Abenteuer Südafrika

December 2021 - January 2022
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  • Day 9

    Kudus, Löwen, Strauß & Sundowner

    January 4, 2022 in South Africa ⋅ 🌧 23 °C

    Da im Nkomazi Game reserve aktuell wenig Gäste sind, habe ich für die Game drives am Morgen und am Abend einen eigenen Fahrer und guide. Zwischendurch bin ich sogar der einzige Gast im gesamten Reservat!

    Thomas wirkt sehr erfahren und kennt sich mit den Tieren und deren Verhaltensweisen inklusive der Vögel super aus. Und ich merke, dass ich peu à peu selbst besser im „spotten“ der Tiere werde. Am letzten Morgen gelingt es mir, ein paar Tiere vor Thomas zu entdecken!😊

    Wir sehen an zwei verschieden Tagen ein Löwen-Bruderpaar, einmal mitten am Tag faul schlafend und einmal nach Sonnentergang, als sie sich gemeinsam auf die Pirsch begeben. Die Mächtigkeit dieser männlichen Löwen ist mal wieder echt beeindruckend! Kein Vergleich mit den Weibchen. Die gewaltige Mähne und riesigen Pranken machen dem „König der Tiere“ alle Ehren…

    Im Reservat gibt es überdurchschnittlich viele Kudus. Vor allem die Männchen mit ihren gedrehten langen Hörnern sind wunderschön! Der Vogel Strauß ist auch öfter zu sehen. Daneben viele Gnus, Zebras und vereinzelte Giraffen.

    Zum game drive am Abend gehört der sundowner. Thomas sucht dafür einen wunderschönen Platz auf einem großen flachen Felsen aus. Von dort hat man einen fantastischen Blick ins weite Land, das einem zu Füßen liegt. Mir kommt dabei eine schöne Erinnerung an den Ngorongoro Krater, wo wir an einem Abend am Kraterrand standen. Mit einem Gin&Tonic in der Hand im Sonnenuntergang in die friedliche afrikanische Landschaft zu schauen, ist einfach ein unvergleichliches Erlebnis!
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  • Day 10

    Elefanten, Büffel und Gepard

    January 5, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 24 °C

    In dem weitläufigen Reservat gibt es lediglich 16 Elefanten. Entsprechend schwierig ist es, diese aufzuspüren. Hinzu kommt, dass wir aufgrund der vom Wasser überspülten einzigen Brücke einige Elefanten nicht besuchen können, die sich auf der anderen Seite befinden. Aber Thomas ist ein exzellenter Kenner des Reservats und seiner Bewohner! Wir finden insgesamt 11 Elefanten, toll!

    Auch die Begegnung mit der Büffelherde ist beeindruckend! Sie sind ganz nah bei uns und wir folgen ihnen teilweise auf der Piste. Dabei erfahre ich auch, dass beschädigte Baumrinde nicht nur von Elefanten, sondern auch von Büffeln stammen kann.

    Nachdem ich mehrfach Löwen und Leoparden auf meinen Safaris hier gesehen habe, wartet auch noch ein tolles Geparden-Erlebnis auf mich! Zuerst sehen wir einen Gepard nur aus der Ferne. Bei der zweiten Sichtung eines anderen Geparden sind wir nah dran. Er liegt auf einem Felsen mit weitem Blick ins Land. Dann spaziert er zu einem Baum, wo er sein Territorium markiert. Ich bin mal wieder fasziniert von der Eleganz dieser Katze, deren Vorzug im Sprint liegt. An Kraft sind ihr Löwe und Leopard deutlich überlegen, weshalb ein Gepard seine erlegte Beute schnell fressen muss, bevor die Konkurrenz kommt!
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  • Day 12

    Zulu Cultural Walk

    January 7, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 27 °C

    Vom Nkomazi Game Reserve fahre ich knapp 400 km nach Süden westlich an Swasiland vorbei. Ziel ist das Ghost Mountain Inn, eine weitläufige Hotelanlage. Es ist ein großer Kontrast - relativ viele Touristen, vermutlich überwiegend Südafrikaner. Ab dem frühen Abend gibt es ein Lagerfeuer, dort genieße ich einen Gin&Tonic.

    Nach den morgendlichen Game drives mit Aufstehen um 5 Uhr freue ich mich aufs Längerschlafen und einen gemütlichen Vormittag am Swimmingpool. Nachmittags um 14.30 Uhr startet meine Zulu Tour. Isaac fährt mich im Safariwagen in die nahegelegenen Berge, vorbei am sog. Ghost Mountain. Der Bergrücken soll wie eine liegende Frau aussehen. Wenn man dies nicht klar erkennen kann, hilft laut Isaac ein Glas Sauvignon Blanc oder - falls das nichts nützt - Marihuana😂.

    Die Landschaft ist echt schön und der Ausblick von oben traumhaft! Wir kommen beim Zuludorf Ubombo an, wo uns Justice erwartet. Wie in Uganda haben die Menschen hier häufig zwei Namen, den original afrikanischen und den christlichen Taufnamen, so auch bei Isaac und Justice.

    Mit Justice, dem Zulu Mann und walking guide spaziere ich in der Hitze durchs Dorf. Er erklärt mir als erstes die Dorf- und Familienstruktur. Es gibt einen sog. „chief“, dieses Amt wird vererbt. Er teilt z.B. Land zu. Wenn man verheiratet ist, hat man deutlich größere Chancen, ein Stück eigenes Land zu erhalten. Der jüngste Sohn bleibt bei den Eltern, um diese im Alter zu versorgen. Frauen werden mit Kühen bezahlt und verlassen dann ihre Familie, um mit ihrem Mann und dessen Familie zu leben. Wir witzeln später mit einem Dorfnachbarn über die Anzahl der Kühe, die ich wohl „wert“ bin, haha😂. Also 11 Stück (das scheint ein Durchschnittswert zu sein) erscheint mir viel zu wenig!!

    Wir sehen viele Haustiere - Hunde, Kühe und Esel. Letztere sind deutlich günstiger als Kühe und werden vorwiegend als Lasttiere eingesetzt. Bei persönlichen Ereignissen wie Hochzeit oder Begräbnissen kommt das ganze Dorf zusammen, ohne Einladung. Jeder bringt etwas mit zum Essen oder Trinken. Dann wird auch eine Kuh geschlachtet, das Fleisch reicht für ein paar Hundert Gäste.

    Wir kommen oberhalb des Dorfes zum fast senkrecht abfallenden Bergrücken mit Felsen. Wow, ein fantastischer Ausblick! Tief unten liegen Zuckerrohrplantagen, wo viele Dorfbewohner Arbeit finden. Dies ist auch ein Lieblingsplatz für Justice, ich kann es verstehen!

    Im Anschluss zeigt mir Justice noch sein Elternhaus mit dem sog. „Spirits house“, großem Gemüsegarten und eingezäuntem Bereich für die Kühe. Im spirits house wird mit den Ahnen gesprochen und Versammlungen gehalten, ein wichtiger Ort für die Zulus. Im Hof gibt es junge Welpen, wie schön! Wenn eine Kuh geschlachtet, wird alles verwertet. Die Kuhhäute werden aufbewahrt und z.B. zu traditioneller Kleidung verarbeitet zu besonderen Anlässen.

    Verstorbene Familienmitglieder werden zu Hause beerdigt. Ich erfahre, dass Justice‘ Mutter erst kürzlich an Krebs verstorben ist. Er zeigt mir ihr Grab, das ist bewegend.
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  • Day 13

    St Lucia

    January 8, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 27 °C

    Vom Ghost Mountain Inn ist es nur eine relativ kurze Strecke von ca. 120 km bis St. Lucia am Indischen Ozean. Ich komme daher zügig voran und bin schon zur Mittagszeit dort. Wieder eine ganz andere Ungebung! Ein kleines Städtchen mit Zugang zum Strand. Als ich ankomme, stehen Kontrollen da. Wie ich später von Colin erfahre, dem Besitzer des Guesthouses, in dem ich übernachte, suchen sie vor allem nach Alkohol. Ja, mir fällt auf, dass heute am Samstag Horden von Menschen hier unterwegs sind und zum Strand drängen. Auf Pickups sitzen jeweils 6-8 Leute. Hier ist echt was los!

    Nach ein bisschen Umherirren finde ich das Guesthouse mit schönem tropischen Garten. Colin begrüßt mich total freundlich und organisiert gleich mal eine Bootstour am Nachmittag für mich. Ich fühle mich hier gleich wohl, wie als Teil der Familie. Mein Zimmer grenzt direkt an die Eltern von Colin, ich darf bei Bedarf dort jederzeit klopfen.

    Erstmal genieße ich den kleinen Swimmingpool im Garten. Erstaunlich und zunächst enttäuschend für mich ist, dass ich offenbar nicht so einfach zu Fuß an den Strand laufen kann, obwohl er nicht weit weg ist. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Offenbar ist es zu gefährlich wegen betrunkener Leute am Wochenende, die dort herumlaufen. Colin sagt mir, dass ich lieber das Auto nehmen soll zu einem Nachbarstrand. Ja, hier läuft anscheinend vieles mit dem Auto, vermutlich vor allem aus Sicherheitsgründen.

    Am Nachmittag geht’s zur Hippo and Croc-Bootstour. St. Lucia ist Teil des Weltnaturerbes Isimangaliso Wetlands Park - ein riesiges Naturschutzgebiet mit Feuchtgebieten, großen Seen, Grasland und dschungelartigem Gebüsch, das an den Ozean grenzt. Auf dem Boot sind wir ca. 10 Personen, ich scheine der einzige internationale Tourist zu sein. Alle anderen sind wohl Südafrikaner - ein buntes Gemisch von Weißen und Indischstämmigen. Die Bootsfahrt ist nett, jedoch nicht besonders spektakulär, eher ziemlich touristisch. Ich genieße trotzdem die schöne Abendstimmung auf dem Fluss, einige Hippos sind zu sehen und auch Vögel. An einer Stelle gibt es im hohen Schilfgras enorm viele Nester von Webervögeln. Die zwitschern und flattern überall herum, das ist schön!

    Colin ist total hilfsbereit und gastfreundlich. Er hat mich zur Schiffsablegestelle gebracht und holt mich auch wieder ab. Und fährt mich direkt zum Fischlokal. Hier geht es sehr familiär und unkompliziert zu. Mitten am Abend taucht eine Musikgruppe in traditioneller Stammestracht auf, ähnlich, wie ich sie im Cultural Village beim Blyde River Canyon erlebt habe. Das ist schön, auch wenn es auf dem gepflasterten Hof vor dem Lokal etwas merkwürdig wirkt.
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  • Day 14

    Isimangaliso Wetlands Park

    January 9, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute schließe ich mich einer Tour nach Cape Vidal an, das ca. 35 km nördlich von St. Lucia liegt. Wir fahren mit dem Safariwagen durch das Isimangaliso Wetlands Naturschutzgebiet. Das ist ein riesiges Feuchtgebiet am Indischen Ozean mit Seen und Lagunen. Es gibt hier auch die großen Wildtiere wie Elefanten, Büffel und Nashörner.

    Mit dabei ist eine nette südafrikanische Familie (Mutter Sophia, Tochter Steff mit Mann Lucas). Unsere Guides sind Themba und Sphe. Wir sind also eine überschaubare kleine Truppe. Los geht’s durch die wiedermal tolle grüne Landschaft mit Bäumen und Büschen. Imposant sind die teilweise riesigen Dornen, mit denen sich die Pflanzen vor den tierischen Veganern schützen. Von den früheren Safaris weiß ich, dass Giraffen sich davon nicht beeindrucken lassen und diese Pflanzen auf geschickte Weise trotzdem fressen können. Es gibt immer wieder Süßwasserteiche und -seen mit schönen Seerosen.

    Unterwegs sehen wir viele Kudus, ein paar Warzenschweine, water bucks mit der kreisrunden weißen Markierung am Hintern, Reiher, auch mal einen bush buck, Hippos im Wasser, african jacanas (der „jesus bird“ mit den langen dünnen Beinen, der auf dem Wasser laufen kann), Kingfisher (Eisvögel) und bee-eaters (Bienenfresser), den farbenfrohen lilac-breasted roller, Büffel, Affen… Die Elefanten haben sich jedoch versteckt.

    Wir kurven teilweise über Pisten ca. 3 Stunden durch die wunderschöne Landschaft. Zwischendurch sind wir mal auf Felsen am Ozean, wo Sphe von mir witzige Fotos macht. Ich genieße es total, mal wieder am Meer zu sein!

    In Cape Vidal gehen wir mit unserem snorkeling guide Ian schnorcheln. Ich freu mich riesig! Es ist zwar sehr flach wie eine Badewanne ohne Korallenriff. Trotzdem macht es mir großen Spaß, an den Felsen entlang und zwischendurch zu schnorcheln, und teilweise überraschend große Fischschwärme zu sehen. Unter anderem sehen wir angel fish und surgeon fish mit den Rasiermesserklingen, sogar ein Baby lion fish ist dabei. Es gibt auch kleine shrimps und Schnecken. Ich genieße es sehr! Nach dem Schorcheln gibts leckeres Grillfleisch und Salate im Badeanzug. So muss es sein, herrlich!

    Auf der Rückfahrt machen wir dann noch Bekanntschaft mit einem aufdringlichen Büffel, der uns auf der Straße verfolgt. Wir fahren eine ganze Weile rückwärts, der Büffel läßt nicht locker. Zwischendurch setzt er mal kurz zum Sprint an. An einer Ausweichstelle im Gras kann er sich dann doch entscheiden, sich von uns zu verabschieden. Wie gut - auf die Erfahrung, dass ein Büffel unser Auto angreift und rammt, verzichte ich gern!

    Dann entdecken wir noch ein Hippo, das grasend unter einem Baum steht und sogar ein Breitmaulnashorn. Leider hat es kein Horn mehr. Es wurde ihm als Schutzmaßnahme abgesägt. Diese Maßnahme wird recht häufig durchgeführt, um das Töten der Tiere durch Wilderer zu verhindern. Für das Horn werden auf dem internationalen illegalen Markt horrende Summen gezahlt. Leider ist daher nicht damit zu rechnen, dass die Jagd auf die Nashörner so bald aufhört. Ich erinnere mich gern an die vielen Nashörner in Kenia zurück und bin froh, dass an manchen Orten noch größere Herden vorhanden sind mit Babys!

    Um 17 Uhr landen wir wieder in St. Lucia, das war ein super schöner Ausflug! Zwischendurch habe ich nicht fotografiert, so dass einfach nur die schönen Erinnerungen im Kopf bleiben😊.
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  • Day 15

    Am Strand

    January 10, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 29 °C

    St. Lucia hat fantastische breite Sandstrände. Unter der Woche sind diese fast menschenleer. Ich spaziere barfuß eine ganze Weile am Wasser entlang, höre die Wellen brechen, spüre die kräftige Meeresbrise in den Haaren und auf der Haut und atme tief ein. Hier fühle ich mich sehr frei und leicht! Die Sonne steht senkrecht, kaum eine Wolke ist am Himmel und es ist richtig heiß - so fühlt sich Sommer pur an!Read more

  • Day 17

    Antbear Eco lodge

    January 12, 2022 in South Africa ⋅ 🌧 19 °C

    Heute morgen verabschiede ich mich von dem liebenswerten und sehr hilfsbereiten Colin. Ich habe mich hier sehr wohlgefühlt mit der Familie! Von St. Lucia am Indischen Ozean wechsle ich nun in eine ganz andere Gegend - die Drakensberge.

    Die Fahrt dahin verläuft zunächst unspektakulär über die sehr gut ausgebaute N2 Richtung Durban. Als Durban in Sicht kommt, bin ich echt beeindruckt - über die grünen Hügel dehnt sich ein Häusermeer bis zum Horizont. Die Autobahnen kreuzen sich teilweise auf vier Ebenen übereinander. Wow - vom sehr kleinstädtischen und schnuckeligen Örtchen in die Metropole! Der Verkehr ist entsprechend deutlich dichter. Das ist wieder eine andere Seite von Südafrika. Dann geht’s über die N3 weiter nach Westen. Ich komme gut voran und mache fast keine Pause.

    Irgendwann fahre ich von der Autobahn runter. Ab jetzt wird’s zunehmend abenteuerlich! Zunächst ist die Landstraße noch recht harmlos, dann fange ich an, Slalom zu fahren um Schlaglöcher und aufgeborstenen Asphalt herum. An manchen Stellen ist kaum noch ebene Straße übrig, haha. Ich muss aufpassen, dass mir hochstehende scharfkantige Asphaltbrocken nicht den Unterboden aufschlitzen. Zum Glück kommt selten Gegenverkehr, so dass ich beide Spuren zum Manövrieren nutzen kann!

    Dann wird’s noch abenteuerlicher - die gravel road folgt. Kilometer um Kilometer fahre/schleiche ich im ersten und zweiten Gang über „Stock und Stein“ - tief zerfurchte Erde, größere Steine, Schotter, hohes Gras, große Wasserpfützen… Was so alles mit dem Unterboden meines PKWs in Kontakt kommt, möchte ich lieber nicht wissen! Ich bin hier komplett in der Natur, ohne Funksignal, nur Kühe begegnen mir. Falls mein Wagen hier steckenbleibt, würde es vermutlich dauern, bis Hilfe kommen kann. Das GPS Gerät des Autos lässt mich hier auch im Stich. Wie weit es wirklich noch bis Antbear ist, weiß ich nicht. Also ist höchste Konzentration angesagt, damit der Wagen heil bleibt und ich irgendwann ankomme. Immerhin gibt es ab und zu ein Hinweisschild auf die lodge, da bin ich froh!

    Heute morgen habe ich mit Colin darüber gesprochen, dass ich auf dieser Reise immer wieder meine Komfortzone verlasse und damit ausdehne. Ja, die Fahrt zur Antbear lodge stellt für mich erneut eine Erweiterung meiner Komfortzone dar! Noch nie war ich allein auf so abenteuerlichen Pisten unterwegs „in the middle of nowhere“.

    Irgendwann komme ich an und bin total beeindruckt und überrascht. Ich hätte nicht vermutet, dass so abgelegen plötzlich so ein schönes Öko-Anwesen auftaucht. Andrew begrüßt mich freundlich und zeigt mir das Haupgebäude und mein geräumiges Häuschen. Ich bin der einzige Gast heute! Auf mich wirkt es teilweise so wie bei den Hobbits - strohgedeckte Dächer, runde Häuschen und total verspielte Einrichtung aus Holz. Hier gibt es überall was zu entdecken - allein das aufwändig gestaltete Türschloss aus Holz ist faszinierend. Jeder Holzstuhl ist anders, alle Scharniere aus Holz, mein hölzerner Kleiderschrank ist auch ein Unikat - mit menschlichen Holzfüßen!

    Im Haupthaus geht es so weiter - verschiedene hölzerne Kronleuchter, Lampen, Holzornamente am Fenster, die Fenster selbst mehrfarbig gestaltet… Es erinnert mich auch an die Waldorfschule, vieles ist rund und gebogen - faszinierend!

    Heute abend esse ich mit dem Hausherrn Andrew und seinem Praktikanten Christian aus Stuttgart. Christian und ich werden morgen zusammen wandern gehen bei Giant‘s Castle, darauf freue ich mich! Von Andrew erfahre ich, dass wir hier auf 1.800m Höhe liegen. Das hätte ich nicht gedacht, nachdem ich tatsächlich heute morgen fast auf Meeresniveau gestartet bin.
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  • Day 18

    Wanderung beim Giant‘s Castle

    January 13, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 19 °C

    In der milden Bergluft habe ich super geschlafen und fühle mich fit für die heutige Wanderung. Erstmal frühstücken wir zu dritt. Andrew erklärt mir und Christian den Weg zu Giant‘s Castle, Anfahrt ca. eine Stunde bis zum Wanderweg. Ich finde es schön, nicht ganz allein zu sein auf der Wanderung, und Christian freut sich auf die Abwechslung zu seiner Tätigkeit hier - eine Win-Win-Situation.

    Wir fahren zu zweit mit meinem Auto wieder über „Stock und Stein“. Inzwischen fühle ich mich deutlich sicherer und habe nicht mehr so viele Bedenken wegen des Wagens. An einer Stelle bekommt der Unterboden einen enormen Schlag ab von einem großen Stein - Christian meint entspannt: Dafür ist der Unterboden da, einfach weiterfahren. Hier verschiebt sich für mich Vieles in seiner Wichtigkeit, denke ich. So holpern wir weiter über die Piste, und ich fahre heute auch mit höherer Geschwindigkeit als gestern über die Buckel und Steinhaufen. Dann kommt wieder eine kaputte Asphaltstraße. Ich finde sie für mein Gehirn fast anstrengender als die Buckelpiste mit all den unverhofften Schlaglöchern und aufgeplatztem Asphalt.

    Dann fahren wir durch ein langgestrecktes Dorf - viele Menschen, Kühe, Ziegen, auch Pferde sind zu sehen. Was ich immer wieder erstaunlich und ganz anders als in Deutschland finde: Die Menschen laufen scheinbar in aller Seelenruhe auf der Straße im Vertrauen darauf, dass die Autos gut auf sie achten. Man sieht ja selbst auf der Autobahn mit 120 km/h Leute zu Fuß die Straße überqueren!

    Ab dem Gate zu Giant‘s Castle fahren wir noch 7,5 km bis zum Parkplatz. Die Landschaft wird immer faszinierender. baumlose Hügel, dahinter hohe Felsgipfel, die teilweise in den Wolken sind. Dann steigen wir in den Wanderpfad ein zu „worlds view“. Wir überqueren den Fluss auf einer Holzbrücke. Dann wandern wir einige Kilometer durch die Landschaft, überwiegend auf demselben Höhenniveau. Der Pfad ist gut erkennbar, ich bin ganz überrascht. Unser Ziel ist ein Berg mit einem einzelnen Baum. Ab dem Pakplatz sind es laut Andrew 7 km. Als wir gerade den letzten Anstieg auf den Berg angehen, kommt uns ein Paar entgegen - die einzigen anderen Wanderer heute! Sie haben Elands gesichtet, toll! Tatsächlich steht unterhalb in der Ferne eine Herde Elands - es ist die größte Antilopenart.

    Auf dem Berg angekommen, genießen wir ein 360 Grad-Panorama auf die umliegenden Berge. Wow, sehr beeindruckend! Die obersten Felsgipfel sind zwar in den Wolken, die weite Berglandschaft ist trotzdem faszinierend. Und das mitgebrachte Vesper schmeckt mit dieser Aussicht besonders gut😉.

    Auf dem Rückweg stehen die Elands immer noch an derselben Stelle. Es kommen noch ein paar dazugelaufen. Wir nähern uns den Tieren auf unserem Wanderpfad, es ist inzwischen eine ziemlich große Herde geworden. Zum ersten Mal sehe ich soviel Elands gleichzeitig, das ist wunderschön und sehr bewegend!

    Die Wolken über uns ziehen sich zusammen, es wird dunkler und fängt an zu grummeln. Erste Blitze sind auch schon zu sehen, und es fängt an zu tröpfeln. Ok, jetzt sollten wir zügig zum Auto zurück.

    Zurück am Parkplatz bin ich stolz auf mich, 14 km mit leichtem Höhenprofil in einer guten Zeit. Meine Kondition hatte in den letzten Monaten gelitten, das war heute wieder meine erste längere Wanderung. Und diese wunderschöne Landschaft lädt auf jeden Fall zum Wiederkommen ein!
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  • Day 20

    Find Penguins

    January 15, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 20 °C

    Von den Drakensbergen wechsle ich wieder in eine komplett andere Region - Kapstadt! Der Weg ist weit dorthin: Zunächst fahre ich mit dem Auto zum Flughafen Durban. Zwischendurch mache ich einen Abstecher beim Nelson Mandela Capture Site. Hier wird der Lebensweg dieses beeindruckenden Mannes und sein Kampf für die Abschaffung der Apartheid dargestellt. Es gibt dort eine große und sehr interessant gestaltete Skulptur mit seinem Gesicht. Auf dem Weg dorthin werden die Stationen seines Lebens erklärt, was mich sehr bewegt.

    Auf der N3 Richtung Durban gibt es heftige Gewitter mit Starkregen. Das Ausmaß ist echt der Wahnsinn! Der Regen ist so stark, dass ich selbst mit der höchsten Stufe der Scheibenwischer fast blind bin. Alle Autos haben den Warnblinker an und fahren nur noch Schritttempo. Auf der linken Fahrspur schießt das Wasser inzwischen wie ein Fluss den Hang hinunter (wir fahren durch die Berge). Fast erwartbar ereignen sich unter diesen Bedingungen auch ein paar Auffahrunfälle. Wie gut, dass ich mir einen zeitlichen Puffer eingebaut hatte! So komme ich auch noch rechtzeitig am Flughafen an. Pünktlich um 18.20 Uhr landen wir in Kapstadt. Da es bei Europcar recht lang dauert, fahre ich bei Dunkelheit zu meiner Unterkunft.

    Am nächsten Morgen ist fantastisches Wetter - Zeit für die Pinguine. Anne hat für mich ein nettes Guesthouse direkt am bekannten Boulders Beach gebucht, das ist toll! Von hier aus habe ich direkten Zugang zur Pinguinkolonie. Es sind afrikanische Pinguine und sie sehen total goldig aus. Sie stehen hier unter besonderem Schutz, daher ist Eintritt zu zahlen ins Naturreservat. Ich sehe schon einzelne Pinguine im Schatten der Uferböschung sitzen. Am Strand sind es ganz viele, und im Wasser schwimmen auch einige. Es ist total schön, die Pinguine zu beobachten, wie sie hin- und herwatscheln und sich von den Wellen treiben lassen.

    Die Pinguine sind hier wirklich überall zu finden. Es gibt deswegen eigene Verkehrs- und Hinweisschilder. Beispielsweise „Penguin under your car?“ auf dem Parkplatz oder „Penguins in roadway“.
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  • Day 21

    Schnorcheln mit Markus

    January 16, 2022 in South Africa ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute morgen bin ich mit Markus zum Schnorcheln verabredet. Ich freue mich, ihn nach langer Zeit wieder zu sehen. Er holt mich um 10 Uhr am Boulders Beach ab und wir fahren zu einer guten Einstiegsstelle. Am Straßenrand schlüpfen wir in unsere Anzüge und laufen barfuß den Hang hinunter. Zum ersten Mal werde ich im kühlen Wasser schnorcheln (bei ca. 18 Grad), da ist ein Ganzkörperanzug wichtig!

    Im Wasser gibt es hohe Pflanzen, wie ein Unterwasserwald. Ich finde das mystisch und echt schön! Teilweise sind zwischen dem „Gemüse“ recht große Fischschwärme zu sehen. Ich stelle fest, dass es hier andere Fische gibt als ich es aus den Tropen kenne. Markus zählt mir die Namen auf, z.B. Hottentot. Das habe ich echt noch nie gehört. Das Wasser ist schön klar, so dass Markus gute Aufnahmen mit seiner Unterwasserkamera machen kann. Ich genieße die schöne Unterwasserwelt und lasse mich einfach treiben.

    Trotz des Anzugs wird es nach einer Weile frisch. Da tut es sehr gut, sich auf dem Gras in der Sonne trocknen zu lassen. Es ist schön, mit Markus hier zu sitzen, die Zeit fließen zu lassen, zu plaudern und zu lachen, einfach im Hier und Jetzt.
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