• Burks Welt
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wrz 1979 – wrz 2025

Burks Welterbestätten

Meine Follower müssen jetzt sehr stark sein. Das ist hier ja eigentlich nur ein technisches Profil für einen Statistikfan wie mich. Neben dem reinen Tracking in MTP möchte ich aber meine besuchten WHS auch noch gerne personalisieren. Czytaj więcej
  • 220 - Valle dei Templi

    25 grudnia 2021, Włochy ⋅ ☁️ 17 °C

    Eigentlich müßte jeder der Orte, welchen wir in Sizilien bislang besucht haben, Welterbestatus besitzen.

    Der nächste am 1. Weihnachtsfeiertag ist jedoch erst Agrigent, griechisch/römisch bis zum Abwinken, mehr muß man gar nicht sagen... Czytaj więcej

  • 219d - San Cataldo

    21 grudnia 2021, Włochy ⋅ 🌙 11 °C

    Die Kirchen San Cataldo und La Martorana liegen direkt nebeneinander. La Matorana macht erst Mittwoch wieder auf, also wird San Cataldo unsere letzte Kirche in Palermo.

    Die Kirche wurde ab 1154–1160 unter Maio von Bari, dem Großadmiral König Wilhelms I., als seine Privatkirche erbaut. Sie ist eine der letzten Kirchen auf Sizilien im arabisch-normannischen Stil. Von ihrer Bauart her wirkt sie auf uns fast eher wie eine Moschee, wäre nicht verwunderlich auf Sizilien.

    San Cataldo gehört heute dem Ritterorden vom Heiligen Grab, daher ist das Jerusalemkreuz zu sehen.
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  • 219c - San Giovanni degli Eremiti

    21 grudnia 2021, Włochy ⋅ 🌙 12 °C

    Unser Taxi hat wie vereinbart auf uns gewartet und bringt uns in einer rasanten Fahrt zurück nach Palermo. Wir lassen uns nochmal am Normannenpalast absetzen, wo wir gestern schon waren. Unser im Vorfeld geplantes Programm für Palermo haben wir jetzt geschafft, fragt sich, was jetzt noch anschauen.

    Die Kapuzinergruft mit den berühmten Mumien von Palermo hat derzeit leider Corona-bedingt geschlossen. Wir entscheiden uns für San Giovanni degli Eremiti, eine normannische Kirche in Palastnähe.

    Das Gebäude besteht aus mehreren Teilen aus unterschiedlichen Epochen. Die Kirche wurde von Roger II. kurz nach seiner Bestätigung als König von Sizilien 1130 als Teil des ältesten lateinischen Klosters in Palermo errichtet und 1143 fertiggestellt. Kirche und Reste eines Kreuzgangs liegen in einem schönen mediterranem Garten. Ein sehr schöner Ort…
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  • 219b - Kathedrale Monreale

    21 grudnia 2021, Włochy ⋅ ☀️ 11 °C

    Für unseren 2. Tag in Palermo haben wir uns einen Ausflug nach Monreale vorgenommen. Kurzerhand nehmen wir ein Taxi - schon gestern war der Ritter gar nicht mehr bös drum, dass die für morgen geplante Mietwagenübernahme mit Hotelzustellung nicht geklappt hat. In Palermo selbst Autofahren muss man nicht haben.

    Der Taxifahrer gibt alles, um uns davon zu überzeugen, dass wir mit das hin und zurück Paket brauchen, eine Leerfahrt zurück ist für ihn recht unrentabel bei dem Gegurke im Stadtverkehr. Wir handeln ein bisschen, und schlagen schließlich ein.

    Die Kathedrale Santa Maria Nuova in Monreale ist ebenfalls Teil des arabisch-normannischen Weltkulturerbes. Waren wir gestern in der Cappella Palatina schon erschlagen vor lauter Gold, hier ist’s noch mehr, noch größer, noch güldener.

    Der Bau der Kathedrale, zunächst als Klosterkirche und Memorialbau konzipiert, erfolgte in den Jahren 1172 bis 1176. Auftraggeber war König Wilhelm II. von Sizilien, der sie an der Stelle errichten ließ, „wo ihm im Traum die Jungfrau Maria erschienen war“.

    Die Bronzetüren des Westportals stammen von 1186 und zeigen Szenen aus der Bibel.
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  • 219a - Palazzo dei Normanni

    20 grudnia 2021, Włochy ⋅ ☀️ 14 °C

    Der Höhepunkt im Normannenpalast ist zweifellos die Palastkapelle, die Cappella Palatina. Sie wurde 1132 bis 1140 n. Chr. unter König Roger II. im normannisch-arabisch-byzantinischen Stil als Hofkapelle des Palazzo dei Normanni errichtet.

    Der Fußboden ist mit kunstvollem Marmor und Porphyr geschmückt. Die Decke aus Holz ist reich mit arabischer Schnitzkunst verziert. Gestützt wird die Holzdecke von massiven Marmorsäulen mit korinthischen Kapitellen. Der Höhepunkt sind aber die Mosaiken an den Wänden und in der Kuppel. Während sich in der Kuppel acht Engel um Christus als Pantokrator reihen, sind an den Seitenwänden Darstellungen des Lebens Christi und Paulus, sowie Episoden aus dem Alten Testament. Die Mosaiksteine bestehen aus farbigem und mit Blattgold verziertem Glas.

    Noch nie haben wir solch eine Vermischung arabischer mit byzantinischer Kunst gesehen. Fotos können diesen goldenen Eindruck nicht mal annähernd wiedergeben. Zurecht ist die Capella Palatina ebenfalls ein Teil des Unesco Weltkulturerbes.
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  • 219 - Kathedrale von Palermo

    20 grudnia 2021, Włochy ⋅ ☀️ 15 °C

    Sizilien! Schon immer ein Traumziel von mir, über die Weihnachtsfeiertag 2021 machen wir es wahr, und es übertrifft alle Erwartungen!

    Wir beginnen in Palermo mit den unfaßbar großartigen normannischen Bauten:

    Am Ort des heutigen Domes war schon im 6. Jahrhundert eine Kathedrale errichtet worden, die dann von den Arabern in die große Moschee Palermos umgewandelt wurde. Nach der normannischen Eroberung Palermos 1072 durch Roger I. wurde die Moschee wieder eine Kathedrale.

    Die heutige Kathedrale Maria Santissima Assunta
    wurde 1184/1185 im normannisch-arabischen Stil errichtet und erfuhr im Lauf der Jahrhunderte mehrere Umbauten.

    Hätten wir gewusst, welch schmale hohe Wendeltreppe uns erwartet, wir hätten das Ticket fürs Dach vermutlich nicht gebucht. Einmal geschafft, werden wir dann aber mit einer tollen Aussicht über Palermo belohnt. Auf der einen Seite kann man aufs Meer spitzen, auf der anderen Seite hat man schon die Aussicht auf unser nächstes Ziel des Tages, den Normannenpalast.

    In Inneren die Kaisergräber...
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  • 218 - Serra de Tramuntana

    26 października 2021, Hiszpania ⋅ 🌙 18 °C

    Nach fast 2 Jahren trauen wir uns auf unsere erste Flugreise - nach Mallorca!
    Eine Woche Port de Sóller mit Exkursionen in die Serra de Tramuntana, vor allem per Bahn und Schiff, wunderschön und erholsam. Czytaj więcej

  • 217a - Haus am Horn

    1 października 2021, Niemcy ⋅ ⛅ 19 °C

    Unser nächstes Ziel ist das Haus am Horn, ein Versuchshaus des Bauhauses in Weimar. Anlass zum Bau dieses Einzelhauses nach einem Entwurf von Georg Muche war die erste Bauhausausstellung von 1923. In dem Projekt arbeitete die Bauhaus-Schule erstmals werkstattübergreifend, indem gemeinsam geplant, gebaut und ausgestattet wurde. Das Musterhaus ist das einzige in Weimar fertiggestellte Zeugnis des Bauhauses.

    Der Weg dahin zieht sich. Und obwohl das Gebäude seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbe Bauhaus in Weimar ist, ist hier kaum was los.

    Der Architektur des Musterhauses sieht man die 100 Jahre nicht an, die es schon auf dem Buckel hat. Der Grundriss des Hauses ist quadratisch. Die Küche zählt zu den ersten Einbauküchen Deutschlands und entstand früher als die bekannte Frankfurter Küche. Von der originalen Innenausstattung ist kaum etwas erhalten, einiges wurde rekonstruiert, vieles ist aber auch gar nicht mehr rekonstruierbar.
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  • 217 - Bauhaus-Universität

    1 października 2021, Niemcy ⋅ ⛅ 13 °C

    Das Hauptgebäude der Universität wurde von Henry van de Velde unmittelbar Prä-Bauhaus gebaut, die ehemalige Kunstgewerbeschule von van de Velde umgebaut und hat noch Jugendstil-Elemente. Die ebenfalls sehenswerten Treppenhäuser sind Corona-bedingt derzeit leider nicht zugänglich.

    Beide Häuser gehören als Gründungsort des Bauhauses mit zu den Bauhaus-Stätten in Weimar und daher mit zum UNESCO-Weltkulturerbe Bauhaus.
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  • 216 - Place Stanislas in Nancy

    19 września 2021, Francja ⋅ ☁️ 16 °C

    Der Platz wurde von Stanisław Leszczyński, dem Herzog von Lothringen und ehemaligen König von Polen, gestaltet. Zu Ehren von Stanislas’ Schwiegersohn, dem französischen König Ludwig XV., dem er auch das Herzogtum Lothringen verdankte, wurde der Platz mit vergoldeten, schmiedeeisernen Toren und Rokoko-Brunnen Place Royale getauft. Die französische Revolution machte vor der Statue Ludwigs XV. nicht halt: 1831 wurde stattdessen eine Statue von Stanislas errichtet; seitdem wird der Platz „Place Stanislas“ genannt.

    1983 wurde dieser Platz mitsamt der angrenzenden Place de la Carrière und der Place d’Alliance als Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

    Unglaublich die güldene Pracht, so was haben wir noch nicht gesehen, und sind jetzt schon überzeugt, dass sich der Ausflug nach Nancy gelohnt hat.
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  • 215 - Lutherstätten in Eisleben

    31 lipca 2021, Niemcy ⋅ ☁️ 20 °C

    Der heutige Tag führt uns in die Lutherstadt Eisleben. Die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg zählen seit 1996 zum UNESCO-Welterbe.

    Wir starten in Martin Luthers Geburtshaus, einem Stadtwohnhaus aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, in dem Martin Luther am 10. November 1483 geboren wurde. Die Stadt richtete dort bereits 1693 eine Erinnerungsstätte für Martin Luther und die Reformation ein. Damit ist Luthers Geburtshaus eines der ältesten Museen im deutschsprachigen Raum.

    Das Original brannte 1689 bei einem Stadtbrand allerdings ab. Anstelle des kleinen Vorstadthauses wurde 1693 ein repräsentatives Memorialgebäude errichtet. Wir besuchen die Dauerausstellung, die der Familie des Reformators gewidmet ist. Daneben wird die Bergbautätigkeit des Vaters und die Frömmigkeit der Zeit dargestellt.

    In Eisleben-City, also am Marktplatz findet heute ein Flohmarkt statt, rund um das Luther-Denkmal. Die Andreaskirche ist leider wegen Bauarbeiten geschlossen, das ist besonders schade, da St. Andreas eine besondere Rolle in der Reformationsgeschichte einnimmt.

    Von der Kanzel in St. Andreas hielt Luther die letzten vier Predigten seines Lebens, die seither nur noch „Lutherkanzel“ genannt wird. Nach seinem Tod war der Leichnam Luthers in St. Andreas aufgebahrt, bevor er nach Wittenberg überführt wurde.

    Unsere nächste Station ist Martin Luthers Sterbehaus am Andreaskirchplatz, von dem angenommen wurde, dass der Reformator Martin Luther am 18. Februar 1546 hier verstarb. Das stimmt vermutlich genauso wenig, wie das Geburtshaus, aber auch hier findet sich ein Museum.

    Das Original-Mobiliar des Sterbezimmers wurde verbrannt, nachdem sich wohl unmittelbar nach Luthers Tod bereits ein Pilgerstrom entwickelt hatte und den Splittern aus dem Sterbebett heilsame Wirkung nachgesagt wurde (gegen Zahnschmerzen!). Die Katholiken hättens vermutlich als Reliquie bewahrt…. 😂

    Was heute als mutmaßliches Sterbezimmer hergerichtet ist, ist so, wie man es sich im 19. Jhd. vorgestellt hat.

    Alles in allem muss man das Sterbehaus Luthers jetzt nicht unbedingt gesehen haben, wir fanden das Geburtshaus deutlich interessanter.
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  • 214 - Naumburger Dom

    28 lipca 2021, Niemcy ⋅ ☁️ 21 °C

    Unser nächster Halt und ein Muss, wenn man in diese Ecke fährt, ist der Naumburger Dom St. Peter und Paul. Der heute evangelische Dom ist die ehemalige Kathedrale des Bistums Naumburg und stammt größtenteils aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Er ist eine Station an der Straße der Romanik und seit 2018 UNESCO-Weltkulturerbe.

    Wir kreisen den Dom langsam ein, außen, Schatzgewölbe, Kreuzgang, Marienpfarrkirche - was so modern anmutet, stammt in seinen Ursprüngen auch schon aus dem 14. Jhd. - bevor wir uns der eigentlichen Domkirche widmen.

    Der Dom kostet saftigen Eintritt, wir gönnen uns gleich das Kombiticket mit Merseburg, sind ja ein paar Tage hier. Dafür kommt die Luca-App mal wieder zum Einsatz.

    Der Naumburger Dom ist eine sogenannte Doppelchoranlage – d. h. mit je einem Chor an beiden Schmalseiten. Jeweils ein Lettner trennt die Chöre räumlich vom Kirchenschiff.

    Der Westchor mit dem Lettner und seinen zwölf Stifterfiguren aus der Mitte des 13. Jahrhunderts ist einzigartig. Zum Zeitpunkt der Entstehung der Figuren waren die Stifter schon etwa zwei Jahrhunderte tot. Geschaffen durch die Hand des Naumburger Meisters, ist speziell die Stifterfigur Uta das Sinnbild für die „schönste Frau des Mittelalters“.

    Auch bemerkenswert ist die Statue der Heiligen Elisabeth von Thüringen in der Erdgeschosskapelle des Nordwestturmes aus der Zeit um 1235.

    Während uns der Dom rein architektonisch nicht sonderlich anspricht, gelingt das bei den Steinmetzarbeiten in einem bislang kaum gekannten Maße. Auch deutlich neuere Metallfiguren passen sich unglaublich gut in diesen Dom ein. Von manchen Skulpturen können wir uns kaum losreißen.

    Insgesamt ein wirklich sehenswerter Dom…
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  • 213 - Hallstatt

    14 czerwca 2021, Austria ⋅ ☀️ 19 °C

    Hallstatt ist ein kleiner Ort mit nur 746 Einwohnern, der noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nur mit dem Schiff oder zu Fuß erreicht werden konnte.

    Älteste Funde für eine Besiedlung datieren auf etwa 5000 v. Chr. Grund dafür sind die reichen natürlichen Salzvorkommen, die bereits seit Jahrtausenden abgebaut werden. 1846 wurde ein Gräberfeld hoch oben am Salzberg entdeckt. Reger Handel und der damit einhergehende Wohlstand ermöglichten die Entwicklung einer hohen Kultur, die nach den Funden im Salzberghochtal Hallstattkultur benannt wurde, von etwa 800 bis 400 v. Chr. währte und den Namen des Ortes auf der ganzen Welt bekannt machte. Die Region und der romantische Ort wurden 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

    Normalerweise kann man sich in Hallstatt kaum bewegen vor lauter Touristen. 1 Million Touristen haben sich vor Coronazeiten im Jahr durch den pittoresken Ort geschoben. Vor allem die Chinesen sind ganz verrückt nach Hallstatt. In China gibt es sogar eine originalgetreue Kopie der idyllischen Kleinstadt. Man findet „Drohnenverbotsschilder“ in deutsch, englisch und chinesisch.

    Es ist also gerade nicht die schlechteste Zeit, Hallstatt zu besuchen, chinesische Reisegruppen sind nicht zu erwarten. Es ist zwar einiges los im unteren Dorf, auf unserem Bummel durchs obere Dorf begegnen uns aber höchstens eine Handvoll Menschen.
    Unsere erste Station ist die katholische Kirche Maria Himmelfahrt, Maria am Berg. Die 1505 fertiggestellte spätgotische Kirche thront auf einem Felsen über den Dächern des Ortes. Der Turm ist der einzig erhaltene Teil einer Vorgängerkirche aus dem Jahr 1320. Die zweischiffige Hallenkirche beherbergt als kulturhistorisch bedeutendste Sehenswürdigkeit den Hallstätter Marienaltar.

    Auf dem kleinen Friedhof hinter der Kirche ist der Karner zu finden, mit dem kleinen Beinhaus, das ins 16. Jahrhundert datiert. Insgesamt 610 Totenschädel sind auf den Knochen der Verstorbenen übereinander gestapelt. Der Friedhof ist so klein, dass aus Platzgründen nach etwa 20 bis 30 Jahren die Gebeine der Verstorbenen exhumiert, gebleicht und anschließend verziert werden: Auf der Stirn stehen über Geburts- und Sterbedatum meist der Name der Person, bemalt mit dunklen Kränzen aus Eichenlaub, Efeu oder Blumen. Das Beinhaus ist auf der Welt einzigartig, da dort die Gebeine ganzer Generationen vollständig aufbewahrt werden.

    Natürlich müssen wir auch in das Museum hier in Hallstatt, einer Mischung aus Heimatmuseum und Keltenmuseum.

    Angefangen bei der Geologie über die Jungsteinzeitlichen Anfänge, den Prähistorischen Salzbergbau, natürlich die Hallstattkultur und die Kelten, die Römer in Hallstatt, Mittelalter und Neuzeit arbeitet das Museum über 7000 Jahre Geschichte von Hallstatt ab.

    Neben unfassbar gut erhaltenen uralten Funden aus dem Bergwerk, durch das Salz gut konserviert (komplettes Werkzeug aus Holz!), beeindruckt uns am meisten das, weswegen wir hier sind: die keltischen Funde der Hallstattkultur, ca. 2500 Jahre alt. Weshalb die ganze Epoche nach diesem Fundort benannt wurde, erschließt sich uns sofort.

    Ich war schier fassungslos ob des Zustandes der Exponate. Von Gold kennt man das ja, da es nicht korrodiert, aber in Hallstatt wurden keine Fürsten bestattet, daher gibt es hier nahezu keine Goldgegenstände. Aber phantastische Exponate aus Bronze, Kupfer, vielleicht auch Eisen (an den Informationen zu den Fundgegenständen könnte man noch arbeiten...) in einem unfassbaren Erhaltungszustand. Bei manchen kann man es nicht glauben, sie wirken als wären es moderne Repliken...

    Ein Großteil der Funde sind eine Dauerleihgabe des Naturhistorischen Museums Wien, erst 2002 wurde das Museum in dieser Form eingerichtet. Umso schöner, daß nun ein Großteil der Funde auch hier zu sehen ist!

    Auch spannend: wir haben das Museum und seine Schätze fast für uns alleine, uns inclusive besuchen gerade mal 4 Personen eine der bedeutendsten keltischen Sammlungen der Welt.

    Wir können gar nicht fassen, wie es hier ansonsten zur Saison in der Vor-Coronazeit zugegangen sein muß. Einige Lokale haben gar nicht geöffnet, auf den zweiten Blick erschließt sich aber der Grund: sie sind ausschließlich an der chinesischen Klientel ausgerichtet.

    Was für eine gute Entscheidung, jetzt hierherzukommen...

    2 Tage später führt uns unser Ausflug nochmal nach Hallstatt, um nachzuholen, was wir am Montag nicht mehr geschafft haben: die Salzwelten zu erkunden. Das pittoreske Städtchen lassen wir links liegen und fahren direkt mit der - unglaublich steilen - Zahnradbahn auf den Berg hoch zum "Top of Hallstatt".

    Als erstes entern wir die Aussichtsplattform, den schön spitz über den See gebauten Skywalk, um den wirklich großartigen Welterbeblick auf Hallstatt und den Hallstättersee zu genießen.
    Nach dem Skywalk unterhalb des Rudolfsturmes, der auf einen mittelalterlichen Wehrturm aus dem Ende des 13. Jahrhunderts zurückgeht, machen wir uns auf den Weg durch das Hallstätter Hochtal.

    Hier oben wurde ein ausgedehntes Gräberfeld gefunden, mittlerweile sind 1500 Gräber bekannt aus der älteren Eisenzeit (800 bis 450 v. Chr.), die nach dem Fundort als Hallstattkultur bekannt ist. Exemplarisch ist am Wegesrand ein Schaugrab angelegt, um dem Besucher einen Eindruck zu vermitteln.

    Auch eine Kapelle der heiligen Barbara gibt es hier oben, ist die Heilige doch die Schutzpatronin der Bergleute.

    Die Hallstätter Salzvorkommen am Salzberg, auf dem wir uns befinden, werden nachweislich seit 1500 v. Chr. durch Bergbau erschlossen.
    Unsere Führung durch die Salzwelten im ältesten Salzbergwerk der Welt startet - nach intensiver Prüfung unserer Impfpässe - am Kaiserin Christina Stollen und führt uns nicht nur tief in den Berg, sondern dank FFP2-Masken-Pflicht auch kurz vor den Kreislaufkollaps.

    Die Führung ist aber recht kurzweilig: wir rutschen auf Holzrutschen von Horizont zu Horizont (die verschiedenen Ebenen des Bergwerks), lernen wie das Salz vor Millionen von Jahren in den Berg kam, und wie es heute wieder rauskommt. Der spannendste Teil sind aber zweifellos die Funde inklusive einer prähistorischen Holzstiege, über diese Stiege wurde vor 2.800 Jahren das „Weiße Gold“ aus dem Berg getragen.

    Nach gut 90 min geht es mit dem Hund, der Grubenbahn, wieder ans Tageslicht. Halleluja!
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  • 212 - Schweizer Tektonikarena Sardona

    28 marca 2021, Szwajcaria ⋅ ☁️ -1 °C

    Abstecher zum UNESCO Weltnaturerbe Sardona, der sogenannten Glarner Hauptüberschiebung. Sie entstand, als sich aufgrund der Plattentektonik eine ältere, emporgehobene Gesteinsschicht 40 Kilometer nach Norden über eine jüngere Gesteinsschicht schob. Die ursprünglich zehn bis 15 Kilometer dicke obere Schicht aus rötlichem Verrucanogestein hat ein Alter von etwa 260 bis 300 Millionen Jahre (Perm). Die untere, jüngere Schicht aus schiefrigem Flysch ist dagegen lediglich 35 bis 50 Millionen Jahre alt (Paläogen).

    Theoretisch ist diese Überlagerung hier gut sichtbar, praktisch allerdings nicht, da die relevanten Spitzen alle noch herrlich schneebedeckt sind. Macht nix, ist auch mit Schnee wunderschön...
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  • 211 - Le Corbusier: Weissenhofsiedlung

    4 października 2020, Niemcy ⋅ ☁️ 11 °C

    Die Kombination aus Weissenhofmuseum und Weissenhofsiedlung wurde 2016 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Zunächst widmen wir uns dem Museum, das in einem 1927 von Le Corbusier und Pierre Jeanneret errichteten Doppelhaus untergebracht ist.

    Schwierig in Coronazeiten: es dürfen nur maximal 15 Besucher gleichzeitig im Museum sein. Und obwohl eng und beschränkte Anzahl müssen wir hier mal keine Kontaktdaten angeben (gestern im Freilichtmuseum Heuneburg schon - das versteht doch kein Mensch... 🧐).

    Die eine Hälfte des Doppelhauses widmet sich der Geschichte der Weissenhofsiedlung mit der gesamten Vorgeschichte von Werkbund und den Querverbindungen zum Bauhaus. Die ganz besondere Bedeutung dieses Ortes ergibt sich daraus, daß die Stadt Stuttgart in der Zeit der großen Wohnungsnot nach dem 1. Weltkrieg bewußt eine Siedlung nach modernsten und bislang nicht erprobten Ideen frei bauen ließ unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe mit diversen gemeinsam ausgewählten Architekten. In der anderen Doppelhaushälfte wurde versucht, den Originalzustand von 1927 wiederherzustellen, nach bereits in den Dreißiger Jahren und später vorgenommenen Umbauten, die faktisch nichts vom Original übrigließen. Beispielsweise orientierte man sich bei der Rekonstruierung des Badezimmers an den Dübellöchern!
    Welch ein faszinierender Ort: extrem moderne Konzepte, die man bis dato nicht kannte und nach fast 100 Jahren noch zum Teil aktuell wirken; andere, die uns noch heute zu radikal vorkommen, und eine Enge in den Wohnräumen, die man von außen nicht vermutet hätte.
    Doch haben wir uns selber damit überrascht, wie wir das Haus nach unseren Maßstäben gedanklich nach unseren Bedürfnissen verändert hätten. Technisch kein Problem, da konzeptionell Stahlskelett mit variablen Wänden :-)
    Die Siedlung war Teil der 1927 vom Deutschen Werkbund initiierten Ausstellung „Die Wohnung“, die an verschiedenen Stellen Stuttgarts stattfand. In der kurzen Bauzeit von nur 21 Wochen entstanden 21 Häuser mit insgesamt 63 Wohnungen. Es gab mehrere Werkbundsiedlungen im deutschsprachigen Raum, doch keine hatte die nachhaltige Bedeutung wie diese.

    In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Siedlung wegen der weißen Dachterrassen als „Araberdorf“ bezeichnet und sollte abgerissen werden. Zu diesem Zweck wurde die Siedlung bereits an das Deutsche Reich verkauft.

    Im zweiten Weltkrieg wurden Teile der Siedlung zerstört. Nach dem Krieg wurden einige Gebäude abgerissen, andere durch Umbaumassnahmen stark verfremdet. 1958 wurde die Siedlung unter Denkmalschutz gestellt, in den 1980er Jahren die noch verbliebenen Gebäude saniert.

    Faszinierend, wie die einzelnen Architekten (die zum Teil gar keine waren, sondern Autodidakten bzw. Künstler, die Häuser entwarfen), modernste Konzepte umsetzten, immer mit der Prämisse, durch Licht und Luft die damals durch extreme Wohnverhältnisse grassierenden Krankheiten zu vertreiben - in Coronazeiten plötzlich wieder aktuell.

    Meistens kubische Formen, gelegentlich abweichend durch organische Formen wie von Hans Scharoun. Aber egal wie, alles wurde von den Nationalsozialisten angefeindet. Wenn der 2. Weltkrieg nicht gekommen wäre, hätte vermutlich gar nichts von der Siedlung überlebt.

    Heute sind alle noch stehenden Häuser bis auf die 2 von Le Corbusier, in denen sich das Museum befindet, private Wohnhäuser. Das muß man aber lieben, wenn einem ständig die Leute ins Wohnzimmer fotografieren. Oder man ist gleich Architekt im Ruhestand wie der Herr aus dem Haus von Peter Behrens, der uns neugierig die auf einer Tafel angebrachten Grundrisse diskutieren sehend, gleich ein Gespräch aufhängte über den Architekten :-).
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  • 210 - Höhlen und Eiszeitkunst des Jura

    3 października 2020, Niemcy ⋅ 🌧 9 °C

    Das URMU, das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren untergebracht im ehemaligen Spital zum Heiligen Geist, widmet sich der zentralen Rolle der Schwäbischen Alb bei der Entwicklung des modernen Menschen in Europa.

    Seit 2014 ist die Venus vom Hohle Fels hier ausgestellt, die auch uns hierher gebracht hat, haben wir doch in München im letzten Jahr bei der Lascaux-Ausstellung eine Replik gesehen. Die etwa sechs Zentimeter hohe, aus Mammut-Elfenbein geschnitzte Venusfigurine, die im September 2008 im Hohle Fels bei Schelklingen entdeckt wurde, ist mit ihrem Alter von rund 40 000 Jahren die älteste Frauendarstellung weltweit.

    Die Flöte aus einem Flügelknochen eines Gänsegeiers wurde ebenfalls im Hohle Fels gefunden. Sie gehört mit einem Alter von etwa 40 000 Jahren zu den ältesten bekannten Musikinstrumenten weltweit.

    Aus 14 Bruchstücken wurde der Phallus vom Hohle Fels zusammengesetzt. 287 Gramm wiegt das etwa 30.000 Jahre alte und knapp 20 Zentimeter lange Kunstwerk aus grau-grünem Siltstein.

    Auch die Venus vom Vogelherd wird hier ausgestellt, eine Venusfigurine, angefertigt aus einem Wildschweinzahn. Das Alter wird mit 13000 Jahren angegeben; sie stammt aus dem Magdalenien.

    Die Elfenbeinfigur eines Wasservogels wurde ebenfalls im Zuge von Ausgrabungen im „Hohle Fels“ bei Schelklingen entdeckt. Mit ihrem Alter von 40 000 Jahren ist sie die älteste bekannte Vogeldarstellung der Welt. Der Körper der Figur wurde im Jahr 2001, der zugehörige Kopf im Jahr darauf gefunden.

    Wir sind sehr beeindruckt in Anbetracht dieser uralten Kunst.
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  • 4a - Federsee

    2 października 2020, Niemcy ⋅ ☁️ 12 °C

    Einen nächsten Stopp legen wir am Federsee ein. Der Federsee bei Bad Buchau ist mit einer Fläche von 1,4 km² der zweitgrößte See in Baden-Württemberg. Er liegt inmitten des mit 33 km² größten zusammenhängenden Moorgebietes Südwestdeutschlands und ist mit ihm der Rest eines einst sehr viel größeren, etwa 50 km² bedeckenden nacheiszeitlichen Sees.

    Der Federsee und das ihn im zentralen Becken umgebende Moor/Ried sind jetzt in einer Fläche von 23,76 km², also zu mehr als zwei Dritteln, als Natur- und Vogelschutzgebiet „Federseeried“ geschützt.

    Seit dem Jahr 1875 wird der Federsee archäologisch erforscht. Über 20 vorgeschichtliche Pfahlbaudörfer sind im feuchten Milieu des Federseemoores bestens konserviert. Seit 2011 hat die Unesco die „Prähistorischen Pfahlbauten rund um die Alpen“ als grenzüberschreitendes Weltkulturerbe anerkannt und 4 rund um den Federsee sind mit dabei.

    Für das Museum haben wir heute keine Zeit mehr bzw. nach den großartigen Funden jener Zeit, die wir im Laténium letzt gesehen haben, reizt es uns auch nicht so sehr. Stattdessen gönnen wir uns die 1,5 km Wanderung durchs Ried bis zum See und zurück.

    Für Birdies ist das weder die richtige Tages- noch die richtige Jahreszeit. Außer ein paar Enten, Schwänen und einem einsamen Reiher ist nichts an Vögeln zu sehen. Vielleicht ist auch einfach nur zu viel Betrieb auf dem Steg. Schön ist es trotzdem...
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  • 209 - Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch

    28 września 2020, Szwajcaria ⋅ ☁️ -8 °C

    Zu „normalen“ Zeiten muss man die Tickets fürs Jungfraujoch wochenlang im voraus kaufen. Das haben wir nicht getan, zum einen, weil wir in der Vorbereitung schon zig mal umgebucht haben, zum anderen weil das Wetter derzeit nicht so stabil ist.

    Also früh aufstehen, aus dem Fenster gucken, Webcam checken (noch Nebel), frühstücken gehen, noch mal aus dem Fenster gucken (sieht schon besser aus), nochmal Webcam checken (immer noch Nebel - oben wird uns dann später auch klar warum die Webcam nur Nebel hat, war nämlich total vereist 🤣), egal wir wagen das heute (morgen ist die Wettervorhersage noch schlechter). Also sündhaft teure Tickets kaufen, alles anziehen, was man dabei hat, ab zum Bahnhof (3 Minuten von unserem Hotel) und um 8:45 Uhr rollt die Bahn schon mit uns gen Gipfel...
    Mit der ersten Bahn geht es von Grindelwald bis zur Kleine Scheidegg, einer Passhöhe auf 2061 m. Hier steigen wir um in die eigentliche Jungfraubahn.

    Der Wintereinbruch von vor ein paar Tagen beschert uns auch schon in niedrigen Höhen Schnee, was die Szenerie nochmal so malerisch macht.

    Die Bergbahnen, übrigens Zahnradbahnen, gelten als öffentliches Verkehrsmittel, also gilt Maskenpflicht.

    Die Jungfraubahn macht tatsächlich zwei Fotostopps unterwegs, den ersten am Eigergletscher.
    Der zweite Fotostopp auf dem Weg nach oben ist am Bahnhof Eismeer. Eigentlich ist es sogar so was wie eine U-Bahn-Station - allerdings eine mit Aussicht -, denn die Jungfraubahn fährt durch einen kilometerlangen Tunnel, der um 1900 rum quer durch Eiger und Mönch gebrochen wurde.

    Der Bahnhof Eismeer liegt bereits auf 3160 m Höhe und bietet durch riesige Fensterscheiben einen Ausblick auf den Eismeer (oder auch Grindelwald-Fiescher) Gletscher.

    Bis zur Eröffnung der Bahnstation Jungfraujoch 1912, war der Bahnhof Eismeer die Endstation und der höchstgelegene Bahnhof Europas.
    Am Endbahnhof Jungfraujoch, dem höchsten Bahnhof Europas auf 3454 m, angekommen, wenden wir uns zuerst der Sphinx zu, einer Spitze mit einer Höhe von 3571 m und der höchste Punkt, den man als Nicht-Bergsteiger hier erreichen kann, weil sich hier unter anderem eine Aussichtsplattform findet.

    Ja, an der Sphinx ist tatsächlich noch Nebel und man sieht nicht so viel. Der Hase steigt später nochmal hoch, ist aber nur begrenzt besser geworden. Ca. eine Stunde später können wir es von weiter unten dann wolkenfrei bewundern, da mögen wir aber nicht noch mal hochsteigen.
    Als nächstes folgen wir der Beschilderung in Richtung Aletschgletscher, wo es dann endlich mal richtig raus geht in den Schnee (Bahnhof, Besucherzentrum etc. sind alle unterirdisch im Berg).

    Der Grosse Aletschgletscher ist der flächenmässig grösste und längste Gletscher der Alpen. Er gehört zusammen mit den umliegenden Regionen seit 2001 zum UNESCO-Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.

    Hier lichtet sich dann auch der Nebel mehr und mehr und erlaubt fantastische Ausblicke. Man könnte dem Pfad übers Jungfraufirn bis zur Mönchsjochhütte folgen. Macht der Hase auch, bis zu dem Schild „noch 30 min“. 3500 m Höhe sind 3500 m Höhe! Da ist die Luft was dünner und für diese Strecke reicht weder Kondition noch Ausrüstung bei -11 Grad Celsius.

    Der Ritter hat schon früher aufgegeben und wartet in der „Gletscherbar“ bei einer heißen Schoggi. Im wahrsten Sinne atemberaubend schön...
    Die Wege im unterirdischen Besucherzentrum sind weit. Für die internationalen Gäste gibts ein bisschen Schweizer Disneyland, mit Heidi, Schneekugeln und Co. Aber auch allerhand über die Geschichte der Jungfraubahn.

    Wirklich sehenswert ist der Eispalast, eine komplett eisige Umgebung (die hier oben ja auch nie taut), etwas rutschig, weil auch der Boden aus Eis ist, mit Skulpturen, die wohl teilweise schon Jahre bis Jahrzehnte stehen. Die Halle wurde seit den 1930er Jahren aus dem Gletschereis geschnitten.

    Wer immer schon mal wissen wollte, wo Scrat, das Säbelzahneichhörnchen aus der Film-Reihe Ice-Age, abgeblieben ist, wird hier oben fündig... 🤣
    Zum Finale zieht es uns noch auf das eigentliche Jungfraujoch. Das Jungfraujoch ist mit 3466 m der tiefste Punkt im Verbindungsgrat zwischen dem Mönch und der Jungfrau. Mittlerweile ist es auch richtig klar.

    Hier begegnet uns dann auch die ominöse Webcam, mittlerweile freigelegt.

    So langsam zieht es uns jetzt aber auch wieder runter, 3500 m sind anstrengend.
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  • 208 - Kloster Lorsch

    3 lipca 2020, Niemcy ⋅ ☁️ 24 °C

    Am Nachmittag erreichen wir dann einen Ort, den ich immer schon mal sehen wollte: die Reste des Kloster Lorsch.

    Das Kloster Lorsch (St. Nazarius) war eine Benediktinerabtei, die 764 gegründet wurde und bis zum hohen Mittelalter als Reichskloster ein Macht-, Geistes- und Kulturzentrum war.

    Das Kloster Lorsch ist seit 1991 Weltkulturerbe der UNESCO. Von der Anlage selbst sind heute nur noch die Königshalle, das Basilikafragment und Teile der Klostermauer erhalten. Der gesamte Rest wurde im Laufe des Dreißigjährigen Krieges zerstört.

    Die Königshalle hat es mir besonders angetan. Sie bis heute ihre ursprüngliche Nutzung nicht preisgegeben und zählt mit ihrer Entstehung um 900 zu den wenigen erhaltenen Gebäude aus karolingischer Zeit. Das Gebäude besteht aus einer Mischung hellenistisch-römischer, christlicher, orientalischer und germanischer Baustile. Im Obergeschoss, was wir tatsächlich besichtigen dürfen, befinden sich Wandmalereien aus verschiedenen Jahrhunderten, darunter die vermutlich ältesten erhaltenen Fresken nördlich der Alpen.
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  • 207 - Dom zu Speyer

    28 czerwca 2020, Niemcy ⋅ ☀️ 25 °C

    Vom Kloster Maulbronn aus gondeln wir über Land weiter nach Speyer. Der Hase wollte schon lange mal den Speyerer Dom sehen und nach unserem Kurzausflug nach Goslar und Hildesheim noch viel mehr. Ich war zwar schonmal dort, aber ich das noch finde? Muß 2000 gewesen, evtl. ist der Footprint zurück zu datieren...

    Die Domkirche St. Maria und St. Stephan, auch als Mariendom oder Kaiserdom bezeichnet ist die größte romanische Kirche der Welt und seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe.

    Der salische König und spätere Kaiser Konrad II. ließ vermutlich 1025 den Bau beginnen, geweiht wurde er erst unter seinem Enkel Heinrich IV. 1061, fertiggestellt erst 1106, im Todesjahr Heinrich IV (das war der, der nach Canossa gehen musste).

    Die salischen Kaiser, beginnend mit Konrad II. sind im Speyerer Dom begraben. Sein Sohn, Heinrich III., der Erbauer der Kaiserpfalz in Goslar ließ sein Herz in Goslar begraben, der Rest von ihm liegt in Speyer.

    Wir sind beeindruckt von der schieren Größe des Doms, schon die Krypta mit den Kaisergräbern ist riesig. Der Dom wurde in der Vergangenheit mehrfach geplündert und ist auch teilweise Opfer von Bränden geworden. Dass er nie barockisiert wurde, war dem Geldmangel geschuldet.
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  • 206 - Kloster Maulbronn

    28 czerwca 2020, Niemcy ⋅ 🌧 22 °C

    Die ehemalige Zisterzienserabtei ist seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen.

    Die Gründung des Klosters Maulbronn fand im Jahre 1147 statt. Im Jahr 1210 wurde der Vorbau der Klosterkirche, das Paradies errichtet. Der Name „Paradies“ stammt von der Sitte, den Vorraum der Kirche mit der Geschichte des Sündenfalls auszumalen.

    Während wir über den Klosterhof schlendern, kommt tatsächlich die Sonne raus.
    Die Klosterkirche ist voller Licht und wunderschön. Begeistert bummeln wir im Einbahnstraßensystem und mit Maulkorb hindurch.

    Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika, die in den Jahren 1147 bis 1178 zunächst in romanischem Stil erbaut wurde. Sie ist ungewöhnlich lang, da das Langschiff zwei Kirchen, die Laien- und die Mönchskirche, vereinigt. Ein romanischer Lettner, eine steinerne Chorschranke, trennt die Laienkirche, den so genannten Bruderchor, von der Mönchskirche, dem so genannten Herrenchor.

    Die Klosterkirche wurde ab 1424 „gotisiert“. Als das Herzogtum Württemberg protestantisch wurde, mussten auch die Zisterzienser ausziehen. So wurde das Kloster eine evangelische Schule und ist bis heute mit Unterbrechungen evangelisch-theologisches Seminar. Etliche berühmte Schüler gingen hier durch, wie Keppler, Hölderlin oder Hesse. Vor allem im Kreuzgang haben wohl auch unzählige Schüler der vergangenen Jahrhunderte ihre Namen in den Stein geritzt.
    Auch der ab 1215 erbaute Kreuzgang ist wunderschön und licht. Die Brunnenkapelle stammt ursprünglich aus dem 14. Jhd., wurde aber immer wieder verändert.

    Jeder Anbau ist anders gestaltet, manchmal ergeben die gotischen Rippenbögen ein einzigartiges Muster, dann finden sich wieder ganz tolle Fresken...

    Leider ging uns in dem Einbahnstraßensystem verloren, wo wir den Faustturm zu finden hätten. Dort wirkte doch der "echte" Doktor Faustus, der Goethe so inspirierte...

    Nach dem Besichtigungsprogramm genießen wir noch ein Eis in der Sonne im herrlich geschlossen erhaltenen Klosterhof und kommen in den Genuss eines Konzerts, welches die Akustik des „Paradies“ ausnutzt. Im Gehen werfen wir noch einen Blick auf den Sänger, bis dahin waren wir überzeugt, dass eine Frau singt.
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  • 205 - Fagus-Werke

    27 maja 2020, Niemcy ⋅ ☁️ 22 °C

    Während der Rückfahrt nach Goslar stellen wir zu meinem Erstaunen fest, dass wir nur wenige Kilometer von Alfeld entfernt sind. Kurzerhand biegen wir ab und steuern das dortige Gewerbegebiet an. Wahrscheinlich die am schlechtesten ausgeschilderte UNESCO-Weltkulturerbestätte, eine von Vier der Kategorie Industriekultur in Deutschland (neben der Zeche Zollverein, der Völklinger Hütte und Rammelsberg).
    Das Staunen geht weiter: die Schuhleistenfabrik ist kein Museum, sondern immer noch Fabrikationsstätte! Leider coronabedingt derzeit nicht zu besichtigen.
    Doch schon aus der Ferne zeigt sich die Bedeutung: die Architektur würde man klar in die Zwanziger- bis Dreissiger Jahre einordnen, doch stammt sie von 1911, Walter Gropius entwarf hier eine komplett neuen, wegweisenden Stil!
    Dem Pförtner können wir dann noch wenigstens die Möglichkeit eines Fotos abringen...
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  • 204a - Michaeliskirche

    27 maja 2020, Niemcy ⋅ ☁️ 20 °C

    Bernward, der Bischof von Hildesheim, dem wir am Dom schon begegnet sind, war der Erzieher von Kaiser Otto III., und erhielt von diesem ein Stück vom Kreuz Christi als Geschenk. Das sogenannte Bernwardkreuz diente als Aufbewahrungsort für die Reliquie, das seinen Platz fand in der Michaelis-Kirche. 996 gründete Bernward auf dem Michaelishügel ein Benediktinerkloster, 1010 wurde der Grundstein der Kirche gelegt, 1022 wurde sie geweiht. Bernward fand in der Krypta auch seine letzte Ruhestätte.

    Während die Michaeliskirche 1542 evangelisch wurde, blieb die Krypta katholisch, was bis heute so geblieben ist.

    Man nimmt an, dass die Bernwardtür, die wir im Dom bewundert haben, ursprünglich in St. Michael beheimatet war. Die wunderbare Holzdecke stammt aus dem 13. Jhd. und wurde 1942/43 ausgebaut und gesichert. Ein Glück, denn auch die Michaeliskirche wurde 1945 schwer zerstört. Bis 1960 dauerte der Wiederaufbau bei dem der ursprüngliche vorromanische Bernwardbau weitgehend rekonstruiert wurde.
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  • 204 - Dom zu Hildesheim

    27 maja 2020, Niemcy ⋅ ☁️ 19 °C

    Unser heutiges Ziel ist Hildesheim und seine Domkirche Mariä Himmelfahrt. Bevor wir uns dem eigentlichen Dom widmen, besuchen wir den Kreuzgang und den sogenannten 1000jährigen Rosenstock, der im Kreuzgang an der Außenseite der Apsis wächst. Jetzt im Mai ist eine wunderbare Zeit für diesen Besuch, denn die Rose blüht und ein Hauch von Rosenduft erfüllt die Luft.

    Der Legende nach betete Ludwig der Fromme 815 auf der Jagd und weil sich das mitgeführte und in eine Wildrose gehängte Marienrelikt partout nicht mehr von der Rose trennen ließ, gründete er an dieser Stelle das geplante neue Bistum und ließ es Maria weihen, deren Symbol die Rose ist.

    Das genaue Alter der Rose lässt sich nicht bestimmen, verbürgt steht sie hier seit mindestens 400 Jahren und gilt als die älteste Rose weltweit. 1945, als Dom und Apsis schwer beschädigt wurden, war auch die Rose nur noch ein verkohlter Stumpf, der aber schon im Folgejahr neu austrieb. Mit kleinen Blechschildern werden die Jahre gekennzeichnet, in denen der Trieb entstand.

    Ebenfalls im Kreuzgang befindet sich die gotische Annenkapelle. Im Kreuzgang sollen sich derzeit auch junge Uhus aufhalten, ein Uhupärchen brütet hier seit einigen Jahren. Leider haben die sich heute gut vor uns versteckt.

    Der Dom zu Hildesheim ist in der Grundstruktur eine dreischiffige romanische Basilika mit Querhaus. Er gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Vorromanik in Niedersachsen und ist eine der ältesten Bischofskirchen in Deutschland.

    815 entstand auf Höhe der Apsis zunächst eine Marienkapelle, 872 entstand unter Bischof Altfrid der erste Dombau in der heutigen Form. Auch wenn der Dom im Laufe der Zeit zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen erfuhr, so änderte man die Grundstruktur nicht mehr.

    Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom fast völlig zerstört und musste nach dem Wiederaufbau als einziger Dom in Deutschland neu geweiht werden. Beim Wiederaufbau hat man auf die barocke Innenausstattung verzichtet und stattdessen versucht frühromanisch zu rekonstruieren.

    Ein paar Schätze wurden vor den Kriegszerstörungen gerettet, wie z. Bsp. die Bernwardstür von 1015, die beiden riesigen Leuchter aus dem 12. Jhd., oder das Bronzetaufbecken von 1225.

    Die Statue vorm Dom zeigt Bischof Bernward (993–1022), dem wir später noch mal begegnen werden.
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  • 203 - Goslar

    26 maja 2020, Niemcy ⋅ ☁️ 12 °C

    Auch in Corona-Zeiten haben wir natürlich versucht zu reisen. Nach der ersten Welle hat Niedersachsen so ziemlich als erstes wieder aufgemacht, da dieses Bundesland noch sehr viele weiße Flecken aufweist, kam und das durchaus gelegen.
    Erstes Welterbeziel ist Goslar, das Must-See ist natürlich die Kaiserpfalz. Sie wurde zwischen 1040 und 1050 unter Heinrich III. erbaut und ist ein Paradebeispiel des Wanderkaisertums. Seinerzeit befand sich der Kaiser auf permanenter Dienstreise, einerseits, weil der Hofstaat nur eine begrenzte Zeit an einem Ort verpflegt werden konnte, andererseits, weil nur die stetige Anwesenheit des Kaisers auch seine Macht sicherte. Die Einrichtung führte man jeweils mit sich.

    Im 19. Jhd. wurde die Pfalz im Stile der Zeit restauriert, der große Saal ausgemalt mit einem Bilderkanon, um den amtierenden dt. Kaiser in die Reihe seiner Vorgänger zu setzen, eine Art Legitimation.

    Auch in Corona-Zeiten findet im Saal eine Führung statt, ohne Führung allerdings: die wenigen Gäste werden im Saal großzügig verteilt hingesetzt und erhalten Frontalunterricht. Aber besser als nichts...

    Die Pfalzkapelle, wo das Herz Heinrichs III. begraben liegt (der Rest liegt in Speyer), ist leider aufgrund der Abstandsregelung bzw. der Unmöglichkeit der Einhaltung derselben nicht zugänglich.

    Von der Kaiserpfalz aus fahren wir mit dem Bus hoch auf den Rammelsberg, wo das Bergwerksmuseum Rammelsberg, seit 1992 ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe, auf uns wartet.

    Im Bergwerk Rammelsberg wurden 1000 Jahre Erze wie Gold und Silber, aber auch Kupfer, Zinn und Blei gefördert, ehe es 1988 geschlossen und zum Museum umgestaltet wurde.

    War die Kaiserpfalz trotz Mund-Nasen-Schutz-Pflicht doch kaum Corona-beeinträchtigt, so lohnt sich der teure Eintritt ins Rammelsberger Bergbaumuseum in diesen Zeiten leider nicht. Es finden derzeit keinerlei Führungen statt, bei denen man normalerweise über und auch unter Tage Einblicke erhält und auch mit der Schrägbahn fahren kann. Das weitläufige Ausstellungsgelände eignet sich zwar gut, um auf seine 10000 Schritte am Tag zu kommen, erklärt allerdings wenig. Schade eigentlich...
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