Eine Auszeit für die Seele

octubre 2023 - marzo 2024
Una aventura de 182 días de Juliane Leer más
  • 13huellas
  • 4países
  • 182días
  • 229fotos
  • 18videos
  • 22,9kkilómetros
  • 19,8kkilómetros
  • Día 111–118

    In der Stille angekommen

    20 de enero, Tailandia ⋅ ☀️ 29 °C

    Mit aufgeregter Erwartung und einer leichten Nervosität erreiche ich das Wat Pa Tam Aua Forest Monastery in Thailand.

    Der Tempel liegt abgeschieden inmitten üppiger grüner Wälder und die Atmosphäre ist bereits bei der Ankunft von tiefer Ruhe durchzogen. Ich werde von einer freundlichen und gleichzeitig bestimmenden Frau empfangen. Nach der formalen Begrüßung darf ich mir meine Kleidung, drei Decken, ein Kissen und eine hauchdünne Matratze abholen. Anschließend wird mir mein Zimmer gezeigt, wo ich die nächsten Tage verbringen werde. Das Zimmer ist einfach eingerichtet. Bis auf ein Bett aus Holz (die Ehre galt zunächst meiner Zimmergenossin) und einem kleinen Tisch gibt es nichts weiter. Ich hatte noch zwei Stunden bis zur Einführung und so hab ich mich mit der Umgebung vertraut gemacht. Die zauberhafte Landschaft ist von majestätischen Bergen umgeben, die den Horizont prägen. Saftig grüne Wiesen erstrecken sich weit und breit. Die Sonne scheint am blauen Himmel und ihre Strahlen wärmen mich nicht nur auf, sondern betonen auch die üppige Pracht der Natur in einer Art und Weise, die zum Verweilen einlädt. Zwischen den Wiesen ragen elegante Palmen empor, ihre schattenwerfenden Blätter verleihen diesem Ort eine tropische Note. Es fühlt sich richtig an, hier zu sein.

    Nach meinem Spaziergang hab ich mich auf dem Weg zur Einführung der Vipassana-Meditation gemacht. Neben mir, erhalten 30 weitere Interessierte eine Erklärung zur Bedeutung von Achtsamkeit und wie wir uns auf die kommende Tage der Stille vorbereiten können. Ich bin gespannt auf die Nacht mit einem Bett bestehend, aus einer Bambusmatte, einer 3cm dünnen Matratze, drei Baumwolldecken und einem Kissen.

    Und so begann mein Tag 5:00 Uhr morgens. Die erste Meditation stand an. Die Nacht war von einer unruhigen Atmosphäre durchzogen. Auf dem bodenständigen Schlafplatz fühlte ich die natürliche Verbindung zur Erde und gleichzeitig die Verspannungen in meinen Gesäßmuskeln. Ich setzte mich auf und versuchte so leise wie möglich zu sein, da ich meine Zimmernachbarin nicht stören wollte.. Bis auf unsere Körpersprache hatten wir keinerlei Möglichkeiten zu kommunizieren und so beschränkten wir uns auf das Nötigste. Es fühlte sich nicht seltsam an. Es unterstütze mich eher darin, mehr bei mir zu bleiben und mich achtsam(er) in der Umgebung zu bewegen und zu verhalten. Früher hatte ich Angst vor der Stille, heute betrachte ich sie als wertvolles Geschenk. Sie ermöglicht mir, eine tiefere Verbindung auf einer nicht-verbalen Ebene und erlaubt mir, mich auf meine Präsenz und meine Gefühle zu konzentrieren, was zu einem authentischeren und tieferen Selbst meinerseits führt. Sie unterstützt mich, bewusster zuzuhören, zu beobachten und im Hier und Jetzt zu sein. Und neben dem minimiert sie äußere Ablenkungen, was es für mich leichter macht, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und wenn ich an meinen Alltag in Deutschland denke, hat die Stille mir schon oft einen Rückzugsort geboten.

    Doch nun zurück zum meiner Morgenmeditation.. zu Beginn erwischte ich mich dabei, wie ich über meinen Körper klagte, mich fragte, was heute alles noch passieren wird, wann die Sonne wohl aufgeht, wie ich die nächste Nacht besser überstehen könnte, was es zum Frühstück gibt, ob ich vor der Reiszeremonie noch eine Dusche nehmen sollte, und ob das alles so eine gute Idee war (😅). Mein Geist war bereits morgens um 5:00 Uhr sehr präsent. Interessant. Ich dachte weiter an zu Hause, meinen nächsten Yoga-Workshop, meine Lieblingsmenschen, meinen Job… ich konnte beobachten, wie meine Gedanken mehr und mehr meine Körperhaltung beeinflusste, konnte die Kreation verschiedener Gefühle wahrnehmen. Nichts, was mir unbekannt ist, doch in diesem Moment zunächst überwältigend. Ich richtete mich erneut auf und versuchte zu atmen. Meine Einatmung und Ausatmung zu zählen, wahrzunehmen, ob ich flach oder tief atme, schnell oder langsam, hart oder weich... Ich versuchte mein Gedankenkarussell anzuhalten. Doch meine Gedanken meinten es besser und haben sich freiwillig zum Tee trinken eingeladen, um mir ihre Version von mir zu erzählen. Irgendwann erinnerte ich mich an den Satz, den ich häufig in meinen Stunden bei einer angeleiteten Meditation verwende: „Wenn Gedanken kommen, lass sie für einen Moment da sein, gib ihnen eine Überschrift und dann stell sie dir wie Wolken am Himmel vor, die vorbeiziehen. Erlaube dir mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Atem zurückzukehren.“ Und so wechselten sich Gedanken und Atembeobachtung ab bis ich irgendwann ruhig(er) wurde…Und da war sie. Die Stille…Umgeben von der friedlichen Atmosphäre des Klosters, während der Duft von Räucherstäbchen die Luft erfüllte.

    Nach der Morgenmeditation folgte die Reiszeremonie in Vorbereitung auf die erste Mahlzeit. Die Reiszeremonie ist eine rituelle Handlung, bei der die Zubereitung und Überreichung von Reis eine spirituelle Geste an die Mönche darstellt. Sie symbolisiert die Großzügigkeit der Gemeinschaft und die Verbindung zwischen den Gebenden (in dem Fall ich) und den Mönchen, die durch die Annahme des Reises ihre spirituelle Praxis fortsetzen können. Anschließend gab es ein einfaches, vegetarisches und nährreiches Frühstück. Während des Essens wurde ebenfalls Stille praktizierte, um jede Geste und jeden Bissen bewusst wahrzunehmen.

    Um 8:00 Uhr folgte die nächste Praxis. 45 Minuten Gehmeditation, 45 Minuten Sitzmeditation und 30 Minuten Meditation im Liegen. Die Kunst bestand darin, nicht einzuschlafen, was mir nur selten gelungen ist 😅 11:00 Uhr gab es die zweiten und letzte Mahlzeit für den Tag und im Anschluss daran war Zeit für persönliche Kontemplation reserviert. Ich genoss die Freiheit, die Zeit nach eigenem Ermessen zu nutzen – sei es für stillen Rückzug, Lesen spiritueller Schriften, Journaling oder einen Spaziergang durch die Idylle des Klosters. Die Zeit wurde gefühlt zu einem wertvollen Gut, da es 13:00 Uhr mit einer Lehrstunde über buddhistische Philosophie und Lebensprinzipien schon weiter ging. Die Mönche teilten ihre Weisheiten und beantworteten geduldig unsere Fragen. Es war inspirierend zu erfahren, wie die einfachen Prinzipien des Mitgefühls und der Achtsamkeit einen tieferen Sinn in das tägliche Leben einbringen können. Nach dieser Lehrstunde schloss sich die nächste Geh-, Sitz- und liegende Meditation an.

    Der Nachmittag brachte einen Arbeitseinsatz von einer Stunde täglich. Von Raum säubern über einfache Gartenarbeit war ich recht frei in der Wahl meiner Tätigkeit. Der Arbeitseinsatz im Kloster, oft als “Samu” bezeichnet, dient mehreren Zwecken in der monastischen Gemeinschaft. Zum einen fördert es die Idee des selbstlosen Dienstes und der Hingabe, indem die täglichen Pflichten und Aufgaben gemeinsam erfüllt werden. Zum anderen bietet der Arbeitseinsatz eine weitere Gelegenheit zur Achtsamkeitspraxis, bei der die Aufgaben mit voller Konzentration und bewusster Präsenz verrichtet werden.

    Mein erster Tag endete schließlich mit dem Abendgebet und einer Abschlussmeditation. Der Sonnenuntergang über dem Klostergelände verlieh dem Ort eine magische Atmosphäre. Ich hörte den Bach rauschen, die Grillen zirpen, den Wind durch die Bäume fegen, meinen Atem. Ich fühlte den Rhythmus meines Herzens, die Kleidung auf meiner Haut, meine Fussaußenkanten auf dem harten Fliesenboden, Geborgenheit. Ich schmeckte den leckeren Bananenship, den ich mir kurz zuvor noch gegönnt habe. Ich roch einen leicht säuerlichen Körpergeruch vermischt mit dem Duft von Räucherstäbchen. Und ich sah vor meinem inneren Auge - mich da sitzen. Mich, mit all meinen Stärken und all meinen Lernfeldern. Mich, zuweilen mit all meinen Fragen und Gedanken. Mich, zuweilen in der Verbindung zu meinem Herzen. Mich, zuweilen in der Stille angekommen!

    Der Besuch in diesem buddhistischen Kloster war eine weitere Erfahrung der Stille, Reflexion und spirituellen Erkenntnis, die noch lange nachwirken wird. Am Tag meiner Abreise verspüre ich neue Energie, habe Antworten auf einige meiner Fragen, kenne meinen Weg und bin dankbar für diese wertvolle und gleichzeitig heilsame Erfahrung. #followyourheart
    Leer más

  • Día 134–154

    Chiang Mai: Mein Thai-Massage-Training

    12 de febrero, Tailandia ⋅ ☀️ 26 °C

    In Chiang Mai erlebte ich nicht nur die faszinierende Kultur Nordthailands, sondern absolvierte auch eine unvergessliche Thai-Massage-Ausbildung, oder wie ich sie nenne: Meridian-Entspannungsmassage.
    Die bunten Parkanlagen, Tempel, Märkte und die gastfreundlichen Menschen schufen eine einzigartige Atmosphäre. Ich erinnere mich daran zurück wie ich mich abseits der Touristenpfade mit meinen Freundinnen Martha, Melissa & einem Tuk Tuk-Fahrer namens Chao in die weniger bekannten Ecken von Chiang Mai wagte. Er führte uns zu versteckten Schätzen, darunter der beeindruckende Fußabdruck von Buddha. Die Stille, die ich in diesem Tempel ohne viel zu vielen Menschen und Kameras erfuhr, schuf einen heiligen Raum für Reflexion und Verbindung mit der spirituellen Energie dieses besonderen Ortes. Es war ein Moment der inneren Ruhe, der mich dazu inspirierte, die Schönheit der Einfachheit zu schätzen und die Kraft der Stille inmitten der beschäftigten Welt zu erkennen. Das Tuk Tuk Abenteuer mit Chao war mehr als nur eine Fahrt abseits der Stadt - ich lernte auch die Schattenseiten kennen (aus meinen Augen betrachtet). Wir landeten als nächstes in der Chiang Mai Monkey School. Zunächst wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Als ich über die Schwelle ging, wurde mir flau. Ich sah Affen in Käfigen an Ketten befestigt und dressiert. Die Chiang Mai Monkey School zeigt Affen in verschiedenen Shows. Unter anderem präsentieren sie das Lösen von Kokosnüssen, Basketballkörbe werfen und das Praktizieren der Namastehaltung. Ich beobachtete die Mitarbeiterinnen, die ganz emsig dafür sorgten die Leute zu unterhalten und die Menschen, die applaudierten, während ein Affe in Ketten zu Attraktionen gezwungen wurde, um letztlich als Geldquelle zu dienen. Es war schwer auszuhalten, die Affen zu sehen wie sie ihrer natürlichen Umgebung beraubt werden. Der kritische Blick auf die Lebensbedingungen und die kreischenden Affenlaute des Widerspruchs lösten in mir Unbehagen, Übelkeit und einen Fluchtinstinkt aus. Ich kehrte zurück zu unserem Tuk Tuk Fahrer. Dieses Erlebnis dient mir als Erinnerung daran, die Attraktion sorgfältig zu wählen und sicherzustellen, dass sie im Einklang mit ethischen Standards stehen. Mit dieser Erfahrung vom Wochenende ging es den nächsten Tag zurück zur Thai-Massage-Ausbildung. Mittlerweile sind die ersten Tage verstrichen. Mein Eindruck von dieser Schule ist beeindruckend. Ich erhielt eine umfassende Einführung in die Kunst der Thai-Massage von erfahrenen Lehrern. Jeden Tag lernte ich zwischen 10 und 15 neuen Positionen sowie vielfältige Techniken, von der Anwendung von Druckpunkten bis zur Kunst des Stretchings. Ein besonderer Wert wurde dabei auf die Verbindung zwischen Körper und Geist gelegt, wodurch meine Erfahrung noch intensiver wurde. Die spirituellen Aspekte der Thai-Massage sind durch Meditationen und theoretischen Einheiten vertieft wurden und betonte gleichzeitig die Ganzheitlichkeit, die durch diese traditionelle Kunst erreicht werden kann. Entgegen meiner bisherigen Erfahrungen mit Thai-Massagen, die oftmals sehr schmerzhaft und rabiat waren, erfuhr ich in meiner Ausbildung eine ganz andere Form der Thai-Massage. Die Kunst dieser Praxis ist tief in der traditionellen thailändischen Medizin und dem Buddhismus verwurzelt. Sie zielt darauf ab, nicht nur körperliche Beschwerden zu behandeln, sondern auch die Energieleitbahnen im Körper, bekannt als Sen-Linie (im Yin Yoga genannt Meridiane) auszugleichen. Durch die Anwendung von Druck und Dehnung soll die Lebensenergie, auch als "Prana" oder "Chi" bekannt, freigesetzt und harmonisiert werden. Damit hatte ich in den letzten Wochen eine sehr heilsame Erfahrung für Körper und Geist, da ich jeden Tag mindestens eine Behandlung selbst erhalten habe. #Glückskind
    Auf meinem Weg nach ganzheitlichem Wohlbefinden war diese Ausbildung eines meiner Highlights auf dieser Reise und ich freue mich darauf, diese Erfahrung in meine Arbeit als Yogalehrerin einfließen zu lassen und selbst Behandlungen zu geben.
    Leer más

  • Día 153–167

    Nepal - Ein Land voller Liebe

    2 de marzo, Tailandia ⋅ ⛅ 33 °C

    Am Flughafen von Nepal angekommen, hörte ich mein Herz schlagen. Ich war aufgeregt, denn ich wusste, dass ich nach gut vier Monaten endlich wieder vertraute Gesichter sehen werde. Und nachdem ich meine ersten herzlichen Erfahrungen mit den Locals gemacht hatte, sah ich sie...Caro und Kata begrüßten mich strahlend. Ihre Umarmungen waren herzlich, voller Freude und wurden von einem fröhlichen und lautem "Namaste" ("Mein Herz in mir begrüßt das Herz in dir") begleitet. Die Luft war sofort mit positiver Energie gefüllt. Ich bekam von Ram, unserem Localfahrer, eine Blumenkette um den Hals gelegt - eine traditionelle nepalesische Geste der Gastfreundschaft. Und wer mich kennt, weiß sofort, dass ich bei Blumen schwach werde. Mein Herz beginnt schlagartig zu hüpfen und mein Strahlen reicht bis zum Mond. #glücklich. In unserer Unterkunft angekommen, wurde ich mit einer weiteren traditionellen Geste begrüßt. Die ganze Familie war vertreten (Amma, Gastvater, Gastmutter und ihre beiden Söhne). Ich wurde mit einem roten Punkt auf dem dritten Auge begrüßt. Diese Geste als Ausdruck der Gastfreundschaft und des Respekts ist bekannt als "Tika" oder "Tilaka" und wird als Segen oder Schutzsymbol verwendet. Ich war tief berührt von all diesen Gesten. Es ist eine intime und bedeutungsvolle Geste, die zeigt, dass ich willkommen bin. Gleichzeitig symbolisiert der rote Punkt auf dem dritten Auge meine spirituelle Verbindung mit der Gemeinschaft und die Wertschätzung meiner Anwesenheit. Nach der Begrüßung wurde ich mit nepalesischen Essen und einer Tasse Tee versorgt. Es war ein Moment der Wärme und Gastfreundschaft über Nationalitäten hinweg und der Beginn einer unvergesslichen Reise durch Nepal.

    Und diese Reise begann direkt am übernächsten Tag mit einer traditionellen, nepalesischen Hochzeit. Wir durften dabei sein, was nicht typisch ist. Ich war aufgeregt, voller Freude und gespannt.... Wir wurden von unserer nepalesischen Gastgeberin liebevoll in traditionelle Kleidung gesteckt. Ich wurde mit einem Sari ausgestattet. Hierbei handelt es sich um ein langes Stück Stoff, das kunstvoll um den Körper gewickelt wird. Die Farben sind sehr lebendig, meistens in einem dominanten rot gehalten. Dazu gibt es traditionelle Schmuckstücke wie Armreifen, Ohrringe und Halsketten, um den Look zu vervollständigen. Meine Gastgeberinnen haben sichergestellt, dass jedes Detail perfekt sitzt. Manchmal zu meinem Leidwesen. 😅 Die Kleidung wird als Ausdruck der Wertschätzung für die Kultur und Tradition Nepal betrachtet und als Möglichkeit, sich in die festliche Atmosphäre der Hochzeit einzufühlen und Teil der Feierlichkeiten zu sein. Es war meine erste Gelegenheit, die Schönheit und Vielfalt der nepalesischen Kultur auf eine persönliche und authentische Weise zu erfahren.

    Am nächsten Tag ging es dann 6:00 Uhr morgens weiter nach Majhagau, einem kleinen Dorf in den Bergen. Ich bin beschenkt wurden mit der der atemberaubenden Landschaft Nepals. Zu Beginn durch die geschäftigten Straßen von Kathmandu, weiter durch malerische Dörfer und grüne Täler. Die Straßen waren zuweilen kurvig, eng, holprig und sehr sandig, aber die Aussicht auf die umliegenden Hügel und Berge einfach spektakulär. Unterwegs haben wir Locals getroffen, die auf dem Weg zu ihren Feldern oder Märkten sind. Kühe, Ziegen und Hunde, die unseren Weg kreuzten. Alles war und ist willkommen. Die Atmosphäre entspannt und friedlich. Nach einigen Stunden und einem kleinen Abstecher im Health Camp erreichten wir schließlich Majhagau, ein charmantes Dorf, das von sanften Hügeln und majestätischen Bergen umgeben ist. Anders als in Kathmandu ist die Luft frisch und klar, und der Klang der Vögel füllt die Umgebung. Mein und der Weg meiner Freundinnen führte nach Majhagau, weil sie dort ihr Herzensprojekt mit Leben füllen, wofür sie in den letzten zwei Jahren vielen Spenden gesammelt haben. Es ist die Eröffnung eines Bergkindergartens. Schnell habe ich gemerkt, welch bedeutsames Ereignis diese Eröffnung nicht nur für mich und meine Freundinnen, sondern auch für die Dorfgemeinschaft, Eltern und Kinder darstellt. Mit großer Freude, Herzlichkeit, Enthusiasmus und Neugierde wurden wir begrüßt. 😄✨
    Dann war es soweit. Am Tag der Eröffnung schien die Sonne magisch. Es lag eine unbeschreiblich kraftvolle und positive Energie in der Luft. Die letzten Anstriche wurden emsig von den Locals durchgeführt. Wir schmückten den Kindergarten mit Zuckertüten und bunten Luftschlangen. Die Dorfbewohner/-innen hatten ihren Kochlöffel geschwungen und nur das Beste für alle Gäste bereitgestellt. Gefolgt von einer wundervoll berührende Einweihungszeremonie folgten inspirierende Worte vom Gemeindebürgermeister, die die Bedeutung des Kindergartens für die Zukunft der Kinder und die Entwicklung der Gemeinschaft hervorhoben. Wieder wurden wir herzlich mit Blumenketten und einem roten Punkt auf dem dritten Auge gesegnet. Der Höhepunkt der Zeremonie stellte das Durchschneiden des roten Bandes vor dem Eingang des Kindergartens dar. Und danach gab es Luftballons, Kuscheltiere, Zuckertüten, jede Menge Spaß für groß und klein. Wir tanzten bis die Wolken lila waren. Es war magisch für alle. Die Eröffnung des Kindergartens stellte in diesem Moment nicht nur einen symbolischen Akt dar, sondern ist gleichzeitig für das heute ein wichtiger Schritt zur Förderung der frühkindlichen Bildung und Entwicklung in der Gemeinschaft. #Unbeschreiblich.

    Am nächsten Tag machte ich mich mit meiner Freundin Caro auf den Weg in den Dschungel von Nepal. Der Abschied fiel mir sehr schwer. Auch hier wurden wir sehr herzlich und mit einem warmen Gefühl entlassen. Die Blumenketten durften natürlich nicht fehlen und der rote Punkt auf dem dritten Auge auch nicht...ich war so gerührt davon, dass Tränen meine Wangen benetzten. Danke für diese wundervolle Begegnung mit dem Herzen.

    Während der Busfahrt dachte ich über das Thema Familie nach. Mir wurde klar, dass wahre Verbundenheit und Unterstützung oft über familiäre Grenzen hinausgehen. Meine Herz-zu-Herz Begegnungen waren Momente, in denen ich mich mit Menschen auf einer tieferen Ebene verbunden habe, unabhängig von Blutsverwandtschaft oder Herkunft. Meine Herz-zu-Herz Begegnungen sind geprägt von Empathie, Mitgefühl und einem starken Gefühl der Zugehörigkeit. Während ich von “Familie” spreche, um meine engsten Angehörigen zu beschreiben, besteht meine erweiterte Familie aus den Menschen, die mich unterstützen, mich verstehen und mich bedingungslos lieben, auch wenn wir nicht biologisch verwandt sind. Und davon hab ich eine ganze Menge, wie ich feststellen durfte. 🤩 Da wäre meine Herkunftsfamilie, die Familie meiner Liebe (und diese ist besonders groß 😄 🙏🎉), meine Freunde, meine Yoga-Community, meine Gastfamilie und selbst ein Teil meiner Kollegen stellen Familie für mich dar. Woran ich das festmache? Immer dann, wenn ich fühle, das es eine Herz-zu-Herz-Begegnung ist. Und mit dieser Erkenntnis konnte ich mich sicher von Land zu Land bewegen ohne mich jemals allein zu fühlen. Ich wurde beschenkt mit unterschiedliche Familien in vielfältiger Weise. Jede dieser Familien bereichert mein Leben auf ihre eigene Art und Weise und trägt dazu bei, dass ich mich geliebt, unterstützt und verbunden fühle, egal wo ich mich befinde. Tiefe Dankbarkeit erfüllt mich. Und damit genieße ich meine letzten 14 Tage, bevor ich meine Reise zurück nach Hause antrete.
    Leer más