2023 Sardiniens wilder Süden

September - October 2023
A 37-day adventure by Petra und Harald Read more
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  • Day 36

    Hafen Cagliari

    October 27, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 25 °C

    Um 09:00 Uhr standen Mitarbeiter des Vercharterers "Cagliari Sailingcharter" vor unserer Yacht und erfragten unser Motorproblem des gestrigen Tages. Mein Eindruck war, dass wir in ihrem Ansehen ein paar Stufen nach oben gerutscht sind. Das jemand selbstständig die Anlasserbatterie gegen die Servicebatterie austauscht, ist nicht alltäglich.
    Um 10:00 Uhr hatte uns das Mittelmeer wieder in seine Arme geschlossen. Was sag ich uns ..., der Wobblerkönig Dieter machte sich auf, um Cagliari zu erobern. Uli meinte noch, hey Skipper lass uns noch eine halbe Stunde warten, dann ist die zusehende Regenfront durch. Meine angeborene Zielorientierung ließ jedoch keinen Widerspruch zu. Die Segel wurden im strömenden Regen gehisst und 3 triefend nasse Augenpaare würdigten mich mit einem strafenden Blick. Uli schaute ich gar nicht erst an. Ölzeug muss schließlich auch mal getestet werden, denke ich ganz leise. Der Regen huschte über uns hinwegund strahlender Sonnenschein trocknete vier nasse Pudel. Ich hatte mich sicherheitshalber unter der Persenning trocken untergestellt. Es ist schon ein Vorteil, Skipper zu sein.
    Wir chillten in der Sonne bis gegen Mittag Wind aufkam. Es wurde gehalst, gewendet und beigelegen, dass es eine Freude war. Alle Manöver funzten, als hätte man nie etwas anderes getan. Speedy Gonzales des heutigen Tages war Stefan. 9,5 kn standen auf dem Tacho. Wir sind uns sicher, mit einem Wobbler am Heck hätte dieser Rekord der Woche nicht statt gefunden.
    Um 14:00 Uhr gings zurück zum Hafen. Starker Seitenwind von 20 kn zwangen mich zu einer Harakiri Rückwärtsfahrt in die Box. Die Crew funktionierte mal wieder wie ein Uhrwerk und " Pan di Zucchero" fiel in ihren Winterschlaf.
    Der Abschluss des Tages mit Gesprächen der vergangenen Woche wurde in der Altstadt Cagliaris zelebriert.
    Was bleibt mir noch zu sagen? Es war mal wieder eine geile Woche mit 5 besonderen Typen. Mit euch immer wieder und überall.
    PS: Alles wurde aufgegessen, nur ne halbe Flasche Pril blieb über.

    Dies ist der letzte Eintrag dieses einzigartigen Abenteuers. Ich bedanke mich an alle Follower für die Teilnahme und die witzigen Anmerkungen.
    Ich freue mich jetzt unendlich viel auf Petra.
    Bis demnächst!
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  • Day 35

    Hafen Cagliari

    October 26, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 25 °C

    Nun ..., wo soll es heute hin gehen. Diese Frage schwabbert durch den Raum. Vorschlag eins, wir fahren um die Ecke und genießen einen Strandtag. Ein Blick auf die Wettervorhersage killt diesen Vorschlag jedoch schon im Ansatz. Für Freitag sind Windgeschwindigkeiten bis 30 kn in Böen angesagt. Nicht weiter unüberwindlich für die Starkwindcrew. Aber gegenan und das am letzten Tag, an dem wir die Yacht um 15:00 Uhr abgeben müssen.
    Ein nächster Vorschlag besagt, dass wir bei moderaten 5 Windstärken, sprich 20 kn, Halbwind nach Cagliari zurück segeln und dann am Freitag wieder heraussegeln, um Spass zu haben. Wir genießen ein ausgiebiges Frühstück mit Paninis aus dem hiesigen Bäckereigebäude. Ein Panini hat den Preis eines Brotes. Egal, wir sind Touristen und müssen die sardische Wirtschaft ankurbeln.
    Um 10:30 Uhr gehts endlich los. Bei Null Wind gehts gegen die gestrige starke Düngung. Eigentlich ist es nicht in meinem Sinne ein Tag eher im Ausgangshafen zu sein. Da uns kein Wind entgegensteht, kommt von mir ein neuer Vorschlag. Lasst uns die Bucht queren, um auf der gegenüberliegenden Seite in einer kleinen Bucht zu ankern. Den starken Freitagwind können wir dann locker abreiten. Uli, Stefan, Ferdi, Dieter und Martin bewegen ihre Köpfe von unten nach oben. Ich werte es als ja oder war es doch nur die ausgleichende Bewegung der gestrigen Dünung? Uli dreht das Ruder und der neue Kurs liegt an. Nach einer weiteren Stunde setzt starker Gegenwind ein und macht den Vorschlag zunichte. Cagliari zieht uns an wie ein Magnet. Nach weiteren zwei Stunden verabschiedet sich der Wind vollends und Badetag ist angesagt. Ferdi, Dieter, Martin und ich schmeißen unsere adonisgleichen Körper ins immer noch warme Mittelmeer. Auffrischender Wind treibt uns wieder an Bord und ab gehts unter Segel dem Ziel entgegen.
    Kurz vor der Einfahrt heisst es Motor an. Hey Ferdi ..., ich sagte Motor an. Grosse Augenpaare starren mich ungläubig an. Geht nicht, blafft er mir entgegen. Das muss der Skipper mal selber machen, denke ich. Meinem Zeigefinger bleibt allerdings auch kein Erfolg gegönnt. Was nun? Schwarmintelligenz ist gefragt. Ich finde zwar die Service Batterien, jedoch nicht die Starterbatterie. Die Segel werden so getrimmt, dass ich mein erstes Anlegemanöver unter Segel fahren muss. Langsam, ganz langsam, noch langsamer geht's ins grosse Hafenbecken. Alle Fender werden auf der zu erwartenden Anlegeseite bereitgelegt, um unsere stolze Yacht vor Schäden zu bewahren. Fakt ist, Dieter kann mehr als wobbeln. Übers Internet hat er herausgefunden, wo die Starterbatterie versteckt ist. Ruckizucki wird eine Servicebatterie demontiert und als Starterbatterie missbraucht. Ein Druck auf den Startknopf und unser Propeller propellert wieder lustig vor sich hin, als sei nichts gewesen. Der Rest ist Routine und nach kurzer Zeit liegen wir in unserer Box. Hey Seemänner ..., diese Woche hat uns zu einem Team geformt, das sich zu helfen weiß, ohne die Ruhe zu verlieren. Hut ab!
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  • Day 34

    Porto Villasimius

    October 25, 2023 in Italy ⋅ 🌬 23 °C

    An diesem Arsch der Welt hatten wir wahrlich eine ruhige Nacht. Nur vereinzelt verirrten sich Hammerböen, um in der Takelage der "Pan di Zucchero" ihr Lied zu singen. Während der einzelnen Musikstücke fiel mir ein, dass ich euch ein gestriges Ereignis nicht vorenthalten möchte. Mittlerweile hat die hiesige Unterwasserwelt ja schon eine Gleitsichtbrille. Unser einziger Biss bisher war ein übermütiger Kiter. Ihr erinnert euch an "Ciao Ragazzi" ?
    Während der Hafeneinfahrt wurde durch Dieter wieder gewobbelt. Was heisst eigentlich wieder. Eigentlich wobbelt er immer, ist hier die einhellige Meinung an Bord. Bei einer Fahrt von 6 kn, er kriegt die Worte kaum aus dem Mund, so aufgeregt ist er. Fisch, Fisch kreischt er uns entgegen. Bevor er, geschweige denn wir, reagieren können, hat sich das Problem selbst gelöst. Zu der 1000 € Gleitsichtbrille gesellt sich nun noch ein 13 € Wobbler. Wir sind uns sicher, dass Dieter am Rande des militärischen Sperrgebietes, ein U-Boot am Haken hatte. Was nun, bedingt durch das fischähnliche Eisenteil, manövrieunfähig im Mittelmeer dahindümpelt.
    Der Morgen dämmert und Ferdi machte sich auf den Weg, um unser Frühstück mit frischen Croissants aufzupeppen. Diese Stimmungsaufheller benötigten wir auch, um mit dem richtigen Flow das nächste Abenteuer anzugehen. Auch die Ermahnung des Skippers einer neben uns liegenden Yacht: ihr wollt raus? Die Wellenhöhe beträgt 5 m und steigt weiter an, schreckt uns nicht ab. 6 erfahrene Segler und eine Yacht mit 17 m Länge und 16 t Gewicht lassen sich nicht so schnell beeindrucken. Das Wichtigste, Uli mit über 13000 sm Erfahrung teilt meine Meinung. Wir gehen es an mit nur einem Geschirrtuch als Vorsegel. Außerhalb der Bucht wird "Rockn Roll" getanzt. 30 kn Wind von hinten und wahrlich 5 m Kaventsmänner versuchen "Pan di Zucchero" aus der Richtung zu bewegen. Am Ruder stehen jedoch Ferdi, Uli, Martin und Stefan und wissen sich dagegen zu wehren. Was macht Dieter ...? Ja was wohl, er wobbelt. Kein Biss erfolgt. Ist ja schließlich auch klar ..., hier gibt's keine U-Boote.
    Nach 41 sm "Rockn Roll" ist unser Ziel um 16:30 Uhr erreicht. Nach etlichen Anlegerbierchen setzt schlussendlich Regen ein und wir geniessen Tortellini in Schinken-Sahnesosse mit dem Hauswein des gestrigen Tages unter Deck.
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  • Day 33

    Porto Teulada

    October 24, 2023 in Italy ⋅ 🌬 22 °C

    Die Nacht war ruhig. Das war allerdings auch das einzig ruhige am heutigen Tag. Die Vorhersage bescheinigte 15 kn Wind. Zwar gegenan, aber für eine 17 m lange Yacht und erfahrene Segler kein Problem. Stefan, Ferdi, Uli, Dieter und Martin nickten zu meinem Vorschlag. Um 9:30 Uhr gings los. Gross und Genua rauschten zu dreiviertel aus ihrem Zuhause. 7 kn hoch am Wind, erst einmal auf dem Hohlebug mit -2 kn zu unserem Ziel Carloforte. Der Wind frischte auf und zwang ein weiteres Reff ins Gross. Auch die Genua glich mehr einem Gästehandtuch als einem stolzen Segel. Wende über Wende ging es unserem Ziel kaum merklich näher. Einzig allein auf unserem Plotter sah man das Näherkommen. Leichter Regen setzte ein. Passend dazu stellten sich uns 4 m Brecher, richtige Kaventsmänner, in den Weg. Der Himmel verdunkelte sich. Ich schaute Uli, den Coskipper, an. Wir waren uns einig, so geht's nicht weiter. Ferdi, unser Steuermann, schrie mir 38 kn Windgeschwindigkeit entgegen. Das Glas ist voll, es reicht. Ruder hart Steuerbord und der Besuch von Carloforte ist Geschichte. Wir laufen diesen starken Wind ab. Eigentlich wollten wir erst morgen nach Porto Teulada. So ist es nun mal, wenn man auf das Wetter angewiesen ist und merkt, was für ein Zwerg der Mensch ist. Ein Plan "B" muss immer in der Schublade liegen. In Rauschefahrt ging's, nur mit kleiner Genua, die Wellenberge hinunter. Gelegentlich sah ich Brecher, die kurz davor standen, in die Plicht einzuschlagen. Zum Glück blieb das aus. Wir mussten das Kap, auf Grund der Marineübung, wieder weiträumig umfahren. Über Funk hörte ich mit, wie Segler zusammengeschissen wurden, die sich nicht daran hielten.
    Es ist schon ein tolles Gefühl, dass es Häfen gibt, in denen man Zuflucht suchen kann und sicher in die Koje geht, ohne zu denken, was wäre wenn.
    Eigentlich war für heute ein Restaurantbesuch angedacht. Hier am Arsch der Welt gibt's so etwas nicht. Uli hatte mal wieder eine top Idee. Wie wäre es, wenn wir eine Pizza bestellen. Dieter war nicht mehr zu halten und googelte uns für 20:00 Uhr 6 Stück mit drei Flaschen Hauswein. Was hätten wir vor 15 Jahren nur gemacht. Mit dicken Bäuchen ging schließlich der Abend zu Ende.
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  • Day 32

    Porto Pino

    October 23, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 26 °C

    Was für eine Nacht. Für mich der reinste Horror. Meine Ankerapp sagte einen Schwell von unter einem Meter voraus. Der Wind sollte auffrischen und 15 kn erreichen. Dabei schrägablandig auf unsere Yacht treffen. Das war die Vorhersage. Einzig allein, die Windrichtung stimmte. Den Schwell schätzte ich auf 1,5 m. Um 20:00 Uhr rollten die ersten Böen den Berg herunter. 15 kn, 18 kn, 20 kn so gings im Stundentakt bis 25 kn. Dieter gab sein Bestes als DJ und versuchte mit unseren Musikwünschen das Heulen in der Takelage zu übertönen. Zum Glück hatten wir bei einer Wassertiefe von 5 m eine Kettenlänge von 30 m gesteckt. Pan di Zucchero zerrte und ruckte an ihr wie ein Bonito an Dieters Wobbler, wenn mal einer beissen sollte. Die harten Windschläge ermüdeten unseren besten Freund, den Anker. Er krallte sich im weichen Sand mit aller Kraft fest, rutschte dennoch kaum merklich Richtung der Klippen. Unser zweitbester Freund, die Ankerkette, kam ihm mit weiteren 15 m zur Hilfe und gemeinsam hielten sie "Pan di Zucchero" in Position. Die Ungewissheit, ob die Position gehalten wird, sowie das Rollen im Schwell bescherten mir eine schlaflose Nacht. Schlussendlich war ich froh, nach dem Frühstück diese Bucht zu verlassen.
    An diesem Tag gings vorbei an Capo Teulada. Aufmerksame Follower erinnern sich sicherlich, daß dieses Gebiet weiträumig umfahren werden muss, da hier Militärübungen abgehalten werden. In der Ferne sahen wir eine Fregatte, auf der ein Hubschrauber im Landeanflug war. Kurz darauf steuerte uns auch schon ein militärisches Schnellboot an und erklärte uns über Funk zu einer nicht erwünschten Person. Wir sollten im Abstand von 5 sm dieses Kap umfahren. Mache ich doch, dachte ich und bedankte mich für diesen Hinweis.
    18 kn Wind schieben uns vor sich her und machen diesen Trip zu einem geilen Segeltag. Ende Oktober und segeln im T- Shirt und kurzer Hose. Wer hätte das gedacht.
    Um 15:00 Uhr gräbt sich unser bester Freund vor dem weißen Strand von Porto Pino in den weichen Sand und gibt mir die Sicherheit einer ruhigen Nacht.
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  • Day 31

    Spiaggia de Tueredda

    October 22, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C

    Die Sonne quälte sich über den Horrizont und ich mich aus der Koje. Es wird Zeit, dass wir hier weg kommen, denke ich. Zwei Hafentage reichen mir. Kaum ist der Kaffee aufgesetzt, öffnen sich auch schon die Türen meiner Mitsegler. Kaffeeduft ist besser als jeder Wecker, denke ich. Genauso schnell wie das Frühstück gemacht wurde, ist es auch schon auf. Um 9:00 Uhr geht's auf die bleiernde, wabbernde See hinaus. Vorbei geht's an einer Raffinerie. Der Wasserdampf aus einem Kühlturm reckt sich gerade dem Himmel entgegen. Kein Windhauch ändert den Kurs der einzelnen Wasserdampfblasen.
    Unser Propeller propellert uns an einer mir mittlerweile bekannten Küstenlinie vorbei. Langeweile kommt allerdings noch nicht auf.
    Auch auf diesem Törn ist ein Angler an Bord. Dieter gibt alles. Ein Wobbler nach dem Anderen, jeder schöner als der vorangegangene, wird zu Wasser gelassen. Meter für Meter Angelleine werden ausgerollt. Dieter und seine Wobbler geben ihr Bestes. Auch wir führen jeden seiner Wünsche aus. Von 7 kn wird die Geschwindigt auf 5 kn gedrosselt. Egal wann wir ankommen, uns interessieren nur Bonitos. Leider war Petri uns auch diesmal nicht gut gesonnen. Zum Glück hab ich schon Putensteaks für das abendliche Puten-Curry aufgetaut.
    Zwischenzeitlich wurde das Gross gesetzt und der reparierte Schaden begutachtet. Repariert sieht es gar nicht so schlimm aus. Zwei weisse lange Streifen schmücken nun das Segel.
    Unsere Zielbucht, hier war ich vormals schon mit dem Katamaran, entpuppt sich als Kloake. Es ist nichts mehr von dem klaren türkisen Wasser zu sehen. Am Strand türmt sich der Seetang als stummer Zeuge des vergangenen Sturms. Wir ankern trotzdem, hauen schlussendlich aber ab, da starker Schwell unsere Jacht unangenehm wackeln lässt. Die Nachbarbucht nimmt uns dankbar auf.
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  • Day 30

    Hafen Cagliari

    October 21, 2023 in Italy ⋅ 🌬 23 °C

    Nach einer Crew ist vor einer neuen Crew. Um 05:30 Uhr ging der Wecker und ich setzte Kaffee auf, um die drei Seemänner zu verabschieden. Pünktlich um 07:00 Uhr stand das bestellte Taxi an der Pier, um Hermann, Ralf und Christian gen Heimat zu bringen. Es war mal wieder ein geiles Abenteuer mit euch dreien. Solange wie ihr nach dem Toilettengang noch den Eimer für das benutzte Papier sucht, ist der Törn nicht ganz vergessen.
    Um 08:30 Uhr klopfte es auf der Yacht. Es war kein Regen sondern 8 Augenpaare sahen mich an und einer fragte, possiamo montare la randa? Ich verstand nur "montare" und mir war klar, daß Großsegel ist fertig. Ein Hoch dem Vercharterer, dies in so kurzer Zeit zu organisieren. Nichts steht dem letzten Segeltörn jetzt mehr entgegen. Um 09:30 Uhr trafen auch Uli, Ferdi, Stefan, Dieter und Martin pünktlich ein. Die ersten vier kenne ich schon von anderen Törns. Nur Martin ist Neuland für mich. Die Koffer wurden an Bord gebracht und es ging auf zur obligatorischen Sightseeing Tour durch Cagliari. Ich freue mich auf die neue Crew. Mal sehen was wir so alles erleben werden. Ehrlich ..., auf Abenteuer habe ich keine Lust.
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  • Day 29

    Hafen Cagliari

    October 20, 2023 in Italy ⋅ 🌬 25 °C

    Wie ihr seht, sind wir glücklich im Heimathafen gelandet. Es war ein aufregender Tag mit Windgeschwindigkeiten bis zu 35 kn. Der Speedy Gonzales war diesmal unser Benjamin Christian. Anfangs hatte er ein bißchen Muffe, aber nach ein paar lieben, einfühlsamen Worten meinerseits war er nicht mehr vom Ruder zu trennen. Lasst und den Tag mal von vorne beginnen.
    Die Lautstärke der einlaufenden Brandung bestätigte meine Befürchtungen. In einer Bucht hätten wir sicherlich kein Auge zu getan. So waren wir ausgeruht und konnten unser letztes Abenteuer beginnen. Pan Zucchero kämpfte sich durch die einlaufende Brandungswelle in die offene See. 17 kn Wind zeigte der Windmesser. Das Gross wurde mit einem Reff gesetzt. Die Genua zeigte sich als ein etwas größeres Badetuch. Wir fielen ab und der Wind füllte die Segel und trieb Pan Zucchero mit 4 Gestalten vor sich her. Eine Wellenhöhe von 4 m und stetig steigende Windstärke zwang uns, ein weiteres Reff einzubinden. Mittlerweile sind wir ein Team. Hermann am Ruder zwang Pan Zucchero gegen den Wind. Christian und Ralf lösten das Grossfall und ich zog das Reff fest. Rucki Zucki gings wieder auf Raumschotkurs Richtung Cagliari. Rocknroll war angesagt. Christian übernahm das Ruder und tanzte über die Wellen. 12 kn Speed bei 25 bis 28 kn Wind. In der Bucht von Calgiari ließ der Wind nach. Ein Reff wurde ausgebunden und die Genua zeigte ihre ganze Größe. Dann geschah das für mich Unvorhersehbare. Eine Hammerböe mit über 35 kn rollte die Berge herunter und traf unsere Breitseite. Unser Zuhause legte sich auf die Seite und schoss in den Wind. Christian drehte das Ruder bis zum Anschlag. Er hatte allerdings keinen Erfolg. Ich löste die Grossschoot, um Druck aus dem Segel zu nehmen. Weiterhin gab's kein Entrinnen. Die Genua war einfach zu gross. Wir luvten durch, von einem Bug auf den Anderen. Das Gross schlug schlagartig auf die andere Seite. Wir brachten das Segelmaterial an seine Grenze und darüber hinaus. Ein 2 m langer Riss zerfetzte das Grossegel. So schnell wie die Bö kam, verschwand sie auch wieder. Nur das Chaos an Bord erinnerte noch daran. Großsegel werden überbewertet, dachte ich, Hauptsache niemand ist zu Schaden gekommen.
    Nach einem Tankstop erreichten wir unseren Liegeplatz und ich hoffe, der Vercharterer kann das Segel bis Sonntag reparieren.
    Auch mit dieser Wunde war die vergangene Woche mit tollen Buchten, vielen Segelmeilen und unendlichem Spass einfach genial. Hey Freunde, ich bin froh, euch kennengelernt zu haben.
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  • Day 28

    Hafen Teulada

    October 19, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 26 °C

    Bleiernd liegt das Hafenwasser vor uns. Stimmt die Windvorhersage etwa doch nicht? Noch nicht zu Ende gedacht, da stand er schon vor uns. Dazu kam noch eine Dünung von ca. 3 m. Die Segel rauschten aus ihrem Gefängnis, unsere Yacht legte sich auf die Seite und ab gings mit 7 kn. Die Gravitation hatte wieder mal keine Chance und die Mundwinkel gingen hoch von einem Ohr zum Anderen. Ein Jauchzen erklang aus den Kehlen, wenn einer dieser mittlerweile 4 m grossen Kaventsmänner unter uns durchrauschte. Naja ..., ein jauchzen erstarb. Über Christians Mundwinkel gewann die Gravitation die Oberhand und seine Lippen wurden blutleer. Die beste Medizin ist "Ruder gehen", sag ich zu ihm. Nach kurzer Zeit hatte er andere Probleme und vergaß sein mulmiges Gefühl.
    Der Plan war in einer Bucht zu nächtigen, um noch einmal schwimmen zu gehen. Kurz vor unserem Ziel entschied ich mich allerdings für "Porto Teulada", da der starke Schwell uns eine Nacht in der Waschmaschine bescheren würde.
    Der Hafen entpuppte sich als moderne Marina, jedoch am Arsch der Welt.
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  • Day 27

    Hafen Carloforte

    October 18, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Wind ließ über Nacht nach, der Schwell jedoch blieb. Das Schaukeln als solches war nicht weiter schlimm, da aber mein Koje vorne war, hörte ich das Ächzen der Ankerkette. Meine Ohrenstopfen machten einen guten Job und ich fiel in mein Paralleluniversum bis der rote Stern mich weckte.
    Und ewig grüßt das Murmeltier: Frühstück mit Rührei, Anker auf und ab gings. Kurz nach der Bucht empfing uns ein ebenfalls ausgeruhter Wind und schob "Pan Zuchero" mit einem Affenzahn vor sich her. Supi, denke ich, auf die Windvorhersage ist verlass.
    Zum "Speedy Gonzales", wurde Hermann gekürt. Mit 10,5 kn rauschte er die Welle herunter. 17 m Länge und 16 t Gewicht wurden kontrolliert in die richtige Richtung gezwungen. Es gurgelte und rauschte, dass es eine Wonne war.
    Um 14:00 Uhr war Carloforte erreicht. Der Cappuccino rief und wir folgten. Hermann übernahm die Aufgabe des Reiseleiters und bugsierte uns zum Dinner ins Restaurant "Al Tonno di Corsa". Und wie kann man mein Bordessen toppen? Natürlich nur mit prämierten Restaurants. Dieses hat seit Jahren schon einen "Michelin Stern". Ich ass den besten Tuna meines Lebens. Dieses Restaurant war sein Geld wert.
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