A bissl Katzi

Wie geht's dem Howdie. Also er sieht gut aus, ist ruhig und entspannt. Autofahren ist ihm inzwischen komplett egal. Das Auto ist sein Zuhause. Er schmust, frisst ganz normal.
Er trägt tagsüber denMeer informatie
Wie geht's dem Howdie. Also er sieht gut aus, ist ruhig und entspannt. Autofahren ist ihm inzwischen komplett egal. Das Auto ist sein Zuhause. Er schmust, frisst ganz normal.
Er trägt tagsüber den Tracker und meist das Geschirr. Er sitzt, wenn wir draußen sind, gerne hinter dem Fliegenvorhang und beobachtet alles.
Im Finstern und wenn es passt vom Gelände her, geh ich spazieren mit ihm. Das mag er eigentlich schon, aber am liebsten im Gestrüpp oder im Dickicht. Das geht halt nicht immer.
2x ist er schon abgehauen, in den nächsten Busch. Da springt die Leinenkassette hinter ihm her und er schreckt sich voll. Ich beruhige ihn dann und alles ist wieder gut.
Wir denken, dass es ihm gefällt und es ihm wichtig ist bei uns zu sein.Meer informatie
Edi Rama der Ex- Bürgermeister von Tirana und jetziger Premier und Künstler kann sehr stolz sein auf diese moderne, pulsierende, junge Stadt. Fällt man am Land teilweise ins 19- 20. Jhd zurück, merkt man hier nichts. Wenig ist über von kommunistischen Strukturen. Sobald wir Berat auf der Schnellstraße verlassen haben, ändert sich das Bild. Große Betriebe, die Straße wird immer breiter, Werbetafeln künden von Einkaufstempeln. Wild verbaut das Meer entlang Golem nach Dürres. 1000ende Wohnungen (?) werden gebaut, wieder viele riesige Bauruinen. Es ist zum Heulen welche Konzeptlosigkeit und Chaos der Tourismus fördert! Übergangslos beginnt das Territorium von Tirana. Viel "Shitet" (zu Verkaufen) auf hochmodernen Glaspalästen, an einer Megakreuzung plötzlich ein Museum oder Ähnliches. Später recherchiere ich, dass es ein Hotel "Amadeus" sein soll, das seit 10 Jahren nie eröffnet wurde. Eine sehr komische Angelegenheit! Ganz offen behaupten albanische Gesprächspartner auch, dass die Deals am Meer nicht mit rechten Dingen Zugängen, viel Korruption und schlechtes Geld Standard wären.
Und dann "sind wir da". Immer wieder habe ich nachgeschaut wo wir uns hinstellen können. 3 CP sind ewig weit aus der Stadt draußen, es gibt viele Parks, enge Straßen. Lavazha- Autowaschbetriebe, die so häufig sind, wie bei uns Bäcker in der Stadt, also ca jeder 2. Betrieb😅😅😅, lassen einen auch oft parken. Wir brauchen wegen unserem Reisekater ja immer Schatten. Ein Park hat es mir besonders angetan. Am Rande ist das Botschaftsviertel. Wir stolpern gleich einmal über die österreichische.... und wirklich nach ein wenig Suchen und Ausprobieren, haben wir echtes Glück: Primeplatz neben dem Mausoleum der letzten albanischen Königsfamilie. Zog I. Daneben ist ein Megarestaurant und ein Angestellter knöpft uns für 2 Nächte 2000 Lek ab. Das passt schon. So perfekt ist es das wert, auch wenn der Park sicher städtisch ist. Mit dem Rad sind wir im Nu in der Stadt. Radfahren ist komplett einfach, weil es Radwege und Streifen gibt und die Autofahrer recht bewusst fahren. Schnell und chaotisch, aber sie warnen mit einem kleinen Hupton und lassen einen die Straßen queren. Tirana ist makellos. Es gibt keinen Müll. Was uns auch auffällt, alles was wir so über Albanien gelesen, gehört haben, ist doch recht anders. Müll ist grundsätzlich kein Thema, manchmal ist ein Haufen irgendwo, Hunde sind ein paar herum, aber alles ist, im Gegensatz zu z.B. Indien, wirklich harmlos. Und belästigen tun die Viecher einen sowieso nicht. Sie sich wunderschön und groß und sehr sanft. Aber zurück nach Tirana. Leerstände gibt es nicht, typische Einheitsmarken wie bei uns auch nicht. Kleine, private Geschäfte, viele "Minimarkets", Unmengen Bars, Cafés, Restaurants. Und Menschen. Tirana ist Universitätsstadt und das ist offensichtlich.
Gut harmonieren, mMn die wunderschöne hochmoderne Architektur und die vielen Parkanlagen. Alles ist rund um den Skanderbergplatz und macht die Orientierung auch leicht.
Wir verbleiben 2 Nächte hier und gehen morgen zurück in die dunkle Zeit Enver Hoxhers.Meer informatie
Sonntag in Tirana. Besser geht es nicht. Alle, wirklich alle sind unterwegs. Jedes Beisl, Bäckereien, Standln, Märkte, die 10000 kleinen Boutiquen und Geschäfte. Es summt und brummt. Herrlich! Und wir mitten drin im Gewusel mit dem Rad. Tirana, junge pulsierende Stadt mit der unveränderten Mentalität der Sudeuropäer. Sich treffen, miteinander essen, mit der Familie einen Ausflug machen, sehen - gesehen werden. Wenig brauchen sie dafür, nur die Gelegenheiten. Wie freundlich mutet es hier an, wie schön ist es, dass wir teilhaben dürfen. Wie verteufeln wir das bei uns, dieses "fremde" Verhalten. Eine Hochzeitsgesellschaft hupt sich in die Ehe, im Schritttempo wird das Auto und die Familie ausgeführt, alle sind schön angezogen... Lieber verstecken wir uns in unseren Gärten und Wohnungen, sperren uns aus und ein.
Viele Leute sprechen so gut englisch, dass wir uns auch inhaltlich sehr gut unterhalten können. Gleichzeitig versuche ich so "wissenschaftlich" als möglich zu recherchieren, wie dieses Albanien "funktioniert". Und wie immer gibt es mehrere Wahrheiten. Ältere Menschen bestätigen, dass das Land arm ist, der Großteil Verwandte im Ausland hat, die Geld schicken. Weniger bzw. schlechter gebildete finden die Arbeit der Regierung nicht besonders gut, weil das Einkommen sehr, sehr niedrig ist und aber seit den 2020er Jahren durch den Tourismusboom alles sehr teuer geworden ist. Auf der anderen Seite gibt es die superfleißigen und/oder gut Gebildeten, die den Aufschwung nutzen können. Und dann ist noch "das Außen". Die Investitoren. Ganz vorne Schweiz, Niederlande, auch Deutschland. Sehr groß im Geschäft VAE Unternehmer, die die Entwicklung hin zum EU Betritt als positiv sehen und viel Geld einbringen. Albanien, als verlängerte Werkbank Italiens in der Fertigstellung von Kleidung und Schuhen, hat sich nachhaltigen, ökologischen Tourismus auf die Fahnen geschrieben. Das ist am Meer aus unserer Sicht brutal daneben gegangen. Die Rechnung zahlen sie jetzt schon durch grauenvolle Wasseranalysen. Colibakterien haben high season im Sommer. Dem Drim und anderen Flüssen soll Wasser abgeleitet werden, damit es für den Bettenburgenwahnsinn zur Verfügung steht. Dann fehlt es aber wieder für die Erzeugung von Strom = 100% Öko aus Wasserkraft und der Landwirtschaft. Fast 1/4 des BIP kommt immerhin daher. Mühselig scheint die Einbindung der ruralen Gebiete durch fehlende Infrastruktur und elendiglich vernachlässigte Gebiete z.B. die der ehemaligen Ölkombinate. In den 90er Jahren erfolgte ein unglaublicher Human Resources - und vermutlich auch brain drain Richtung Italien und "Europa". Auch die Umsiedlungen unter Hoxher vom Land nach Tirana und die Zentralisierung ist immer noch bemerkbar. Investoren und Industriepartner sehen als großes Potential die arbeitssamen und verlässlichen Albaner und die Entwicklung der Lieferketten hin zu den ländlichen Betrieben, wo enorme HR beinahe brach liegen. Zu wenig wurde in die 95% der <10 Personenunternehmen investiert. Rama und seine Regierung hat hier zu tun um all die Bemühungen für alle sichtbar zu machen. Solange ein Pensionist 130 Euro bekommt und er sich dafür schämt (O-Zitat) und das Durchschnittseinkommen bei 900 Euro liegt und sich alles auf fremdes Geld verlässt, wird sich die Negativspirale weiter drehen. Wenn man fragt, wie macht ihr das, bekommt man immer: "wir überleben". Die Preise sind, so gesehen enorm. Putzmittel über 2 Euro. 1kg Äpfel in Tirana auf der Straße 1 Euro. Brot 1 Wecken 0,8 Euro. Honig, wir haben in Gjirokastra geglaubt, wir wurden abgezogen, ein Glas zwischen 1/4 und 1/2kg 25€!!!! Ein Kaffee am Sonntag so um die 3 Euro, dazu Kuchen, noch einmal 1,50. 9 Euro ein Eintritt in das Nationalmuseum BunkArt ist unerschwinglich. Da gibt es aber einheimische Preise. Schuhe aus dem Basar ca. 20€.
Erst Tirana ermöglicht mir einen umfassenden Blick zu werfen. Täglich werde ich neugieriger. Auch diese unglaubliche Enver Hoxher Geschichte. Fast 300000 Bunker wollte der Paranoiker bauen lassen. Er war besessen von der Angst vergast zu werden. Jeder musste ständig Trainings absolvieren. >170000 sind es geworden. 1000de Menschen sind dabei gestorben, 10000e hat Hoxher ermorden lassen. Einfach so. Bis 1985. Dann ist er gestorben.
Wir treffen beim Kaffee einen Prediger und seine Familie. Eben jener Pensionist, der 130€ Rente hat. Es ist unglaublich lustig und informativ. Wie viele, sprechen alle englisch- die Tochter wohnt in Kalifornien- und ein bisschen deutsch. Plötzlich verschwindet die Frau und kommt mit einem Päckchen zurück. Ich bekomme 1 Paar wunderschöne, handgestrickte Socken geschenkt. Einfach so. Ich kann es gar nicht fassen. Mit ihnen können wir uns gut unterhalten und erfahren wie sie leben. Ihr Freund ist ein 48 jähriger Mann mit seinem Sohn. Er hat 2 Armprothesen, da er als 12 jähriger im Wald unwissend mit einer Bombe aus WK2 spielte und die Hände weggerissen wurden. Auch unglaublich.
Wir schauen noch bei der Residenz von Hoxher vorbei. Diese steht leer, ist sehr gut gepflegt und ein ansprechender Bungalow aus den 70er Jahren. Das Viertel war unzugänglich für die Normalbevölkerung, jetzt ist der unmittelbare Nachbar das A. Lincoln Institut für Sprachen, ein KFC und eine amerikanische Bank. Herrlicher Zynismus.
BunkArt, das Museum in einem riesigen Bunker, 5 Stockwerke tief hinterlässt Fragen, Gedanken, Neugierde.
Albanien ohne Tirana. Das geht nicht. Es ist eindeutig die Identität und das Herz.Meer informatie
Wir genießen unser Frühstück am besten Ort in Tirana bei unserem fahrenden Haus, packen dann zusammen und machen uns auf Richtung Ohridsee.
Östlich geht die Fahrt nach Elbasan. Dort prägt ein riesiges metallurgisches Kombinat die Einfahrt. Bis hierhin nahmen wir die Autobahn, die dann einfach in den Stadtverkehr mündet. Immer wieder sind Standln mit Gemüse am Seitenrand der Autobahn aufgebaut. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen lassen diese Geschäfte zu. Auch Männer die CDs verkaufen lungern an den Zubringern herum. Was das ist. Keine Ahnung. Elbsan ist wieder sehr "albanisch". Hinter der Stadt gibt es riesige Erdbewegungen und Baustellen. Die ehemalige Via Egnatia ist Vorbild für dieses Autobahn Bauprojekt. Panbalkan... Dafür wird ein sehr schönes Tal geopfert. Ewig schade! Diese soll vermutlich einmal nach Skopje leiten. Für die Dörfer und den Fluss ist es vermutlich der Ruin.
Hier ist es schon ordentlich herbstlich. Leicht verfärbte Bäume, an den Obstständen Kastanien. In Lin am Ohridsee machen wir Rast. Ein herziges Dorf, allerdings sind die Frauen, die ihre Produkte feilbieten nicht sehr begeistert, weil wir nichts kaufen. Aber 1/4kg Honig um 8 Euro ist wirklich unverschämt. Ich mach noch ein paar Fotos und wir schauen, dass wir weiter kommen. Wir haben beschlossen gleich zu dem Ort zu fahren an dem wir 3, 4 Tage bleiben werden.
Die Grenzkontrolle der N-Mazedonier ist recht lustig, weil sie einen Hund haben, der zeigen soll was er kann. Ich darf mich mit Howdie in das Wachhäuschen setzen und der hübsche Hund, irgendein Mischling darf im Auto schnüffeln. Natürlich hat er außer herrlichem Katerduft nichts gerochen. Angeblich ist er auf Geld, Suchtgift, Waffen und Sprengstoff ausgebildet, weil er ein Engländer ist. Na ja, was auch immer. Howdie hat es gelassen genommen.
Am Weg liegt eine Klosteranlage des St. Naum, das wir uns ansehen. Wir sind fast alleine, weil es schon so spät ist.
Wir passieren Ohrid Stadt und Struga und erreichen unser Ziel, einen sehr positiv beschriebenen CP. Von hier aus möchten wir eine Dörfer- und Kirchenradltour in die Berge machen. Struga und Ohrid besuchen.
So auf die schnelle ist Nordmazedonien wesentlich moderner als Albanien. Zumindest gibt es nicht 1000 Autowaschanlagen und Obststände am Straßenrand. Die Straße ist gut ausgebaut, gesichert, es gibt Verkehrszeichen, keine Bauruinen... mal sehen was sonst noch so ist.Meer informatie
5 Grad...brrrr. Dafür ist ein herrlich sonniger Morgen. Nach einem Seefrühstück und ausgiebigem Telefonat mit Basti und Helena packen wir uns zusammen für eine Mountainbike Tour in einige Bergdörfer. Überall soll es kleine Kirchen und Felsenkirchen geben. Direkt vom CP aus starten wir und ca. 900 hm erwarten uns bergauf. Zuerst suchen wir uns ein wenig durch das erste Dorf, weil google noch nicht alle Neubauten und nicht mehr durchgängige Wege kennt.
Ganz entsetzt sind wir über Berge von Müll. Vom Kadaver über Kinderspielzeug, Motoren, Elektrogeräte, Plastik usw... typischer Wohlstandsmüll, den es so in Albanien einfach nicht gab. Strugas Dörfer sind eingekesselt von Müll. Schrecklich. Und: das sind nicht Touristen. Denn da wo wir fahren, kommt kein Tourist hin. Es sind Bewohner, die die Mülltrennung sehr wörtlich hehmen: Fenster- Türe auf und weg mit dem Sch...
Na ja, hab grad diesen Außen Hui, innen Pfui Flash.
Weiter geht's dann auf einer kleinen Asphaltstraße teilweise recht steil, ein Bächlein und viel Wald macht es fast kühl.
Franzi hat ein Problem mit seiner Schaltung. Er bringt es aber wieder hin und wir können weiterfahren.
So passieren wir ein Dörflein nach dem anderen. Die Kirchen sind alle versperrt, bei der Hl. Helena kann ich durch die Türe fotografieren.
Es sind Berdörfer, fast unbewohnt, nur Wochenenhäuser bzw. Häuser von Auslandsmazedoniern. Sehr hübsch und gepflegt, in den Orten selber verhindern sie Müllablagen, die sind alle rundherum. Wir kommen an vielen Brunnen und Quellfassungen vorbei, haben super Ausblicke auf den See und Struga.
Rasant sausen wir die 900 hm wieder hinunter und landen in Vevćani. Irgendwie ist der Ort speziell, das merkt man gleich. Beim Recherchieren erfahre ich die interessante Geschichte. Nach dem Zusammenbruch Yugoslaviens wollte die kommunistische Regierung dem Ort die Quellrechte wegnehmen. Darauf gründeten die Vevćaner eine eigene Republik mit eigenem Pass und Geld, Wappen und Fahne. Die Bewohner weigerten sich, sich unterzuordnen. 1993 wurden sie ins Gemeindegebiet Struga eingebettet und sie durften alle Rechte behalten. So genial! Für die Touris gibt es das Geld noch sls Souvenirs zu kaufen..
Der Ort ist sonst auch noch sehr spannend. Von hochmodernen Häusern zu zusammenfallenden Ställen gibt es alles. Wir machen ein Bierpäuschen in einer sonnigen Bar. Dann sausen wir wieder zurück zum CP. Im kleinen Resti des CP essen wir zu Abend. Es ist ganz klein und voll eingeheizt. Herrlich. Die Nächte hier auf ca 700m neben dem See sind doch recht frisch.
Die Radltour ist superspannend und superschön gewesen!Meer informatie
Heute habe ich es endlich geschafft in der Dämmerung aufzustehen und auf die Sonne zu warten. Bei 5 Grad ganz schön frisch. Ein supersüßes Hundebaby hat mir Gesellschaft geleistet und zufrieden "geschnurrt" beim Tragen. Dieser Platz am See ist einfach traumhaft. Es plätschert, Hunderte Blesshühner schwimmen herum, Kormorane lassen ihre Flügel trocknen, der Dunst steigt auf und dann bricht die Sonne über den Bergen herein auf den See. Da dauert es nicht mehr lange und es ist wieder wunderbar warm. Endlos könnte ich da am Wasser sitzen und in den Tag hinein sein.
Für heute habe ich Putztag angesagt. Es ist dringend notwendig den Vadrouille wieder auf Vordermann zu bringen. Während Franzi und Howdie gemütlich in der Sonne sitzen, nehm ich das Auto auseinander. Trotzdem wir regelmäßig kehren und wischen gibt es viele Katzenhaare und Staub. Blitzeblank ist er bald wieder. Der kleine Hund haut ständig mit meinen Schuhen ab. Er ist so ein lustiger. Irgendwie gehört er zum CP.
Nachmittags sausen wir mit dem Rad nach Ohrid. Struga wollen wir links liegen lassen, weil es da praktisch keine "alte" Struktur gibt, nur Hotels und dem Tourismus verpflichtete Angebote. Die Straße führt beinahe den ganzen Weg am See entlang und trotz Verkehrs ist es OK hier zu fahren.
Immer wieder passieren wir enorme Baustellen direkt am See. Dazwischen liegt der Baudreck, der einfach am Nebengrundstück entsorgt wird.
Was uns auffällt, die Häuser sind alle riesig. Und die Bauweise spannend. Es wird ein Betongerüst aufgestellt, auch die Stiegen werden da hineinbetoniert. Dann steht dieses hohle Gerippe und wenn weitergebaut wird, werden Ziegel zwischen die Betonpfeiler eingebracht. Ich habe die Daten von CEICDATA angesehen und das Durchschnittseinkommen beträgt hier 1085 USd. Wer baut und warum alles in Wahrheit leer steht, konnte uns ein Geschäftsmann erläutern. Es leben wesentlich mehr Nordmazedonier im Ausland, auch hier erfolgte in den 90er Jahren der große Exodus, die dann "zuhause" investieren. Am Ohridsee gibt es gegen 300 Sonnentage und es ist ein schicker Platz auch für wohlhabende Städter.
Ergänzen möchte ich noch eine Information über Struga. Im Gemeindegebiet, das aus 50 Ortschaften besteht wohnen 50t Leute, in der Stadt 15t. In Wien wohnen ebenfalls 15t Strugarianer. Dieses Phänomen gibt es überall und in manchen Orten wie Debar gibt es keine Jugendliche mehr. Sie wandern alle aus in größere Städte und ins Ausland.
Das Verhalten gegenüber Radlern ist nicht so super, es scheint als wollten sie so eng als möglich vorbeifahren.
Haben wir in Albanien ständig Verkehrs- und Radarkontollen beobachtet, gibt es das hier fast nicht. Rasen ist wesentlicher mehr als in Albanien. Auch ist der Diesel viel günstiger als bei den Nachbarn. Sind wir gestern bei vielen albanischen Häusern vorbeigekommen- rote Fahne mit Doppeladler, tauchen wir in Ohrid eindeutig in den Orient ein. Stolz hängen die Ethnien ihre jeweiligen Fahnen aus. N-Mazedonien ist ja besonders bunt gemischt und es gab/gibt durchaus Reibereien, besonders in den Grenzregionen. Zwischen Albanien und N-Mazedonien wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, seither ist es ruhig. Aber sehr national denken scheint durchaus üblich zu sein. Dazu kommt noch die Religionsdiversität. Heißes Pflaster, wenn man sich so die Lage der Welt anschaut.
Im Straßenbild fällt auf, dass es viel mehr Katzen gibt und Menschen wieder rauchen. Der Hijab wird mehr getragen und der Muezzin lädt zum Gebet.
Überall sind kleine orthodoxe Kirchen und Kapellen, leider oft versperrt.
Was extrem fremd für meine Augen ist, sind Unmengen von knallig bunten Kunstblumen die verkauft werden. Später finde ich heraus, dass diese für die Gräber sind. Da gibt es keine echten.
Und Möbelgeschäfte. Unglaublich! In beiden Ländern. Na ja, es wird auch sehr viel gebaut! Die meisten Autos sind neuwertig und auch groß, die Fixierung auf Mercedes gibt es nicht mehr. Was schade ist, es wird nichts mehr auf der Straße verkauft. In Albanien habe ich das genossen!
In Ohrid angekommen treten wir zur Festung und alten Stadt hinauf. Diese schmiegt sich an einen Hügel, auf der Krone eine riesige ehemals osmanische Festung. Auch hier dominiert der osmanische Stil bei den Häusern. Das heißt unten schlank, ab dem 1. Stock verbreitert. Die Altstadt ist sehr schön restauriert und man kann in diesen Villen übernachten. Ein Amphitheater wird immer noch als Bühne genutzt.
Ich bin sehr verliebt in die Klöster und Kirchen und kann es mir nicht verkneifen immer wieder wegzuschmelzen bei diesen wunderschönen Ikonostasen.
Ohrid Zentrum ist extrem hübsch. Glatte, breite marmorne Fußgängerzonen voll mit kleinen Geschäften, Restaurants, Cafés laden zum Stöbern und Flanieren ein. Edel die Geschäfte Richtung Hafen, aber auch hier: keine europäischen Marken. Es gibt "italienische" Eissalons und Boutiquen. Wir halten uns mehr im orientalischen Abschnitt auf. Das ist einfach die nächste Straße. Krimskrams wird verkauft, die Cafés heißen Izmir und Istambul und servieren türkischen Kaffee und Baklava. Franzi kann einem Schuh aus weichem Leder nicht widerstehen und ich kaufe Sandalen. Wie im Orient üblich, trinken wir zum Abschluss des Geschäfts einen Kaffee. Da direkt am Geschäft eine Moschee ist, zeigt mir der Inhaber die Sarkophage die von einer Familie stammen, der die Moschee gehört. Ein weiblicher hat eine dreieckige Form, die männlichen- es ist Mutter mit ihren Söhnen- sind eher rund. So interessant! Der allgemeine Friedhof grenzt an, ist also wirklich mitten im Ort, und ist abgeschlossen. Grundsätzlich werden Moslems in Steinsarkophage gebettet, überirdisch. Daher ist das vermutlich möglich in der Stadt. Aber wir haben auch schon mitten auf Wiesen ein paar dieser Steingräber gesehen. Wie genau das geht? Keine Ahnung. Aber ich finde es heraus!
Wir entscheiden für ein frühes Abendessen in dieser Straße und kehren in einem türkischen Lokal ein, bei dem sich eine Stunde zuvor die Leute angestellt haben. Wir essen unglaublich gut, viel zu viel und bezahlen fast nichts!
Auf der Suche nach einem Bäcker fallen wir noch über den Basar. Handgestrickte Socken für mich, damit ich mein schönes Geschenk aus Tirana schone und je ein Kapperl gefallen uns.
Recht zufrieden radln wir die ca 20 km wieder heim. Struga lassen wir diesmal rechts liegen.
Howdie freut sich wie immer, wenn wir "heimkommen". Er verbringt die ganze Nacht auf mir! 😏😏😏Meer informatie
ReizigerSuper schöne Fotos und total interessant zu lesen. Ihr habt ja traumhaftes Wetter..... beneidenswert 🤩
ReizigerJa, es ist voll schön. Nur heute immer wieder Regen und wir haben unsere Pläne für die nächsten 3, 4 Tage umgemodelt...
ReizigerEs gibt ja so viele interessante Sachen, die mir die Leute erzählen...
Morgen wollten wir den Korab besteigen. Knapp 2800m hoch der Grenzberg zwischen Albanien und Nordmazedonien. Das Wetter kündigt sich so mäßig an, dass wir unsere Pläne adaptieren. Wir haben auch noch eine Biketour im Mavorovo Nationalpark geplant und ziehen diese vor. Für Freitag und Sonntag ist Regen angesagt. Statt entlang des Schwarzen Drin, der Fluss der im Galiciagebirge zwischen Ohrid- und Prespassee entspringt, den See durchfließt und nach Albanien fließt, nach Deban zu fahren, nehmen wir die "Autobahn". Es ist eine grottenschlechte Straße, daneben wird, vermutlich seit Jahren eine Autobahn gebaut. Durch die Enge und gebirgige Landschaft ein heftiges Unterfangen. Hier werden die Häuser wieder ärmlicher, es gibt wieder unendlich viele Brachen. Waren in Albanien ständig Menschen auf der Straße zu sehen, als Nutzer oder Verkäufer, sieht man hier nie jemanden.
Im Gespräch sind alle sehr freundlich, es herrscht trotzdem eine andere, nicht zu erklärende Grundstimmung.
Holprig und mehr schlecht als recht erreichen wir einen anonymen größeren Ort. Leider fehlen oft die Ortstafeln, die sehr spannend sind, weil die immer 3 x angeschrieben sind: Kyrillisch, albanisch und slawisch in Latein. Wir frühstücken bei einem großen Bäcker und gehen einkaufen. Immerhin werden wir heute ohne Infrastruktur stehen und sobald das Wetter passt brauchen wir eine gute Jause am Berg.
Die Landschaft ist sehr ansprechend. Bunte, bergische Mischwälder säumen unsere Straße, dann erreichen wir den Mavrovo Stausee.
Der Hauptort Mavrovi Anovi besteht aus ein paar Häusern, ein bisschen Bergfeeling ergibt sich durch Holzhäuser. Es soll hier viele Wanderungen geben, einige Mbt Touren und ein kleines Schigebiet. In der Nähe startet auch die Wanderung zum Golem Korab. Wir suchen ein bisschen nach einem Stellplatz, offiziell gibt es keinen. Dazu fahren wir ins Dorf Vrben. Dort soll unsere geplante Mbt Tour durchführen, warum also nicht gleich dort starten.
Und hier zeigt sich in voller Wucht den Schein des Ohridsees. Wenn man nur den sieht, denkt man sich: Wow! N- Mazedonien ist ja echt fast EU reif! Vrben holt einen schnell dahin zurück, wo man anerkennt, dass das monatliche Einkommen im Durchschnitt ca. 1000 Dollar beträgt. Hier sind wir gegen Null. Pendeln aus dieser Gegend auf diesen Straßen, unmöglich! Tourismus unmöglich, es bleiben 1, 2 Kühe und ein paar Schafe und Hühner. Aus. Zwar gibt es ein paar Zimmer in Vreben, die kosten 10 Euro pro Zimmer. Auch wenn die Häuser recht ordentlich aussehen, beobachten wir ein Kanalrohr aus dem gerade das Kaksi eines Hauses gespült wird.
Eingebettet in ein tiefes Tal, fern jeglicher Geschäfte, Ärzte, Arbeit- das ist hier eher die Wahrheit. Sehr gebirgig gibt es nur ca 80 EW/km². Was uns auch wundert, es wird nichts angebaut. Alles liegt brach, es gibt keine kleinen Betriebe...
Jetzt stehen wir bei einem Sender, völlig unsichtbar. Den Müll lassen wir nicht mehr draußen, schon vorgestern ist mir der Bärenkot aufgefallen. Hier gibt es sie sicher. Und weil wirklich alles in die Natur entsorgt wird, sind sie auch recht distanzlos. Das tät uns noch fehlen, so ein Viech, das ins Auto will 😵💫😵💫😵💫😵💫.
Howdie ist ein bisschen krank. Er mag nicht fressen, ich denke der kleine Hund hat ihm emotional sehr zugesetzt, und nach einem ausgiebigen Spaziergang hier durch den Farn über die Wiesen wo er einigermaßen Gras gefressen hat, musste er sich ein paarmal übergeben. Mal sehen. Vielleicht war es auch das kurvige Fahren. Jetzt schlafen schon beide. Franzi und Howdie.
Ich bin neugierig, ob es morgen wirklich so schlechtes Wetter hat. Sonst gemma radln. Durch die Dörfer.Meer informatie
ReizigerKönnte auch in den Bergen Bulgariens sein, so wie ich es dort gesehen habe.
ReizigerLeider habe ich keine Ortstafel gefunden. Verwenden die irgendwie nicht.
ReizigerEr ist friedlich, hat gestern viel geschlafen. Er hat schon wieder ein paar Brekkies gefressen, aber nicht behalten. Mal sehen. Wir sind heute eh immer bei ihm. Aber ich denke es ist nichts Schlimmes.
Die Nacht über rüttelte und schüttelte uns der Sturm durch. Kein Bär 😂😂😂... in der späten Früh scheint die Sonne...alles eitel Wonne. Wir duschen ausgiebig, ich geh mit Howdie eine Runde in den herrlichen Farn. Kaum haben wir das Frühstück in der Sonne ohne Wind genossen, jagen uns fette Tropfen auf. Auch wenn der Spuk nach 5 Minuten vorbei ist, entscheiden wir nach dem Studium des Wetterradars, dass wir auf die Radltour verzichten. Wirklich sehr schweren Herzens! Zu interessant wären die Bergdörfer ohne Zufahrt gewesen.
Dann halt gleich zum "Einstieg" des Korab. Mein Herz springt in Vorfreude. Die vielen Bilder, die schönen Beschreibungen... jetzt wird es wahr. Eigentlich wollte ich von Albanien aus gehen, da wir jedoch früher nach Mazedonien gereist sind, wählte ich den Aufstieg auf dieser Seite. Über sich steil nach unten windende Straßen, die jedoch sehr gut gewartet sind, erreichen wir, inzwischen bei heftigem Regen, die Abzweigung in das Tal, das uns 17km weit zum Fuß des Korab bringen soll.
Im Nu verwandelt sich die ohnehin schreckliche Schotterstraße in eine fast unbezwingbare Piste. Franzi lotst das Auto, das wie eine Kutsche schaukelt, durch die knietiefen Schlaglöcher ganz langsam. Feuersalamander können bei diesem Tempo fliehen 😂😂😂
Immer wieder versucht er mir einzureden, dass wir die einzigen sind, die diesen Fahrweg nutzen. 🤪🤪🤪
Abgesehen davon, dass uns 4 Autos begegnen, passieren wir ein Dorf mit Kirche und Moschee. Howdie ist total begeistert und schaut immer hinaus. Er ist wieder auf den Beinen und durchs spazieren gehen recht entspannt. Nach ca. 8 km Geholpere gelangen wir zum vorgelagerten Grenzposten NMK - RKS. Denn seit einiger Zeit dürfen Einheimische über die Berge die Grenze passieren. Wir diskutieren mit ihm die Wettersituation und er meint, es würde das ganze Wochenende regnen. Kein Internet, kein Telefon, keine Hilfe, vielleicht Schnee. Wir seien ohnehin erfahrene und sollen uns einfach entscheiden. Wirklich mit einem zerberstendem Herz beschließen wir umzudrehen, den Korab vorerst zu vergessen und weiterzureisen. Ich bin wirklich sehr, sehr traurig! Den selben Weg mühen wir uns wieder zurück und auf geht's nach: Pristina!
Franzi hat sich ein bisschen Guster geholt beim Schmökern im Guide.
Es ist immer Ärger mit dem Regen und man sieht gar nichts mehr. Auf der Autobahn fahren wir an Skopje vorbei, zahlen alle 5km 1 Euro Maut, dann wird fie Autobahn zu einer normalen Straße für ein paar Kilometer und wir erreichen die Grenze. Hier knöpfen uns die Behörde das Geld für eine KFZ Versicherung ab. Das ist sehr speziell, weil man sonst überall unsere Übliche verwenden kann.
Hinter der Grenze beginnt wieder die Autobahn. Trübseliges Land, nur Industrie, endlose Ebene. Wir fragen uns wie das alles bezahlt wird. Kosovaren verdienen lt CEICdata 727 USD. Die Autobahn ist der Zwilling der Brenber- oder Tauernautobahn. Brücke über Brücke zieht sich 4-spurig dahin. Bester Asphalt lässt uns leicht gleiten.
Lustig sind die Ankündigungen für Mautstellen oder Raststationen. Die Tafeln stehen parat. Einzig die Gebäude sind nicht vorhanden. Einfach noch nicht gebaut!
Also keine Maut. Enden tut die Wahnsinnsstraße in einem fetten Stau, weil in den aufeinanderfolgenden Kreisverkehren alles feststeckt. Hochhäuser, Einkaufstempel, Tanstellen, alle Marken- die wir weder in Albanien noch in Nordmazedonien gesehen haben- begrüßen einen hier beim Entré.
In den Kreisverkehren herrscht Wild West Manie. Siegen tut der, der sich nix scheißt!
Franzi ist eh a bissl so 😅😅😅.
Recht viel sehen wir nicht im Regen. Nur viel Beton und Kräne.
Wir steuern einen Parkplatz von park4nite an. Komischerweise ist auf dem großen Parkplatz niemand. Wir stellen uns hin, eine nette Dame, die gerade wegfährt verrät uns eine Nummer, die wir anrufen können, falls sie das Tor zumachen und wir fahren wollen. Jetzt sitzen wir sehr fein in einem echt schönen Restaurant, trinken ein Gläschen, haben sehr gut gegessen. Und hoffen, dass der Regen schnell aufhört und nicht mehr wieder kommt. Der höchste Berg des Kosovo will bestiegen werden.Meer informatie
Ach, wie leicht ist es sich zu verlieben! Da sträubt sich der Geist und hadert mit schlechtem Wetter, um dann umso belohnter den nächsten Tag zu beenden.
Kosovo, zurzeit "nur" Pristina. Und dieser Fleck ist unglaublich! Unbeschreiblich diese Stadt! Vielleicht ein bisschen Phoenix aus der Asche herrscht hier eine Zuversicht, Lebensfreude und Aufbruchsstimmung, die ich so noch nie erlebt habe. Jedes Eck ist voller Symbole, stolz wird das neue Dasein präsentiert. Die Menschen schön anzusehen, und aufrecht sind sie. Selbstbewusst. Dankbar der USA bzw. NATO gegenüber, denn zum 1. Mal seit 500 Jahren ist Kosovo ein echter Staat, kein Despotat, kein Bundesland, keine übergeordnete Staatsmacht und Politik. Offen reden sie gerne über das alles, die Vergangenheit, die Zukunft noch viel lieber.
Unglaubliches Wachstum und Potential sind vorhanden! Die Stadt ist viel lebendiger, gelebter als Tirana. Altes besteht noch und gut neben Neuem. Das ist nicht auf Architekturschönheiten ausgerichtet, sondern eher Zweckmäßigkeit. Die Lage macht es vielleicht auch aus, dass ich mir wie in einem Nest vorkomme. Das Zentrum ist am untersten Punkt, aber auf 600m Höhe, rundherum sind Erhöhungen. Viel Grün bestimmt die Stadtmitte. Der große Boulevard Nänë Tereza wurlt vor Menschen, die die Sonne genießen, die Lokale sind alle voll, Kinder springen und tanzen, es ist eine angenehme Leichtigkeit.
Wir lassen uns treiben, radln ein wenig umher, Franzi freut sich um einen nachgemachten Schlüssel um 3 Euro. Wir trinken warmen, aber sehr guten Wein. Komischerweise aus Frankreich. Der einzige den sie haben. Am Weg zum Basar stolpern wir über viel Sehenswertes. Vieles, das zum Weiterforschen anregt und so eng mit der Geschichte Europas verbunden ist, dass ich gar nicht anders kann als zu lesen, Schulwissen zu reaktivieren. Der Basar als "Anhängsel" oder Überbleibsl einer anderen Epoche in der Nachbarschaft der Großen Moschee ist unglaublich. Man könnte tagelang Fotos machen von diesen wunderschönen Köstlichkeiten. Oder auch tagelang sich durchkosten. Vermutlich gibt es nicht Vieles das es hier nicht gibt. Krass finde ich die Berge, völlig unsortiert, von gebrauchtem Gewand. Haufenweise Schuhe und Klamotten, die bei uns ein unrühmliches Ende im Container oder als Spende hatten.
Natürlich können wir wieder nicht den Schuhen widerstehen. Franzi liebt das besonders weiche Leder. Die Schuhe werden hier, in den Nachbarländern und in der Türkei produziert. Ich möchte am Liebsten ganze Kübeln dieses herrlichen Weißkäses kaufen oder alle Sorten Birnen. Tomaten, Gurken- nicht so komisches Zeug wie bei uns- frisch vom Feld, noch mit Erde, oder diese grünen Gemüse, die ich nicht kenne!!!
Bei der Rückkehr zu unserem Kater, auch er wird heute beschenkt, er bekommt einen Kratzturm. Das ist besser für unsere Sitze 🤣🤣🤣🤣, treffen wir den jungen Parkplatzwächter. Lange kann ich nich sehr interessant mit ihm unterhalten. Viel Neues erfahre ich wieder. Z.B. stehen wir auf einem völlig ungewartetem Kieselplatz hinter dem Stadium. Das ist allerdings mitten in der Stadt. 5 Min von der Fuzo weg . Darauf ist eine Hausruine, ein Autowaschplatz und eben schattige Parkplätze. Das gehört einem Schweizer, der Junge ist bei ihm angestellt, und der Schweizer hat das Brachland mit Baugenehmigung um 6,6 Mio Franken gekauft. Das ist Pristina. Zur Erinnerung: Durchschnittseinkommen 727 Euro. Durchschnittspension 100 Euro.
Die Stadt ist voller sehr, sehr schöner Boutiquen. Mode ein riesen Thema. Die Frauen sind sehr gut zurecht gemacht, gut angezogen, wirken elegant. Männer gibt es viele ansehnliche, meist auch ordentlich und teilweise schick gekleidet.
Natürlich gehen wir von dem aus, das wir gewohnt sind von daheim und fragen uns: wie geht das alles.
Beim Klamottenstöbern entdecken wir, dass alles extrem günstig ist. Unglaublich! Obwohl supermodisch, gute Qualität und wirklich fesch.
Uns taugt es so hier, dass wir noch bis Montag bleiben werden. Ich muss ja auch noch viel angucken.Meer informatie
3 Gebäude haben es mir besonders angetan.
1. Der Palast der Jugend und des Sports, in das ich leider nicht hineingehen bin.
1975 wurde ein Referendum abgehalten, bei dem die Bürger von Pristina für den Bau eines großen Saales. Jeder Einwohner musste einige Prozente seines Einkommens dafür abgeben. Der Komplex wurde 1977 fertiggestellt. Ursprünglich hieß es „Boro und Ramiz“ (albanisch: Boro-Ramiz), nach zwei jugoslawischen Partisanen und Volkshelden Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg, Boro Vukmirović und Ramiz Sadiku. Vukmirović war Serbe, während Sadiku Albaner war, nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ihre Namen zu einem Symbol für die Brüderlichkeit und Einheit zwischen Serben und Albanern.
Heute umfasst es 2 Arenen mit 8000 und 3000 Zuseherkapazitäten. Es ist ein großartiger 70er Jahre Bau.
Irgendwie erinnert es an ein Wikingerschiff mit seinen 8 Dachstelen, die 8 Ethnien vertreten.
Das 2. ist die Bibliothek. Ein unglaublich symbolträchtiger Bau. Die weißen Kuppeln könnten die religiösen Symbole der Moschee oder orthodoxen Kirchen darstellen, oder der weißen typischen Kopfbedeckung der albanischen Männer. Die Metallverkleidung soll die Spitzen der Hochzeitskleider der albanischen Frauen repräsentieren.
Gegrundet wurde die Nationalbibliothek des Kosovo 1944, 1982 bezog sie das heutige Gebäude im Stadtzentrum gleich neben der Universität Prishtina, welches architektonisch eine Einzigartigkeit im Kosovo, aber auch in ganz Südosteuropa ist. Der Gebäudekomplex hat 99 Kuppeln und ist mit Stahlelementen verkleidet. Er wurde vom jugoslawischen Architekten Andrija Mutnjaković (* 1929) entworfen. Das Gebäude wurde 2018 bis 2019 auf der Ausstellung Toward a Concrete Utopia des Museum of Modern Art gewürdigt.
Das 3. Gebäude ist das vielleicht am Stärksten wirksame und am Wenigsten in Reiseführern präsente. Die nie fertiggestellte Kirche am Campus der Uni direkt neben der Nationalbibliothek. Ein Rohbau einer orthodoxen Kirche mit riesigem goldenen Kreuz. Der erste Eindruck: Kriegsruine, aber weit gefehlt.
Der von der serbisch-orthodoxen Kirche beauftragte Architekt Spasoje Krunić begann im Jahr 1991 mit der Planung der Kathedrale. Das Kreuz wurde 1999 am Gedenktag des heiligen Sava von Serbien. Auf Befehl aus Belgrad wurde mit dem Bau auf dem Gelände der Universität begonnen, ohne deren Personal zu informieren.
Der Bau sollte moderne Architektur mit traditionellen Elementen verbinden.[2] Die 1995 begonnenen Bauarbeiten kamen aufgrund des Kosovokrieges zum Erliegen. Ursprünglich sollte das auf dem Campus der Universität Pristina errichtete Gebäude bis zum Jahr 1999 fertiggestellt werden. Sowohl die heutige Universität Prishtina als auch die Eparchie Raszien-Prizren der serbisch-orthodoxen Kirche erheben Ansprüche auf Gebäude sowie Grundfläche. Während die Stadtverwaltung Pristinas das Grundstück als Eigentum der Universität betrachtet, beruft sich die serbisch-orthodoxe Kirche auf Dokumente aus den 1990er-Jahren.
Sie wird als ein Symbol der Herrschaft von Slobodan Milošević angesehen.[3] Laut NGO Cultural Heritage without Borders ist die Kirche ein Zeugnis der Geschichte in den 1990er-Jahren, als der serbische Staat die Städteplanung für politische Zwecke benutzte, um die Herrschaft des serbischen Volkstums über die lokale Bevölkerung auszudrücken.
Die Universität von Pristina und die kosovarische Regierung haben keine konkreten Pläne für die Zukunft des angefangenen Bauwerks, dies kann sich aber nach Angaben eines Sprechers der Universität im Zuge größerer Infrastrukturverbesserungen ändern.
Die Geschichte ist so unglaublich!!!Meer informatie