• Norn's Reisen

Schweden 2024

Ein langer Wunsch wird wahr. Wir haben es geschafft, uns die Zeit zu nehmen, entlang der Ostküste Schwedens in den Norden zu segeln. Weiterlesen
  • Trysunda

    12. Juni 2024 in Schweden ⋅ ⛅ 15 °C

    Morgens entlässt uns der Gasthamn Lustholmen aus seiner fantastischen Bucht.
    Wir können gleich Segel setzen. Die Wetterdienste haben sonniges Wetter und guten Wind mit einem Winddreher mittags von N auf SW angesagt.

    Es geht mit einem Anlieger fast hoch am Wind bis zum Leuchtfeuer Högbonden.
    Hier schläft der Wind, exakt wie vorausgesagt, kurz ein, um dann nach der Mittagspause aus SW weiterzuwehen. Perfekt. Jetzt geht es raumschots weiter, bis wir unser Ziel Trysunda erreichen.

    Uns empfängt schon wieder ein geschützter kleiner Hafen in einer tiefen Bucht. Trysunda.
    Die Einfahrt zur Bucht sehen wir erst etwa 1/4 Meile bevor wir sie ansteuern können. Betonnung und andere Seezeichen gibt es keine. Ist auch nicht nötig. Wo wir fahren können, ist es bis kurz vor dem Ufer mindestens 20m tief, wo wir nicht fahren können, gucken die Felsen meterhoch aus dem Wasser. Also mittig durch und gut.

    Trysunda ist eine Insel, auf der nur ein altes Fischerdorf mit roten und gelben Hütten sowie einer sehr kleinen Kirche existiert. Der Hafen, eher der Anleger, und das Servicehaus mit Kiosk und Café ist Teil des Dorfes.
    Alles extrem schön und urig.
    Hier lebt natürlich niemand mehr vom Fischfang. Die meisten Häuschen sind wohl mittlerweile Ferienhäuser.

    *Hafeninfo
    - Kiosk
    - Café/Restaurant
    - Duschen / WC (alles top, duschen 10SEK)
    - Wasser
    - Müll
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  • Hafentag in Trysunda

    13.–15. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☀️ 13 °C

    Die Insel und der Hafen sind wunderschön, wir beschließen, einen Tag hier zu bleiben. Dass der Wetterbericht nur 1...2bft ansagt, macht die Entscheidung leichter.

    Was machen wir denn heute?
    Einkaufen im Kiosk, Schrauben an der Bordtoilette (grrr) und den Inselrundgang ablaufen.

    Das Kiosk hat die notwendigen Dinge da. Milch, Nudeln, Kartoffeln, Käse und ein paar andere Sachen wandern in unseren Korb.

    Bord-WC: es pumpt kein Seewasser mehr ins Becken. Abpumpen in den Tank funktioniert noch. Also Pumpe für aufschrauben, Dichtungen prüfen, zusammensetzen. Mit der Ersatzdichtung, die ich vor der Reise eingebaut habe, hat es ja bis gestern funktioniert.
    Nach dem zweiten Mal auseinander- und zusammenschrauben immer noch alles Mist
    Ein größerer maritimer Versandhandel aus dem norddeutschen Raum sendet auch ins Ausland.
    Ich kläre mit dem Campingplatz in Töre, ob ich mir Teile dort hin senden lassen kann.
    Adressentausch, Bestellung einer Ersatzpumpe, fertig. Die soll jetzt in wenigen Tagen in Töre ankommen. Ich werde berichten.

    Nachmittags bei bestem Wetter laufen wir den Rundwanderweg um die Insel. 2,5km.
    Es geht bergauf, bergab, durch Fichtenwald und Gebüsche, über Felsen und Klippen.
    Wer hier mal laufen möchte, dem empfehlen wir festes Schuhwerk (die Wege sind nicht befestigt 😄) und eine gewisse Toleranz gegenüber Mücken (in den Wäldern ist es windstill 🪰)
    Aber ein super Erlebnis.

    Vorher laufen wir noch dich den Ort und sehen uns das kleine Fiskemseum an.

    Uns geht's hier gut! 👍

    Nachtrag 20.06.2024:
    Die Bestellung bei dem Versandhändler hat sehr gut funktioniert.
    Fünf Arbeitstage, nachdem ich die Bestellung ausgelöst habe, ist die Lieferung am Campingplatz in Töre vom Paketdienst abgegeben worden.
    Das ist echt komfortabel.
    Kosten für den europaweiten Standardversand: 8,95 Euro. Versanddienstleister DHL.
    Ich frage mich regelmäßig, wie das geht.
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  • Holmsund

    14. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute geht es früh morgens raus. 6:00 Uhr. Auslaufen aus Trysunda. Kein anderer ist so früh hier wach. Wir wollen weiter, der Wetterbericht passt.

    Wir setzen direkt vorm Hafen die Segel und können die ersten 30 Meilen bei gut halbem Wind gute Fahrt machen. Es stehen 6 und mehr Knoten SüG auf dem Plotter. So macht segeln Spaß.
    Ab Leuchtfeuer Bonden kurz vor dem Eintritt ins Seegebiet Kvarken dreht der Wind und wir kämpfen uns auf Raumschot- und Vorwindkurs bis zum Ziel. Bei der Welle war das nur mit Bullenstander möglich.
    Es läuft gut, am Ende stehen 61 Seemeilen auf der Uhr, als wir in Patholms-Viken ankommen.
    Ein spitzen Segeltag. Die letzten Tage werden wir wieder vom Wetter verwöhnt.

    Der Hafen ist tief, Liegeplatz an der Mooringboje. Kein Problem.

    Heute Abend? Fußball EM Auftakt.
    ⚽⚽⚽⚽⚽ : ⚽

    So kann es weitergehen. 😄

    *Hafeninfo
    - Strom
    - Wasser
    - Absaugung
    - Dusche / WC / Sauna
    - Tanke (Marinediesel und Super) Marinediesel lt. Internetseite des Vereins
    - Einkaufsmarkt Coop in 1,7 km Entfernung
    - Leihfahrräder zum Einkaufen fahren gratis
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  • Holmsund - Nachtrag

    14. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☀️ 15 °C

    Moin, Moin,
    ein kurzer Nachtrag zu Holmsund.
    Auch hier trainieren die ehrenamtlichen Seenotretter samstags 👍. Spitze, dieses Engagement.

    Und noch etwas:
    Wir führen täglich recht akkurat Logbuch.
    Auf dem Weg gestern nach Holmsund haben wir kurz vor dem Hafen die 1000 Meilen über Grund auf diesem Törn vollgemacht. 🥂🍾

    Aktuell sind wir wieder unterwegs, Raumer Wind mit 3 bis 4 bft, dazu Sonne und gleich gibt es Frühstück.

    Euch einen schönen Tag.
    LG Ludger und Sonja
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  • Kåge

    16. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 16 °C

    Nachdem wir gestern Morgen noch in Holmsund im Supermarkt eingekauft haben, starten wir unsere Fahrt gegen 11:00 Uhr. Raus aus dem Hafen, Segel setzen und los. Es geht in Rauschefahrt los.
    Erst mit Halbwind, später raumschots und Vorwindkurs.
    Es läuft richtig gut, es stehen regelmäßig deutlich über 6kn auf dem Plotter.

    Nachmittags, nachdem wir nochmal den Wetterbericht gecheckt haben, entschließen wir uns, die Nacht durch weiterzufahren. Zielhafen: Kåge.
    Es geht voran, nachts schläft allerdings der Wind zeitweise ein und wir zuckeln mit 1,5 bis 2 kn dem Ziel entgegen. Es kommt ja nicht auf ne Stunde an.

    Gegen 2:00 Uhr bekommen wir noch Nebel. Nicht so angenehm, aber wir sind noch im freien Seeraum und nicht in den engen Schärenfahrwassern. Alles i.O. Die Sonne geht kurz danach wieder richtig auf, dunkel war es ja eh nicht, und heizt den Nebel innerhalb der nächsten Stunde weg. Top.

    Gegen 11:30 Uhr sind wir hier im Hafen und machen am Gästesteg fest.
    Alles top. Zahlen kann man, wenn man Schwede ist, fast überall durch das Bezahlsystem Swish, wir als Ausländer können Swish nicht so einfach für uns bekommen, da man ein schwedisches Bankkonto hierfür benötigt.
    Wir können hier in den Häfen oft auch per App bezahlen oder einen Umschlag mit Geld am Clubhaus in den Briefkasten werfen.
    Eine tolle Vertrauensbasis hier oben.

    Eben haben wir uns mit einem schwedischen Ehepaar unterhalten.
    Die Saison beginnt hier oben etwa Mitte Juni und endet i.d.R. spätestens Ende September. Danach beginnt dann die Eissegler-Saison.
    Die Beiden erzählten, dass hier vor einem Monat noch Eis im Hafen und den Gewässern war.
    Das BSH veröffentlich hierzu übrigens auch Eisberichte und Eiskarten.
    https://www.bsh.de/DE/DATEN/Vorhersagen/Eisberi…

    *Hafeninfo
    - Clubhaus mit Küche, WC, Dusche
    - Tanke mit Diesel und Benzin
    - Absauganlage
    - Slipanlage
    - Supermarkt in 1km Entfernung
    - Kayakomat 😁
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  • Leichter Wind - das Ziel kommt näher :-)

    17. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 13 °C

    So macht das Segel hier Spaß. In Anbetracht dessen, dass hier vor 4 Wochen wohl noch ein bisschen Eis war, ist es auch nicht zu kalt 😀

  • Töre

    18. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Unser entferntestes Ziel mit Norn ist erreicht.

    Aber diese Etappe von Anfang an.
    Wir liegen im Yachthafen Näsudden vom Kåge Båtklubb ganz hervorragend, genießen den Nachmittag und Abend. Der Klubb hat ein tolles Clubhaus mit allen Ausstattungen, echt gut.
    Morgens wollen wir los, eigentlich einen Schlag in der Größenordnung von 40...50 Meilen machen. Die Bucht Mellerstön ist geplant.
    Wir gucken uns die Windvorhersage an, naja. Passt nicht so dolle. Stärke i.O, /Richtung? Es geht erstmal los - Auslaufen - Segel setzen - aus den Schären segeln - danach hoch ran. Relativ schnell kommen wir zu dem Ergebnis, das wir nicht gegenan wollen und dass die Wetterlage doch eigentlich stabil ist.
    Kurz nachdenken, Wetter nochmal prüfen, Seekarte dazu. Die Entscheidung steht. Wir machen den langen Schlag direkt nach Töre.
    Es soll erst nördliche bis nordöstliche Winde, dann nachts nach einem Winddreher östliche bis südöstliche Winde geben. Das schreit nach einem großen Kreuzschlag. Wir fahren knapp 30 sm nach Osten um dann nachts nach dem Winddreher auf nördlichen Kurs zu gehen. Windstärke so um die 4bft, mal ne Böe mit 5.
    Leider lässt der östliche Wind kurz nach dem Winddreher nach und die Welle ist so kabbelig und steil, dass bei vielleicht 1 bis 2 Windstärken kein Segeln mehr möglich ist. Hab ich so noch nicht gehabt.

    Wir probieren mit Groß und Genua, reffen trotz Schwachwind die Genua mal, damit sie weniger schlägt, reffen wieder aus, ändern den Kurs, werden aber dennoch immer wieder mal so von den Wellen versetzt, dass das Vorsegel back steht. So ne Sch... .
    Ok. Das wird so nichts. Mir tut es in der Seele weh, aber ich muss die Maschine anmachen, damit es vorwärts geht. Sonst stehen wir mit flatternden Segeln für ein paar Stunden weit draußen. Macht keinen Sinn.

    Fazit: meine Wetternavigation hat noch Luft nach oben 😁🤣

    Wir motoren also ca. 30 Meilen und können dann ab der Küste mit den vorgelagerten Schären wieder segeln. Von dort geht es nochmal um die 25 nautische Meilen durch die Schärenlandschaft, aufpassen ist angesagt.
    Hier ist der Wind jetzt so wechselhaft, dass wir zwischen 1,5 und 5,5 Knoten schnell schippern können. Wenn es gar nicht mehr läuft, nehmen wir nochmal den Motor dazu.

    Um kurz vor 12:00 Uhr erreichen wir Törehamn. DIE TONNE kommt in Sicht.
    Ich denke, jeder, der sich mal so ein Ziel gesetzt hat, hat ein tolles Gefühl, wenn es erstmal erreicht wurde.
    Klasse, Sonja und ich drücken uns und strahlen uns an.
    Hier muss ich nochmal ausdrücklich erwähnen, wie glücklich ich bin, dass Sonja genauso viel Spaß daran hat, alles mitzuerobern 🥰. Danke.

    Dieser Schlag:
    113 Seemeilen
    27 Stunden

    An der Tonne. Sie heißt ja auch Posttonne. Früher war mal ein Briefkasten an der Tonne befestigt, diesen gibt es aber nicht mehr.

    Wir umkreisen die Tonne, machen Fotos, machen an ihr fest und steigen auf die Tonne über. Das ist auch so gedacht. Sie hat einen begehbaren Rand.

    Das nördlichste Ziel unserer Reise ist erreicht - ein tolles Gefühl.
    Wir sind angekommen.

    Der Hafen ist ein Vereinshafen, gleich nebenan liegt der Campingplatz, wo man in der Rezeption das Hafengeld bezahlt und dessen Servicegebäude wir nutzen können.
    Alles super. Wir erkunden noch ein wenig die Umgebung um den Hafen und gehen früh schlafen.

    *Hafeninfo
    - Duschen
    - WC
    - Absaugung
    - Waschmaschine
    - Trockner
    - Fahrradverleih
    (Die meisten Sachen sind am Campingplatz)
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  • Die Posttonne 65°54,07 N und 022°39,0 E

    18. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 17 °C

    Der nördlichste Punkt der Ostsee liegt in Törehamn auf 65°54,07 nördlicher Breite und 022°39,0 östlicher Länge.

    Die Tonne heißt auch Posttonne, es war mal ein Briefkasten an der Tonne befestigt. Ob der wirklich ernsthaft als Briefkasten gedacht war oder "nur" für uns Bootsfahrer da angebracht war, habe ich nicht ergründet.
    Den Briefkasten gibt es allerdings an der Tonne nicht mehr.

    Wenn Du hier hinsegelst, kannst Du Dir an der Rezeption des Campingplatzes ein Zertifikat geben lassen, dass Du hier mit dem Schiff gewesen bist. Früher hat man das wohl mal über einen Briefeinwurf in den Briefkasten der Posttonne beantragt und dann das Zertifikat zugesendet bekommen.

    Wir hatten tolle Gefühle, als wir hier angelegt haben. Außer uns liegt hier noch ein schwedisches Boot am Steg, der macht sich kurz darauf wieder auf den Weg und wir sind alleine. Später kommt noch ein deutsches Segelboot und legt längseits hinter uns an. Alle, die hier ankommen, sind glücklich und wollten einmal hier sein.

    Beim Blick aus dem Fenster oder aus dem Cockpit, sehen wir direkt die Tonne und prosten uns immer wieder zu. Mit Kaffee, Bier und auch mit anderen Getränken.
    Wir sind glücklich und ein wenig stolz.
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  • Uddskäret - Brändöskär

    21. Juni 2024 in Schweden ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute geht's wieder los, wir verlassen den entferntesten Ort unserer Reise und machen uns real betrachtet jetzt auf den Rückweg.
    Ein kleiner Moment von Wehmut, aber alles ist bestens. Irgendwann fängt jeder Rückweg an.

    Planung des heutigen Schlages, Wetterbericht, Wasser auffüllen.
    8:45 Uhr. Es kann losgehen.

    Bei Sonnenschein und 4 Windstärken aus Nordwest, in Böen werden es im Laufe des Tages gelegentlich 6 bft, legen wir ab.
    Wir rollen im Hafen das Vorsegel aus und laufen zwischen 4,5 und 6 Knoten in Richtung Süden. Den Motor stellen wir sofort ab. Welch eine Ruhe, nur das gurgeln des Wassers um den Rumpf unserer Norn und das Rauschen des Windes im Segel.

    Nach gut 25 Meilen und knapp 5 Stunden kommen wir am Hafen Brändöskär an. Kurz vor der Hafeneinfahrt bergen wir das Segel und starten den Jockel.
    Uns erwartet mit Brändöskär eine malerisch schöne Bucht, umrahmt nur von einigen roten Hütten und einem Anlieger für vielleicht 15 Boote, wenn alle vor Heckanker festmachen.
    Heute sind hier, trotz Mittsommer, nur fünf weitere Schiffe im Hafen.
    So, wie wir es hier im nördlichen Schweden an der Ostsee wahrnehmen, feiern die Schweden hier Mittsommer nur im kleinen Kreis von Familie und Freunden. Es wird gegrillt, zusammen gesessen und ein netter Abend verbracht. Keine lauten Feste und Feten. Das mag aber in den Städten anders sein.
    Mal gucken, was jetzt am Samstag passiert :-)

    Thema Mittsommer: ist euch bewusst, dass Rahden der Ort in NRW ist, an dem heute die Sonne am längsten scheint?
    https://www1.wdr.de/nachrichten/sommersonnenwen…

    Nachmittags machen wir noch einen schönen Rundgang auf der Insel und besuchen auch die aus Holz gebaute Kirche aus dem 1800 Jahrhundert.

    Der Abend klingt mit einem wunderschönen, aber unvollendeten, Sonnenuntergang aus.
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  • Luleå

    22. Juni 2024 in Schweden ⋅ ⛅ 18 °C

    Wir wollen weiter auf unserem Weg zurück und wollen noch viele Orte sehen.
    Heute ist es leichtwindig, wir würden gerne etwas segeln. Mal sehen.
    Um wieder mal zu versorgen wollen wir, trotz der langen Anfahrt in die Stadt, doch einmal nach Luleå reinfahren.

    Von Brändsöskär aus umrunden wir die Schäreninsel Uddskäret südlich und befinden uns in einer wunderschönen Schärengegend. Wir können uns noch gar nicht so richtig satt sehen. Ist auch gut, uns gefällt es hier sehr.

    Nach wenigen Meilen kommen wir heute an unsere erste richtige Engstelle.
    In den Karten steht eine Nordkardinale (siehe Bilder), im wirklichen Leben steht hier auch noch eine südliche.
    Kurze Erklärung: eine nördliche Kardinaltonne / Untiefentonne steht auf der nördlichen Seite einer untiefen Stelle, eine südliche auf der südlichen Seite.
    Da ist dann in der Regel aufpassen angesagt.

    Hier mussten wir dann eben zwischen zwei solchen Tonnen durch, die Durchfahrt hatte vielleicht 30m Breite.

    Kurze Zeit später befuhren wir ein weiteres Fahrwasser, dass aber gut betonnt und von allen Seiten mit Richtfeuern ausgestattet sehr gut zu befahren war. Ein wenig Konzentration vorausgesetzt :-). Die minimale Tiefe hier im Fahrwasser haben wir mit 3,4m gelotet. Stein, kein Sand. Das ist nicht nur ein realer Unterschied, wenn man aufläuft, sondern auch vom Gefühl her anders - wenn es schief geht, ist es kaputt.

    Die Anfahrt nach Luleå ist lang, sieben Meilen Richtung Nordwest motoren, da uns der Wind nicht so richtig unterstützen wollte.
    Luleå ist hier oben eine der größten Städte mit etwas 75.000 Einwohnern, die eine große Stahlindustrie hat(te). Mittlerweile hat sich auch Facebook (Meta) hier mit drei großen Rechenzentren niedergelassen.
    Auf dem Weg in den Hafen Ettan kommen wir an den Industrieanlagen vorbei. Kurz vor dem Ziel liegt die Flotte der Eisbrecher am Kai, die hier im Winterhalbjahr den Hafen und die Fahrwasser befahrbar halten.
    Ist auch alles sehenswert, brauchen wir nur nicht jeden Tag 😀

    Wir fahren hier bis ins Stadtzentrum bis in den Gasthamn Ettan.
    Alles sehr gut hier. Aber eben ein recht großer und daher etwas anonymer Hafen. Schwimmsteganlage mit Strom und Wasser an Y-Auslegern.

    Wir treffen hier nette Segler und können uns hier mit allem versorgen.

    *Hafeninfo
    - Strom
    - Wasser
    - Tanke mit Diesel und Benzin
    - Absaugung
    - neuwertige Sanitäranlagen mit Sauna, Dusche, WC
    - Küche
    - Waschmaschine, Trockner
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  • Luleå Hafentag

    23. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute, am Sonntag nach Mittsommer, schlafen wir aus.
    Wir haben zwar nicht gefeiert, möchten aber einen Tag hier Pause machen, einkaufen und etwas in Sachen Kultur machen.

    Nach netten Gesprächen am Steg mit deutschen und schwedischen Wassersportlern über Ziele, Technik, Wetter und Routen können wir noch im Supermarkt frische Brötchen holen und spät lecker frühstücken.

    Nach dem Aufräumen machen wir uns auf den Weg, sehen uns die Stadt an und fahren dann in den Stadtteil "Gammel Stad".
    Das ist der alte Stadtteil mit einer sehr alten Kirche im Mittelpunkt und einem Museumsdorf nebenan.
    Ein sehr schöner Stadtteil, den es sich zu besuchen lohnt.
    Der Stadtteil "Gammeln Stadt" ist eine von 15 ausgezeichneten Weltkulturerbestätten Schwedens.

    Alles ist gut gemacht, das Café im Museumsdorf und die Touristeninfo haben auf. Das Wetter ist sonnig und warm. Wunderbar.

    Die Gammel Stad liegt etwa 4,5 km von dem Jachthafen entfernt und wir nutzen den ÖPNV. Kartenkauf und einchecken per App, alles gut und einfach.
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  • Wetterberichte

    23. Juni 2024, Gulf of Bothnia ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir bemühen in der Regel zwei Quellen, um Informationen zum Wetter zu bekommen.
    In Deutschland und Dänemark sind das zur Zeit für uns meistens Windy und der DWD.
    Windy stellt die Daten verschiedener, auswählbarer Wettermodelle in Animationen dar.
    Der DWD stellt Wetterinformationen in Textform und in verschiedenen Kartendarstellungen dar.

    Die Seewetterberichte des DWD umfassen die Bereiche hier oberhalb von Stockholm nicht mehr. Sie hören mit der nördlichen Ostsee auf, oberhalb von Stockholm fehlt uns also eine Informationsquelle.

    Also habe ich mich hier mit dem See- und Küstenwetterbericht vom schwedischen Wetterdienst beschäftigt. Die entsprechende Webseite gefällt mir sehr gut.
    (https://www.smhi.se/en/weather/forecasts/marine…)
    Du kannst auf der Karte oder per Pulldown Menü Deinen gewünschten Vorhersagebereich wählen und bekommst danach sehr kompakte Informationen und ggf. Warnungen. Die Angaben zum Wind werden in m/s gemacht und es wird wie beim DWD ein Bereich der möglichen Windstärke und -richtung angegeben.
    Z.B. N-NW 3-8 m/s.

    Mit beiden Informationsquellen zusammen fühlen wir uns ausreichend zum Wetter informiert.

    Zusätzlich bekommen wir in Deutschland, Dänemark und auch Schweden mehrmals täglich Informationen zum Wetter und andere navigatorisch relevante Informationen über den UKW Seefunk.
    Im Deutschland sendet der private Betreiber der Küstenfunkstellen "DP07" mehrmals täglich Wettervorhersagen. Zusätzlich senden die Revierfunkstationen Lagemeldungen und Vorhersagen zum Wetter, Wasserstand und lokal relevanten Navigationsinfos aus.

    In Dänemark sendet Lyngby Radio die Berichte und Informationen, in Schweden macht das Stockholm Radio.
    Radio heißt hier aber nicht, dass Du die Informationen am Küchenradio hören kannst, sondern "Radio" hat hier die Bedeutung "VHF Seefunk".

    Es gibt natürlich noch viele weitere Quellen, wie verschiedene Internetdienste, Apps, ausgehängte Wetterberichte in Häfen usw.
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  • Junkön

    24. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Wie lassen uns in Luleå morgens lange Zeit. Am Gästesteg in der Marina liegen wir mit vier Booten recht nah beieinander.

    Es entwickeln sich nette Gespräche über Themen der Bootstechnik, der bisherigen Reiseroute, des Wetter und anderen Dingen.
    Sehr interessant: Wir haben Hafenhandbücher für Südschweden und hoch bis zu den Höga Kusten, noch nördlicher wird es dünner mit den Informationen.
    Ein älteres Paar am Steg weiß von einem Buch, dass die EU mal rausgebracht hat und das man sich gratis von einer Webseite laden konnte. Dieses Buch beschreibt viele Buchten und Häfen im Botnischen Meerbusen. Leider funktioniert die Webadresse, von der man es laden konnte, nicht mehr.
    Unser Glück: die beiden gucken auf dem Boot und haben einen USB Stick dabei, auf dem dieses Buch im pdf-Format drauf ist. Klasse. Jede Info hilft.
    Buchtitel: "Bothanian Bay Attraction Book"
    Wer es mal braucht - bitte melden.

    Die Zeit läuft, noch eben beim Bootsausrüster Ruckdämpfer besorgen, aus dem Supermarkt Brötchen mitbringen und dann frühstücken, naja, eigentlich Mittag essen 😀.

    Kurz nach 14:00 Uhr legen wir ab, noch eben zur Absaugstation, nochmal einen Steg weiter an die Tanke und los geht's. Schon 15:00Uhr

    Wir wollen heute nicht so weit. Der Wind ist jetzt ab Mittag passend und wir wollen aus dem Stadthafen weg wieder in einen Schärenhafen.
    Nach tollen drei Stunden segeln wird es die Insel Junkön mit ihrem kleinen, aber tollen Hafen. Die roten Häuschen direkt an einem Anleger beherbergen zweikleine Museen, ein Café mit Hafenmeisterbüro, die Sauna und die sanitären Anlagen
    Am Steg kommen uns beim Anlegen zwei junge Schwedinnen entgegen und nehmen direkt Leinen beim Festmachen an. Im Gespräch hören wir, dass die Beiden in den Semesterferien hier den Hafen schmeißen. Super nett sind die Beiden.
    Spitze hier.

    Abends machen wir noch einen kleinen Gang durch den Hafen. Abendsonne, die nicht untergeht, nur vier, fünf Schiffe im Hafen, toll.

    *Hafeninfo
    -Müllentsorgung
    -Sauna, Dusch, WC
    -Wasser
    -Strom an zwei von drei Stegen
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  • Junkön - Hafentag

    25. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☀️ 19 °C

    Es ist bestes Wetter, Sonne, gute Temperatur, nur leider Wind aus SW. Aber hier halten wir es gut einem Tag aus👍.
    Nach dem Aufstehen machen wir uns kurze Leinen mit Ruckdämpfern fertig und räumen die Backskisten auf. Im Laufe von Tagen wälzt sich der Inhalt der Stauräume um; wie von Geisterhand wandert der Inhalt von oben nach unten, von rechts nach links. Aufräumen lohnt sich.

    Im Hafen steht angeschlagen, dass es heute geräucherten Fisch gibt.
    Um 1200 Uhr laufe ich zur Räucherhütte und bringe ein ordentliches Stück mit.
    Wie sich beim Abendessen herausstellen wird, ist der Fisch sehr frisch und extrem lecker.

    Anschließend Frühstück
    Dabei entwickelt Sonja den Plan, das meine Haare Pflege benötigten. Kein Problem, wir nehmen Kamm und Schere mit auf einen Gang an den entfernten Strand, T-Shirt aus und los geht's.
    Sonja macht das gut. Danke. ✂️✂️✂️
    Nach dem Schnitt gehe ich in die Ostsee, um die Haare auszuwaschen. Brrr, ich glaube, groß über 13, 14 °C ist das Wasser noch nicht.
    Da ich keine Badehose mithabe, erspare ich euch Bilder von dem Badespaß.

    Nachmittags sitzen wir mit einem anderen Seglerpaar von einer HR Rasmus 31 zusammen. Nette Gespräche bei Kaffe und Keksen im Cockpit der Norn.
    (Kathrin und Paul)

    Abends klopft der Kollege nochmal: '"Kommst Du mit in die Sauna?"
    Ich muss keine Sekunde nachdenken.
    Paul und ich rüsten kurz, holen noch Holz, das im einem Holzschuppen bereit liegt, heizen die Sauna nach und gönnen uns zwei Gänge mit Abkühlung im hier klaren Wasser des Hafens.

    Ein entspannender Tag. Klasse.
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  • Gåsören

    26. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 17 °C

    Junkön, morgens 06:00 Uhr.
    Der Wetterbericht hat uns passenden Segelwind für unseren Schlag nach Süden angekündigt. Windy mit etwas mehr Regen als der schwedische Wetterdienst.
    Beim Blick nach draußen passt Windstärke und -richtung. Der Himmel ist aber grau.
    Wir machen uns fertig zum Auslaufen.
    Frischen Kaffee zum Frühstück, Segel vorbereiten, Tee und etwas Proviant für den Schlag vorbereiten.

    07:00: Alles klar zum Auslaufen. Wir haben direkt unsere Regensachen an, die ersten Tropfen fallen genau jetzt.
    Wir laufen aus dem Hafen aus und können bei 4bft gleich vor dem Hafen Segel setzen. Mit Rauschenfahrt geht's los.
    Ein anderer Segler macht sich auch klar, kommt wenige Minuten nach uns aus der Hafenausfahrt.

    Sofort geht die Regatta los, es wird getrimmt und gezupft.
    Nach einer knappen Stunde trennen sich unsere Wege, bis hier unentschieden. Wir winken uns zum Abschied zu.
    Hat Spaß gemacht.

    Wir machen unter den Regenwolken gute Fahrt, 5,5...6,5kn.
    Gegen Mittag hört es von oben vollständig auf, Schiff, Segel und Besatzung trocknen langsam.
    Der Himmel reißt auf, tatsächlich kommt die Sonne durch. Es wird ein toller Nachmittag.
    Nach knapp 40 Meilen schläft der Wind ein, wir treiben mit Geschwindigkeiten zwischen 0 und 0,5kn. Egal, was wir machen, ohne Wind wird es nicht besser. Zwischendurch treiben wir auch rückwärts.
    Nach ein, zwei Stunden entscheiden wir, dass wir doch die Maschine anmachen müssen.
    Am Wochenende soll es hier stark windig werden und wir möchten noch etwas weiter nach Süden.
    Also Motoren wir noch gut 20 Meilen, bis wir an einer SXK-Boje festmachen können.
    So eine Windstille hab ich noch nicht oft gehabt, diese beschert uns aber nach 61 Meilen eine ruhige Nacht an der Boje.

    (SXK: Svenskar Kryssarklubben: dieser Verein hat in vielen schwedischen Gewässern Bojen ausgebracht, an denen Mitglieder festmachen können. Wir haben uns zu unserem Törn hier als Mitglied angemeldet)
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  • Kurjoviken

    27. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir schlafen bei wenig Wind und keiner Welle sehr gut an unserer SXK-Boje in Gåsören, bis wir den ersten Kaffee in der Hand haben, ist es fast 10:00 Uhr.
    Wir können es bei uns im Vorschiff halbwegs dunkel machen, da kann man schon mal verschlafen :-)

    Wir wollen heute nicht ganz groß weiter, es geht nur 3,5 sm nach Kurjoviken.
    Ein netter, relativ großer Hafen, von dem wir aber die Tiefe der Einfahrt nicht so richtig wissen. In den Karten steht für die Fläche vor der Einfahrt 1,3m Wassertiefe. Aber es ist zusätzlich ein Richtfeuer da, im Netz habe ich gelesen, dass es da tiefer sein soll. Hafentiefe insgesamt 2,5m.

    Wir legen unter Vorsegel von der Boje ab und lassen es bei frischem achterlichen Wind nur unter Genua bis zu knapp 6kn laufen.
    Nach weniger als einer halben Stunde sind wir schon da und tasten uns in der windgeschützten Einfahrt langsam vor. Es wird nicht untiefer als 3,1m.
    Am Liegeplatz haben wir immer noch 2,9m. Also alles bestens.

    Heute gibt es nur Pflichtprogramm: Einkaufen und Körperpflege. Muss beides in regelmäßigen Abständen sein 😀

    * Hafeninfo
    - Supermarkt 1km Entfernung
    - Slipanlage, Bootskran, Mastenkran
    - Clubhaus mit Sauna, Dusche, Waschmaschine, Trockner, WC
    - Tanke mit Diesel und Benzin
    - Absaugung
    - Wohnmobilstellplatz
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  • Kurjoviken - Ausruhen :-) (Skelleftå)

    28. Juni 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir melden uns immer noch aus Kurjoviken in der Nähe der Stadt Skelleftå.
    Nachdem wir vor drei Tagen hier angekommen sind, wollten wir zum einen einige Dinge des alltäglichen Lebens organisieren und einfach ein wenig Zeit hier verbringen.
    Ich buche auch meinen Rückweg zum Arbeiten nach Hause, am 15.07. möchte und muss ich pünktlich im Betrieb sein.

    Gleichzeitig haben wir zwei Tagen mit teilweise starkem Gegenwind hier abgewartet. Angesagt war Wind mit 6bft, in Böen auch 7+. Dabei wollten wir nicht aufkreuzen 😊.

    Der Hafen ist komfortabel, hat gut geschützte Gastliegeplätze und bietet die für die Erholungsphase schönen Annehmlichkeiten.

    Per App organisieren wir die Bus Tickets und fahren zweimal in die Stadt Skelleftå. Wenn man sich ein wenig mit der App und den Verbindungen beschäftigt hat, funktioniert alles bestens.

    Hier im Hafen und der Umgebung gibt es Schwerindustrie, wie z.B. ein großes Stahlwerk, aber auch neue Industrie, die Fa. Northvolt hat hier wohl auch ein großes Werk gebaut. Zu Schichtwechselzeiten waren die Busse voll mit Mitarbeitern, erkennbar an ihren Warnwesten mit Aufschrift.

    Wir genießen die Tage, haben nette Nachbarn aus Finnland und Deutschland und lassen es langsam angehen.
    Uns geht's gut.😀

    Die Windvorhersage berichtet für morgen von passendem Wind, wir werden dann zeitig ablegen und gucken, dass wir vorankommen.

    Wir sind natürlich auch sportlich unterwegs.
    Fußball wird auf dem Tablet geguckt und das MidsummerSail 2024 wird online per Tracker verfolgt.
    Highlight: unser Vereinsmitglied Marlene hat Einhand die 900 Meilen des MittsummerSail in etwa 9Tagen und 20 Stunden zurückgelegt.
    Echt eine Leistung auf einem 27-Fuß-Boot. 👍
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  • Kallviken

    1. Juli 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute wird der Wind passend, Nord, später Nordwest mit 3...4bft. Klasse.
    Zwischendurch anfangs mal etwas Regen. Mit der Vorhersage kann ich leben. Wir wollen heute früh los.
    5 Uhr, der Wecker klingelt. Schiff klarmachen, und noch eben am Bunkersteg anhalten und Tankstelle und Absaugung nutzen, dann geht's los, erst ein Stück nach Südost, später draußen soll es in Richtung Süd und Südwest gehen.

    Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht, sicherlich zwei, drei NM entfernt, sehen wir, wie sich die Wolken den Hang hinunterarbeiten. Hmmm.

    Wir fahren los, nach zwei, drei Meilen haben wir pottendichten Nebel. Die Sichtweite ist schlecht zu schätzen, aber 100 m sind es sicher nicht.

    Wir sind kurz vor Gåsören, wo wir vor ein paar Tagen auch schon an der SXK Boje übernachtet haben. Also wieder ran an die Boje, alles gut und sicher. Es ist 8:00 Uhr
    Der Nebel wird sich ja gleich wieder auflösen.
    Ein n wenig schlafen, etwas essen, immer wieder rausgucken und Wetter beobachten. Die Zeit vergeht langsam.

    Nach 7 (in Worten "sieben") Stunden haben wir eine Sichtweite von einigen hundert Metern. Dafür regnet es jetzt immer mal wieder.
    Dennoch, es geht jetzt weiter. Eine alte Welle steht hier noch, als wir hinter der kleinen Insel aus dem Schutz kommen. Bei um drei Beaufort achterlichem Wind geigt es ganz gut, aber wir kommen voran.

    An der Landspitze mit der Wetterstation Bjuröklubb sind wir gut vorbei und wir müssen den Kurs anpassen. Zeitgleich dreht der Wind etwas westlicher, es läuft jetzt mit Raum- bis Halbwind gut. Jetzt, nach gut drei Stunden wird, scheinbar mit dem Winddreher zusammen, die Sicht schlagartig besser, den Leuchtturm Blackkallen in 7 Meilen Entfernung können wir klar sehen. So macht es wieder Spaß.

    Wir wollen nicht die Nacht durchsegeln und laufen um kurz vor Mitternacht die Bucht Kallviken an. Die Ansteuerung gelingt mit Ober- und Unterfeuer hervorragend, laut unseren Unterlagen ist der Hafen tief genug. Es soll einen alten Betonanleger geben.
    Mittlerweile ist der Anleger aber saniert und wir liegen an einem tollen Holzsteg, einen Schwimmsteg gibt es zusätzlich. Wassertiefen hier zwischen 2m und 5m am äußeren Ende des Schwimmsteges.

    Alles super hier.

    Morgens machen wir eine kleine Wanderung auf einen "Berg" mit einem alten Seezeichen. Wir laufen durch tolle Felslandschaften und genießen von vielleicht 60m Höhe die Aussicht auf den bottnischen Meerbusen.

    *Hafeninfo
    - keine Versorgung außer zwei Steckdosen
    - tolle Hafenidylle
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  • Holmsund

    3. Juli 2024 in Schweden ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir liegen in Kallviken, nachmittags nach unserem Gang auf den "Berg" gucken wir wieder nach dem Wetter.
    Die Windwarnungen der Wetterdienste enden am Abend.
    Windy und SMHI sagen für den Abend und die Nacht westliche Winde mit moderaten Windstärken vorher, das können wir gut für unseren südlichen Kurs nutzen.
    Die Entscheidung steht schnell, wir essen noch eben an Bord und machen uns dann klar zum Ablegen.

    Um kurz vor acht abends geht es los.
    Auslaufend haben wir noch ausreichend Wind, es geht mit über 7 kn bei halben Wind raus. Wind so um die 16, 18 Knoten.
    Relativ schnell nimmt der Wind ab, so dass es die nächsten Stunden mit 4...5,5 kn weiter in Richtung Süden geht. Wir können einen Kurs über Grund zwischen 190 und 200° laufen. Das passt exakt.
    Leider steht vom starken Wind des Nachmittags noch mehr Welle, als für den aktuellen Wind zum Segeln schön wäre. Manchmal stampft Norn sich fest.
    Nach einiger Zeit legen sich die Wellen, aber auch der Wind.
    Wir segeln die Nacht bei leichtem Wind und ohne Welle mit bis zu 5 Knoten durch.
    Es ist eine tolle Nacht, kaum ist die Sonne nicht mehr zu sehen, kommt sie ein Stückchen weiter wieder zum Vorschein.
    Es ist die ganze Nacht taghell, ich sitze hinter der Sprayhood und genieße das Schauspiel.

    Morgens gegen halb sieben schläft der Wind ein, wir kommen nicht mehr vorwärts und machen die Maschine an.
    Um 10:00 Uhr machen wir in der Marina Holmsund fest und fallen müde auf das Sofa, um kurz Pause zu machen.
    Es war eine wunderschöne Nachtfahrt. Am Ende stehen 56 Meilen auf der Logge.
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  • Husum Schweden

    4. Juli 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 17 °C

    Am Wochenende soll es stärkeren Wind geben, wir möchten aber noch etwas weiter in Richtung der Höga Kusten segeln, also Richtung Süden der Küste entlang. Real ist das eine südwestliche Richtung.
    Heute soll es laut Windy und schwedischem Wetterdienst Ost bis Südost mit 10 bis 15kn bzw. 3 bis 8m/s geben. Ein paar Böen mit max 9m/s sollen hinzukommen. Gestern Abend haben wir noch die Genua gegen die Arbeitsfock getauscht, bei den angegebenen Windstärken segelt sich die Fock besser.

    Nachdem wir morgens etwas verschlafen haben, beeilen wir uns mit den Vorbereitungen und kommen um kurz vor 9:00 Uhr los.
    Aus dem Hafen Holmsund müssen wir ein Stück herausmotoren, nach dem wir an der Schäre Bredskär vorbei sind, setzen wir die Segel. Kurs halber Wind, unser Ziel Järnäs - Udden liegt an. Top.
    Auf dem AIS und in der Realität sehen wir heute noch ein paar weitere Boote, allesamt Teilnehmer der MidsummerSail 2024, die auf dem Rückweg nach Hause sind.
    Nachdem wir anfänglich noch überlegen, ob es richtig war, die Segelfläche zu verkleinern, sind wir nach einer Stunde bestens zufrieden mit dem Griff zur Fock. Wir laufen unter Groß und Fock mit bis zu 7kn bei gut halbem Wind, alles super. Es baut sich aber auch eine Welle auf.
    In Höhe unseres Zieles Järnäs entscheiden wir kurz, dass wir noch weitersegeln, in Verlängerung unserer Kurslinie lieg Husum. Husum stellt das nördliche Ende der Höga Kusten dar.
    Der Schlag wird also ca. 16 Meilen länger. Bei dem Wind und der Geschwindigkeit sind das zwischen zwei und drei Stunden - kein Thema.

    Der Wind nimmt noch etwas zu, die Beaufort-Skala weißt diesen Wind als frische Brise aus, der Seegang würde zwischen leicht und mäßig bewegt eingeordnet.
    Mit unserer Norn bedeutet das, dass das erste Reff sicherlich gut wäre.
    Dank gut funktionierendem Einleinenreff und Markierungen auf den Leinen ist das schnell gemacht, es geht mit gleicher Geschwindigkeit, aber mit angenehmer Lage und ohne schleifende Kupplung bei guter Fahrt voran.

    Um kurz vor 5 Uhr nachmittags sind wir in der Ansteuerung auf den Hafen, um 17:00 sind wir hier fest. Ein kleiner Anleger, wenig Betrieb, alles einfach, aber gut. Der Bereich des Hafens ist in den Seekarten (Papier und elektronisch) als nicht erfasst gekennzeichnet. Wir schlängeln uns rein und haben überall über 5m Wassertiefe, am Schwimmsteg noch über 4m.
    Der Ausblick ist nicht in alle Richtungen perfekt. In landseitigen Häfen sehen wir regelmäßig holzverarbeitende Betriebe mit Hafenanschluss. Das ist nicht immer zu vermeiden.

    Hier können wir es aushalten, wir haben die Nase im Wind Richtung S und können geschützt im Cockpit sitzen.

    Heute ein Segeltag 9 to 5. Work - Life - Balance in Ordnung 😉

    *Hafeninfo
    - einfacher Steg, mäßige Fingerstege (klein, eng, wackelig)
    - Müll
    - einfache Sanitäranlagen
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  • Husum - zu viel Wind 💨

    7. Juli 2024 in Schweden ⋅ 🌬 17 °C

    Wir liegen den dritten Tag in Husum, nicht, weil es hier zu viel zu sehen gibt, sondern weil seit Freitag hier zu viel Wind ist.

    Das soll morgen früh erledigt sein, real hat es mit kleinen Unterbrechungen bis heute Abend ordentlich geweht, in den letzten Stunden mit bis zu 38 kn hier am Anleger.
    Jetzt flaut es spürbar ab, die Wolkendecke reißt auf, es zerrt und ruckt nicht mehr so an den Leinen. Unsere Nachbarlieger und auch wir (drei Schiffe mit Menschen drauf) haben zusätzliche Festmacher gelegt und mehr Fender genutzt. Es ist alles gut gegangen.

    In der Zwischenzeit haben wir hier die Gegend erobert und die Zeit genossen.
    Zwischendurch gibt es ja auch noch "König Fußball".
    Wir genießen es, mit unseren lieben Freunden zu telefonieren und uns mit den Bootsnachbarn zu unterhalten.
    Wir hatten einen wunderschönen Tag.
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  • Ulvön

    8. Juli 2024 in Schweden ⋅ 🌬 16 °C

    Wir haben jetzt drei Tage in Husum abgewettert und wollen gerne weiter.
    In den kleinen Häfen und Orten hat man dann doch schon alles gesehen😀.
    Heute Morgen ist es hier in Husum (SE) gut mit Wind und Wellen.
    Drei bis vier bft, keine Welle. Aber Wind aus Süd.
    Wir müssen draußen erst ein paar Meilen nach Süden, also erstmal steht zwei, drei Stunden motoren auf dem Plan.
    Windy sagt für draußen Wellen von 1,7 m an. Mal gucken.
    Es geht entspannt los, als wir aus dem Schutz der vorgelagerten Inseln und Schären spüren wir aber dann doch die Wellen. Windy hat nicht untertrieben und mit der aktuellen Windrichtung können wir die ersten 10, 11 Meilen nicht segeln. Wir stampfen gegenan, sind aber glücklich, dass Norn sehr gut durch die Wellen geht.
    Nach dem wir in die Inselwelt der Höga Kusten abbiegen, können wir bei perfektem Wind ohne Welle segeln bis wir zum Schluss noch kurz bis nach Ulvöhamn motoren müssen.
    Top Segeltag mit vielen Facetten des Segelsports 😀.

    *Hafeninfo
    - Liegeplätze mit Heckbojen. (Längsseits liegen kostet doppelt)
    - Dusche, WC
    - Müllentsorgung
    - Absaugung am Schwimmponton
    - Restaurants
    - Tanke mit Benzin und Diesel B0
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  • Härnösand - weiter Richtung Süden

    9. Juli 2024 in Schweden ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir haben noch einen Tag, um die Höga Kusten zu genießen.
    In dieser Woche möchten wir bis in die Nähe von Gävle kommen, da wir hier eine gute Verbindung nach Stockholm haben. Ludger muss die Reise für ein paar Wochen unterbrechen und nach Hause reisen. Sonja bleibt auf dem Schiff und bekommt Besuch.
    Wir müssen halbwegs verkehrsgünstig liegen.

    Früh morgens geht es los. Nachdem wir kurz noch das Dampferlicht neu befestigen müssen, tanken wir noch eben in Ulvöhamn und ab geht's.
    Anfangs ein paar Meilen motoren und segeln im Wechsel. Wir haben uns entschieden, heute schöne Routen durch die Schären- und Inselwelt zu nehmen. Wir wollen diesen Küstenabschnitt nochmal genießen.
    Es ist eine absolut beeindruckende Landschaft hier in der Höga Kusten.
    Ihr könnt es wahrscheinlich nicht mehr hören, aber es ist echt toll hier.
    Geniales Segeln bei gutem Wind und ohne Wellen, super Landschaft, top Wetter. Davon können ruhig noch ein paar Tage kommen😍

    Abends kommen wir in Härnösand an. Ein Versorgungshafen in der Stadt mit vielen Liegeplätzen aber aus meiner Sicht nicht so wahnsinnig viel Scharm.

    *Hafeninfo
    - Liegeplätze mit Mooringbojen
    - Tankstelle
    - Absaugung
    - Dusche, WC
    - Strom
    - Müllentsorgung
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  • Hölwick

    10. Juli 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 16 °C

    Wir wollen früh los, der Wecker klingelt um 5:30 Uhr. Das Aufstehen fällt mir schwer, bis wir loskommen wird es echt halb neun.
    Man man man.
    Es ist sehr leichtwindig, später soll es etwas zunehmen und passend drehen.
    Wir fahren erstmal etwas unter Segeln mit Maschinenunterstützung.
    Wenn wir denn bis Hölick wollen, dann werden es um die 70 Meilen. Leider nichts für eine Schleichfahrt.

    Wir sitzen gerade beim Frühstück an Deck, als unser Pinnenpilot plötzlich wilde Sau spielt. Piept und steuert mal eben 90° hin und her, einmal, zweimal, dreimal. Sonja drück schnell auf Standby und hängt den Pinnenpiloten aus.
    Werkzeug hab ich ja dabei, also gleich aufschrauben und gucken.
    Acht Schrauben später finde ich im Inneren Feuchtigkeit in Form von Wassertropfen auf der Platine und dem Kompass.
    Ok. Das kann dann nur schief gehen.
    Trocknen und säubern, jetzt liegt er offen zum Trocknen in der Kabine. Mal gucken.

    Dafür gibt es jetzt eine positive Auswertung unserer Reisevorbereitungen:
    Da wir dem Pinnenpiloten mit seinem Alter von 12, 13 Jahren nicht so getraut haben, hatten wir bei einer Sonderaktion beim Zubehörhandel vor Reiseantritt schon einen neuen Piloten besorgt. 👍
    Das macht es jetzt natürlich einfach.

    Seglerisch ergibt sich heute ein breites Bild. Motoren in der Sonne, herrliches Segeln bei moderatem Wind mit Sonne und 5 kn Speed, segeln im Nebel und motoren im Nebel.
    Im Nebel heißt dann hier, dass dieser in Minuten aufziehen kann und sich auch wieder in Minuten auflösen kann. Gestern blieb er für mehrere Stunden.
    Kurz von Mitternacht sind wir dann im den Hafen Hölick eingelaufen. Die Sicht war wieder i.O., aber die Richtmarken zur Ansteuerung des Hafens sind hier unbelez, von daher musste unser Handstrahler beweisen, dass er seine Anschaffung wert ist. Das Teil funktioniert super.

    *Hafeninfo
    - Hafenidylle super
    - Festmachen an Fingerstegen
    - am nahen Campingplatz Kiosk, Duschen, WC
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  • Söderhamn Segelvik

    11. Juli 2024 in Schweden ⋅ ☁️ 16 °C

    Morgens müssen wir in Höllick noch kurz verholen, unser Innenlieger, der uns nachts netterweise ins Päckchen genommen hat, möchte pünktlich los.
    Wir bekommen einmal richtig die Jacke nass, so ist das wohl.
    Nach einer warmen Dusche und leckerem Frühstück laufen wir aus, wir haben ja diese Woche ein Ziel und einenTermin.

    Es geht bei Sonnenschein los, 5+ kn Fahrt im Schiff, geht zu Nebel und Windstille über und wird beim Anlegen zu einem wunderschönen Sommerabend. Auf dem Wasser hatten wir um die 12°C Lufttemperatur, und wie uns unsere Stegnachbarn abends sagten, haben sie auf See 9 Grad Wassertemperatur gemessen.
    Abends im Hafen sitzen wir bei 20° C Lufttemperatur und Sonnenschein zusammen.

    Der Vereinsteg und die gesamte Vereinsanlage sind toll, ein Vereinsmitglied und sein Enkelkind begrüßt und und nimmt Leinen an. Es kommt gleich zu einer netten Unterhaltung in deutsch, schwedisch, englisch, händisch. Echt nett.
    Super hier. Am Ende sind wir drei Gäste hier.

    Im Verein wird Jugendausbildung gemacht. Vor dem Hafen kommen uns schon vier Jolllen entgegen, die auch unter Spi für Regatten üben. Im Hafen sind zwei, drei Optis unterwegs

    *Hafeninfo
    - Festmachen mit Heckbojen
    - Clubhaus mit Küche, Gemeinschaftsraum, Duschen, WC
    - Müllentsorgung
    - Absaugung
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