Michael Kunz

Die Tauchgänge sind vorbei und es ist Zeit für das Kulturelle. Und dieser Beitrag wird etwas länger😅😉

Die Insel Hanimaadhoo liegt im Norden der Malediven, im Haa Dhaalu Atoll. Sie ist 7 km lang und 750 Meter breit. Die Insel ist nicht wie viele andere auf den Malediven nur für den Tourismus bestimmt, sondern es handelt sich um eine Insel, auf welcher auch Einheimische Leben. Die Insel beherbergt ca. 2000 Fischer und Bauern.

Das ein Hotel auf einer einheimischen Insel steht, ist nicht einmal so selbstverständlich. Die Regierung hat dies lange untersagt. 45 Jahre lang hat dies die Regierung verhindert mit dem Grund, dass die westliche, liberale Lebensart nicht mit dem Islam und dem strengen Glauben im Verbindung gebracht werden soll. Nun hat aber im Jahre 2015 das Barefoot Eco Hotel, in welchem ich bin, seine Pforten geöffnet.

Das Zusammenleben auf der Insel erfordert aber auch einiges. So muss man zum Beispiel, wenn man das Hotel verlässt, Kleider tragen, welche die Knie und die Schultern verdecken. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Alkohol gibt es auf der Insel nicht, auch nicht in der Anlage. Dies, weil der Islam den konsum von Alkohol nicht erlaubt und die Malediven sehr streng gläubisch sind. Auf anderen Inseln, auf welchen keine Einheimische leben, wird allerdings Alkohol ausgeschenkt, jedoch nur in den Resorts.

Spannend, wenn solche unterschiedliche Kulturen aufeinander prallen. Es gibt vieles, was man hier beachten muss. Wie gesagt, sind die Malediven sehr streng gläubisch, was ich respektiere. Wie bereits erläutert ist Alkohol Tabu, ausserhalh des Resorts gilt es bestimmte Kleider zu tragen und gleichgeschlechtliche Liebe ist strengstes untersagt. Letzteres ist für mich immer etwas schwierig und teilweise kann es auch gefährlich sein, aber auch das muss man akzeptieren. Ich bin Gast in einem Land mit einer anderen Kultur.

Heute habe ich das Dorf, indem die Einheimischen leben, besucht. Und wie im Resort auch, ich habe das Gefühl ich bin alleine auf der Insel😂 Es ist so gut wie nichts los. Es gibt ein paar wenige Geschäfte, eine Tauchschule und etwa 3 Restaurants welche aber nicht den Eindruck machten, dass sie geöffnet sind😅 Man sieht sehr, sehr wenig Einheimische. Meistens nur Männer und wenn man Frauen sieht, tragen sie religionsbedingt ein Kopftuch, teilweise auch die Burka. Für mich wirkt das etwas befremdlich, aber spannend zu erleben. Teilweise macht es den Eindruck, sie haben noch nie Touristen gesehen. Das macht das ganze noch interessanter. Doch jeden Kontakt mit den Einheimischen schwenkt das Bild in einere andere Richtung. Extrem fröhlich, hilfsbereit und gastfreundlich. Mega!❤️

Im Dorf habe ich nach einer kleinen Stoff-Flagge der Malediven gesucht um diese an meinem Rucksack zu machen. Das hat mittlerweile Tradition, das für jedes Land, das ich bereist oder besucht habe, auf dem Backpack verewigt wird. Ich war im einzigen Souvenir-Shop, der nicht wirklich ein Souvenirladen war😂 Das ich auf einer kleinen Insel im indischen Ozean eine solche Flagge finde, hielt ich für nicht möglich. Im Laden angekommen, habe ich den Inhaber nach meinem Wunsch gefragt und er verneinte es „Nein, das haben wie hier leider nicht. Aber kommen Sie doch um 17:00 Uhr nochmals vorbei“. Gut, ich verliess den Laden und ging zurück ins Hotel an den Strand.

Wieso soll ich denn um 17:00 Uhr nochmals vorbei gehen? Der einzige Laden auf der Insel hat keine Stoff-Flaggen. Oder kann er zaubern?

Ja, er kann. Ich ging wie abgemacht um 17:00 Uhr nochmals vorbei und siehe da, er hat eine Flagge organisiert!😍 Wie er das machte bleibt mir ein Rätsel. Doch er hat sie irgendwie organisiert. Das beste daran, er wollte sie mir schenken: „Nimm es, es ist ein Geschenk“. Irgendwie wollte ich das nicht und gab ihm 5 Dollar. Als Dankeschön dafür (wobei ich ja nur bezahlt habe😅), erhielt ich eine 3D Postkarte geschenkt. Was für eine freundlichkeit! Mega!😍🇲🇻

Als ich am Nachmittag nochmals, eben wegen der Flagge ins Dorf ging, war ein kleines Tropengewitter über der Insel. Ich war mit Fahrrad und Schirm unterwegs und die Einheimischen haben mich teilweise belächelt😅 Ich glaube es war Schulschluss, denn ich sah äusserst viele Kinder. Ich fuhr dann an einem Skatepark vorbei, in welchem reger Betrieb von Kindern herrschte. Skaten im Regen? Nein. Besser:

Die Kinder sind mit Styropor Unterlagen die Anlage hinunter gerutscht😅 Total lustig anzusehen und ich kam wieder mit Einheimischen in Kontakt. Die Kinder kamen auf mich zu und wollten, dass ich mitmache😅 Um mich nicht zum Affen zu machen, habe ich höhflich verneint😅

Es gibt jedoch einen negativen Punkt auf der Insel: Die Mücken!🦟 Es sind tausende auf der Insel, nein Millionen! Ich habe alleine an meinen Füssen 38 Mückenstiche! Der rechte Fuss ist mittlerweile sogar ein wenig angeschwollen😅 Und ja, Mückenspray gibt es. Doch ausser das er stinkt, nützt dieser nichts. Zumindest bei mir nicht. Und das Heilmittel gegen den Juckreiz Fenistil, nützt ebenfalls so gut wie nichts. Ich weiss nicht was das für Mücken sind, aber sie sind sehr aggressiv!🦟 Wenn ich das ohne Malaria oder Dengue Fieber überstehe, bin ich definitiv abgehärtet😂 Und während ich diese Zeilen schreibe, kleben diese Mistviecher bereits wieder an mir🤦🏼‍♂️ Auf anderen Inseln, welche nur für den Tourismus genutzt werden, wird gegen die Mücken gespritzt. Hier auf Hanimaadhoo allerdings nicht.

Ja, der Beitrag war lang. Aber es gibt so viel zu erzählen! Und was zeigt uns mein erlebtes?
Irgendwo sind wir alles einfach nur Menschen. Menschen die einander helfen, füreiander da sind. Und plötzlich spielen Herkunft, Religion oder sonstiges keine Rolle mehr❤️ Und genau dafür lebe ich und bin wann ich kann unterwegs. Es gibt nichts schöneres, als in eine fremde Kultur eintauchen zu können. Auch wenn man nicht immer alles akezptieren kann❤️Read more