Unser erster Urlaub auf den beiden Mittelmeerinseln und der letzte für unseren Kastenwagen "Poldi". Nach eineinhalb Wochen hat unsere Reise ein abruptes Ende durch eine sardische Autofahrerin genommen .... Read more
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  • Day 10

    Garten der klingenden Steine

    June 26, 2018 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach einem Ruhetag mit Strandspaziergang und kleiner Radltour war doch wieder einmal Kultur angesagt.

    Unser Ziel am heuten Tag war San Sperate mit seinen Klangsteinen.
    San Sperate ist nicht nur ein einfaches und reizvolles Dorf auf Sardinien. Es ist ein Freilichtmuseum, das dank Pinuccio Sciola, einem außergewöhnlichen Künstler, der Steine ​​zum Singen bringt, auf der ganzen Welt berühmt geworden ist.
    Pinuccio Sciola, der vor einigen Jahren verstarb, schuf den „Giardino Sonoro“, ein Garten als Freilichtmuseum, umgeben vom Duft der Zitronen- und Orangenbäumen und Steinen, die man auch selbst zum Klingen bringen kann.

    Wir verbrachten den ganzen Vormittag in diesem kleine Idyll und machten uns danach auf den Weg zur Ostküste. Der Weg sollte über Cagliari und die SS125 führen .....
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  • Day 10

    Es geschah auf der SS125

    June 26, 2018 in Italy ⋅ 24 °C

    Gut gelaunt sind wir nach dem Klangerlebnis in Richtung Ostküste und Berge aufgebrochen.

    Unsere Route sollte über die Umfahrung von Cagliari gehen. Nach einem kleinen Kreisverkehr sind wir auf die SS125 eingebogen .... eine zweispurige Straße mit 50km/h Beschränkung und absolutem Überholverbot ... was das auf Sardinien gilt erlebten wir in den nächsten Minuten ....

    Aus der geschlossenen entgegenkommenden Kolonne scherte in einiger Entfernung ein Kleinwagen aus. Thomas meinte zuerst noch: "wo will der sich denn wieder in die Kolonne quetschen?" Dann wurde uns immer mulmiger, denn der Wagen kam ungebremst, mit mehr als 50km/h, immer näher und Thomas bremste bis fast zum Stillstand und suchte eine Möglichkeit auszuweichen ... leider war dies bei den Gegebenheiten nicht wirklich möglich, denn auf der Seite waren Boller und danach ein Straßengraben.
    Dann hörte ich nur noch: "Halt dich fest, das geht sich nicht mehr aus!!" - dann krachte es und wir lagen mit samt unserem Kastenwagen auf der Beifahrerseite.
    Der Kleinwagen krachte ungebremst seitlich in Höhe unserer WC-Klappe in unseren "Poldi", überschlug sich bei unserer hinteren Radaufhängung und kam in ziemlicher Entfernung wieder auf den Rädern zum Stehen.
    Wir wissen bis heute nicht, was das junge Mädel dazu bewogen hat, in uns zu düsen. Wir nehmen an, dass sie telefoniert oder Nachrichten gecheckt hat ....
    Wie durch ein Wunder hat sie relativ leicht verletzt überlebt.

    Die nächsten Stunden waren geprägt durch: Rettungseinsatz, Besuch im Spital (ich), 2 Stunden warten auf die Polizei (Thomas), Kontaktaufnahme mit unserem Autofahrerklub (damals noch ÖAMTC, da wir gerade von Ö nach D gesiedelt waren), Unfallaufnahme mit Polizisten, die super gestylt waren aber kein Wort englisch konnten, Abschleppen unseres Gefährts mit einem Vertragspartner des ÖAMTC auf einen bewachten Abstellplatz ....

    Wir wollen hier nochmals den Damen und Herren des ÖAMTC unseren Dank aussprechen:
    - unsere Flugtickets nach Wien waren am nächsten Tag auf unseren Handys und ein Mietwagen für die Heimfahrt vom Flughafen in unsere Heimat war organisiert (Kostenübernahme: ÖAMTC)
    - wir bekamen sofort die schriftliche Freigabe, uns bis zum Abflugtermin (4 Tage später) einen Mietwagen und ein entsprechendes Hotelzimmer auf Kosten des ÖAMTC zu mieten.

    Kniffliger war der Rücktransport unseres Kastenwagens. Normalweise werden Totalschäden nicht in die Heimatländer überstellt. Das wäre für die Abwicklung der Versicherungsleistungen sehr schlecht gewesen. Da wir aber, Gott sei Dank, in unserer Versicherung den Passus hatten, dass der Fall nach deutschem Recht abgehandelt werden muss, war es uns möglich das Auto nach Deutschland heim bringen zu lassen .... der Zustand musste ja von der DEKRA begutachtet werden ...

    Nun mussten wir nur noch für die erste Nacht ein Quartier finden ... damit waren wir zuerst mal leicht überfordert. Ich war noch im Spital zur Überprüfung, Thomas war mit den Abschleppaktivitäten beschäftigt .... aber es gibt auch Glückszufälle ...
    Ein Augenzeuge kam auf Thomas zu und meinte, sein Freund sei Deutscher, habe auch Zimmer zu vermieten und wohne nicht zu weit weg. Außerdem sei uns dieser gerne behilflich, wenn wir Rat und Übersetzungen benötigen ... und so haben wir unsere hilfreichen Engel kennen gelernt.
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  • Day 11

    Engel auf Sardinien

    June 27, 2018 in Italy ⋅ 28 °C

    Thomas hat wirklich Uwe angerufen und nachgefragt, ob eventuell ein Zimmer verfügbar wäre, aber wir sind ja ohne Auto unterwegs, stehen im Industriezentrum auf einem Abstellplatz und wissen auch nicht wo das B&B von Uwe ist ....
    Uwe hatte nicht nur ein Zimmer für uns. Seine Frau Eloisa kam extra vorbei und sammelte uns ein, um uns ins Quartier zu bringen.
    Dort angekommen wurden wir aufgeheitert und bekocht und wir saßen den ganzen Abend mit Eloisa, Uwe, deren Tochter und Freunden bei wundervollem Essen und köstlichem Wein zusammen und quatschten und lachten auch wieder!
    Es war, trotz des Unfalls, ein schöner Abend mit neu gewonnen Freunden.

    Am nächsten Tag beim Frühstück wurde vereinbart, dass die Beiden mit uns nochmals zur Unfallstelle fahren, um mein verloren gegangenes Brillenetui samt Gleitsichtbrille zu suchen. (Sie wurde nicht gefunden, die restlichen Tage war ich Frau Cool - nur mit optischer Sonnenbrille unterwegs).
    Nach der Suchaktion wurden wir noch zu einem Shop gefahren, damit wir uns einen günstigen Koffer kaufen konnten, den wir ja für den Heimflug brauchten.
    Und dann wurden wir noch zum Abstellplatz unseres Kastenwagens gefahren, damit wir dort umräumen und packen konnten.

    Vielen Dank Uwe und Eloisa für das super freundschaftliche Service, die Einladung zum wunderbaren Koch- und Esserlebnis und die vielen Tips und netten Stunden!!
    Uwe und Eloisa Lennartz
    B&B La Quercia
    8 Villaggio delle Mimose CA, Italien
    laquerciabnb@gmail.com
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  • Day 12

    Erholsame Resttage

    June 28, 2018 in Italy ⋅ 23 °C

    Nachdem wir gestern unseren Koffer für die nächsten Tage und den Heimflug gepackt und den Kastenwagen transportfähig eingeräumt hatten, machten wir uns mit einem Taxi auf zum Flughafen Cagliari, wo wir uns ein Mietauto für die nächsten Tage holten. Der Fiat 500X, einer meiner Lieblingsflitzer, wurde uns angeboten und wir machten uns damit schon etwas besser gelaunt auf den Weg in Richtung Ostküste.

    Wir hatten noch keine Ahnung, wo wir schlafen sollten und beschlossen, uns nach einem ordentlichen Hotel oder Club umzusehen. Der Autofahrerklub hatte uns schriftlich ein Quartier unserer Wahl zugesagt und wir wussten, dass sie es sowieso dann mit der gegnerischen Versicherung verrechnen werden. 😎
    Südlich von Arbatax wurden wir fündig und checkten bis 30.06. im Hotel Club Saraceno ein. Ein netter Club mit gutem Essen und einem schönen Privatstrand.
    An unserer Unfallsituation konnten wir ja nichts mehr ändern also wollten wir die letzten Tage noch genießen und zur Ruhe kommen.
    Wir haben auch einen netten Strandtag eingelegt und uns für den letzten Tag hier den Ausflug nach Orgolosa, dem Dorf mit den bemalten Häusern, vor genommen.
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  • Day 13

    Orgosolo

    June 29, 2018 in Italy ⋅ 19 °C

    Gleich nach dem Frühstück düsten wir mit "unserem" Fiat 500X die sehr kurvigen Straßen in die Berge zum Dorf Orgosolo. Wir waren froh, nur ein etwas kleineres Auto zu fahren, denn die Parkplätze sind dort sehr beschränkt und die Gassen ungemein schmal.
    Umso imposanter und interessanter war der lange Spaziergang durch den Ort.

    Die Wandmalereien von Orgosolo erzählen, jede mit ihrem eigenen Stil, die Geschichte einer Gegend, die intellektuell, kulturell und politisch stets aktiv und rebellisch war.
    Hunderte Wandmalereien zieren die Straßen von Orgosolo, sie erzählen von Bräuchen, Traditionen, Kultur und Widerstand der Einwohner der Barbagia.
    Die turbulenten Sechziger und Siebziger Jahren führten zur Entstehung der kollektiven Wandmalereien, die noch heute den Alltag der Bauern, die Machtkämpfe, soziopolitische Themen detailliert beschreiben.

    Wir sind froh, diesen Ausflug gemacht zu haben!
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  • Day 14

    Cagliari ... und dann Abflug nach Wien

    June 30, 2018 in Italy ⋅ 24 °C

    An unserem letzten Tag machten wir uns von unserem Kurzzeit-Club auf nach Cagliari. Dort checkten wir in einem netten und sehr modernen Stadthotel ein und verbrachten den Tag mit Stadtbesichtigung und Spaziergang am Hafen.
    Thomas hat sich auch kurzzeitig als Fischer beim Netze knüpfen versucht ... ich glaube als Fischer wär er eher nicht so geeignet. ☺️😉

    Am Abend wurde nochmals feudal gespeist, denn am 01.07. werden wir, nachdem wir unser Auto wieder abgegeben haben nach Wien fliegen, um dort unseren reservierten Mietwagen abzuholen. Außerdem müssen wir unsere Kinder und Eltern in Wien und Niederösterreich besuchen, damit sie sich auch persönlich davon überzeugen können, dass wir unverletzt und trotz allem guter Dinge sind.

    NACHTRAG vom Dezember 2018:
    Da die italienische Versicherung etwas länger für die Freigabe unseres Kastenwagens brauchte, konnte der ÖAMTC unser Auto erst im September von Sardinien nach Salzburg, bzw. Bayern, überstellen.
    Der WoMo-Begutachter der DEKRA war ungemein nett, sehr genau und hat binnen 2 Tagen ein 11-seitiges Gutachten erstellt.
    Die Schuldfrage stand ja sowieso von Anfang an außer Frage.
    Die Abwicklung des Schadenfalls mit der internationalen Vertretung der gegnerischen Versicherung hat uns und auch unserem sehr rührigen Versicherungsmakler (vielen Dank Bernd Kaserer aus Bad Reichenhall) viel Mühe, Zeit und Nerven gekostet.
    Im Dezember 2018 war der Fall endlich abgeschlossen und die letzten Summen überwiesen.
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