Hermannsweg

September 2019 - February 2022
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    February 18, 2022 in Germany ⋅ 🌧 6 °C

    Ich bin trocken geblieben heute 🥳

    Der Orkan hat ordentlich gewütet und wandern war nicht möglich. Außerdem fuhren keine Züge. Zum Glück hat @SitoBrown mich gerettet und kam mittags aus knapp zwei Autostunden Entfernung angebraust. Wir sind dann auch zügig zurück und waren gegen 3 zuhause. Zwanzig Minuten später setzte der Regen hier im Ruhrgebiet ein. Glück gehabt 😅

    Ich muss leider das Fazit ziehen, dass sich der Eggeweg derzeit nicht lohnt. Mal abgesehen von der Jahreszeit - der Baumbestand hat arg gelitten und die Wege sind zu großen Teilen auch kaputt. Das trübt das Wandererlebnis erheblich. Trotzdem bin ich natürlich froh, dass ich mich aufgerafft hab und den Hermannsweg nun abhaken kann. Mein zweiter alleinegewanderter Fernwanderweg, wenn auch diesmal nicht in einem Rutsch.

    Gesamtkilometer: 232,4
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  • S3E4 Willebadessen

    February 17, 2022 in Germany ⋅ 🌧 5 °C

    Tja, das war’s dann mit dem Eggeweg. Der Sturm hat die Gegend fest im Griff, Straßen sind nicht befahrbar, Zugverbindungen gestoppt, vor dem Aufenthalt im Wald wurde deutlich gewarnt.

    Morgen könnte es vielleicht besser sein, aber das Risiko will ich nicht eingehen. Der Baumbestand ist schon bei normalem Wind nicht so vertrauenswürdig. Also harre ich im Hotel aus. Es gibt schlimmeres.

    Vormittags Olympia im Fernsehen, mittags lacht die Sonne durchs Fenster und ich beschließe, das Städtchen zu erkunden. Das Wetter ist extrem unbeständig. Die Wolken ziehen schnell, und wo es eben noch blau und sonnig ist, kommt im nächsten Moment eine bedrohliche Regenfront. Ich laufe durch eine Abtei mit Park und dann schnell wieder zurück, als der Sturm wieder zulegt. Ein kurzer Schauer aus Hagel und Regen erwischt mich trotzdem. Ob morgen der Tag kommt, an dem ich nicht nass werde?
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  • S3E3 Bad Driburg - Willebadessen

    February 16, 2022 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Wow, was für ein Abenteuer! Heute hat es fast ständig geregnet, dazu heftiger Wind.

    Am Anfang musste ich wieder aus dem Städtchen rauf zum eigentlichen Wanderweg, steil aufwärts über kaum erkennbare Waldwege und viel Matsch. Bereits nach wenigen Minuten war ich mehrmals eingesunken und ausgerutscht. Kaum war ich oben, kamen neue Probleme. Der Wind wehte heftig auf dem Kamm, und bei all den abgeknickten Bäumen ging das Kopfkino los. Und dann kam ein Abschnitt direkt an einer Abbruchkante, spärlich gesichert mit Stacheldraht. Rechterhand ein Plateau mit Baumruinen, links ein Abgrund. Als Kind der Küste, insbesondere der Steilküste, hab ich Riesenrespekt vor solchen Situationen. Ich hatte echt richtig Schiss! Aber irgendwie hat es auch Spaß gemacht, da durchzukommen. Vermutlich war ich gut mit Adrenalin versorgt ;)

    Für morgen ist Sturm angekündigt, die Etappe werde ich ganz sicher auslassen!

    In Willebadessen bin ich in zur Belohnung in einem sehr hübschen Hotel, es gibt sogar eine Sauna. Genau das richtige nach so einer Etappe.

    Tageskilometer: 19,3
    Rauf: 340m, Runter: 300m
    Summit: 430m
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  • S3E2 Leopoldstal - Bad Driburg

    February 15, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 6 °C

    Tag 2 ist geschafft. Ich weiß gar nicht, ob es gut war oder nicht.

    Der Anfang hat Spaß gemacht, mit den beiden summits Lippischer Velmerstot (441m) und Preußischer Velmerstot (468m). Letztere ist die höchste Erhebung im Eggegebirge. Der Weg war nett zu laufen, felsig, schwierig. Nur auf den leichten Nieselregen hätte ich verzichten können.

    Auch wenn das Eggegebirge jetzt nicht riesig ist, merke ich den Unterschied zur letzten Wanderung in der Lüneburger Heide deutlich. Dort lief ich, auch bei eher miesem Wetter, so 4,5 km/h im Tagesmittel. Gestern und heute war es 3,5 km/h.

    Später gings den Kamm entlang, wie gestern geprägt von kaputten oder gefällten Bäumen und von matschigen Wegen, aufgewühlt von schweren Forstfahrzeugen. Das ist deprimierend. Immerhin hat sich die Sonne immer mal kurz gezeigt. Trotzdem überwiegt das Gefühl von Zerstörung und macht mich traurig.

    Ziel der Etappe war die Iburg, eine Burgruine, deren Geschichte bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht. Ich hatte noch genug Energie, da etwas rumzuschlendern, dann hab ich mich an den Abstieg nach Bad Driburg gemacht, zu meiner heutigen Unterkunft.
    Bad Driburg ist ein netter kleiner Kurort, offenbar berühmt für Glasmanufaktur und kohlensäurehaltige Quellen. Viel erkundet hab ich aber nicht, bei einem großen Teller Nudeln schreibe ich diese Zeilen, und dann gehts ab ins Bett.

    Tageskilometer: 21,7
    Meter rauf: 390
    Meter runter: 390
    Summit: 470m
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  • S3E1 Detmold - Leopoldstal

    February 14, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 6 °C

    Der Hermannsweg verläuft durch den Teutoburger Wald und das Eggegebirge. Heute war ich genau am Übergang und folge nun dem Eggeweg.
    Die erste Etappe auf diesem Stint hatte es gleich in sich - in Distanz, Steigung, Bodenbelag und Navigation.
    Wegweiser zu „Skilift“ oder „Grillhütte“ gaben klare Hinweise, dass ich nicht mehr durch plattes Land laufe. Aber am End waren es gar nicht die Steigungen (na mal abwarten, vielleicht sagen meine Beine morgen was anderes 😬), sondern die schwierigen Wege, die mir ordentlich zusetzten. Ich hatte vorher schon einige Warnungen wegen Forstarbeiten und Umleitungen gelesen. Die Realität übertraf jedoch die Vorbereitung: der Wald war über große Flächen umgeknickt oder abgeholzt (offenbar Folgen von Borkenkäferplage und Trockenheit), die Wanderwege aufgewühlt und kaum noch ausgeschildert. Auch meine Navi Apps (komoot und google maps) kamen an ihre Grenzen. Den höchsten Gipfel hab ich abgeschenkt, weil ich eh schon im Matsch steckte und dann auch noch Regen einsetzte. War mehr Sport als Spaß.

    Eigentlich würde ich jetzt eine Empfehlung aussprechen, bis zur abgeschlossenen Restauration diese Etappe auszulassen. Wären da nicht die Externsteine. Eine wahrhaft imposante Sandsteinformation! Sollte unbedingt besucht werden in dieser Gegend. Um Namen und Geschichte ranken sich viele Erzählungen, unter anderem werden sie als deutsches Stonehenge bezeichnet. Obwohl sie offenbar natürlichen Ursprungs sind. Leider sind nicht alle Geschichten angenehm, bis heute versuchen Neonazi-Gruppen und völkisch angehauchte Esoterik-Fans, das Gebilde für sich zu vereinnahmen.

    Heute war laut Wettervorhersage der trockene Tag. Dafür bin ich recht nass geworden. Mal sehen was morgen kommt…

    Tageskilometer: 24,5
    Meter rauf: 690
    Meter runter: 600
    Summit: 350m
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  • Season 3: Eggeweg

    February 14, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 6 °C

    Es ist Februar und Regen angekündigt. Aber egal, diese Woche habe ich keine dringenden Verpflichtungen und will es versuchen. Den Hermannsweg hab ich schon 2019 gestartet, jetzt kommen die letzten fünf Etappen.
    Morgens um 5:30 sitz ich im Zug nach Detmold, gleich gehts los.
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  • S2 E3: Oerlinghausen - Detmold

    November 11, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

    Ich komm auf diesem Weg an echt netten Städtchen vorbei, hab aber gar nicht die Energie und Zeit, die großartig zu erkunden. Das Laufen hat Vorrang. Das Bergstädtchen Oerlinghausen hätte mehr Aufmerksamkeit verdient, ich komme bestimmt noch mal wieder. Das Hotel war auch super süß und ich glaube, ich war ganz alleine da. Der - vorerst - letzte Tag auf diesem Weg sollte lang werden, also brach ich wieder früh auf. Am Anfang waren oben auf dem Kamm sogar noch ein paar Wolken zu erahnen.

    Die Etappe nach Detmold hat einiges Sehenswertes zu bieten - es geht los mit dem Wahrzeichen von Oerlinghausen, der Stumpf einer Windmühle mit dem lustigen Namen Kumsttonne (Kumst=Sauerkraut). Später mitten im Wald war die Ruine einer mittelalterlichen Kirche, die gerade sehr anmutig in der Sonne glitzerte als ich vorbeikam. Und natürlich wieder atemberaubende Aussichten links und rechts vom Kamm.

    Das Ziel der Etappe war das Hermannsdenkmal, Namensgeber dieses Wanderweges und Wahrzeichen der Region. Benannt nach Hermann dem Cherusker, der seinerzeit gegen die Römer kämpfte in der sogenannten Varusschlacht. Wie bereits gesagt, habe ich gerade nicht viel Interesse an Schlachten und schon gar nicht irgendwelcher national aufgeladenen Symbolik. Aber der Aufstieg hatte es in sich und ich war stolz und glücklich, als ich den Hermann aus der Nähe anschauen konnte. Viel Aussicht war nicht, der Himmel wolkenverhangen und die Luft deutlich feuchter (miesig, hätte @SitoBrown gesagt).

    Leider war das Ende der Etappe nicht das Ende des Tagespensums, denn ich musste vom Denkmal noch gut eine Stunde in die Stadt zum Bahnhof laufen. Zwar hieß das wieder mal, angenehm gepolsterten Waldboden gegen harten Asphalt einzutauschen, aber immerhin ging es bergab. Die Zugverbindung klappte diesmal gut, und abends halb acht kam ich wieder in Recklinghausen an.

    Noch einen kleinen Liebesbrief an meine Schuhe: meine Füße bereiten mir häufig Probleme bei übermäßiger Belastung - Spätfolgen zweier Unfälle vor nun schon zwanzig Jahren. Aber meine neuen Wanderschuhe sind einfach Spitze! Sehr gutes Profil, die Füße sitzen fest sowohl bergauf als auch bergab, tolles Fußbett, angenehm auf Wanderwegen und auch auf Asphalt auszuhalten, wasserdicht und nicht zu warm. Und leicht! Ich hatte sonst immer knöchelhohe, schwere Wanderschuhe. Aber auf den neuen, flachen konnte ich super laufen, bin kein einziges Mal umgeknickt. Abends kurz unters Wasser gehalten, und ich konnte sie direkt zum essen gehen anziehen. In die hohen schweren Schuhe wollte ich sonst abends nie nochmal einsteigen. Absolute Kaufempfehlung, sie heißen Salomon XA Pro 3D.

    Nach nur drei Etappen endet diese Mini-Serie leider schon wieder. Fünf Etappen und gut 80 Kilometer bleiben noch. Die nächste Pause dauert hoffentlich nicht wieder zwei Jahre!

    Tageskilometer: 23,5 km
    Höhenmeter: rauf 480m, runter 590m
    Summit: 380m
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  • S2 E2: Bielefeld - Oerlinghausen

    November 10, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 8 °C

    Gestern Abend hab ich ein paar alte Einträge dieser Tour durchgelesen und auf den ‚see translation‘ Link gedrückt. Die Übersetzung war bis auf ein paar Ausnahmen durchaus gelungen. Also schreib ich heute mal wieder auf deutsch. Click ‚see translation‘ below if you prefer otherwise.
    Das Hostel in Bielefeld war tatsächlich besser als mein erschöpfter Eindruck gestern. Ich war früh wach und beim Frühstück. Nach Käffchen und gefüllter Brotdose (essen mag ich so früh noch nicht) war ich schon um 8 auf der Strecke. Ich hatte wohl was zu kompensieren für den verspäteten Start gestern. Wegen der 2°C draußen hab ich besser mal fast alle meine mitgebrachten Sachen angezogen.
    Aus der Stadt ging‘s aufwärts zu einer Festungsanlage und dann auf einer Art Promenade den Kamm entlang. Etwas viel asphaltierter Weg für meinen Geschmack. Aber mehr als aufgefangen durch die Leute- spazierend, laufend, mit Hund, oder vielleicht auf dem Weg zur Arbeit. Jedenfalls haben alle total freundlich gegrüßt. Wir waren eine Art Früh-schon-hier-oben Gemeinschaft. Herzerwärmend! Überhaupt war mir da schon warm genug um den Merino Layer wieder abzulegen. Schon erstaunlich, bei 2-6 Grad reichen mir beim Laufen T-Shirt und dünne Jacke. Und schon in der Stadt hatte ich Lust auf Musik im Ohr, also lief ich die erste Stunde mit der playlist von @mattisreisen - clap your hands now 👏🏽

    Der Weg heute hatte schöne Abschnitte- schon alleine die Sonne in den Bäumen, die Waldwege, der Geruch im Wald, all das hab ich angemessen genossen. Aber es gab auch bedauerliches- fast die ganze Tour war begleitet vom Lärm von nahegelegenen Straßen und der Autobahn. Welche ich sogar zweimal passieren musste. Weniger schön.

    Nach der Unruhe gestern, wo ich mich übertrieben beeilt habe um bei Tageslicht anzukommen, wollte ich heute definitiv langsam unterwegs sein. Pausen machen, langsam gehen, mich und meine Umgebung wahrnehmen. Das ist gar nicht so leicht! Sobald andere Leute in der Nähe sind, beschleunige ich automatisch. Als ob es wichtig wäre, schnell, fit, cool zu sein für Fremde. Da liegt wohl noch ein Weg vor mir ..

    Schon um halb 2 war ich in dem süßen Städtchen Oerlinghausen, und eingecheckt in ein bezauberndes kleines Hotel. Nach der obligatorischen heißen Dusche kam das obligatorische kleine Schläfchen. Mit etwas Mühe hab ich mich dann nochmal aufgerafft um was zu essen zu finden. Meine Füße halten weiter gut durch, aber meine Beinmuskulatur kommt an ihre Grenzen. Autsch

    Tageskilometer: 16.4
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  • Season 2 Episode 1: Halle - Bielefeld

    November 9, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Right now I’m in the west, so the closest unfinished trail is the one through Teutoburger Wald. As I felt a little antsy and restless the past days, I checked the weather forecast which showed 3 consecutive decent autumn days. So I decided to continue this hike after a two year break.

    Got up early because it takes a 2.5 h train ride to the entry point. But there was delay and missed connection (of course 🙄). Giving in to the circumstances, I tried to make the best of it and enjoy the landscape passing by. Watching the sun rising and coloring the fog that hovered over the scenery was really pretty!

    At 10:30, with one hour of precious daylight lost, I finally started the hike in Halle. The profile of this tour was something different from my latest walks through Uckermark. Up and down with three summits, in total more than 400m each uphill and downhill. I hardly did breaks on the way and arrived in Bielefeld a bit after 3pm.

    These days there is guaranteed daylight between about 9am and 4pm. That’s not much time for my typical distances (~25km on flat terrain, ~18km with elevation). But besides the daylight hours challenge, I really enjoy walking at this time of the year. Temperature today was mostly below 10°C, perfect. Only in the end I had a sunny 12 °C, which for me is that mean grey zone of too-hot-for-jacket but too-cold-for-tshirt 😅 No moskitos anymore, also very nice. Another challenge worth mentioning is the forest floor which is now fully covered with fallen leaves and a layer of muddy soil underneath. Quite a slippery melange.

    The walk into Bielefeld was a pleasant surprise, it went straight through a zoo. How cool! The guesthouse is not that great but the room is clean and the bed comfy. What more do you need.. After a short rest I had to step out and get some food. And to another pleasant surprise: that wasn’t an issue whatsoever. The past hikes I could hardly move my feet. And today- no problem, yeayyy! So with a vague plan I walked into town and landed in a cute little cafe/bar with nice electronic music, good queer vibes and a yummy chicken salad. Fine ending to a fine day!

    What was most astonishing, you ask? Those mountain bikers on paths I hardly manage on foot!

    What was second most astonishing? The way I sprinted up that third and highest summit of today’s trip. Naice 😎

    My thoughts while walking, you ask? Well, at first none. Everything was drowned out by the noise of my heavy breathing ☺️ Later I got into a rhythm and remembered my first days of this trail. Two years ago I was super eager to learn more about the history of this trail, this area, the historical figure of Hermann aka Arminius. And now it’s totally different. After these two years of pandemic, madness, lies and hate everywhere I long for peace and quiet. I still think all around here is historically relevant and worth exploring. But I am annoyed by walking a trail named after war and violence. I see this as a celebration of past conflicts and even identity created from those long gone battles. The naïve me hopes we can outgrow this already in my lifetime.

    Audiobook of the day, you ask? Actually, I didn’t need it today. But I have brought two for this trip: Girl, Woman, Other by Bernardine Evaristo (almost finished already, I love it!). This Much Is True by Miriam Margolyes (no idea if it’s any good but I can’t imagine it being less than phenomenal and cracking funny)

    Km walked today: 18.8
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  • Tag 5: nach Halle Westfalen

    October 4, 2019 in Germany ⋅ 🌧 9 °C

    Geschafft! Das grüne Trikot der schönsten Etappe bleibt in Bad Iburg, aber der Titel „Schwerstes Teilstück“ und damit das rote Trikot geht nach Halle.
    Der Tag fing entspannt an bei einem Frühstück in netter Gesellschaft. Aber der Blick auf die Wettervorhersage ließ nichts Gutes ahnen.
    Mit dem Auto wurde ich wieder an die gestrige Ausstiegsstelle gebracht und bei leichtem Nieselregen ging es fast 2 km bergauf zurück auf den Kamm. Mein Rhythmus war prima, ich fühlte mich im Wandern angekommen und hätte gefühlt ewig so weiterlaufen können. Nach 10 km führte der Weg durch das kleine Städtchen Borgholzhausen, das berühmt ist für Pfefferkuchen und ähnliche Leckereien. Also gönnte ich mir eine Pause bei Kaffee und gebuttertem Honigkuchen. Lecker! Nachteil einer Stadt mitten auf dem Wanderweg ist, dass man ewig auf Asphalt laufen muss. Fast 5 km dauerte es, bis ich wieder Waldwege unter den Schuhen hatte. Das tat weh. Vielleicht kam der Schmerz aber auch eher von oben. Aus dem Nieselregen war richtiger Regen geworden, und kein Schutz durch Bäume. Schnell war ich komplett durchnässt. Endlich wieder im Wald, hörte das Geprassel von oben auf, aber da ich nun nass war, setzte mir die Kälte auf dem Kamm zu. Nach ein paar negativen Momenten griff ich dann doch zur Ablenkung durch Hörbuch. Dank des herrlichen Wortwitzes (Jasper Fforde, The Fourth Bear) war ich bald am schmunzeln und die Schritte wurden wieder leichter. Nach 20 km verliess ich den Hermannsweg ohne Bedauern, dafür waren Nässe und Kälte dann doch zu dominant. Der Weg zum Bahnhof in Halle war reines Durchhalten bei weiterhin starkem Regen, Wind und natürlich Straßenbelag unter den Schuhen.
    Endlich im Zug, gabs heißen Tee und zum Glück trocken gebliebene Wechselklamotten. Damit konnte ich dann auch endlich angemessen stolz und traurig sein über das Ende dieser Woche im Teutoburger Wald.

    Tagesstrecke: 28,3 km
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