King Louie 2019

September 2019 - February 2020
Georgien und zurück
September 2019 - Januar 2020
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  • Day 24

    Balaton, Baby!

    October 19, 2019 in Hungary ⋅ ⛅ 19 °C

    Herrlicher Morgen mit Blick auf den Balaton! Nur ein paar frühe Wanderer parkten ihre Autos neben uns, sonst waren wir den ganzen Morgen alleine.
    Sind dann runter zum See gefahren und sind mit kurzem Stopp bzw Erkundungsfahrt auf der Halbinsel Tihany, weiter um den See ans Südufer gefahren. Hier entdeckten wir nach langen Reihen von Ferienhäuser und Privatstränden, einen kleinen öffentlichen Bereich, wo Kathi auch ein Bad im Balaton wagte. Es hatte immerhin über 20 Grad und Sonnenschein, jedoch der Wind war relativ stark. Überraschenderweise fand sich feiner Sand am Boden des Sees.
    Dann ging es weiter am Südufer entlang zu einem Parkplatz direkt am See, wo wir eigentlich nur einen kurze Cappuccino und Gebäck Pause machen wollten, jedoch sogleich von einer kroatischen Familie angesprochen wurden, die unseren Louie besichtigen wollte. Ihrerseits standen sie auf dem Parkplatz mit einem wirklich sehr kleinen Mini Wohnanhänger, der aber für drei Leute völlig ausreichend ist. Der Hund musste aber im Auto schlafen. Sie erzählten uns, dass sie jedes Jahr hierher fuhren und eben auf genau diesem Parkplatz schliefen und überredeten uns doch auch dort zu bleiben, was wir letztlich auch Taten. So wachten wir frühs direkt am See auf, und konnten dort wieder mal bei schönstem Sonnenschein frühstücken mit Seeblick und Baustellenlärm entfernt im Hintergrund (ja auch sonntags wird in Ungarn gebaut).
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  • Day 25

    Vom Plattensee nach Pécs

    October 20, 2019 in Hungary ⋅ ⛅ 22 °C

    Nach dem Frühstück fuhren wir zu einem Strand, den wir beim herumfahren schon entdeckt hatten und Maurice wagte hier ein Bad im See. Da es wirklich windig war, war generell draussen sitzen nicht so angenehm und wir blieben nicht all zu lange.

    Weiter Richtung Pécs, was wir gegen Abend erst erreichten. Die Fahrt in der Stadt dann stellte sich als spannend heraus, da es steil bergauf ging durch sehr enge Strassen. Wir erreichten schließlich Tettye, ein Teil von Pécs bestehend aus einem grossen Park, botanischen Garten und alter Burgruine. Hier wurde früher Kalkstein abgebaut und heute ist es ein beliebtes Ausflugsziel für alle Bewohner. Bei dem Ausblick verständlich. Wir genossen den Sonnenuntergang mit wunderbarem Blick über die Stadt und verbrachten letztendlich die Nacht auf einem Parkplatz am Eingang des botanischen Gartens. Dass die Zufahrt etwas versteckt war, machte es etwas angenehmer, ein Hund in nächster Nachbarschaft machte die Nacht mit seinem Bellen allerdings doch eher unruhig, auch weil wir nicht wussten, was der Grund für sein stundenlanges Bellen war. Vermutlich auch deswegen erledigt, wachten wir am Morgen auf einem völlig überfüllten Parkplatz auf. Gestört hat sich an uns allerdings niemand ;).
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  • Day 26

    Platzhalter Pécs

    October 21, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 24 °C

    So, mit etwas Verspätung verfassen wir auch diesen Eintrag. Bisher konnten wir uns nicht durchringen unsere Gerhirnzellen nochmal soweit rückblickend tätig werden zu lassen.

    Nach wirklich wenig Schlaf, auf Grund des sich die ganze Nacht bemerkbar machendes Hundes, erklimmen wir den Berg vor uns bis zu einem Aussichtpunkt, Co wo man einen noch schöneren Blick über das Umland hat. Anschliessend besichtigen wir noch eine Kirche auf einem Felsen über der Stadt, wo man anscheinend auch klettern kann. In der Kirche ist noch alles schön herbstlich wegen des vergangenen Erntedankfest geschmückt.

    Dann geht's mit Louie hinunter ins Zentrum wo ein Parkplatz schnell gefunden ist und wir losstreunern. Highlight der Besichtigung: Striezel!
    Auch sonst ist Pecs eine schöne Stadt, die in Deutschland vor allem als potentieller Medizinstudiums Ort bekannt ist. Wer das Geld hat, bitte!^^

    Nach Ressourcenauffrischung bei Tankstelle und Interspar fahren wir nach Kroatien an einen schönen Fischersee. Nach Kommunikation mit zwei Fischern, dass wir sie hier nicht stören (einer könnte tatsächlich Deutsch) richten wir uns direkt am Ufer für die Nacht ein.
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  • Day 27

    Hallo Serbien

    October 22, 2019 in Serbia ⋅ ☀️ 23 °C

    Umringt von zwei kroatischen Fischern wachten wir in Louie auf. Diese hatten sich schon ab der ersten Helligkeit, also so gegen halb sieben, ein Plätzchen zum stundenlangen Angeln gesucht. Freundlich und auf Kommunikation aus bot Maurice ihnen gleich mal einen Kaffee an. Auch diesmal konnte einer der beiden wieder Deutsch und lehnte unseren Kaffee allerdings ab, da schon zuhause gefrühstückt worden war. Die beiden Fischer dachten, wir wären über Nacht dort gewesen, um zu fischen und als wir verneinten, löste dies bei ihm Verwunderung aus. "Was macht ihr dann hier?" - "Es ist schön hier!" Wir glauben, diese Aussage hat die beiden gefreut.

    Im gemütlichen Einklang von Fischerfolgen und unserem Frühstück mit Seeblick, lebten wir so den Vormittag vor uns hin. Schliesslich brachen wir aber doch auf Richtung Serbien. Da wir immer 'Mautstrassen vermeiden' im Navi eingeben, fuhren wir durch viele kleine kroatische Dörfer und konnten so die ländliche Seite abseits von Tourismus und Meer kennenlernen. Erwähnenswert ist hier der Zustand der Dörfer. Viele verfallene Häuser und Höfe stehen neben wenigen neue Familienhäuser, bei denen jedoch fast durchgängig oft der Putz (noch?) fehlte und die Wände blank gemauert standen. Teilweise leben Einheimische auch in wirklich sehr baufälligen Häusern, wo man sich fragt, wie kalt oder nass es dort werden kann. Wir haben versucht, aus dem Auto ein bisschen zu fotografieren, es ist nicht sonderlich geglückt, aber es bietet einen Eindruck.
    Auf dieser Tour hörte auch plötzlich der Asphalt auf und die offizielle Straße bestand auf Schotter mit zahlreichen Schlaglöchern. Nach einiger Zeit vorsichtigem Fahren kamen wir doch zum Glück wieder auf eine befestigtere Straße.

    An der Grenze zu Serbien war zwar reger Verkehr, aber es ging trotzdem für Pkws recht schnell. Hier durften wir unsere erste richtige Kontrolle machen. Da wir hier die EU verließen, war auchFrontex vertreten. Der Angestellte war natürlich ein Deutscher und fand unsere Marke Eigenbau sehr gelungen. Also einmal raus aus Kroatien und zur Einreise nach Serbien, wo wir das erste Mal auch hinten die Tür aufmachen mussten und ein Polizist sogar mit Taschenlampe im Bus unseren Kleiderschrank ausleuchtete. Eine zweite Kontrolle 30 m weiter folgte. Diese schien aber mehr aus Schikane-Gründen zu sein. Da wir am nicht sichtbaren Haltebereich zu weit vorfuhren, genoss der Grenzbeamte uns wieder zurückfahren zu lassen und noch einmal uns die Türen öffnen zu lassen.

    Ehrlicherweise wurde uns erst bei dem ganzen Grenzübergang bewusst, dass wir nun aus der EU fahren und kein Internet mehr haben. Also nutzten wir noch den kroatischen Empfang über die Grenze für Infos über Serbien etc.
    Wir steuerten einen Campingplatz in Sremska Mitrovica an.
    Dort wurden wir von Jovan, dem Besitzer, Vera, einer supernetten Angestellten, einem Holländer-Ehepaar und zwei anderen jungen Deutschen empfangen. Wir fühlten uns sofort super aufgehoben und Jovan klärte uns gleich mal über seine Mission, das Image von Serbien zu verbessern, auf. Schon beim "Einchecken" waren Vera und er so herzlich und hatten viele schöne Geschichten und Tipps für uns. Der Platz ist auch super sauber und einfach eine absolute Empfehlung für alle nach Serbien Reisende.
    Außerdem wettete er mit uns, dass er wisse, welchen Platz wir uns aussuchen und wir müssen zugeben, er hat gewonnen! Seine Erklärung: "Deutsche denken geordnet und in Reihen, also war klar, dass wir uns anreihen an die anderen".
    Nach herrlicher Dusche und Kennenlernen mit den Deutschen Natalie und Philipp, die mit einem Luxus-Rentner-Camper unterwegs sind, den sie für zwei Wochen gemietet haben, kochten wir uns Nudeln mit Pesto und aßen im schönen Picknickeck des Platzes.

    Tierischer Besuch überraschte uns im Dunkeln; als plötzlich ein wuscheliger schwarzer Hund vor uns stand und sich gleich einen Platz im Herzen erschlich. Wir (Kathi) tauften ihn Jim Knopf, kurz Knopfi. Also hatten wir auch noch einen Wachhund für die Nacht und konnten müde ins Bett fallen.

    PS: Durch WLAN konnten wir auch noch mehr Infos zusammen suchen und gleich mal sehen, welche Regeln wir bei der Einreise missachtet haben. Hups!
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  • Day 28

    Ost-Serbien entdecken

    October 23, 2019 in Serbia ⋅ ⛅ 21 °C

    Wie immer standen wir recht früh auf, um viel vom Tag mitzubekommen. Unser lockiger Beschützer ward nicht mehr gesehen und nur eine Kule im Laubhaufen zeugte von seinen nächtlichen Beschützerinstinkten. Wir bauten unserem Tisch und unsere Stühle im Sonnenschein auf, um dort ein fürstliches Frühstück zu geniessen, nebenher Gitarre zu spielen und Smalltalk mit Philipp und Natalie zu halten. Außerdem nahmen wir die Waschmaschine gerne für 1,50 € in Anspruch, um unserem Wäscheberg mal wieder Herr zu werden. Nur 300m weiter befindet sich der Eingang zum Nationalpark Zasavica, wo wir nach Berichten von Natalie und Philipp auch mal hingingen. Wir verabschiedeten uns von den beiden, die nun weiter nach Bulgarien zu Natalies Oma fuhren.
    Leider hatte genau zu dem Zeitpunkt eine Schulklasse oder vielmehr drei Schulklassen beschlossen, in zwei riesigen Reisebussen, dorthin zu fahren. Zum Glück wurden sie bald zum Mittagessen in ein Haus dort gerufen und wir hatten wieder Ruhe. Persönliches Highlight dort waren die drei kleinen Ferkelchen, gleich am Eingang des Parks. Sooooo süüüüüß! Aber auch die anderen Tiere konnte man streicheln. Leider ließen sich die Wildpferde, auf die wir uns am meisten freuten, nicht blicken. :(
    Zurück bei Louie beschlossen wir Jovan, den Besitzer des Campingplatzes, nach Tipps für Belgrad und Sirmium zu fragen. Diese kurze Informationsbeschaffung endete in einem halbstündigen detaillierten Vortrag über Belgrad (mit Markierung der Toiletten in der Innenstadt auf der Karte) und 20 Infoheften über ganz Serbien. Ein bisschen grinsen mussten wir dabei schon, aber eigentlich zeugt dies nur mal wieder von der Herzlichkeit der Serben. Jovan nahm uns dann sogar noch im Auto mit in die Stadt einschliesslich kleiner Stadtführung mit dem Auto. Bessere Info und Eindruck hätten wir nicht bekommen können!
    Danke, dass es Menschen wie dich gibt, Jovan! Wir tragen deine Nachricht über dein tolles Volk in die Welt, darauf kannst du dich verlassen.
    Jovan war übrigens mal Präsident der Basketballvereinigung Serbiens und mag Nowitzki sehr gerne!

    In Sremska Mitrovica steuerten wir dann auf eigene Faust zuerst die Ausgrabungsstätte von Sirmium an. Da wir noch keine Dinar abgehoben hatten, durften wir diese leider nicht mehr besichtigen und es war schon so spät, dass wir dann nicht mehr eingelassen worden wären. Von außen konnte man durch die Fenster aber eigentlich schon genug sehen und leider schien den Serben das Potenzial dieser Stätte noch nicht ganz klar. Vielleicht kommt das mit wachsendem Tourismus noch.

    Nach erfolgreichem Beschaffen von Serbischen Dinar gönnten wir uns im Obelix-Imbiss typisch serbische Pljeskavica, was Burger mit Lamm-, Rind- und Schweinefleisch ist und schon lecker schmeckte, aber leider trotzdem als Billig-Patty zusammengepresst war. Die Kommunikation klappte ohne Englisch oder Deutsch nur mit Händen und Füßen. Dadurch hatten wir als Soßen dann letztendlich Quark und Senf auf dem Burger, da Maurice das einzige auswählte, was er neben Ketchup und Mayo an Worten nicht kannte.

    Ein weiteres serbisches Erlebnis ereignete sich beim Bierkauf: Nachdem Kathi die vollen Flaschen auf das Band gelegt hatte, kam nur die Frage "Empty Bottle?"- "Ne, hätte gerne die vollen Flaschen". Scherz, das hat sie natürlich nicht geantwortet, aber es war etwas schwierig zu verstehen, was das Problem darstellte. Am Ende war klar, in Serbien bekommt man volle Bierflaschen nur gegen Leere und falls man keine hat, muss man eine Art Pfand extra zahlen. Der Kassiererin war es deutlich unangenehm Kathi für die Flaschen zahlen zu lassen (es handelte sich um 15 ct), aber tat es schliesslich doch, nachdem sie den Zettel mit den Preisen ganz unten aus einem Ordner gezogen hatte. Offensichtlich muss sie diesen Preis nicht so oft einscannen :D.

    Wir genossen noch ein bisschen die Sonne am Fluss Save (Tagesmaximum 27 °C!), während wir ein paar Fischern zuschauten. Dort bekam Maurice einen Anruf von der Autoversicherung, sie hätten noch eine grüne Karte rumliegen und wissen aber nicht, für welches Land die Erweiterung gelten soll. Argh, diese Karte sollte eigentlich mit der Erweiterung für den asiatischen Teil der Türkei seit Montag auf dem Weg zu uns bzw. zu einer Post in Bulgarien sein! Vielleicht hatte der vorherige Bearbeiter nach dem Gespräch am Freitag Urlaub und war im Kopf schon woanders... Wir hoffen, dass die Sendung nicht all zu lange dauern wird, dass wir sie ohne Warterei in Bulgarien abholen können.
    Dann gingen dann noch in ein Restaurant auf einem Floß, das uns Jovan empfohlen hatte. Als typisches Essen von dort entschieden wir uns beide für Fisch und genossen die tolle Atmosphäre gemischt mit Fröstel-Attacken, da es mit Sonnenuntergang schnell kühl wird und wir nur in Tshirt und kurzer Hose unterwegs waren. Ein weiteres schönes Erlebnis hier, waren die drei Welpen, die vor dem Restaurant herumtollten und die wir am liebsten sofort mitnehmen wollten. Hätten wir bisher alles an Tier mitgenommen, was wir wollten, wäre der Bus schon voll.

    Wir hatten dann vor, mit dem Taxi zurück zu fahren und auch hier half uns wieder eine Serbin, die ohne wirklich mit uns reden zu können uns gerne half und einfach nett war. Am Platz wurden wir schon von Vera und Knopf erwartet. Jovan hatte wie wir später erfuhren schon mehrmals angerufen, ob wir schon zurück seien, da er sich Sorgen machte. Voll gegessen und müde chillen wir uns in den Bus mit Knopf als Aufpasser vor der Tür.
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  • Day 29

    Parkplatz suchen ist doof

    October 24, 2019 in Serbia ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute ging es weiter nach Belgrad. Trotz grossem Auto wollten wir uns die Stadt anschauen und hofften auf einen guten, sicheren Parkplatz. Jovan hatte uns einen in einem Shopping Center empfohlen und auf einem anderen Reiseblog fanden wir einen Tipp für einen Parkplatz im Zentrum, mit Höhe bis 2,70m. Wir probierten erst zweiteres, mussten aber feststellen, dass mittlerweile einfach einen zusätzliche Querstange eingefügt wurde, die nur noch Autos bis 2m zuließ.
    Auf Nachfrage beim netten Automechaniker nebenan erfuhren wir, dass diese wohl schon seit zwei Jahren da ist. Der Zeitraum liegt allerdings viel weiter zurück als der Blogbericht....hmmm mysteriös.

    Naja, kann man nichts machen. Also auf zum Shopping Center. Dort ist die Höhe auf 2,10m beschränkt. Das sollte mit ein paar Zentimetern Luft so hinhauen. An der Einfahrt hängt allerdings unter der Stange eine Klappe, die deutlich tiefer als 2,10m hängt. Uns erscheint es allerdings äußerst seltsam wie so es niedriger sein sollte als da steht und wir probieren es. Als unsere Antenne am Hindernis scheitert und die ganze Stange schon wackelt, beschließen wir zurück zu fahren.
    Ein wildes Winken und Gestikulieren beginnt. Leider zeigen sich die Serben deutlich unbeeindruckt und quetschen sich irgendwie vorbei oder rennen einfach über die Straße. Irgendwie haben wir es dann geschafft und suchen uns erstmal eine ruhige Ecke zum durchschnaufen und Nudeln essen. (Dauert leider auch wieder länger diese zu finden, da einfach so viel Verkehr in Belgrad ist.)

    Da es langsam spät wird und wir auch einfach keine Energie mehr haben, suchen wir uns über park4night einen Campingplatz 30 km entfernt von Belgrad und genießen dort wenigstens noch den Sonnenuntergang auf einer Picknickdecke mit kaltem Bier. Außerdem versuchen wir weitere Parkplätze herauszufinden, wobei die Suche eher erfolglos bleibt. Die Stimmung ist dem entsprechend etwas gedrückt.

    Da rollt auf einmal ein deutscher, wirklich riesig erscheinender, Camper auf die Wiese und Fahrer begrüßt uns mit den Worten: "Mal wieder ein anderer deutscher Camper, ich glaub es nicht!"
    Daraufhin sind wir natürlich neugierig, woher die beiden denn kommen. Wir setzen uns zu Georg und Dorit an den Tisch, lernen auch noch den verspielten Hund Barolo kennen, und erfahren, dass die drei gerade aus Georgien kommen. Unsere Überraschung und Freude kann nicht größer sein. Sofort tauschen wir rege Infos aus und verfolgen auf der Karte, wie die drei durch die Türkei gefahren sind. Wir stauben auch wertvolle Koordinaten von schönen Schlafplätzen ab und sie überlassen uns sogar zwei Reiseführer. So wurde aus dem verkorksten Tag, dann doch noch etwas Schönes. Der nette Plausch rettete unsere Stimmung gänzlich. Vielen Dank euch beiden dafür und für alle wertvollen Tipps und Tricks! :)
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  • Day 30

    Die Enge der Stadt in Belgrad

    October 25, 2019 in Serbia ⋅ ☀️ 20 °C

    Nachdem wir am Vorabend und sogar heutigen Morgen noch unschlüssig gewesen waren, ob wir auch Belgrad als weitere Hauptstadt wegen der Unanhemlichkeiten mit King Louie als besonderes Auto in punkto Sicherheit und Größe bzw. Höhe auslassen wollen, haben wir uns aber nach einer kleinen Beratung über Parkmöglichkeiten bzw. Öffentliche Verkehrsmittel durch unseren stoffeligen aber netten Camping-Wart zum erneuten Besuchsversuch entschlossen - eben diesmal mit dem Omnibus. Mit Kopien der Fahrpläne für Hin- und Rückfahrt sowie Ausdruck der Vorgehensweise auf Englisch machten wir uns zur Haltestelle (nur 150 m vom Campingplatz) auf, um auf Nr. 408 zu warten. Diese kam schon mal nicht zu angegebenener Uhrzeit, aber das hatten wir auch nicht wirklich erwartet, dafür grüßten Dorit und Georg hupend und winkend, als sie an uns vorbei Richtung Heimat fuhren. Die 408 kam leider weiterhin nicht, aber die 450 mit der Aufschrift Beograd und viel uns unverständlichem. Wir fragten den Fahrer, ob er was wisse wegen der 408, der konnte aber kein Englisch. Eine Frau schritt helfend ein und sagte auf Englisch, die 408 sei nicht an ihrem Abfahrtsort aufgetaucht und die 450 fährt auch nach Belgrad. Wir stiegen ein und wollten zwei Tickets vom Fahrer, der verzog das Gesicht und winkte uns weiter. Durch die andere Buslinie befürchteten wir schon, dass unsere ausgedruckte Vorgehensweise damit schon nicht mehr eingehalten werden kann. Wir sollten recht behalten, fanden uns aber nach gut einer Stunde Fahrt voller schneller Beschleunigungen und abrupten Abbremsen (einmal, weil eine Fussgängerin sich erdreistete, über den Zebrastreifen zu gehen, was fast eine kleine Massenkarambolage verursachte und eine alte Buspassagierin auf ihren Gegenüber katapultierte. Auch Kathi hatte noch einen halben Tag mit Knieschmerzen zu kämpfen. Vom Busfahrer kam kein "Sorry", sondern nur Geschimpfe, wir befürchten über die dreiste Zebrastreifennutzerin) der Nähe des Zentrums wieder (der Standortbestimmung und den Offlinekarten von Google Maps sei dank). Nach kurzer Schrecksekunde beim Abbiegen auf die Autobahn jagten wir die nächste Ausfahrt wieder Richtung Zentrum weiter und schafften es, nicht ganz abseits auszusteigen.
    Froh, es geschafft zu haben und sogar näher zu sein, als es unsere Beschreibung vorhatte, gingen wir weiter ins für Touristen interessante Zentrum. Insgesamt muss man leider sagen, dass Belgrad kein schönes Stadtbild abgibt, viel hässliche Bauten an sehr moderne reiht, aber hin und wieder durchsetzt wird von einigen schönen Gebäuden wie u.a. die Fakultäten am "Universitätspark". Wir schlugen uns durch die shoppingorientierte Fußgängerzone Richtung Donau durch, um zum weitläufigen Burggelände inkl. Park zu gelangen. Hier war es dann wirklich schön und von der Festungsmauer konnten wir die Zusammenkunft der Flüsse Save und Donau und das nicht so schöne Neu-Belgrad beobachten. Unten am Ufer sind eine Reihe von schwimmenden Bars und Clubs, welche wir aber nur aus der Ferne betrachteten.
    Wir machten uns auf zur St. Michaelskirche, welche uns innen wirklich prächtig beeindruckte, was auch an der dezenten himmlischen Musik aus den Lautsprechern lag. Das daneben liegende Haus der Prinzessin ist eine Touristenattraktion und leider sehr enttäuschend.
    Wir wollten uns noch das Künsterviertel um die Skadarska-Straße anschauen und machten uns durch die Innenstadt dorthin auf. Das kleine Viertel hat wohl zahlreiche Kunstateliers, ist aber vor allen Dingen sehr schön anzuschauen und leider so touristisch geprägt, dass einen die bezahlten Anwerber in die blumenreichen schönen Restaurants holen wollen. Wir hatten Hunger, waren aber eher abgeschreckt, so dass wir am Ende der Straße in einer Mischung aus Bar und Restaurant, wo wir nur Serben erkannten, hausgemachte Gnocchi mit Spinat, Mandeln und getrockneten Pflaumen aßen. Zugegebenermaßen keineswegs typisch serbisch, aber uns war danach und es war sagenhaft lecker.
    Wir machten uns langsam auf den Weg, unsere Rückfahrtsabfahrtsstelle zu suchen und auf dem Weg noch einzukaufen (auch wieder Bier ohne "empty bottles" ) und die Kirche St. Sava, die größte orthodoxe Kirche Europas (so wurde sie uns angepriesen), anzusehen.
    Die Kirche könnte ihrer Bewerbung gerecht werden und bot leider wegen Bauarbeiten keinen Blick in den Hauptteil mit Kuppel, jedoch konnten wir in das extrem prächtige und gold-helle Untere der Kirche (in dem Fall auch Krypta? Wir können uns beim Schreiben dieses Berichts leider nicht informieren, weil wir in Serbien ohne Mobiles Internet auskommen und gerade im Uvac Tal auch keinerlei WLAN zur Verfügung haben).
    Wir machten uns weiter auf die Suche nach unserem Abfahrtsort und kamen dank ausgdruckter Beschreibung vom Camping-Wart und Tram (auch hier ohne Fahrkarten, da das System des Fahrers einen Defekt hatte und keine verkaufen konnte) zu einem etwas außerhalb liegenden Busbahnhof, der wohl die Busse für das nahe Umland bediente.
    Die 408 kam diesmal wirklich und wir hatten eine etwas ruhigere Fahrt (diesmal mit Tickets - wir waren schon leicht verdutzt als der Fahrer sagte " okay, 300 Dinar") und kamen schließlich an unsere ursprünglichen Haltestelle wieder heraus. Den Code für das Tor hatten wir am. Orgen bekommen und dachten schon, wir wären alle nachdem Georg und Dorit sowie zwei Engländer am Morgen abgereist waren, jedoch stand da ein VW-Bus aus Österreich und bevor wir richtig ankamen, waren wir schon im Gespräch mit Cornelia und Dodo, zwei Musikern (früher weitgereiste DJs) die ihre neue Heimat in Griechenland gefunden hatten und gerade zu Cornelia erstem Marathon nach Athen unterwegs waren und auch jetzt sehr viel unterwegs sind. Kurz später saßen wir zusammen zur Brotzeit bis es spät war.
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  • Day 31

    Auf in die Natur

    October 26, 2019 in Serbia ⋅ ☀️ 18 °C

    Obwohl wir immer früh aufstehen, sind Flo und Dodo schon weg als wir aufstehen. Wir bleiben aber auch nicht zu lange und machen uns auf den Weg Richtung Tara Nationalpark. Wir fuhren durch schöne gold-herbstliche Landschaften, die von Landwirtschaft geprägt war und machten an einer Stelle mit Bank unter einem Baum Halt und backten recht gesund geratene Vollkornpfannkuchen, die aber deftig belegt ganz gut mundeten. Natürlich machten wir auch hier Bekannschaft mit einem Tier, diesmal "Schnurpsel" ( sofort von Kathi benannt), welcher uns für die Pause Gesellschaft leistete.
    Es ging weiter und an Čačak vorbei, welches wir am nächsten Tag vielleicht wegen des Marktes besuchen wollten. Da es aber von der Peripherie nicht hat sehr ansprechend aussah und wir erst eine mäßig schöne Großstadt besichtigt hatten, sollte es nicht dazu kommen.
    Stattdessen war schon wieder Stellplatzsuche angesagt, da der Tag mit Fahrerei vergangen war.
    Park4night zeigte uns eine Markierung in der Nähe von Čačak, die als Parkplatz vor einem Kloster beschrieben wurde. Einen Versuch für uns wert.
    Wir schlängelten uns von der Stadt weg, entlang eines Flusses, auf den man leider wegen dichtem Bewuchs keinen guten Ausblick hatte, der aber recht idyllisch schien. Die Straße ging ab, dann kam ein Tunnel. Aber kein Tunnel, wie wir ihn kennen und als Autotunnel befahren würden. Ohne Beleuchutung kam er uns vor wie ein dunkler Schlund im Berg, der vielleicht einen Stollen einleitet oder als unbequeme Saxkgasse endet. Und zudem mit unbekannter Fahrbahn-Beschaffenheit. Blick aufs Navi, ja, wir sollen da lang. Na dann, Fernlicht an (Lichtpflicht herrscht sowieso 24/7 in Serbien) und rein da. Es wurde schnell dunkel um uns rum und vor uns war kein Ende in Sicht. Die Straße schien mit Asphalt weitgehend okay. Auch keine plötzlich auftauchenden Autos vorne und hinten, die einen einkesseln, um ihn in der Dunkelheit in Ruhe ausnehmen zu können. Da vorne könnte ein Licht sein, ja, eine kleine Lampe. Sie bewegt sich. Reflektorrefelexionen kommen dazu. Ja, da radelt uns wirklich ein Mann in Sportlermontur entgegen, wir verlangsamen und passieren gegenseitig. Weiter geht's, da vorne eine Kurve. Ah da kommt auch wieder Taggeslicht. Abgefahren und skurril. Naja, bald am Ziel. Da wird es noch mal steil und dann ist da der Parkplatz. Sieht ganz gut aus, da kommt mit ziemlich sicher keiner nachts vorbei, und wenn, will er zum Kloster. Keine schlechten Absichten zu befürchten. Wir parken unterhalb der Mauer, wo es am waagrechsten erscheint und wollen beim Kloster fragen, ob wir dort über Nacht stehen dürfen. Die Taktik der offenen Kommunikation an vertrauenserweckenden Orten beruhigt uns und vermutlich auch oft die Anwohner.
    Wir schreiten durch die Pforte und gehen nach oben. Wir passieren ein Häuschen und steigen die Treppe weiter auf. Oben empfängt uns die untergehende Sonne über eine kleinen Kirchruine am Anfang des Klosters. Es stehen in einem Pavillon Wasser und wir vermuten Zucker bereit.. ein anderes Häuschen bietet Einblick durch die Fenster, drinnen scheint eine Art Teestube zu sein, vermutlich für ankommende Pilger uns Gäste.
    Dahinter ein großer Taubenverschlag und weitere Gebäude. Es ist traumhaft schön und die Stimmung zwischen mystisch und friedvoll.
    Leider weit und breit niemand zu sehen, viel weiter rein trauen wir uns nicht, auch deshalb, weil auf einem Schild steht, dass die Mönche sich zwischen 16 und 10 Uhr in stille Gebete kehren. Wir genießen ein wenig den Ort und gehen zurück zum Auto. Vielleicht können wir mit jemandem sprechen, wenn die Pforte unten geschlossen wird.
    Wir kochen und essen, haben unsere absolute Ruhe und so soll es auch bleiben. Die Pforten bleiben offen und wir mit gutem Gefühl die Nacht.
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