• Das Ziel ist der Weg
  • Agnes-Isabel Pahl-Parrisius
juin – juil. 2024

Island 2024

Unsere Freunde haben das hier bei unserer Party im letzten Jahr möglich gemacht - vielen Dank und seht jetzt hier selbst, was daraus geworden ist....
Viel Spaß wünschen Agnes und Stefan
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  • Godafoss

    21 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 8 °C

    Schon wieder ein Wasserfall.... Ja, bald müssen wir uns für das inflationäre Posten von Wasserfällen entschuldigen... aber wenn sie nun mal hinter jeder Kurve lauern und sich auch immer wieder anders und mit immer wieder ganz eigenen Charakter zeigen - langweilig werden sie jedenfalls nie. Ich könnte stundenlang davorstehen, sie betrachten, bestaunen und ihre Kraft spüren....
    Dass es hier leider keinen Regenbogen gibt, ist der späten Abendstunde geschuldet, in der Godafoss uns noch überrascht hat als wir unterwegs zum nächsten Campingplatz sind.

    Stefan: Und so arbeiten wir weiter intensiv an der Lösung des Wasserfalls, sammeln Indizien für den Grund des Niedergangs, finden als Motiv eine gewisse Tiefe, können Abstürze nicht ganz vermeiden und sind vor allem sprachlos - was im Zweifel auch besser ist, als hier rumzuschwallen...
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  • Es gibt durchaus schlimmere Orte um zu übernachten....
    Mit gleich mehreren kleinen Seen in dem weitläufigen ArealWie schön! Wieder ein Platz mit PrivatsphäreUnd ausgeklügelt (lernt man im Laufe der Zeit) im Windschatten, so dass kochen möglich istEldur freut sich auf ein leckeres, warmes Abendessen - er hat gerade sehr viel HungerImmerhin mit Drei-Gänge-EssenAkureyri Frühstücks-CafeAkureyri FußgängerzoneAkureyri immer noch farbenfrohe FußgängerzoneTiefenentspannte (lebendige) Katze an der Ladentheke...Gutes Stadtmarketing, mal ohne Regenbogen😊Kleine HotdogspeisekarteNicht gekauft!Nochmal Stadtmarketing♥️

    Akureyri Camping Hamrar & Stadt

    21 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 9 °C

    Endlich angekommen an dem Ort, an dem wir heute übernachten... langer Tag, viele Kilometer gefahren, wieder viel zu viele Eindrücke und Erlebnisse gehabt.
    Es ist alles so unwirklich... von Fahrten durch die totale Sandwüste bis hin zu der üppigen Vegetation am Myvatn-See...und den rauchenden Sulfataren und brodelnden Tempeln und.... ach... so viel mehr. Wie soll man das nur verarbeiten?

    PS: Kochen draußen wäre sicherlich auch bei 10-15 Grad mehr sicherlich noch sehr viel romantischer, so handelt es sich eher um lebenserhaltende Maßnahmen 😀 und improvisieren (versus Kochen nach Rezept) auch... lauter spannende Erfahrungen.

    Stefan: Diese kleine Spitze habe ich durchaus gelesen und verstanden - wir schreiben hier zeitversetzt. Und kann nur sagen: Raus aus der Komfortzone heißt ja auch, weg von den Kochbüchern, da geht es ja eher ums nackte Überleben. Im Ernst: Campingkochen und- grillen kann bestimmt auch schön sein, bei uns war es eher die Ausnahme. Und dieses Kochen unter Beobachtung in Gemeinschaftsküchen, die es bei weitem nicht überall gibt, ist auch eine interessante Erfahrung - aber Kochen unter Beobachtung ist ja schon zuhause nicht einfach.
    Festzuhalten bleibt, dass es superlecker war und immer wieder eine gute Erfahrung mit wie wenig und einfach man auskommt und schmackhaft satt wird. Unsere Sorge, uns durchgehend von vorab hartgekochten Eiern zu ernähren hat sich jedenfalls nicht erfüllt.
    Der Campingplatz mit angeschlossenem Diskgolf-Kurs (gibt´s hier öfter, haben wir leider auch qua Wetter nie gemacht) war wirklich schön im Naherholungsgebiet, aber auch teilweise ein Schlammloch und insofern verbesserungsfähig weil im Naherholungsgebiet und damit einige Autominuten weg von der größeren Stadt, wo ich mir nach dem Naturflash der letzten Tage ein bisschen mehr Urbanität erhofft hatte - aber das haben wir dann ja am nächsten Tag verbunden mit letztem Shopping ausführlich nachgeholt...

    Agnes: Es hat die ganze Nacht durch heftigst geregnet. Was das für eine bemerkenswerte Geräuschkulisse im Camper ist... wenn der Wind noch pfeift zu dem Regengetrommel, hat man das perfekte inszenierte Konzert der Naturgewalten, das einen, früher oder später, durch seine Monotonie in Schlaf fallen lässt.

    Am nächsten Morgen war immer noch Regen und unser Camper stand in der Wiese in einer Wasser- und Matschpfütze. Stefan hatte den klugen Plan direkt hoch zu dem geschotterten Platz an den Sanitäranlagen zu fahren, um da im Windschutz des Abwaschbereichs Wasser für den ersten Kaffee zu kochen, ohne durch alle durchnässten Stellplatzbereiche bei Starkregen hindurchstapfen zu müssen. Die echten Camper unter euch rümpfen jetzt sicherlich die Nase und denken sicherlich wir seien Weichei-Camper, aber da wir ja eh recht bald aufbrechen wollten, war das auch eher nur ein Zwischenstopp (u.a. auch um schön brav Mülltrennung- und Entsorgung zu erledigen) und keine pure Bequemlichkeit 😀

    Nach einem kleinen Frühstück in einem Café in der Fußgängerzone von Akureyri und ein wenig Sightseeing und Shoppen und einem Hot Dog (eines der beliebtesten Gericht der Isländer), machen wir uns auf die Weiterfahrt, um dem Regen davonzufahren und um Strecke zu machen zu den Westfjorden.
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  • Dann starten wir doch mal ins Abendteuer Wesrfjorde und lassen uns überraschen...
    Jedenfalls ist da schon mal ganz viel NichtsEndlose Schotterpisten, die im Nichts zu enden scheinen, 2 Stunden Fahrt ohne BegegnungOder endet die Straße doch unten direkt im Fjord?Bei Regen, dichtem Nebel und 2 Grad sind die Holperstrasen durchaus ein Abenteuer...Selbst mitten in Nichts ist man hier farbenfroh und queerfreundlich"Die Kirche im Dorf lassen" wurde hier falsch verstanden... weit und breit kein Dorf oder HausÜberall am Ufer des Fjords ganz viel Treibholz, "weißes Gold" genannt

    Willkommen an den Westfjorden

    22 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 6 °C

    Stefan: Jetzt beginnt gewissermaßen ein Luxusteil der Reise, denn die Westfjorde ganz im Nordwesten der Insel liegen ziemlich abseits der ausgetretenen Touristenpfade und werden oft ausgelassen, allein schon aus Zeitnot - die wir gottseidank nicht haben, also los.
    Vorab konnten wir uns kaum vorstellen, dass sie wie verschiedentlich beschrieben jetzt endlich die totale Einsamkeit bieten würden. Denn verglichen mit dem, was da bis jetzt schon hatten scheint das zunächst kaum steigerungsfähig. Ist es aber doch, wie wir hier gesehen haben. Also soweit wir was sehen konnten, weil auf den Westfjorden hat uns das Wetterglück, das wir bisher hatten leider teilweise verlassen. Ein guter Grund mehr, eines Tages wiederzukommen und das alles in dann bestimmt auch noch tolleren Farben zu sehen. Und bestenfalls wärmer, wobei sich die dauerrndgetragene Merinounterwäsche, jetzt in der 200er-Version und in Kombination mit frisch erworbenen Islandpullis total bewährt hat, wie eigentlich alles aus unserer Ausrüstung.
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  • Einer der schöneren Campingplätze mit Blick auf den Fjord und viel Ruhe
    Den ersten Café krieg ich wie jeden Morgen ans Bett und werde langsam wach...Mit Lebensmittel-/Koch-/Abspül-Tüte und Geschirr unterwegs zum FrühstückEinen großen warmen Aufenthaltsraum mit Küche gibt es auch... LuxusOpulentes Sonntags-Frühstück am Westfjord und weitere WegplanungSuchbild....Und dann geht's auch gleich weiter...Respektvolle und friedliche Coexistenz von Mensch und ElfenElfen-Spielplatz oder Kunst? Das ist hier die Frage...Kerling,die Trollfrau, die 0ber den Ort wacht und um die sich Sagen ranken

    Drangsnes Camping

    22 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 4 °C

    Stefan: Anderswo würde man festhalten, wenn man irgendwo das Glück hat, glutenfreie Pizza aufzutreiben. Hier im Gegenteil: Am Abend, als wir in Drangsnes angekommen sind hat die Kellnerin sich sehr entschuldigt, dass es keine gab, weil der glutenfreie Tag aus war - so unterschiedlich sind die Sitten. Also musste Agnes ein bisschen umdisponieren. Und das war noch nicht in Drangsnes sondern schon im Ort davor, denn wie so oft waren wir so spät unterwegs, dass nach unserer Ankunft am Campingplatz kein Lokal mehr auf war - es wird halt einfach nicht dunkel hier und gibt vorher noch zu viel zu sehen.
    In diesem Fall unter anderem zwei malerisch gelegene Hot pots, also natürliche Geothermalbäder mit Ausblick direkt auf das Meer, die aber auch Abends um 10 noch gut besucht waren und wir uns deshalb entschieden haben auch die auszulassen und zum Campingplatz zu fahren.
    Wo wir inzwischen ein ziemlich perfektes und eingespieltes System etabliert haben. Leben aus verschiedenen Tüten. Agnes hat die Bürotüte eingeführt, für Laptops und Ladegeräte, dann gibt es die Frühstückstüte, gelegentlich nochmal zu unterscheiden von der Küchentüte, die Klo- und Bade bzw. Duschtüte und noch einige andere deren genaue Bedeutung und Bezeichnung sich mir nicht immer erschließt, die uns aber ermöglicht fast alles vergleichsweise schnell zu finden und die am häufigsten gestellte Camper-Frage: "Wo ist eigentlich ..." oft umgehend und präzise zu beantworten.
    Denn zwar könnte man den Camper immer umbauen vom Nachtmodus mit Bett auf Tagmodus mit Bank und Tisch und so mehr Platz und andere Ordnung haben - das tun wir aber eigentlich nie, sondern genießen auch Frühstück und Essen, Vorlesen im Liegen - wenn es schon keinen Mittagsschlaf gibt. Müssen dafür nur eben die diversen Tüten abends in die abgetrennte Fahrerkabine räumen und im Tagesbetrieb wieder zurück. Camping für Dummies vermutlich, aber funktioniert. Und das perfekteste System an dem Ganzen heißt sowieso Agnes...
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  • Wasser von oben in jeder Form...Silberstreif am Horizont

    Dynjandi

    23 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 7 °C

    Wenn man denkt man hätte schon so viele spektakuläre Wasserfälle gesehen und dann schon wieder einer daherkommt, meint man ... na ja... und dann steht man davor und erlebt (endlich mal wieder) etwas vollkommen Neues und es ist wieder total anders.... immer wieder ein überraschend neuer Charakter und Erscheinungsbild.
    Und Dynjandi (dt. der Tobenden und Tosende) ist wirklich noch mal sehr speziell, vor allem auch mit seinen "Brüdern", die man im Aufstieg von gut 30-40 Minuten (sehr steil und bei Regen sehr rutschig) kennenlernt...
    "Es ist so atemberaubend schön und unwirklich" hört sich langsam wie eine abgedroschene Aussage an, ist aber jedes Mal aufs Neue sehr ernst gemeint....
    PS: wir bedanken uns an der Stelle zum wievielten Male? Bei der Firma HanWag für diese ganz großartigen leichten, super rutschfesten Wanderschuhe, die echt viel Sicherheit geben auf unsicherem Terrain... (ausdrücklich keine Werbung sondern nur Dankbarkeit).

    Bilder folgen, jetzt nur noch schlafen wollen müssen...

    Stefan: Schuhe, die irgendwie auch von ganz alleine gehen wollen, jedenfalls muss man sich nie überwinden, mit ihnen loszustiefeln, sie nehmen einen einfach mit.
    Und wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Wasserfall her - meistens von oben. Schwer zu erklären, was diese Faszination immer wieder ausmacht, denn am Ende ist es ja nichts anderes als angewandte Physik und veranschaulichte kinetische Energie in Verbindung mit Schwerkraft. Aber wenn mein Physiklehrer das alles mit Wasserfällen erklärt hätte, dann wäre vielleicht doch noch was aus mir geworden. So bleibt nur immer wieder Staunen ohne Verstehen und das ist gut so, denn Verstehen schließt Staunen vielleicht sogar ziemlich aus...
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  • Um Mitternacht...
    Auch nicht wieder der schlimmste Campingplatz mit Blick aufs MeerNach vielen (weit über 85km auf Schotterpisten)...Ratebild 1Ratebild 2

    Patreksfjördur Ort & Camping

    23 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 7 °C

    In Patreksfjördur angekommen... das war die definitiv die spannendste, abwechslungsreichste, aufregendste und auch gleichzeitig anstrengendste Fahrt der Reise mit über 400 Kilometern und vielen Schotterpisten und Berge hoch und runter... mit mystischem Nebel, Starkregen, über Regenbogen, Sonnenlöcher über ... überhaupt alles nur Vorstellbare.. also eher unvorstellbar...
    Also komplett reizüberflutet und euphorisiert und müde und doch nicht müde.... und es ist immer noch hell und....
    Puh... Ausatmen und Einatmen und versuchen irgendwie das alles zu begreifen - das ist doch alles nicht wirklich, oder doch?

    Gerade fehlen die Worte für alles weitere....

    Stefan: Interessant, wie man trotzdem einen unterschiedlichen Charakter der Orte wahrnimmt. Und wenn wir beide uns da so einig sind, dann ist das vermutlich auch nicht nur Zufall. Patreksfjördur zum Beispiel ist eher unfreundlich und finden wir nicht erstrebenswert. Obwohl die Lage eigentlich sehr schön ist. Aber irgendwie blöde Läden, blöde Leute - vielleicht auch dem Wetter geschuldet, aber mei, so ist es halt. Und hat uns trotzdem gut durch die Nacht gebracht, auch wenn sie uns beim Abendbier fast aus der Kneipe geschmissen hätten...
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  • Reisetag südwestliche Westfjorde

    24 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 8 °C

    Stefan: Strenggenommen muss man in Island gar nicht nach Sehenswürdigkeiten Ausschau halten, sondern (einfacher) nach Menschen, die nach Sehenswürdigkeiten Ausschau halten. Dann sieht man sie nämlich auch. So auch hier - grad losgefahren in Patreksfjördur - warum steht jetzt da mitten im Nichts ein Auto am Weg und die Frau dazu am Strand und fotografiert, was genau eigentlich?
    Und dann liegt sie halt da, die freundliche Robbe von nebenan - eigentlich waren es sogar drei nebeneinander auf drei Steinen im flachen Wasser und anscheinend sehr vergnügt und unbeeindruckt von der Kälte - und den jetzt dann auch zwei Fotografinnen...
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  • Man beachte den Puffin in der Bildmitte!

    Latrabjarg, westlicher Punkt Europas

    24 juin 2024, Islande ⋅ 🌬 8 °C

    Stefan: Ein Eintrag für die Geschichtsbücher und Chronisten: Ja, wir waren da, am westlichsten Punkt Europas. Eine Steilküste mit hunderten Metern hohen atemberaubenden Klippen, die es sogar mir mulmig werden ließen. Aber selbst Agnes hat sich bis fast an den Rand gewagt.
    Und ein paar Papageientaucher waren auch da - die Klippen sind vor allem als Vogelort bekannt - konnten uns aber diesbezüglich gar nicht mehr so richtig begeistern, denn da hatten wir im Westen doch schon wesentlich mehr und nähere Papageientaucher. Sind halt schon fortgeschrittene Islandcamper. Und Scheißwetter war auch!
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  • Flökalundur

    24 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 7 °C

    Ursprünglich nicht unser Ziel für die Übernachtung, aber dadurch, dass wir beide so total durch sind und der Tag doch anstrengender war als gedacht, haben wir spontan entschieden den nächstmöglichen Campingplatz anzufahren. Noch weitete 1 3/4 Stunden Fahrt wären bei dem Starkregen, den wir vorhin immer wieder mal hatten, doch zu lang gewesen. Einmal früher als ein Uhr morgens ins Bett gehen, ist sicherlich auch gut.

    Stefan: Und dazu noch sicher auch nicht verkehrt, dass der Campingplatz zu einem Hotel gehört, wo man auch essen konnte - allerdings eher ein Ausflugslokal mit Busgruppentouristen auch aus Deutschland, die wir schon unterwegs am Vogelfelsen gesehen haben und deren durch die Reiseleiterin verkündeter Plan "Morgen um 7:30 dann Frühstück" uns in unserer Art des Reisens doch sehr bestätigt hat. Das Essen war dann auch eher im Ausflugslokalniveau - aber es war da und wir einfach dankbar dafür und durch.

    Agnes: Nachdem es die Nacht beständig und stark weitergeregnet hat und uns die monotonen Regengeräusche uns in einen wohlige Schlaf getragen haben, sind wir nach knapp 12 Stunden Schlaf bei weiterhin Starkregen wach geworden (war wohl dringend nötig um alles zu verarbeiten). Zwischenzeitlich hatte sich die Standheizung irgendwann ausgeschaltet und es ist kühl, die Scheiben sind komplett beschlagen (vielleicht auch besser so...) und der Campingplatz hat sich spontan über Nacht in eine Schafweide verwandelt. Ich bin sicher sie haben heute Nacht auf uns aufgepasst und über unseren guten Schlaf gewacht 😀.

    Es regnet sooo stark, dass wir sogar zur äußersten Notfallmaßnahme greifen und mit dem Camper zum Sanitärcontainer (WC, Dusche und, mit viel Phantasie, so etwas wie eine Küche) vorfahren, denn unser Platz liegt wie immer (auf meinen - Agnes - ausdrücklichen Wunsch) landschaftlich schön mit toller Aussicht und viel Privatsphäre (bloß keine andere Menschen zu dicht neben uns!) allerdings mit dem kleinen Nachteil, dass man eine Weile unterwegs ist zu den Sanitäreinrichtungen. Bei schönem Wetter ja auch kein Problem, nur heute ist der Frevel und Luxus erlaubt um nicht schon durchnässt in den Tag zu starten... was wir dann auch bald tun, nachdem sich heute morgen der Campingplatz auch fluchtartig innerhalb von wenigen Minuten komplett geleert hatte.
    Wir waren schon in Sorgen, irgendeine wichtige Krisenmeldung (Erdbeben, Vulkan, Invasion der Schafe) verpasst zu haben, aber es war wohl eher nur das Wetter und die (zum ersten Mal) wirklich sehr überschaubare und einfache (sehr freundlich ausgedrückt) Ausstattung ohne beheizten Gemeinschaftsraum, aber immerhin mit drei Wasserkochern für den ersten Instant-Cafe des Tages....
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  • Abschiednehmen von den Westfjorden und hoffentlich auch von dem Regen
    Noch ein paar spektakuläre, steile und rutschig Schotterpisten sind dabeiDer Zauber dieser Landschaft hört einfach nie auf zu wirken...Hotel in Bjrkalundur... vollkommen unerwartet und aus einer anderen ZeitWo von Touristen über Bauarbeiter alle Rast machen nach über 80km ohne irgendwas...

    Reisetag Westküste

    25 juin 2024, Islande ⋅ 🌬 8 °C

    Heute ist es an der Zeit uns von den unglaublich eindrucksvollen, wild-schönen, rauen Westfjorden mit all den Herausforderungen, die sie zu bieten hatten, Abschied zu nehmen. Vor allem werden wir aber all die wirklich ganz unglaublichen, gewaltigen und atemberaubend schönen Eindrücke mitnehmen, die sich unlöschbar in unsere Netzhaut und Seele eingebrannt haben... ich (Agnes) habe beim Schreiben das Gefühl, dass es so ein lächerlich, unbeholfener und naiver Versuch ist, irgendwas von der Landschaft und Stimmung hier zu beschreiben. Und sicherlich ist das Gefühl auch richtig, denn das hier ist alles so viel mächtiger, größer und schöner als Worte es beschreiben könnten.... und oft fehlen die Worte auch und es ist nur noch Staunen, tiefes Berührtsein, Demut und der Versuch, das alles zu begreifen da....

    So fahren wir heute bei schlechtem Wetter los, in der Hoffnung dem Regen davonzufahren. Typischer Spruch hier "ach, hinter dem nächsten Berg oder Pass scheint sicherlich die Sonne".... Heute stimmt das nicht, sondern der Regen nimmt noch zu auf der Passstrasse, die noch zu bewältigen ist, mit extremer Steigung und ebensolchem Gefälle (natürlich Schotterpiste, in der sich langsam kleine "Flüsschen" bilden, ist auch noch mal spannend...). Nach weiteren ein oder zwei Fjorden (meine Güte, wie viele Fjorde hat dieses Land?) gibt es auch immer wieder einige Meter oder Kilometer geteerter Straße, die mit Schotterpisten abwechseln... interessantes Straßenbausystem.

    Die Gegend hier gehört zu den am wenigsten besiedelten Gegenden Islands und so sind es gut 80 Kilometer bis zum nächsten Hotel Bjirkalundur (aus den 40er Jahren mit entsprechendem Charme) und der ersten Möglichkeit für einen Kaffee, das verspätete Frühstück um halb zwei Uhr und WC .... Überlebenswichtig Tipp: nie ohne vollgetankt zu haben Losfahren!

    Stefan: Dieses Hotel, so wie auch eines gestern schon auf dem Rückweg vom Vogelfelsen und später der superskurrile Campingplatz in Arblik sind echte Zeitreisen. Beispiel Bjirkalundur: Da hat offenbar jemand mit Geld in den 40er Jahren gedacht - vielleicht im Zuge des Kriegs, wo die Amis hier Station gemacht haben? - dass da ein Geschäft zu machen wäre und ein unserer Meinung nach vollkommen überdimensioniertes Hotel hingestellt (im Sinne von vielleicht 40 Zimmer?). Das mit dem Geschäft war wohl nichts, jedenfalls hat es nicht genug abgeworfen, um jemals wieder etwas am Interieur zu verändern und so ist der Besuch da, um eine Rast zu machen eine echte Zeitreise. Sehr strange. Man denkt, das müsste alles in schwarz-weiß sein.
    Und auf dem Rückweg vom Vogelfelsen ein Hotel "am Rande des Universums" wirklich mitten im Nichts mit einziger Existenzberechtigung eines heißen Schwimmbads, bei dem man vor dem Betreten gewarnt wird, es könnte zu warm sein. Sieht aus wie ein Rohbau im schlimmsten Zustand, ist aber tatsächlich bewohnt, vor allem denken wir von Ornithologen, denen außer ihren Vögeln eh alles egal ist.

    Agnes: Die Westküste später ist viel sanfter als die wilde Rauheit und unbändige Natur der Westfjorde. Wieder ganz anders schön... und immer wieder diese unendliche Weite, in der man sich nur verlieren und auflösen möchte. Und hinter jeder Kurve auch immer wieder völlig andere Landschaften.
    Wir fahren spontan in ein Tal nach Olafslundur rein, endlich mal wieder Schotterpiste hoch über dem letzten Fjordausläufer, begegnen wieder kilometerlang keinem einzigen anderen Auto und werden von neuem mit herrlichen Landschaften belohnt. Inmitten von einem sattgrünen Tal mit kleinen Wasserfällen am Berg dahinter steht die älteste und erste Agrikulur-Schule (Internat) Islands. Ein Gebäude im Nichts, wo man sich fragen kann: Warum hier? Es steht leer und wird wohl gerade renoviert und zum Hotel umgebaut?

    Stefan: Dieses Tal und die angrenzenden sind definitiv meine Lieblingsorte der Insel, landschaftlich. Da stimmt einfach alles - keine bedrohlichen Berge ganz nah dran, keine Gletscherreste, die einen auf die Temperatur hinweisen würden, aber unglaubliche Weite, sanfte Hügel und toller Blick auf´s Meer. Hier wär ich auch auf eine Mädchenschule gegangen...

    Agnes: Und weiter geht's mit einem weiteren Zwischenstopp in Laugar, wo es sowohl einen Campingplatz als auch ein Bad und einen natürlichen Hot Pot am Berg gibt. Das angrenzende Hotel war früher auch ein Mädchen-Hauswirtschafts-Internat und ist inzwischen ebenfalls etwas in die Jahre gekommen, aber auch überraschen und skurril in Sachen Einrichtung. Wir entscheiden uns trotzdem weiterzufahren da der Hot Pot schon rappelvoll ist und der Ort sich nicht nach dableiben anfühlt...

    Der Versuch, eine Streichel-Tierfarm zu besuchen scheitert im Ansatz, da Stefan heftigste Niesanfälle kriegt und wir deswegen weiterfahren nach Budadalur - hey, das ist ein echter Ort mit mehren Straßen und Häusern, einem kleinen Krambudin (Supermarkt), einer Tankstelle, einem Rotes-Kreuz-Laden und einem Golfplatz. Nicht zu vergessen der Laden, in dem es ausschließlich in diesem Ort gestrickte Sachen zu kaufen gibt und wo ich natürlich auch gleich wieder ins Gespräch mit zwei einheimischen Frauen komme, die mich liebevoll "nötigen", die von ihnen gestrickten Pullover anzuprobieren. Wir haben viel Spaß und sie scheinen froh zu sein über den Tratsch mit uns.

    Stefan: Und tatsächlich hat sie den Pulli nicht gekauft. Was man nicht von vielen Pullis sagen kann, die sie anprobiert hat...

    Agnes: Nachdem wir erst am falschen Campingplatz landen und auch noch widerrechtlich auf einem Zeltplatz parken, fahren wir doch noch 14 Kilometer weiter zu dem Platz in Arblik, an dem die Camping-Card gilt (mit der muss man dann keine Gebühr, sondern nur die örtliche Steuer zahlen).
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  • Arblik Camping

    25 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 10 °C

    Man macht ja hier jeden Tag unzählige neue Erfahrungen und damit sind jetzt vollkommen unabhängig von den ganzen landschaftlichen Eindrücken, zur Abwechslung mal Erfahrungen aus der Realität des Alltags gemeint.
    So auch heute: Neuer Campingplatz, neue Überraschungen.
    Der heutige ist so das komplette Gegenereignis zu allem bisherigen. Es ist ein wirklich riesiges Gebäude, mit einer riesengroßen Halle, die als Café und Souvenirshop betrieben wird (oben) und im Souterrain ein riesiger, völlig überdimensioniert, warm beheizter Aufenthaltsraum mit Küche. Das war früher hier wohl die lokale Sporthalle und Treffpunkt für Tanz-/Turn-/ und Mehrzweckhalle fürs gesamte Umland. Entsprechendes Tunhallenfeeling vermittelt es auch, ist aber allein durch seine Größe für den inzwischen (auch mit anderen Gemeinschftsräumen) erfahrenen Camper echter Luxus... und es gibt viele Steckdosen (man kann alles wieder laden) und warme Heizkörper (Sachen trocknen)... und man kann in der Küche ausgiebig auch mal wieder richtig kochen und anschließend im Warmen und mit sogar warmem Wasser abspülen. Camperherz was begehrst du mehr?

    Stefan: Das ist eigentlich wirklich unbeschreiblich, im Wortsinn. Im Ernst, sollte jemand vorhaben, einen sehr schrägen Film über Island mit wirklich völlig skurrilen Drehorten zu machen - bitte bei uns melden, wir hätten da ein paar im Angebot. Zum Beispiel eben diesen Mehrzweckhallen-Campingplatz. Und mittendrin mutterseelenalleine eine mittelalte sehr kultiviert wirkende Frau, die dann erzählt, sie vertritt hier nur ihre Tochter, die den Laden normalerweise betreibt. Und so sitzt sie da also jetzt ganz alleine ab morgens bis abends um 9 in diesem Mehrzweckhallenkaffee - wirklich ganz alleine, wir haben das nach dem Frühstück ein paar Stündchen überprüft. Kein Mensch kommt oder geht, der Kuchen, den sie in der Vitrine aufgebaut hat verstaubt vor sich hin, die angebotenen neuen Strickwaren mäandern in Richtung Antiquität. Keine Ahnung, ob das im Sommer in der Hauptsaison hier wirklich so viel anders ist, dass sich das auch nur irgendwie rentieren könnte - so sicherlich nicht. Aber wir beschweren uns natürlich nicht über die fehlenden Menschen sondern wundern uns nur - mal wieder...

    Agnes: Der Plan dann mal etwas früher (als zwischen eins und zwei) zu schlafen, hätte fast geklappt... wären da nicht die Pferde von der Koppel angrenzend an unseren Platz plötzlich da gewesen (bisher war weit und breit nichts von ihnen zu sehen). Es hat eine Weile gedauert bis wir unsere gegenseitige Scheu voreinander überwunden haben und uns, ganz langsam angenähert haben. Und ich habe tatsächlich meine Angst (eher großen Respekt vor diesen nicht ganz kleinen Tieren) überwunden und sie gestreichelt. Wie schöne Tierchen, so weich und sanft und doch gleichzeitig auch wild, wenn man ihnen bei Galoppieren durchs Gelände und beim Herumtollen und Spielen zusieht. So war die magische Stunde zwischen Mitternacht und ein Uhr mit ganz verzauberten Momenten gefüllt...
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  • Eine der heißesten geothermalen Quellen Islands
    Da sprudelt kochend heißes Wasser aus dem BodenDas spricht für sich ....Schön eingebettet inmitten der NaturDa lässt sich bei wahlweise 39-43 Grad gut entspannen......und träumen, die Gedanken ziehen lassen.... einfach nur sein...Eldur war auch bei (nicht in) den heißen Quellen mit eigener Sauna 😀Trotz strahlendem Sonnenschein, dann doch auch mal Spontanregen... Island eben...Eldur musste sich im Ruheraum mit Kamin von den aufregenden Erlebnissen ausruhen

    Krauma Geothermal-Bad Reyholt

    26 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 12 °C

    Das Bad mit seinen vier großen Hot Pots in unterschiedlichen Temperaturen (zwischen 37 und 43 Grad warm) wird von der Deildatunguhver Quelle gespeist und mit kaltem Gletscherfluss-Wasser runtergekühlt. Diese Quelle ist die stärkste ihrer Art in Europa und das Wasser wird genutzt um die größeren Städte im Westen Borganes und Akranes mit Heißwasser und Fernwärme zu versorgen. Das Wasser enthält 200 300mg gelöste Mineralien - das ist wohl auch der Grund dafür, dass Silberschmuck schwarz beschlägt.

    Was für eine Wohltat sich einfach so treiben zu lassen, den Wolken zuzusehen wie sie sich verändern und dem Gras, wie es sich im sanften Wind wiegt, den eigenen Gedanken freien Lauf lassen oder einfach auch mal aufhören irgendwas zu denken und nur noch die wohlige Wärme des Wassers spüren und... sein... träumen... genießen...
    Zwischendurch auch mal ins Dampfbad gehen, das extrem warm ist... man sitzt ja hier im wahrsten Sinne des Wortes an der Quelle 😀. Und hat eher das Problem die Wärme runterzuregulieren.
    Der Ruheraum verleitet zu einem kurzen Wegdösen, das Feuer im Kamin prasselt vor sich hin und lullt einen noch mehr ein... so kann man hier gut und gerne einen halben Tag verbringen und zur Ruhe kommen, all die Bilder und Erlebnisse der letzten Tage etwas verarbeiten...
    So eine unglaubliche Wohltat!
    Und zur Abwechslung auch mal warm, nicht nur das Wasser, sondern auch draußen sind 13 Grad und Sonne... was für ein herrlicher Tag!

    Stefan: Herrlich, diese Durchhäng-Abwechslung nach dem "Streß" der letzten Tage - man gönnt sich ja sonst nichts. Das wäre also dann Luxusbad Nr. 2 auf dieser Reise. Irgendwie zieht es uns da eher rein, als in die Hot Pots am Wegesrand - vielleicht sind wir am Ende doch Touristen? Verdient haben wir uns diese Auszeit aber auf alle Fälle, und genießen sie sehr. Stunden um Stunden da einfach nur rumzuhängen ist überhaupt kein Problem...

    Agnes: Draußen, neben dem Bad gibt es riesige Glasgewächshäuser, die mit der Wärme der Quelle beheizt werden (da erblasst jede Sauna vor Neid, so warm ist es da drinnen) in denen stehen ca 2.000 oder mehr Tomatenpflanzen. An einem Häuschen daneben kann man eine Tomatensuppe aus den hier gezogenen und gereiften Tomaten essen... und so ein kleines Süppchen nach den "Strapazen" des Tages tut auch gut und ist die wohl wirklich allerbeste, die wir beide je gegessen haben... noch ein kleines Highlight dieses Tages.
    Ich kaufe noch Tomaten und Karotten ein und werde mit einer weiteren Tüte Cocktailtomaten beschenkt, weil die einheimische Frau uns so nett und freundlich fand...
    So viele Geschenke an diesem Tag!

    Stefan: Geschenke schon - der Vollständigkeit halber sei nur noch erwähnt, dass ein Becher von der Suppe 15 € gekostet hat und der Eintritt ins Bad gut 50 € pro Nase. Aber die Geschenke gab es obendrauf! Später wurde uns noch angeboten, den Laden mit den Gewächshäusern und der Verkaufsbude zu übernehmen, er stünde zum Verkauf, eine Million € wollte der Besitzer dafür haben, der - so erzählt seine Angestellte - wegen Athrose nicht mehr Tomatenpflücken kann. Nachdem wir so viel gerade nicht passend dabei hatten, sind wir dann weitergefahren...
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  • Varmaland Camping

    26 juin 2024, Islande ⋅ ⛅ 13 °C

    Varmaland liegt weit weg von irgendeinem Ort, schön ruhig, inmitten eines (für hiesige Verhältnisse) sehr üppig grünem Tals.
    Der Campingplatz ist sogar von Bäumen umrandet und unterteilt und bei unserer Ankunft recht leer. Nach der üblichen Diskussion über "unseren" Platz, finden wir den auf einer großen weitläufigen Wiese ohne weitere Nachbarschaft und sogar einen Tisch... ok, die Wiese ist sehr durchleuchtet weil es auch hier viel geregnet hat und es quatscht bei jedem Schritt, dafür haben wir viel Raum für uns. Man muss Prioritäten setzen...

    Stefan: Dazu gehört auch, dass wir uns dann später (mal wieder) den Luxus gönnen, umzuparken um nach dem romantisch-lauschigen und gemütlichen Platz mit Tisch und Matsch fürs Abendessen alleine dann einen pragmatisch trockenen mit Kies und Nachbarschaft im Windschatten fürs Frühstück bezogen haben. Sonst haben wir ja auch nichts zu tun, außer von einem golden Retriever begrüßt zu werden, den Agnes gleich in die Hundeschule bei sich nimmt, bis die Besitzerin auftaucht, eine Nachbarin des Platzes, wo ihr Hund wohl täglich die Runde macht und schaut, ob er nicht doch irgendwo was zu fressen bekommt...
    Diese ganze Umparkerei, Kocherei, Hundetrainiererei hat mich jedenfalls so ermattet, dass ich große Teile des folgenden Spektakels selig verschlafen habe und nur aus Agnes Fotos kenne...

    Agnes: Die Sonne scheint noch und es ist angenehm warm, da macht auch Kochen draußen Spaß und ist keine Zitterpartie... und bei Windstille funktioniert auch der Gas-Camping-Kocher erstaunlich gut.
    Insgesamt ein sehr angenehmer Abend und ein unglaubliches Glücksgefühl, das uns begleitet?!

    So viel Wohlfühlen, Sonne, wärmere Temperaturen, Entspannung waren schon so viele Geschenke an diesem Tag. Doch das ganz große Geschenk, war dann dieses Naturspektakel des Sonnenuntergangs in seiner ganzen Farbenpracht um Mitternacht. Dazu noch, nach einem kurzen Regenschauer aus den Nichts, ein Regenbogen... ein Regenbogen um kurz nach Mitternacht.... kann es das überhaupt geben? Ist das alles noch wahr? Reell oder nur ein Traum?
    Auf der einen Seite im Westen diese Farben, im Osten der Regenbogen... wie soll man das begreifen können?

    Und kaum, dass die Sonne untergegangen ist, fängt der Himmel auf fast gleichzeitig an in eine Morgenröte zu entflammen... keine lange Nacht und Dunkelheit, überhaupt keine Nacht...
    Ich (Agnes) habe bis drei Uhr morgens in der Wiese gesessen und einfach nur sprachlos diesem unglaublichen Schauspiel zugeschaut, die Natur gespürt und gestaunt....
    Und dafür gedankt, dass wir so viel Schönheit und das Wunder der Mittsommernacht erleben durften!
    DANKE DANKE DANKE
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  • Time to say goodbye
    Und endlich mal Auf(aus)geräumt...Insgesamt gut 3.400 km ein treuer und guter Wegbegleiter gewesenUnd einiges an Abenteuer mitgemacht, die Spuren hinterlassen habenWeiterhin Und immer wieder bezaubernde LandschaftenIrgendein Naherholungsgebiet mit über und über blühenden Hängen und WanderwegenEndlich wieder mal nur staunen

    Bye bye Maxi Cozy & Weiterreise Westen

    27 juin 2024, Islande ⋅ 🌬 12 °C

    Heute ist ein Tag, der von etwas Wehmut geprägt ist, denn es heißt Abschied nehmen von unserem treuen Weggefährten und mobilen Zuhause der letzten Tage. Und wer hätte das gedacht oder gar geglaubt vor gut 19 Tagen als wir als totale Neulinge in das Nomadenleben des Camper-Daseins eingetaucht, bzw. ins kalte Wasser gesprungen sind, dass wir nun traurig sein würden (anstelle von erleichtert und froh) und uns am liebsten gar nicht von Mister Maxi-Cozy* trennen würden. Gerne würden wir unsere weitere Zeit hier in Island weiter mit ihm bestreiten...

    Stefan: Ja - überraschend. Was haben wir auch im Vorfeld überlegt, welche Art von Fahrzeug für uns richtig wäre, das im Zweifel luxuriösere Wohnmobil, das allerdings nicht allradtauglich ist, oder der Pickup-Camper, der schon aus ästhetischen Gründen bei Agnes ausgeschieden ist. Was haben wir für Probleme erwartet im VW-Bus ohne Klo und Dusche, die wir dann alle nicht hatten. Offenbar sind Blase und Restmensch auch in unserem Alter noch in der Lage sich - und zwar gut - auf die äußeren Umstände einzustellen, so dass wir in genau diesem Auto die optimale Fortbewegung bekommen haben. Gut, nicht nur das Auto vielleicht, der Fahrer war schon auch ganz ok...

    Agnes: Aber halt! Nein, nicht traurig sein, sondern neugierig auf all die neuen Erfahrungen, Orte und Erlebnisse sein, die noch auf uns warten.

    An dieser Stelle noch ein riesengroßes DANKE und eine kleine Huldigung an Maxi-Cozy:
    Du hast uns stets so zuverlässig und stabil, ohne Murren und Knurren und ohne technischen Probleme, sondern eher leise schnurrend an unsere Ziel gebracht. Du hattest stets des richtigen Druck in den Reifen (mit Stefans Unterstützung) und hast jedes, noch so tiefe Schlagloch geschickt abgefangen (und davon gab es sehr, sehr viele) und hast alle "Wellblech"-Schotterpisten von Holpern und Rumpeln in eine sanftes Wiegen verwandelt. Du bist auf den steilsten Passstraßen, ganz gleich ob geteert und befestigt oder Schotterpiste und steil abfallend an Klippen so tapfer und souverän gefahren, so dass wir uns nie unsicher fühlen mussten.
    Unser ultimativen Held bist Du geworden als Du uns aus unserer doch eher verzweifelten Situation am Strand gerettet hast, als Du selbst schon bis zur Hälfte Deiner Räder (nicht nur Reifen!!!) tief drin versunken warst... puh, das war für uns alle ein ziemliches nervenzerfetzendes Abenteuer! Und doch haben wir es miteinander geschafft nicht von der einsetzenden Flut weggespült zu werden...

    Danke auch dafür, dass Du uns in Deinem Innenraum (obwohl mit ca 4 Quadratmeter nicht soo riesig) so viel Raum und Geborgenheit gegen hast, bei gutem und oft schlechtem Wetter (bei 2 Grad Kälte, Starkregen und Horizontalregen, Wind). Und dafür, dass wir es dank Deiner Standheizung stets angenehm warm hatten.
    Nachdem wir uns in den ersten Tagen auch miteinander, vor allem mit der Platz- und Stauraum-Situation angefreundet und ein sehr ausgefeiltes Konzept perfektioniert haben, haben wir auch nicht mehr miteinander hadern müssen. Und für eins wollen wir natürlich noch danken: dass die "Betten" so super angenehm, die Bettwäsche so warm und die Verdunklungsvorhänge so gut waren...

    Und wo bleiben die Kritikpunkte? Hm... es könnte einen Sensor geben, der davor warnt nicht direkt (ohne die Zwischenstufe zu nutzen) auszusteigen, weil man dann eher abstürzt. Und mit dem Sensor der Heckklappe, der immer wieder "offen" signalisiert hat, hättest Du uns auch nicht schikanieren müssen. Was man Die ja auch sagen muss: Du bist ein ziemlicher Schluckspecht, was aber auch sicherlich daran liegt, dass Deine viel "Pferdchen" und die Standheizung auch einiges an Dieselfutter gebraucht haben... aber das sind eher Nebensächlichkeiten, die unsere Dankbarkeit Dir gegenüber so gar nicht einschränken!
    Und jetzt fahr... und fahr immer und noch lange weiter!

    * Erläuterung: der Name deswegen weil die Vermietung Cozy Camper heißt und unser Highlander III der größte und geräumigste der Mietcamper war.
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    Nach überwundenem Trennungsschmerz und Abholung des neuen Mietwagens, ein 4x4 Dacia Duster geht's weiter zur Vermietungsagentur der Häuser um Bettwäsche und Zugangscodes zu hole und weiter Richtung erstes Haus.

    Stefan: Zunächst geht es dabei für mich mit dem Shuttle von Cozycampers nach Reykjavik zum Autoverleih, was heißt - nachdem wir doch eher spät dran waren - dass ich Agnes mit dem Restaus- und aufräumen alleine lassen musste, ärgerlich. Und nachdem ich dann den Schock überwunden hatte, dass bei Firefly/Hertz unsere Anschlussreservierung erst nicht zu finden war und alles ewig gedauert hat, konnte es dann auch weitergehen, an diesem Tag mit vielen Kilometern, aber wenig Strecke, denn das erste Ferienhaus, das wir am Ende angesteuert haben lag nur wenige Kilometer vom letzten Campingplatz entfernt, aber dazwischen mussten wir eben nach Reykjavik, Keflavik und zurück. Ließ sich leider nicht anders machen. Heldenhaft hier auch der Einsatz von Agnes, die mit drei verschiedenen Navigationssystemen am Ende doch noch die Adresse für die Bettwäsche mitten in einem Neubau-Industriegelände am Flughafen gefunden hat, wo Google Maps und Apple Carplay versagt haben...

    Agnes: Wir stellen fest, dass wir mit dem Cozy schon ziemlich verwöhnt waren und der Dacia erst mal gewöhnungsbedürftig ist... so eng, so niedrig (zum fotographieren unterwegs ganz ungünstig), so... anders eben, aber sicherlich nur eine Frage der Umstellung.
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  • Es gibt Orte, die könnte man sich nicht schöner erträumen, nicht in den kühnsten Träumen...
    Ob das noch der richtige Weg ist?Es gibt es tatsächlich... "unser" HausEin magischer Ort von Licht und FriedenMit vielen Plätzen zum verweilen...In ganz zauberhafter Umgebung - mehr Natur und weg von allem sein, ist schwerEin kristallklarer Bach rauscht hinter dem Haus

    Hraunteigur, der magische Ort

    27 juin 2024, Islande ⋅ ⛅ 13 °C

    Stefan: Und damit zum nächsten Teil unseres Island-Abenteuers. Das gedachte Ziel war es, nach der Rundreise mit dem Camper wieder ein bisschen festen Boden unter die Füße zu bekommen. Uns vom befürchteten Campingstress auszuruhen, vielleicht mal einen Mittagsschlaf zu machen (hat nicht geklappt) und stationär noch ein bisschen was anzuschauen, was in der Nähe ist. Dazu haben wir für jeweils drei Tage zwei Häuser im Westen ausgesucht, die so gar nichts von Schick chi chi haben wie eigene Sauna oderso sondern ... und jetzt Agnes:

    Agnes: Allein die Anfahrt ist schon total spannend, denn eine Anschrift gibt es hier nicht, sondern nur kryptische Koordinaten, mit denen man die Navi füttern kann, denn hier gibt es weit und breit keine Zivilisation oder Siedlungen mehr. Knapp 30 oder mehr Kilometer immer schmäler werdende Schotterpiste und die skeptische Frage "wo soll die hinführen?" Und "kann es hier noch was geben?"... noch nicht mal Schafe und die sind hier wirklich überall.
    Bis kurz bevor man das Haus erreicht, kann man es nicht sehen, weil es einsam und versteckt in einem Birkenwäldchen liegt - keine Sorge, kein finsterer Wald, sondern hier sind die typisch isländischen Moorbirken heimisch und die wachsen eher am Boden liegend und werden deswegen auch nicht sehr hoch, sondern erinnern an übergroße Büsche, die nur 1 bis 1,5 Meter hoch sind Hier wird das allerdings als Wald bezeichnet. Es gibt auch einen Witz dazu: "Was macht man in Island wenn man sich im Wald verlaufen hat? Man steht auf"

    Und dann steht man plötzlich vor diesem typisch isländischen Holzhäuser mit moosbedecktem Dach und, wenn es so etwas wie Schockverliebtsein gibt, dann ist das jetzt und hier der Fall... Worte zu finden dafür ist schwierig... es ist eher nur noch ein Gestammel von "wow"... "hui..."... "puh"... und tief berührtes Dastehen und Staunen...
    Das Haus liegt still und unauffällig in dem Birkenwald, der in alle Richtungen kein Ende nimmt, keine Zäune, die irgendwas begrenzen oder abgrenzen, einfach nur eingebettet inmitten von Natur. Und überall riesige, von Moos bewachsenen Lavasteine und vereinzelt Blumen. Der Boden ist großflächig von Heidelbeersträuchern bewachsen und von noch mehr uraltem Moos, das so weich ist, dass man gar nicht drauf treten mag, aus Respekt vor diesem Werk der Natur.
    Noch bevor wir irgendwas auspacken geh ich los, auf kaum erkennbar, verschlungenen Pfaden in den Wald um die Umgebung zu erkunden und all die Wesen, die hier sind, zu begrüßen... hinter dem Haus rauscht irgendwo ein Bach und ich finde (ganz ohne GPS), nur dem Geräusch folgend, einen Weg dorthin und bin erneut überwältigt von der Schönheit aller Naturelemente an diesem Ort. Es fühlt sich alles so stimmig und friedvoll an. Außer dem Rascheln des Windes in den Blättern, dem Rauschen des Baches, dem Zwitschern der Vögel ist nichts zu hören... eine Oase der Friedseligkeit und Ruhe!
    Und das alles während heute auch bei strahlendem Sonnenschein und knapp zweistelligen Temperaturen... nein, ich werde nicht schreiben (auch wenn ich es denke), dass es schöner nicht mehr werden kann, das habe ich in dieser Islandzeit schon viel zu oft getan und erlebt, dass hier alles immer noch steigerungsfähig ist.
    Trotzdem: dieser Moment, dieser Ort hat etwas vollkommenes, etwas so klares, reines, ursprüngliches ... etwas so unbeschreiblich schönes, dass es mich zutiefst berührt.
    Es ist als wäre man durch Raum und Zeit gereist und an einem magischen Ort wie diesem gelandet...

    Das Haus innen ist ein einziges Schmuckstück, fühlt sich "warm", heimelig und mit Leben und Erinnerungen gefüllt an. Es ist wohl das Sommerhaus einer Isländischen Familie... überall stehen Bücher, Bilder, Steine, selbstgebastelte Sachen... und wir sind uns auf Anhieb einig "das würden wir sofort und ohne lange zu überlegen haben wollen".

    Abends, wenn es draußen doch eher kühler wird, kann man kuschlig warm in eine Decke gehüllt (Heizung gibt es auch) durch die großen Terrassenfenster weiterhin einfach nur schweigend in die Natur rausschauen, die Veränderung des Lichtes, das zarte Farbspiel der Wolken und die Schatten der Bäume beobachten...

    So schaffen wir es auch heute nicht etwa früher (als weit nach Mitternacht) ins Bett zu gehen, es wird ja auch immer noch nicht dunkel und die Schönheit dieses Ortes nährt die Seele so sehr, dass man die Müdigkeit nicht wahrnimmt....

    Und am nächsten Tag, bei strahlendem Sonnenschein, hält es mich nicht lange im Bett und ich schlüpfe in meine warme Island-Wolljacke und geh raus, sehe den "Garten" = Wald mit neuen Augen, da das Licht anders ist... entdecke immer neue Schätze und genieße den ersten Kaffee bei 9 Grad an einem der vielen Sonnenplätzchen... während Stefan noch wohlig schlummert und bin gespannt was der Tag noch mit sich bringen wird.
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  • Bergsteigen Hintermhausbjarg & Leben

    28 juin 2024, Islande ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute war ein Zuhause-im-Paradies- und Wandertag geplant. Mal nicht in die Ferne schweifen sondern die wunderschöne Umgebung, und die vielfältige Natur genießen und ein wenig ruhen... schließlich haben wir ja Urlaub.

    Gerüstet wie für eine größere Expedition mit Rucksack, Brotzeit, Wanderschuhen, diverse Merionunterwäsche, Daunenjacke und Wind-/Regenjacke, Handschuhe, etc. sind wir dann losgegangen, ohne bestimmtes Ziel, in dem Vertrauen, das das Ziel uns finden würde unterwegs...
    Erst wars noch ganz entspannt: bei strahlendem Sonnenschein den kristallklaren Bach mit Gletscherwasser entlang, dann auf Felsen herumgekraxelt zu dem "Steinmännchen", ein großer Steinturm, der früher als Wegmarkierung und Orientierungspunkt errichtet wurde.
    Und dann hat der große Berg hinter unserem Haus (schon ein Stück weit weg) uns wohl gesehen und gedacht, "oh endlich mal Wanderer" und hat uns gerufen. So stand das Ziel auch fest: rauf auf den Berg!

    Normalerweise fängt man als ungeübte Wanderer mit eher weniger anspruchsvollen Touren an, aber aus Ermanglung sanfter Hügel mit moderaten Wanderwegen, sind wir diesen steilen Berg (immer schön in Serpentinen) hoch. Wege Fehlanzeige, weil hier, in diesem Niemandsland am Ende der Welt, wohl auch kein Wandertourismus stattfindet. Das letzte Drittel war dann eher Bergbesteigung auf allen Vieren...
    Aber dann war der Gipfel, bzw so eine Art Hochplateau erreicht und die Aussicht war atemberaubend schön! Diese unendliche Weite... der Blick, der so weit reicht, dass man den schneebedeckten, sagenumwobenen Snaefellsjökull sehen kann... puh... da kann man nur ergriffen und ehrfürchtig (gefühlt am Dach der Welt) stehen und diese Weite, diese .... ohne Worte wahrnehmen und versuchen, sich dabei von dem starken Wind da oben nicht weggehen zu lassen.

    Stefan: ... von dem starken Wind, der aber nicht verhindern konnte, dass ich da oben die Drohne hochgeschickt habe, wenn auch mit Zweifel, ob sie heil bleibt ist sie auch. Noch einen Drohnenflug um die Wegmarkierung gabs dann später von unten...

    Agnes: Stefan hat hinter einem Felsvorsprung einen großartigen, windgeschützten Platz gefunden um Rast und Brotzeit zu machen und weiterhin die Aussicht zu genießen. Würde die Felskante nicht so steil abfallen, hätte ich auch wesentlich entspannter sein können... aber solange man den Blick auf die Weite der Landschaft und die (so weit das Auge reicht) unbewohnte und grüne Ebene richtet, ist alles gut.

    Der Abstieg, speziell das erste Drittel, ist eine echte Herausforderung, besonders für mich da ich mit Höhe nicht in besonderer Freundschaft bin (schöngeredeter Ausdruck für Angst). Bloß nicht nach unten schauen, sondern konzentriert und bedacht einen Schritt vor den anderen setzen und die Angst als wohlwollende Wegbegleiterin annehmen, die einen "nur" zur Vorsicht ermahnt, was da auch mehr als angebracht war... und dann hat uns die Ebene wieder und das Gefühl da oben gewesen zu sein, ist euphorisierend. Es geschafft zu haben: kräftemäßig und sich den Ängsten gestellt zu haben... yeeaahh!
    Der weitere Rückweg war der reinste Spaziergang im Sonnenschein- im wahrsten Sinne!

    Den Rest des Tages stand unter dem Motto "Leben und diesen wundervollen Ort genießen"... in unserem grenzenlosen Wäldchen umherwandeln, immer wieder neue schöne Dinge entdecken, verweilen, überwältigt von der Schönheit eines Baumes oder einer der vielen moosbewachsenen Felsen... spüren... die Wärme der Sonne auf der Haut, die Energie des Platzes... das Glück in der Seele, das Einssein mit sich selbst... es ist als wären diese Momente aus der Zeit gefallen...

    Danke für alles.... Liebes Leben!
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  • Silfra Schnorcheln

    29 juin 2024, Islande ⋅ ⛅ 14 °C

    Schnorcheln in Silfra ist nicht irgendein Schnorcheln, sondern Schnorcheln an dem tektonischen Graben zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Kontinentalplatte, die jedes Jahr um zwei Zentimeter weiter auseinanderdriften. Besonders auch weil das Wasser hier so glasklar ist (weltweit tatsächlich das klarste Tauchgebiet), dass man bis in über hundert Meter Tiefe alles vollkommen klar sehen kann - alles Gletscherwasser, das über die Jahrzehnte sich durch das ganze Vulkangestein seinen Weg bahnt und an dieser Stelle hervorsprudelt. Das ist auch der Grund, dass das 2 Grad kalte Wasser nicht gefriert, weil es ständig eine leichte Strömung gibt.

    Ich war seit gestern, seit wir uns endlich entschlossen hatten dieses Abenteuer tatsächlich zu buchen, schon etwas aufgeregt, vorfreudig, hatte aber auch etwas Respekt davor...
    Doch eher eine Extremerfahrung.
    Nach einer etwas missglückten Anreise (falscher Ort in Laugarvatn anstelle Parkplatz in Pingvelllir) waren wir eh etwas knapp dran, konnten aber trotzdem noch zur 12 Uhr Gruppe dazustoßen (6 Personen und ein Guide).

    Die Prozedur des "Ankleidens": über die eigene warme doppelte Merinounterwäsche und 2 Paar Socken zieht man erst einen warmen, gefütterten Drysuit (ein sehr warmer Jumpsuit) an, darüber dann einen schweren, wasserdichten Wetsuit (eine Art Taucheranzug, in dem man wie ein Michelinmännchen aussieht und sich kaum bewegen kann). Das Anziehen ist nur mit Hilfe der Guides, mit extremen Gezerre und brachialer Gewalt möglich - überall total enge Gummimanschetten damit ja kein Wasser eindringen kann - zur Erinnerung zwei Grad. Am Ende noch ein Gummiband um den Hals, das eng geschnürt wird, so dass über den Nacken kein Wasser eindringt, aber man auch kaum mehr Luft kriegt... das ist der erste Moment, wo ich über Aufgeben und bloß nur noch weg nachdenke... weil das echt extrem ist. Klaustrophobikern sei davon dringendst abgeraten!
    Dann noch eine Neoprenhaube über den Kopf gezerrt bekommen, in dicke Neoprenhandschuhe gequetscht werden und in voller Montur, mit schweren Flossen und Schnorchel noch gut fünf Minuten (bei heute mal Sonne und warm) zum Einstiegsplatz gehen, wo man noch warten musste bis die Gruppe davor losgeschwommen war... dann (vom Guide, da selbst vollkommen bewegungsunfähig) die Schnorchelmarke aufgesetzt bekommen und ab da nur noch Schnappatmung durch den Mund bis es losging.... man muss schon sehr leidensfähig und opferbereit sein für diese Erfahrung... ab hey, es würde sicherlich großartig werden! Once in lifetime ... und so...

    Stefan: Ich war ja schon im Vorfeld eher skeptisch, denn was bringt das klarste Wasser der Welt mit hunderten Metern Fernsicht, wenn es da nichts zu sehen gibt - keine Tiere, keine Pflanzen etc, weil halt einfach zu kalt? Hab mich dann aber gerne mit drauf eingelassen, schließlich war ja eine der Überschriften dieser Zeit "Raus aus der Komfortzone" - und das ist hier definitiv gelungen.

    Agnes: Dann letzte Einweisungen, Notfallsignale und Notfallposition im Wasser geübt ("mach rolle") und Gesicht ins 2 Grad kalte Wasser (weniger schlimm als gedacht) und dann geht's endlich los!
    Wow, wow, wow.....WOW..... absolut irre Erfahrung! Das Wasser ist wirklich klarer als klar. Man kann alles, jedes noch so kleinste Detail in 60 bis über 100 Metern Tiefe erkennen, es ist als gäbe es das Wasser gar nicht und man würde nur schweben über dieser (teilweise sehr engen) Felsspalte an der zwei Welten sich treffen und ganz tief (unten) verbunden sind... es ist absolut still, man nimmt nur seinen ruhiger werdenden Atem wahr und schwebt schwerelos dahin in diesem blauen Licht, das heute dank Sonne noch mal strahlender und klarer ist. Fische und Lebewesen gibt es hier keine mehr - zu kalt. Dafür aber hellgrüne, fluoreszierende Algen, die bis zu drei Metern lang werden und sich wie in Zeitlupe in der Strömung hin und herwiegen... es ist als wäre alles verlangsamt, schwerelos, außerhalb von dieser Welt...ein wirklich unglaubliches, nein, eher unbeschreibliches Erlebnis... irgendwie ein anderer Bewusstseinszustand.... tranceartig...

    Stefan: Stimmt, eine Stelle gab es, wo dieses Gefühl - ups, jetzt schnorchelst Du zwischen den Kontinenten - wirklich da war und ziemlich mächtig.

    Agnes: Ja, großartige Eindrücke, zur Trance kam es bei mit leider nicht, da mein Anzug undicht war und ich dafür in den einzigartigen "Genuss" der anderen Art gekommen bin: echtes Schnorcheln in 2 Grad kaltem Wasser ohne die Warmverpackung... erst dachte ich, es sei möglicherweise nur kalt vom Gesamtgefühl weil kaltes Wasser, aber schon bald war klar, dass da Wasser reinläuft... und auf dem letzten Teil der Strecke, hatte ich echt Mühe mich noch über Wasser zu halten, denn das was bei den andern die Luft im Anzug war, der für Auftrieb gesorgt hat, wurde bei mir zunehmend schwerer... dann noch mit dem wassergefüllten Anzug zurück zum Ausgangspunkt schlurfen.
    Alles hat dann doch für ein wenig Aufregung bei der Besatzung vor Ort gesorgt, als ich rausgeschlüpft bin und mein persönlicher Silfra-Foss an mir runtergetropft ist... musste mich noch gleich komplett ausziehen und wurde kurzfristig in der Notfallstation zum Aufwärmen untergebracht... nun weiß ich auch wie sich eine Unterkühlung anfühlt.... auch eine spannende Erfahrung, wenn auch nicht erstrebenswert. Mal kurz ins kalte Wasser springen, ist belebend und fühlt sich gut an, aber 40 Minuten in dem eiskalten Nass... hm...

    Ja, Fazit: möchte die Erfahrung nicht missen (dessen was ich gesehen habe) - gehe davon aus, dass "mein Fall" eher die große Ausnahme ist und man normalerweise beglückt und bereichert aus so einer Schorchelei rausgeht... Also auf jeden Fall machen, wenn zufällig sich mal die Möglichkeit bietet!

    Bilder folgen noch, sobald vom Anbieter runtergeladen - bisher funktioniert der Link allerdings nicht ...

    Stefan: Puh, ein ganz schöner Schock war das, und ich hab ja gar nichts davon mitbekommen erst, weil selbst noch im Wasser. Aber als sie dann da zitternd im Container beim Sanitäter saß, wurde einem schon ein bisschen anders. Aber auch das hat sie heldenhaft weggesteckt, noch Reserveklamotten von mir bekommen (und ein T-Shirt erbeutet). Nur um die versprochene heiße Schokolade sind wir so gekommen - das ist zu verschmerzen. Ich war schon überzeugt, das wars dann für den Tag und wir fahren heim und stecken uns ins Bett - aber tatsächlich ging es dann doch noch weiter...
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  • So friedlich liegen diese Tümpel da.... aber dann...Geht's plötzlich los...Davon gibt es ganz viele...Typische Erwartungshaltung der Touris auf den nächsten "Pubs"

    Geysire

    29 juin 2024, Islande ⋅ ☁️ 17 °C

    Geysire.... spannend... aber irgendwie auch ein wenig enttäuschend. Alles zu touristisiert, kommerzialisiert und zu viele, zu laute Menschen. Wäre zu einem anderen Zeitpunkt sicherlich einen anderen Zauber gehabt.

    Die Beobachtung besteht hauptsächlich aus einer meditativen Abwart-Haltung auf den nächsten "Riesen-Pubs" den diese Heißwasser-Becken tun. Würde mir wünsche das ohne (so viele) Menschen und ohne "ich muss das festhalten als Bild" zu genießen...
    Alles auch noch etwas in der Wahrnehmung getrübt durch die Unterkühlung beim Schorcheln...
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  • Gulfoss... eine Steigerung? Von der Größe... ansonsten wieder anders
    Staunen... Staunen... Staunen...Der obere Teil, sanft und kraftvoll zugleich...Der untere Teil in seiner ganzen Kraft und Macht und GewaltEr scheint nach einem zu greifen.... beängstigend schön... schwer zu beschreiben...

    Gulfoss

    29 juin 2024, Islande ⋅ ⛅ 17 °C

    Schon wieder ein Wow... schon wieder Sprachlosigkeit... schon wieder ganz anders. Der Wasserfall besteht aus zwei großen Kaskaden, die etwas zueinander verschoben sind. Zwei Teile, die unterschiedlicher kaum sein könnten und sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen...

    Und immer wieder die Feststellung, dass egal wie oft man vor einem solchen gigantischen Naturwunder steht und die Sonne dann noch richtig steht um einen Regenbogen zu zaubern, ist man jedes Mal aufs Neue in den Bann dieser Kraft gezogen...

    Stefan: Und dazu die erstaunliche Erkenntnis, was alles in so einen Tag passt, vom Tauchen über Geysir und Wasserfall. Gut, dass wir inzwischen doch eher gut ausgeruht und erholt sind, um das alles zu wuppen. Und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das klappen sollte, wenn die Tage nicht 24 Stunden Helligkeit sondern am Ende nur wenige Stunden Tageslicht im Angebot haben würden...
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  • Hraunafoss... für mich derzärtliche und sanfte...
    Er kommt aus dem Nichts... aus den LavafelsenÜber 70 Meter Breite...BarnafossHusafell Wandrrgebiet: erwas zu windig um zu wandern...

    Hraunafossar & Barnafoss & Husafell

    30 juin 2024, Islande ⋅ ⛅ 17 °C

    Hraunafoss heißt Lava-Wasserfall, weil auf einer Breite von 70 Meter, wie aus dem Nichts, diese ganzen Wassermengen aus unterirdischen Lavafelsen entspringen und sich in die Tiefe stürzen... eher leise, sanft und zart bilden sie einen dich auch wieder beeindruckenden Gesamteindruck.

    Stefan: Genau - der passte auch noch in den Tag. Ein Gebiet, wo man übrigens auch phantastisch hätte wandern können und dabei noch viel viel mehr entdecken, als nur diese direkt an der Straße liegenden auf den ersten Blick Sehenswürdigkeiten. Muss alles auf ein andermal verschoben werden. Danach kam dann noch eine spektakuläre Straße bei der Heimfahrt abseits der kürzesten und breitesten, wo wir noch einiges an Hochland-Feeling eingesammelt haben, ohne einen weiteren Umweg zu machen. Der hervorragenden Pfadfinderin mit Straßenkarte sein Dank!
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  • Heinaberg... unser neues, ganz anderes Zuhause...
    Unmittelbar an einem großen FjordMit 15km spektakulärer Anfahrt... bei Regen nicht so schön...Berg 100 Meter hinter dem Haus...Da passt jemand gut auf uns auf...Da wird Essen zur Nebensache ....Yes, I survived the Mitternachts-Strandspaziergan

    Heinaberg, zwischen Berg und Meer

    30 juin 2024, Islande ⋅ 🌧 13 °C

    Willkommen in Heinaberg - das totale Gegenereignis zu dem Haus der letzten Tage, das zwar ruhig gelegen war, inmitten einer vergleichsweise sehr freundlichen und milden Natur eingebettet.
    Heinaberg ist einsamer als einsam sein kann... irgendwo am Fjord ... Die Anreise ist spannend: 15,5 Kilometer nur Schptterpiste bergauf und runter, eine Straße, die sich an dem hohen, steil aufagenden Berg entlangschlängelt. Häuser und Zivilisation schob lang hinter uns gelassen (der nächste Ort mit einem einzigen kleinen Supermarkt und einer Tankstelle liegt 50 Kilometer entfernt). Die nächste Bank und Post wiederum in 1,5 Stunden Fahrzeit Entfernung... wie sagte die freundliche Isländerin im Pulloverladen (nur hangestrickte Sachen von Frauen aus diesem Ort): "willkommen im isländischen Landleben, wo sie einem mehr und mehr wegnehmen und wo das Leben oft hart ist". Nur so als Relation für uns verwöhnte Stadtmenschen.... da sollte der Spruch "Schatz, kannst du noch schnell eine Milch holen?" eher die Ausnahme sein 😀. Und tatsächlich ist der Prozess des Einkäufens sehr viel bewusster...

    Aber zurück zum Haus in Heinaberg, wenn man es denn erst mal gefunden hat. Wobei das ja sehr viel einfacher ist, weil sonst weit und breit nichts ist und es auch nicht versteckt im Wald liegt, sondern zwischen dem hohen Berg (im wahrsten Sinne von Null auf 995 Meter steil aufragend) und dem Fjord, der nur wenige Meter vor dem Haus liegt.... puh... kontrastreicher und extremer geht's wohl kaum.
    Kein Baum oder Strauch, der Windschutz bieten könnte - bei dem starken Wind hier, wächst und steht nichts mehr, was für den Wind Angriffsfläche sein könnte... außer dem Haus, dass dann bei Wind und Regen und Sturm sehr viele eigenartige Geräusche macht und das Gebälk wackelt... wird in der Hausbeschreibung auch eindeutig drauf hingewiesen,weil wohl schon viele Menschen/Gäste panisch angerufen haben...
    Mehr an Gefühl den Naturgewalten ausgesetzt zu sein, ist wohl kaum möglich... herrlich (solange man nicht dauerhaft hier wohnen muss).

    Innen drin ist es kuschelig warm und angenehm, man hat von überall einen grandiosen Blick auf Berg und Fjord und kann stundenlang dasitzen und rausschauen... mit dem Fernglas die vielen Vögel, Schafe und Flut und Ebbe beobachten... reden überflüssig und unmöglich, zu viel zu verarbeiten und zu realisieren... ist das wirklich alles wahr, reell und echt??? Das ist besser als jede noch so hochprofessionelle Naturdoku... einschließlich des Gefühls hier in der totalen (selbstgewählten) Einsamkeit zu sitzen...
    Jetzt erschließt sich auch der Spruch "wo Fuchs und Hase (in dem Fall Schafe) sich gute Nacht sagen", denn gestern hat tatsächlich ein Polarfuchs unseren Weg gekreuzt. Und das nicht ausgestopft in einem Museum sondern einfach da draußen... echt jetzt? Denkt man... und ja, er war sehr echt und flink unterwegs... Im Sommer ist sein Fell dunkelbraun um sich besser der Natur anzupassen und wechselt nur im Winter in weiss. Er ist übrigens das einzige freilebende Säugetier in Island, das während der letzten Eiszeit auf Eisschollen treibend aus Grönland her auf die Insel gekommen.
    Außer Füchsen gibt es hier auch viele Schafe und damit meine ich nicht die normalen Schafe, die es hier überall inflationär gibt und die gerne auch mal auf der Straße stehen (Vorsicht beim Autofahren ist ein Muss!), sondern hier gibt es die supersportlichen, hochalpinen Schafe, die auf den steilsten Bergen, ganz weit oben grasen....und die ich ohne Fernglad für nistende Vögel in den Felsen gehalten hatte 😀...
    Und die Seeschwalben, die in hier auf der Wiese ihre Nester haben und in der Brutzeit sehr aggressiv sind. Die "beschweren" sich jedesmal lauthals, wenn man das Haus verlässt... "Mensch, du hast hier nichts verloren" rufen sie...
    Das Meer, das hartnäckig und beständig, still vor sich hin flutet und ebbt, die Regentropfen, die ans Fenster Klopfen und der Wind, der nicht nur gespürt, sondern auch gehört werden will und zuweilen laut pfeifft und heult... die gibt es alle auch noch. Und den Berg, der allein durch seine Nähe und Größe teilweise etwas bedrohlich und finster wirkt und dem ich jeden Abend für seine Schönheit danke und ihn bitte, er möge da dableiben, wo er ist und schon lange war und noch sein wird....

    Es ist vorprogrammiert sich hier in der ganzen Schönheit und Rauheit der Natur zu verlieren und sich gleichzeitig auch wieder zu finden... sich auf die Stille einlassen, sich in sie fallenlassen und bereichert an Erkenntnissen daraus wieder auftauchen.
    Wer das Buch "Die Möglichkeit einer Insel" von Houllebecq kennt, dem fällt vielleicht die Assoziation ein die Welt neu erkunden... aus der künstlich geschaffenen Umgebung und sicheren Komfortzone raus und das Leben da draußen neu begreifen lernen, voller Staunen, was es da so alles gibt, außerhalb der Welt, die wir uns im Alltag geschaffen haben. Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden, fragen wie: Was brauche ich wirklich von alledem was man an materiellen Besitztümern anhäuft, um glücklich und zufrieden zu sein?

    Aber das führt nun doch zu weit... es ging um Haus und das ist in dieser Lage, an diesem Ort so richtig und tut viel mit einem.. außer einen sicheren, warmen Unterschlupf zu bieten, es kann viel mehr: es regt zum Nachdenken an und macht glücklich!

    PS: kleine Ausnahme war der nächtliche Spaziergang zum Strand, der uns auf unseren Irrwegen und Umwegen durch extrem unwegiges Gelände an den Rande unserer Kräfte getrieben hat... danach haben wir allerdings auch tief und fest schlafen können...
    .
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  • Schau mal was es da noch alles zu sehen gibt...
    Seehunde, ganz viele, gesichtet...Denkmal für den ursprünglichen Schutzpatron Snaefellsness... und die immer wieder, in sehr hohen Frequenz, und immer wieder schönen SchäfleinDie riesigen Basaltsäulen bei GerubergDjupilonssandur, die Elfenkirche bei den schwaren Stränden und dem VogelfelsenHunderte von Vögel, die da nisten... würde ich auch tun, wenn ich ein Vogel wäre

    Snaefellsness Halbinsel

    1 juillet 2024, Islande ⋅ 🌬 9 °C

    Die Halbinsel Snarfellsness wird auch klein Island bezeichnet, weil sich hier auf engstem Raum alle Landschaften. die es in Island gibt, wiederfinden - von kargen Lavafeldern, moosbewachsenen Felsen über steile Berge, schwarze und hellgelbe Sandstrände, riesige Klippen, an denen unzählige Vögel nisten, natürlich auch Wasserfälle, Seehunde und Robben im Meer und natürlich einen Gletscher. Den Snaefellsjökull nach dem die Halbinsel auch benannt ist und um den sich viele Geschichten ranken, weil ihm eine ganz besonders intensive Energie zugeschrieben wird. Ein nahezu perfekter Kegel mit einer Höhe von 1.446 Metern und einer strahlend weißen Schneekappe oben drauf. Dieser Gletscher für alle Isländer eine Art National-Kult, denn er wird von vielen Schriftstellern in ihren Werken erwähnt wird. Auch die "Reise zum Mittelpunkt der Erde" von Jules Verne soll an diesem Berg seinen Ausgangspunkt gehabt haben und der Film wurde hier auch gedreht.
    Leider ist dieser mystische Berg heute nicht bereit sich uns in all seiner strahlenden Schönheit zu zeigen - erst versteckt er sich komplett in einer dichten Wolkendecke, dann, später am Nachmittag, lichten sich die Wolken etwas und er weckt die starke Hoffnung, dass er trotzdem noch enthüllen würde... Während man auf der Halbinsel Snaefellsness und dem gleichnamigen Nationalpark unterwegs ist, umrundet man den Gletscher und er ist nur selten aus unserem Blickfeld gewichen... Irgendwann lichten sich die, von der Sonne angestrahlten weißen Wolken doch soweit, dass der weiße Ansatz des Gletschers (Jökull) sichtbar wird und unsere Hoffnung noch mehr nährt, ihn doch noch in seiner Gesamtheit sehen zu können, wenn wir nur noch lange genug um den heiligen Berg herumfahren und hartnäckig bleiben.
    Apropos heiliger Berg: Er zählt in gewissen Kreise zu einem der Chakren der Erde (wie z.B. der Khailash in Tibet, etc.).

    Stefan: Sagen wir mal so: Einerseits gut, dass wir von Island auch noch mit nach Hause nehmen, was wir beim nächsten Mal noch anschauen wollen, weil wir es dieses Mal nicht geschafft haben. Andererseits schon schade. Und: An diesem Tag haben wir uns definitiv zu viel vorgenommen, schließlich müssen wir jetzt ja An- und Abreise mit einkalkulieren und können nicht wie mit dem Cosy einfach da bleiben, wo wir wollen. Also ein straffes Programm, das trotzdem viel Lust auf mehr gemacht hat...

    Agnes:
    Also fahren wir weiter und weiter... besuchen die Basaltsäulen in Geruberg, die Strände bei Yitri-Tunga, die nicht nur spektakulär wegen der großen Wellen sind, sondern auch weil hier eine Seehunde- und Robbenkolonie angesiedelt ist und ihren Nachwuchs hier großzieht. Man kann beobachten wie diese Tierchen immer wieder elegant in den großen Wellen auf- und abtauchen, öfter auch ganz nah am Strand. Allein da könnte man Stunden verbringen, sich den starken Wind und die Gischt um die Nase wehen lassen, dem Tosen der Wellen rauschen und nach Seehunden Ausschau halten. Entspannungsprogramm für alle Sinne und Meersalz-Inhalation inclusive.
    Aber da ruft noch so viel: Die riesigen, wirklich beeindruckenden Felsformationen von Landrangar, die steil aus dem Meer aufragen und den Elfen und dem verborgenen Volk der Huldus als Kirche dienen. Allein an diesem magischen Ort könnte man einen ganzen Tag verbringen, stundenlange Wanderungen entlang der Küste und am angrenzenden Strand unternehmen. Den riesigen Felsen und die Steilküste beobachten, wo unzählige Vögel ihren Nistplatz haben und der unter den Vogelliebhabern sicherlich zu einem ganz besonderen Highlight zählt.
    Der Wasserfall Svödufoss und der Krikjufellfoss bezaubern auch durch ihre eigene, wieder vollkommen anderen Schönheit.
    In dem alten Fischerdorf Hellissandur machen wir einen ersten Zwischenstopp und legen an dem hellen Strand eine kurze Pause ein, bevor es weitergeht. Aber nicht bevor ich noch die großen Graffitis, die hier viele Häuserwände komplett ausfüllen, erwähne und die dem kleinen Ort ganz viel Farbe und den Hauch von Kunst verleihen.

    Dann noch ein Abstecher zu der weißen Kirche mit rotem Dach, die auf einem kleinen Hügel steht und in der Nachmittags-Sonne leuchtet umgeben von sicherlich quadratkilometerweiten Lupinienfeldern, die gerade in voller Blüte stehen... wow... Staunen und dabei nicht vergessen zu Atmen....

    Der Snaefellsnessjökull ist leider immer noch nicht bereit auch die letzten Wolken ziehen zu lassen, um sich ganz zu zeigen, aber das stimmt uns nicht traurig und wir sind auch nicht enttäuscht, denn wir hatten ja das große Glück ihn aus der Ferne in seiner ganzen Schönheit und ohne eine Wolke weit und breit zu sehen als wir unsere Bergbesteigung vor einigen Tagen gemacht hatten. Das war unser persönlicher Snaefellsnessjökull-Anbetungs-Moment.

    Auf der dann doch eher langen Heimfahrt werden wir noch mit einem ganz besonderen Sonnenuntergang und Wahnsinns-.Wolkenbildern belohnt...
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  • Unser Schutzengel begleitet uns
    Heimfahrt in den SonnenumtergangTschüss Sonne und danke, dass du uns heute begleitet hastZeitgleich kündigt sich auch schon der nächste Tag an... erst ganz zart...Guten Morgen neuer TagSo spät schon? Nein, noch so früh...

    Gute Nacht & guten Morgen

    2 juillet 2024, Islande ⋅ ⛅ 8 °C

    ....liegen hier nicht so weit voneinander entfernt - aktuell ist es eine knappe Stunde, in der es allerdings auch nicht dunkel wird.

    Morgens um drei im Wind draußen stehen, die Vögel zwitschern hören, die Schafe in dem Gras liegen sehen, eng aneinander gekuschelt, um sich warm zu halten, die leichte Kräuselung des Meeres, der Geruch nach Salz, das Licht, da draußen wahrnehmen... so viele, so intensive Eindrücke - der Wahnsinn...

    Was wenn die Hände langsam kribbeln und taub werden von dem kalten Wind bei 6 Grad? Es ist es trotzdem wert... jede Sekunde und Minute.... es ist es wert zu frieren um zu spüren, dass man Teil dieses Großen und Ganzen ist... Es ist es wert sich selbst zu spüren im Einklang mit der Natur.

    Und wieder verändert sich das Licht, die Wolken, der Wind.... es verändert sich alles, so wie im Leben sich auch vieles verändert. Mal hat man Gegenwind, gegen den man ankämpfen muss, mal Rückenwind, der einen trägt...
    Gerade nimmt der Wind noch mal deutlich zu, die Schaumkrönchen am Meer werden mehr und leuchten golden im Licht der aufgehenden Sonne.

    Es ist vier Uhr morgens und Zeit um endlich auch mal zu schlafen, aber will und kann ich das? Vielleicht noch ein wenig dem Heulen des Windes lauschen und dem Knacken im Gebälk des Hauses... und dann irgendwann... aber auch nur vielleicht doch auch schlafen?
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  • Freundlicher Platzwächter
    Für alle geht's irgendwann mal zu Ende...Den ultimativen Campingplatz in/am A... der Insel entdeckt

    Entspannung ist...

    2 juillet 2024, Islande ⋅ ☁️ 11 °C

    ... wenn die Wolken beschließen mal über dem Berg abzuhängen
    ... wenn der Wind mal keine Lust mehr hat zu wehen und großen Wirbel zu machen
    ... wenn die Schafe nur noch sehr gemächlich von der Straße trotten, wenn ein Auto kommt
    ... wenn man ohne Plan und Ziel durch die Gegend fährt um einfach zu schauen... offen für alles und frei von Erwartungen oder von Sehenswürdigkeiten, die noch besichtigt werden müssen
    ... wenn man sich treiben lässt, sich von all den zauberhaften Plätzen finden lässt, ohne sie zu suchen
    .... wenn man einfach nur Spazierengehen und dabei unzählige kleine und große Schönheiten entdeckt, stehenbleibt, sich dran freut... eine ganze Weile freut... sei es ein schöner Stein oder eine Blume oder ein Vogel
    ... wenn man anfängt in sich stundenlang Moose und Flechten anzusehen, die schönste Kunstwerke auf den Steinen bilden
    ... wenn man anfängt Steine zu streicheln, weil sie so wunderschön sind
    ... wenn man nicht satt wird der Stille zu lauschen
    ... wenn man aufhört zu denken und im Kopf zu sein, sondern nur noch spürt, sieht, staunt... als würde man alles zum ersten Mal erleben
    ... wenn selbst Regen schön ist und kein Grund nicht rauszugehen, sondern eine Einladung für Spaziergänge an kalten Stränden
    ... wenn Uhrzeiten ihre Bedeutung verlieren und man nur noch das tut, was sich für den Augenblick richtig anfühlt
    ... wenn plötzlich wieder kreative Gedanken anfangen zu sprudeln
    ... wenn sich alles genauso richtig und gut anfühlt, wie es gerade ist und man absolut nichts mehr tun und verändern möchte
    ... wenn man vor so viel unbegreiflichem Glück weinen möchte, weil man so voll davon ist und sonst möglicherweise platzen würde
    ... wenn es sich und man sich selbst vollkommen und ganz fühlt
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