• Bastian Lange
6月 – 12月 2020

Sabbatical

Bastianによる187日間のアドベンチャー もっと詳しく
  • 旅行の開始
    2020年6月28日

    Let’s Go: Sant Cugat & Aiguafreda

    2020年6月28日, スペイン ⋅ ☀️ 28 °C

    Los geht‘s! 6 Monate Sabbatical liegen vor mir und ich bin weitgehend unvorbereitet. Die nächsten 2-3 Wochen sind geplant, danach sind alles maximal Ideen & Wunschorte. Diesen Grad an Freiheit habe ich bisher selten erlebt und zudem macht die aktuell für mich schwer fassbare Dauer das ganze noch aufregender.

    Das ganze ist scheinbar so spannend für mich, dass ich für meinen Flug nach Spanien gleich mal vergessen vorab einzuchecken & voilà: wir sagen adieu zu den ersten 55 Euro Reisebudget für den guten Zweck inkl. der routinierten Flüche und Schwüre nie wieder Ryanair zu fliegen.

    In Sant Cugat bei Barcelona lerne ich meine neue Heimat für mindestens Oktober schon einmal ein bisschen zu Fuß kennen. Überraschende erste Erkenntnisse: Maskenpflicht auch auf der Straße. Und: Alle Läden haben zu! Hat die Krise wirklich so hart gewütet? 🤔 später stellt sich raus, dass es lediglich ein lokaler (!) Feiertag war und so schmeckt dann TK-Ravioli als Begrüßung auch hervorragend 💪

    Auf der Fahrt an die Costa Brava noch einmal kurz einen Abstecher nach Aiguafreda zu Carla‘s Mama & Oma. Das mit dem TK-Ravioli haben die beiden scheinbar geahnt und eine Platte Pa amb Tomàquet mit Fuet & Jamón, Tortilla und Apfelkuchen für eine ganze Kompanie gezaubert. Sie finden dankbare(n) Abnehmer - wobei Abnehmer nach diesem “Massaker”eher weniger im engeren Sinne zu sehen ist 😉
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  • Costa Brava - El Mas Pinell

    2020年7月1日, スペイン ⋅ ⛅ 28 °C

    Entspannter kann das Sabbatical nicht starten. Voller Stolz zeigt mir Carla zum ersten Mal “live” ihre renovierte Wohnung in Mas Pinell. Während Carla den Tag über arbeitet, fange ich an aus den Ideen für die nächsten Monate konkrete Pläne zu machen. Die letzten Nachrichten und Anrufe mit Kollegen tausche ich am Strand mit “Feierabend”-Bier aus - allerdings weniger aus zwingender Notwendigkeit als aus persönlichem Interesse für die weitere Entwicklung und für das gute Gefühl das Projekt geordnet übergeben zu haben. Aber auch damit soll ab heute, am 1. Juli startet mein Sabbatical offiziell, Schluss sein.

    Um mir die Gegend noch schmackhafter zu machen, als sie es ohnehin schon ist, habe ich dann eben Carla’s Weihnachtsgeschenk eingelöst. Ein 30-Minuten-Flug im Leichtflugzeug über der Costa Brava. Was für ein Farben-Spektakel im Sonnenuntergang! Abwechselnd raue Felsenklippen, kleine Buchten und dann den langgezogenen Strand von Pals. Die zig Boote und wahnwitzig in den Fels gebauten, individuellen Villen - natürlich alle mit Pool - zeugen davon, dass wir nicht die einzigen sind denen es hier gefällt, die anderen allerdings offensichtlich tiefere Taschen haben als wir 😅

    Zum Abschluss des Flugs noch zum Abendessen ins Mooma - ein von Apfelbaumplantagen umgebenes Eco-Restaurant mit Spezialitäten rundum Cider. Carla möchte Tapas während ich auf die langsam gegarte Lammschulter bestehe. Gottseidank! Der beste Geschmack seit langem! 😍

    Side fact: Durch die vielen Tage & Wochen Arbeit, die Carla in die Renovierung ihrer Wohnung gesteckt hat, hat sie klare Vorstellungen was wie zu sein hat (Betten bereiten, Küche einräumen, etc.). So schule ich ganz unterschwellig unter Carla’s Argus-Augen auf Housekeeping um. Ein zweites Karriere-Standbein kann ja nicht schaden 😉
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  • Castell de Montgrí, Girona& Garrotxa

    2020年7月4日, スペイン ⋅ ⛅ 25 °C

    Fazit der letzten Tage: Die mediterrane Diät funktioniert bei mir nicht und die Aioli Industrie wird mir wohl noch ein Denkmal setzen.

    Carla zeigt mir jeden Winkel „ihres“ sommerlichen Kataloniens an der Costa Brava und, ja, hier lässt sich‘s aushalten. Was für Thailand-Urlauber die Tempel, sind hier für mich die mittelalterlichen Dörfchen in denen seit 700 Jahren die Zeit stillzustehen scheint.

    Neben den Ausflügen zu kleinen Buchten in der Gegend, die man zumeist nur über den kleinen Küstenwanderweg Cami de Ronda erreicht, klettern wir in einem erloschenen Vulkankrater und besuchen Girona. Hier wird die katalanische Unabhängigkeits-Sehnsucht besonders deutlich. Von jedem zweiten Balkon hängen Plakate die politischen Gefangenen freizulassen, katalanische Flagge oder eine gelbe Schleife 🎗 als Zeichen der Unabhängigkeitsbewegung.

    Auf dem Rückweg eines längeren Laufs hoch zum Castell de Montgrí überschätze ich mich clevererweise beim Sprung über eine Reisfeld-Drainage und knacks mir mein Außenband im Fuß an. Clever so kurz vor der Dolomiten-Tour. Naja ich hab ja noch ne gute Woche zum heilen 🤓👌
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  • BCN & Sant Cugat

    2020年7月9日, スペイン ⋅ ☀️ 29 °C

    Und zurück geht’s von Mas Pinell an der Costa Brava nach Sant Cugat & Barcelona. Ich lasse es weiter ruhig angehen. Sehr ruhig. Mein Lieblings-Café in Sant Cugat sowie eine anständige Rooftop Bar in Barcelona haben wir ausfindig gemacht; zudem höchst professionell festgestellt, dass der Vermouth aus Girona keine Konkurrenz gegen den aus Barcelona darstellt.

    Beeindruckend für mich auch der unterschiedliche Umgang mit der Pandemie im öffentlichen Leben. Just hat Catalunya eine Maskenpflicht drinnen wie draußen überall auf der Straße eingeführt und (fast) alle halten sich dran. Zudem gibt es Desinfektionsspray obligatorisch am Eingang jedes Geschäftes und in Restaurants gibt es keine Menü-Karten mehr. Es wird am Eingang ein Menü-Barcode übers Handy gescannt und über zumindest in machen Orten direkt per Fernbedienung der Kellner gerufen. Für mich als Teil der Technologie-kritischen Deutschen hat das den Vorteil, dass ich nun endlich mein Telefon als Haupt-Zahlungsmittel mit universeller Akzeptanz etablieren kann.

    Morgen geht’s zurück nach Deutschland. Leider hat die mangelhafte Vorbereitung ihren ersten Tribut gezollt. Mir ist durch die Lappen gegangen, dass Montenegro Ende Juni die Grenze zu Albanien doch wieder geschlossen hat. Sprich: Den Peaks of the Balkan Trip wird es nicht geben. Gottseidank sieht das Marcus, der seinen Flug nach Split schon gebucht hat ähnlich relaxed wie ich. Wir planen aktuell um gen Slowakei, Polen inkl. Erkundung der Hohen Tatra. Let‘s see! 😉👌
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  • Bonn, Meerbusch & Insbruck

    2020年7月13日, オーストリア ⋅ ⛅ 20 °C

    Drei toughe Tage liegen hinter mir seit ich am Donnerstagnachmittag mit dem Flieger aus BCN zurück nach Bonn kam. Die Umzugsvorbereitungen habe ich massiv unterschätzt sodass ich jeden Abend bis 2:00 Uhr „gerödelt“ habe. Trotz der fantastischen Hilfe der Umzugs Taskforce aus Eltern, Flo, Felix, Kuhni und Thommy konnten wir leider nicht alles in einem Rutsch transportieren, sodass wir statt Samstagnachmittag erst Sonntagnachmittag mit finaler Übergabe die Segel in Bonn (vorerst) streichen konnten. Trotz toller 3,5 Jahre in der Wohnung hält sich die Melancholie in Grenzen. Ich merke ich bin bereit für eine Veränderung! 😊

    In einer erneuten nächtlichen Pack-Session habe ich dann gestern für alle klimatischen Möglichkeiten gepackt. Heute morgen Jonathan in Bonn eingesammelt und los geht der nächste Teil des Abenteuers. Der Dolomiten Rundweg in den nächsten 7 Tagen.

    Da uns ein “Durchballern” bis Sankt Ulrich in Südtirol in Italien zu blöd war haben wir noch in Insbruck gestoppt und die Stadt zu Fuß ein wenig erkundet. Jeder zweite Laden ein Outdoor-Laden mit Sale 😍 nur leider haben die Österreicher scheinbar noch ein Privatleben, sodass wir leider um 18:35 erst kurz nach Ladenschluss die Schaufenster von außen betrachten durften. Macht nix: dafür gibt’s ja Rooftop Bars 😜

    Blitz-Fazit zu Insbruck: Klein, super gelegen für Outdoor-Aktivitäten, einige wenige alte, charmante Häuschen (z.B. in der Altstadt) aber auch einige hässliche 70er Jahre Wohnblöcke. Alles in allem: Joaaaaa...

    Nach einer Tour über den Brenner, einer weiteren Pack-Optimierung und einer Flasche österreichischen Rotweins sind Jonathan und ich nun bereit für die Berge! Let‘s Go!!! 💪😁
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  • Sankt Ulrich & Schlern

    2020年7月14日, イタリア ⋅ ⛅ 9 °C

    Ein grandioser Auftakt der Dolomiten-Wanderung! Insgesamt 1500hm rauf auf knapp 22km bei viel Sonne und wenig Wind!

    Von Sankt Ulrich aus geht’s Stück für Stück 800hm durch Wald und Wiesen. Wir verlassen uns auf Wanderkarte und Instinkt und sind gleich zu Beginn ein bisschen verloren. Zugegebenerweise aber nicht allein aus Dummheit, sondern auch da die Wegbeschriftung zunächst mittelmäßig vorhanden sind und einige Pfade unserer Route durch ein Abfallen des Hanges inklusive der Bäume unpassierbar sind. Egal, von jetzt an wird ab und zu ein Blick auf GPS geworfen und schon geht alles einfach.

    Nach einigen Kilometern erreichen wir ein saftig grünes Hochplateau von welchem uns die ersten Blicke auf die schroffen Felsengruppen der höhergelegenen Berge gewährt wird. Eindrucksvoll! Der Gleichmut & Gelassenheit der grasenden Kühe strahlt eine fabelhafte Ruhe aus. Nach Stärkung kurz vor dem finalen Aufstieg geht’s weiter. Noch einmal 700hm in knapp 2 Stunden bis zur Hütte direkt am Schlern auf 2550m. Wir sind schon etwas platt und kühl aber alles im Rahmen.

    Und der Rhythmus hat sich auch gleich auf Berge eingestellt: Abendessen von 18-19 Uhr und Frühstück von 7:00-8:30. Von jetzt an gibt die Sonne den Takt des Tages vor. Super!
    Wir sind gespannt auf mehr! 😎👌
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  • Rosengarten & Vajolet

    2020年7月15日, イタリア ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach dem saftig grünen Start der Wanderung hat es uns heute in die schroffe Felswelt getrieben. Über langgezogenen Bergkämme und an steilen Geröll-Abhängen geht’s voran. Ab und an das Grün der Täler in der Ferne erahnend und die bedrohlichen Kulissen der Gipfel des Rosengartens und Vajolets über uns. Am steilen Abstieg beim Molignon-Pass müssen wir tierisch aufpassen auf dem losen Geröll keinen falschen Schritt zu tun und in die Schlucht hinabzurutschen. Unten freuen wir uns wie Kinder über Alt-Schneefelder bis uns 10 Minuten später dämmert, dass diese nun einen erheblichen Anteil des Untergrunds unseres Wiederaufstiegs ausmachen.
    Kaum 20 Minuten nachdem wir erschöpft an der Schutzhütte Vajolet für die Nacht einchecken beginnt der Starkregen und hört auch für Stunden nicht mehr auf. Welche ein Glück! In der Hoffnung auf besseres Wetter morgen gönnen wir uns erstmal eine heiße Dusche und einen Liter Pfefferminztee!
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  • Rotwand-Umrundung

    2020年7月16日, イタリア ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute haben wir kaum Strecke gemacht aber dafür die Rotwand-Gruppe einmal umrundet. Anfangs eine etwas anspruchsvollere Kletterei über den Coronelle-Pass und das Tschager Joch und anschließend durchweg die Berge links und das Tal rechts. Mittlerweile haben wir Gämse, Murmeltiere und Edelweiß sehen können. Zudem könnt‘ ich schwören bei einer Pause auf einer Wiese im Wald hinter uns einen Bären gehört zu haben. Vermutlich kompletter Unsinn aber in dem Augenblick hat‘s gereicht, um fix aufzubrechen. Später stellt sich heraus, dass tatsächlich vier Bären aktuell in Südtirol unterwegs sind. Egal, wir sind auch nach dem dritten Tag sicher an der Hütte, angekommen, können unsere Klamotten im Waschbecken waschen und danken dem Hüttenwirt für die bereitgestellten Liegestühle. Die erste Nacht knapp unter 2000 Metern und man merkt den Temparaturunterschied. Cheers auf die untergehend Sonne und die heutige Tour mit einem alkoholfreien Weizen!

    Übrigens: Wer hier „Schneewittchen“ bestellt kriegt heiße Milch mit Eierlikör. Herrlich! 😅
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  • Plattkofel & Pordoi-Scharte

    2020年7月18日, イタリア ⋅ ⛅ 8 °C

    Vorgestern war Waschtag. Dringend nötig bei 7 Tagen on Tour und leichtem Gepäck 😉
    Leider sind die Klamotten trotz professionell improvisierter Wäscheleine im Zimmer nicht getrocknet. So ziehen wir die halbnassen Klamotten zum Frühstück unter die Winterjacke an und heizen uns mit einigen Kaffees von innen auf. Dann auf bei viel Sonnenschein. Super ist der Typ im Bagger im (!) Fluss, der alleine fette Hinkelsteine aus dem Flussbett zur Befestigung des Weges zur Seite schafft. Bauch rein, Brust raus beim Vorbeiwandern bei so viel Männlichkeit 😅
    Nach einem toughen aber sehr grünen und nassen 700m Aufstieg entlang eines Baches mit vielzähligen Wasserfällen von den unmittelbar überragenden Klippen hoch zum Camerloi-Pass steigen wir begleitet mit starken und arg kühlen Fallwinden aus höheren Gefilden wieder ab. Vorbei an einer Schafherde und einer Gruppe Esel. Wir wurden lautstark vom Chef-Esel begrüßt dessen vielzählige Begattungsversuche der Jung-Stuten allerdings nicht erfolgreich waren...übrigens: ein kastrierter Esel-Hengst heißt Macker 😅

    Nach einem tollen sonnigen Kaiserschmarrn-Mittagessen und einer Nacht in der frisch renovierten und super geführten Plattkofelhütte ging’s heute gen Podoi. Erst über einige viel frequentierte, einfache „Wanderer-Autobahnen“ mit Tagestouristen, dann entlang einer durch Motorrad-Kamikaze-Kollegas recht gefährlichen Serpentinenstraße und final 850 Höhenmeter rauf die Pordoi-Scharte. Reiner Schotter und 45 Grad Steigung. Scheiße war das anstrengend. Hier oben wirkt alles wie einer Mondlandschaft entsprungen. Unsere Hütte auf 2850m ist von Schnee eingebettet. Da die alternative Boe-Hütte wegen Renovierungsarbeiten noch geschlossen hat ist hier high-noon. Erste Nacht in einem Schlafsaal. Die Corona-Abstandsregeln gelten vermutlich über 2500m nicht mehr 🙈

    Mit Blick auf die Reviews der Puez-Hütte für die finale Nacht vergeht uns die Laune dort den Abschluss der Dolomiten-Wanderung zu begehen. Wir planen um und versuchen morgen schon zirka 25km zurück zum Auto zu wandern und dann eine Detour über Udine zu nehmen. Das gibt uns nicht nur die Möglichkeit Udine auszuchecken, sondern auch noch zum Canyoning nach Bovec, Slowenien zu fahren. Let‘s see! 🤓👌
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  • Grödner Joch & Puez Gruppe

    2020年7月19日, イタリア ⋅ ☀️ 14 °C

    Der heutige Tag wird Jonathan und mir noch lange im Gedächtnis bleiben - als Tag unserer Beinahe-Preisträgerschaft des Darwin-Awards...

    Reflektierend wohl aus Ignoranz, Überambition, Technologiehörigkeit (Komoot) und Selbstüberschätzung übersehen wir geflissentlich alle großen Warntafeln und beginnen in das Mittagstal abzusteigen. Sowohl die Schlucht-Klippen zu beiden Seiten, als auch der Untergrund, ein Altschneebrett,sind wahnsinnig steil und bieten praktisch kaum Halt. Nach etwa 100 Metern soll eine Klippe folgen deren Tiefe wir von oben nicht abschätzen können. Wir halten inne, fragen uns, ob wir richtig sind und steigen dennoch die ersten 50 Meter ab. Jeder Fehltritt, jedes Ausrutschen auf dem seifigen Schneebrett würde ein Abrutschen in den Abgrund bedeuten. Völliger Wahnsinn - was uns langsam auch zu dämmern beginnt. Adrenalin pumpt ein und das Herz rast. Wir wollen umkehren und schlagen Stakkato Fuß- & Fingerspitzen in den konturlosen Schnee, um die zirka 50 Meter wieder aufzusteigen. Eine gefühlte Ewigkeit. Oben angekommen realisieren wir die Torheit und taumeln statt trekken entlang des richtigen Weges. Das war richtig knapp!

    Ausgerechnet heute stehen dann die härtesten Abstiege an. Während der am Gördner Joch mit vielen Seilen und Trittstufen technisch für uns anspruchsvoll ist, nervt uns der finale Abstieg im Puez Nationalpark vor allem wegen des instabilen Gerölls auf dem man erneut kaum Halt findet.

    Keine zwei Stunden nach unserem Fauxpas am Mittagstal hören wir dann Schreie und Wimmern etwas unterhalb der Kletterpassagen am Grödner Joch. Eine italienische Familie nahm den Aufstieg, doch aus uns unerklärlichen Gründen kletterte die Mutter ab des Weges 10 Meter hoch in ein Geröllfeld. Mit Blick in den Abgrund geriet sie in Panik, unfähig sich rechts noch links nach Halt zu strecken. Nach Rücksprache mit den Kindern wissen wir, dass sie kein Englisch spricht. Versuche ihres Ehemanns und anderer junger italienischer Bergwanderer zu ihr zu gelangen scheitern wegen des allzu losen Untergrundes. Sie rutschen immer wieder ab und treten Steine los, die dann gefährlich nah an den Köpfen anderer, die Schlucht erklimmender Bergsteigern vorbeidonnern. Kein Netzempfang, also keine Chance auf direkt Hilfe der Bergwacht. Wir verharren 15 Minuten ohne Einfall, können lediglich die Kinder aus der Schussbahn der Steine nehmen und versuchen gut zuzureden. Als weitere italienisch-sprachige Bergsteiger kommen verstehen wir, dass wir nun eher im Weg stehen, als Hilfe zu sein und entscheiden abzusteigen. Ein nagendes Gefühl der Nähe und Empathie gepaart mit Hilflosigkeit. Wir sind emotional durch. Und ein Blick auf die Routenplanung verrät uns: noch knappe 20 Kilometer.

    Wir kehren ein. Italienische Nudeln erwecken die müden Geister wieder, sodass Erlebniswille und Ambition neu geweckt werden. Wir ziehen es durch und kommen nach über 10 Stunden Tour, mehr als 30 km und guten 3000 Metern überbrückter Höhe völlig platt am Auto an, das -gottseidank- die Woche unentdeckt und unbeschadet in der Tiefgarage des Hotels überlebt hat. Die Belohnung der Strapazen des Tages: Snackattacke im lokalen SPAR, Pizza und die Aussicht auf eine heiße Dusche & herrlichen Espresso in Udine (nach 4 Stunden Fahrt zumeist über enge italienische Serpentinenstraßen).
    Gute Nacht!
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  • Udine

    2020年7月20日, イタリア ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach den letzten anstrengenden Tagen ist nun Entspannung angesagt! Ein Tag in Udine mit Bummeln, Espresso Tasting und super leckeren Buffalo Mozzarella. Genau das richtige zur Wiederherstellung. Wir merken wie stark der Tourismus hier leidet. Die Straßen sind weitgehend leer und wo immer wir hinkommen werden wir durch herausragenden Service bedient, inklusive Limoncello Variationen als Dessert aufs Haus - um 13:00 Uhr... Prosit! 😅👍もっと詳しく

  • Bled

    2020年7月21日, スロベニア ⋅ ☀️ 26 °C

    Herrlich! Der zweite Tag der Regeneration doch immer noch spüren wir jeden Muskel unserer Beine. 6 Tage im alpinen Gelände über 2000m, insgesamt über 110km Distanz und 1000hm hoch & 1000hm runter jeden Tag haben offensichtlich ihre Spuren hinterlassen...

    Heute am Bleder See haben wir das erste Mal ein SUP ausprobiert. Und was für eine Szenerie wir dafür gewählt haben mit der Bleder Burg. Per SUP erkunden wir dann auch die Insel im See. Leider hält sich mein SUP-Balance-Talent in Grenzen, sodass ich mehr im denn über dem Wasser schwebe. Egal. Ich freue mich wie ein Kind jedes Mal wenn ich wieder ungelenkt mit Indianergeschrei vom Board plumpse 😂

    Bei einem Nachmittagsgewitter genießen wir die abkühlende schwül-warme Luft & eine Flasche Südtiroler Rotwein aus Sankt Christina in Gröden.
    Zuvor hatte ich beim Joggen einen 100 Jahre alten Pub nahe des Seeufers entdeckt. Der Himmelt klart auf ... der Abend wird gut! 🍷😉👌
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  • Ljubljana

    2020年7月22日, スロベニア ⋅ ☀️ 28 °C

    1 Tag in Ljubljana. Grad mal 100.000 Einwohner. Sehr klein aber cooler Vibe. Bei der Free Walking Tour erzählt uns unsere Guide, dass sie häufiger Bürgermeister oder Präsident ohne jeden Guard auf der Straße trifft. Irgendwie cool 🙂

    Wir kommen im ehemaligen Gefängnis der Stadt unter. Meine erste Nacht in einer Zelle. Irgendwie komfortabler als ich dachte. Könnte aber auch daran liegen, dass Jede Zelle individuell durch zwei Künstler neu für das Hostel designt wurde.
    Nach der Walking Tour verlässt uns das Wetter-Glück und Sturzbäche ergießen sich begleitet durch Blitz und Donner. Im Rennen stellen wir uns im nächstbesten Hauseingang unter. Es stellt sich heraus, dass der Hauseingang zur Bar „Sir Williams“ mit 14 Craft Beers on Tab führt. Wir melden uns ab für den Tag. 👋😅

    Am folgenden Morgen holen wir das nach, was wir durch Unwetter und Craft Beer verpasst haben... nein, nicht die Burg, sondern das „Hot Horse“. Dort gibt es das traditionelle slowenische Pferdefleisch im Burger verarbeitet. Lecker Horse Burger zum Frühstück. Zur Verabschiedung frage ich den Koch welchen Teil des Pferdes er verarbeitet. Er entgegnet mit bestem slawisch-gerolltem Englisch: „all of it“. Naja, mein Magen hat schon anderes überstanden. 😅
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  • Škocjan Höhlen, Trieste & Piran

    2020年7月23日, スロベニア ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute haben wir uns einiges an Programm in gleich drei Ländern vorgenommen. Zunächst in Slowenien die ŠKOCJAN Kalk-Tropfstein-Höhlen, als UNSECO-Weltnaturerbe. Zu anfangs eher 08/15 Höhle eröffnet sich uns nach 20 Minuten Wanderung durch die verschlungenen Höhlengänge mit den typischen mystisch anmutenden uralten Kalkstein-Formationen ein atemberaubender Blick. Der Gebirgsfluss frisst sich hier derart durch das Gestein, dass ein über 100 Meter großer Hohlraum entsteht. Jonathan und ich assoziieren beide sofort die Mine Moria aus Herr der Ringe. Eine kleine Brücke führt inmitten der Höhle 50 Meter über den zischenden Fluss. Besonders beeindruckend die alten Pfade & Treppen der ersten Höhlenfoscher, die mit minimaler Breite an den glatten, feuchten Felswänden eingeschlagen sind. Wir erwarten stetig, dass ein Spähtrupp Orks um die Ecke biegt aber wir können unsere Ork-Spalter in den Taschen lassen 😉

    Weiter nach Trieste in Italien. Es sind mittlerweile 35 Grad und wir gehen ein. Überall scheint uns das „alte Seefahrer-Geld“ entgegen in Form von herrschaftlichen, neoklassizistischen Gebäudefassaden. Gegen 16 Uhr wollen wir etwas snacken. Ein Ding der Unmöglichkeit in Italien. Alles, aber wirklich alles ist zur Siesta geschlossen. Leider dauert die etwa von 13-17 Uhr, sodass wir nach Udine nun das zweite Mal eine italienische Stadt im mittäglichen Lockdown erkunden. Ganz offensichtlich werden die 2-3 Stunden, die wir in Trieste verbringen, der Stadt nicht gerecht. Da ist mehr zu entdecken. Wir wollen wiederkommen. Irgendwann mal 🙂👌

    Letzter Stop wieder in Slowenien ist Piran. Wir erwarten ein minikleines, sehr touristisches Dörfchen an einer Landzunge mit super Blick auf drei Seiten des Meeres. Stimmt alles. Und zudem eine unglaublich entspannte Atmosphäre an der Pomenade. Überall werfen sich Jung & Alt von der steinernen Promenadeverstärkung in die Wellen oder Sonnen sich an oder auf den riesigen Steinen. Das Licht wird gegen 19:00 Uhr golden und eigentlich wollen wir uns keinen Milimeter von unserem Grapefruit Radler entfernen.
    Aber: Lovran bei Opatija auf der anderen Seite von Istrien ruft. Kein schlechter Ruf auch wenn wir uns für die kommenden Tage vornehmen die Etappenziele mehr zu würdigen und nicht von Ort zu Ort zu hasten. Dafür sind die einzelnen Locations einfach viel zu schön. Take it easy 😎✌️

    Nach 1:30 Stunden Fahrt kommen wir in Lovran in Kroatien an. Die Hosts unseres Guesthouses sind in unserem Alter und begrüßen uns sehr herzlich mit Welcome Drink in ihrer wunderschönen zum Guesthouse umgebauten „Villa Nada“. Da es schon etwas später ist fährt uns der Owner mit seinem Elektron-Tuktuk zu einem Freund in sein Restaurant an der Uferpromenade. Mjammy!
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  • Plitvicer Seen Nationalpark

    2020年7月24日, クロアチア ⋅ ⛅ 23 °C

    Na wo liegt er bloß dieser Schatz im Silbersee? Dass hier einer verborgen sein muss, scheint ob der landschaftlichen Szenerie außer Frage. Wie wandern auf den Spuren Winnetous durch das UNESCO Weltnaturerbe Plitvicer Seen in Kroatien. Unter anderem hier wurde damals Winnetou gedreht 😜👍

    Über mehrere Trassen führt das Wasser in teils kleineren, teils größerem Kaskaden auf die jeweils nächsten Seenebenen. Der Wanderweg ist nett über Holzplanken in die Natur eingelassen und wie bei allen anderen Stops unserer Reise können wir uns gut vorstellen, welche Touristenmassen wir „dank“ Corona hier vermeiden.

    Am meisten beeindruckt das strahlend türkis-blaue Wasser, durch das man in seiner Klarheit viele Fische oder hochauflösend den Ufergrund beobachten kann. Nach kurzer Wanderung ereilt uns ein Unwetter mit starkem Regen und Gewitter. Wir können uns glücklicherweise mit anderen Besuchern unterstellen, entscheiden uns daraufhin allerdings für den mittellangen Rundweg und schenken uns den ganz langen Weg durch Bären-Revier. Heut mal nicht ans Limit und lieber in unser nächstes Hotel nahe Zadar.

    Wir kommen in einer mittelalterlichen, ehemaligen muslimischen Festung unter und schlafen in den umgebauten Stallungen 😅 alles ziemlich abgelegen hier aber schon einmalig. Der Liebling & Objekt fachmännischer Ingenieurs-Re-Construction-Untersuchungen ist natürlich das Tribok-Modell. Zum Abschied Jonathan‘s an seinem heutigen letzten Abend im Urlaub dann die orientalische Maskovica Han Platte für Zwei! Lecker! ☺️✌️
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  • Trogir & Split

    2020年7月25日, クロアチア ⋅ ⛅ 24 °C

    Jonathan’s letzter Tag! Was hatten wir für eine gute Zeit! Aber nach 2 Wochen und gut 2000km verabschiede ich ihn am Flughafen Split. Vorher besuchen wir mal wieder einen weiteren kroatischen UNESCO-Ort: das Städtchen Trogir. Vielleicht liegt es an den Wochenend-Touristen aus dem Umland, aber wir empfinden Trogir als touristisch stark überlaufen. Wenn auch architektonisch nett und original.

    In Split nehme ich mir dann kurzfristig ein Zimmer nahe der Altstadt und bin bei meinem anschließenden Bummel sehr begeistert von Diokletianspalast, bei dem mit unglaublich viel Umsicht bestehende Gemäuer genutzt & restauriert wurden für neue Nutzflächen. Alle scheinen hier am Samstagabend im Urlaub zu sein und das Wochenende genießen zu wollen; scheinbar auch das Coronavirus... mit meiner neuen Ankermuster-Maske vom Markt wirke ich in den engen Gassen wie ein alienated Matrosen-Bankräuber. Nach einem Besuch beim nächstbesten Frisör laufe ich raus aus der Stadt in den Park Marjan, der direkt an Split auf einer Landzunge liegt. Hier werden Hunde oder Geliebte zum Spaziergang ausgeführt, Sport getrieben und dalmatische Sonnenuntergänge bestaunt. Letzteres ist dann auch mein Plan - gemeinsam mit dem Verspeisen dalmatischen Käses und slowenischer Salami. Wunderschön riecht der Wald, die Wellen rauschen an die Felsen und das Licht!!! Es taucht alles in Gold. Wahnsinnig beruhigend diese Atmosphäre. Hier könnt ich länger bleiben 😏👌
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  • Bootstour um Trogir

    2020年7月26日, クロアチア ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach einem entspannten Tag & Abend alleine in Split geht’s zurück nach Trogir an die Marina, wo ich Marcus und seine Crew treffe. Wir mieten ein Boot fur einen Tag, um die Gewässer der Inseln vor Trogir auszuchecken. Balkan-Boots-Party und 1000 Stunden Sonne inklusive! Sehr entspannter Tag zum Seele baumeln lassen, auch wenn wir zwischen den Inseln bei ordentlichem Seegang vom Wind und dem Wellengang trotz warmer Temparaturen bei jeder rasenden Überfahrt pitschnass und kalt werden. Aber keine 10 Minuten nach Ankern in einer Bucht ist das wieder vergessen und die Sonne wärmt am Bug und wir genießen das Wasser um das Boot. 😎✌️もっと詳しく

  • Sibenik, Krka Nationalpark & Zadar

    2020年7月27日, クロアチア ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Nacht verbringen wir in Šibenik. Bei der spätabendlichen Anreise zeigt sich die herausragende kroatische Fahrkunst unter Alkoholeinfluss. Ein Mann, der offensichtlich etwas zu viel vom süßen Nektar genascht hat schafft es in der Fußgängerzone an einem kleinen Hang nicht sein Fahrzeug in Bewegung zu setzen und rollt bei jedem Versuch einen halben Meter auf unseren Wagen zurück. Ich setze im Rückwärtsgang zurück doch hinter uns warten weitere Autos. Mein Spielraum ist begrenzt. Es wird eng. Erst beim energischen Hupen scheint er das Gas zu entdecken und braust in die Fußgängerzone quer über hohe Bordsteine davon. Daumen gedrückt, dass da mal niemand zu Schaden kommt.

    Am nächsten Tag ist Krka der zweite Nationalpark mit Wasserfällen, den ich in Kroatien besuche. Diesmal allerdings mit dem Privileg auch unmittelbar unterhalb des schäumend, tösenden Gefälles baden zu können. Herrlich erfrischend an diesem heißen Tag. Nach einem netten Spaziergang durch den Park geht es dann zur letzten Station in Kroatien: Zadar.

    Auch Zadar’s Altstadt wartet wieder mit dem hübschen, typisch kroatischen Baustil & Ambiente auf, wie bereits Split, Šibenik und Trogir zuvor: Helle große Felsblöcke für Fassaden und Fußgängerzonen innerhalb einer antiken Stadtmauer. Dazu das Zirpen der Zikaden in nahegelegenen Parks, das funkelnde Spiegeln der Sonnenstrahlen in der tiefblauen Adria und eine entspannte Café- & Bar-Szene.

    Da ich meinen Kredit bei Marcus zur Wahl von Hotels für unsere Route bereits am ersten Tag verspielt habe, nimmt er sich nun die Regie zur Auswahl aller Schlafstätten & Restaurants. Wir speisen herrlich. Nahe der See gibt’s eine große, super zubereitete Fischplatte. Trotz durch einige Gin Tonic unter Beweis gestellte Bereitschaft & Motivation zur Feierei flacht das Nachtleben nach Mitternacht in den verschiedenen Bars ab. Egal. Wir hatten einen guten Abend und fallen leicht benebelt ins Bett.
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  • Balaton

    2020年7月29日, ハンガリー ⋅ ☀️ 29 °C

    Zum Geburtstag zum Balaton! Völlig verrückt, wie flach der See ist. Hunderte Meter vom Ufer stehen die Badenden noch Hüfthoch im Wasser. Dafür streckt sich der See dann flächenmäßig über knapp 80 Kilometer Länge. Gottseidank. Sonst hätte ich mir bei so vielen Urlaubern noch mehr Gedanken um die Wasserqualität gemacht.
    Hauptsächlich zieht es hier ungarische Touristen an; vereinzelt Polen, Slowaken oder Deutsche. Es ist eine familiäre und herzliche Atmosphäre, die uns hier in Sonnenanbeter-Laune bringt.

    Am Rande: Was mich in diesem Ausmaß wirklich überrascht: Wie bereits in Italien, Slowenien und Kroatien werden wir an sehr vielen Stellen mit besserem Deutsch als Englisch willkommen geheißen.

    Abends suchen Marcus und ich die ortsüblichen Lokalitäten auf. Standesgemäßes „Reinfeiern“ in meinen 30sten mit Balkanparty bei Bling-Bling-Leuchtfeuerwerk, Kicker, Billard und Jacky-Cola. Herrlich! 😂
    Tagsüber gönnen wir uns bei erneut 34 Grad maximale Entspannung an einem der Badestrände und fahren mit einem Kajak über den See. Nach ausreichend Sonne(nbrand) geht’s weiter nach Bratislava. ✌️😋
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  • Bratislava

    2020年7月30日, スロバキア ⋅ ☀️ 28 °C

    Zum Abend meines Geburtstages kommen wir in Bratislava an. Direkt geht es an das Ufer der Donau auf ein schwimmendes Brauerei-Schiff für ein Bier bei dramatischem Sonnenuntergang über der Burg. Welch ein Moment der goldenen Stunde. Das Abendrot trotz noch eine Weile dem satten Lila der Wolken und verzieht sich dann doch nach intensivem Farbenkampf gen Westen.
    Nach leckerem Abendessen zeigt mir Marcus seine Lieblings-Bar in Bratislava. Die Cocktails sind qualitativ top, detailverliebt drapiert & fancy präsentiert, aber am Ende schmeckt mir mein eigener Scotch-Old Fashioned doch immer noch am besten 😂

    Den Folgetag nutze ich für eine Stadtführung. Simona zeigt uns in über drei Stunden die Highlights der kleinen Stadt und gibt uns wertvolle Tipps.
    Kulinarisch: Traditionelle slowakische Knoblauchsuppe im Brotlaib, die unseren weiteren Roadtrip später noch intensiv begleitet. 🙈
    Touristisch: Rysy, der höchste Berg Polens sei aktuell stark durch Binnen-Tourismus überlaufen. Sie zeigt mir ein Foto von Hunderten Bergsteigern in einer Schlange vor einer Kletterpassage. Assoziationen an den Hillary Step und John Krakauers „Into thin Air“ werden wach. Shit - nur 30 Minuten vorher hatten wir unser Hotel am Berg in Strbse Pleso fix gebucht. Auch wenn uns Bratislava super gefallen hat, brechen wir bereits gegen 16:00 Uhr gen Osten auf, um unseren Plan zu schmieden für ein dennoch cooles Rysy-Erlebnis.
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  • Hohe Tatra: Rysy-Besteigung

    2020年7月31日, ポーランド ⋅ ☁️ 16 °C

    Nach Simona‘s Warnung der Rysy sei aktuell stark überlaufen, entscheiden wir uns dafür bereits um 4:00 Uhr auszuchecken, um im morgendlichen Dämmerlicht vor Sonnenaufgang den Trek zu starten. Wir werden belohnt. Der Sonnenuntergang am Vorabend in der Hohen Tatra war schon herrlich und der nun folgende leichte Anstieg über einen gut ausgebauten Pfad im Wald eröffnet uns an Lichtungen ebenfalls immer wieder grandiose Fern-Blicke in die slowakische Ebene während der blauen Stunde.

    Und dann die Luft. Herrlich klar, frisch, kühl und unverbraucht ziehen wir tiefe Züge in unsere Lunge während wir aufsteigen.

    Zwar treffen wir unterwegs ganz vereinzelt Wanderer, doch haben den Trek sonst überwiegend für uns. Nach moderater Anstrengung, 10km & überwundenen 1200 Höhenmetern stehen wir um 8:00 Uhr auf dem Gipfel - dem höchsten Punkt Polens. Um die Uhrzeit teilen wir das Erlebnis mit nur wenigen anderen frühen Würmern, die über die polnische, technisch schwierigere und gefährlichere Route aufstiegen.

    Trotz der „geringen“ Höhe von 2500 Metern ein erhabenes Gefühl auf die umliegenden kleineren Gipfel zu blicken. Durch die klare Sicht und die Lage des Rysy im Zentrum der Tatra, können wir nördlich bis in die polnische, und südlich bis in die slowakische Ebene blicken. Irgendwie knuffig, wie klein die Tatra tatsächlich ist.

    Beim Abstieg kommen uns dann mit fortschreitender Stunde vermehrt Wanderer entgegen, die sich schnaufend den Weg bahnen. Wir können uns vorstellen, dass es später zu ähnlichen überlaufenden Szenen am Gipfel kommt, wie Simona uns berichtete und feiern unser frühes Aufstehen-Opfer. Bereits vor 12:00 können wir so verschwitzt, aber glücklich den Roadtrip gen Krakau fortsetzen. Natürlich in geübter Manier noch ohne gebuchte Unterkunft für die Nacht. 😅

    Krakau wir kommen!
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  • Krakau

    2020年8月1日, ポーランド ⋅ ☀️ 22 °C

    Erschöpft vom Hike kommen wir bereits Nachmittags in Krakau an. Aus einer Vielzahl von cool aussehenden Apartments entscheiden wir uns für eines in einem Altbau mit bestem Blick aus Schlafzimmer und Wohnzimmer auf den Marktplatz. Ein echter Jackpot! 🤩

    Nach kurzer Erholung starten wir dann unsere eigene kleine Craftbeer Tour, die allerdings ihr kreatives jähes Ende im Keller einer schnuckligen Hausbrauerei am Rande der Altstadt findet. Der Grund ist der “special deal” von 19 Sloty (4,50 Euro!) für 2 Stunden Open Bar für alle Hausbiere. Deal! 😉

    Am nächsten Tag erkunden wir die Stadt erneut über eine Free Walking Tour. Krakau hat als ehemalige Königsstadt mit über 1000 jähriger Geschichte zu viel zu bieten, als dass wir alles in einem Tag greifen könnten aber die Fassaden, die über die Jahrhunderte Spielball der unterschiedlichsten Stilrichtungen wurden und glücklicherweise im Krieg kaum zerstört wurden geben uns einen guten ersten Eindruck. Viele nette Details wie das stündliche Trompetenspiel von der Marktkirche, die Saga vom Schuster und dem Drachen, die Studienhäuser von Johannes Paul II oder entspannte Hangout-Plätze im jüdischen Viertel machen Lust wiederzukommen und mehr zu entdecken.

    Abends laufen wir entlang der Weichsel als wir aufgrund eines größeren Aufmarsches mitsamt Gesängen den Grund für die Flut an polnischen Flaggen überall in der Stadt erfahren. Der Polnische Aufstand aus Warschau jährt sich am 1. August. Ein besonderer Tag für Polen & insbesondere für Polens Nationalisten. Allerdings auch ein erneuter Anstoß eines Gefühls von Demut und Dankbarkeit für die Möglichkeit an dieser Stelle als Deutscher Tourist willkommen zu sein - trotz all des Leids, das über die letzten Jahrhunderte von Westen über die Polnische Nation hereinbrach. Die sich entwickelnde Freundschaft nicht alleine zwischen Polen und Deutschen, sondern allen europäischen Bürgern meiner Generation ist mir ein so hohes Gut! Wir durchfuhren auf unserem Roadtrip in 3 Wochen 9 europäische Länder mit größtem Komfort und häufig nur einem Schild als Hinweis für die Grenze. Dieser Wert der Verbundenheit darf trotz aller Kritik an Bürokratie und demokratischem Streit bei der Bewertung Europas nie in Vergessenheit oder als gegeben hingenommen werden. Es lebe die europäische Einigung und der europäische Friede! 🇪🇺

    Erfreulicherweise war dies bei vielfältigen kontroversen Meinungen auch der gemeinsame Nenner, den wir am Abend in einer Wodka-Bar bei vielzähligen Runden mit drei polnischen, selbst erklärten Nationalisten hatten.
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  • Auschwitz-Birkenau

    2020年8月2日, ポーランド ⋅ ☀️ 30 °C

    Es ist drückend heiß. Wir waren seit langem gespannt auf diesen Tag; den Tag des Besuchs in Auschwitz. Worte können dem Ort, den Gräueln, der Entmenschlichung, die hier vor sich gingen kaum gerecht werden. Alles bewegt. Die Einzelschicksale. Die erdrückende Plastik der Todeswand, der Entkleidungszimmer und der Gaskammern. Die Präzision und das Ausmaß der industriellen Vernichtung. Das scheinbar im hohlen Raum verhallende Anklagen der Haar- oder Schuh-Berge. Man möchte am liebsten in sich selbst verschwinden, sich verstecken. Keinen Laut von sich geben. Aber dann ist dort doch wieder die schreiende Leere, der man sich nicht entziehen kann.

    Das Privileg meiner späten Geburt verbietet mir die Verantwortung als Täter oder als Mitwisser zu übernehmen. Doch bin ich Deutscher und habe als solcher konkrete Privilegien (Reisefreiheit, freie Wahlen, etc.). Der Ursprung dieser Privilegien liegt in der historischen Entwicklung unseres Landes. Wie könnte ich die Privilegien annehmen ohne die mit meinem Passport ebenfalls einhergehende Verantwortung zu übernehmen? Ich meine nicht eine abstrakte oder allein kollektive Verantwortung. Die Verantwortung ist individuell umsetzbar und liegt greifbar im Hier und Jetzt: Mahne und Erinnere des Geschehenen! Stehe auf gegen Diskriminierung & Intoleranz! Trete Extremismus entschlossen und an seinen Wurzeln entgegen!

    Nie wieder!
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  • Wroclaw (Breslau)

    2020年8月3日, ポーランド ⋅ 🌧 17 °C

    Der Roadtrip neigt sich dem Ende zu. Nach der super Erfahrung in Krakau freuen wir uns auf die nächste historische polnische Stadt und checken erneut in einem netten Apartment direkt am Marktplatz ein. Leider beginnt es bereits früh morgens zu regnen. Die Walking Tour breche ich nach einer guten Stunde völlig durchnässt ab. Nach kurzer Trocken- & Verschnaufpause im Apartment kehre ich im vom Tour Guide empfohlenen traditionellen polnischen Restaurant ein. Dort geselle ich mich zu zwei vormaligen City-Tour-Kameraden. Als Marcus wenig später von seinem Museumsbesuch ebenfalls eintrifft haben wir eine illustre Runde zusammen und trösten uns gemeinsam über 2-3 lokale Bier über das katastrophale Wetter hinweg. Erst sehr spät am Abend hört der Regen auf, was Marcus und ich nutzen, um die anliegenden Inseln der Oder, vielzählige Brücken und die über 300 kleinen Bronzezwerge der Stadt zu erkunden.

    Wir genießen die frische, klare Luft und kommen zu dem Schluss, dass Breslau bei besserem Sommerwetter sicherlich großartige Zeiten zu bieten hat. Allerdings nicht heute und mit Blick auf das Wetterradar auch nicht morgen... Egal. Einmal während des Trips ist schlechtes Wetter tolerabel. Sicher kommen wir nochmal wieder. 😎✌️
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  • Sweet Home Meerbusch & Düsseldorf

    2020年8月8日, ドイツ ⋅ ☀️ 32 °C

    Nach 3,5 Wochen voller Erlebnisse während des Roadtrips entscheiden sich Marcus und ich aufgrund mittelmäßigen Wetters den letzten Stop Leipzig auszulassen und gen Heimat aufzubrechen. 4 Tage Urlaub bei den Eltern in Meerbusch helfen mir die vielfältigen Eindrücke langsam zu verarbeiten. Die frühere Heimkehr ermöglicht mir zudem Carla zu überraschen: mit einigen “Notlügen”, gefaketem GPS Track und fremdem Auto hole ich sie inkognito am Düsseldorfer Flughafen ab. Eigentlich hätte ich erst Tags darauf eintreffen sollen, doch so können wir die volle Zeit gemeinsam genießen. Zum Nachfeiern meines und der Feierei Flo’s Geburtstages gibt’s einiges an selbst gebackenen Kuchens. Leider läuft das Schwimmbad ohne erkenntlichen Grund aus. Mit zwei Gartenschläuchen kämpfen wir gegen sinkende Pegel, aber der scheinbare Rohrbruch gewinnt die Oberhand. Und das bei 2 Wochen mit deutlich über 30 Grad und einigen Geburtstags-Wochenendgästen. Naja... halber Wasserpegel bis zum Bauchnabel bei halber Wassertemperatur erfrischt auch... 😅もっと詳しく