Kanada/USA/Mexiko - 2020/21

August 2020 - August 2021
Am 31.08.2020 ging es los. Nach einem Jahr Vorbereitungen mit Höhen und Tiefen, hieß es mit gepackten Rucksack, mein altes Leben hinter mir zu lassen und mich auf ein mir noch völlig unbekanntes Backpackerleben einzulassen. Read more
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  • Day 61

    Zurück nach Vancouver...

    October 30, 2020 in Canada ⋅ ☀️ 12 °C

    Zwei Wochen Reisen auf Vancouver Island liegen hinter mir. Ich bin etwas geschafft und freue mich jetzt auf ein bisschen mehr Beständigkeit. Gerade sitze ich in Swartz Bay und warte auf meine Fähre zum Festland. Auf die letzten zwei Wochen blicke ich mit gemischten Gefühlen zurück. Ich hatte definitiv ein paar echte Höhepunkte, wie das Whalewatching in Victoria, das Surfen in Tofino oder die Höhlentour und natürlich nicht zu vergessen die Eisenbahnbrücke an der Ostküste. Besonders aber hat mich Victoria mit ihren europäisch angehauchten Charme und den tollen Bars und englischen Pubs voll und ganz überzeugt. Ich denke die Insel hat in den Sommermonaten viel, viel mehr zu bieten, wenn man die tollen Strände und natürlichen Wälder besser nutzen kann. Ich war in der Nebensaison hier und viele Attraktionen waren bereits geschlossen. Die Insel wirkt manchmal wie leer gefegt. Auch das Reisen alleine ist etwas gewöhnungsbedürftig und so manche Male, als ich am Strand entlang lief, dachte ich an die Heimat. Jetzt habe ich noch eine Woche Zeit in Vancouver, um ein paar organisatorische Dinge zu erledigen. Auf meinen Plan stehen:

    -den deutschen Führerschein, zu einen kanadischen wechseln (verpflichtend ab 3 Monate in einer Provinz)
    -ein Postfach für Whistler eröffnen
    -Wintersachen kaufen (vielleicht auch etwas gebrauchtes Snowboardequitment)

    Und dann geht es auch schon nach Whistler. Ich freue mich drauf. Auch wenn ich mir Schnee gerade noch gar nicht vorstellen kann. Den ich sitze gerade kurzärmelig auf einer Bank und hole mir vermutlich gerade einen Sonnenbrand. Einzig und allein die Personalunterkunft macht mir etwas sorgen. Ich hätte mir vielleicht keine Youtubevideos anschauen sollen. 🤣
    Noch 50 Minuten dann kommt die Fähre...
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  • Day 62

    Gespenster durch die Straßen ziehen...

    October 31, 2020 in Canada ⋅ 🌙 4 °C

    Heute ist Halloween, mein erstes Mal auf dem nordamerikanischen Kontinent. Bereits in den letzten Wochen konnte man schon merken, wie die Kanadier auf diesen Tag hin fiebern. In den Läden gibt es nicht wie bei uns schon Weihnachtssachen, sondern alles Mögliche rund um Halloween. Angefangen von Kostümen, hin zu Schminkartikel, Hausdeko, Pappkartons mit kleinen Beuteln, welche mit Süßigkeiten befüllt sind, und und und.... Nachdem ich heute Vormittag so ein bisschen dies und das gemacht habe, war ich nachmittags mit Niko und seiner Freundin verabredet. Das Wetter heute war toll und unser Plan war es, den Hausberg von Vancouver zu besteigen, den Grouse Mountain (1231m Höhe). In Nord Vancouver angekommen, nahm ich den Bus, welcher direkt dorthin fuhr. Die Fahrt verlief auch durch eine Wohnsiedlung. Fast jedes Haus war geschmückt, überall standen Figuren, Warnschilder, künstliche Spinnweben in den Bäumen und Absperrbänder mit der Aufschrift "Caution". Toll anzusehen, nur leider waren die Scheiben im Bus so dreckig, dass man es nicht fotografieren konnte. Um 14Uhr ging es dann los. Der Grouse Grind Trail lag vor uns. Ein 2,9km langer Weg, welcher 789m Höhenmeterdifferenz überwindet. Ausgeschrieben ist er mit "Sehr Anspruchsvoll". Der Rekord für diese Strecke liegt bei ca. 20 Minuten, Niko wollte es versuchen. Ich startete im schnellen Schritt und unterhielt mich etwas mit seiner Freundin. Nach 15 Minuten des gemeinsamen Weges, war nicht mehr an Reden zu denken. Keuchend und bereits fix und fertig quälte ich mich den Berg hinauf. Eins, zwei Besuche im Fitnessstudio hätten mir bestimmt nicht geschadet. Das rächt sich jetzt. "Weit kann es nicht mehr sein." Völlig verschwitzt und keuchend dachte ich, "Mich tritt ein Pferd" als plötzlich das Schild auftauchte "Sie haben bereits 1/4 des Trails geschafft. Nach kurzen Zweifeln, ob ich oben ankommen würde, kämpfte ich mich weiter nach oben. ich lief und lief und der Schweiß lief gleich mit. Bloß gut das ich die lange Unterhose anhabe. Im letzten Viertel ging es, ums nackte Überleben. Aber dann hatte ich es geschafft. Ein atemberaubender Blick (der Atem war schon lange weg, eher ein Hecheln) über die ganze Stadt. Es war leider sehr diesig, aber trotzdem schön anzuschauen. Nach einer kurzen Trocknung gingen wir noch eine Runde bei der Bergstation. Runter ging es dann mit der Gondel. Wieder im Bus drin fuhren wir durch die besagte Wohnsiedlung vom frühen Nachmittag. Jetzt hatten die Anwohner, mit Nebelmaschinen ihre Gärten vernebelt. Die ersten Gruppen verkleideter Kinder und auch Erwachsene zogen durch die Straßen. Ziemlich cool das mal zu sehen. In meiner Unterkunft angekommen, ging ich schnell duschen und habe Abendbrot gegessen. Draußen knallt es den ganzen Abend, ringsherum ist Feuerwerk. Es fühlt sich wie Silvester bei uns an.Read more

  • Day 68

    Start eines neuen Kapitels...

    November 6, 2020 in Canada ⋅ ☀️ 5 °C

    Nach einer gefühlt schlaflosen Nacht, klingelte mein Wecker um 7 Uhr. Dank meiner netten Mitbewohner, welche die Nacht mit lautem Feiern verbracht haben und die Türen die ganze Nacht knallten, war ich morgens dank dieses rücksichtsvollen Verhaltens auch schon wieder vor dem Klingeln des Weckers munter. Schnell habe ich alle Sachen gepackt und bin noch fix zu Tim Hortens gelaufen, um etwas Kleines frühstücken zu können. Mein Gepäck hat um so einiges an Gewicht zugelegt. Letzte Woche war ich neben der weiteren Erkundung von Vancouver, auch mit dem Einkaufen von Wintersachen beschäftigt. Dennoch erwiesen sich meine Rucksäcke als wahre Raumwunder. Heute ist es soweit und es geht weiter nach Whistler. Dort werde ich in einem Skiverleih arbeiten. Die Saison wird in 2 Wochen starten und bis dahin, werde ich an ein paar Onlineschulungen und Einarbeitungstagen teilnehmen. Ich bin schon voller Vorfreude. Heute ist sehr schönes Wetter, strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und eine leichte Brise weht. Ich muss zuerst in die Innenstadt fahren, um dort dann in den Bus nach Whistler zu kommen. Zum Glück ist die Bushaltestelle nur 80 Meter entfernt und ich muss nicht den Kilometer zur Metro laufen. Im Bus setzte ich meinen Rucksack nicht ab. Ich hätte ihn nie wieder auf mein Rücken bekommen, bei dem Gewackel. Nach 35 Minuten des unbequemen Sitzens war ich in der Innenstadt. Ziemlich schnell fand ich den Abfahrtsort des Busses. Ich hatte noch 1 Stunde Zeit und wartete. Da kam er endlich. Ein toller Bus mit der Aufschrift "Whistlerrides". Zugegebenermaßen war ich etwas erleichtert, an der richtigen Stelle zu stehen. Als die Busfahrerin ausstieg und in meine erwartungsvollen Augen schaute, fragte sie, ob ich mitfahre. Ich sagte worüber ich das Ticket gebucht hatte und sie ließ mich ziemlich schnell abblitzen und ging. Also wartete ich weiter. Nach 5 Minuten kam sie zurück und erklärte mir, dass ich das nächste Mal über ihr Busunternehmen buchen sollte und dass das andere Busunternehmen sehr teuer und schlecht ist. Dann kam der nächste Bus mit der Aufschrift Whistler an. Nach dem kurzen Smalltalk über Covid und meine schlechte Busgesellschaft verabschiedete ich mich und ging zu meinen Busfahrer der gerade ausstieg. Ich sagte "Hello" und er fragte mich ob ich Ronny sei. 😂Etwas irritiert bejahte ich und mein Gepäck wurde daraufhin direkt eingeladen. Er fragte mich worüber ich gebucht hatte und ich sagte ihm den Namen des Unternehmens (am Vorabend wurde ich auf einen anderen Bus, von einen anderen Unternehmen umgebucht). Er sagte mir wie schlecht doch das Unternehmen ist und das sein Unternehmen die billigsten Preise hat. Dann fing er mir an zu erklären, wie schlecht das Unternehmen der Busfahrerin ist, mit welcher ich vorher gesprochen hatte. Ein Hin und Her war das... geduldig hörte ich mir auch noch seine Sicht der Dinge an. 09.40Uhr startete dann der riesige Reisebus mit insgesamt drei Fahrgästen inklusive mir. Die Fahrt war wie im Kino, ein toller Blick auf das Meer und Vancouver, wie es in der Ferne immer kleiner wurde. Dann wurden die Berge immer höher. Ich war echt müde, aber bei der Kulisse kann man einfach nicht die Augen zu machen. Gegen halb 12 kam ich in Whistler an, welches mich etwas an Österreich erinnert. Bis zu meiner Unterkunft sind es noch 1.9 Kilometer. Gegen den Rat des Busfahrers ein Taxi zu nehmen, stiefelte ich samt meiner zwei Rucksäcke los. Natürlich, wie es sich gehört, immer bergauf. Leider war kein Fußweg vorhanden und ich lief hinter der Leitplanke entlang. Auf halber Strecke machte ich eine Pause. Plötzlich hielt ein Auto 20 Meter vor mir an. Eine junge Frau stieg aus😉 und fragte, ob sie mich mitnehmen kann. Da kann ich ja nicht nein sagen🤣🤣🤣. Ich lud meine Rucksäcke in den Kofferraum und startete mit ihr einen kleinen Smalltalk. Schnell war die Fahrt wieder vorbei und ich bedankte mich bei ihr. Dann ging ich zum Housing Büro und ich bekam einen Briefumschlag mit Schlüsselkarte. Nach kurzem Suchen fand ich mein Appartment, welches ich mir mit 3 Leuten teilen werde. Ich schloss die Türe auf und stellte fest, dass ich der erste war. Das hieß freie Bettenwahl😊Read more

  • Day 70

    Whistler

    November 8, 2020 in Canada ⋅ ☀️ 2 °C

    Tag 70 meiner Kanadareise. Kaum zu glauben, es fühlt sich an, als wäre ich gerade erst angekommen. Whistler, hier bin ich nun und fühle mich ein bisschen als ob ich in Österreich wäre. Der Ort besteht aus kleinen Häusern mit einer schönen Einkaufsmeile, vielen Unterkünften, Restaurants, Bars und ist ringsherum umgeben von Bergen. Meine Unterkunft liegt etwas außerhalb am Fuße des Blackcomb (2436m). Das Dorf erreicht man innerhalb von 10 Minuten Fußmarsch bergab über eine Skipiste. Im Winter werde ich wohl auf die Serpentinenstraße ausweichen müssen. Die letzten zwei Tage waren sehr ruhig. Ich wohne immer noch alleine. Dabei bin ich echt gespannt wer hier einziehen wird. Ansonsten habe ich das schöne und eiskalte Wetter der letzten Tage genutzt und die Umgebung etwas erkundet. Ich kann es kaum erwarten mich auf die Pisten zu begeben. Allerdings ist noch Geduld gefragt. Noch liegt nur am Gipfel Schnee und die Lifte sind auch noch außer Betrieb. Aber die Schneekanonen sind schon fleißig am Arbeiten. Morgen treffe ich das erste Mal meine Kollegen und die Einführungswoche beginnt... . Ich bin mehr als bereit dafür und freue mich riesig drauf.Read more

  • Day 71

    Bärenstarker Abendspaziergang

    November 9, 2020 in Canada ⋅ 🌧 -1 °C

    Nach einem unspektakulären Teammeeting, einem langwierigen vierstündigen Onlinekurs und einem nicht zustande gekommenen Snowboardkauf, ging es für mich in ein Randgebiet von Whistler. Es war bereits dunkel. Es schneite und die Autos schlitterten gekonnt über die Straßen. Auf dem Facebook Marketplace fand ich am Morgen einen Verkäufer, welcher ein paar Snowboardboots in meiner Größe angeboten hatte. Ich war mit ihm für 18.30Uhr verabredet und wie es immer ist, war ich mal wieder viel zu zeitig da. Ich schrieb ihn eine Nachricht, dass ich vor dem Haus warte. Gegen 18.15 Uhr kam dann ein Motorroller die kleine Straße bergab geschlittert. Ein paar Minuten zuvor versuchte ein Autofahrer vergebens, auf der spiegelglatten Straße hoch zu kommen. Voller Adrenalin stieg der Fahrer von seinen Moterroller ab und meinte nur zu mir "Crazy Shit" und feierte sich selbst. Schnell verschwand er laut feiernd im Haus. Nach ein paar Minuten bekam ich die Nachricht auf mein Handy, dass er der Verkäufer ist. Ich probierte die Boots und kaufte sie für den völlig gerechtfertigten Preis von 40 Dollar. Ein kleiner Erfolg. Jetzt fehlt nur noch ein Board. Dann trat ich den Heimweg an. Mittlerweile knirschte der Schnee unter meinen Schuhen. Vorweihnachtliche Stimmung kam in mir auf. Nur noch der Glühweinstand hat gefehlt. Dann entschied ich mich, einen kleinen Umweg über das Zentrum zu machen. Kurz nach dem Olympic Plaza, traute ich meinen Augen nicht. Da ist er, mein erster BÄR. Mitten auf der Einkaufsmeile zwischen den Menschen spazierte 20 Meter vor mir ein Bär entlang. Unglaublich. Ich zückte mein Telefon und machte mein erstes Bärenfoto (leider hat es nicht für ein Selfie gereicht). Seit September habe ich auf den Moment gewartet. Auf jeden der vielen Trails, auf welchen ich schon unterwegs war, bin ich fast schon etwas paranoid durch die Wälder gestapft und habe jedes Geräusch, welches ich nicht gleich zuordnen konnte, einen Bären rein interpretiert. Das beste Beispiel dafür erlebte ich gestern. Ich wanderte mitten durch den Wald zum Lost Lake. Vor mir war eine Kurve auf der ein kleines schwarzbraunes Wesen auf mich zugelaufen kam. Ich blieb stehen und erstarrte vor Schreck. "Mist ein Bärenbaby". Und wo ein Bärenbaby ist, da ist die Bärenmama nicht weit. Mein Herz klopfte wie verrückt, meine Atmung begann schneller zu werden. Plötzlich kamen zwei Fußgänger um die Ecke. Das vermeintliche Bärenbaby entpuppte sich als pudelähnlicher Hund. Und die Passanten schauten mich etwas komisch an. Und hier in Whistler, mitten in der Innenstadt, begegne ich einen Bären. Völlig erstaunt und sehr glücklich stapfte ich die dunkle Serpentinenstraße hoch zu meiner Unterkunft. Was für ein Erlebnis.Read more

  • Day 72

    Winterspaziergang - Wildlife 2.0

    November 10, 2020 in Canada ⋅ ⛅ 0 °C

    Heute hatte ich mein kleines Wildlife Abenteuer 2.0. Als ich auf den Weg in die Stadt war und den Berg über die Skipiste herunter lief, kreuzte 10 Meter vor mir ein Kojote meinen Weg. So schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder weg. Für ein Foto war leider keine Zeit. Ansonsten habe ich heute einen schönen Winterspaziergang bei strahlenden Sonnenschein gemacht.Read more

  • Day 76

    Auge in Auge

    November 14, 2020 in Canada ⋅ ☁️ 0 °C

    Und wieder einmal ist Geduld gefragt. Seit einer Woche bin ich in Whistler. Die Saison hat noch längst nicht begonnen. Dennoch bin ich hier, weil mein Arbeitgeber mir zwei Wochen die Möglichkeit gibt mich einzuarbeiten. Nur irgendwie findet kaum eine Einarbeitung statt. Innerhalb der letzten Woche, musste ich einen dreistündigen Onlinekurs machen und war drei Stunden in dem Rental Store, in welchem ich arbeiten werde. Der Rest war freie Zeit. Nur leider haben die Lifte nicht offen und viele Wanderwege sind geschlossen. Demzufolge war ich heute morgen nicht ganz so gut gelaunt. Ich machte mir Frühstück und ließ es ruhig angehen. Die gute Nachricht: Seit gestern habe ich meinen ersten Mitbewohner. Das heißt es ist nicht mehr ganz so ruhig in meiner Unterkunft. Gegen 11.30 Uhr machte ich mich dann auf den Weg. Heute stand bei mir der "Train Wreck Trail" auf dem Programm. Ich lief wieder über die Skipiste hinunter ins Tal, um dort in den Bus zusteigen. Auf dem Weg dahin, da war er wieder. Der Kojote, welchen ich vor ein paar Tagen gesehen hatte. Er saß einfach ganz gemütlich mitten auf der Skipiste, 10 Meter von mir entfernt und schaute den Leuten zu, wie sie ins Tal bzw. auf den Berg liefen. Diesmal war auch genügend Zeit den Fotoapperat auszupacken und ein paar Fotos zu machen. Ich glaube das sind die Momente, welche Kanada so besonders machen. Hier lebt man mit der Wildnis und nicht gegen sie. Auge in Auge mit einen Kojote. Einfach ein tolles Gefühl! Nach einer 30 minütigen Busfahrt war ich nach kurzer Zeit auch schon am Trailstart. Alles ist verschneit und der Trail verläuft mitten durch den Wald. Ich genieße das Knirschen des Schnees unter meinen Schuhen und genieße es mal wieder einen richtigen Winter zu erleben. Auf dem Wanderweg war allerhand los. Nach 20 Minuten erreichte ich eine Hängebrücke, welche über einen tosenden Gebirgsfluss führte. Ich machte ein paar Fotos und überquerte die Brücke schließlich. Auf der anderen Seite waren dann die Frackteile der alten Güterwaggongs eines Zuges zu sehen, welcher hier am 11. August 1956 entgleiste. Der Grund der Entgleisung war eine überhöhte Geschwindigkeit. Der Zug hatte Verspätung und der Zugführer versuchte diese wieder aufzuholen. Dies ging zu meinem Glück schief, denn die mit Grafitti besprühten Waggongs mitten im Wald, waren ein tolles Fotomotiv. Die Wucht des Aufprahls konnte man gut an den Verformungen erkennen. Glücklich und zufrieden machte ich mich wieder auf den Rückweg.Read more

  • Day 82

    Spontan sein

    November 20, 2020 in Canada ⋅ 🌧 6 °C

    Die Zeit rennt und rennt, so viel schneller als ich es mir hätte vorstellen können. Seit nun genau zwei Wochen bin ich in Whistler. Donnerstag nächste Woche ist Saisonstart. Das heißt, bald geht es los mit dem Arbeiten. Es wird auch echt langsam Zeit, wieder einer Verpflichtung nachzukommen. Vor einer Woche ist nun auch der letzte Mitbewohner meiner WG angekommen. Alle drei durch und durch Kanadier. So wie ich es wollte. Sprachlich sehe ich mich nun mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Denn meine Mitbewohner verstehen es ausgesprochen gut, in einem ordentlichen kanadischen Slang zu sprechen. Das WG - Leben ist sehr gewöhnungsbedürftig und wie es so ist, wenn vier Männer auf engsten Raum leben, es leidet die Ordnung und zwar in einem Maße, welches mir viel, sehr viel Umgewöhnung abfordert. Aber manchmal erkennt man dann doch wieder, dass unter den Bierdosen und dem dreckigen Geschirr eine Küche vorhanden ist. Definitiv ein Punkt, in dem ich gerne meine eigenen vier Wände hätte. Aber hier in Whistler ist alles so teuer, dass man Kompromisse machen muss. Allein die Lebensmittel haben horrende Preise. So kaufte ich beispielsweise einen Philadelphia-Frischkäse für umgerechnet knapp 6 Euro. In der letzten Woche verbrachte ich viel Zeit im Fitnessstudio und versuchte die erforderlichen Online- Zertifikate für meine neue Arbeit im Skiverleih zu machen. Bis jetzt bin ich noch nicht fertig und es ist alles andere als leicht in die Thematik einzusteigen. Heute wollten meine Mitbewohner mit dem Auto nach Vancouver fahren (ca. 100km), um Sushi essen zu gehen, weil die Restaurantpreise in Whistler so teuer sind. Sie fragten mich, ob ich mitkommen möchte. Eigentlich wollte ich nicht mitgehen. Ich tat mich sehr schwer mit der Vorstellung 200 Kilometer wegen ein paar Sushirollen zu fahren. Sie ließen aber nicht locker und ich disponierte meine Pläne um und buchte mir für eine Nacht ein Hotel und einen Termin für einen zweiten Besuch in der Führerscheinstelle, um nun endlich meinen Führerschein umzutauschen (Hatte das letzte mal nicht geklappt). Niko, der andere Deutsche, kam auch noch mit. Und so starteten wir gegen halb 3 in Richtung Vancouver. Nach zwei Stunden Fahrt, zu fünft im Auto eingepfercht, waren wir dann auch am Restaurant angekommen. Dort gab es "All you can eat", in einer Form, wie ich es noch nicht erlebt habe. Für 33 Dollar so viel Essen wie man möchte, von Sushi, über eingelegtes Fleisch, welches man sich selber am Tisch grillen konnte, über Frühlingsrollen und vieles mehr. Echt verdammt lecker und zu dem ein tolles Konzept. Nach dem Essen verabschiedete ich meine Mitbewohner und machte mich auf den Weg ins Hotel. Zu meiner Überraschung bekam ich ein gratis Upgrade auf eine Hotelsuite in der 9. Etage und das ganz für mich allein. Sauber, ordentlich und das Beste, die Küche war noch als solche zu erkennen. Ich zog mich schnell um und entschied mich noch eine kleine Runde im Zentrum zu drehen. Und ich war mehr als überglücklich. Am Anfang tat ich mich mit Vancouver etwas schwer. Mittlerweile fühlt sich Vancouver an, wie Nachhause zu kommen. Man kennt viele Orte und braucht keine Navigation mehr. Darüber hinaus sind da die ganzen aufregenden Erinnerungen, von den ersten Tagen. Und so spazierte ich noch 1.5 Stunden durch die Stadt, nahm ein heißes Bad und genoss eines der zwei King-Size-Betten in meinen Zimmer. Morgen ist der Spuk wieder vorbei und ich fahre wieder zurück und tausche Hotelsuite mit Etagenbett.Read more