Abenteuer Südafrika

December 2021 - January 2022
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  • Day 2

    Ankunft in Johannesburg

    December 28, 2021 in South Africa ⋅ ⛅ 25 °C

    Ich sitze hier in einem wunderschönen Hotelgarten unter der Sonne Südafrikas und bin einfach nur dankbar und glücklich. Es ist tatsächlich wahr geworden - ich bin hier!

    Danach sah es in den letzten Wochen nicht aus… Kurz nachdem ich die Reise bei Anne von Wildsofafrika gebucht hatte, bin ich krank geworden. Oh je, Corona bzw. Covid-19! Krankheit und Quarantäne, dazu noch über meinen Geburtstag, das fühlte sich mies an. Dann kam die nächste Hiobsbotschaft - eine neue Virusvariante war von den südafrikanischen Wissenschaftlern entdeckt worden. Darauf wurden quasi über Nacht Reisebeschränkungen durch diverse europäische Länder auferlegt, darunter auch Deutschland. Ein komplettes Flugverbot nach Südafrika stand im Raum. Meine Reise schien sich in Nichts aufzulösen.

    Nach vielen Wochen des Bangens, Hoffens, großer Unsicherheit bis zum vorletzten Tag mehrten sich dann doch die Zeichen, dass ich reisen kann. Mit Lufthansa hatte ich auch offenbar die „richtige“ Airline gewählt. Zum Schluss fügte sich alles ganz problemlos.

    Der Flug verlief total entspannt und ich landete heute morgen bei Sonnenschein und blauem Himmel. Wow! Am Flughafen angekommen, spürte ich sofort wieder die besondere afrikanische Stimmung, die ich so mag. Ein Security Man wollte mir ganz spontan helfen und rannte am Kofferband hinter meiner vermeintlichen Reisetasche her. Wir lachten beide, als ich merkte, dass ich mich vertan hatte. Ja, diesen offenen und herzlichen Humor hatte ich vermisst!

    Alistair vom Hotel Safari Club holte mich ab - ein sehr freundlicher Schotte, der jedoch bereits seit über 50 Jahren hier lebt - ein schöner Empfang!

    Ich bin heute der einzige Hotelgast - mir persönlich gibt es ein VIP Gefühl. Für die Leute hier tut es mir sehr leid, dass Corona-bedingt erneut so wenig Touristen hier sind.
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  • Day 3

    Fahrt zum Blyde River Canyon

    December 29, 2021 in South Africa ⋅ ☁️ 24 °C

    Das Abenteuer beginnt - mit der Übernahme des Mietwagens bei Europcar am OR Tambo Flughafen. Heute morgen bereitet mir Josey vom Safari Club noch ein leckeres Frühstück zu - ein ganz frisch zubereitetes Buffet für mich alleine mit Obstsalat, Käse, Joghurt, Müsli - und poached egg! Dann verabschiede ich mich von den beiden, die mich so herzlich willkommen geheißen haben. Josey ist Katzenliebhaberin und sammelt sie von der Straße auf, im Garten springen 6-7 Katzen herum, die Josey zu wirklich schönen Tieren aufgepäppelt hat.

    Bis ich schließlich in meinen Mietwagen einsteige, vergehen 2 Stunden. Es gibt ein bisschen Hin und Her wegen der Vertragsbedingungen und dann brauche ich noch ein paar Erklärungen zum GPS Gerät und der ungewohnten Anordnung des Lenkrads auf der rechten Seite. Alles ist seitenverkehrt, zum Glück sind die Pedale unverändert! 😉

    Das Losfahren ist sehr ungewohnt - statt Blinker betätige ich regelmäßig den Scheibenwischer, haha! Ansonsten klappt eigentlich alles recht gut, die Auffahrt auf die Autobahn von links, Überholen rechts… Gleichwohl merke ich, dass meine ganze Konzentration gefordert ist.

    Ich bin gut vorbereitet mit GPS, Kartenmaterial und ausgedruckten Wegbeschreibungen. Eine Bekannte von Anne - ebenfalls eine Petra - hatte mir gestern im persönlichen Gespräch alles erläutert. Und ich weiß schon, wo ich heute einen kleinen Mittagssnack essen kann und wann ich tanken soll. Das hilft!

    Ich fahre erstmal viel Autobahn. Mir fällt auf, dass das Land im Vergleich zu Deutschland sehr „leer“ ist - die Abstände zwischen Ortschaften und Tankstellen / Raststätten sind groß. An einem großen Raststätten-/Einkaufszentrum (Alzu) trinke ich Espresso und gönne mir eine Waffel. Mit Blick auf Antilopen, Nashörner und Zebras! Sie scharen sich unterhalb des Cafés um ein Wasserloch.

    Dann fahre ich ab ins Hinterland. Hier werden die Straßen löchriger, die Schlaglöcher nehmen zu. Manche sind einen halben Meter tief. Hier sollte man definitiv nicht reinfahren, das Auto wäre wohl ziemlich lädiert. Häufig sind Schilder am Straßenrand zu sehen mit der Aufschrift „potholes“ 😉 Im Vergleich zu Uganda ist jedoch alles in sehr gutem Zustand… Mir kommt eine Fahrt mit unserem damaligen Reiseleiter Robert in den Sinn, wo ein Großteil der „Straße“ eingebrochen war.

    Die Fahrt zieht sich Stunde um Stunde, ich werde müde. Dafür wird die Landschaft spektakulärer - Berge, tief eingeschnittene Täler, es geht über einen Pass. Die letzten Kilometer werden richtig abenteuerlich! Ich fahre von der Asphaltstraße auf eine Piste ab - Schotter, wenn’s gut läuft, weite Strecken sind jedoch Erdpiste mit tiefen Rillen, es geht hoch und runter. Ich stelle mir - in Erinnerung an die Serengeti - diese Piste bei Regen vor. Mit einem normalen PKW schwer vorstellbar, 4*4 wäre wohl angebracht. Zum Glück ist die Piste heute trocken!

    Nach einer weiteren knappen halben Stunde komme ich an der Blyde River Wilderness lodge an. Ich bin kaputt und stolz auf mich - habe die Strecke in guter Zeit geschafft trotz aller Hindernisse wie Linksfahren und Lenkrad auf der rechten Seite in einem fremden Land.

    Wow! Die lodge ist ein absolutes Naturparadies! Mein geschmackvoll eingerichtetes Häuschen hat einen breiten Holzbalkon mit Holzliege und Blick ins Grün. Die nächsten Nachbarn sind nicht zu sehen. Die Vögel sind laut - es zwitschert, trällert und tönt von allen Seiten. Herrlich! Ich liege einfach und genieße die Natur - hier tanke ich auf und fühle mich rundum wohl! Zu wissen, dass unterhalb die Hippos im Wasser planschen, weckt total schöne Erinnerungen an die vorigen Reisen!

    Die Camp Managerin und die Angestellten sind total hilfsbereit und freundlich. Sofort bekomme ich einen Steckdosenadapter aus dem Restaurant zur Verfügung gestellt. Das Essen ist lecker und es gibt eine Flasche südafrikanischen Pinotage aufs Haus. Dann organisiere ich mit Unterstützung von Anne noch einen Fahrer für morgen. Ich habe eine Bootstour durch den Blyde River Canyon und eine tribal dance show gebucht und erspare mir mit dem Fahrer die Autofahrt alleine über die Piste und zu den verschiedenen Orten. Ich merke, dass die letzten Wochen an mir gezehrt haben, da gönne ich mir jeden „add-on“, der mir gut tut!
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  • Day 4

    Bootsfahrt im Blyde River Canyon

    December 30, 2021 in South Africa ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute morgen treffe ich den private guide Ian. Er wird mich heute zu meinen gebuchten Aktivitäten bringen. Ich brauche daher nicht selbst fahren, sondern kann mich ganz relaxt auf den Beifahrersitz setzen.😊

    Ian ist leidenschaftlicher Safari Guide und fühlt sich am wohlsten im Busch. Er bietet private Touren an, bei denen er alle Mahlzeiten selbst zubereitet. Er erzählt mir, dass er das ganze letzte Jahr über Gäste hatte und keine Flaute wegen Corona. Diese betraf seiner Ansicht nach vor allem Gruppenreisen und Hotels. Ich bin jedenfalls froh für ihn.

    Zuerst geht’s zur Bootsfahrt auf dem Blyde River. Wir sind knapp dran. Als wir ankommen, legt das Boot grade (pünktlich) um 9 Uhr ab. Aber hier in Afrika ist das ja alles kein Thema! Das Boot wendet und kommt wieder zurück. Ich darf noch mit. Niemand ist sauer oder genervt. Wie wäre das in Deutschland?

    Ich setzte mich zu zwei Frauen (Mutter und Tochter?). Sie sind Südafrikannerinnen aus Johannesburg (Joburg). Total freundlich und offen. Wir kommen ins Gespräch. Mit Corona wird hier komplett anders umgegangen als in Deutschland. Die Leute sind entspannt und gar nicht ängstlich. Das gilt jedoch generell für alle Lebensbereiche. Die Leute sind gewohnt, kreativ mit ständigen Änderungen und Hürden umzugehen. Und dabei das Leben zu genießen.

    Ich genieße das sanfte Dahingleiten über das Wasser. Die vorbeiziehende Landschaft ist herrlich! Hohe begrünte, bewaldete und felsige Berge, teilweise ungewöhnlich geformt. An einer Stelle sehen wir eine Wasserschlange, an einer anderen Hippos. Der Canyon soll nach dem Grand Canyon in den USA und dem Fish River Canyon in Namibia der drittgrößte der Welt sein. Hm, gabs da nicht auch noch den Copper Canyon in Mexiko, wo Udo und ich vor ca. 15 Jahren waren? 🤔Der hatte damals auch einen besonderen Superlativ, kann ich mich erinnern…Aber darüber kann ich hier vor Ort mit keinem Einheimischen diskutieren, haha 😉

    Im Anschluss fahre ich noch mit Ian zu einem Aussichtspunkt und zum Blyde River Dam. Beeindruckend! Auch hier fantastische Ausblicke. Was für eine schöne Landschaft!
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  • Day 4

    Tribal Dance im Cultural Village

    December 30, 2021 in South Africa ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach dem Naturerlebnis im Blyde River Canyon fahren Ian und ich zum Cultural Village. Hier werden singend und tanzend die Geschichten und Brauchtümer der hiesigen Stämme aufgeführt und erklärt. Sowas liebe ich! Ich möchte gern die Kultur und Bräuche der Menschen kennenlernen auf eine leichte, unterhaltsame und fröhliche Weise. Ich erinnere mich dabei gern an das Massai Dorf zurück vor drei Jahren in Tansania.

    Zuerst gibt es ein Mittagessen mit traditionellem Essen, darunter auch eine Art Wurm. Nach unserem europäischen Verständnis sieht er ein bisschen eklig aus. Ich möchte auf jeden Fall alles probieren! Ich gebe zu, es kostet etwas Überwindung und fällt schwer, die Gedanken abzuschalten. Aber ich beiße herzhaft rein und verspeise den ganzen Wurm. Ok, als Delikatesse empfinde ich ihn nicht, aber essbar.

    Dann geht die Show los. Wir Zuschauer sitzen auf Holzbänken, die Darsteller und Tänzer sind in der Mitte des kleinen Dorfes auf sandartigem Boden. Sie singen und tanzen die Geschichte der verschiedenen Stämme der Provinz Limpopo. Es geht quer durch die Jahrtausende, z.B. das Buschvolk der San, das ich noch aus Botswana kenne. Die Tänzer ziehen sich bei jedem neuen Volksstamm um. Sie sind echt akrobatisch und ausdauernd - ein Mädchen schafft den Spagat!

    Ich genieße es zuzuschauen und - zu hören - sie haben kräftige und berührende Stimmen. Auch die Emotionen werden gut transportiert! Dann kommt natürlich der Moment, wo wir Zuschauer gefragt sind. Männer und Frauen dürfen (getrennt) Tänze lernen und aufführen. Ich mag das total gerne und tanze mit - wie ich finde ziemlich gut 😁💃. Ian fotografiert und filmt mich, dann habe ich eine schöne Erinnerung. Es macht riesig Spaß! Und ich habe den Eindruck, dass auch Ian eine gute Zeit hat - dank mir kommt er ebenfalls in den Genuss dieser Aufführung. Dann gibt es auch noch eine Hochzeitszeremonie, bei der ein Zuschauer eine der Darstellerinnen zur Zweitfrau nimmt.

    Schließlich bekommen wir noch die dörflichen Traditionen auf unterhaltsame Weise mit Tanz und Gesang erklärt. Ein paar Frauen unter uns Zuschauerinnen probieren den Transport einer großen Schale auf dem Kopf. Das ist nicht leicht! Ich bin stolz, dass ich es zumindest für ein paar Schritte schaffe. Ich kaufe eine CD der Musikgruppe, dann kann ich zu Hause auch die schönen Gesänge anhören!

    Gut gelaunt und mit vielen schönen Erinnerungen an einen fröhlichen Nachmittag fahren wir zur lodge zurück. Ich hüpfe noch in den kleinen Felspool. Direkt unterhalb kommen Kudus vorbei, die schönen Antilopen mit den gedrehten Hörnern. Eines läuft mit nur ca. 2 m Abstand an mir vorbei. Wow, ein Erlebnis!
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  • Day 5

    Silvester ganz anders

    December 31, 2021 in South Africa ⋅ ⛅ 27 °C

    Den letzten Tag des Jahres verbringe ich gemütlich in der lodge, schreibe, denke nach, lese, spaziere durch die große, wunderbar grüne Anlage, beobachte von Felsen oberhalb des Flussufers das vorbeiziehende Wasser und lausche den Vögeln. Der Himmel ist heute bedeckt. Daher habe ich auch nicht das Gefühl, etwas zu „verpassen“😉. Die Panorama Route mit den spektakulären Aussichtspunkten hebe ich mir einfach fürs nächste Mal auf!

    Die lodge ist wirklich wunderschön angelegt. Erst heute morgen entdecke ich im weitläufigen Gelände den großen Pool mit Palmen und Bananenstauden. Mittags bringt mir Cynthia einen sandwich mit Salad aufs Zimmer. Echt aufmerksamer Service!

    Cynthia ist hier neben den Camp Managern die Hauptverantwortliche in der lodge. Heute morgen habe ich mich ausführlich mit ihr unterhalten. Dabei hat sie mir aus ihrer aktuellen Familiengeschichte erzählt, was mich sehr berührt hat. Was sie im letzten Jahr und schon davor erlebt hat, würde kaum jemand so überstehen wie sie. Eine starke Frau, ich habe großen Respekt für sie!

    Ja, es sind auch diese persönlichen Begegnungen, die eine Reise für mich besonders machen. Es zeigt mir wieder, wir Menschen brauchen einfach den sozialen Kontakt! Gestern habe ich mich darüber auch mit der sehr freundlichen Partnerin des Camp Managers John unterhalten. Mit John habe ich heute morgen über meine Uganda Reise und die Berggorillas gesprochen. Er hat viele Jahre dort als Reiseleiter gearbeitet und kennt jede einzelne Gorillagruppe und auch die Schimpansen vom Kibale Forest. Natürlich kannte er auch jede einzelne Perspektive meiner Fotos aus Uganda. Wer hätte gedacht, dass ich mich in Südafrika mit einem Experten der Berggorillas in Uganda unterhalten kann? Wie schön, wenn sich immer wieder Kreise schließen!

    Ein weiteres schönes Gespräch hatte ich beim Frühstück mit dem Ehepaar Veli und Voe (oder so) aus der Provinz Nordwest. Die beiden haben jeweils lange, für mich leider nahezu unaussprechliche Namen, die ich mir nicht merken kann🤷🏻‍♀️. Die beiden planen, noch etwas von der Welt zu entdecken und Veli würde gern ein Buch schreiben.

    Es ist ein ganz anderer Jahreswechsel - ruhig und beschaulich in der Natur. Ich denke nach über alles, was ich hier erlebe und wie ich mich damit fühle. Ich bin froh und dankbar, hier in Südafrika zu sein und dass ich tief aufatmen kann. Es ist Balsam für meine Seele und ich fühle mich „zu Hause“. Ja, so „balanciere“ ich zwischen spannenden, abenteuerlichen und abwechslungsreichen „äußeren“ Erlebnissen und meiner tiefgründigen „inneren“ Erlebniswelt. Beides gehört zu mir!

    Heute abend werde ich wieder hier zu Abend essen. Vermutlich werde ich sogar vor Mitternacht schlafen, da ich morgen weiter zur Umkumbe Bush lodge fahre. Die Fahrt morgen wird spannend werden - es fängt „harmlos“ an mit der Fahrt über Regionalstraßen bis kurz vor das Paul Kruger Gate. Dann gehts ins Sabi Sand Game Reserve. Ab dem Gate des Reservats ist noch mit 30-50 min Fahrzeit bis zur lodge zu rechnen - Begegnung mit wildlife nicht ausgeschlossen! Bisher kenne ich solche Fahrten nur mit Fahrer und/oder Guide. Es fühlt sich aufregend und prickelnd an, dies zum ersten Mal alleine zu entdecken, ich freu mich drauf!
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  • Day 6

    Umkumbe Bush lodge

    January 1, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 31 °C

    Am ersten Tag des neuen Jahres fahre ich Richtung Kruger Park, genauer gesagt in das Sabi Sands Game Reserve. Ziel ist die Umkumbe (Nashorn) Bush lodge, ein neu errichtetes kleines Zeltcamp. Die Fahrt hat mir John gestern nochmal auf der Karte gezeigt, es sieht nicht kompliziert aus. Über Hazyview fahre ich Richtung Kruger Gate. Unterwegs ist ganz schön was los auf der Straße - PKWs, LKWs, Fußgänger, Sammeltaxis, Kühe, Ziegen… Ganz zu schweigen von den Schlaglöchern und ab und zu Sand auf dem Asphalt, Konzentration ist angesagt! Ich finde problemlos den richtigen Abzweig zum Shaws Gate. Hier werde ich schon erwartet.

    Jetzt wird’s richtig abenteuerlich! Mit meinem Toyota Corolla fahre ich über die Erd-/Sandpiste. Es geht hoch und runter, von vorangegangenen Regenfällen haben sich tiefe Querrillen gebildet. Häufig schalte ich in den ersten Gang. Trotzdem setzt das Fahrzeug manchmal auf. In Deutschland wäre es vermutlich verboten, eine solche Piste mit dem Mietwagen zu befahren, haha! Zwischendurch gibt es tiefe Fahrspuren im Sand, zweimal drehen die Räder durch, ohoh! Zum Glück bleibe ich nicht stecken 😉. Spannend wird es auch, wenn Gegenverkehr kommt. Mit meinem normalen PKW sind die Ausweichmöglichkeiten auf der Piste ja begrenzt. Nach ca. 45 Minuten komme ich an der lodge an und bin mal wieder stolz auf mich!

    Das Camp ist fantastisch, genau wie ich es liebe! Ich habe ein schönes geräumiges Zelt. Der Standard ist hoch mit einer richtig gemauerten Dusche innerhalb des Zelts. Das ist natürlich Luxus. Eine Eimerdusche wie bspw. in Tansania wäre für mich auch ausreichend gewesen😁. Ansonsten gibt es ein schönes Deck mit Tischen und Stühlen und zwei Hängekörbe zum Sitzen - alles mit Aussicht auf die herrliche grüne Savannenlandschaft! Und eine boma mit Lagerfeuer und Grill. Hier wird das Abendessen stattfinden.

    Unser freundlicher junger guide heißt John, er erklärt mir alles. Dann gibt es noch Megan, die mit ihm zusammen operativ das Camp managt. Weitere Gäste sind die beiden amerikanischen Schwestern Jacklyn und Shelley sowie Tegan und Graham aus Südafrika. Jacklyn und Shelley verdienen mit ihren Reisen um die Welt, Wildtierfotografie und Büchern ihr Geld.
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  • Day 6

    Erste Pirschfahrt

    January 1, 2022 in South Africa ⋅ 🌧 26 °C

    Um 16.30 Uhr geht’s zur ersten Pirschfahrt auf dem offenen Geländewagen, ich freu mich total! John fährt und ein Tracker namens Captivity (!) sitzt vorne auf dem speziellen Sitz auf der Kühlerhaube. Die nachmittägliche Stimmung über der Savanne ist wunderschön! Zum ersten Mal erlebe ich so viel Grün mit hohem Gras und Büschen. Hier im Nordosten Südafrikas ist grade Regenzeit. Gestern schon gab es ein kräftiges Gewitter, heute ist es sonnig mit nur geringer Bewölkung.

    Nach kurzer Zeit schon sehen wir zwei Löwinnen im Gras liegen, wie schön! Sie liegen nebeneinander, die Tatze der einen auf dem Rücken der anderen. Das ist ein total goldiger Anblick! Wir fahren ein Stück weiter und wenig später ist eine Leopardin im Gebüsch zu sehen. Da es im Gebüsch dunkel ist und wir einige Meter davon entfernt stehen, kann ich sie mit meinem Smartphone nicht wirklich aufnehmen. Macht nix, ich freue mich jedenfalls, dass wir überhaupt einen Leoparden zu Gesicht bekommen. ☺️🐆 Später sehen wir in einem zweiten Baum Reste einer Antilope, auch hier muss also ein Leopard gefressen haben.

    Wir fahren weiter durch die schöne Landschaft, das Licht wird immer schöner mit der tief stehenden Sonne. Unter einem Baum mit einem Elefanten im Hintergrund halten wir an. Hier gibts Gin&Tonic und südafrikanischen Roséwein. John baut einen kleinen Tisch mit Snacks auf. Es ist einfach herrlich, hier mit einem Gin&Tonic in den Sonnenuntergang zu schauen! 🥃😃 Bei der Weiterfahrt stoßen wir im schönen Abendlicht noch auf eine Gruppe Hyänen und weitere Löwinnen.

    Es wird dunkel - die Fahrt wird zum night drive. Der Tracker leuchtet mit seiner hellen Lampe in Bäume und Büsche. Von früheren Safaris weiß ich, dass es vor allem drum geht, Augen von Wildtieren zu erkennen, unter anderem die der Großkatzen. Ich habe allerdings vergessen, wie man die Augen genau voneinander unterscheidet 🤷🏻‍♀️.

    Wir kommen wieder zu unserem ersten Löwinnenpaar. Unser Tracker leuchtet in Ruchtung der Tiere, so dass wir trotz Dunkelheit Fotos machen können. Dann kommt ein fantastischer Moment: Eine Löwin steht auf und läuft um unser Auto herum. Und dann kommt sie auf meiner Seite immer näher, bis sie direkt unterhalb meines Sitzes ist. Wir sind weniger als einen Meter voneinander entfernt, total spannend! Wow, was für ein Moment! Noch nie war ich einer wilden Raubkatze so nah!

    Zurück in der lodge gibt es in der boma ein Braii, d.h. es wird gegrillt. In der Mitte knistert das Lagerfeuer, wie schön! Ich sitze noch mit Megan bis um halb 10 zusammen. Morgen geht’s früh raus zur Pirschfahrt, daher früh schlafen gehen.😴
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  • Day 8

    Begegnung mit Leoparden

    January 3, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 21 °C

    Die zwei Tage in der Umkumbe bush lodge sind besonders geprägt durch beeindruckende Leoparden-Sichtungen. Am ersten Morgen sehen wir eine Leopardin nach ihrer Mahlzeit faul auf einem Baum liegen. Die Beine der kleinen Antilope sind neben ihr noch zu sehen. Es ist immer wieder faszinierend, was dies für schöne Tiere sind. Für die Wildtierfotografin Shelley sind es ihre Lieblingstiere.

    Am zweiten Morgen sehen wir eine andere Leopardin ebenfalls auf einem großen Ast sitzen, allerdings ohne Beute. Nach einer Weile steht sie auf und spaziert auf die Piste. Wir folgen ihr mit unserem Wagen, der Wagen der Nachbarlodge ist ebenfalls dabei. Zwischendurch klettert sie wieder auf einen Baum - um ihre potenzielle Beute zu erspähen. Sie klettert hinunter und legt sich ins Gras. Sie hat es auf zwei junge Impalas abgesehen, die rund 50m weiter im Gebüsch stehen - nichts ahnend! Geduldig liegt sie dort und robbt sich dann ganz, ganz langsam und lautlos vorwärts. Es dauert eine ganze Weile, die Impalas ahnen immer noch nichts.

    Ich bin sehr fasziniert, wie die Leopardin mit großer Geduld ihren Angriff vorbereitet. Wenn sie sich langsam und geschmeidig durchs hohe Gras schleicht, ist absolut nichts zu hören. Sie schleicht sich bis auf ca. 5 m an die Impalas heran, unglaublich! Wir dürfen dieses Schauspiel miterleben - links die Leopardin und ein paar Meter weiter rechts die beiden Impalas. Wir sind alle gebannt und warten voller Spannung auf den Angriff. Dann spielt sich alles gefühlt in Sekundenbruchteilen ab - die Leopardin rennt bzw. springt, die Impalas auch. Sie entkommen - für die Leopardin leider ein erfolgloser Angriff!

    Das waren total beeindruckende Momente. Unglaublich, dass ich dabei sein durfte!
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  • Day 8

    Mehr Wildlife

    January 3, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Game drives mit John waren toll! John ist sehr jung, erst 23 Jahre alt. Er wirkt jedoch älter mit seiner Persönlichkeit, als ob er schon viel erlebt und gesehen hätte. Er erzählt mir, dass er quasi im Busch aufgewachsen ist. Ich bin wirklich beeindruckt - seine profunden Kenntnisse der Natur und der Tiere, seine ausgewogene Persönlichkeit, wie er sehr aufmerksam und umsichtig uns Gäste betreut. Nicht zuletzt scheint er ein exzellenter Fahrer zu sein.

    Neben Löwen und Leoparden sehen wir auf den Pirschfahrten Elefanten, verschiedene Antilopen, darunter die wunderschönen Kudus, Hyänen, Zebras, Gnus und verschiedene Vögel. Bei unserer Nachtfahrt sitzt an einer Stelle die größte Eulenart (Verreaux Eagle owl), die laut meiner App über 60 cm groß ist. Auf den Morgen-Pirschfahrten gibt es zwischendurch einen Kaffee mitten im Grasland, das ist wunderbar!
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  • Day 9

    Nkomazi Game Reserve

    January 4, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 20 °C

    Meine Reise führt mich weiter Richtung Süden. Angrenzend an das Königreich eSwatini (früher Swasiland) liegt die Nkomazi Game Reserve. Im gesamten Reservat gibt es nur eine lodge. Vom Gate des Reservats geht es 10 km durch eine herrliche Landschaft. Grüne Grasflächen mit einzelnen Büschen und Bäumen, große Granitfelsen, Hügel und höhere Berge im Hintergrund. Die lodge liegt unten am Fluss von Hügeln umrahmt, traumhaft!

    Der Empfang ist herzlich. Ich werde zu meinem luxuriösen Zelt geführt. Die ganze Anlage ist sehr schön terrassenförmig angelegt, die Zelte stehen weit auseinander. Das „Zelt“ ist fast eher ein Haus, ich habe eine riesige Terrasse aus Holz mit einem Minipool zum Planschen und Blick ins Grün und auf den Fluss. Wow, hier kann ich mich echt „breit“ machen😊.

    Beim Abendessen bedient mich Innocent (wieder ein interessanter Name…) sehr sehr freundlich und zuvorkommend. Da ist sie wieder, die überaus herzliche Gastfreundschaft! Wie schon gewohnt gehe ich früh schlafen. Der Fluss rauscht wie der Ozean, das ist schön! Wegen der starken Regenfälle der letzten Zeit ist der Flusspegel überdurchschnittlich hoch. General Manager Henry und die hiesigen guides erklären mir, dass der rauschende Fluss sonst eher ein Flüsschen ist und an manchen Stellen mit dem Geländewagen durchquert werden kann. Das ist jetzt überhaupt nicht möglich, die Strömung ist stark und es gibt Stromschnellen, die sich zum abenteuerlichen River Rafting eignen würden.

    Am ersten Morgen habe ich einen bush walk gebucht. Darauf freue ich mich, es ist eine schöne Abwechslung zu den game drives, und das Naturerlebnis ist noch intensiver. Gleichzeitig bewege ich meine Beine, das tut gut!

    Gerald ist heute mein walking guide, ich bin der einzige Gast. Auf Armeslänge laufe ich hinter ihm, er hat das Gewehr für den Notfall im Arm. Die frühe und ruhige Morgenstimmung ist wunderschön! Ich genieße es sehr - allein schon inmitten dieser schönen Natur hier zu wandern. Wir sehen unterwegs Gnus und Zebras und Antilopen. Gerald erklärt mir die Tierspuren und den Kot. Es ist nicht zum ersten Mal, dass ich das lerne, haha. Auf unseren beiden gemeinsamen Reisen hat Markus das geduldig wieder und wieder erklärt. Vieles habe ich leider schon wieder vergessen…😉

    Wir kommen auch direkt am Fluss vorbei. Die größte Herausforderung bei unserem bush walk sind übrigens nicht die Raubkatzen, sondern das viele Wasser im Boden😂. Wir müssen immer wieder Slalom laufen um kleine Bäche und Sümpfe herum. An einer Stelle trägt mich Gerald sogar! Welcher Frau würde das nicht gefallen? 😉

    Zwei Stunden laufen wir durch die Landschaft. Am Auto zurück entwickelt sich ein persönliches Gespräch, was ich sehr sympathisch finde. Ich mag diese Begegnungen mit Gesprächen, die sich nicht nur um das „Fachliche“ oder touristisch Interessante drehen. Dadurch komme ich wirklich mit den Menschen in Kontakt und dem, was sie bewegt. In der lodge gibt es ein leckeres Frühstück, frisch gemacht mit allem Drum und dran. Ich könnte von meiner Portion noch eine Person einladen! Um die Mittagszeit gönne ich mir eine wohltuende Massage, danach bin ich super entspannt 😌.

    Da ich mich hier mitten in der Natur und mit den freundlichen Menschen und der schönen Anlage sehr wohl fühle, beschließe ich spontan, noch eine Nacht länger zu bleiben. Anne unterstützt mich dabei gern und regelt alles Organisatorische zügig. Wie schön!
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