Marokko & Spanien

February 2024
A 12-day adventure by Mitch unterwegs Read more
  • 7footprints
  • 2countries
  • 12days
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  • 945kilometers
  • Day 1–4

    Fez Marokko ⭐️⭐️⭐️⭐️

    February 18 in Morocco ⋅ ☀️ 13 °C

    Fez, Marokko – Nach einer bezaubernden Fahrt von Azrou, sitzend auf einer Höhe von 1.400 Metern, hinunter zu den verträumten Gassen von Fez auf 430 Metern, empfängt uns die Wärme des tieferen Landes ca. 18 Grad. Die gestiegenen Temperaturen sind ein angenehmer Kontrast zu der kühleren, dünnen Luft, die wir am Ausgangspunkt unserer Reise in Azrou genossen haben.

    Die Fahrt war natürlich auch eine Gelegenheit, unsere kleinen Stahlrösser einem reinigenden Ritual zu unterziehen. Schließlich hat der Wunsch, eine gute Figur auf der marokkanischen Straße zu machen, uns dazu verleitet, einen Halt einzulegen und beide Fahrzeuge sauber machen zu lassen. Eine geduldige Handwäsche brachte die Farben unserer Gefährten zum Leuchten. Der Smart wurde besonders sorgfältig mit Druckluft gereinigt, einschließlich des Luftfilters. Nun sind die Fahrzeuge nicht mehr Saharagelb.

    Die Techniker zeigten großes Interesse an unserem Smart, da auf dessen Motor "Mercedes Benz" steht - ein Anblick, an den sie sich noch nicht gewöhnt hatten. Nach etwas über  zwei Stunden waren beide Fahrzeuge blitzsauber. Der bescheiden geforderte Preis von 75 DH, der weniger als 7,50 € entspricht, wurde natürlich mit einem satten Trinkgeld belohnt. Ihre gründliche und liebevolle Arbeit hat das definitiv verdient.

    Nun stehen wir endlich auf dem Campingplatz "Zum grünen Diamanten" in Fez. Ein Ort, der so brilliert wie sein Name vermuten lässt und ein perfekter Ausgangspunkt ist, um die aufregende Schönheit dieser alten marokkanischen Stadt zu entdecken.

    So bleibt uns nur noch, euch auf diese Reise mitzunehmen, in der Hoffnung, dass jeder von euch das Gefühl der Freude und des Abenteuers erlebt, das wir gerade fühlen.
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  • Day 1

    Medina von Fès

    February 18 in Morocco ⋅ 🌬 18 °C

    Als wir die mittelalterliche Medina von Fès betraten, einem zusammengewürfelten Labyrinth aus schmalen Gässchen und unzähligen Einkaufsständen, konnten wir kaum unterscheiden, wo der eine Souk aufhörte und der andere anfing. Die Atmosphäre war berauschend, die Energie in den Straßen fast greifbar. Es roch nach marokkanischen Gewürzen und köstlichem Streetfood.

    Unsere Augen wurden sofort von den kleinen Geschäften angezogen. Tatsächlich war es weniger ein "Geschäft" im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein schmaler Raum, vollgestopft mit einer Vielzahl von Gegenständen. Von exotischen Gewürzen und leuchtenden Stoffen bis hin zu handgefertigtem Schmuck und Lederwaren, jeder Laden schien ein eigenes kleines Universum zu sein.

    Neben diesen Ständen fanden wir die Gassen der Handwerker, ein faszinierendes Schauspiel traditioneller Handwerkskunst. Da war ein Schuhmacher, der sorgfältig Leder zuschnitt und nähte, ein Textilweber, der an einem alten Holzwebstuhl arbeitete und ein Kupferschmied, der gehämmerte Töpfe und Schalen schuf. Jeder dieser Handwerker war völlig versunken in seiner Arbeit und schien kaum Notiz von uns Touristen zu nehmen.

    Noch eindringlicher war die Begegnung mit einem Verkäufer, der diskret seine Haschpfeife beiseite legte, als wir uns seinem Stand näherten. Eine einfache, jedoch aussagekräftige Szene, durch die der Respekt vor den Besuchern und die Kultursensibilität der Händler zum Ausdruck kam.

    Unsere Eroberungen im Souk, eine Handtasche und ein Schal, wurden nach einigem Handeln zu bescheidenen Preisen erstanden. Diese Fahndung war Teil des Abenteuers, Teil der Reise und Fès hat uns nicht enttäuscht.

    Die Suche nach einem Taxi zurück zu unserem Unterkunft war jedoch ein Abenteuer für sich. Mit Angeboten, die von 25 Euro bis zu 5 Euro reichten, haben wir uns letztlich am unteren Ende entschieden - und mit ein wenig Trinkgeld die Fahrt noch ein wenig aufgestockt. Ein lohnenswerter Kompromiss, vor allem angesichts der Tatsache, dass mit dem eingeschalteten Taxameter die Fahrt 4 Euro gekostet hätte.

    Entspannt und erschöpft von dem flirrenden Treiben des Souks haben wir nun nach über 20.000 Schritten und 23 Etagen unseren Feierabend eingeläutet und sitzen in Ruhe und Harmonie beisammen, um unsere Eindrücke zu verarbeiten und den Tag Revue passieren zu lassen.
    Morgen geht es weiter.

    A guates Nächtle wünscht euer Mitch
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  • Day 1–3

    Mittagessen in Fès

    February 18 in Morocco ⋅ 🌬 19 °C

    Mittagessen über den Dächern von Fès.
    Mit dem warmen Nachmittagssand unter unseren Schuhen haben wir uns durch die engen, verwinkelten Gassen der historischen Altstadt von Fès gewagt. Die laberintischen Pfade versetzen einen in vergangene Zeiten zurück, wobei die in der Sonne gebleichten, sandfarbenen Gebäude und das bunte Handwerkszeug der vielen lokalen Händler in den zahlreichen Souks, ein beeindruckendes Bild boten.

    Im Herzen dieser Antike haben wir dann ein kleines, verstecktes Restaurant gefunden, das sich als eine wahrhaftige Oase der Ruhe entpuppte. Eingebettet in das chaotische Treiben der Altstadt, erstreckte sich das Restaurant über mehrere Stockwerke bis hinauf auf das Dach. Von dort oben hatten wir einen herrlichen Blick über das geschäftige Gewimmel unter uns und die unverwechselbare Silhouette der Stadt Fès. Abseits vom ständigen Straßenlärm haben wir einen Augenblick der Ruhe und Stille genossen, während wir auf unsere schmackhaften Speisen warteten.

    Das Essen selbst war, gelinde gesagt, zufriedenstellend. Es war nicht das köstlichste, was wir je probiert hatten, erreichte aber ein akzeptables Niveau. Man könnte sagen, dass es durchschnittlich war, weniger ausgefeilt, als wir es erwartet hatten, besonders angesichts des Preises, der unserer Meinung nach etwas zu hoch angesetzt war. Man muss jedoch anmerken, dass das Vergnügen, über den Dächern von Fès zu speisen, Teil der Bezahlung war.

    Mit gefüllten Mägen haben wir unsere Reise durch die verschlungenen Wege der Altstadt fortgesetzt. Noch immer brannten die charakteristischen Gerüche von Gewürzen und altem Leder in unseren Nasen, während wir uns tiefer in das raunende Herz von Fès hineinbewegten. Die Begegnung mit der alten Stadt rief in uns einen tiefen Respekt für ihre historische Schönheit und die Stärke ihrer Kultur hervor, und obwohl das Essen überteuert gewesen sein mag, war dieser Moment der Ruhe über den Dächern von Fès, von unschätzbarem Wert.
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  • Day 2

    Von Fès zum Camping Zerhoun Belle Vue

    February 19 in Morocco ⋅ ☀️ 21 °C

    Unsere Fahrt von Fès nach Moulay Moustapha El Hamdouchi war voller Überraschungen und Schönheit, wie nur eine Reise durch Marokko bieten kann. Die von intensiv durftenden Moscheen und mittelalterlicher Architektur gesäumten Straßen von Fès hinter uns lassend, leitete uns der Weg durch die atemberaubenden Landschaften und lebhaften Farben Marokkos. Als die karges Landschaft in saftige Hügel überging, wussten wir, dass wir unserem Ziel näher kamen - dem Campingplatz Zerhoun Belle Vue.

    Auf den ersten Blick zeigte sich der Campingplatz als schlichter Ort von ruhiger Schönheit, eingebettet in das grüne und duftende Herz Marokkos. Eine Vielfalt weiß bemalter Steine wirkten wie Wegweiser durch den dicht begrünten Platz, während Sanitäranlagen dem afrikanischen Stand den Komfort versprachen, den Camper auf ihren Reisen suchen, oder auch nicht.

    Die Bewertungen auf Google Maps stützen diese erste Eindrücke. Die Camper loben den bezaubernden Platz, seine kostengünstigen Preise von 10,50 € pro Nacht - die zusätzlich Kosten für Strom sind für viele eher Nebensache, denn wie ein Nutzer bemerkt: "Wer braucht schon Strom, wenn man den Sternenhimmel über Marokko hat?"

    Doch hinter der anfänglichen Begeisterung offenbaren weitere Untersuchungen und Bewertungen in Google Maps ein weniger rosiges Bild. Einige Besucher beschreiben den Platz weniger liebevoll als eine "Müllhalde im Grünen". Während der mit Grünschnitt bedeckte Boden zunächst einen natürlichen Eindruck vermittelt, tun sich bei näherem Hinsehen auch weniger angenehme Aspekte zutage. Blaue Müllsäcke und Schutt, achtlos in der Landschaft verteilt, trüben das pittoreske Bild.

    Die Wahrheit scheint irgendwo dazwischen zu liegen. Camping Zerhoun Belle Vue ist möglicherweise nicht die perfekte Idylle, wie sie von den leuchtend weiß bemalten Steinen und dem ersten Eindruck suggeriert wird. Gleichzeitig bietet es Campern die Möglichkeit, inmitten der marokkanischen Landschaft zu übernachten und die Kultur hautnah zu erleben. Daher können kleinen Unzulänglichkeiten, wie der verstreute Müll und die  zusätzliche Stromkosten, je nach persönlicher Einstellung, als entweder eine Unannehmlichkeit oder gerade Teil dieses authentischen Abenteuers gesehen werden.

    Um das ungeschönte Bild abzurunden, resümieren die Google-Bewertungen Camping Zerhoun Belle Vue als einfachen Platz mit rustikalem Charme und Raum zur Verbesserung, mit Luft nach oben. Das nahezu durchgängige Fehlen von Strom mag für manche abschreckend sein, während andere daraus einen romantischen Rückzug unter dem klaren marokkanischen Sternenhimmel sehen.
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  • Day 6–16

    Rancho Buena Vista 🌟🌟🌟🌟🌟

    February 23 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Also, los geht's! Es war einmal zwei Abenteurer, die in Meknes, einer Stadt mit reichen imperialen Wurzeln und einer Fülle an kulturellen Schätzen, ihren marokkanischen Abschied feierten. Ausgestattet mit Koffer, Karten und einer beunruhigend großen Menge von Snacks, machten wir uns auf den Weg nach Alhama de Murcia im sonnigen Spanien. Unsere Geister waren hoch, und unsere Spotify-Playlist war vollständig auf „Roadtrip Vibes“ eingestellt.

    Wir rauschten durch die Grenzabfertigung schnell und ohne Skrupel. Nach 45 Minuten war alles erledigt. Von der Spanischen Kontrolle reden wir nicht, wir wurden durchgewunken. Unsere Fährfahrt verlief nach Plan. Abgesehen von mehreren Kleinkindern denen die Eltern überlaut Zeichentrickfilme zeigten, war es eine gemütliche Überfahrt.

    Die erste Nacht in Spanien könnten wir, um es gelinde auszudrücken, als "akustisch reichhaltig" bezeichnen. Eine Autobahn ist bekanntermaßen nicht der leiseste Ort, um eine ersehnte Nachtruhe zu genießen. Doch bevor wir uns über die Lärmbelästigung beklagen konnten, wurden wir von einem spontanen Straßenfest begrüßt, das von einigen 'passionierten' Demonstranten ins Leben gerufen wurde, die sich in der Mitte der A7 versammelten.

    Sie begrüßten den Morgen mit Pauken und Trompeten, was für unsere ohnehin schon von Autogeräuschen geplagten Ohren, sagen wir mal, eine gewisse Herausforderung darstellte. Aber anstatt uns zu verstecken und auf eine Eindämmung der Lage zu warten, haben wir uns dem Chaos gestellt - und ausgenutzt.

    Wir nutzten die Gelegenheit und unternahmen einen, sagen wir mal, sehr spontanen Ausflug zum nächsten Mercadona. Da, umgeben von frischem Obst, Croissants und einer schier endlosen Auswahl an spanischen Leckereien, fühlten wir uns plötzlich wie in einem Film.  Nach dem Mercadona führte unser Weg in einen Tedi Laden. Fast alles deutsche Produkte.
    Die Verkäuferin, Kaugummi kauend, laszif, einem drittklassigem Pornoheft entsprungen. Jar Jar bekam auf jeden Fall ihre Sudoku Hefte.

    Schließlich erreichten wir nach weiteren Stunden des Fahrens, Lachens und Singens (und ein paar weiteren GPS-unterstützten Umwegen) unseren gemütlichen Stellplatz in Alhama de Murcia. Mit seinen 400 Quadratmetern und einem Wasseranschluss fühlte es sich an wie unser eigenes kleines Paradies. All das verpackt in einem zauberhaften Preis von 10,50 Euro. Nun, wer könnte da widerstehen?

    Es war eine Reise der unerwarteten Wendungen, der Seitenstraßen und der gigantischen Tüten von Chips und Cacahuetes. Es war unsere Fahrt hierher - und was für eine herrliche Fahrt es war!
    Jetzt gibt es Cava und es ist Feierabend.
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