tage hier viele Fragen beantwortet. Und sie ist auch begeistert von den Delfinen.
    Morgen geht es weiter nach Canoa Quebrada, was nur noch 164km von meinem letzten Ziel entfernt ist!

    Morgen um 6:40Uhr holt mich ein Taxi an meiner Unterkunft ab, welches Daphne netterweise bestellt hat, und bringt mich zur Bushaltestelle hier in Pipa. Von dort geht es für ca 2h mit dem Bus nach Natal, von wo ich eine Mitfahrgelegenheit nach Aracati gebucht habe. Von da aus noch mit dem Taxi/Uber ein Stück und ich bin endlich da!
    Ich hoffe es klappt alles und bin super gespannt auf Canoa!
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  • Day 20

    Wechselgeld

    September 19, 2019 in Brazil ⋅ ☀️ 30 °C

    An sich war die Reise gestern glücklicherweise nicht so anstrengend. Das Taxi kam pünktlich, der Bus hielt in Natal ziemlich genau dort, wo ich mich mit meiner Mitfahrgelegenheit treffen wollte und die Mitfahrgelegenheit ließ direkt an der Haltestelle für die Transfervans nach Canoa Quebrada heraus. Allerdings hatte niemand von den einzelnen Beteiligten meiner Reise Wechselgeld, um meine großen Scheine zu wechseln, die nun mal so aus dem Bankautomaten kommen. Wirklich anstrengend, vor allem, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht. Ich frage mich wirklich wie die Brasilianer das schaffen, dass die immer nur kleine Scheine da haben...
    Am Ende hat zwar irgendwie alles geklappt, aber als ich gestern gegen 15Uhr hier in Canoa ankam, hatte ich erstmal genug von Menschen. Ich nahm eine Dusche, packte meine Sachen aus und schaute einen Film. Im Urlaub, vor allem alleine, kann man ja machen was man will! Meine Unterkunft ist auch sehr schön. Ich wohne in einer Art kleinem Bungalow, es ist sauber, das Bad ist schön und das Bett sehr gemütlich!
    Gegen 17:00uhr meldete sich dann aber mein knurrender Magen, der bis dahin nur Nüsse, Cracker und Açai-Eis gesehen hatte, zu Wort. In der Dämmerung schaute ich mir also noch kurz den Strand an, der zu der Zeit angenehm leer war, und spazierte dann über den Broadway, wie die Hauptstraße hier heißt. Hier fand ich auch ein Restaurant, das leckere Spaghetti mit Gemüse-Tomatensauce anbot. Dazu bestellte ich mir einen Saft aus Cajá. Das ist glaube ich einer meiner liebsten Säfte hier, sehr fruchtig, aber auch leicht säuerlich und erfrischend. Das machte mir wieder bessere Laune.
    Jetzt sitze ich gerade am Frühstückstisch und trinke noch meinen Saft aus, bevor ich mir diesmal bei Tag den Strand anschauen werde. Für heute Nachmittag habe ich eine Buggytour gebucht. Dabei schauen wir den Sonnenuntergang auf einer berühmten Düne an. Das wird sicherlich sehr schön!
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  • Day 21

    Tag der Abfahrten

    September 20, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach den ausgedehnten Frühstück gestern startete ich den Tag, indem ich den Strand besuchte. Bei strahlendster Sonne spazierte ich zwischen den wenigen frühen Strandgästen hindurch. Die Strandrestaurants bauten gerade erst ihre Tische auf, den das Wasser hatte noch nicht den tiefsten Stand erreicht. Einige Kitesurfer nutzten den guten Wind und beeindruckten mit waghalsigen Sprüngen. Nach etwa einer halben Stunde zu Fuß waren kaum noch Menschen zu entdecken. Ich fand einige natürliche Pools, wo ich einige Zeit in der Sonne lag und badete. Dann trieb mich die Neugier weiter, wie weit man wohl am Strand entlang laufen kann. Für bestimmt 1,5h waren in meinem Blickfeld maximal 4 Personen. Wie entspannend, einfach nur im Sand zu laufen, ab und zu eine schöne Muschel aufzuheben und den Wind im Gesicht zu spüren. Zwischendurch wurde diese Ruhe von den knatternden Strandbuggys, die mit Selfies machenden Touristen beladen waren, gestört. Gegen 13uhr drehte ich dann wieder um, schließlich würde ich um 16Uhr selber ein Tourist auf so einem Strandbuggy sein. Ich machte noch kurz Pause, um eine frische Kokosnuss zu trinken und ging dann zurück in meine Unterkunft. Dort duschte ich mir den Sand vom Strand ab, was ziemlich unnötig war, wie sich herausstellen sollte. Um 16Uhr holte mich mein Fahrer Anderson in meiner Unterkunft ab. Um ehrlich zu sein, war ich am Anfang sehr skeptisch und trauerte im Vorfeld schon um die 40Euro, die ich für die Tour hinblättern würde. Aber es war unglaublich und hat sich total gelohnt! Hätte ich nie gedacht, dass ich so viel Spaß haben könnte auf einem schnellen Auto. Zunächst ging es ein wenig durch die Stadt, dann am Strand entlang zu den natürlichen Pools, die ich am Vormittag schon gefunden hatte. Dann rasten wir durch die Dünen, wo ich jede Menge Sand in den Mund und eigentlich überallhin bekam. Ich hab mich gefühlt wie in einer Wüste, so weit das Auge reicht nur Berge aus Sand. Irgendwann gelangten wir zu einer Lagune mitten in den Dünen, wo man zweierlei Seilbahnen fahren konnte. Ich habe natürlich beide getestet! Eine führte ins Wasser, die andere ging höher und führte auf die andere Seite. Hätte das nicht Geld gekostet, wäre ich bestimmt noch 10 mal gefahren, was für ein Spaß! Dann ging's weiter durch die Dünen. Anderson zeigte mir Garnelenfarmen und dann gelangten wir zu einem kleinen Süßwassertümpel, um den eine Bar und Sitzgelegenheiten aufgebaut wurden. Dort vertrieben wir uns die Zeit, bis es etwa 17Uhr war. Zurück auf den Buggy und ab zur Pôr-do-Sol Düne, wo ich und etwa 30 andere Leute den Sonnenuntergang anschauten. Einige Wagemutige hatten Sandskateboards und surften unter Jubel die steile Düne herunter. Was für Verrückte, dachte ich mir. Aber als dann der eine fragte, ob ich das auch mal ausprobieren will, konnte ich nicht nein sagen. So eine Chance hat man ja nicht so schnell wieder. Und es hat sich gelohnt, das war so cool! Beim zweiten Mal bin ich auch aus versehen die ganze Düne runtergesurft und als ich unten war, haben die Leute sogar geklatscht. Richtig cool! Dann lieferte mich Anderson wieder an meiner Unterkunft ab, wo ich dann das zweite mal an diesem Tag den Sand entfernen durfte. Meine Haare hatten sich zu Dreadlocks verfilzt und ließen sich nur mit sehr viel Geduld wieder entknoten.
    Nach den vielen Erlebnissen hatte ich einen riesigen Hunger. Auf dem Broadway fand ich ein nettes italienisches Restaurant, wohin ich mich selbst ausführte, sogar mit Vorspeise! Bruschetta mit verschiedenem Gemüse und als Hauptgang Penne all'Arrabiata. Wirklich sehr lecker und mit perfekter Portionsgröße.

    Was für ein gelungener Tag!
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  • Day 22

    Paragliding

    September 21, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 30 °C

    Gestern war ein recht unspektakulärer Tag. Nach dem Frühstück erkundete ich ein bisschen die Stadt und kaufte mir schon ein Busticket nach Fortaleza für heute Mittag. Dann ging's an den Strand. Aber irgendwie hatte ich nach dem Buggytrip durch die Dünen ziemlich schnell genug von dem ganzen Sand und verzog mich in meine geliebte Hängematte. Am Nachmittag hatte ich den Plan Paragliding zu machen. Das wollte ich ja schon in der Chapada Diamantina machen, dann in Pipa, aber nirgendwo hatte es geklappt. Hier sind aber die Windverhältnisse wohl so gut, dass man jeden Tag fliegen kann. Allerdings war es viel weniger aufregend als ich mir das vorgestellt hatte. Etwa 15min ging der Flug 200m über den Strand und wieder zurück. Ich hab mich ein bisschen gefühlt wie die Geier, die hier statt Möwen am Strand fliegen. War schon sehr schön, aber so richtig was neues gesehen habe ich natürlich nicht. Trotzdem ein cooles Erlebnis und ich hoffe das nächste Mal wird aufregender... :D
    Dann lag ich bis es langsam dämmerte noch weiter in meiner Hängematte.
    Abends wollte ich eigentlich in einen Pizzaladen, der eine Pizza Vegana haben sollte, aber der existierte irgendwie nicht. Also holte ich mir eine schöne frittierte Pastel mit Gemüse und einen Orangen-Acerola-Saft zum ausgleichen.

    Jetzt habe ich schon Sachen gepackt und gefrühstückt und kann noch ein bisschen entspannen, da mein Bus erst um 12:30uhr fährt. Ich bin sehr gespannt auf meine (vor)letzte Station.
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