• vAUwE
Ogo – Sep 2024

Karakorum / Kashmir / Pakistan

Mit dem Bus & per Anhalter durch den Hindukusch und Karakorum, die "höchste" Gebirgskette der Erde und Teil des Himalaya. Er befindet sich im pakistanisch kontrollierten Teil der umstrittenen Region Kashmir, im Sonderterritorium Gilgit-Baltistan. Baca lagi
  • Minapin -> Islamabad (II)

    15 September 2024, Pakistan ⋅ 🌙 24 °C

    Der Babusar Pass, mit seinen 4173 m, liegt auf einem Bergrücken, der sich im Osten in etwa 50 km Entfernung zum 8125 Meter hohen Nanga Parbat erhebt. Der Pass ist sehr touristisch. Es gibt unendlich viele Essensstände, Krimskrams zu kaufen und Aussichtstürme 😂. Als ob die Höhe des Passes nicht schon ausreichend wäre. Das Wetter am Pass ist mehr als bescheiden. Der Nebel verhindert jegliche Sicht auf die umliegenden Täler und Berge 😩👎.
    Danach geht's nur noch runter in unzähligen Serpentinen und Bachquerungen. Die sind zwar nicht tief, dennoch für ein Straßenfahrzeug, wie das unsere, schon herausfordernd. Außerdem fängt es an zu regnen bzw. schneien. Es ist aber nichts dramatisches.
    In Naran, ein "Hotspot" für Einheimische, der nur 65 km vom Babusar Pass entfernt liegt, gibt es gegen 18 Uhr eine Teepause. Ich werde wieder eingeladen von meinem Sitznachbarn. So langsam geht die Sonne unter. Die Serpentinen und Bachquerungen hören aber nicht auf. Gegen 20:30 Uhr gibt es dann noch Abendessen. Und was soll ich sagen, ich werde wieder von Khubaib, meinem netten Sitznachbarn im "shared taxi", eingeladen. Das Hühnchen schmeckt auf jeden Fall sehr gut! Khubaib wollte sogar mit mir sein Teller tauschen, da bei ihm angeblich etwas mehr Fleisch drauf wäre 🫣. Wie selbstlos!

    Ab Mansehra haben wir die Berge hinter uns gelassen. Jetzt kommt nur noch ein gut ausgebauter und kostenpflichtiger 4- bzw 6-spuriger Highway. Um 24 Uhr sind wir endlich in den Außenbereichen von Islamabad. Meine zwei Mitinsassen sind schon ausgestiegen und wurden von ihren Angehörigen abgeholt. Mein Sitznachbar Khubaib kann meine Sorgenfalten sicherlich sehen und meint, wir suchen für dich gleich ein Hotel!
    Wir steigen im Stadtteil Faizabad aus, der Stadtteil meines Vertrauens, da von hier viele Busse in verschiedene Richtung abfahren.
    Beim mehreren Hotels wird uns gesagt, sie dürfen keine Ausländer aufnehmen. Das "Zahrun Hotel" heißt es dann endlich, Ausländer ja, aber wir sind voll. Ich bin schon bereit im Foyer auf einer Couch zu schlafen, da bietet mir der Angestellte nach einer Weile hin und her doch noch ein Zimmer für 5000 PKR. Wir schauen es uns an - nehme ich und checke ein. Khubaib verabschiedet sich und ich bedanke mich bei ihm für alles! Ich weiß nicht, wie ich das jemals gutmachen kann. Danke Khubaib!
    Um 1:15 Uhr liege ich dann nach einer schnellen Dusche ziemlich erschlagen im Bett.

    Was für ein Trip 😉.
    11,5 Stunden Autofahrerei und Hotelsuche haben ihre Spuren hinterlassen!

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    MINAPIN -> ISLAMABAD
    Transportmittel: Motorrad / Minibus / Auto
    Distanz: 573 km
    Höhe (min/max): 450 / 4160 m ü NN
    Zeit: 11h 30min
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    Gute Nacht 🙋🏻‍♂️.
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  • Islamabad -> Peshawar

    15 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 33 °C

    Ich habe ganz ordentlich geschlafen in Zahrun Hotel in Islamabad. Gegen 7 Uhr stehe ich auf, packe und checke aus - ohne besondere Vorkommnisse. An der Rezeption gibt es noch das obligatorische Photo, dann begebe ich mich zum Busunternehmen meines Vertrauens Faisal Movers, das schräg gegenüber vom Hotel liegt. Den Ticketschalter habe ich schnell ausge-X und in 2 min habe ich mein Ticket nach Peshawar für 850 PKR in der Hand. Meine Aussprache von Peshawar bereitet am Ticketschalter etwas Kopfschütteln, da man den Namen der Stadt wohl mehr wie "Peschaur" ausspricht. Mit der Betonung auf das "au". Da lag ich mit meiner Aussprache komplett falsch als Westler und es dauerte etwas, bis mich jemand verstand 😅😩.
    Der Luxusbus steht gleich neben dem Ticketschalter und stelle fest, dass ich Sitz 1, direkt hinter dem Busfahrer habe👍. Keine 5 min später fahren wir kurz nach halb acht in Richtung Peshawar. Es gibt noch einen Stopp im Westen von Islamabad, wo weitere Gäste zusteigen und weiter geht's. Die Sitze und die Beinfreiheit sind super! So lässt es sich beim Reisen aushalten.
    Nach 2,5 h sind wir in Peshawar - alles auf einem wenig befahrenen 4-spurigen Highway. Der Bus parkt etwas außerhalb und ich nehme mir für 400 PKR einen Fahrer mit seinem Schrabbelauto zu einem "Hotel".
    Die erste Unterkunft , das "Hotel Rose", ist ein Reinfall - hat schon bessere Zeiten gesehen. Ich gehe zum "Empire Hotel" weiter. Den Klotz sieht man schon in 500 m Entfernung. Jedoch haben die wegen Renovierung geschlossen. Aller guten Dinge sind Drei und beim "Itehad Hotel" bekomme ich dann ein Zimmer für 4000 PKR. Es ist jetzt nicht das Hilton, aber für zwei Nächte geht es.

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    ISLAMABAD -> PESHAWAR
    Transportmittel: Bus / Auto
    Distanz: 185 km
    Höhe (min/max): 280 / 610 m ü NN
    Zeit: 3 h
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  • Peshawar: Etwas Kulturschock 😉

    15 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 32 °C

    Auf meinem Zimmer versuche ich mich etwas zu akklimatisieren. Die Stadt wirkt auf mich sehr "busy". Außerdem hat es hier über 30°C bei erhöhter Luftfeuchtigkeit. Im Zimmer sieht es nicht besser aus. Der Ventilator bringt etwas Abkühlung. Da mein Zimmer nur ein Fensterchen zum Flur hat, kommt nicht so viel warme Luft rein. Außerdem hört man den Krach von der Straße nicht so sehr.
    Gegen 11 Uhr wage ich mich raus. Der Stadtteil scheint ein einziger, großer Basar zu sein. Auf den Straßen ist mächtig was los. Man muss aufpassen, wo man hintritt. Löcher gibt's genug, in die man fallen kann 😉.
    Auf dem Weg zum Qissa Khwani Bazaar hole ich mir noch einen Pfirsich vom Straßenhändler. Ich krame gerade mein Geld heraus, da wäscht er das Teil doch glatt mit seinem Schmodder-Wasser ab. Schock! Das Ding kann ich jetzt unmöglich essen. Mein Vitaminhaushalt ist jedoch total im Keller und reibe den Pfirsich gefühlt 10 Minuten trocken, dann lass ich mir die Frucht schmecken! Ist nix passiert 🫣🫢.
    Am Bazaar ist alles in Warengruppen eingeteilt, die man dort kaufen kann. Entweder gibt's auf den nächsten 50 Meter nur nur Waschmaschinen, Schmuck, Gold, oder Biryani "Restaurants". Dort entscheide ich mich willkürlich für eines - wobei das Wort "Restaurant" leicht übertrieben klingt. Das Biryani ist aber sehr lecker. An einem kleinen Stand an der Straße kann ich Euros in PKR wechseln zu einem sensationellen Kurs von 300 PKR für 1 €!
    Ich bummle weiter und komme so langsam in den sog. "flow". In einer Nebenstraße gibt es Gewürze und ich komme mit dem Händler ins Gespräch. Das getrocknete Zitronengras hat es mir angetan - das wird hier mit heißem Wasser übergossen und als "Tee" getrunken. Ich nehme ein Päckchen und als ich zahlen will, kommt das "nothing, you're my guest!
    Ich bin angekommen 👌🙋🏻‍♂️.
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  • Peshawar ... Facts

    15 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 30 °C

    Peschawar (Urdu پشاور Pēšāwar, paschtunisch پېښور; persisch پیشاور,) ist die Hauptstadt der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa - über die Aussprache habe ich mich ja schon ausgelassen 😉. Seine Einwohnerzahl wird im Jahr 2024 auf ca. 2,5 Millionen Menschen geschätzt. Sie ist somit die größte Stadt der Provinz KPK und die 6. größte von Pakistan. Gegründet wurde sie vor über 2000 Jahren und ist somit die älteste Stadt Pakistans. Seit Jahrhunderten ist die Stadt ein Handelszentrum zwischen dem indischen Subkontinent, Afghanistan und Zentralasien.
    Angeblich leitet sich der Name der Stadt vom persischen Namen "Pesh Awardan" ab, was "Ort der ersten Ankunft" oder "Grenzstadt bedeutet", da sie die erste Stadt auf dem indischen Subkontinent nach Überqueren des Khyber-Passes war.

    Die Bevölkerung der Metropole gehört mit 91% mehrheitlich zu den Paschtunen, ähnlich wie in der ganzen Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Die Alphabetisierungsrate liegt bei nur 47% (2023), was deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegt. Das Geschlechterverhältnis zeigt für Pakistan einen typischen Männer-Überschuss - 106,5 Männer kommen auf 100 Frauen. Mädchengeburten sind vielerorts noch unerwünscht.

    Peshawar hat aufgrund des sowjetischen Einmarsches 1979 und der 20 Jahre andauernden Besetzung Afghanistans durch die US-geführte Allianz, viele afghanische Flüchtlinge aufgenommen. Zu Spitzenzeiten über 1000.000 Menschen pro Tag, die zum großen Teil immer noch hier leben - viele illegal ohne Papiere.

    Vor dem September 2001 unterhielt Osama bin Laden hier ein Gästehaus, in dem unter anderem seine Terrorkämpfer untergebracht wurden. Nach Angaben des saudi-arabischen Dissidenten Saad Al-Faqih ist die Gästeliste dieses Hauses der Ursprung des Begriffs Al-Qaida.

    Die Nähe zur afghanischen Grenze macht Peshawar zu einer nicht ungefährlichen Stadt, dessen man sich bewusst sein sollte. Der alte Stadtkern von Peshawar ist im Allgemeinen sicher zu erkunden. Jedoch sollte man immer auf lokale Ratschläge hören. Auch wegen seiner Nähe zur afghanischen Grenze wird die Stadt oftmals als Schmuggler-Paradies bezeichnet. Die "unübersichtliche" Grenze macht es zu einem Hub für illegalen Handel.

    2024 vermeldet das Counter-Terrorism Department der Provinz Khyber Pakhtunkhwa (KPK) 636 Vorfälle. Es ist die höchste Anzahl an Terroranschlägen seit 2009 (mit 738 Vorfällen). Die Mehrheit der Vorfälle ereignete sich im südlichen Teil von KPK, der vom Tourismus kaum tangiert wird. Der starke Anstieg begann im Jahr 2021 mit über 270 Vorfällen, der mit dem Rückzug der US- und Nato-Truppen zusammen fällt
    Im laufenden Jahr 2024 wurden 142 Polizisten ermordet, 214 bei Terroranschlägen in KPK verletzt.
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  • Peshawar: Moschee, Fort & Co (I)

    15 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 34 °C

    Etwas Kultur muss natürlich auch sein.
    Peshawar ist immerhin die älteste Stadt Pakistans und die älteste besiedelte Stadt in Südasien. Seine Geschichte reicht auf das Jahr 539 BC zurück! Peshawar spricht man in etwa "Peschauwar" aus, mit Betonung auf dem "au", das "r" wird kaum ausgesprochen. Beim Kauf meines Bus-Tickets in Islamabad, habe ich den Namen immer falsch betont - auf das letzte "a". Der Typ am Ticketschalter verstand mich nicht. Erst nach mehrmaligem hin und her 🫣😉. Peshawar ist außerdem die Hauptstadt der unausprechlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, kurz KPK. Spricht sich ungefähr so: Chaber Pachtun Chwa. Das "kh" aus der englischen Transkription spricht sich als "ch". Unheimlich schwer für mich!
    Peshawar liegt ca. 40 km von der afghanischen Grenze entfernt und gibt der Stadt einen bestimmten afghanischen Touch - sagte man. Die meisten Frauen tragen hier eine Burka.
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    Ich schlenderte weiter in Richtung Chowk Yadgar, ein etwas verwahrloster Platz mit einigen Obdachlosen und den bekannten Gerüchen. Nicht weit davon geht's in den Andar-Sheher-Bazar, zur sehenswerten Mahabat-Khan-Moschee aus dem 17. Jhd. Mit vielen Wandmalereien und Fresken an der Decke. Ein netter Platz zum Verweilen im kühlen Schatten.
    Über den Bazaar Kalan kommt man zum 26 m hohen Sir Cunningham Clocktower, erbaut um 1900 zu Ehren des britischen Gouverneurs der Provinz. In der Straße zum Turm stinkt es ordentlich nach Fisch, da über große Bereiche nur Fisch verkauft wird. Kühlkette? Fehlanzeige!
    Ich werde auf meinem Spaziergang immer wieder angesprochen und zum Tee eingeladen. Ich lehne aber immer dankend ab. Für Tee ist es mir einfach zu warm 🫣. Dafür gibt's ein Schwätzchen "wo kommst du her, was machst du in Deutschland, wie gefällt es dir in Pakistan usw"!
    Alle sind der Regel sehr nett und freuen sich, Ausländer in ihrem Land zu sehen. Nach 9/11 ist das Image des Landes dramatisch in den Keller gerutscht. Ausländer sind über Jahre nicht ins Land gekommen. Langsam erholt sich die Lage.
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  • Peshawar: Moschee, Fort & Co (II)

    15 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 34 °C

    Fast am Ende des Andar-Sheher-Bazaar stehen noch ein paar alte Havalis aus den letzten 200 Jahren. Eine Schande, dass das hier alles so verkommen.
    Die Straße endet am Gor Khatri, einer buddhistischen Ausgrabungsstätte, was ich damals noch nicht wusste. Ich gehe also in den schönen Park und möchte mich gerade in den Schatten setzen, da rennt ein Pakistani keuchend hinter mir her und ruft "entrance fee, no pictures". Ich verstehe nur Bahnhof und der Typ klärt mich auf, dass für Ausländer 1000 PKR fällig werden. Dreimal darf geraden werdet, was Einheimische zahlen? Nix!
    Okay, Kultur ist für mich heute auch genug, ich winke ab und gehe weiter. Eine kurze Erfrischung gibt es noch an einem Kiosk inklusive Smalltalk mit dem Besitzer.
    Zu guter Letzt geht's noch zum Bala Hissar Fort. Ein mega Trümmer von Fort. Doch leider hat das Militär alles besetzt und Touristen haben keinen Zugang 😔. Schade, dass man das den Reisenden vorenthält. Aber von außen trotzdem tolles Teil!
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  • Peshawar: Fruit Shake, Trauben & Gebäck

    15 September 2024, Pakistan ⋅ 🌙 29 °C

    Zum Abschluss des Tages gönne ich mir einen Mixed Fruit Shake mit viel Mango. Die Früchte sind tiefgefroren, also alles ohne Eis! Als ich dann den gespülten Mixer und die Gläser sehe, bekomme ich etwas "Kopfschmerzen". Er füllt das Getränk jedoch in einen Plastikbecher. Einerseits gut, wegen der Hygiene, jedoch bin ich kein Plastik-Fan. Normalerweise trinke ich nix aus Einwegbechern. Aber da komme ich jetzt nicht mehr raus. Der Shake schmeckt auf jeden Fall Klasse. Mein Vitaminhaushalt freut sich.
    Auf dem Rückweg lacht mich noch ein Traubenhändler an. Ich nehme ein paar mit und kann ihn gerade noch abhalten, die Trauben mit seinem "Wasser" zu reinigen. Schmecken auch Klasse!
    Zu guter Letzt komme ich an zwei Typen vorbei, die süße Leckereien in Fett ausbraten. Sie fordern mich auf, Photos zu machen. Ich kaufe mir vier Stück für 100 PKR vom anliegenden Bäcker, den sie beliefern. Die Schlange ist lang! Aber die Teile sind der Hammer 👌.
    Kurz vor dem Hotel sprechen mich zwei sitzende Typen am Straßenrand an, sie wollen ein Photo von sich. Mach ich gerne und quatschen noch etwas.
    Zurück im Hotel stelle ich fest, dass aus mein Wasserhahn vom Waschbecken kein Wasser kommt - alle darunter liegende Anschlüsse sind undicht und setzen das Bad Unterwasser. Dafür funktioniert die Dusche prächtig! Wenn auch nur kalt, was bei 30°C+ kein Problem ist.
    Zeit, ins Bett zu kommen, was bretthart ist. Der Tag war mal wieder sehr ereignisreich!
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  • Peshawar: Havalis / Sethi House

    16 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 30 °C

    Hab trotz Wärme und abgeschalteten Deckenventilator ganz gut geschlafen. Gegen 8 Uhr geht's zum Frühstück in die Lobby. Dort wird mir ein Frühstück aus der Nachbarschaft angeboten. Paratha, gebratene Eier und Tee für 350 PKR. Alles ist ganz lecker. Besteck gibt's keines, man ist mit den Händen.
    Heute steht etwas Kultur auf dem Programm. Es gibt im und um den Bazaar Kalan ein paar mehr oder weniger gut erhaltene Havalis (eine Art Villen) aus den letzten hundert Jahren. Dort lebten reiche Familien, die Handel mit Zentralasien, Russland usw. betrieben.
    Das Havali der Familie Sethi kann mit einer Führung besichtigt werden. Es werden 500 + 500 PKR für Fotos fällig. Ich bin allein und wohl der erste Gast, wenn die Nummerierung auf dem Ticket stimmt.
    Die Führung ist gut, der Guide muss jedoch gefühlt alle 5 Minuten gähnen wie Weltmeister 🫣. Das Havali ist wirklich toll. Es gibt mehrere Stockwerke zu besichtigen mit gut erhaltenen Wand- und Stuckarbeiten. Wer die Havalis im indischen Jaisalmer kennt, könnte vielleicht etwas enttäuscht sein. Ich finde es dennoch toll restauriert - mit den Mitteln, die die Stadt und der Staat zur Verfügung stellt. Nach einer halben Stunde ist dann Schluss. Es gibt den obligatorischen Smalltalk am Ticketschalter und ich verabschiede mich mit einem Foto.
    In der näheren Umgebung des Sethi House stehen noch ein paar andere Havalis, die aber mehr oder weniger "einsturzgefährdend' aussehen. Dennoch kann man sich die Pracht der Häuser von damals gut vorstellen.
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  • Peshawar: Metro-Bus-Trip (I)

    16 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 34 °C

    Peshawar hat ein tolles Metro-Bus-System. Für 60 PKR kann man für max. zwei Stunden im klimatisierten Bus durch die gesamte Stadt fahren. Die längste Strecke beträgt 28 km. Die Busse haben eine eigene Spur und fahren oft auf Hochstraßen mit Blick auf die Stadt, z.B. dem Bala Hisar Fort.
    Das ist meine Chance, zu den etwas außerhalb gelegenen Sehenswürdigkeiten zu kommen.
    Vom Sethi House kürze ich über schmale Gasen zum Khyber Bazaar ab. Ohne GPS wäre ich verloren. Ich komme an einer Schule vorbei, die gerade Pause hat und werde von den Schülern belagert. Sie werden schon etwas aufmüpfig und verlangen Geld. Ein Einheimischer, mit dem ich noch etwas plaudere, kommt mir zur Hilfe.
    Am Khyber Bazaar kaufe ich mir ein Busticket für 60 PKR, gehe durch den Scanner, der bei mir ständig piepst und es geht los in Richtung Westen der Stadt.
    Als erstes steht das Peshawar Museum auf dem Plan. Es geht mit dem Bus SR02 bis zur Haltestelle Railway Station. Dann zu Fuß noch knapp ein Kilometer zum Museum. Die Sonne knallt schon ordentlich runter. Das Museum ist leicht klimatisiert und ich bin leicht geflasht vom Gebäude und seinem Inneren. Das hätte ich so nicht erwartet 👌. Auch die Exponate sind wirklich geschmackvoll angeordnet. Es werden wieder 500 PKR fällig + 500 für Fotos.
    Nächster Stopp ist das Islamia College. Jedoch ist das Betreten des Geländes für Ausländern nicht gestattet. Bildungsstätte nur für Auserwählte?
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  • Peshawar: Metro-Bus-Trip (II)

    16 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 34 °C

    Vom Islamia College geht's wieder zurück in die Innenstadt mit einem Stopp am Saddar Market. Da hole ich mir eine Pommes mit Ketchup von der Straße, eingepackt in recycelten Zeitungspapier-Tüten. Schmecken gut.
    Der Saddar Market ist eine Einkaufstraße ohne Autoverkehr. Ja, wirklich, eine echte Fussgängerzone 👌. Die Sunehri Moschee ist gleich gegenüber. Eine tolle Moschee. Die Gläubigen bereiten sich gerade zum Gebet vor.
    Danach geht's zurück zum Qisa Khwani Bazaar und hole mir wieder ein Biryani. Als Nachtisch gibt's ein Pfirsich vom Straßenhändler - ungewaschen 😉.
    Das Metro-Bus-System ist wirklich eine tolle Sache. Kann ich nur empfehlen. Außerdem kommt man mit den Einheimischen schnell in Kontakt. Ausländer habe ich im Bus keine gesehen. Man wird im Bus (und in der Stadt) oft angestarrt - wahrscheinlich von denjenigen, die sich nicht trauen, mich anzusprechen. Man kommt sich manchmal vor, wie im Zoo. Nur sitze ich dieses Mal im Käfig 😁.
    Den Abend lasse ich in der Nachbarschaft meines Hotels ausklingen. Natürlich kaufe ich mir noch das frittiertes Gebäck von nebenan. Irgendwie schmeckt das leicht nach Kümmel - das hat was 🙋🏻‍♂️.
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  • Peshawar: Streetlife & Goodbye

    17 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 26 °C

    Peshawar hat mich anfänglich etwas geschockt. Es wirkte auf mich sehr geschäftig und intensiv. Nach einiger Zeit bin ich dann rein gekommen.
    Die Stadt strengt an, da man ständig mit neuen Einflüssen konfrontiert wird. Armut, baufällige Gebäude und der pulsierende Straßenverkehr! Es ist, wie überall in Pakistan, Linksverkehr und man muss hier besonders aufpassen, nicht angefahren zu werden. Linksverkehr heißt nicht, dass alle auf der richtigen Spur fahren.
    Das Leben im Bazaar ist sehr interessant und entschädigt vom "Stress" der Hauptstraßen.
    Nach Sonnenuntergang kamen immer zwei Polizisten mit schusssicheren Westen und geschulterten Maschinenpistolen ins Hotel - zu meinem Schutz, meinten sie. Außerdem befinden sich 15 zivile Polizisten aus einer anderen Region in der Stadt - "critical, you know!" erzählt mir einer der beiden Polizisten.
    Vor dem Hotel saß dann noch einer mit Maschinenpistole in Zivil.
    Für mich gab es aber keine kritischen Momente - wobei man das als Ausländer nur schwer einschätzen kann.
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  • Peshawar -> Islamabad

    17 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 32 °C

    Heute mal nicht so gut geschlafen. Die Nachbarn machten bis tief in die Nacht lärm.
    Mein letztes Frühstück in Peshawar gibt es wieder in der Lobby. Wie gewohnt Paratha, Eier und Tee, mehr gibt die virtuelle Menükarte nicht her 😉. Mit dem Angestellten kommuniziere ich währenddessen per Google Translate, was zu lustigen Übersetzungen führt.
    Kurz nach halb neun checke ich aus - natürlich mit einem Foto - und gehe zu Fuß zum Metro-Bus am Khyber Bazaar. Auf dem Weg zum Metro-Bus wollen wieder einige ein Photo haben, u.a. die Jungs auf ihrer Rickshaw 😂.
    Der Bus bringt mich bis zur Haltestelle Faizal Colony, dann sind es zu Fuß nur noch ein paar hundert Meter zum Faisal Movers Bus Terminal. Das Ticket gibt es wieder für 850 PKR und der Bus fährt in 20 min um 9:45 Uhr ab. Perfekte.
    Letztendlich wird es dann 10 Uhr bis wir aufbrechen. Die Fahrt ist sehr unspektakulär und wir kommen in Islamabad um kurz vor halb eins an. Vom Stadtteil Faizabad wollte eigentlich per Metro-Bus in den Sektor F8/2 fahren, jedoch ist die Haltestelle wegen Bauarbeiten geschlossen. Da bleibt nur noch ein Taxi für 1000 PKR, das mich in ca. 15 min zum Mango Backpackers Hostel bringt. Kurz nach halb eins beziehe ich mein Bett im 6er Schlafsaal inklusive Gemeinschaftsbad (für 2300 PKR) und sitze anschließend im Pavilion vom Hostel!
    Läuft heute!

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    PESHAWAR -> ISLAMABAD
    Transportmittel: Metrobus / Bus / Auto
    Distanz: 201 km
    Höhe (min/max): 280 / 610 m ü NN
    Zeit: 3h 45min
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  • Islamabad: Blue Area vs. Mango Hostel

    17 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 31 °C

    Das von Chinesen betriebene Mango Backpackers Hostel liegt im sog. Blue Area von Islamabad. Es ist das kommerzielle Zentrum mit breiten Straßen und grünen Parks. Wer hier wohnt, hat es geschafft. Vor jedem Grundstück stehen Sicherheitskräfte mit geschulterten Maschinenpistolen. Wieso das "abgewrackte" Mango Backpackers Hostel (ohne Security 😉) sich gerade hier befindet, ist mir unklar 🫣. Dennoch, die Lage ist gut und der Preis von 2300 PKR inklusive Frühstück ist unschlagbar.

    Im Blue Area von Islamabad findet man auch die schwer bewachten Botschaften von Österreich, Usbekistan und Eritrea. Was stark auffällt ist, dass Frauen hier vermehrt keinen Schleier tragen und abends schon mal alleine ausgehen. Da musste der Islam schon kräftig Federn lassen 👍. Vergleicht man es mit Peshawar, so treffen da zwei Universen zusammen. In Peshawar findet man kaum Frauen im Straßenbild und wenn, dann meistens komplett verhüllt mit Burka.
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  • Islamabad: Moschee & Rooftop

    17 September 2024, Pakistan ⋅ 🌙 26 °C

    Gegen Spätnachmittag mache ich mich zu Fuß auf zur Faisal Moschee, die ich bei Ankunft vor drei Wochen nur mit Regen kennengelernt habe. Sie sieht jetzt schon deutlich eindrucksvoller aus. Es ist ziemlich viel los und ich gehe nicht rein. Stattdessen suche ich mir ein Restaurant, der Hunger nagt. Fündig werde ich bei einer Shisha-Bar mit Rooftop Restaurant. Die Aussicht ist gut und das Essen mit viel gegrilltem Fleisch ebenso.
    Ich habe das Gefühl, wieder in der Zivilisation angekommen zu sein.
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  • Islamabad: Montezuma hat mich doch 🫣

    18 September 2024, Pakistan ⋅ ☀️ 33 °C

    Was soll ich sagen, es hat mich doch noch erwischt, am letzten Tag in Islamabad. Die Nacht war sehr unruhig und ich mußte mehrmals das Luxusbad vom Hostel aufsuchen. Licht gab's keines, aber ich bin ja gut "vorbereitet" und habe meine Stirnlampe immer griffbereit 😁. Wahrscheinlich hätte ich gestern Abend nicht die Tomaten- und Gurkenscheiben essen sollen, die sich als Deko auf dem Teller befanden. Grober Anfängerfehler 🫣.

    Zum Frühstück im Hostel gibt's ein typisches chinesisches Frühstück. Fleisch, Gemüse und Reis. Eine seltsam anmutende Reissuppe und ein Brötchen, das wie eine Dampfnudel aussieht. Mir wird schon beim Anblick ganz anders. Ich belasse es bei der "Dampfnudeln", die nach nichts schmeckt. Das Bild ist komplett verwackelte, wahrscheinlich wollte mein inneres ICH diese Tortur nicht festhalten 😂.
    Ich lege mich direkt wieder ins Bett und döse vor mich hin. So ist alles erträglicher. Ich bin wohl eingeschlafen und habe einen Fieberschub gehabt. Mein T-Shirt ist komplett durchnässt. So verbringe ich den Morgen und Nachmittag im Bett und Bad.
    Gegen Nachmittag raffe ich mich auf, im nächsten Supermarkt ein paar Kekse, Chips und Bananen zu kaufen. Eigentlich ist er nur 500 m entfernt, jedoch kommt es mir viiieeel länger vor. Außerdem ist es wieder ordentlich heiß.
    Danach wartet das Bett wieder auf mich. Ich kann ohne Problem bis zum frühen Abend hier bleiben, bis ich zum Airport fahre, meinen meine chinesischen Hostelbetreiber,
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  • ISL -> DOH -> DUS

    19 September 2024, Jerman ⋅ ☀️ 23 °C

    Gegen 17:30 Uhr rufe ich mir über Careem einen Wagen zum Islamabad Airport. Die 40 minütigen Fahrt dauert für mich eine Ewigkeit. Mir wird ab und an Übel, was dann bei geschlossenen Augen weg geht. Den prächtigen Sonnenuntergang mit einer rotglühenden Sonne bekomme ich nur am Rande mit 😥.
    Kurz nach 18 Uhr bin ich am Flughafen, zahle dem Fahrer die 1100 PKR und gehe ins Gebäude. Beim ersten Security Officer ist dann Schluss. Ich bin zu früh und die lassen nur Fluggäste ab 3 - 4 Stunden vor Abflug in den Terminal. Ich kann aber auf der Visitor' Gallery Platz nehmen und warten. Meine Magenverstimmung ist noch nicht viel besser und ich suche mir ein Platz auf dem Boden in der Nähe der Waschräume. Waagerecht liegen, ist immer noch das angenehmste.
    Kurz nach 23 Uhr komme ich in den Terminal. Die erste Security Session erfolgt. Meine Bordkarten gibt es am Qatar Airways Schaltet gegen 0:30 Uhr. Trotz online-check-in und digitalen Bordkarte braucht es eine Hardcopy.
    Dann geht es zur zweiten Security Session, der Passkontrolle und ich bin offiziell ausgereist. Mit einem dicken Stempel im Pass und auf meiner Bordkarte.
    Ich verlasse pakistanischen Boden gegen 3:45 Uhr - fast pünktlich. Das Frühstück im A350 lasse ich ausfallen. Ich will nicht unbedingt den Waschraum dauerbesetzen.
    Ein Tee gönne ich mir. Es bleibt auch alles da, wo es soll!
    Die Landung in Doha ist pünktlich kurz nach 5 Uhr Ortszeit. Die Sicherheitskontrolle ist hier sehr gut organisiert. Dann heißt es erst einmal frisch machen.
    Mein Anschlussflug hebt wieder pünktlich ab. An Bord gibt es einen sog. Lunch, zu dem ich nicht nein sagen kann - Reis, Hühnchen, Gemüse und Obst. Den Nachttisch lasse ich lieber. Die Küche an Bord ist echt der Knaller! Ansonsten verläuft der Flug ruhig, auch für mich 😉.
    Die Landung um 13:45 Uhr in Düsseldorf ist hart aber pünktlich.
    Habe wieder deutschen Boden unter den Füßen 🙋🏻‍♂️.
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  • Pakistan und sein Müll

    19 September 2024, Jerman ⋅ 🌙 19 °C

    Müll ... findet man im Norden von Pakistan an fast jeder Ecke. Entweder fein säuberlich angehäuft bis zum nächsten Windstoß oder lose verteilt in der Natur.
    Im Vergleich zu den meisten Menschen in Deutschland, entledigt man sich dort seines Mülls einfach durch fallen lassen. Sei es eine Chips-Tüte, die man auf der Straße während eines Staus aufgefuttert hat oder einfach beim spazieren gehen auf "Fairy Meadows", während man das Nanga Parbat Massiv bewundert. Der nächste Fluss ist nicht weit und der Regen spült besagten Unrat schnell in diesen und den nächst größeren. Schlussendlich mündet alles in den Indus, mit dem Ziel Ozean, so dass die gesamte Menschheit etwas davon hat.
    Inzwischen sollten die Bürger der reichen Nationen die Folgen kennen.
    Aber was macht man mit den Bürgern der Entwicklungsnationen? Wie klärt man sie auf?
    Ich stehe da immer sehr ratlos und schockierend daneben, wenn z.B. der Polizei-Chef von Gilgit bei einer Straßensperrung seine gerade konsumierte Salzgebäck-Tüte einfach fallen lässt und ich zusehen muss, wie der Wind sie in den Indus bläst.
    Oder wenn Kinder kurz vor dem Babusar Pass bei einstelligen Temperaturen - quasi barfuß - nach Süßigkeiten betteln und anschließend die Cellophan-Verpackung unsachgemäß vor Ort in der Natur "entsorgen".

    Dennoch gibt es auch ein paar Lichtblicke, wie z.B. in dem kleinen Ort Phander, wo Müll in kleinen Mulden gesammelt und anschließend verbrannt wird. Sicherlich nicht optimal. Karimabad ist da - glaube ich - Vorreiter. Hier wird der Ort einmal in der Woche ehrenamtlich gereinigt und es fällt auf, wie sauber es hier ist. Wo der Müll hinkommt und was damit gemacht wird, ist mir etwas unklar.
    Manchmal sind sogar ein paar Mülleimer aufgestellt - so z.B. gesehen in Passu, Minapin, am Attabad Lake und Hoper Gletscher 👍.

    Tja, das leidige Thema "Müll" ist in Pakistan also nicht besser, als in anderen "Entwicklungsländern". Da kann jeder Reisende wahrscheinlich mitreden 😔.

    Aber ich bin voller Hoffnung, dass Pakistan dieses Thema durch Bildung irgendwann in den Griff bekommt - ähnlich wie Europa.
    In den 80ern musste ich noch zusehen, wie z.B. auf Korsika offizielle Müllwagen ihre Ladung in Schluchten entledigt haben. Heute undenkbar - hoffe ich 😉👍.

    Auf eine gesunde Zukunft für uns und unsere Kinder 🙋🏻‍♂️!
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    Tamat perjalanan
    19 September 2024