Sabbatical

octubre 2022 - abril 2023
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  • Día 20

    Marpha — Kalopani & Luft mal raus

    17 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ ⛅ 0 °C

    Moiniiiii,

    Nachdem ich gestern noch ein wenig ‚Drachläufer‘ gelesen hatte und total verstört ins Bett gegangen bin, hab ich doch besser geschlafen als erwartet. Wir starten heute um 07:00 in Richtung Kalopani. 20km gehen bei ~400hm oder sowas. Eigentlich ein entspannter Tag, aber irgendwie ist heute das erste mal seit Anbeginn des Treks die Luft ein wenig raus. Die Motivation ist nicht mehr ganz so hoch. Auch der Blick auf Dhaulagiri (8167m) macht es nicht sonderlich besser. Wir spulen die Kilometer runter als wärs ein Job. Das Terrain in dem wir laufen ist eigentlich ganz schön. Die schönen weißen Berge, Wälder und viel grün begegnen uns auf der Höhe (~2500m), auf welche wir gerade unterwegs sind.

    Wir stoppen in einem kleinen, super süßem Ort und gönnen uns ein paar Parathas (mega gut!) & machen uns weiter auf den Weg für die restlichen Kilometer. Als wir angekommen sind trinken wir noch schnell n Kaffee und dann geht es unter die lauwarme Dusche. Irgendwie vermisse ich gerade ein wenig den Basisluxus von sauberer Kleidung, einem gepflegtem Bart, ein wirklich bequemes Bett & eine wirklich warme und lange Dusche. Heute ist auch der erste Tag an dem ich anzweifle, ob ich den Annapurna Base Camp Trek noch zusätzlich laufen möchte. Ich glaube das stellt sich die Tage raus, wenn wir in Tatopani sind oder so. Gerade ist die Motivation low. Irgendwie ist es aber dann doch mein Ehrgeiz der mich antreibt und auch ein wenig die Opportunität. Wann bekomm ich Annapurna I so hautnah jemals wieder zu Gesicht. Vermutlich nie. Mal gucken. Komischer Tag auf jeden Fall. Man merkt auch an den Fotos, dass die Spektakel ein wenig Nachlassen und die Landschaft zwar noch schön, aber nicht mehr überraschend Atemberaubend ist. Ich mach jetzt einfach mal n Haken hinter diesen Tag und konzentrier mich auf morgen. Jetzt gibt es erstmal ein wohlverdienten Bierchen und dann les ich noch ein wenig weiter. Mega Buch Tipp, Christian ♥️ !

    Bis moiniiiii & hoffentlich auf einen besser motivierten Tag :)
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  • Día 21

    Kalopani — Tatopani & Ab gehts!

    18 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ ⛅ 7 °C

    Moiniiii,

    Im Gegensatz zu gestern ist die Motivation heute wieder da! 25km und 1600hm abwärts steht heute auf dem Programm! Die Wanderung beginnt motiviert entlang einer asphaltierten Straße bis diese sich dann wieder in eine Jeep-Straße wandelt. Wir laufen relativ einsam entlang des Flusses, der uns schon seit Beginn unserer Reise begleitet. Heute ist alles ein wenig anders. Thomas und Julia laufen aufgrund leichter Knieprobleme weiter hinten und ich lerne Marc und Catarina von einer anderen Seite kennen. Besonders mit Marc hab ich echt coole tiefgründige Gespräche über seine und meine Familie. Besondere Ereignisse in unserem Leben und Strapazen die wir überstanden haben. Irgendwie cool die Verbindung heute. Catarina überspielt vieles mit lustigen Gesprächen, statt sich zu öffnen. Schade, aber auch total in Ordnung.

    Nachdem wir die Jeep-Straße verlassen spazieren wir durch viele kleine Dörfer und genießen den Ausblick auf das wieder subtropische Terrain. Wasserfälle, Reisfelder & süße Viecher so weit das Auge reicht. Sau schön. Das einzige was heute ein wenig auf die nerven geht ist die Distanz und der Abstieg. 25km sind echt n Brocken und gerade wenn man 1600hm Absteigt nochmal ein anderes Kaliber.

    Nach schöner Landschaft folgt wieder Jeep-Straße. Hier spulen wir einfach ab und kommen gegen 2 in Tatopani an. Sau schön hier. Wir entspannen uns knapp 2h in den heißen Quellen und essen alle zusammen zu Abend. Fast schon ein Ritual. Hinter uns singt ein jüdisches Pärchen zum Shabbat Lieder & hüllt den Raum in etwas mystisches.

    Morgen geht es dann 15km und 1670hm aufwärts Richtung Ghorepani. Auf auf! Bald geht es ins Annapurna Base Camp, so Gott es will 😄
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  • Día 22

    Tatopani — Ghorepani & Stufen, Stufen

    19 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ ⛅ 9 °C

    Moiniii,

    Heute war wieder ein Monstermarsch, ähnlich wie gestern. Knapp 15km aber diesmal mit 1800hm Anstieg. Ich sitz grade am Ofen und merke meine Beine das erste mal so richtig. Wir hatten vor morgen eigentlich bis nach Chhomrong zu laufen, aber ich glaube ich brauch mal ne kürzere Etappe, um meinem Körper ein wenig recovery zu gönnen.

    Heute wars auf jeden Fall wieder massiv schön. Super schöne Berge, Reisfelder, kleine Dörfer und tropisches Klima bevor wir in Gharopani angekommen sind. Gharopani ist kalt. Der Ofen wärmt den Raum nur teils und auch die ‚warme‘ Dusche hat es nicht so wirklich hinbekommen mich auf Betriebstemperatur zu bekommen. Langsam aber sicher bin ich bereit für Luxus. Noch den ABC durchziehen & dann richtig gönnen! Oder auch nicht? Zweifel machen sich breit.

    Heute bin ich auch ein relativ langes Stück alleine gelaufen. Mein Tempo. Es hat so gut getan auf niemanden warten zu müssen. Sich mit niemandem zu unterhalten. Einfach für sich zu sein. Wahnsinn. Ich glaub das mache ich morgen auch wieder. Irgendwie hab ich heute durch mein eigenes Tempo definitiv meinen Körper gespürt. Schön wars. Schnell wars. Ansonsten ist die Gruppendymamik echt gut. Man nimmt Rücksicht aufeinander. Lernt sich immer intimer kennen & das alles hat mir definitiv die Angst genommen auch außerhalb des Treks Anschluss zu finden.

    Morgen gehts dann auf den Poon Hill zum Sonnenaufgang. Das erste mal so richtig Annapurna I sehen und generell einen Blick auf die versammelte Mannschaft des Annapurna Massivs zu werfen. Ich freu mich auf die Aussicht, nicht aber auf die Kälte die mir bis ins Rückenmark schießen wird in der Früh. Bald hab ich’s geschafft. Der ganze Trek. Zu Fuß. Ich bin sau stolz auf mich.

    Bis moiniii
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  • Día 23

    Ghorepani — Ulleri & kein ABC

    20 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ ⛅ 12 °C

    Moiniiii,

    Heute klingelt der Wecker um 04:30 und obwohl ich für Nachaktionen immer höchstmotiviert bin knickt meine Motivation heute dermaßen ein. Ich fühle mich, als müsste ich Poon Hill machen und nicht als wollte ich es tatsächlich. Die Kälte in der Früh, die schweren Beine & jenes Pflichtgefühl trüben die Stimmung heute früh. Ich Zweifle. Ich quäle mich die gut 300hm um knapp 5 Uhr morgens hoch und genieße den Ausblick auf das Annapurna Massiv. Das erste mal Annapurna I sehen & merken, dass Sie von Annapurna South in den Schatten gestellt wird. Ich mache so viele schöne Fotos. Ich steh inmitten von diesen Giganten und gerade rührt sich einfach nichts. Ich merke wie langsam die Luft raus ist. Vielleicht ist es die Kälte, vielleicht ist es die Dauer des Treks. Vielleicht das verlangen nach sauberer Kleidung. Nach einer weichen Matratze oder nach einer endlos warmen Dusche. Vielleicht alles zusammen. Für mich ist gegen 5:30 die Idee vom Annapurna Base Camp Trek gestorben. Würde ich das ganze jetzt machen, dann würde mich nur mein Ego hochtreiben. Nicht die Aussicht. Nicht die Erfahrung. Nichts davon. Nur mein Ego und so entscheide ich mich, auf das wunderschöne Himalaya Gebirge blickend, abzusteigen und den restlichen Trek zu genießen, um bald in Pokhara anzukommen. Was dort passiert? Mal gucken. Ich bin in reinem mit meiner Entscheidung & mir fällt schon fast ein Stein vom Herzen.

    Nachdem wir Absteigen und unser Frühstück genießen teilen wir Catarina und Marc die Entscheidung mit (Julia & Tommy schließen sich mir an). Wir verabschieden uns (für jetzt) und sind uns sicher, dass wir uns in Pokhara noch einmal wiedersehen. Ich freu mich auf Pokhara!

    Kate & Marc laufen Richtung Tadapani und wir Richtung Ulerri. Der Weg hat viele Stufen. Viele, viele Stufen & ist überwiegend Bergab. Unspektakulär geht es durch Waldwege vorbei an grünen Reisfeldern. Trotzdem alles sehr sehenswert und ich genieße die Aussicht in vollen Zügen. Nachdem wir in Ulleri angekommen sind gönnen wir uns auf der Dachterrasse ein Bier und verlieren uns in schönen Gesprächen. Tommy und Jules hab ich echt in mein Herz geschlossen. Ich hoff das ganze hält auch über den Trek hinaus als Freundschaft. Morgen ist dann der letzte Tag. Der letzte Tag bevor es mit dem Bus nach Pokhara geht! Ich genieße jeden Moment und jeden Ausblick jetzt noch mehr und freu mich auf das was noch kommen wird!

    Bis moiniii
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  • Día 24

    Ulleri — Pokhara & das Ende des Treks

    21 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ ⛅ 17 °C

    Moiniii,

    Heute geht es eigentlich von Ulleri nach Nayapool, um von dort aus am nächsten Tag einen Local-Bus in Richtung Pokhara zu nehmen. Der letzte Tag auf dem Trek! Letztendlich ist es wie so oft: Es kommt anders als man erwartet hat. Der Weg von Ulleri nach Nayapool ist super schön. Subtropische Wälder, ein paar Wasserfälle und viele schöne kleine Dörfer begleiten uns den kompletten Weg nach unten. Stufen, Stufen & noch mehr Stufen beschweren uns den Weg von Ulleri bis runter ins Tal. Das war eher unschön, aber da muss man durch.

    Es fühlt sich alles komisch an, da der Trek vorbei ist. Komisch, aber auch gut! Ich freue mich auf Erholung & ein wenig Zeit, um die nächsten Schritte meiner Reise zu planen. Ich glaub ich war noch nie so abenteuerlustig und so spontan wie gerade. Steht mir, wie ich finde.

    In Nayapool angekommen überkommt uns ein Gefühl von little Kathmandu. Autos, offene Stromleitungen und irgendwie ein Gefühl, als wäre man nicht Willkommen. Wir suchen vergebens nach einem schönen Guesthouse & auch die Leute sind weniger Interessiert & Gastfreundlich. Schnell kippt die Stimmung und wir entscheiden uns einen der Busse in Richtung Pokhara zu nehmen. Diesen Plan verwerfe ich dann so schnell wie er gekommen ist. Der komplett randvolle Bus hält. Leute stehen schon an der offenen Tür (ja auch während der Fahrt) und der Kumpel winkt uns rein für 300NPR pro Person. So abenteuerlustig ich auch bin, hab ich darauf überhaupt keinen Bock. Ich erkundige mich schnell bei einem Taxi und dann steigen wir für 2500NPR ein und entgehen dem Tumult der Busse so schnell wie er gekommen ist. Zwar ein wenig drauf gezahlt, aber dieser Luxus ist es mir Wert! Auf nach Pokhara!

    In Pokhara angekommen genießen wir ein paar Bier am See & machen uns dann auf dem Weg zum Inder. Mega leckeres Dahl Makhani & Palak Paneer mit ein paar Rotis und Naan wird serviert. Ich beende den Tag mit einer Folge 7vsWild und bin froh ein wenig Privatsphäre und Ruhe zu haben. Morgen geht die Planung nach Vietnam los. Wie es sich herausgestellt hat gibt es keine Direktflüge und die meisten der Flüge haben einen Umstieg in Neu-Delhi. Vielleicht ja doch noch ne Woche in Indien einschieben? Future-Meikel-Problems.

    Gut Nacht und bis moiniiii
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  • Día 25

    Pokhara Tag II & neue Pläne

    22 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ ⛅ 17 °C

    Moiniii,

    Nachdem ich gestern in mein Hotel eingechecked bin & meine erste Nacht voller Luxus genossen hab, ging es heute direkt weiter mit Reiseplanung. Um nach Vietnam zu kommen, bedarf es doch mehr Zeit und Geld als ich dachte. Statt über Indien — wofür ich mir doch mehr Zeit nehmen möchte — fliege ich jetzt mit stop-over von 3 Tagen über Kuala Lumpur, Malaysia. Ich hab circa 2h gebraucht, um brauchbare und bezahlbare Flüge zu finden und hab mich jetzt mit meiner Reiseroute angefreundet. Ich freu mich auf Malaysia und die Küche und ein wenig Stadttrubel und Metropolitan.-Vibes. Am 30.11 geht es nach Kuala Lumpur und am 4.12 nach Vietnam! Morgen noch kurz ums Visum für Vietnam kümmern und dann sollte das gröbste erledigt sein.

    Ansonsten war der Tag unaufgeregt entschleunigt. Ich hab nen Kochkurs für Momos gebucht für morgen Abend mit Tommy und Jules. Ansonsten hab ich Jana kennengelernt. Mit Jana und der Crew waren wir indisch essen und haben nen entspannten, aber kurzen Abend genossen. Vielleicht sieht man Jana die Tage nochmal wieder. Jetzt freu ich mich morgen auf nen Tag mit Entspannung. Das Tagesziel für morgen ist sich ums Visum zu kümmern und ein Hostel für Kuala Lumpur und Hanoi zu buchen. Ich muss mich außerdem um die Unterkunft in Hanoi oder um Hanoi herum für Weihnachten kümmern. Yay :P

    Komischer Tag, aber ich denke ich muss weg von dem Gedanken, dass jeder Tag besonders wird. Der Trek hat mich glaub ich ein wenig versaut. Jetzt gibt es noch ne Folge 7vsWild und ein wenig Infos sammeln über Kuala Lumpur und Pokhara und dann heißt es schon wieder schlafen! :P

    Bis moiniiii
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  • Día 26

    Pokhara III & Kopf aus

    23 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ ⛅ 17 °C

    Moinii,

    Heute war der erste Tag an dem ich so wirklich meinen Kopf ausmachen konnte. Nachdem in der Früh die Pflicht gerufen hat & ich die Angelegenheiten mit meinen Hostels, Visum & all den schönen Bürokratien erledigt hatte, stand ein Tag voller Leere vor mir der gefüllt werden wollte.

    Als erstes auf der Tagesordnung stand ein schönes Café — the juicery — nördlich am Seeufer gelegen. Beim betreten strömten vertraute Düfte in meine Nase. Gemahlener Kaffee, die süße von geschäumter Milch & die Verspieltheit der verschiedenen Früchte die zu frischgepressten Säften verarbeitet wurden. Ein Stück westliche Welt inmitten purer Armut. Fast schon ein wenig Makaber und doch lasse ich mich bewusst auf diesen Luxus ein. Ich genieße das Schakschuka — zusammen mit frischem Sauerteigbrot — als wäre es meine Henkersmahl & lasse den Flat White meine Seele streicheln. Was für ein wunderschöner Morgen. Den restlichen Tag fülle ich mit Fotografie, ein paar Terminverschiebungen aufgrund einer bakteriellen Infektion von Tommy & dem stopfen der Löcher meiner Shirts, die am Trek Stoff gelassen haben. Das Buch ‚Drachenläufer‘ hab ich fast fertig und bin jetzt schon traurig, wenn ich das letzte Wort gelesen habe.

    Da ich nur für Nepal gepackt hatte, kaufe ich mir noch eine Hose aus Hanf aus einem der lokalen Geschäfte und lasse sie mir direkt kürzen. Natürlich passiert das ganze in einer Hinterhofschneiderei mit einer Nähemaschine & Stoffschere die ebenso rostig wie schwergängig sind.

    Nachdem Tommy flach liegt Treff ich mich jetzt in ner Stunde mit Jules beim Naan House & lass den Abend bei gutem Essen und einem kühlen Bier ausklingen. Heute war so einfach, so entschleunigt, so simpel & so vertraut mit mir selbst.

    Bis moiniii
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  • Día 27

    Pokhara IV & Schwarz-Weiß

    24 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ ⛅ 16 °C

    Moiniii,

    Obwohl heute mein Geburtstag ist, ist der Tag untermalt von einer Stimmung aus Schwarz & Weiß. Irgendwie beschreibt dieser Kontrast generell meine Reise nach Nepal treffend. Inmitten von den weltgrößten Giganten, einem unbeschreiblich schönem Trek durch das Himalaya-Gebirge und unzähligen, einschneidenden Erlebnissen und Erinnerungen hüllt ein Hauch von Schwarz dieses strahlende weiße Bild in einen Schleier aus Grau.

    Während ich meine Wanderung bei gutem Essen, unbeschwerten Konversationen und weiterer Reiseplanung ausklingen lasse blicke ich immer wieder in pechschwarze Augen von müden Gesichtern. Diese allgegenwärtige Armut reißt tiefe Schnitte in die trockene, rissige Haut. Gezeichnet vom Leben. Hart arbeitende Kinder, Mütter und Väter wissen, dass ihnen nichts geschenkt wird, außer mitleidige Blicke von Avocado-Toast-Doppelmoral-Gutmenschen. Oft erfüllt mich Scham über meinen eigenen Egoismus. Über die westliche Ignoranz, die ich so tief im Herzen trage, dass vereinzelte Schläge in meiner Brust Brechreiz auslösen. Ich hab so viel und gebe doch so wenig. Meine Taschen sind so voll, aber wo ist meine Güte? Momente voller trügerischem Stolz — weil ich wenig feilsche — sind mein einziger Lichtblick der diese Reise für mich erträglicher macht. Ich weiß nicht, ob ich zu hart mit mir selbst ins Gericht gehe, aber angesichts der ungerechten Verteilung von Glück und Reichtum kommt es mir nur fair vor. Glück. Das ist das einzige was mich und diese Menschen unterscheidet. Geografisches Glück. Mehr ist es nicht, denke ich mir als ich die Stimme des kleinen jungen im Café höre. Er singt ein nepalesisches Lied und seine Stimmbänder schnüren meinen Hals so fest zu, dass es sich anfühlt als würde ich durch einen Strohalm atmen. Er lacht und tanzt und ich frage mich, ob ich der einzige in diesem Café bin der tiefe Trauer empfindet. Meine Gedanken kreisen um die verlorene Kindheit und die Sorgen, die diese Kinder schon von klein auf in ihren kleine Herzen tragen.

    Mein Geburtstag wirkt so unbedeutend klein und doch freu ich mich über jede Nachricht, jeden Anruf und über den kleinen Muffin von Tommy und Jules. Ich freu mich auf die Pizza heute Abend, aber abgeschlossen mit diesen Gedanken habe ich noch nicht. Irgendwie muss ich einen Weg finden sie einzuordnen. Ich muss einen Weg finden diese traurige Stimmung in positive Handlungen zu übersetzen. Wie? Kein Plan, aber das wird mich noch den Rest meiner Reise begleiten.

    Bis moinii!
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  • Día 28

    Pokhara V & Momo‘s

    25 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ 🌙 17 °C

    Moiniiii,

    Heute heiß es raus aus dem Hotel und rein ins Hostel-Leben. Bislang hab ich aufm Trek eigentlich immer mit Clemens in einem Zimmer geschlafen oder mit Cat & Marc. Jetzt heißt es Fremde & auf jeden Fall viele davon. Das Hostel ist sauber, der Schlafplatz gemütlich und die Dorm-Leute sind super freundlich. Alles in allem: Super! Der schöne Innenhof macht das Hostel sehr einladend und man möchte gern dort Zeit verbringen.

    Neben dem Wiedersehen mit Cat und Marc gibt es heute noch n zweites Highlight: Momo Kochkurs! Der Kurs ist sau entspannt. Bem — der Name des Hosts — zeigt uns wie man den Teig, die Füllungen der Momos und die Soße zubereitet. Alles in allem vergehen die 2 Stunden doch sehr schnell und am Ende werden wir belohnt mit reichlich Momos. Siehe, die schmecken! Ich bin nicht der begabteste Momo-Falter & akzeptiere das ganze relativ schnell. Man kann nicht in allem gut sein und für Momos braucht man zu viel Geduld und Geduld liegt mir einfach nicht im Blut.

    Nachdem wir mit der Klasse fertig sind stoßen Cat und Marc dazu. Ich freu mich super die beiden nochmal zu sehen & freu mich auf einen entspannten Abend. Besonders Cat hab ich echt vermisst. Wir lassen den Abend mit noch mehr Essen und ein paar Bier ausklingen & ich bin happy, dass ich noch einmal alle sehe, bevor es für mich dann weiter nach Kathmandu und dann auch weiter nach Malaysia geht.

    Morgen geht es dann nach dem Frühstück — zumindest so ausgemacht — zum World Peace Pagoda. Wieder bisschen Wander-Vibes aufkommen lassen. Yay!

    Bis moiniiii
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  • Día 29

    Pokhara VI & das Goodbye

    26 de noviembre de 2022, Nepal ⋅ 🌙 17 °C

    Moiniii,

    Heute heißt es Abschied nehmen und der ganze Tag ist geprägt davon. Wir frühstücken alle zusammen (Marc, Tommy, Julia & Cat) im ‚Juicery Café‘ & machen uns danach auf den Weg zum World Peace Pagoda. Es hängt schon die ganze Zeit ein flaues Gefühl in meinem Magen. Heute muss ich Cat wirklich Tschüss sagen und das schmerz irgendwie. Ich hab sie so sehr ins Herz geschlossen & hoffe, dass wir uns in Irland oder Portugal nochmal wiedersehen. Ein kleiner Nepal Crush 🐧 der mich ne Zeit lang hier sehr happy gemacht hat.

    Die Wanderung zum Pagoda ist nicht sonderlich anstrengend oder sehenswert. Wir wandern durch einen kleinen Wald vorbei an Wohnhäusern in Pokhara und kommen über kleine Umwege relativ schnell am Ziel an. Den ganzen Tag versuche ich so viel Zeit mit Cat zu verbringen wie möglich. Angekommen verbringen wir ein wenig Zeit am Pagoda, machen Bilder und dann geht es mit einem kleinen Boot über den See zurück an den Hafen in Pokhara. Ein gelungener kleiner Ausflug & der mit Essen noch versüßt wird. Nachdem wir uns den Bauch mit ein wenig Naan und ein paar Curries vollgeschlagen haben geht es für alle zurück in unser Hostel. Wir gucken Fußball und ich genieße einfach die Zeit die ich noch mit Cat & Marc hab. Wir machen aus den Abend nochmal mit indischem Essen und ein paar Drinks ausklingen zu lassen & so kommt es dann auch. Wir starten in der Tiki Bar bei ein paar Cocktails und spektakulären Tanzeinlagen und ziehen weiter ins Naan House zum Essen. Der Abschied danach fällt schwer. Lange — sehr lange — Umarmungen & ein halb gebrochenes Herz als ich Cat loslassen muss. Tommy, Julia und ich machen uns auf den Weg ins Dorm. Ich packe meinen Rucksack für die Busfahrt nach Kathmandu, mache mich Bettfertig und kaum möchte ich mich ins Bett legen kommt doch noch ne Nachricht von Cat. Ich glaube auf der ganzen Reise war das der schönste Abend für mich. Irgendwie hat es sich ungewohnt geborgen angefühlt. Ich konnte den Abend mit ihr nochmal in ein wenig Zweisamkeit — ein Hoch aufs Glück des leeren Dorms — genießen und machte mich dann ohne Schlaf auf den Weg in mein Dorm, um meine Tasche zu holen und zum Bus zu laufen. Der Abschied war doppelt so schwer, aber ich werde den Abend und die Nacht auf jeden Fall sehr lange in meinem Herzen tragen. Jetzt heißt es ab nach Kathmandu!

    Bis moiniiii
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